Titel: Ich bin in deinen Träumen

Author: CB21

Pairing: Harry/Draco und ein bißchen Ron/Hermine

Rating: PG13

Category: Romance

Disclaimer: Alle Charaktere gehören nicht mir. Ich fand Tom Felton im ersten Teil

schon klasse und habe mich total auf den zweiten gefreut. Und ich

wurde nicht enttäuscht. Er war sooooo cool!

Ich verdiene kein Geld mit der Geschichte.

Ich bedanke mich für alle Reviews. Ich hätte nicht gedacht, dass ich schon welche bekomme. Hier geht die Geschichte nun richtig los! Viel Spass!

Kapitel 1

Harry befand sich in einem großen Saal. Nur einige wenige Kerzen sorgten für Licht, so dass man die ganzen Ausmaße des Raums nicht erkennen konnte. Viele Personen waren in diesem Raum. Sie waren alle vermummt oder trugen Masken.Todesser. Dieser Gedanke schoss Harry als erstes durch den Kopf als er die Menge betrachtete. Sie schienen keine Notiz von ihm zu nehmen, dabei hatte er nicht einmal seinen Tarnumhang an. So als wäre er gar nicht dort. Es wurde gemurmelt. Von einem Ritual das statt finden sollte. Er verstand immer nur Wortfetzen. Mit einmal wurde es still. Die Menge stob auseinander. In ihrer Mitte war eine hochgewachsene, hagere Gestalt aus dem Nichts aufgetaucht. Lord Voldemort. Harry wusste sofort wer die Gestalt war, auch ohne ihn richtig gesehen zu haben. Er fühlte es. Die Gestalt gab einem Zauberer ein Zeichen, worauf dieser verschwand. Dann vernahm Harry etwas, dass ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ. Der Schrei eines Menschen in größter Angst und Verzweiflung. Die Menge teilte sich und machte so zwei Zauberern in schwarzen Umhängen Platz. Diese schleiften ein Kind mit sich, einen Jungen so weit es Harry erkennen konnte. Der Zauberer, dem Voldemort das Zeichen gegeben hatte, schritt feierlich hinterher. Er trug einen dunkelgrünen Umhang und die Kapuze hatte er tief ins Gesicht gezogen. Die Menge bildete einen Kreis um den dunklen Lord und in diesen Kreis wurde der wimmernde Junge gestoßen. Kein Entrinnen möglich. Wie ein Häufchen Elend lag er da und umschlang seine Beine, die er dicht an sich gezogen hatte. So als würden sie ihm Schutz bieten. Jetzt erst fiel Harry auf, dass der Junge nur ein dunkles Tuch trug, das um seinen Körper geschlungen war. Dieser Junge musste in seinem Alter sein, wenn man sich den Körperbau betrachtete. Allerdings war er viel zartgliedriger. Fast wie ein Mädchen. Auch hatte er extrem helle Haut. Wie Porzellan. Sie strahlte geradezu. Der Junge hatte hellblonde Haare, die ihm in Strähnen ins Gesicht hingen. In der Halle war es inzwischen so Still, dass nur das unterdrückte Schluchzen des Jungen zu vernehmen war. Was werden sie mit ihm machen? Harry wollte es gar nicht wissen. Er konnte sich aber auch nicht abwenden. Er wollte in das Gesicht des Jungen blicken. Ein Raunen ging durch die Menge als der Zauberer mit dem dunkelgrünen Umhang ein Messer hervorzog und es Voldemort reichte. Der Junge schluchzte jetzt laut auf. Die Menge wich zurück, als sich Voldemort mit dem Messer in der Hand dem Jungen näherte. Er befahl ihm aufzustehen. Langsam erhob er sich und Harry sah ihn nun von hinten wie er vor Voldemort stand. Mit einem gezielten Schnitt trennte Voldemort das Tuch, das der Junge trug, entzwei. Nun stand der Junge völlig entblößt da. Harry hielt den Atem an. "Vater hilf mir, ich will das nicht" schrie der Junge und wandte sich dem Zauberer, der das Messer hervorgeholt hatte, zu. Er streckte ihm hilfesuchend die Arme entgegen. Doch der Angesprochene stieß ihn von sich. "Sei still oder willst du Schande über uns bringen. Du wirst für unsere Schuld sühnen damit der allmächtige Lord uns vergibt." "Damit der Name Malfoy wieder reingewaschen wird!" Harry erstarrte. Plötzlich ohne ersichtlichen Grund wandte der Junge sich zu ihm und Harry blickte in stahlgraue Augen. Diese Augen hatte er schon tausende Male gesehen. Aber noch nie hatte er einen solchen Ausdruck in ihnen gesehen. Unendliche Angst und Traurigkeit. Sie blickten einander an. Voldemort näherte sich von hinten mit dem Messer in seiner Hand. Harry wollte schreien um den anderen zu warnen, doch kein Ton kam aus seiner Kehle. Stumm. Panik. Das Messer blitzte auf ... Seine Narbe brannte wie die Hölle. Oh mein Gott ...

...Draco!!!

Harry schreckte auf. Ein Traum. Es war nur ein Traum! Er lag in seinem Bett. Schwer atmend und schweißgebadet. Der Traum kam ihm so real vor. Aber wie konnte das sein. Wie kam er dazu von Malfoy zu träumen. Aber was wenn es nicht nur ein Traum war? Er hatte doch schon letztes Jahr Träume gehabt, die ihm die Taten von Voldemort zeigten. Malfoy war sein erklärter Erzfeind, aber bei dem Gedanken, dass Malfoy von seinem eigenen Vater verraten und an Voldemort ausgeliefert wurde, hatte er doch Mitleid mit ihm. Hey, Mitleid und Malfoy in einem Satz das passte nun wirklich nicht. Harry schüttelte seinen Kopf, so dass seine eh schon widerspenstigen Haare noch wilder aussahen. Er schob den Gedanken bei Seite. Malfoy war schon nichts passiert, denn Unkraut vergeht bekanntlich nicht. Harry warf einen Blick auf seine Uhr. Sie zeigte ihm, dass es 5.30 Uhr war. In ca. 3 Stunden würden die Dursleys aufstehen und dann würde Onkel Vernon ihn nach King's Cross fahren. Harry überprüfte noch einmal ob er alles eingepackt hatte und nahm sich das Buch, dass sie in Verteidigung gegen die dunklen Künste diese Jahr brauchten. Wer wohl dieses Jahr Lehrer in diesem Fach wird und ob er mehr als ein Jahr durchhält? Aber Dumbledore wird schon einen fähigen Zauberer für diese Stelle eingesetzt haben, gerade in diesen Zeiten. Bei Gelegenheit konnte er Dumbledore ja auch von seinem Traum berichten. Er schloss den Käfig von Hedwig auf und kraulte sie leicht am Kopf. Das schien Hedwig zu gefallen, denn sie schuhute leise.

Gegen 9.30 Uhr ging es dann los. Eigentlich hasste Onkel Vernon es den Zauberern so nahe zu kommen vor allem dieser schrecklichen Familie mit den roten Haaren. Aber er wollte kein teures Geld für ein Taxi, das Harry zum Bahnhof brachte, ausgeben. Und so hielt sein neuer Firmenwagen kurz vor 10.45 Uhr vor dem Bahnhof von London. Harry nahm sein Gepäck aus dem Wagen und kaum hatte er auch noch Hedwig in ihrem Käfig herausgeholt, fuhr Onkel Vernon mit quietschenden Rädern davon. ,Auch gut' dachte Harry. Er hatte eh kein Bock sich lang und breit von den Dursleys zu verabschieden. Die nächsten Sommerferien würden schon noch früh genug kommen. Mit einem Gepäckwagen transportierte er seine gesamten Koffer und Hedwig zu den Bahngleisen 9 und 10. Dabei zog er viele neugierige Blicke auf sich. Das war allerdings nichts neues für ihn. Er würde sich wahrscheinlich auch umdrehen, wenn er jemanden mit einer Eule vorbeifahren sehen würde. Die Prozedur war ihm inzwischen geläufig. Man musste genau auf die Absperrung zwischen Gleis 9 und Gleis 10 zu laufen. Und dann kam man beim Passieren zum Gleis 9 ¾. Eigentlich wollte er auf Ron und Hermine warten, aber hier in der Muggelwelt wurde er zu sehr angestarrt. Er konnte ja auch auf Gleis 9 ¾ auf seine Freunde warten. Im Augenblick schaute gerade keiner und mit einem kurzen Sprint war er durch die Absperrung. Nun stand er vor einer roten Lock, die große Dampfwolken ausstieß. Auf einem Schild war zu lesen "Hogwarts Express Gleis 9 ¾". Er war richtig, nicht dass er daran gezweifelt hätte aber es war wie ein Gefühl nach Hause zu kommen.

Inzwischen war es schon 10.55 Uhr. Eine ganze Schar von Menschen wimmelte um den Zug herum. Es gab tränenreiche Abschiede, andere konnte es kaum erwarten, dass es losging. Harry hatte schon Dean und Seamus entdeckt und gerade kam Neville mit seiner Oma vorbei, die ihn mit klugen Ratschlägen nur so eindeckte. Als Neville Harry sah, verdrehte er leicht die Augen. Harry musste schmunzeln. Aber wo blieben seine Freunde? In drei Minuten fuhr der Zug und von den beiden war noch nicht einmal eine Spur zu sehen, geschweige denn eine rote Locke von den anderen Mitgliedern der Weasley Sippe. Ob etwas passiert war oder ob Ginny einfach wieder viel zu lange im Bad gebraucht hatte oder einem anderen eingefallen war, dass er noch etwas vergessen hatte. Es gab die verschiedensten Möglichkeiten. Unwillkürlich blickte Harry sich auch nach Malfoy um. Da waren seine beiden "Gorillas" Crabbe und Goyle, aber von Malfoy keine Spur. Die beiden würden doch nicht ohne ihn herumstehen, wenn Malfoy schon da wäre. Ob der Traum doch... Harry wollte gar nicht weiter denken. Noch zwei Minuten. Noch keine Hermine und auch kein Ron. Er entschied sich schon mal in den Zug einzusteigen. Harry wählte ein Abteil mit Blick auf den Bahnsteig. Als er das Fenster herunter schob, stieß ein kleiner Fellball gegen seinen Kopf. "PIG" Die kleine Eule flatterte wie von der Tarantel gestochen durch das Abteil. Harry musste sie in der Luft fangen um ihr die Nachricht von ihrem kleinen Beinchen zu entfernen. Sie war von Ron

Hi Harry, wir sind bereits in Hogwarts. Unser Vater trifft sich dort mit Dumbledore und er hat uns gleich alle mit dem Auto mitgenommen. Mach dir also keine Gedanken und genieße die Zugfahrt. Ciao Ron PS: Kannst du auf diesen ausgeflippten Plüsch-schnatz aufpassen. Danke.

Harry steckte Pig, die er immer noch in seiner Hand hielt, zu Hedwig in den Käfig. Fröhlich piepsend, flatterte sie darin herum und erntete dafür von Hedwig nur verächtlich Blicke. So war das also. Dann brauchte er sich auch keine Gedanken zu manchen. Gleich würde der Zug anfahren. Inzwischen waren auch Crabbe und Goyle eingestiegen. Ohne Malfoy. In Harrys Herz gab es ein leichtes Stechen. Machte er sich etwa Sorgen um diesen Malfoy? Aber er musste immer wieder an diese traurigen, grauen Augen denken, die direkt in seine geblickt hatten. ,Wo bleibst du Draco?'

Mit einem Mal tauchte eine Gestalt am Ende des Bahnsteigs auf. Eine Gestalt mit hellen blonden Haaren. Malfoy. Er kam auf den Zug zugerannt, hievte seinen Koffer in den Zug und stieg ein. Nur Sekunden später fuhr der Zug los. ,Ich hab's gewusst. Ihm ist nichts geschehen' dachte Harry bei sich ,Wozu habe ich mir Sorgen gemacht? Sorgen um einen Malfoy!' Er lehnte sich zurück. Ein bißchen die verlorene Ruhe der Nacht wiederfinden. Kurze Zeit später war er eingeschlafen. Die Abteiltür wurde sanft auf und wieder zu geschoben, ohne dass Harry es bemerkte.

Harry spürte es. Irgend jemand beobachte ihn. Er schlug die Augen auf und ihm gegenüber saß... "Malfoy" brachte er heraus. Harry wäre fast von seinem Platz gerutscht so erstaunt war er Malfoy vor sich zu haben. Der ihm gegenüber sitzende bedachte ihn daraufhin mit einem gehässigen Grinsen wie es typisch für ihn war. "Ist Dornröschen endlich aufgewacht?" "Was willst du Malfoy?" gab Harry bissig zurück. Wie konnte er jemals mit diesem Idioten Mitleid gehabt haben? "Ach Potter nun reg dich ab. Das ist eine frei Welt. Ich kann sein wo ich will." "Und warum ausgerechnet bei mir?" "Ich wollte schon immer mal mit einem Champion des Trimagischen Turniers in einem Abteil sitzen." Der Sarkasmus war deutlich heraus zu hören. "Ich bin kein Champion!" "Und ob du das bist. Unser aller Held, dem es gelungen ist, dem dessen Name nicht genannt werden darf, zu entkommen. Ein weiteres Mal!" Malfoy lacht laut auf. "Verschwinde Malfoy! Geh zu deinen Gorillas!" "Die beiden langweilen mich. Die haben doch zusammen einen IQ von 1 und frag mich jetzt nicht wer dabei die 1 beisteuert. Das versuche ich immer noch heraus zu finden." "Malfoy, du bist doch nicht etwa hier um mit mir geistreiche Diskussionen zu führen?" "Nein, so viel Grips erwarte ich nicht von dir!" Harry wollte gerade darauf antworten als Malfoy fortfuhr. "Es ist weil ... " In diesem Moment wurde die Abteiltür aufgerissen und ein Slytherin Mädchen steckte den Kopf herein. "Da bist du ja Dracolein!" Es war Pansy. Harry beobachtete wie Malfoy bei dem Wort Dracolein sich schüttelte. Dann fiel Pansys Blick auf Harry. "Was will DER denn hier?!" "Ich sitze hier!" "Verschwinde Pansy!" Malfoy funkelte sie wütend an. ,Wenn mich jemand so angucken würde' dachte Harry ,würde ich verschwinden so lang ich könnte!' Aber so intelligent war Pansy nicht. "Dracoleinchen, was hast du denn?" Sie versuchte ihre Arme um Dracos Hals zu schlingen und sich auf seinen Schoß zu setzen. Doch er stieß sie von sich. "Liebst du mich denn nicht, Draco-schatz?" Dumm wie Brot. "Ich habe dich nie geliebt damit das klar ist!" "Aber ..." "Und jetzt lass mich allein!" "Aber warum ist DER dann hier?" Sie deutete in Harrys Richtung. "DER" sagte Harry "ist da weil ..." "... weil ich es so will!" fuhr Draco sie an. "Ah verstehe, du willst ihn ein bißchen trietzen." Dabei kicherte sie wie blöde. "Nein" sagte Malfoy kurz. "Du willst was von ihm und möchtest deshalb mit ihm allein sein!" Sie lachte laut über ihren eigenen Witz. Keine Antwort von Draco. "Komm schon Draco-liebling. Das war ein Scherz!" Keine Reaktion. "Du willst doch nicht wirklich etwas von ihm?" "Und wenn es so wäre?" Diese Antwort hatte Harry nicht erwartet. "Das glaube ich nicht!" "Was willst du, einen Beweis?" "Ja!" "OK!" ,OK?' In Harrys Kopf schellten sämtliche Alarmglocken! War Malfoy jetzt völlig übergeschnappt? Er wollte doch nicht wirklich ...! Harry rutschte auf seiner Sitzbank mit großem Unbehagen herum. "Ein Kuss!" Kam es von Pansy. ,NEIN' Ein Alptraum! Schlimmer noch, das war die Realität. In Harry schrie alles. "Ihr spinnt do...!" Mehr bracht er nicht hervor. Draco hatte sich zu ihm gebeugt und mit einer Hand auf Harrys Oberschenkel und der anderen an seiner Wange, drückte Draco sanft seine Lippen gegen Harrys. Harry vernahm wie Pansy schwer einatmete und dann verschwamm alles um ihn herum. Er hätte jeden für verrückt erklärt, der behauptete Malfoy könnte sanft sein, aber er konnte es. Seine weichen Lippen strichen ganz zart über seine und berührten sie leicht. Ein Hitzegefühl schoss durch Harrys gesamten Körper. Er spürte wie er eine Gänsehaut bekam als Dracos Hand von seinem Oberschenkel zu seiner Hüfte wanderte. Langsam hob er wie in Trance eine Hand und zog Draco näher zu sich. Er wollte diesen Kuss erwidern ohne lange darüber nachzudenken. Doch in diesem Moment löste sich Malfoy von ihm. Enttäuschung machte sich in ihm breit. Enttäuschung? Langsam klarte sein Kopf wieder auf. Was hatte er getan? Die Hitze seines Körpers schoss nun in seinen Kopf. Wie hatte er zulassen können, dass Malfoy so mit ihm umsprang. Seine Wangen glühten. Und Malfoy? Der sah aus als wäre nichts passiert. Pansy starrte immer noch wie von Sinnen. Sie konnte nicht fassen, was da eben geschehen war. Genauso wenig wie Harry es konnte. PENG. Die Abteiltür flog hinter ihr zu. "Endlich. Die wären wir los! Was ist los, Potter?" Harry starrte ihn an. "Das fragst du noch. DU HAST MICH GE ... küsst!" Beim letzten Wort versagt Harry die Stimme. "Potter! Das war doch kein richtiger Kuss! Aber ich sehe du hast nicht viel Erfahrung damit!" Wieder dieses selbstgefällige Grinsen. "Hat dich die Granger nie rangelassen?" "Wir sind nur gute Freunde! Aber hast du keine Angst davor, dass Pansy damit hausieren geht?" "Das wird sie nicht. Es wäre ziemlich peinlich für sie. Ich, Draco Malfoy bin lieber mit Harry Potter zusammen als mit ihr?! Hört sich das nicht verrückt an?" Harry schwieg. Plötzlich unterbrach Malfoy das Schweigen. "Soll ich dir zeigen wie man richtig küsst?" Harry wusste nicht was er sagen sollte. Sein Verstand sagte eindeutig NEIN, aber etwas in ihm wollte noch einmal diese weichen Lippen spüren. Bei dem Gedanken wurde er wieder rot. Das reichte Malfoy scheinbar als Antwort. Er beugte sich über Harry. Und wieder berührten sich ihre Lippen. Harry lehnte sich in seinem Sitz zurück und Draco setzte sich auf seinen Schoss. Harry war gefangen und konnte nicht entkommen. Aber in diesem Augenblick dachte er gar nicht an Fluch. Er wollte es. Er wollte diesen Kuss erwidern. Harry schlang seine Arme um Dracos Taille und zog ihn an sich. Malfoy begann mit einer Strähne von Harrys wildem Haarschopf zu spielen. Und wieder war dieses Kribbeln da. Harry genoss jede einzelne Sekunde. Dann begann Draco mit seiner Zunge Harrys Lippen nach zufahren. Dieser konnte nicht anders als daraufhin seine Lippen zu teilen. Und schon schob Draco seine Zunge in Harrys Mund. Es war unbeschreiblich. Unbeschreiblich schön! Als sich ihre Zungen berührten und zu verschmelzen schienen. Süß war das Wort das Harry als erstes in den Sinn kam. Nach Harrys Geschmack war es viel zu schnell vorbei. Aber leider hatte man als Mensch ja die "unsinnige" Angewohnheit atmen zu müssen. So trennten sie sich schwer atmend und nach Luft ringend. Als er die Augen auf tat, blickte er in zwei stahlgraue Augen. Er glaubte in ihnen ein kurzes Aufflackern von Freude zu sehen. Doch dann wurden sie wieder hart. "Siehste Potter, so das war ein richtiger Kuss" daraufhin erhob er sich und setzte sich wieder auf seinen eigenen Platz. Harry konnte es nicht fassen. Wie konnte man nach so einem berauschenden Gefühl nur so ruhig und beherrscht sein. Oder war er der einzige der etwas gespürt hatte. "Potter, warum siehst du so enttäuscht aus?" Wie konnte er so etwas fragen? "Potter, du wirst das doch nicht ernst genommen haben. Dann wärst du ja noch dämlicher als Crabbe und Goyle." In Harry stieg eine unheimliche Wut auf. Was bildete sich dieser Sohn eines Todessers ein. "Hey Potter, kannst du mir mal sagen was hier so piept?" Jetzt wo Malfoy es sagte, hörte Harry es auch. Ein leises aber gleichmäßiges Piepen. Aber wo kam es her. Er lauschte angestrengt. Es kam aus Malfoys Richtung. "Malfoy, bei dir piept's!" "Potter, deine blöden Bemerkungen kannst du dir sparen." "Nein, ich meine das Piepen kommt aus deiner Richtung." Draco sprang auf. Er hatte die ganze Zeit auf Harrys Mantel gesessen. Harry griff in eine der Taschen des Mantels und förderte die Ursache des Piepens zu Tage. Es war das Gerät, das Ron ihm geschenkt hatte und dessen Name er nicht kannte. Allerdings hatte es sich verändert. War es vorher noch eine glänzende Kugel gewesen, so war jetzt das Äußere durchscheinend und man erkannte verschiedene Schichten innerhalb der Kugel. Auf der äußeren Schale knapp unter der Oberfläche der Kugel befanden sich zwei Punkte die ständig grün aufleuchteten und dabei diesen Piepton von sich gaben. Fasziniert starrten die beiden Jungen das seltsame Gerät an. Auch wenn Malfoy oft mehr über die Zaubererwelt wußte als Harry, schien er so etwas noch nie gesehen zu haben. "Was ist das, Potter?" "Ich habe keine Ahnung!" "Also lohnt es nicht dich zu fragen, warum es piept." Harry musste an Rons Worte denken ,Damit können Gefühle von Liebe akustisch durch einen Piepton wahrgenommen werden.' Aber wer sollte hier in wen verliebt sein. Er etwa in Malfoy. Vergiß es. Erstens könnte er sich niemals in diesen Idioten verlieben und zweitens war dieser Idiot ein Junge genau wie er selbst. Das ging doch erst recht nicht. Vielleicht hatte Draco sich aber in ihn verliebt! Harry musste bei dem Gedanken grinsen. Ein Grinsen, das denen von Malfoy in nichts nachstand. "Potter, lass das dämliche Gegrinse und lass mich das Ding noch mal sehen!" Malfoy hatte sich zu ruckartig vorgebeugt und die beiden stiessen mit den Köpfen zusammen. Das seltsame war die beiden Punkte in der Kugel stiessen in genau dem gleichen Augenblick zusammen. "Verdammt Malfoy, das hat weh getan!" "Hör auf zu jammern und sie dir das an, Potter!" "Was denn?" Malfoy trat ein paar Schritte zurück. "Potter, schau dir die Punkte an!" Die Punkte hatten sich ebenfalls auseinander bewegt. Als Draco wieder heran trat, näherte sich auch der eine Punkt wieder dem anderen. "Die Punkte, das sind wir!" "Das Haus erhält 100 Punkte und gewinnt den Hauspokal. Ich bin begeistert von deiner Auffassungsgabe heute, Potter!" Harry begriff mehr als Malfoy vermutete. Die beiden Punkte, das waren sie und das hieß sie waren in einander ver... verLIEBT!!! "Nun sag schon Potter, was ist das für ein Ding, woher hast du es? Geht's dir nicht gut? Du bist so blass. Du weißt etwas über das Ding und willst es mir nicht sagen. Spuck's aus oder ich erzähle jedem, dass du mich geküsst hast." "Hey, es war genau anders herum!" "Ich wollte dir nur zeigen wie man richtig küsst. DU hast den Kuss dann erwidert und mehr daraus gemacht als es war." "Sag jetzt nicht, dass es dir nicht auch gefallen hat?" Harry hätte sich am liebsten die Zunge abgebissen. Warum hatte er das jetzt gesagt? Er hatte damit Malfoy offen dargelegt, dass ihm der Kuss gefallen hatte. 'Shit!' "Naja. Zugegeben, dafür dass es bei dir das erste Mal war, war es gar nicht sooo schlecht." Harry glaubte sich verhört zu haben. War das ein Kompliment aus dem Mund von Draco Malfoy gewesen? "Guck nicht so begeistert Potter! Das heisst nicht, dass ich noch einmal Bock darauf habe mich mit dir herum zu knutschen." "Sehe ich aus als ob ich das wollte?" "Ja!" Verdammt. Er hasste es wie die Pest wenn Malfoy recht hatte. Ja er wollte es. Immer und immer wieder. Diese Süße schmecken und die Zärtlichkeit spüren. Aber das würde er Malfoy nicht zeigen. Er hatte sowieso schon zu viel von seinen Gefühlen offenbart. Gefühle für Draco? Konnte das sein? Bei dem Gedanken musste Harry sich heftig schütteln. Nein, das wäre wirklich zu verrückt! "Potter, hör auf mit deinen epileptischen Anfällen, wir sind gleich da und du trägst immer noch diese komischen Muggelsachen." Stimmt, es war inzwischen dunkel draußen geworden. Sie mussten bald da sein. Schnell zog er seinen Pullover und sein T-Shirt aus. Beide waren ihm drei Nummern zu groß, denn sie waren natürlich von Duddley. Dann zog er ein schwarzes Sweatshirt und darüber seinen dunklen Umhang mit dem aufgestickten Gryffindor-Löwen. Die ganze Zeit wurde er von Malfoy gemustert. Dieser hatte seine Schuluniform schon angehabt als er in den Zug gestiegen war. Der Umhang hatte die gleich Farbe nur war bei ihm die Slytherin-Schlange aufgebracht. Als nächstes wuchtete Harry seinen Koffer von der oberen Gepäckablage. War der Koffer vorhin auch schon so schwer gewesen? Auch Malfoy wollte seinen Koffer herunterholen. Dabei stellte Harry mit Erstaunen und auch etwas Genugtuung fest, dass er gut einen halben Kopf grösser war als Malfoy. Letztes Jahr waren sie noch gleich groß gewesen. Er musste ziemlich gewachsen sein in den Ferien. "Wie hast du denn den Koffer da hoch bekommen, wenn du ihn jetzt nicht herunter bekommst?" "Mein Vater hat ihn leichter gezaubert, aber jetzt scheint die Wirkung nachzulassen. Potter, nun hilf mir schon!" "Jetzt muss ich das Zauberwort überhört haben!" "Du glaubst doch nicht, dass ein Malfoy um irgend etwas bettelt!" "Tja, dann wirst du mit deinem Koffer hier verschimmeln müssen!" "Ich könnte ihn herunter zaubern!" "Kannst du nicht, denn noch ist keine Schule und das Zaubern ist untersagt!" Malfoy schien die Vorteile und die Nachteile abzuwägen. "Aber ich warne dich, wenn du auch nur einem Menschen davon erzählst, bringe ich dich eigenhändig um!" "Nun mach schon Malfoy wir haben nicht ewig Zeit!" Draco holte tief Luft "Bitte" "Hää hast du was gesagt?" "Bitte" "Na also, geht doch!" Mit diesen Worten griff er nach dem Griff von Dracos Koffer. Der Koffer war schwerer als er gedacht hätte. "Was transportiert du denn, Goldbarren? Komm hilf mir!" Malfoy streckte seine Arme nach oben um den Koffer abzufangen. Dabei verrutschte sein Umhang und Harry sah etwas, dass ihn erstarren ließ. Dracos Arme waren nur so übersät mit Schnitten, die mehr oder weniger gut verheilt waren. Um den linken Unterarm trug er einen Verband und Harry hätte wetten können, dass sich darunter das dunkle Mahl befand. Malfoy bemerkte Harrys Blicke und zog seine Arme schnell wieder an sich. Dadurch kam der Koffer ins rutschen und hätte Harry unter sich begraben, hätte Draco nicht blitzschnell seinen Zauberstab hervorgeholt und einen Schwebezauber über den Koffer ausgesprochen. Dieser glitt nun langsam zu Boden. "Hast du es gesehen?" "Äh ja, was...?" "Frag nicht, und erzähle niemanden davon BITTE!!!" Harry war total schockiert. Sein Traum hatte die Wirklichkeit widergespiegelt! Er blickte Draco hinterher, der gerade eilig das Abteil verließ. Was sollte er jetzt machen. Wenn Malfoy ihn schon mal um etwas bat, konnte er es doch schlecht abschlagen. Er holte das "Piep-Dings", so der vorläufige Name, hervor. Mit Erstaunen stellte er fest, dass die Schale auf der sich die piependen Punkte befunden hatten, zersprungen war. Die Punkte befanden sich nun eine Schale tiefer und piepten jetzt ein wenig schneller. Was hatte das zu bedeuten? Am unteren Teil der Kugel entdeckte Harry einen Schalter. Als er diesen betätigte, verstummte das Piepen und die Kugel war wieder undurchsichtig und glänzend wie zuvor. Harry schnappte sich seinen Koffer und Hedwigs Käfig und verließ das Abteil.

Tbc.

Ein neuer Lehrer in Verteidigung gegen die Dunklen Künste und ein neues Unterrichtsfach. Dann bis zum nächsten Kapitel.