Kapitel 4

Disclaimer: *seufz*, wie oft den noch?! Nix mittelirdisches befindet sich in irgendeiner Weise in meinem Besitz (ausgenommen bisher den schwarzen Gestalten...), sondern liegt alles bei Tolkien rum...

A/N: Sorry, Sorry, Sorry!!! Das Update hat echt gedauert *shame on me*... Aber ich hab jetzt ja auch wieder Schule *böse zu Stundenplan schielt* und das ist wirklich ziemlich ff-feindlich... Und dann addiere man noch eine ausgewachsene Schreibselkrise... ich war echt am verzweifeln *nachdenklich die Delle im Schreibtisch betrachtet und Beule am Kopf befühlt (Mann, sind diese Holzplatten heutzutage hart ^^´...)*...

Ich bemüh mich, das nächste Kapitel schneller zu liefern, kann's aber wirklich nicht versprechen (ein paar Reviews würden mich trotzdem weiter anspornen *g*...)... Na ja, die Herbstferien kommen auch irgendwann *schon die Tage zählt*...

Sooo, genug palavert, will euch ja nicht vom Lesen abhalten ^^... Viel Spaß mit dem neuen Kapitel!!!

Eure mystica

Kapitel 4 Die Prophezeiung

"Ich kann was?" Nicole blickte den Elben total perplex an. Auch die beiden anderen schienen sehr verwundert zu sein. "Elbisch, anders genannt Sindarin, die Sprache meines Volkes", erläuterte Legolas. "Die Schriftzeichen auf eurem Zettel, das waren elbische Buchstaben. Wusstet ihr das nicht? Woher habt ihr sie? Soweit ich weiß, gibt es in dieser Welt doch keine Elben."

"Nein, ich hatte keine Ahnung, was für Zeichen das waren", gestand das Mädchen erstaunt. "Auf meinen letzten LARP - Con - Liverollenspiel, so etwas ähnliches wie...Theater - ", fügte sie auf die fragenden Blicke der Mittelerdlern hinzu, "hat mir jemand ein Pergament in die Hand gedrückt, mit diesen Zeichen drauf. Es hat irgendwie komisch golden geleuchtet..." meinte die Braunhaarige. "Golden geleuchtet???", unterbrach Mel sie. "Kanntest du den Typen, der dir das gegeben hat? Was hat er gesagt?"

Nicole verstand nicht so ganz, warum ihre Freundin plötzlich so aufgeregt war. Eigentlich war sie eine der ruhigeren Sorte. Wenn sie etwas so aus dem Häuschen brachte, dann war es wirklich was wichtiges. Die 16-jährige begann zu erzählen. "Also, das war so..."

~*~ Rückblende

Sie wischte sich den Schweiß von der Stirn. Schon seit Stunden war die Schlacht im Gange und wie es aussah, würde es noch eine Weile dauern. Die gegnerische Armee war einfach nicht klein zu kriegen, abgesehen davon waren Nicoles Kameraden wie sie selbst auch schon ziemlich abgekämpft...doch...die Gegner zogen sich zurück! Wahrscheinlich nur Taktik, dennoch bedeutete es für das Mädchen eine Atempause. Schon wollte sie sich wieder ihrer Gruppe zuwenden, da packte sie jemand an der Schulter. Nicole fuhr erschrocken herum und erblickte eine Gestalt in einem weitem Mantel, die Kapuze weit ins Gesicht gezogen. So, wie er aussah, spielte er wahrscheinlich einen Priester oder so.

"Dunkle Zeiten werden kommen und noch viel wird geschehen. Falls ihr an eurer Bestimmung zweifeln solltet, dies wird euch Klarheit bringen", sagte er mit einer warmen und volltönenden Stimme, die zugleich so rein und voller Weisheit war. Allein der Klang dieser Stimme ließ einen die Sorgen des Alltags vergessen und ins Träumen geraten. Alles um sie herum schien ihr zu entgleiten, die Eindrücke der Welt um sich herum nahm sie nur noch entfernt war. Das einzige, dass klar und deutlich erschien, war das Wesen ihr gegenüber. Er überreichte dem noch immer erstaunten Mädchen eine Pergamentrolle, die golden schimmerte. Nun deutete der Bemäntelte eine leichte Verbeugung an und wandte sich zum Gehen, die Braunhaarige mit der leuchtenden Schriftrolle zurücklassend. "Wartet." Die Stimme Nicoles hielt ihn zurück. "Wer seid ihr?" Er blieb stehen. "Ein Bote der Ewigkeit." Sie blickte auf, in sein verborgenes Gesicht. Bote der Ewigkeit? Er hatte ihre ungläubige Miene wohl bemerkt, zumindest schien es dem Mädchen, dass er lächelte. "Ihr werdet schon bald verstehen. Lebt wohl." Die 16-jährige sah ihm nach, bis ein lauter Ruf in ihr Bewusstsein drang.

"Nicole! Wo bleibst du denn???" Schnell lief das Mädchen in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war, zu ihren Freunden, die schon ungeduldig warteten. Sie blickte nochmals über ihre Schulter zu dem Fleck, wo ihre mysteriöse Begegnung mit diesem "Boten" stattgefunden hatte, sah aber niemanden. Er war verschwunden...

Rückblende Ende

~*~

"Die Prophezeiung..." Es war ein Flüstern, leise und doch für jeden in der Runde vernehmbar. Alle Blicke wandten sich nun Mel zu. "Prophezeiung?", fragte Nicole erstaunt. " Was meinst du damit?" Die Schwarzhaarige seufzte. "Was ich jetzt erzählen werde, mag euch wahrscheinlich ziemlich unglaubwürdig erscheinen, entspricht aber der Wahrheit. Nicole, dir erschienen die Worte dieses Boten sehr rätselhaft, aber er sagte dir, dass du schon bald Antworten auf deine Fragen bekommen würdest. Ich gebe sie dir. Wie du durch Legolas´ und Gimlis Besuch mittlerweile herausgefunden hast, gibt mehr als nur unsere Welt und dass man sie auf verschiedenen Wegen wechseln kann. Normalerweise existieren die Dimensionen friedlich nebeneinander und keiner der Bewohner weiß etwas von anderen Welten. Natürlich gibt es immer wieder Spekulationen und Theorien über deren Bestehen, die aber nie bestätigt wurden. Allerdings kann es zu Zwischenfällen kommen, wie zum Beispiel das mit dem schwarzen Lord von Mittelerde. In solchen Fällen, wenn die Existenz der Dimensionen ernsthaft gefährdet ist, kommt die Prophezeiung ins Spiel." Mel holte Luft. Mittlerweile hingen die drei anderen an ihren Lippen, gespannt auf das, was sie nun verkünden würde.

"Die Prophezeiung wird als golden schimmernde Pergamentrolle beschrieben, also genau wie Nicole die Ihre geschildert hat", fuhr sie fort. "Es heißt, dass demjenigen, der diese Vorhersage erhält, ein Schicksal von den Mächten der Ewigkeit, den Hütern aller Welten, ausersehen ist. Es heißt, diejenige sei die Auserwählte."

"Auserwählte? Auserwählt wofür?", erkundigte sich nun Legolas. "Genau weiß ich es nicht", gestand Mel, "Das steht in der Prophezeiung. Allerdings wird überliefert, dass die Auserwählte mit den ihr gegebenen Kräften das Gleichgewicht zwischen den Welten wiederherstellen solle, wenn es aus den Fugen gerät."

"Das heißt wohl, dass wir diese Pergamentrolle finden müssen", meinte Gimli nun. "Wo ist sie denn? "Bei mir zu Hause...", murmelte Nicole und die anderen sprangen auf. "Dann los! Je eher wir das Ding in den Händen halten, desto besser!", rief Mel, die Treppe hinunterhastend. Legolas und Gimli folgten ihr, in einem nicht weniger halsbrecherischem Tempo. Nur die 16-jährige ließ sich Zeit, tief in Gedanken versunken schritt sie die Treppe runter.

Auserwählt sein? Von irgendwelchen Mächten ein Schicksal vorbestimmt bekommen? Das kam ihr reichlich absurd, nein, schlichtweg unmöglich vor. Als würde sich jemand einen schlechten Scherz erlauben...aber was, wenn es kein Scherz war? Wenn es - so unwirklich es auch klingen mochte - Realität war? Was dann? Das Mädchen schüttelte den Kopf. Was war denn mit ihr los? Normalerweise war sie doch sonst nicht so nachdenklich...

~*~

Seufzend ließ sich Frau Schmidt in ihren Autositz sinken. Wieder ein stressiger Tag mehr. Das urplötzliche Schwänzen Nicoles hatte dem Ganzen noch die Krone aufgesetzt. Sie brauchte wirklich mal Urlaub...

Ein kalter Windhauch ließ der Frau die Nackenhaare zu Berge stehen. Sie drehte sich dem Fenster zu, um es zu schließen, doch zu ihrer Verwunderung war die Glasscheibe bereits hochgefahren. "...Komm..." Ein Flüstern, rau, als wären die Stimmbänder der Person lange nicht mehr in Aktion gewesen, erreichte ihr Ohr. Sie schüttelte den Kopf. Jetzt hörte sie auch schon Stimmen... "Sei...mein Leib..." Wieder dieses Flüstern, diesmal klang es aber näher und... realer. Diesmal war es keine Einbildung, dessen war sie sich sicher. "Hallo? Ist jemand hier? Zeigen Sie sich!" Ihre Stimme zitterte ein wenig. Sie hatte Angst. Ja, sie fürchtete sich. Vor etwas, was sie nicht sehen oder spüren konnte. Sie fürchtete sich, so wie sie sich noch nie gefürchtet hatte. Plötzlich wurde es kalt. Eiskalt. Die Scheiben des Autos waren mittlerweile beschlagen und jedesmal, wenn Frau Schmidt ausatmete, erschienen kleine weiße Wölkchen vor ihrem Mund. Nun spürte sie abermals einen Windhauch und blickte zur Seite auf den Beifahrersitz. Irgendetwas geschah dort. Die Luft schien sich zu verdichten und eine schwarze Rauchwolke erschien, zuerst nur schemenhaft, dann nahm sie immer mehr Gestalt an. Sie umfing die Frau, nahm ihr langsam die Luft zum Atmen.

Sie öffnete den Mund zum Schreien, doch der Rauch drang in sie ein, ihr Körper sackte nach vorne. Einen Augenblick lang verharrte er in dieser Position, dann richtete er sich wieder auf. Doch nun war es nicht mehr Frau Schmidt, die die Kontrolle über ihren Körper hatte. Teuflisch grinsend stieg sie aus dem Wagen und lief zu drei schwarzgekleideten mysteriösen Gestalten, die nur wenige Meter entfernt auf sie zu warten schienen.

~*~

Mittlerweile hatte Nicole die Haustür erreicht und trat ins Freie. Laute Stimmen schlugen ihr entgegen. Eine, inzwischen leicht verärgert, gehörte unverkennbar ihrer Freundin, die andere klang warm und melodisch und ließ ihr einen flüchtigen Schauer über den Rücken laufen. Neugierig lief die Braunhaarige um die Ecke und erblickte eine wild gestikulierende Mel vor einer geöffneten Autotür stehend und beharrlich auf den Elben einredend, der mit verschränkten Armen unbeweglich vor ihr stand. "...Schluss damit! Steigt endlich ein! Wenn wir laufen, sind wir morgen noch nicht da!" "Und ich sage Euch, nein! So ein Monstrum fasse ich nicht nochmal an!"

Nicole grinste. Legolas musste wohl von dem Zusammentreffen mit der Alarmanlage eine Autophobie davongetragen haben. Dennoch, es half alles nichts. Wohl oder übel musste sie den Prinzen dazu bewegen, ins Auto zu steigen.

"Legolas, es ist wirklich nicht schlimm", mischte sie sich ein. "Stellt euch vor, ihr würdet in einer Kutsche sitzen. Nun kommt." Das Mädchen stieg ein und blickte auffordernd zu ihren beiden mittelirdischen Gästen, die noch skeptisch das Gefährt begutachteten. "Oder sollen Mel und ich allein fahren?" Einen Augenblick lang schien der Spitzohrige mit sich zu kämpfen, dann setzte er sich - wenn auch widerwillig - in Bewegung, näherte sich Schritt für Schritt dem Wagen, als wäre dieser ein unberechenbares gefährliches Wesen (was es seiner Vorstellung nach auch darstellte...).

Wieder musste sich Nicole ein Schmunzeln verkneifen. Der männliche Beschützerinstinkt...

Da sich sein Freund wohl nun doch entschlossen hatte, mitzufahren, ging nun auch Gimli zögernd auf das Auto zu. Alleine wollte er jedenfalls nicht nochmal bleiben. Nachdem nun doch alle erfolgreich Platz gefunden hatten, startete Mel den Motor. Ein Zucken durchfuhr den Blonden und der Zwerg hatte wieder mal seine Axt im Anschlag, bereit sämtliche Apparaturen zu zerschmettern, doch ein äußerst drohender Blick beider Mädchen hielt ihn von seinem Vorhaben ab. Der Rest der Fahrt ging schweigend vonstatten, jeder hing mehr oder weniger seinen eigenen Gedanken nach. Besonders Mel.

Sie hatte absolut keine Ahnung gehabt von einer Prophezeiung und dann... als Nicole die Pergamentrolle erwähnte... wusste sie es. Sie wusste um die Legenden, um diese Mächte, um die Auserwählte... Als hätte sie es schon immer gewusst, als hätte sie sich ihr ganzes Leben nur darum gekümmert... Auch ihre Sorgen kamen ihr wieder in den Sinn. Schon lange hatte sie ein ungutes Gefühl gehabt, als wüsste sie, dass etwas geschehen würde, aber nicht was. Seufzend bog sie um die nächste Straßenecke, als sie plötzlich etwas neues verspürte. Je näher sie der Wohnung ihrer Freundin kam, desto stärker spürte sie eine Art... Magie. Ja, anders konnte man es wohl nicht ausdrücken. Sie ließ kurz ihren Blick über die restlichen Insassen des Wagens schweifen, doch niemand anders bemerkte dem Anschein nach diese Macht ebenfalls. Sie war sich nicht sicher, ob dieses Gefühl Einbildung oder Wirklichkeit war, dennoch schien es mit jeden Meter realer zu werden. Ihr kam in den Sinn, dass es vielleicht von dieser Pergamentrolle ausgehen könnte. Wenn es tatsächlich so ein schicksalsträchtiger Gegenstand war, wie sie es ...nun ja, wusste, wäre es doch durchaus denkbar... Sie schüttelte in Gedanken den Kopf. Wenn ihr jemand vor zwei oder drei Monaten erzählt hätte, dass sie plötzlich irgendwelche Mächte spüren könnte und auf einmal über ein Wissen über eine Auserwählte und eine Prophezeiung verfügte, wenn ihre Freundin von einem golden schimmernden Pergament erzählte, hätte sie diesen jemand auf den schnellsten Weg in die Klapse, Sicherheitstrakt eingewiesen.

Aber jetzt... wo war das so realistische Mädchen von damals geblieben, dass solche Dinge als Spinnerei abgetan hätte und zur Tagesordnung übergegangen wäre?

Sie wusste es nicht. Vielleicht war es auch besser so...

Ungefähr zehn Minuten später parkte sie den Wagen vor Nicoles Wohnung. Ohne ein Wort zu verlieren stiegen nun auch die anderen aus und das Mädchen schloss die Haustür auf. Bisher hatten sich ihre Befürchtungen noch nicht bewahrheitet, alles war noch da, wo es sein sollte und so wie es aussah, hatte niemand, seitdem sie sich aus dem Staub gemacht hatten, das Haus betreten. Auch die Leiche lag noch da, wo sie vorhin war.

Schnell lief Nicole in ihr Zimmer, zu ihrem Schreibtisch, wo sie die Prophezeiung vermutete, fand aber nichts. Frustriert fegte sie mit einer Handbewegung das hoffnungslose Chaos von der Holzplatte und wollte schon ihren Schrank näher unter die Lupe nehmen, als plötzlich etwas goldenes aus einem ihrer Schulhefte herausfiel. Da ist es ja!

"Ich hab's gefunden!", rief sie und lief rasch wieder zu ihren Freunden zurück, die bereits ungeduldig auf sie warteten. "Zeig mal her!", forderte nun Mel. °Also doch!°, fuhr ihr durch den Kopf. Ihr Gefühl hatte sie nicht getrogen. Diese Magie, die diese Pergamentrolle ausstrahlte, die sie vorhin im Auto verspürt hatte, gab es wirklich. Und wie vermutet stammte sie von diesem golden schimmernden Stück Papier. Wie vorgenommen wollte das Mädchen diese Prophezeiung genauer unter die Lupe nehmen, doch dazu kam es nicht. Bevor sie die Hand ausstrecken konnte, hörte man ein ohrenbetäubendes Krachen von Richtung der Haustür...

Nicole fuhr wie ihre Gefährten erschrocken herum und was sie sah, ließ ihren Atem stocken. Dort, wo noch vor wenigen Augenblicken die Haustür gewesen war, prangte jetzt ein Loch von gigantischem Ausmaße in der Wand. Langsam legten sich die Staubwirbel wieder und man konnte schemenhaft drei, nein vier Gestalten ausmachen, die festen Schrittes auf die Gruppe zusteuerten.

Es waren die drei schwarzen Gestalten und... Frau Schmidt!!! °Was macht die denn hier???°, war der erste Gedanke, der Mel durch den Kopf schoss. Doch sie besah sich ihre Lehrerin genauer und erschrak.

Kein Zeichen des Lebens war mehr in ihren Augen, sondern nur ein dunkle Leere und - Hass. Hass und pure Bosheit war in ihren Gesichtszügen geschrieben. Das war nicht die Frau, die trotz allem immer so freundlich und verständnisvoll war. "Sie ist besessen!" Ein Zischen Legolas' ließ sie aus ihren Gedanken hochfahren. "Seid vorsichtig!", meinte er zu den Mädchen und warf Mel seinen Dolch zu. Er wusste, dass Nicole sich wenigstens etwas verteidigen konnte (wie er am eigenen Leibe festgestellt hatte), aber bei Mel war er sich nicht so sicher. Dennoch würde er es sich nie verzeihen, wenn einer seiner Gefährten zu Schaden käme. Wenn er nicht diesen Ausritt gemacht hätte... Aber das war jetzt auch egal. Mit gespanntem Bogen fixierte er die Kreaturen, von denen einer nach vorne trat. Anscheinend ihr Anführer.

"Sieh an! Der Erdlochbuddler und dieser stinkende Elb!" Seine Stimme ließ die Vier zusammenzucken. Sie war voller Gefühlskälte und erstickte jedes bisschen Hoffnung im Keim. Die bodenlose Furcht, die diese Wesen verbreiteten, begann sich wieder in dem Blonden zu regen.

Er durfte ihr nicht nachgeben. Wenn dieses Gefühl überhand nahm und ihn lähmte, die Angst ihn besaß, dann waren sie verloren. Mit einem kurzen Seitenblick registrierte Legolas, dass sich die anderen ebenfalls versuchten, auf den Beinen zu halten, Gimli stand zwei Schritte neben ihm, die Axt zum Kampf bereit erhoben und auch Mel hatte den Dolch - wenn auch mit zitternder Hand - im Anschlag.

"Wer seid ihr? Und was wollt ihr hier?" So beherrscht wie möglich wandte sich der Elb an die Gruppe. Allein das Blitzen seiner Augen zeigte seine Aufgewühltheit, äußerlich blieb er vollkommen ruhig.

Ein krächzendes Lachen war die Antwort. "Sprecht! Oder dieser Pfeil wird sein Ziel schneller in Euren Körper finden, als Euch lieb ist!" Legolas zielte auf die Stirn seines Gegenüber, genau zwischen die Augen. "Ich würde Euch empfehlen, keinen Widerstand zu leisten.", erhob der Schwarzbemäntelte mit spöttischer Stimme das Wort. "Ihr glaubt doch nicht wirklich, dass Ihr auch nur einen Funken einer Chance hättet."

Er musterte die Vier ihm gegenüber abwertend. "Erbärmlich. Ist dies alles, was Ihr zu bieten habt? Ich bin wirklich enttäuscht von Euch. Als ehemaliger Gefährte - bei Melkor, da hätte ich mehr erwartet."

"Ein letztes Mal: Wer seid ihr?" Immer noch war Legolas' Pfeil auf die Gestalt vor ihm gerichtet, die Bogensehne bis aufs Äußerste gespannt. "Da Ihr solch einen Wert auf unsere Identität legt, werdet Ihr nicht unwissend sterben. Wir sind die Mortésker, Kriegsherren und engste Vertraute des schwarzen Lords, Melkor, Herr der Dimensionen." "Was ist mit ihr?" Die Köpfe aller fuhren herum zu Mel. Diese deutete mit zitternder Hand auf Frau Schmidt, die diabolisch grinste. "Nun", begann der Anführer nicht ohne Genugtuung, "dieser meiner Leute hat bedauerlicherweise seinen Körper verloren - er deutete auf die Leiche am Boden - , deshalb sah er sich wohl gezwungen, einen Neuen zu besitzen. Als körperloser Geist lebt es sich nicht allzu gut."

Der Elb schluckte. Also hatte er doch Recht behalten. "Ihr wisst, warum wir hier sind, nehme ich an.", fuhr der Anführer fort. "Da Ihr den Plane unseres Herrn und Meisters kennt, können wir wohl nicht umhin, euch ein Ende zu bereiten." Seine Lippen umspielten ein künstlerisch mitleidendes Lächeln. "Der schwarze Lord wollte euch zwar lebend zurückhaben, allerdings wäre es wohl doch besser, euch gleich in Mandos' Hallen zu schicken... Wer weiß, was sonst noch passieren könnte?"

Er wandte sich an seine Gefährten. "Ihr wisst, was ihr zu tun habt!" Es war ein Befehl.

°Sie werden uns umbringen!° Das war der einzige Gedanke, der Nicole durch den Kopf schoss. Bisher hatte sie sich im Hintergrund gehalten. Es reichte ihr schon, gegen die nahende Ohnmacht zu kämpfen, die sie wieder drohte zu überfallen. Anscheinend machten ihr die Auren dieser Wesen mehr aus als den anderen. Sie spürte ihre Gegenwart so... intensiv. Unfähig sich zu rühren, sah sie, wie die Mortésker zum Angriff übergingen. Sie warfen ihre Mäntel zur Seite, unter denen sich die Scheiden ihrer Schwerter verbargen und zogen ihre Waffen mit einem lautem Klirren.

Es waren Zweihänder mit langen Klingen, die aus schwarzglänzendem Metall gemacht waren. Sie waren nur zu einem Zweck geschaffen. Um zu töten.

Ungewollt glitten Nicoles Gedanken zu den Waffen. Selbst von ihnen schien ein böse Macht auszugehen, eine Art unstillbarer Blutdurst. Wie vielen mochten sie bisher schon das Leben gekostet haben? Wie viele Unschuldige mussten schon durch diese Klingen sterben?

Es waren viele, zu viele. Das Mädchen wusste nicht woher, aber sie spürte es. Wahrscheinlich würden sie und ihre Freunde bald auch dazugehören.

Wie in Zeitlupe sah sie die Gestalten losstürmen, einer warf sich auf Gimli, ein anderer auf Legolas. Das Wesen mit Frau Schmidts Körper wandte sich derweil Mel zu. Die besessene Lehrerin hatte zwar kein Schwert, dennoch bezweifelte Nicole nicht, dass sie Mel überlegen war.

Sie sah, wie die Anderen kämpften.

Legolas verschoss einen Pfeil nach dem anderen, doch selbst auf diese geringe Distanz schaffte es sein Gegner immer irgendwie auszuweichen. Da, jetzt hatte er doch getroffen! Doch der Schwarzbemäntelte dem Blonden gegenüber verzog nicht einmal das Gesicht. Ohne dem Geschoss in seiner Schulter weiter Beachtung zu schenken, ließ das Monster nun das Schwert fallen, da er es mit einer Hand nicht weiter gut genug führen konnte, zog einen langen Dolch, der ebenso schwarz glänzte wie der nun zu seinen Füßen liegende Zweihänder und sprang auf den Elben zu, der mit so einem schnellen Gegenangriff nicht gerechnet hatte und zu Boden fiel.

Gimli schwang mit einem irrsinnigem Tempo seine Axt. Doch auch sein Gegner schaffte es mit Leichtigkeit, die Schläge abzublocken und den Zwergen zusätzlich in die Enge zu treiben. Nun hob er die Klinge, um dem Bärtigen, der nun mit dem Rücken zur Wand stand, einen neuen Schlag zu verpassen.

Nicole schloss die Augen. Dieser Schwertstreich würde es vollbringen. So sehr wünschte sie sich, ihren Freunden beistehen zu können, aber sie konnte nicht. Etwas lähmte sie, machte ihren Körper bewegungsunfähig. Nichts hielt sie äußerlich fest, dennoch verspürte sie einen dumpfen Schmerz in der Brust. Es schien ihr, als würde sich eine eisige Klaue um ihr Herz legen, als würde irgendjemand tief in ihr Sein eindringen und versuchen, sie von innen heraus zerstören zu wollen.

Es war wie diese Angst, diese Furcht, die sie ergriff, wenn diese Wesen in der Nähe waren... und doch anders. Diesmal war es irgendwie mächtiger und - auch wenn es absurd klang - schien zu wissen, was es tat. Wieder stiegen diese Bilder vor ihr inneres Auge, diese schrecklichen Szenen voller Hass, Angst, Gewalt und Wut. Wieder wollte die Dunkelheit ihre Seele gefangen nehmen... aber das durfte sie nicht zulassen. Wenn sie jetzt die Besinnung verlor, war sie vollkommen wehrlos und jede noch so kleine Hoffnung, ihren Freunden doch noch helfen zu können, würde endgültig zunichte gemacht werden.

Metall schlug auf Metall. Das Mädchen schlug erschrocken die Augen auf und erblickte den Zwergen, dessen Gesicht durch die Anstrengung mittlerweile schon ziemlich gerötet war. Mit aller Kraft hielt er seine Axt, mit er im letzten Augenblick hatte den Angriff abwehren können.

Nicoles Blicke schweiften weiter zu Mel. Auch hier war der Kampf im vollen Gange, die Schwarzhaarige hatte ihren Gegenüber soeben zu Boden befördert und wollte nun Legolas' Dolch zum Einsatz bringen, doch die Lehrerin hatte sich bereits wieder aufgerichtet und dem Mädchen dem Arm verdreht. Es knackte vernehmlich. Mel schrie.

"Na, wie gefällt Euch das?" Diese Stimme... sie war spöttisch, herablassend, so...siegesgewiss.

Nicole wusste, wer hinter ihr stand. Sie spürte seinen stinkenden Atem an ihrem Ohr und eine neue Welle der Übelkeit überrollte sie, die sie nur mühsam zurückhalten konnte. Das Gefühl der Angst kämpfte sich wieder in ihr Bewusstsein, noch stärker als zuvor.. Sie zwang sich, ihren Kopf zu wenden und erblickte ihn. Er hatte seine Kapuze zurückgeschlagen, sodass die Braunhaarige sein Gesicht sehen konnte. Wieder wollte sich ihr Magen zusammenziehen.

Zwischen den vielen bräunlichen Schuppen stachen zwei blutrote Augen hervor, deren Blicke Nicole wie Nadelstiche auf ihrer Haut spürte. Wieder fühlte sie diese eisige Kälte in sich, diese Kälte, sich nun noch mächtiger als zuvor um ihr Herz legte, ihren Körper und ihre Seele umfing. Nun begriff sie. "Ihr seid es...das hätte ich mir doch denken können... Seid Ihr etwa kein Kämpfer wie die anderen, sondern müsst Euch, hinterlistig und feige wie Ihr seid, Körper und Geist anderer bemächtigen?" warf sie ihrem Gegenüber so selbstsicher, wie es in dieser Situation möglich war, entgegen.

Der Schwarzbemäntelte holte aus und schlug zu. Kurze Zeit wurde Nicole schwarz vor Augen, dann setzte ein schmerzhaftes Pochen in ihrer rechten Gesichtshälfte ein. Eine warme Flüssigkeit rann ihre Wange hinab. Erst jetzt registrierte sie, dass sie am Boden lag. Anscheinend rührte die Platzwunde an ihrer Stirn vom dem Aufprall her, vielleicht von der Wucht des Schlags, genau konnte sie es nicht sagen.

Eine grobe Hand packte sie und stellte sie wieder auf die Beine. "Was meintet Ihr mit `kein Kämpfer´, Mylady?" Sein Gesicht war nur wenige Zentimeter von dem ihrem entfernt. Sein verwesender Gestank machte das Mädchen fast wahnsinnig, aber zwang sie sich mit äußerster Willenskraft beherrschen. Wenn sie jetzt aufgab...

"Ich würde es nicht unbedingt als feige bezeichnen, nicht das Schwert gegen eine Dame zu erheben, zudem sie so wunderschön und unbewaffnet ist... eher als... zuvorkommend."

Seine klauenbesetzte, eiserne Hand strich über ihr zerzaustes Haar. Soweit es noch möglich war, wich Nicole zurück, bis zur Wand, doch das Monster ließ nicht von ihr ab. Wieder versuchte er in ihre Seele einzudringen, wieder lähmte er ihren Körper, machte sie bewegungsunfähig. "Oder würdet Ihr gerne so enden?" Mit einer ausholenden Handbewegung deutete der Anführer in den Raum. Auf ihre Freunde.

Legolas lag auf dem Boden, im festem Würgegriff seines Gegners. Die Lippen des Elben waren mittlerweile schon dunkelblau angelaufen. Er schlug um sich, um doch noch freizukommen, doch auch diese Gegenwehr kamen langsam zum Erschlaffen. Er konnte nicht mehr. Luft...er brauchte wieder Luft... er musste atmen... Seine verzweifelten Blicke suchten nach Halt und er sah durch die Schleier, die nun begannen sein Bewusstsein zu vernebeln, Nicole.

"Nicole...tua amin [1]..." Es war mehr ein Röcheln, dennoch hörte das Mädchen ihn. Sie verstand zwar nicht, was er ihr mitteilen wollte, doch dieser Blick aus seinen mittlerweile trüben blauen Augen sagte mehr als 1000 Worte. Er brauchte Hilfe.

Sie wollte auf ihn zulaufen, ihm wieder das Atmen ermöglichen, doch... abermals versagte ihr Körper seinen Dienst. Neuerlich verhinderte der Schwarzbemäntelte ihr gegenüber beinahe jegliche Bewegung ihrerseits. Ein Grinsen stahl sich über seine verwesten Gesichtszüge, als er merkte, wie diese - im Gegensatz zu ihm selbst - kleine Gestalt vergeblich versuchte, seine Macht zu brechen, ihn aus ihrem Geist zu vertreiben. Ihre Finger krallten sich um ein seltsames Stück Pergament in ihren Händen. "Lasst. Mich. Vorbei!!!" Ihre Stimme zitterte vor Wut. Er lachte. "Ihr wollt doch nicht etwa in einen Kampf zwischen zwei Männern eingreifen? Das schickt sich keinesfalls für eine Frau, wie Ihr es seid." Sie blitzte ihn hasserfüllt an. Diese Kreatur widerte sie regelrecht an. Ihre Freunde kämpften dort um Leben und Tod und er dachte, dass sie einfach nur dastehen und zusehen würde, wie einer nach dem anderen starb? Nein, das konnte sie nicht. Wieder bäumte sie sich innerlich auf, versuchte ihn aus ihrer Seele zu vertreiben, aber es gelang ihr nicht. Abermals begann der Anführer zu lachen. Es klang überlegen und verspottend, ein grausames Lachen war es, dass einem das Blut in den Adern gefrieren ließ. Er trat an das bewegungsunfähige Mädchen noch näher heran und strich ihr mit seiner Klaue über die Wange, einen blutigen Kratzer hinterlassend.

"Wie naiv seid Ihr eigentlich? Ihr meint doch nicht etwa, dass Ihr mich besiegen könnt? Selbst wenn Ihr mich aus Eurem Innerem verjagen könntet, ich würde Euch so oder so besiegen, wenn nicht im Geiste, dann mit dem Schwert."

Langsam ließ er seine Finger über dem Griff der tödlichen Klinge fahren.

"Seht Euch Eure Freunde an. Sind sie nicht genau der selben Auffassung wie Ihr, nicht derselben Hoffnung, die jede Sekunde mehr und mehr verlischt?"

Der Blick der Braunhaarigen wanderte zu Gimli. Nur schwerlich konnte er den Angriffen des schwarzen Wesens ihm gegenüber ausweichen, wozu wahrscheinlich nicht unwesentlich die blutverschmierte Wunde seines linken Beines beitrug. Das Schwert des anderen hatte an dieser Stelle die Rüstung durchdrungen und bis aufs Fleisch ins Bein geschnitten. Lange würde der Zwerg jedenfalls nicht mehr durchhalten können, seine Schläge wurden merklich von Mal zu Mal schwächer, während sein Gegner mit Leichtigkeit die halbherzigen Hiebe parierte und selbst immer neue Treffer landete.

Ein lautes Wimmern lenkte die Aufmerksamkeit Nicoles in Richtung Mel. Deren Arm war seltsam verdreht und hing nun nutzlos an der Seite der Schwarzhaarigen herunter. Auch der Dolch, den ihr Legolas gegeben hatte, befand nun nicht mehr in den Händen der 18-jährigen, sondern in denen ihres Gegners, der keinerlei Hemmungen hatte ihn einzusetzen. Wieder entwich dem gepeinigtem Mädchen ein leiser Schmerzensschrei, als sich die Klinge unbarmherzig in das Fleisch ihres verletzten Arms bohrte. Mit einem Ruck riss das besessene Wesen das Messer aus dem Mels bebenden Körper, das daran klebende Blut von dem ehemals silbern glänzenden Dolch ableckend.

Nicole kochte vor Zorn. Sie verspürte einen Hass auf diese Wesen. Nie hatte sie gedacht, jemanden so verabscheuen zu können, jemanden so sehr den Tod oder schlimmeres zu wünschen wie diesen Kreaturen. Wie konnte man so grausam sein, sich so an den Qualen seiner Opfer weiden?

Aber noch ein anderes Gefühl drängte sich in ihr Bewusstsein. Hilflosigkeit. Sie wusste selbst, dass sie keine Chance gegen diese widerwärtigen Geschöpfe haben würde, was würde mit ihr geschehen, wenn ihre Freunde es nicht schafften? Würden sie ihrem Leben genauso ein Ende setzen? Sie wusste es nicht. Ihre Finger verkrampften sich um das golden schimmernde Pergament in ihren Händen. Mels Worte kamen ihr wieder in den Sinn.

"....dass die Auserwählte mit den ihr gegebenen Kräften..." Ein weiteres Mal schweifte der Blick des Mädchens über ihre Freunde. Zu Legolas. Zu Gimli. Zu Mel.

Warum mussten sie so leiden, solche Qualen spüren, wenn sie doch angeblich die Auserwählte war? Wenn sie diese Fähigkeiten hatte, warum konnte sie ihnen nicht zur Hilfe eilen? Warum? WARUM???

Wieder fühlte Nicole, wie eine kalte Hand sich langsam ihrem Gesicht näherte. Sie hob ihren Kopf, blickte ihrem Gegenüber ins Gesicht, direkt in die Augen. Sie sah ein triumphierendes Blitzen, Kälte und ... Verlangen. Je näher er sich mit seinen klauenbesetzten Fingern ihrer Wange näherte, desto stärker und machtvoller spürte das Mädchen auch, dass er in ihre Seele, in ihr Innerstes eingedrungen war und dort seinen Einfluss auf sie ausübte.

Es stiegen wie schon zuvor Bilder vor ihr inneres Auge, von gleichem Übel wie die, die sie die beiden vorherigen Male gesehen hatte... doch diesmal waren es ihre Freunde, die gezeigt wurden. Ihre Freunde, wie sie zu Tode gefoltert und geschlagen wurden, wie sie nach schier endlosen Schmerzen das Leben aushauchten und sie selbst unbeweglich daneben stand, das Letzte, was sie von jedem sah, war ein anklagender Blick, ein Blick, der sie für den Tod verantwortlich machte.

Immerzu begann ein Satz in Nicoles Kopf zu kreisen, ein einziger Satz. °Du bist schuld, wegen dir sind wir nicht mehr am Leben!... Du bist schuld! Du allein!...°

Lauter und lauter wurde er, bis er neben den Bildern ihr gesamtes Denken einnahm. Immer wieder sah sie sie, Gimli, Mel und Legolas, blutend und sterbend vor ihren Füßen liegend. °Du bist schuld...° Wieder dieser Satz, der solche ihr Seelenqualen verschaffte, wie sie es nie für möglich gehalten hätte.

Sie konnte nicht mehr. °Wegen dir sind wir nicht mehr am Leben...° "...Nein..." Es war ein Flüstern ihrerseits. Tränen liefen ihr über die Wangen.

Der Anführer ihr gegenüber beobachtete zufrieden das Schauspiel. Arme, verweichlichte Sterbliche... Es machte ihm Spaß, ihr solche Illusionen zu zeigen. Wie jeder andere glaubte sie, was sie sah.

Ihre Freunde lebten ja alle noch...noch. Wenn sie tatsächlich in ihren letzten Atemzügen lagen, würde er ihr, so nahm sich der Schwarzbemäntelte vor, die Täuschungen von ihr zu nehmen und ihr die Wahrheit zu offenbaren. Sie würde daran zerbrechen, da war er sich sicher. Dennoch, ein wenig würde er noch in ihrem Geiste verweilen, die Bilder aufrechterhalten.

°Du bist schuld...° "Nein!" Ihre Stimme wurde fester, sie wollte, nein, sie durfte nicht aufgeben. Tief in ihrem Innerem wusste sie, dass es nicht wahr war. Tief in ihrem Innerem wusste sie, dass diese Szenen nicht wirklich, einfach nicht real waren.

Ihre Hände ballten sich zu Fäusten, sie hielt sich wie an einem rettenden Anker an ihrem Gedanken fest.

Es ist nicht real.

°Du allein...Du bist schuld...° Wieder dieser Satz, wieder die Bilder. Doch jetzt war es nicht mehr das Einzige, was ihren Kopf ausfüllte. Diesmal stand sie nicht in ihren Gedanken bewegungslos neben ihren Freunden, hilflos und verzweifelt.

°Es ist nicht real!° Zuerst ganz leise und schwach, kaum vernehmbar in den Tiefen ihrer Seele, gewann dieser Gedanke und mit ihm ihre Wut, diese unbändige Flamme, die ihr Innerstes in Feuer versetzte, mehr und mehr an Intensität, begann langsam aber sicher das andere zu verdrängen. Sie bemerkte nur am Rande, dass auch die Pergamentrolle in ihren Händen heller und heller strahlte, je stärker ihre eigenen Empfindungen die Überhand nahmen.

°Wegen dir sind wir nicht mehr am Leben...° °Es ist nicht real!!° °Du bist schuld...° °Es ist nicht real!!!° °Du allein!°

"ES IST NICHT REAL, VERDAMMT NOCHMAL!!!!!" Dieses Mal hatte sie es laut gesagt. In das Gesicht ihres Gegenüber geschrieen. Ihre eigenen Gefühle übernahmen wieder die Herrschaft über ihre Seele. Vollkommen. Augenblicklich verschwanden die Bilder. Sie hatte ihn aus ihrem Geist vertrieben.

"Respekt, junge Dame. Dies hätte ich Euch wahrhaftig nicht zugetraut. Jemanden wie mich aus seiner Seele zu verbannen ist wirklich keine Kleinigkeit." Da war sie wieder. Diese arrogante, siegesgewisse Stimme, dessen Träger für das alles verantwortlich war. Für all die Schmerzen und Qualen, die sie durchstehen musste.

Wie schon vorhin hob Nicole den Kopf, um dem Anführer in die Augen zu blicken. Doch diesmal war es nicht sie, die erschrak. Der Schwarzbemäntelte zuckte zusammen. Einen solchen Ausdruck hatte selbst er noch nie zu Gesicht bekommen. Kein Funke Angst oder Furcht stand noch in den Augen der Braunhaarigen ihm gegenüber. Nicht ein wenig Unsicherheit oder dergleichen. Das einzige, was er erkannte, war Hass, Hass auf ihn und seine Leute und unbändiger Zorn, wie er es niemals zuvor bei irgendeinem Wesen, sei es Mensch, Zwerg, Elb oder gar Ork, erblickt hatte.

Ein Feuer schien nun in diesem Mädchen zu brennen, eine Flamme der Macht, die sogar seine eigenen Stärke momentan in den Schatten stellte. Wie konnte eine normale Sterbliche, wie sie dem Anschein nach darstellte, über solche Kräfte verfügen?

"Ihr habt sie und mich leiden lassen. Uns gequält. Euch an unseren Schmerzen geweidet." Ihre Stimme war beinahe gefühllos. Nur die Wut kam zum Ausdruck, jedes andere Gefühl war wie weggeblasen. Nichts erinnerte mehr an das zitternde hilflose Wesen, dass sie vor weniger als einer Minute dargestellt hatte. "DAFÜR WERDET IHR BEZAHLEN!!!!"

Kaum hatte sie dies ausgesprochen, ihre Gedanken preisgegeben, begann die Prophezeiung ihr eigentümliches Leuchten nochmals zu verstärken und es ging auf Nicole über. Das strahlende Licht, einem warmen und dennoch gefährlichem Feuerschein gleich, dass nun von dem Mädchen ausging, erfüllte den ganzen Raum mit blendender Helligkeit. Nicole spürte, wie eine neue, unbekannte Kraft sie durchflutete, als würde irgendwas, was ihr fehlte, nach langer Zeit wiedergegeben.

Was war das? Eben war es dunkel um ihn, und jetzt schien sich ein helles Licht in seinem Bewusstsein breit zu machen. Es war irgendwie tröstlich... Er spürte, wie sich die langen Finger um seine Kehle lösten...er konnte wieder atmen! Mühsam schlug Legolas die Augen auf und sah das Wesen ihm gegenüber, wie es - wie seine Gefährten - die Arme vors Gesicht hielt und zurückwich. Warum hatte sein er ihn losgelassen? Der Elb wendete langsam den Kopf in die Richtung, aus der das Licht kam...und erblickte Nicole, umfangen von einem goldenen Glanz, der den gesamten Raum ausfüllte.

Das Mädchen blickte hinunter auf ihre Hand, in der sie die Prophezeiung hielt, doch die Konturen der Pergamentrolle begannen zu verschwimmen, dort, wo sich noch vor wenigen Sekunden die Vorhersage befunden hatte, war jetzt ein Schwarm aus Millionen von kleinen goldenen Punkten zu erkennen, der sich keinen Augenblick später erneut verdichtete.

Doch diesmal war es keine Pergamentrolle, die sie in ihren Händen hielt... es war ein Schwert, wie sie es noch nie gesehen hatte, trotzdem kam es ihr seltsam vertraut vor, als wäre es schon ihr ganzes Leben ihr Begleiter gewesen. "...Caladech..." Sie wusste nicht, wie dieses Wort ihr in den Sinn kam, aber sie wusste mit Bestimmtheit, dass dies der Name ihrer Waffe war. Nein, richtig wissen tat sie es eigentlich nicht, eher war es ihr, als würde eine Stimme in ihr ihr den Namen, dieses unbekannte Wort zuflüstern.

Die lange leichte Klinge schien von keinen Metall dieser Welt gemacht zu sein, obgleich sie silbern schimmerte wie der Mond in einer sternenklaren Nacht, schien sie dennoch widerstandsfähiger und stärker zu sein als andere Schwerter. In den kunstvoll gearbeiteten Griff waren zwei blaue Steine eingesetzt, auch sie waren nicht irdischer Art, ihre besondere Weise, das einfallende Licht zu reflektieren gab ihnen beinahe so etwas wie ein Eigenleben. Es lag ihr perfekt in der Hand, als wäre es eine Verlängerung ihres Armes.

Langsam verschwand dieses blendende Licht um Nicole wieder und ließ sie zurück, mit dem Schwert und dieser Flamme in ihrem Innerem.

Mel blickte mühsam auf. Irgendeine Veränderung hatte bei Nicole stattgefunden. Das Mädchen, das nun mit dem Schwert dort vorne stand, das war nicht mehr ihre Freundin, wie sie sie ihr Leben lang gekannt hatte. Nein, eine neue Macht ging von ihr aus, etwas übernatürliches, ähnlich der Magie, die die Prophezeiung ausgestrahlt hatte. "Die...Auserwählte...Nicole...du...hast es...geschafft" Das waren die letzten Worte der Schwarzhaarigen, bevor sie mit einem leichtem Lächeln auf den Lippen in Ohnmacht fiel.

Ein leiser Luftzug neben Nicole ließ sie plötzlich geistesgegenwärtig mit einem unglaublichem Tempo die Klinge hochreißen. Keine Sekunde zu früh. Nur wenige Zentimeter vor ihrem Gesicht hatte sie das schwarze Schwert ihres Gegners abblocken können. Geschickt vollführte sie eine Art Drehung mit ihrer Waffe, löste so den Block und ehe sich der Schwarzbemäntelte ihr gegenüber versah, spürte er das spitze Ende der silbernen Klinge an seinem Hals.

Obwohl sie nur wenige Sekunden verharrten, schien es dem Anführer wie eine Ewigkeit vorzukommen.

Plötzlich, ohne Vorwarnung erinnerte er sich. Er wusste nicht, woher dieser Gedanke kam, wahrscheinlich hatte Morgoth selbst ihn geschickt. Er erkannte das Feuer, diese unbändige Flamme in ihren Augen. Das...das konnte unmöglich war sein!!! Sie? Hier? "Was ist geschehen? Hat es Euch die Sprache verschlagen, eine Frau kämpfen zu sehen?" Er hörte die sarkastische Stimme seiner Gegnerin. Der gleiche Tonfall... Kein Zweifel, sie war es. "...Amarthiel..." Ein Flüstern war es, ein angsterfülltes Flüstern seinerseits. "Rückzug!" Ein einziges Wort, keinen Widerspruch zulassend. Sofort wandten sich die anderen Wesen von ihren Opfern ab und scharten sich um ihren Anführer. Dieser schloss einen Augenblick lang die Augen, murmelte ein paar unverständliche Wörter und ein plötzlicher Knall erschütterte das Haus. Putz rieselte von den Wänden und eine schwarze Rauchwolke verhinderte, dass man irgendetwas erkennen konnte. Doch so schnell, wie das alles gekommen war, war es auch wieder gegangen und mit der Wolke, die sich nun in Luft auflöste, waren auch die Gestalten spurlos verschwunden.

Einen Augenblick lang blickte Nicole völlig perplex auf die Stelle, wo noch vor wenigen Sekunden die schwarzen Gestalten gestanden hatten. Dann fielen ihr plötzlich ihre Freunde wieder ein. Schnell lief sie zu Legolas, doch der hatte sich mittlerweile wieder aufgerichtet, zwar stand er noch ein bisschen wackelig auf den Beinen, aber auch das würde sich in Kürze gelegt haben, versicherte er.

Auch Gimli stand erneut auf seinen Füßen, abgesehen von der Wunde am Bein schien auch er nichts Arges davongetragen zu haben.

Nun schweifte ihr Blick Mel. Sie schien es am Schlimmsten getroffen zu haben, ohnmächtig lag sie immer noch am Boden. Vorsichtig besah sich die Braunhaarige die Verletzungen ihrer Freundin. Der rechte Arm war anscheinend glücklicherweise doch nicht gebrochen, wie sie zuerst vermutet hatte, wahrscheinlich war neben einigen Prellungen nur die Schulter ausgerenkt. Der Messerstich war wohl das Schrecklichste, obwohl es nicht mehr allzu stark blutete, war die Wunde dennoch ziemlich tief.

"Nicole..." "Mel, du bist wieder wach! Wie geht es dir?" Das Mädchen verzog ihren Mund zu einem schiefen Grinsen. "Geht so. Was ist mit den Wesen? Wo sind die hin?", fragte sie und versuchte sich aufzurichten, was allerdings sofort mit stechenden Schmerzen in ihrer Schulter beantwortet wurde. "Bleib erstmal liegen", wies die Braunhaarige ihre Freundin an, fuhr aber fort. "Die sind abgehauen, nachdem..." Sie hielt das Schwert in die Höhe.

"Ich hab absolut keine Ahnung wie das passiert ist... zuerst hab ich die Prophezeiung in der Hand gehabt und dann plötzlich... war alles so anders. Ich hab mich so seltsam gefühlt... als hätte ich das alles schon einmal erlebt, dieses Schwert schon einmal in der Hand gehalten... Caladech..." Sie verstummte und betrachtete nachdenklich die Klinge in ihren Händen.

"Aber was ist jetzt mit der Prophezeiung? Wenn sie sich in diese Waffe verwandelt hat, wie können wir dann herausfinden, was darin stand? Oder ist allein diese Verwandlung der Beweis, dass Lady Nicole diese Auserwählte ist?", meldete sich nun der Zwerg zu Wort.

"Ich weiß es nicht..." Immer noch drehte sie unruhig das Schwert in ihren Händen, als ihr plötzlich ein kleiner Vorsprung am unterem Griffende auffiel. Sie sah genauer hin uns ein winziges Stück eines Papiers. Golden schimmerndes Papier. Nicole zog und zerrte daran, trotzdem noch darauf bedacht, es keinesfalls zu beschädigen, bis es schließlich nach scheinbar endlosem Herumgefingere aus dem Heft Caladechs in die Hand des Mädchens rutschte. Schon wollte sie es entfalten, da unterbrach sie Mels Stimme. "Wäre es nicht besser, wenn wir erstmal das Schlachtfeld räumen? Der ganze Lärm, der hier verursacht wurde, ist bestimmt nicht unbemerkt geblieben."

"Gute Idee", meinte nun auch Legolas, der sich bisher eher im Hintergrund gehalten hatte. "Die Frage ist nur, wie wir wieder zu Euch nach Hause gelangen. So wie es aussieht, könnt Ihr mit Euren Verletzungen wahrscheinlich nicht mehr diesen Kasten lenken, habe ich recht? Und ebenso wird es vermutlich mit den Wunden auch nicht möglich sein, den Rus oder wie dieses Ding benannt ist, zu benutzen." "Ihr habt recht", antwortete die Schwarzhaarige ein wenig niedergeschlagen. Es würde wohl doch schwieriger als gedacht werden, von hier wegzukommen...

"Ich fahre!" Alle Köpfe fuhren mehr oder weniger verwirrt herum zu Nicole. "Du?! Aber du kannst doch gar..." "Ich kann besser Auto fahren als du glaubst, meine Liebe!" Nicole schnitt ihrer Freundin mit scharfer Stimme das Wort ab. "Wenn du meinst..." Mel seufzte ergeben. Es ja sowieso sinnlos mit der 16-jährigen über ihre eigentlich nicht vorhandenen Pkw - Fahrkünste zu diskutieren. Und momentan hatte das Mädchen auch absolut keinen Nerv, einem Streit vom Zaun zu brechen.

In beinahe allen anderen Situationen hätte sie hätte sie protestiert und sich schlichtweg geweigert der Braunhaarigen die Schlüssel ihres kleinen, geliebten, selbst finanzierten Wagens auszuliefern, aber heute hatte sie wohl kaum eine andere Wahl. Wie Legolas schon sagte, in ihrem Zustand, konnte sie selbst unmöglich ein Auto lenken, Bus kam mit den Wunden sowieso nicht Frage und ein Taxifahrer hätte wahrscheinlich zumindest den Elben und Gimli - statt an den gewünschten Ort - bei der Klapse abgesetzt.

Wenn sie folglich nicht hier versauern wollte, musste sie - wenn auch mit schlechtem Gewissen - Nicole ans Steuer lassen. Mit sehr schlechtem Gewissen.

Seit die 16-jährige vor etwa einem halben Jahr bei einem Kartrennen in einem beinahe lebensgefährlichen Tempo so ziemlich alles über den Haufen gefahren hatte, was in ihrer Reichweite war, hatte Mel den eigentlich felsenfesten Entschluss gefasst, sich niemals in ihrem Leben von ihrer Freundin irgendwo hin fahren zu lassen - selbst wenn diese irgendwann einmal einen Führerschein besitzen sollte.

Mittlerweile waren die anderen wieder auf den Beinen und erneut versuchte das Mädchen sich aufzurichten, abermals ohne besonders großen Erfolg. Es gelang ihr zwar sich einigermaßen aufzusetzen, um sich allerdings hinzustellen, benötigte sie ihre Arme, um sich abzustützen und die waren momentan nicht gerade besonders einsatzfähig.

Grummelnd blieb sie erstmal sitzen, bis sie plötzlich zwei Arme spürte, die sie behutsam hochhoben und auf die Füße stellten. "Danke...", murmelte sie. "Gern geschehen. Ich helfe immer, wo ich kann." Ein Lächeln zierte die Lippen des Blonden, während er die 18-jährige vorsichtig in Richtung Auto führte, da sie noch ziemlich wackelig auf den Beinen war.

Nicole lief mit einer leicht säuerlichen Miene hinterher. Die beiden behandelten sich, ab ob sie sich schon jahrelang kennen würden... Innerlich schüttelte sie den Kopf. War sie jetzt etwa schon eifersüchtig auf ihre beste Freundin? Warum eigentlich? Nur weil Legolas sie angelächelt und ihr auf die Beine geholfen hat? War ja auch egal. Hauptsache war, dass sie jetzt erst einmal von hier weg kommen.

Kaum war sie am Wagen angelangt, stellte sich ein neues Problem dar. Das kleine Auto war mit den vier Personen an und für sich schon vollgepackt, wo sollte sie jetzt ihr Schwert hinlegen? Sie verspürte den Willen, die Klinge niemals mehr aus der Hand legen zu wollen, dennoch konnte sie sie unmöglich auf dem Schoß oder sonst wo liegen haben. Sie hatte den Gedanken noch nicht zuende geführt, da begann sich die Klinge auch schon wieder zu ihrem Entsetzen in diese goldenen Partikel aufzulösen, doch diesmal nahmen sie keine neue Gestalt an, sondern sobald sie den Körper Nicoles berührten, verschwanden sie. Das Mädchen wusste nicht was, geschah, trotzdem spürte sie Caladechs Flamme immer noch in sich, als ob es einfach nur unsichtbar oder so geworden wäre. Sie wünschte sich, die Waffe in ihren Händen zu halten und schon glitt ihre rechte zu ihrem Gürtel, wo sich bei Kriegern normalerweise eine Schwertscheide befand und zog wie aus dem Nichts die Klinge wieder hervor. Nach dieser Kontrolle ließ sie sie - diesmal beabsichtigt - erneut verschwinden und ging schnellen Schrittes wieder zu ihren Freunden, die schon auf sie warteten.

~*~

"Mel, wo war nochmal die Bremse? Links oder rechts?" Im Geiste schickte die Angesprochenen Stoßgebete zu sämtlichen ihr bekannten Göttern gen Himmel. Nur noch ein paar Meter, da vorne war schon die Einfahrt... Bisher war es ja nach Nicoles Sicht ziemlich glatt gegangen, sie hatte nur zwei Mülltonnen umgefahren und eine Straßenlaterne mit dem Seitenspiegel gestreift, der nun einen ansehnlichen Kratzer mehr besaß.

Mittlerweile schien Nicole das gesuchte Teil selbst gefunden zu haben, mit quietschenden Reifen machte sie eine Vollbremsung, sodass sie nur Zentimeter vor der Hauswand stoppte. Mit pochenden Schmerzen (sie hatte ihn sich bei dem Bremsmanöver irgendwo angeschlagen) im Arm stieg die Schwarzhaarige nun dankbar, dass diese Wahnsinnsfahrt ein Ende hatte, aus dem Wagen.

Auch Legolas und Gimli wiesen eine etwas blasse Gesichtsfarbe auf, nur Nicole sprang unerschrocken aus dem Gefährt und lief schnellstens in Richtung Haustür, wo sie auf die anderen wartete.

Nachdem sie endlich die Wohnung Mels betreten hatten, holte das Mädchen nun den etwas verknitterten goldenen Zettel heraus und reichte ihn Legolas.

Er begann vorzulesen, in dieser wundersamen Sprache, dennoch runzelte er nachdenklich seine Stirn. "Was steht da?", fragte die Braunhaarige. Irgendwie hatte sie eine ungute Vorahnung. °Lass es nicht wahr sein...lass mich nicht die Auserwählte sein...°

"Es ist auf Quenya geschrieben", begann Legolas bedächtig, "doch übersetzt in Eure Sprache heißt es ungefähr so:" Er holte Luft.

"Und wenn das Böse sich wieder erhebt, und das Schicksal der Welten an einem seidenen Faden hängt, dann wird sie erscheinen. Die Auserwählte Von den Mächten der Ewigkeit prophezeit Um zu verhindern den Untergang aller. Doch ihr Auftrag wird auf Messers Schneide stehen Verfehlet sie ihn, so wird alles, was einst war Der Dunkelheit geweiht sein."

"Dann", murmelte Mel, "stimmt es also. Du bist die Auserwählte."

****************************** [1] tua amin = hilf mir (so sollte es zumindest heißen ^^°... also wenn sich jemand berufen fühlt, mir bei meinen unsicheren Elbischversuchen zu helfen, der möge sich melden *g*)

Uff, das war ein Akt *stöhn*... Jede Menge Premieren... die erste größere Kampfszene, das erste 15-Seiten- Kapitel, das erste Mal über 20-mal umgeschrieben...

Das meiste ist spätabends bei geistiger Umnachtung entstanden, falls ihr euch wundern solltet, dass es an einigen Stellen teilweise etwas zu abgedreht, unverständlich oder unlogisch ist...

Würde mich trotzdem wie immer über ein bisschen Feedback freuen... Ciao Mystica

@Ronny ferocia: Ein neuer Leser *knuddel*!!! Schön, dass es dir gefällt! Ob sie es schaffen? Wer weiß... auf jeden Fall ist Trouble vorprogrammiert *g*...

@Sleepy Bird/ Seoko: nich schlimm, dass du's erst jetzt mitbekommen hast ^^... Diesmal hab ich mich wirklich bemüht, es etwas länger zu machen, aber lange Kapitel sind einfach nicht so mein Ding... dann wird's immer irgendwann langweilig

@Elbe_Amalya: wow, so viel Lob *sich geschmeichelt fühlt*... Nerven aus Stahl? So extrem vielleicht nicht, aber sie hält schon ziemlich viel aus, bevor sie zusammenklappt *g*

@Nillithiel: Noch ein neuer Leser *auch knuddel* du findest sie super? Danke!!!

@MissRiddle: *dich auch knuddel* Vier neue Leser bei diesem Chap *wild rumhüpf*!!! Freue mir ein Loch in den Bauch, dass es dir auch gefällt!!!