Verständigung

Inhalt: Ein junger Aragorn muss sich mit dem Erlernen der elbischen Sprache herumquälen und trifft auf einen ungewöhnlichen Elben, der ihm in seiner Verzweiflung hilft.

Pairing: Aragorn/ Elrond/ Celeborn

Rating: PG

Genre: Drama

Disclaimer: Die Figuren von Herr der Ringe gehören mir nicht. Des weiteren verdiene ich
keinerlei Geld mit diesen Geschichten....

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ANMERKUNG: Die folgende Geschichte soll eine Art indirekte Fortsetzung zu meiner vorherigen Story "Open Eyes" (wo ich mich übrigens noch für die lieben Reviews bedanken möchte) sein......also falls ihr sie noch nicht gelesen habt, ist das auch kein Hindernis...ihr könnt diese trotzdem ohne Probleme lesen. Ach ja...und auch hier noch einmal die Bemerkung....Aragorn kommt bei mir erst mit 7 Jahren zu Herrn Elrond. Sooo, aber nun viel Spaß damit !

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Helle warme Sonnenstrahlen fielen durch das Studierzimmer Elronds und tauchten die Bibliothek mit ihren zahlreichen, sorgfältig eingebundenen Büchern und den schweren, mit feinen Verzierungen versehenen Holztisch in funkelndes Gold.

Es schien als könne nichts dieses friedliche Bild trüben.....

Ein leises Lachen durchbrach die Stille und erhellte das Gemüt des am Boden sitzenden Elben. Es war Elrond, der in einer kobaltfarbenen Tunika im Schneidersitz dasaß und dem kleinen Jungen vor sich Gehör schenkte.

Seit nunmehr 3 Monaten wohnte der Junge bei ihm und wuchs ihm von Tag zu Tag mehr ans Herz. Noch war Aragorn in vielen Dingen zurückhaltend und unsicher, aber es schien als würde er mit jeden vollbrachten Tag mehr aufblühen und seine alte Lebensfreude nun endgültig wiedererlangen.

Nur ungern erinnerte sich Elrond an die ersten Wochen zurück, wo Aragorn völlig aufgelöst zu ihm gekommen war.......

Der Verlust seiner Eltern fraß ihn damals förmlich auf.

Jede Nacht hatte er sich in den Schlaf geweint, nur um dort die grausigen Umstände des Dahinscheidens seiner Mutter und seines Vaters immer wieder mit zu erleben. Auch wenn Aragorn bis heute niemanden etwas von seinen Träumen erzählen wollte, so wusste Elrond von ihnen und wachte nahezu jede Nacht am Bette seines Schützlings. Elrond schüttelte unmerklich den Kopf....Aragorn war mehr als ein Schützling geworden.

Er liebte ihn.....wie einen Sohn.

Es war ein wundervolles Gefühl, wieder als Vater gebraucht zu werden. Elladan und Elrohir waren schon seit langer Zeit erwachsen und gingen ihre eigenen Wege, und auch sein bis dahin jüngstes Kind, seine Tochter Arwen, war zu einer anmutigen und schönen Frau herangewachsen.

Doch sie lebte nun bei ihren Großeltern in Lorien, jenseits des Gebirges und auch seine beiden Söhne waren mehr mit der Jagd beschäftigt als bei ihm zu sein... Er verstand dies natürlich, aber es machte ihn ein wenig wehmütig.

Momentan versuchte er aber erst einmal Aragorn die elbische Sprache beizubringen, was sich als nicht ganz einfach herausstellte. Seit fast einem Monat gab er ihm jetzt Unterricht und er musste zugeben, dass ihm die Rolle eines, oder besser gesagt seines Lehrers sehr gefiel.

Sie machten zwar nur langsam Fortschritte, aber was die Hauptsache war.., sie machten welche und dies freute Elrond besonders.

"Elrond...?", kam es auf einmal ungeduldig von der Seite.

"Ja...entschuldige...ich war nur in Gedanken. Also, wo waren wir stehen geblieben ?"

Aragorn grinste ihn nur schief an und schüttelte den Kopf.

"Du wolltest mir etwas sagen, dass ich übersetzten soll."

"Du hast recht. Wo war ich nur mit meinen Gedanken ?!", meinte er schnell und neigte lächelnd den Kopf ein wenig zur Seite.

"Mhmmm....was sagst du, wenn du einen Elben triffst und ihn begrüßen möchtest?"

"Das ist doch viel zu einfach...das weiß ich schon längst.", seufzte Aragorn und schaute den Elbenherrn missmutig an.

"Schon gut. Dann sage es mir und ich werde danach etwas schwierigeres auswählen."

Aragorn sah ihn fast triumphierend an. "Mae govannen."

"Richtig. Und was heißt Bitte und Danke."

Nach kurzem Überlegen sprudelten die Worte "Saes" und "Hannon le" aus seinem Mund.

"Sehr gut. Ich sollte mir wirklich etwas schwereres ausdenken, da du ja schon so einiges weißt...", schmunzelte Elrond nun und beugte sich zu Aragorn hinunter.

"Welchen Namen trägt der Mond ?"

Aragorn schaute unsicher zu Boden und spielte mit seinen kleinen Fingern an den Spitzen seines rabenschwarzen Haares herum. Nach etwas mehr als einer Minute blickte er auf und öffnete seinen Mund, nur um ihn kurz danach wieder zu schließen.

Elrond wartete geduldig ab.

"Naug....?", kam es nun leiser als bei den vorherigen Antworten.

Elrond konnte nicht mehr an sich halten und fing an zu lachen. Es war ein freundliches, wohlwollendes Lachen...kein gehässiges, doch Aragorn schaute sogleich betreten zu Boden und kaute unsicher auf seiner Unterlippe herum.

Elrond bemerkte den Umschwung und streckte seine Hand aus, um Aragorn Gesicht zu berühren. Vorsichtig hob er mit seinen langen grazilen Fingern sein Kinn hoch, sodass sie sich wieder in die Augen schauen konnten.

"Du brauchst nicht beschämt sein, pen neth. Möchtest du wissen worüber ich gelacht habe?"

Aragorn nickte verhalten und sah Elrond mit seinen großen silbrig grauen Augen neugierig an.

"Du hast gesagt, dass der Mond ein Zwerg ist."

Das entlockte nun auch Aragorn ein Lächeln, obwohl er sich noch immer für die blöde Antwort hätte ohrfeigen können. Er wollte dem Elben vor ihm beweisen, dass er fähig war das von ihm verlangte zu erlernen....er mochte einfach nicht als dumm dastehen.

"Der Mond wird Ithil genannt...........", sprach Elrond.

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Zur selben Zeit eilte Glorfindel, der Berater Elronds und einer seiner engsten Freunde, lautlos den Gang entlang, um zu den Gemächern des Elbenherrns zu kommen.

Blondes, bis zur Hüfte reichendes Haar umspielte seine enganliegende cremefarbene Tunika, die seine Gestalt wie eine zweite Haut umhüllte.

Mit einer geschmeidigen Bewegung, wie sie nur Elben vollbringen konnten, blieb er plötzlich stehen und klopfte an der vor ihm liegenden Tür.

"Elrond....bist du da ?"

Doch er erhielt keine Antwort. Sein nächster Gedanke war Elronds Studierzimmer, wo dieser sich stets nächtelang aufzuhalten vermochte. Stundenlang brütete er dann über seinen Aufzeichnungen und niemand, ja nicht einmal er, konnte ihn davon los reißen.

Keine zwei Minuten später befand er sich an dem gewünschten Ziel. Aber die Tür war nicht verschlossen, denn man konnte durch einen kleinen Spalt gelbe Sonnenstrahlen hervorlugen sehen, die die gräulichen Steinplatten in warmes Licht zu tauchen schienen.

Als er anklopfen wollte hielt er in seiner Bewegung plötzlich inne. Von drinnen hatte er ein helles melodisches Lachen gehört, was nur von seinem Freund stammen konnte.

Neugierig versuchte er hineinzuspähen, doch es misslang ihm, da der Spalt zu eng war. Glorfindel entschied sich nun doch dafür, wie er es ja auch ursprünglich vorhatte, in das Zimmer hineinzugehen und nicht wie ein Dieb hier herumzulungern.

Was er dann sah, berührte ihn derart, dass er leise seufzen musste.

Elrond und Aragorn saßen auf einem der zahlreichen dunkelgrünen Teppiche, die das ganze Studierzimmer säumten. Überall lagen kleine Schriftrollen, weiße Schreibfedern mit den dazugehörigen Tintenfässchen und unzählige Bücher herum.

Und mitten drin saßen die zwei und grinsten einander an.

Bei dem Anblick konnte er nichts anderes tun, als ebenfalls zu lächeln. Ihm tat es gut, zu sehen, dass Aragorn wieder unbeschwert lachen konnte, denn nicht immer war dies der Fall gewesen. Vor nicht allzu langer Zeit war er noch ein in sich gekehrter und unsicherer Junge, aber Elrond hatte es wahrhaftig geschafft, dass er der Welt wieder offener entgegen trat.

Auch er hatte den Jungen innerhalb dieser kurzen Zeit lieb gewonnen und half Elrond deswegen wo es nur ging.

"Glorfindel...?"

Der Berater wurde mit einem Male aus seinen Gedanken aufgeschreckt, als er seinen Namen vernahm.

Elrond blickte ihn fragend an. "Was führt dich zu mir ?"

Glorfindel ging nun gemächlich auf ihn zu, ohne aber gleich zu antworten. Als er schließlich hinter Aragorn stand, strich er ihm sanft durchs Haar.

"Hallo, pen neth."

"Onkel Glorfindel..da bist du ja.", quietschte Aragorn vergnügt und sprang hoch, um ihn freudig zu umarmen.

Ein wenig überrascht hielt er ihn nun in den Armen und drückte Aragorn kurz bevor er ihn wieder auf den Boden setzte.

Elrond, der dem Schauspiel amüsiert folgte, lies es gewähren, wartete aber immer noch auf die Antwort seiner Frage.

Glorfindel bemerkte den leicht ungeduldigen Ausdruck im Gesicht Elronds und hob beschwichtigend die Hände hoch.

"Ich habe dich gesucht. Ein Bote von Lothlorien sitzt in der Halle des Feuers und wartet auf dich."

"In Ordnung.", kam es nun von Elrond, bevor er sich wieder Aragorn zuwandte.

"Es tut mir leid, aber wir müssen unsere Unterrichtsstunde abbrechen. Ich muss zu dem Boten..."

Als er den enttäuschten Gesichtsausdruck Aragorns sah, beugte er sich leicht vor, wobei sein langes tiefschwarzes Haar den Oberkörper des Kleinen streifte.

"Wir können später noch etwas spielen, einverstanden ?! Und bis dahin kannst du ja raus in den Garten gehen...."

"Na gut.", seufzte Aragorn.

Elrond drückte ihm einen Kuss auf die Stirn und wollte gerade hinter Glorfindel herlaufen, als sich Aragorn ohne Vorwarnung umdrehte und schnell zum Schreibtisch rannte. Er kramte kurz in den zahlreichen Schriftrollen herum und als er das Gesuchte gefunden hatte, lief er auf Glorfindel zu und zupfte aufgeregt an dessen Tunika.

Glorfindel war schon fast zur Tür hinaus, da bemerkte auch er das leicht Ziehen an dem Stoff seines Gewandes. Verwundert schaute er an sich herunter und entdeckte Aragorn, wie er ihn mit großen Augen fordernd anblickte.

"Für dich...", wisperte Aragorn und drückte ihm ein gefaltetes Blatt Papier in die Hand, ehe er sich abwandte und schnell den Gang entlang rannte, um zu den Gärten zu gelangen.

Beide schauten sich fragend an. Der blonde Elb öffnete das vermeintliche Schriftstück und musste unwillkürlich lächeln.

Glorfindel hielt das Papier nun so, dass auch Elrond es sehen konnte. Und was dieser sah, entlockte auch ihm ein Grinsen.

Aragorn hatte Glorfindel ein selbstgemaltes Bild von dem Balrogtöter gegeben und mit dem elbischen Namen Estel unterschrieben. Elrond hatte ihm vor kurzem erzählt, dass Aragorn hier in Bruchtal einen anderen, elbischen, Namen annehmen müsse. Nach anfänglichen Fragereien hatte er ihn, wie es nun schien, aber doch akzeptiert.

Elrond klopfte seinem Freund freundschaftlich auf die Schulter, bevor beide zufrieden zur Halle des Feuers gingen, um dort den Boten über seine Absichten zu befragen...

....wird fortgesetzt.

Ich hoffe, dass ihr so lieb seid und mir eure Meinung über die Geschichte sagt....*danke und euch knuddel*

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Erklärungen:

Pen neth - young one (Kleiner..)