Kapitel 9

Disclaimer:
Es ist alles nur geklaut...

Kapitel 9 Ein Ritual und ein mysteriöser Dolch

Die rauen, kräftigen Hände entließen ihn aus ihrem eisernen Griff, schleuderten seinen gepeinigten Körper zu Boden. Einige gezischte Drohungen, ein paar Tritte in die Seite und schließlich das Knarren des Tores hinter sich konnte Seregon vernehmen, dann war alles still. Unter leisem Stöhnen wagte es der Elb letztendlich doch die Augen zu öffnen.

Kurz ließ er seinen Blick schweifen, konnte zwischen den näheren Überresten von etwas, das einst ein mächtiger Baum gewesen war, noch einige Uruk-hai erkennen, die ihre Aufmerksamkeit jedoch scheinbar auf alles andere außer ihn richteten. Er war wie Luft für diese abscheulichen Kreaturen. Vielleicht war es auch besser so... wäre es anders, wäre dies hier ein Fluchtversuch seinerseits, so war er sich sicher, dass er, ehe er auch nur einen Schritt weiter getan hätte, nicht mehr unter den Lebenden weilen würde.

Der dunkle Herrscher hatte ihn gehen lassen... nachdenklich starrte der Elb zur der Waffe an seiner Hüfte, zu dem auf den ersten Blick so unscheinbaren schwarzen Dolche in seiner metallenen Scheide. Aber um welchen Preis?

***

Feuer... sengende Flammen... sein Körper brannte... Was war das? Wieder glaubte er Stimmen zu vernehmen... war dies das Ende – sein Ende? Erneut fuhr brennender Schmerz durch seinen Leib... die Stimmen wurden deutlicher... „Erwache...stinkender Elb..." Erwachen?

Ein weiteres Geräusch... etwas zischte durch die Luft, knallte auf seine geschundene Brust, um nur noch mehr Wunden zu reißen... Mühsam verdrängte er den milchigen Schleier, der auf seinen Augen lag, erblickte jedoch anstatt der Feuerhölle, in der er sich glaubte zu befinden, nun wieder die kahlen, trostlosen Kerkerwände der dunklen Festung.

„Wie denkt Ihr nun über mein Angebot?" Erschrocken fuhr Seregons Kopf herum, was nur mit weiterer Pein belohnt wurde. Kurz wurde ihm schwarz vor Augen, doch behielt sein Bewusstsein die Überhand. „Wollt Ihr Eure Heimat nun schützen, Euer Volk in Sicherheit wiegen?", fuhr Morgoth unbeirrt fort, „verhindern, dass es soweit kommt, wie Ihr es gesehen habt?" Wieder flammte die Vision einen Wimpernschlag lang in des Elben Geist auf, die Zerstörung Eryn Lasgalens, das brennende Haus, das kleine Mädchen...

Nein. Nicht so. Er durfte es nicht soweit kommen lassen. „Was muss ich tun?" Seregons konnte nicht verhindern, dass seine Stimme zitterte. Der dunkle Herrscher lächelte kalt. „Nichts, was Euer Volk gefährden könnte. Ich verlange lediglich von Euch, nach Lórien zu reiten...", begann er und winkte einen Diener herbei, nahm den Dolch, welcher dieser in den Händen hielt. „...und dies hier Eurem König – er spie das Wort geradezu aus – in den Leib jagt." Zögernd betrachtete Seregon die Waffe genauer. Ganz in schwarz, wie fast alles andere in Morgoths Umgebung war sie gehalten, schlicht, auf den ersten Blick nicht unterscheidbar von den gewöhnlichsten aller Dolche, abgesehen vielleicht von der Farbe und einer kleinen Abfolge von Runen, die sich die Klinge hinaufrankte.

„Was bewirkt er?", fragte der Elb nach einer Zeit des Schweigens. „Die Wirkung..." Bedächtig holte der dunkle Vala einen zweiten Dolch heraus, der wie ein Zwilling des ersten schien, nur die Zeichen unterschieden sich. Langsam schritt Morgoth auf seinen Gefangenen zu, die Waffe in der Hand. Mehr und mehr versuchte Thranduils Bruder zurückzuweichen, bis er jedoch schon nach wenigen Zentimetern die raue Oberfläche der Steinmauer hinter sich spürte. „Die Wirkung..."

Unaufhaltsam rückte die Klinge näher, ritzte seinen Unterarm. Ein unsäglicher Schmerz ging von der Wunde aus, zog sich höher und höher, je tiefer das kühle Metall in des Elben Fleisch eindrang, zunehmend stärker flackerte die Flamme der Pein, bis sie letztendlich Seregons gesamten Körper ergriff. Er öffnete den Mund, fand jedoch nicht mehr die Kraft zu schreien. Im selben Moment riss Morgoth mit einem Ruck den Dolch zurück, kurz bäumte sich der Gefangene in seinen Fesseln auf, ehe er nun der Ohnmacht nahe zusammensackte. Was bei Eru war das wieder für eine Teufelei?

Die Schmerzen waren mit der Klinge aus seinem Leib verschwunden, einzig ein dumpfes Pochen blieb an der Einstichstelle. „So gewöhnlich sie auch aussehen mögen – schwarzmagische Waffen gib es vielerlei... Gifte, Flüche, Zauberbanne... viele Möglichkeiten, einen Geist zu unterjochen, zu foltern, verstümmeln oder gar vernichten..." Bedächtig ließ der dunkle Herrscher die Klinge um seine Hände kreisen. „Doch diese hier hat birgt besondere Macht... seht Ihr?"

Seregon folgte dem Blick des Valas, starrte auf seinen verwundeten Unterarm, wo nur wenige Minuten zuvor sich der Dolch seinen Weg durch sein Fleisch gebahnt hatte. Es war kein gewöhnlicher Schnitt, den Morgoth gezogen hatte, nein, ein Zeichen schien es zu sein – fünf Striche, schräg zueinander angeordnet... im ersten Augenblick erinnerte es den Erstgeborenen an eine Zwergenrune.

„Was glaubt Ihr, was das ist? Dies ist ein Zeichen – mein Zeichen. Ihr seid nun ein... Diener meinerseits, es bindet Euch magisch an Sigil-en-muil, den Dolch der Sklaven. Als sein Besitzer weiß ich stets, wo Ihr als Gezeichneter Euch befindet, kann Kontakt zu Euch halten, kann Euch jedoch ebenso durch diese Bindung strafen – oder auch töten." Ohne hinzusehen stieß der dunkle Herrscher die Klinge in die Schulter eines Orks, der in seiner Nähe stand. Ein Schrei ertönte – doch es war nicht die Stimme des Orks. Mit schmerzverzerrtem Gesicht blickte Seregon auf.

„Was immer ich mit dem Dolch mache, wen immer ich verletzte – Ihr werdet die Qual empfinden, die dem wahrem Opfer zusteht..." Kurz schwieg Morgoth nun, ehe er erneut die Stimme erhob. „Macht ihn los!" Die Wächter traten auf den Erstgeborenen zu, lösten die Fesseln um seine Hand- und Fußgelenke. Sein Körper sackte zusammen, er hatte noch nicht die Kraft, von alleine zu stehen.

„Und vergesst nicht, Elb – tötet Thranduil mit dieser Klinge... und noch etwas: In Lórien befindet sich ein Kristall, durchwirkt von Goldadern, er schimmert silbern aus seinem Inneren. Man bezeichnet ihn als Annon'Sarn. Erfüllt Euren Auftrag und entwendet ihn, bringt ihn her! Ihr wisst, was sonst geschieht...

*** Unwillkürlich schüttelte Seregon den Kopf, um die Erinnerung zu vertreiben, rappelte sich auf. Einen Moment lang wurde ihm schwarz vor Augen, jede Faser seines Körpers schmerzte noch von den Stunden des Folterns und der Entbehrung. Man hatte ihm neue Kleidung gegeben, ein Gewand und ein Umhang aus rauen kratzendem Material, längst nicht so angenehm wie das, was er gewohnt war, aber immer noch besser als ganz ohne irgendetwas zum goldenen Wald zu reiten... Ja, reiten.

Er hatte ein Pferd in der Nähe erspäht, gar nicht weit von ihm entfernt stand es, als würde es auf etwas warten... oder jemanden? Auf ihn? Der Elb beschloss es auf einen Versuch ankommen zu lassen, ging langsam auf das Tier zu. Ein stolzer Hengst war es, kräftig gewachsen. Sein Fell war schwarz wie die Nacht, einzig ein weißer Fleck auf der Stirn unterbrach die Dunkelheit. Es rührte sich nicht von der Stelle, schaute den Erstgeborenen nur aus seinen großen brauen Augen an.

Vorsichtig klopfte dieser nach einem Moment des Verharrens dem Pferd den Hals, ehe er nach einem weiterem Moment des Zögerns doch entschied aufzusteigen. Unruhig begann das Tier unter ihm zu tänzeln, als es das ungewohnte Gewicht auf seinem Rücken spürte. „ Ú-trastach, mellon nîn... ú-aníron faeg... – Beunruhige dich nicht, mein Freund... Ich will dir nichts Böses...", flüsterte Seregon mit leiser Stimme. „Garo manath cari... togich nin na Lórien? – Ich habe etwas zu erledigen... Bringst du mich nach Lórien?"

Als habe es verstanden, wieherte der Hengst leise. „Garich eneth? Ú-nathon... Nathach o Ithildin*? – Hast du einen Namen? Ich glaube nicht... Was hältst du von Ithildin?" Wieder schnaubte das Pferd und scharrte mit den Hufen. „Pulich ú-darthach pado... Noro lim, Ithildin! – Du kannst es ja kaum erwarten, lozuziehen... Reite schnell, Ithildin!"

Seregon gab seinem Reittier die Sporen, preschte mit ihm durch das Unterholz. Jede Sekunde brachte er mehr Abstand zu den Bergen Düsterwalds und die Sonne neigte sich bereits, als er die letzten Ausläufer Eryn Lasgalens hinter sich ließ. Er war der dunklen Festung entkommen – aber frei? Das Mal brannte. Nein. Entschlossen trieb der Dunkelhaarige das Pferd weiter an. Freiheit... er würde sie erst wieder besitzen, wenn sein Auftrag erfüllt war.

~*~

Mit einem leisem Knarren fiel die Tür hinter Mel wieder ins Schloss. Seufzend lehnte sie sich dagegen, atmete tief durch. Endlich wieder zu Hause... Nie hätte sie gedacht, einmal so glücklich zu sein, die Innenstadt zu verlassen – ob sie sich in den nächsten hundert Jahren dort nochmals blicken lassen konnte, war die andere Frage, dank dem Chaos, was ihre ‚Gäste' angerichtet hatten.

Im Nachhinein bereute sie ein wenig, nicht doch Hundeleinen gekauft zu haben... obwohl dies wahrscheinlich beinahe genauso viel Aufmerksamkeit erregt hätte. ‚Was solls... ist doch jetzt auch egal... letztendlich sollte ich mich wohl am Besten irgendwo verbarrikadieren oder gleich auswandern...'

Ein Lächeln huschte bei diesem Gedanken über ihre Lippen. Ob Nicole ähnliches durch den Kopf schwirrte? Ihre Neugier nahm nach nur kurzer Zeit Überhand, sie verließ den Eingangsbereich und lief in Richtung Küche, wo sie ihre Leidensgenossin vermutete.

~*~

Man konnte die Spannung der Anwesenden beinahe fühlen, als Maethad, der Elb, dem die Herrin des goldenen Waldes den Auftrag gab, Annon'Sarn zum Rat zu geleiten, mit einer reichverzierten Truhe in den Händen zurückkehrte. Alle Augen folgten jeder seiner Bewegungen, wie er sie auf eine Art Tisch in der Mitte des Kreises stellte und langsam zu seinen Platz zurück ging.

Einen Moment lang herrschte vollkommende Stille über der Versammlung, ehe sich nun Galadriel erhob und auf die Truhe zuschritt, einen kleinen, unscheinbaren Schlüssel in der Hand haltend. Vorsichtig öffnete sie sie, holte einen etwa faustgroßen Stein heraus und hielt ihn in die Höhe.

Einen Moment lang blendete Lanthir der helle Schein Annon'Sarns, anders jedoch als wäre es die Sonne, die in seine Augen schien. Er konnte nicht wirklich beschreiben, was es genau war, doch als das Licht wieder verblasste, konnte er den Torstein näher begutachten.

Obwohl er den Legenden nach um vieles unscheinbarer als die sagenhaften Silmaril sei, schien der Kristall reiner als jedes andere Material Ardas zu sein, die vielen ineinander verschlungenen Goldadern, die sich winzigen Flüssen gleich über seine Oberfläche rankten, glänzten in den letzten Strahlen der Abendsonne und das silberne, nun schwache Schimmern aus seinem Innersten heraus vermittelte den Eindruck, als sei es das Licht Earendils in einer hellen Mondnacht eingefangen worden, um auch nur eine kleine Erinnerung an das Zeitalter der Sterne zu sein. Wenn dieses Werk Feanors schon so voller Schönheit war, wie mochten dann erst die Silmaril gewesen sein?

Leises Gemurmel setzte ein, die meisten Anwesenden schienen seine Meinung zu teilen. Kurze Zeit geschah sonst nichts, dann erhoben sich auch Gandalf und Elrond, traten in die Mitte zu Galadriel. Einen Moment lang blickten sie sich ohne ein Wort zu sagen fest in die Augen, schienen in die Seele der anderen hineinzublicken, ehe sie ihre Hände ausstreckten und den Stein berührten. Eine angenehme Kühle ging von seiner glatten Oberfläche aus, begann Geist und Körper der beiden Elben ebenso wie den Mithrandirs zu umfangen.

Klänge, Bilder, Worte... Dinge, von deren Existenz sie nicht einmal gewusst hatten, blitzten kurz in den Gedanken der drei auf, ein Ritual, alt wie die Zeit selbst. Der Kristall schien sich ihnen zu offenbaren Das silberne Schimmern wurde heller, ein milchiger Schleier legte sich über die nun ins Leere blickenden Augen der Herrin Lothlóriens und sie begann in einem leisem Singsang vor sich hinzumurmeln, Elrond und Gandalf sprachen ihr nach, nicht weniger in Trance versetzt.

Der silbrige Schein nahm immer weiter zu, leuchtete von Sekunde zu Sekunde heller, kam mit den Goldadern Berührung, die nun begannen zu schmelzen, von der ehemaligen Kühle Annon'Sarns war nichts mehr zu spüren, stattdessen strahlte der Stein nun eine unsägliche Hitze aus, verbrannte die Finger und Handflächen der drei Magier, doch selbst dies schienen sie nur am Rande wahrzunehmen. Wieder erhob Galadriel die Stimme, diesmal jedoch laut und deutlich.

„Naur, nen, cae, gwelwen, ech faer belegen edro na bel in angol emair'annon i Arda nu i fuin beriatha aen!"

Das silberne Licht flackerte einen Augenblick lang, ehe es in ungekannter Intensität erneut aufleuchtete, diesmal jedoch über das Innere des Kristalls heraus, einer Säule gleich strahlte es in den Himmel. Der Stein selbst begann den Händen der drei Magier zu entgleiten – er schwebte langsam die Lichtsäule hinauf, bis er schließlich etwa zwei Meter über dem Boden in der Luft stehen blieb, trotzdem jedoch nicht aufhörte den hellen Schein zu verbreiten.

Immer noch von ihrer Trance umfangen, blickten Elrond, Galadriel und Mithrandir mit leeren Augen auf zu Annon'Sarn, ehe sie abermals in ihren leisem Singsang verfielen.

„Naur, nen, cae, gwelwen..."

Lanthir kniff einen Moment lang die Augen zusammen. Täuschte er sich oder geschah dort oben nun wirklich etwas?

„...ech faer belegen..."

War es eine Art Luftspiegelung? Er meinte schwach die Umrisse von Personen zu sehen...

„...edro na bel in angol emair'annon..."

Die Silhouetten nahmen mehr und mehr Gestalt an, er konnte Legolas erkennen, wie er sich an einer Wand abstützte, Gimli lag scheinbar bewusstlos neben ihm, und zwei weitere, ihm unbekannte Wesen entdeckte er, die sich um die beiden sorgten. Was war geschehen?

„...i Arda nu i fuin beriatha aen!"

Das Licht des Kristalls färbte sich von silbern zu golden, strahlte heller als die Sonne selbst und eine Druckwelle riss den Elben beinahe von den Füßen. Die Luftspiegelung, oder was auch immer es war, blitzte für Sekundenbruchteile hell auf, ehe der Schein des Steines so schnell verlöschte wie er gekommen war und der Dunkelheit Platz machte.

~*~

Nicole hob kurz den Kopf, als Mel den Raum betrat, ließ ihn jedoch gleich wieder auf die Tischplatte sinken. „Geschafft, was?" Leicht genervt blickte die 16-jährige zu ihrer Freundin. „Nein, ich tu nur so... wie kannst du eigentlich nach so einem Tag immer noch Optimismus versprühen?" „Ich hatte nur den Gedanken gehabt, vorübergehenderweise oder gleich für den Rest meines Lebens irgendwohin auszuwandern..." „Ich komm mit, soweit es in deinen Auswanderfantasien jegliche Innenstädte, Kaufhäuser und Fußgängerzonen oder besser gewisse mittelalterlich anmutende Personen keinen Platz haben... Einmal und nie wieder... wenigstens können sie sich jetzt – bei ‚normalem' Verhalten, was ich bezweifle – einigermaßen draußen blicken lassen..." „Recht hast du... wenigstens das..."

„Wenigstens was?", erschallte eine Stimme aus dem Flur, die unverkennbar dem Zwergen gehörte. „Ich sagte, dass..." Nicole verstummte, als sie die beiden erblickte. Dort standen sie, in der Tür, auf eine Antwort wartend – in ihren Mittelalterklamotten. „Vergiss es... wozu waren wir eigentlich in der Stadt?!" „Hier sieht uns keiner, der nicht reinkommt", verteidigte sich der Bärtige, „und außerdem..." Er stoppte.

„Was?" Keine Antwort. Stattdessen schloss der Zwerg auf einmal die Augen und tastete nach dem Türrahmen. „Gimli?" Legolas wollte auf seinen Freund zugehen, blieb jedoch nach nur wenigen Schritten stehen. „Was ist los?"Verständnislos blickte Nicole von einem zum anderen, stand nun vorsichtig selber auf, doch keinerlei Anzeichen des Unwohlseins konnte sie bei sich wahrnehmen. Ihre Gegenüber jedoch... ihnen schien es gar nicht gut zu gehen. Selbst der Elb klammerte sich nun krampfhaft an die Tischplatte, als fürchtete er sonst umzukippen. Bedächtig bewegte sich das braunhaarige Mädchen auf den Blonden zu. „Legolas? Was hast du? Du bist total blass..." Kurz zögerte sie ehe sie seine Hand berührte. „...und kalt!"

„Ich weiß nicht, es... dreht sich alles irgendwie..." Nun kam auch Mel dazu, half ihm sich zu setzen und befahl ihm tief durchzuatmen, ehe sie nach Gimli sehen wollte, stockte aber und deutete auf Legolas. „Nicole... siehst du das auch?" Die 16-jährige warf einen weiteren Blick auf den Elben vor sich und ihre Augen weiteten sich. Plötzlich schien sein Körper mehr und mehr zu verschwimmen, als würde sie ihn durch ein Wasserbecken oder ähnliches sehen. Blitzschnell war Mel nun wieder an ihrer Seite, fasste ebenfalls nach der Hand des Blonden, als könnte sie ihn so festhalten.

Das Vorhaben schlug fehl, stattdessen fühlte sie selber sich auf einmal ebenso komisch. Sie konnte es nicht wirklich beschreiben, ein helles Licht schien sie zu blenden, Schwindel erfasste sie. Das Mädchen schloss die Augen, konnte plötzlich eine Versammlung sehen... war das nur ein Teil ihrer Fantasie? Es machte einen so realen Eindruck auf sie...

Was geschah hier? Die Personen des Rates sprachen miteinander, drei standen in der Mitte, hatten irgendetwas leuchtendes in den Händen. Eine Lichtsäule erschien, und der Gegenstand schwebte hinauf, verharrte kurz, ehe das Licht sich golden färbte und nun einer Sonne gleich strahlte. Eine ungeheure Kraft riss dem Mädchen den Boden unter den Füßen weg, sie fühlte sich, als würde sie fliegen, schneller als sie es sich je hätte vorstellen können, doch so überraschend wie dieser Zustand gekommen war, war er auch wieder gegangen.

Sie riss die Augen auf, wollte sich umblicken, herausfinden, wo sie war, doch das einzige, was sie sah war eine Grasfläche unter ihr, die unaufhaltsam näher raste. Nicht einmal die Zeit für einen Schrei blieb ihr, ehe sie mit einem dumpfen Knall auf dem Boden aufkam, eine Welle des Schmerzes überrollte ihren Körper, verschwommen konnte sie noch ein paar Gesichter, die sich besorgt über sie beugten, wahrnehmen, bevor die Welt um sie herum in Dunkelheit versank.

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Ich hab für dieses vergleichsweise kurze Kapitel verdammt lange gebraucht, ich weiß *seufz*... Kennt ihr das, wenn ihr die Storyline im Kopf habt, wisst, wie es in etwa 10 – 15 Seiten weitergehen soll, aber absolut keinen Plan für die Überleitung habt? Ganz schön bescheuert... Naja, wenigstens hab ich es noch in diesem Lebensjahr meinerseits upgedatet gekriegt^-^...

Machts gut, bis hoffentlich zum nächsten Chap, eure mystica

@Stoffpferd: Danke für dein Review *knuffels*! Sagen wir, ich sollte mich für die lange Wartezeit entschuldigen^^°... Die zwergischen Gedankengänge zu schildern hat was – und was die Mary Sue angeht – ich konnte einfach nicht widerstehen, um einen gewissen Piraten zu zitieren *gg*...