Disclaimer: siehe Kap 1.

Weiter geht's mit den Twins.

Unter einem kleinen Wasserfall, hinter den prächtigen Gärten von Imladris, schwammen Elronds Söhne, Elladan und Elrohir, schon eine ganze Zeit im Wasser.

Ein letztes Mal tauchte Elrohir hinab, nicht ohne eine nicht geringe Menge an Wasser auf seinem am Ufer sitzenden Bruder zu spritzen, der bereits dabei war, sich abzutrocknen.

„Oh, díheno anim, Elrohir.", rief er ihm verschmitzt zu, bevor auch er an Ufer stieg.

Elladan legte sich derweil auf die Wiese, um sich von den warmen Strahlen der Sonne trocknen zu lassen.

„Hast du gesehen, wie viele durchs Tor ziehen, das hätte ich nie erwartet.", sagte er zu Elrohir, während er kurz zum Tor zeigte.

Dieser band sich ein Handtuch um, und sah in die angezeigte Richtung.

„Adar hat sich viel Mühe gemacht und die Vorbereitungen dauern auch schon lange an, das wird ein Spaß werden.", entgegnete er lachend, während er sich neben seinen Bruder legte.

Dieser beschäftigte sich damit, Pusteblumen aus der Wiese zu zupfen, und die kleinen Schirmchen über seinen Bruder hinweg zu pusten.

„Wie findest du es, dass unsere Räume an Fremde vergeben werden?"

„Lass das sein!", entgegnete Elrohir genervt und strich die kleinen Fellteilchen der Pusteblumen von sich.

Dann fuhr er fort: „Das fragst Du noch? Ich habe zwei Stunden mit Erestor in der Bibliothek verbracht um ihm diesen Blödsinn wieder auszureden."

Ein frustriertes Seufzen, dass er ausstieß lies keinen Zweifel auskommen, dass er auch nur Annähernd Erfolg gehabt hätte.

„Wann sollten wir wieder zurück sein?", fragte er stattdessen Elladan, der seinem Blick zur Sonne folgte und leicht die Augen verdrehte

„Es ist doch gleich, wann wir dazukommen, wenn sie uns schon ausquartieren."

Langsam setzte er sich auf und begann seine Haare zu entwirren.

Elrohir entgegen wand sich seinem Bruder genervt zu.

„Erinnerst Du Dich an das letzte Mal, als wir zu spät kamen? Ich weiß ja nicht wie Du es siehst, aber ich habe nicht vor schon wieder einen Monat die Wachquartiere sauber zu halten und dabei ständig Glorfindels hämisches Grinsen zu sehen"

Mit diesen Worten stand er auf, und zog sich an.

Elladan hingegen hatte keinerlei Bedenken, was ihren Vater anging, und zuckte gelassen die Schultern.

„Das wagt er nicht, wenn so viele Besucher hier in Imladris verweilen.", erwiderte er. „Doch bin ich neugierig, sonst würde ich nicht mitgehen.

Somit stand er unwillig auf, um sich auch anzuziehen und Elrohir frech lachend durch die Gärten zu folgen.

Dieser lachte zurück.

„Du willst ja nur sehen, was Du in den nächsten Tagen alles vernaschen kannst. Wer zuletzt da ist, muss für ein Jahr Dienst in der Bibliothek machen."

Mit dieser Aufforderung sprang er über einen Baumstumpf und stürmte in Richtung Hof davon.

Elladan folgte ihm recht bald dicht.

„Da musst du früher aufstehen, um mich im Laufen zu schlagen!", rief er seinem Bruder zu und nahm geschickt die Abkürzung durch ein Blumenbeet, wodurch er als erster ankam.

Seinen Vater zunächst ignorierend, wandte er sich an Elrohir, der kurz nach ihm eingetroffen war.
"Ai, Elro, beth iuitha, wenn dir bei allem so schnell die Luft ausgeht, dann überlass die Gäste ruhig mir."

(beth iuitha= nützt nichts)

„Das hättest Du wohl gerne Großer.", entgegnete Elrohir lachend, bevor er sich an seinen Vater wandte, der verärgert die Stirn gerunzelt hatte, als seine Söhne aufgetaucht waren. „Alae Adar, verzeih die Verspätung.", entschuldigte er sich, während er sich ernst verbeugte und einen Seitenblick auf Elladan warf.

Auch dieser wandte sein Haupt nun seinem Vater zu und senkte es leicht.

Díheno anim adar, ähm...wir wurden aufgehalten."

Dabei nickte er den Gästen begrüßend zu, den Blick zu seinem Bruder meidend.

Tief durchatmend wandte sich der Herr des Hauses an seine Söhne:

"Wir werden dieses leidige Thema später besprechen, wenn ihr noch Sachen aus euren Räumen benötigt, dann holt sie jetzt. Ich habe Linulin bereits angewiesen sie den Gästen zur Verfügung zu stellen. Beeilt euch, noch mehr Fehlverhalten werde ich nicht dulden!"

Elladan grummelt leise, zu den Worten seines Vaters, wagte aber nicht, jetzt über die Raumvergabe zu klagen. Er nickte Elrohir zu und folgte ihm durch die langen Flure des Hauses.
"Ich glaub es einfach nicht. Er hätte noch warten können. Also gegen Estel hätte ich ja nichts einzuwenden, ihm überließe ich gerne meine Räume, aber Fremden. Ich hoffe Linulin teilt mein Bett keinem Zwerg zu."

Als sie das Ende des Ganges erreichten, öffnete er schwungvoll die Tür zu seinem Gemach.

"Also Sachen einsammeln und ab in den Wachturm, bis gleich Elro.", verabschiedete er sich von seinem Bruder, der seinen Weg zu seinem eigenen Raum, fortsetzte.

Elladan betrat derweil seinen Raum und fiel fast über eine dort abgestellte Kleidertruhe.

Die Stirn runzelt sah er sich suchend um.

Als er Geräusche aus dem Badebereich vernahm, blickte er neugierig um die Ecke.
"Oh...zum Glück kein Zwerg...", war alles, was ihm bei dem Anblick entfuhr, während er schelmisch zu grinsen begann.