Titel: Ich bin in deinen Träumen
Author: CB21
Pairing: Harry/Draco (andeutungsweise Ron/Hermine und Ginny/Neville)
Rating: PG13
Category: Romance
Disclaimer: Alle Charaktere gehören nicht mir. Ich verdiene kein Geld mit der Geschichte.
Jetzt ist Schluss mit der Faulenzerei. Das neue Semester hat begonnen (stöhn!) und ich bin nach Dresden zurückgekehrt. Diesmal hat es ziemlich lange gedauert, bis ich das Kapitel fertig geschrieben hatte. Besonders an der letzten Seite habe ich fast drei Tage gegrübelt (lest selbst warum!). Irgendwie kann ich so was nicht richtig schreiben. Außerdem habe ich kein Gefühl für die Einschätzung des Rating. Falls irgend jemand meint, dass ich mit dem Rating über- oder untertrieben habe, bitte schreibt es mir. Ansonsten danke ich wie immer allen Reviewern. (freundliches wink!)
Chillkroete: Ich denke, dass es Harry auch schon die ganze Zeit davor nicht so gut ging. Er wusste schon, dass Draco ihm fehlte. Aber manchmal braucht man etwas, dass einem das ganze direkt vor Augen führt. So zu sagen hat das Piep Ding ihn erinnert (fast wie ein Erinnermich - *grins) und ihm gezeigt, dass er sich doch ziemlich dumm verhalten hatte.
Matjes: Ich versuche es spannend zu machen, aber wir werden ja sehen.
DB17: Wahrscheinlich bin ich ein bisschen sadistisch veranlagt! (*grins)
Selina Langsam, aber es geht weiter. Mal sehen wie viel Zeit ich demnächst habe.
Crispy17 Also einen richtigen Namen hat die Verkleidung nicht.
Nicko-chan Oh je, das wollen wir doch nicht. Deshalb kommt hier weiterer "Stoff"! (*grins)
Irgend wie hat es beim ersten Anlauf zum Updaten nicht richtig geklappt, deshalb die Verzögerung.
Und nun geht es weiter mit dem nächsten Kapitel.
Kapitel 7
"Ich weiss nicht, ob ich meine Freunde noch länger belügen kann. Sie sind doch nicht dumm und werden bald Verdacht schöpfen."
Draco packte ihn bei den Schultern "Harry, es muss sein. Unser beider Leben hängt vielleicht davon ab, ob wir es schaffen Voldemort zu täuschen."
"Also sollten wir uns in der Öffentlichkeit wieder angiften wie wir es immer getan haben?"
"Es wäre das beste!"
Der Gryffindor legte seine Arme um den Hals des anderen und vergrub seinen Kopf an dessen Schulter. Warum konnte die Welt nicht einmal aufhören sich zu drehen? Nur ein einziges Mal! So wie es jetzt war, sollte es für immer sein. Er schloss seine Augen und lauschte den leisen Tönen der Band, die gerade begonnen hatte ein schnelleres Lied zu spielen. Als er sie wieder öffnete und durch ein Fenster in ihrer Nähe blickte, sah er wie seine beiden besten Freunde vergnügt ihre Runden über das Parkett vollzogen. Genau so würde er gern mit Draco dort im hellen Saal tanzen. Ganz offen und ohne Angst vor Entdeckung. Aber vielleicht irgendwann einmal ...?
Draco spielte sacht mit dunklen Locken, die sich im kühlen Nachtwind kräuselten. "Wir müssen es verheimlichen!" wisperte Harry. Ihn fröstelte, doch wusste er nicht genau ob es daran lag, dass der Herbst langsam seine kalte Seite zeigte, oder an der gesamten Situation in der sie sich befanden.
"Du zitterst, wir sollten wieder hinein gehen"
"Bitte nicht, wer weiss wann wir wieder so zusammen sein können!" Nein, wenn dieser Moment schon nicht ewig andauern sollte, dann aber so lange wie möglich. Er würde Draco jetzt noch nicht fort lassen.
Doch plötzlich hörten sie Schritte, die sich schnell näherten. Der blonde Slytherin zog Harry mit sich in den Schatten, dort wo kein Lichtstrahl sie erreichen konnte, und sie hofften, dass sie unbemerkt blieben.
Durch die Tür, die auch sie genommen hatten, trat erst eine dunkle Gestalt, dann eine zweite. Schnell erkannten die beiden Jungen, dass es sich um Professor Snape und zu ihrer Überraschung auch Professor Hayley handelte.
"Ich weiss nicht wovon sie sprechen!" Snapes Stimme war kühl und distanziert.
"Das wissen sie ganz genau. Es hat mit dem jungen Malfoy zu tun." der junge Professor funkelte seinen Gegenüber zornig an.
"Draco Malfoy ist Schüler meines Hauses. Diese Angelegenheit geht nur mich und Professor Dumbledore etwas an." Damit war für den ehemaligen Zaubertranklehrer die Diskussion beendet. Doch scheinbar für Hayley noch lange nicht.
"Wenn es um den, dessen Namen nicht genannt werden darf, geht, ist es wohl unser aller Angelegenheit. Er hat es auf Harry Potter abgesehen!"
"Sie wollen den dunklen Lord bekämpfen und fürchten sich davor seinen Namen zu nennen!"
"Sie als Todesser haben damit natürlich kein Problem!" ein höhnischen Grinsen erschien auf dem Gesicht des neuen Lehrers für Zaubertränke. "Ich habe ihre Akte gelesen und mich auch schon früher mit ihrem Fall beschäftigt. Glauben sie mir, ich weiss alles über sie!"
Snape blickte zur offenen Tür, ob jemand in der Nähe war. Sein Gesicht zeigte keinerlei Emotionen, doch in den Augen erkannte man, dass er innerlich verstört war. "Wenn sie mir etwas zu sagen haben, sagen sie es, aber nicht hier!" eine Treppe führte hinab zu den Gärten von Hogwarts.
"Ich sehe, niemand soll wissen, dass sie ein Todesser waren und vielleicht auch noch sind." er folgte Snape.
Harry spürte, wie Draco neben ihm vor Zorn bebte. Ihm selbst war seit letztem Jahr bekannt, dass Snape einmal ein Anhänger Lord Voldemorts gewesen war und jetzt für Dumbledore selbigen ausspionierte. Dabei riskierte er jedesmal sein Leben. Außerdem wusste Harry aus seinem Traum, dass sein Lehrer für Duellieren, versucht hatte Draco vor dem dunklen Lord zu schützen.
"Ich folge ihnen!" Draco liess ihn los.
"Aber ...!"
"Du hast doch gehört, dass es um mich geht. Also habe ich auch ein Recht zu hören, was dieser Hayley angeblich über mich herausgefunden hat."
Harry packte die Hand des anderen "Ich komme mit dir! Denn es betrifft uns beide." Ein Lächeln von Draco und die beiden folgten ihren Lehrern die Treppe hinunter.
Kurzzeitig hatten sie sie in der Dunkelheit aus den Augen verloren, doch dann vernahmen sie gedämpfte Stimmen ganz in ihrer Nähe. Schnell traten die beiden in den Schatten eines großen Baumes.
"Ach, ein Unfall soll es gewesen sein?!" hörten sie den jungen Professor kreischen.
"Das hat die vorläufige Untersuchung ergeben. Morgen wird sich Professor Dumbledore die Statue persönlich ansehen."
"Für mich ist das aber alles zu zufällig. Dass sie ausgerechnet dann umfällt als der Junge an ihr vorbei ging und dann, dass Draco Malfoy zu diesem Zeitpunkt in der Nähe war. Dass haben sie doch selbst auf der Luftillusion gesehen!"
"Es war ein Unfall, mit dem der Junge nichts zu tun hatte!"
"Das können sie erzählen, wem sie wollen. Malfoy hat seinen Sohn befohlen Harry Potter etwas anzutun. Ich sehe doch wie er ständig um den Jungen der lebt herum schleicht." Hayley redete weiter auf Snape ein. "Und sie versuchen das alles zu vertuschen. Mich würde es nicht wundern, wenn sie immer noch einer aus dem Gefolge des dunklen Lords sind."
"Mit ihren unberechtigten Anschuldigungen machen sie sich lächerlich."
"Unberechtigt sagen sie?!" ein unheimliches Lachen entrann der Kehle Hayleys. Harry hatte schon die Befürchtung, dass er wahnsinnig wurde. Der junge Lehrer griff nach dem langen Ärmel seines Gegenüber und mit einer schnellen Bewegung brachte er das Dunkle Mal zum Vorschein. "Mir fehlen vielleicht noch Beweise, aber ich würde meine Behauptungen auf keinen Fall unberechtigt nennen!"
Snape schleuderte ihn mit einer kurzen Bewegung seines Zauberstabs von sich. Selbst seine eiserne Beherrschung hatte Grenzen, und dieser dreiste Mensch hatte sie gerade weit überschritten. Er streifte seinen Ärmel über die verhasste Kennzeichnung. "Tun sie das nie wieder!"
Hayley, der einige Meter entfernt am Boden lag, rappelte sich langsam wieder auf. Dabei verschwand das gehässige Grinsen nicht von seinem Gesicht. "Oder was? Wollen sie mich dann Töten. Tun sie es. Beweisen sie jedem, dass sie ein Todesser sind! Kein Kommentar?" der jüngere Mann wischte eine Blutspur, die sich in seinem Mundwinkel gebildet hatte, weg. "Ich frage mich, ob unser junger Malfoy vielleicht auch zu eurem Verein gehört. Was versteckt er wohl unter seinem linken Ärmel?"
Harry konnte spüren wie Draco neben ihm zusammenzuckt. Der blonde Slytherin griff zu seinem Unterarm und rieb leicht über die Stelle, an der der Verband war. Sofort schloss der Schwarzhaarige ihn in eine enge Umarmung. Er würde nicht zulassen, dass sich der andere auch nur einen Moment lang einsam fühlte. Das hatte er beschlossen.
Draco verstand diese Geste und schmiegte sich an den Körper von Harry. Sie waren beide entsetzt über das Verhalten ihres neuen Lehrers.
"Hayley, jetzt unterschätzen sie mich gewaltig." Professor Snape hatte zu seiner gewohnten Unerschütterlichkeit zurückgefunden. Seine Haare fielen ihm strähnig ins Gesicht und verdunkelten seinen Ausdruck. "Wenn sie Draco Malfoy in irgend einer Art und Weise zu nahe treten, nehme ich sie mir persönlich vor!" er trat einige Schritte auf den Angesprochenen zu. Als er ihm gegenüberstand zischte er ihm zu "Und niemand wird sie vermissen! Glauben sie mir ich kenne da Mittel und Wege es wie einen Unfall aussehen zu lassen. Sie sollten ab heute darauf achten, was sie zu sich nehmen!" ohne auch nur ein weiteres Wort zu verlieren, liess Snape den anderen Mann stehen.
Auf dessen Gesicht spiegelt sich das pure Entsetzen. Scheinbar hatte er sich den Verlauf ihrer Unterhaltung nicht so vorgestellt. Geschockt sank er zu Boden "Glaubt nicht, dass ihr schon gewonnen hättet, ihr dreckigen Todesser!"
Die beiden Jungen beschlossen zur Großen Halle zurückzukehren.
"Ich glaube, der dreht richtig am Rad." Harry musste seinem Unmut erst mal Luft machen. Sie erreichten bald wieder den Balkon, auf dem sie vorhin schon gestanden hatten. Immer noch drang Musik durch die offene Tür.
"Warte, Harry!" fragend blickte er zu Draco, der ihn davon abhielt wieder ins Licht zu treten. Er hielt ihn an einem seiner langen, spitzengesäumten Seidenärmel fest. "Wann werden wir uns wiedersehen?"
"Wir sehen uns doch jeden Tag." Harry lächelte ihn an.
"Du weißt schon wie ich das meine. Ich meine, nachdem ich dich morgen in Duellieren fertiggemacht habe, könnten wir uns doch treffen, damit ich dich trösten kann!" ein kleines Kichern seitens des blonden Slytherins.
"Nicht nur dass ich mich mit Snape herumschlagen muss, jetzt fällst du mir auch noch in den Rücken!" der Gryffindor verdrehte die Augen mit gespielten Entsetzen.
"Hayley muss komplett lebensmüde sein sich mit Snape anzulegen!"
"Du hast recht. Auch wenn normalerweise ich derjenige bin, der sich mit ihm anlegt. Aber ich glaube so aufgedreht wie vorhin hat er nicht mal mir gegenüber."
"Wie wäre es am Samstag gegen Mitternacht am See"
"Eigentlich wollen sie am Wochenende in Gryffindor feiern, aber ich denke, dass ich mich rausschleichen kann."
"Ja ja, Gryffindor muss Feten. Aber glaubt nicht, dass ihr den Hauspokal schon gewonnen habt. Schliesslich finden bald die ersten Quidditsch Spiele statt."
"Du kannst von Glück sagen, dass Slytherin nicht unser erster Gegner ist, sonst würdet ihr schon zu Beginn eine niederschmetternde Niederlage erleiden."
"Red du nur! Vielleicht sollte ich Ravenclaw ein paar Tipps über die Schwächen von Harry Potter geben!"
Das entlockte dem Jungen mit den schwarzen Haaren ein weiteres Grinsen. "Was willst du ihnen sagen? 'Die Schwäche des Gryffindor Suchers bin ich, Draco Malfoy!'"
"Es scheint dir doch nicht so schwer zu fallen, wieder in unseren "alten Trott" zu verfallen!"
"Dann werden wir wohl noch sehen, wer morgen in Duellieren fertiggemacht wird!"
"Warte nur, bis du meine Geheimwaffe kennengelernt hast!"
"Deine Geheimwaffe?" die Ahnungslosigkeit in den smaragdfarbenen Augen, trug sehr zum Amüsement des Jungen mit den stahlgrauen Augen bei. Er beugte sich nach vorn und schloss den letzten Abstand zwischen ihnen. Seine Lippen pressten sich auf die von Harry. Dieser Kuss war leidenschaftlicher als der letzte. Der Junge der lebt war so überrascht, dass er beinahe nach hinten gekippt wäre. Die Gefühle, die auf ihn einströmten konnte man einfach nur als berauschend bezeichnen. Doch dann zog er den kleineren Jungen so dicht an sich wie es nur ging. Er spürte schlanke Finger zuerst in seinem Nacken und dann wie sie mit seinen Haaren spielten.
Harry konnte sich nicht erinnern, dass ihm schon jemals so warm gewesen war. Sein gesamter Körper schien zu brennen. Plötzlich wurde ihm bewusst, dass Dracos Lippen von seinem Mund zu seinem Hals und dann zu seiner Schulter gewandert waren. Dabei hatte der blonde Junge die Knöpfe des Seidenhemdes geöffnet und von den Schultern gestriffen. Er schloss seine grünen Augen und konnte nicht verhindern, dass ein leichtes Stöhnen seiner Kehle entrann.
"Meine Geheimwaffe scheint zu wirken!" unschuldig grinste Draco ihn an.
"Bis zum Wochenende lasse ich mir eine Antwort darauf einfallen." Harry knöpfte sein Hemd wieder zu. Gerade als er den letzten geschlossen hatte ...
"Hier bist du, Harry!" in der Tür erschien Hermine, völlig außer Atem. Hinter ihr trat Ron ins Freie. Er zog seine Maske vom Kopf und darunter kam ein gerötetes Gesicht zum Vorschein. "Wenn mir vorher jemand gesagt hätte, dass Tanzen so anstrengend ..." plötzlich hielt er in seiner Bewegung inne.
"Malfoy, was willst du denn hier?!" Ron hatte den blonden Jungen gerade erst entdeckt und zeigte empört in die Richtung des Slytherins. Der blitzte die beiden "Störenfriede" mit seinen grauen Augen an.
"Das ist eine freie Welt, Wiesel. Ich kann sein wo ich will!"
"Harry, hat er dir irgend etwas angetan?" seine beiden Freunde stellten sich zwischen die beiden "angeblichen" Feinde und Hermine musterte ihn von oben bis unten.
"Keine Sorge. Ich bin OK!"
"Was hast du hier draußen gemacht?"
"Mir war warm und ich wollte ein bisschen frische Luft schnappen"
"Das gleich gilt für mich, falls ihr es unbedingt wissen wollt. Aber die Qualität der Luft hat sich gerade sehr verschlechtert. So viele Gryffindor auf einem Haufen, da wird einem ja schlecht. Man sieht sich, ihr Loser!" mit diesen Worten stolzierte Draco erhobenen Hauptes in die Große Halle.
Sein rothaariger Freund kochte vor Wut "Was heißt hier Loser? Wer hat die 150 Hauspunkte gewonnen. Du oder wir?" doch der andere war längst außerhalb der Hörweite. Verlegen drehte sich Ron zu dem Jungen der lebt "Nichts für ungut, Harry. Du warst ja in einem Team mit diesem Idioten."
"Ich weiss schon wie du das meinst, aber lass uns jetzt auch wieder hineingehen. Schliesslich ist das doch euer Abend. Lassen wir ihn uns nicht durch Malfoy verderben." Harry legte einen Arm um seinen Freund und einen um Hermines Schulter.
"Recht hast du!" pflichtete das Mädchen ihm bei und gemeinsam traten sie ins Licht.
***
Die restlichen Tage der Woche vergingen Harry viel zu langsam. Er konnte gar nicht sagen wie sehr er sich nach Draco sehnte. Ihn immer nur ab und an während des Unterrichts oder zu den Essenszeiten zu sehen, war einfach nicht genug. Im Gegenteil. Es war eine Qual ihm nahe zu sein und doch dann vor allen so zu tun, als würden sie sich aus ganzem Herzen hassen.
Ansonsten war die Woche mit nur einem nennenswerten Zwischenfall verstrichen. Professor Hayley hatte sich nur einen Tag nach dem Halloweenfest krank gemeldet und lag nun auf der Krankenstation. Manche munkelten, er hätte sich ausversehen mit einem Zaubertrank selbst vergiftet. Harry hätte über diesen Witz sicher gelacht, wenn er nicht von der Unterhaltung zwischen Hayley und Professor Snape wüsste. Allerdings hatte er keine Ahnung, ob Snape den anderen Lehrer nun doch, wie angedroht, vergiftet hatte, oder ob sich der jüngere Mann aus Angst der Reichweite des ehemaligen Zaubertranklehrers entziehen wollte. Er tippte auf letzteres, aber man konnte ja nie wissen.
So war Snape nun vorübergehend auch wieder ihr Lehrer für Zaubertränke. Außerdem hatte er zu seiner alten Gewohnheit zurückgefunden, Gryffindor für Kleinigkeiten Punkte abzuziehen und Slytherin damit zu überhäufen. Das einzig ungewöhnliche war nur, dass er Harry nicht mehr attackierte als alle anderen. Andererseits hatte der Junge es auch nicht mehr darauf angelegt sich mit dem Professor anzulegen.
Und endlich war es Samstag. Ganz Gryffindor war aus dem Häuschen, denn heute Abend wollten sie ihren Sieg nochmals so richtig feiern. Beim Frühstück war die Halle von dem Geschnatter der Jungen und Mädchen aus Gryffindor erfüllt. Vorbereitungen mussten getroffen werden. Harry erklärte sich bereit zusammen mit Ron in Hogsmeade letzte Besorgungen zu machen. Besonders der Honigtopf wurde geradezu geplündert. Mit vollen Armen kehrten sie nach Hogwarts zurück. Derweil hatten die anderen unter der Leitung von Hermine schon mit dem Schmücken ihres Gemeinschaftsraumes begonnen.
"Stellt alles da drüben ab!" wies sie die beiden Jungen an. "Vorsichtig mit der Girlande! Nein, die Sessel kommen alle in diese Ecke. Hier brauchen wir Platz!" sie wuselte umher und scheuchte ganze Heerscharen an Schülern durch die Gegend. Der Anblick war einfach zu komisch.
Ron drückte seiner Freundin einen flüchtigen Kuss auf die Wange. Dann deutete er auf seine beiden großen Brüder, die mal wieder ihre Köpfe zusammengesteckt hatten und sich über irgend etwas köstlich amüsierten. "Was machen diese beiden Komiker da schon wieder!"
"Ich habe sie beauftragt, sich um die Getränke zu kümmern!"
"Doch nicht etwa um alle Getränke!" dem jüngsten Sohn der Weasleys wahr das blanke Entsetzen ins Gesicht geschrieben.
"Ja, warum?"
"Dann nehme ich heute abend keinen Schluck zu mir. Ich bin mir sicher, dass sie jedes einzelne Getränk verzaubert haben. Das kann ja heiter werden!"
"Ron, nun sei doch nicht so pessimistisch. Ich habe ihnen untersagt, irgend etwas mit den Getränken zu machen und sie haben es mir versprochen."
"Mit gekreuzten Fingern hinter ihren Rücken!"
Harry verfolgte den Schlagabtausch zwischen seinen beiden Freunden. Er stimmte Ron zu und nahm sich ebenfalls vor, keine Getränke bei der Feier zu sich zu nehmen. Hermine müsste doch ebenfalls wissen, dass die Zwillinge so einer Versuchung nicht widerstehen können. Sie schätzte wahrscheinlich ihre eigene Autorität zu hoch ein.
"Wo ist Ginny? Ich will sie lieber auch warnen!" Ron hielt nach allen Seiten Ausschau nach seiner kleinen Schwester. Doch außer den roten Haaren seiner beiden Brüder erspähte er keinen weiteren Teil seiner riesigen Familie.
"Sie sollte zusammen mit Neville noch einen weiteren Tisch organisieren. Aber jetzt da du es sagst, habe ich die beiden schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen. Wo stecken die beiden nur?"
Harry musste über Hermines Ratlosigkeit schmunzeln, aber er verkniff sich jeglichen Kommentar. Schließlich konnte auch er nur mutmaßen, warum die beiden noch nicht zurück waren. Sollte jedoch Ginny wirklich mit Neville zusammenkommen, konnte ihm das nur Recht sein. Er wünschte dem Mädchen, dass es jemanden fand, der ihre Gefühle erwiderte. Neville war vielleicht nicht der mutigste, aber er hatte ein gutes Herz und wenn es um seine Freunde ging, wuchs er über sich hinaus.
Doch lange konnte der Junge seinen Gedanken nicht nachhängen, denn schon zog ihn sein rothaariger Freund hinter sich her zu ihrem Schlafraum. Sie zogen sich für die Feier um und legten sich in ihr jeweiliges Bett um zu warten bis es losging.
Plötzlich fiel Harry etwas ein "Ron, was glaubst du wie lange die Party geht?"
"Keine Ahnung! Aber da morgen Sonntag ist und wir ja in unserem Gemeinschaftsraum bleiben, hatte Professor McGonagall nichts dagegen, wenn es ein bisschen länger geht. Ich schätze mal so bis 3.00 oder 4.00. Warum fragst du?"
"Ach, nur einfach so! Ich weiss nur nicht ob ich so lange durchhalte." Harry hoffte, dass er sich irgend wie wegschleichen konnte um sich dann mit Draco zu treffen.
"Geht es dir nicht gut?" Ron sah seinen Freund mit großer Sorge an. Diesem Blick konnte der schwarzhaarige nicht lange standhalten und so drehte er sich auf die andere Seite. Sein Gesicht war nun nicht mehr zu sehen und er murmelte nur "Nein, es ist nichts!" Es musste sein. Er durfte seinen Freunden nicht die Wahrheit sagen. Es würde Draco in Gefahr bringen und das wollte er auf keinen Fall riskieren. Nicht nach allem was der andere schon durchmachen musste.
"Quatsch! Du hast doch irgend was." der andere hatte sich inzwischen aus seinem Bett erhoben und kam zu Harry herüber. Dieser spürte wie sich Ron auf seinem Bett niederließ.
"Kannst du mich nicht einfach in Ruhe lassen?!" sein Ton war härter als er es selbst gewollt hatte und er sah in den braunen Augen, dass er seinen Freund verletzt hatte. "Es tut mir leid. Ich kann es dir aber wirklich nicht sagen."
"OK Harry, jeder hat seine Geheimnisse. Aber zögere nicht deine Freunde um Hilfe zu bitten, wenn du sie brauchst." der Junge mit den feuerroten Haaren grinste ihn freundlich an. Da konnte der Junge der lebt nicht anders und lächelte zurück.
"Danke"
Sie wechselten das Thema und Ron berichtete ihm, dass er und Hermine in circa einem Monat begannen Erstklässler zu unterrichten. Genau in der Woche, die den ersten Quidditschspielen folgte. So war eine gekonnte Überleitung zu ihrer beider Lieblingsspiel geschaffen und sie redeten über Taktiken und Spielzüge.
"Wo bleibt ihr denn?" die Tür war aufgeflogen und Hermine stand in der Tür. "Die Party ist schon in vollem Gange! Außerdem kann ich die jüngeren Schüler nicht länger vom Büfett fernhalten. Die tun gerade so, als hätten sie seit Wochen nichts mehr zu essen bekommen. Also wenn ihr noch etwas abhaben wollt, solltet ihr euch beeilen."
Sie erhoben sich und Ron legte einen Arm um seine Freundin. Gemeinsam verließen sie lachend den Jungenschlafsaal.
Die Feier war wirklich schon in vollem Gange. Musik dröhnte aus einem kleinen Rekorder, den Seamus sich von zu Hause hatte schicken lassen. Ein ganzer Haufen neugieriger Schüler aus Zaubererfamilien begutachtete das seltsame Musikgerät. Andere tanzten auf einer kleinen Fläche, die extra frei geräumt worden war. In einer Ecke spielte man Snape explodiert. Einige Schüler machten sich bereits am Essen zu schaffen.
Die drei ließen sich auf einem Sofa nahe dem Kamin nieder. Es war lustig das ganze Geschehen zu verfolgen. Immerhin lustiger, fand Harry, als seinen beiden Freunden beim Liebesgeflüster zuzuhören. Auch Ginny war wieder aufgetaucht, händchenhaltend mit Neville. Der Junge strahlte über beide Wangen und sah so glücklich aus wie nie.
"Was trinkst du da, Seamus?" Harry beäugte skeptisch das Getränk in der Hand seines Zimmerkameraden. Es hatte eine sehr seltsame Farbe, so eine Mischung aus giftgrün und pink. Außerdem qualmte es eigenartig.
"Ach das! Von George oder Fred. Ich kann sie einfach immer noch nicht auseinanderhalten." der kleine Ire grinste und nahm einen kräftigen Schluck. Der Junge der lebt konnte nicht anders als seinen Atem anzuhalten und wartete einfach ab was geschehen wird.
"Alles OK mit dir? Geht es dir gut?" fragte er als sich nach einer Weile nichts getan hatte.
"Mir geht es ausgezeichnet. Wieso?"
"Ich meine nur, hast du keine Angst, dass die Zwillinge irgend etwas mit dem Getränk angestellt haben?"
"Darauf habe ich sogar gehofft, damit es ein bisschen lustiger wird, aber leider passiert gar nichts. Allerdings muss ich sagen, dass es sehr gut schmeckt. Möchtest du auch mal probieren?"
Voller Argwohn blickte Harry das Gebräu an, doch dann verscheuchte er seine letzten Zweifel und ließ sich das Glas von seinem Freund reichen. Seamus hatte recht. Trotz der seltsamen Färbung hatte es doch einen angenehmen Geschmack. Ein wenig cremig und ein bisschen prickelnd, süß und fruchtig. Und so beschloß er nach seinen ersten Schlucken sich ebenfalls so ein Getränk zu holen.
Die beiden Weasley Brüder grinsten ihn schon von weiten an. Vor ihnen standen verschiedene Glasschalen mit Flüssigkeiten der ungewöhnlichsten Farbnuancen. Manche blubberten, andere sprudelten wie verrückt. Harry verschaffte sich kurz einen Überblick über das Dargebotene.
"Was soll's denn sein, Harry?" Fred schlug dem Jungen ermutigend auf den Rücken, so dass beinahe dessen Brille in eines der Gefäße gefallen wäre.
"Etwas ohne Zauber, bitte!" er konnte sich einen sarkastischen Unterton nicht verkneifen.
"Jetzt hast du uns gekränkt." George spielte, zum Vergnügen der Umstehenden, den sterbenden Schwan bewusst theatralisch. "Wir würden doch nie an so etwas denken!" die Ironie war kaum zu überhören.
Inzwischen hatte Harry aber das besagte Getränk erspäht und deutete darauf. "Ich hätte gern etwas davon. Was ist das?"
"Du glaubst doch nicht, dass wir unsere Geheimnisse verraten. Aber weil du es bist bekommst du ein besonders großes Glas."
Dem schwarzhaarigen Jungen gefiel nicht, wie die beiden Brüder hinter seinem Rücken zu kichern begannen. Aber bei Seamus war ja auch nichts passiert und so setzte er sich wieder zu seinen Freunden, sah den anderen Schülern zu und nippte ab und an an seinem Glas.
Immer wieder blickte er nervös auf seine Uhr um zu sehen wie spät es war. Eine halbe Stunden noch bis Mitternacht. Langsam sollte er sich überlegen, wie er sich unbemerkt wegschleichen konnte. Sein Tarnumhang half ihm in diesem Fall nicht sehr. Der ganze Gemeinschaftsraum voller Schüler, da konnte er nicht unbeobachtet durch das Porträtloch schlüpfen. Irgend jemandem würde es auffallen.
"Harry, hast du noch einen Termin? Du starrst aller paar Minuten auf deine Uhr." Hermine war es natürlich nicht entgangen. Und nun wurde auch Ron auf ihn aufmerksam. "Willst du dich noch mit jemandem treffen?" lachte er und wuschelte durch die schwarzen Haare.
"Nein, äh, wie kommt ihr darauf?" der Junge spielte nervös mit seinem leeren Glas. Und zu allem Überfluss wurde er noch rot im Gesicht.
Das bestärkte seine Freunde nur noch in ihrem Verdacht. "Das muss dir doch nicht peinlich sein.", " Wer ist denn die Glückliche?" witzelten die beiden.
"Ach, ihr spinnt doch!" ärgerlich erhob sich Harry von der Couch. Das Glas stellte er vor sich auf den Tisch, dann ging er Richtung Treppe, die zu den Schlafräumen führte. "Ich gehe jetzt ins Bett, bin nämlich müde." Seine Freunde konnten nicht anders als ihm verblüfft hinterher zu sehen und mit den Schultern zu zucken.
'Was nun?' jetzt lag er wieder auf seinem Bett. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es 20 Minuten vor Mitternacht war. Wie konnte er unbemerkt an den feiernden Gryffindor vorbeikommen? Aber halt! Er musste doch gar nicht an ihnen vorbei. Schnell erhob er sich, ging zu seiner Truhe und angelte sich seinen Besen heraus. Er konnte doch genauso gut die Schar umgehen. Damit sein Verschwinden so lange wie möglich unentdeckt blieb, stopfte er die Kissen unter seine Decke und schloss die Vorhänge an seinem Bett. Dann ging er mitsamt seinem Besen zu einem der großen Fenster, öffnete es und flog zielstrebig in die Nacht.
Er hätte vorher nach dem Wetter sehen sollen. Es regnete wie aus Eimern. Der Besen schlingerte verdächtig, so dass ihm nichts anderes übrig blieb als im Schulhof zu landen. So schnell ihn seine Beine trugen rannte er zum großen Eingangsportal. Mit aller Kraft schob er es einen Spalt breit auf und schlüpfte hinein.
"Du siehst aus wie ein begossener Pudel!" eine schlanke Gestalt trat hinter einer Säule hervor.
"Es regnet draußen."
"Blitzmerker" der blonde Junge war näher herangetreten. Jetzt konnte Harry erkennen, dass auch Draco triefend nass war. Der Slytherin bemerkte seine Blicke und lächelte. "Wollte auf dich am See warten. Ich war schon vor einer halben Stunde dort. Doch dann hat mich der Regen überrascht."
"Ist unser Treffen damit ins Wasser gefallen?" traurig blickten die grünen Augen auf den kalten Steinboden auf dem er hockte.
"Lass uns erst einmal trocken werden." Draco zog ihn zu sich hoch. Als er auf seinen Beinen stand, nahm der Junge mit den grauen Augen ihn bei Hand und zog ihn mit sich fort. Harry konnte sich gerade noch seinen Besen schnappen.
In diesem Teil von Hogwarts war der Junge der lebt noch nie gewesen. Kein Wunder, schließlich war es "Slytherin Terrain". Plötzlich stoppte der kleinere Junge. Dann flüsterte er ein paar Worte zu einer der Steinfiguren, die zu beiden Seiten des Ganges standen. Zwei der Figuren erwachten zum Leben und gaben einen Durchgang frei.
"Wo sind wir?"
"Lass dich doch einfach überraschen."
Gemeinsam traten sie durch die Öffnung in einen dunklen Raum. Die beiden Figuren schoben sich wieder vor den Eingang und für einen Augenblick war es stockfinster. Dann auf einmal entzündeten sich um sie herum hunderte von Kerzen und das Licht drang in jeder einzelnen Winkel. Jetzt erkannte auch Harry wo sie sich befanden.
"Das ist ein Bad!"
"Um genauer zu sein, das Bad des Vertrauensschülers von Slytherin."
"Ich dachte immer, dass alle vier ein gemeinsames Bad hätten."
"Salazar Slytherin wollte scheinbar nicht, dass die Schüler seines Hauses zu engen Kontakt mit anderen Häusern pflegten und so hat er einige Extras eingebaut, wie zum Beispiel ein eigenes Bad für den Vertrauensschüler."
"Aber du bist doch gar keiner. Woher kennst du das Passwort?"
"Philias wollte sich scheinbar bei mir einschleimen und hat es mir deshalb verraten. Ich benutze es schon eine ganze Weile, obwohl ich diesen Idioten nicht leiden kann."
"Warum überrascht mich das jetzt nicht?" Harry konnte sich ein breites Grinsen nicht verkneifen.
Es gefiel ihm hier sehr gut. Natürlich war das komplette Bad in den Farben Slytherins gehalten, grün und silber. Aber es war kein bisschen kalt, sondern es strahlte eine angenehme Wärme aus. Das Becken hatte eine ovale Form und man konnte es über eine kleine Treppe betreten. Flauschige Fußmatten lagen überall aus, so dass man nicht befürchten musste auf den glatten Fließen auszurutschen.
"Da drüben liegen Handtücher." Draco deutete auf ein Regal in der einen Ecke in dem sich alle Größen von Frottierhandtüchern stapelten. "Aber ich schlage vor, dass wir zum Aufwärmen erstmal ein Bad nehmen." mit diesen Worten hatte er sich auch schon zu einem der Wasserhähne hinunter gebeugt und ihn aufgedreht. Als er sich wieder aufrichtete, blickte er in das knallrote Gesicht des Gryffindor. Erstaunt zog er eine Augenbraue nach oben. "Was ist mit dir, Harry?"
"Du möchtest .. äh ... dass wir gemeinsam ... baden?" dabei nahm sein Gesicht ein noch tieferes Rot an.
Plötzlich begann Draco zu verstehen. Er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Doch dann verwandelte sich das Grinsen in ein Lächeln und der blonde Junge legte seine Arme um den schwarzhaarigen "Du musst nicht, wenn es dir unangenehm ist. Ich will dich zu nichts drängen." ein sanfter Kuss auf den Mund des anderen.
"Das ist es nicht, aber ...!" Harry wurde unterbrochen, als eine rosa Zunge über seine Lippen leckte.
"Was hast du getrunken, das schmeckt gut." der blonde Junge konnte gar nicht mehr von seinen Lippen lassen. Mit seiner Zunge drang er in den Mund des anderen ein um noch mehr von dem Geschmack zu ergattern. "Was ist das?" keuchte er, nach Luft ringend.
Doch zu einer Antwort kam der ebenfalls außer Atem gekommene schwarzhaarige Junge nicht. Irgendwo in der Schule schlug eine Uhr die Geisterstunde. Im Gemeinschaftsraum der Gryffindor feigsten die rothaarigen Zwillingsbrüder und schrien "Jetzt wird's lustig!"
***
Harry konnte nicht erklären, was mit ihm geschah. Alles um ihn herum wurde strahlend hell. Hitze pulsierte durch seinen Körper. Die Welt um ihn herum verschwamm. Das einzige, dass er klar und deutlich erkennen konnte, war die wunderschöne Gestalt, die in seinen Armen lag. Graue Augen blickten ihn an mit einer Klarheit, so dass er sich selbst darin sehen konnte. Doch noch etwas spiegelte sich in diesen Augen.
'Verlangen?' dachte Harry. Das gleich Verlangen, dass er im Augenblick spürte und von dem sein gesamter Geist erfasst war. Doch er wusste auch, dass er es nicht mehr stoppen könnte, wenn er diesem Drang nachgab. Jede Phase in seinem Leib verzehrte sich danach.
"Bitte, Harry." leidenschaftlich presste der kleinere Junge seinen Mund auf den des anderen. Da war es um das letzte bisschen Selbstbeherrschung des Gryffindor geschehen. Sofort übernahm er die Initiative und schon bald befanden sich ihre Zungen in einem innigen Kampf. Ihre Hände konnten sich nicht einen Moment von dem anderen lösen. Rascheln, Kleidung fiel zu Boden. Finger berührten nackte Haut. Es war ein elektrisierendes Gefühl.
Draco fuhr mit seinem Zeigefinger Harrys Hals entlang, dann die Schulter und blieb bei der Stelle stehen, die er am Abend des Halloween Fest mit seinem Mund berührt hatte. Dort zeigte sich ein dunkler Fleck, was ihn zum lächeln bracht. "Du gehörst mir!" flüsterte er dem anderen herausfordernd ins Ohr. Dann folgten seine Lippen den Weg, den zuvor sein Zeigefinger genommen hatte. Harry schloss die Augen und legte seinen Kopf in den Nacken. Wieder knabberte der Blonde an der Stelle.
"Das wirst du noch bereuen!" zischte der schwarzhaarige Junge mit einem Grinsen im Gesicht. Ein leichtes Keuchen als der Slytherin mit seiner Zunge über die frische Wunde leckte.
"Wovon redest du? Ich mach doch gar nichts." Draco zog ein unschuldiges Gesicht.
Harry beschäftigte sich inzwischen mit den Knöpfen an dem Umhang des blonden Jungen. Graue Augen, die bei dem Kerzenlicht wie pures Silber schimmerten, beobachteten ihn aufmerksam und mit sichtlichem Vergnügen. Nach einer Weile hatte er es geschafft sämtliche Knöpfe zu öffnen. Vorsichtig streifte er sie dem anderen Jungen von den Schultern. Einmal hielt er kurz inne als der andere zusammenzuckte. Doch der kleinere Junge deutete ihm fort zu fahren. Und so fiel der schwere, nasse Stoff zu Boden, kurz gefolgt von einem eben so nassen, schwarzen Sweatshirt.
Plötzlich erstarrte Draco, löste sich von Harrys Umarmung und trat einige Schritte zurück. Er schlang seine schlanken Arme um seinen eigen, nackten Oberkörper. Tropfen von Wasser glänzten in seinen Haaren. Seine schmalen Schultern zitterten leicht. Die helle Haut wirkte wie Porzellan. Allerdings war sie überzogen mit feinen Narben, die die Schnitte zurückgelassen hatten. Der linke Arm war noch immer mit einem Verbund umwickelt. Der Gryffindor verstand die Gefühle des Slytherin. Er schloss den Abstand zwischen ihnen wieder.
"Draco, du bist wunderschön."
Doch gerade als er den kleineren Jungen wieder in seine Arme schliessen wollte, rutschte er aus und fiel in das Becken. Dabei riss er den anderen mit sich. Umschlossen von Millionen kleiner Luftbläschen, nahm er ihn in die Arme und gemeinsam tauchten sie wieder auf.
"Bist du OK?" fragte er die Gestalt, die sich an ihn geschmiegt hatte.
"Es könnte nicht besser sein."
tbc
Was haben die beiden Brüder von Ron ausgeheckt? Wie gehen die ersten Quidditsch Spiele aus? Draco bekommt eine Nachricht von seinem Vater. Was plant Voldemort als nächstes? Und was ist mit Professor Hayley? Bis zum nächsten Kapitel.
Author: CB21
Pairing: Harry/Draco (andeutungsweise Ron/Hermine und Ginny/Neville)
Rating: PG13
Category: Romance
Disclaimer: Alle Charaktere gehören nicht mir. Ich verdiene kein Geld mit der Geschichte.
Jetzt ist Schluss mit der Faulenzerei. Das neue Semester hat begonnen (stöhn!) und ich bin nach Dresden zurückgekehrt. Diesmal hat es ziemlich lange gedauert, bis ich das Kapitel fertig geschrieben hatte. Besonders an der letzten Seite habe ich fast drei Tage gegrübelt (lest selbst warum!). Irgendwie kann ich so was nicht richtig schreiben. Außerdem habe ich kein Gefühl für die Einschätzung des Rating. Falls irgend jemand meint, dass ich mit dem Rating über- oder untertrieben habe, bitte schreibt es mir. Ansonsten danke ich wie immer allen Reviewern. (freundliches wink!)
Chillkroete: Ich denke, dass es Harry auch schon die ganze Zeit davor nicht so gut ging. Er wusste schon, dass Draco ihm fehlte. Aber manchmal braucht man etwas, dass einem das ganze direkt vor Augen führt. So zu sagen hat das Piep Ding ihn erinnert (fast wie ein Erinnermich - *grins) und ihm gezeigt, dass er sich doch ziemlich dumm verhalten hatte.
Matjes: Ich versuche es spannend zu machen, aber wir werden ja sehen.
DB17: Wahrscheinlich bin ich ein bisschen sadistisch veranlagt! (*grins)
Selina Langsam, aber es geht weiter. Mal sehen wie viel Zeit ich demnächst habe.
Crispy17 Also einen richtigen Namen hat die Verkleidung nicht.
Nicko-chan Oh je, das wollen wir doch nicht. Deshalb kommt hier weiterer "Stoff"! (*grins)
Irgend wie hat es beim ersten Anlauf zum Updaten nicht richtig geklappt, deshalb die Verzögerung.
Und nun geht es weiter mit dem nächsten Kapitel.
Kapitel 7
"Ich weiss nicht, ob ich meine Freunde noch länger belügen kann. Sie sind doch nicht dumm und werden bald Verdacht schöpfen."
Draco packte ihn bei den Schultern "Harry, es muss sein. Unser beider Leben hängt vielleicht davon ab, ob wir es schaffen Voldemort zu täuschen."
"Also sollten wir uns in der Öffentlichkeit wieder angiften wie wir es immer getan haben?"
"Es wäre das beste!"
Der Gryffindor legte seine Arme um den Hals des anderen und vergrub seinen Kopf an dessen Schulter. Warum konnte die Welt nicht einmal aufhören sich zu drehen? Nur ein einziges Mal! So wie es jetzt war, sollte es für immer sein. Er schloss seine Augen und lauschte den leisen Tönen der Band, die gerade begonnen hatte ein schnelleres Lied zu spielen. Als er sie wieder öffnete und durch ein Fenster in ihrer Nähe blickte, sah er wie seine beiden besten Freunde vergnügt ihre Runden über das Parkett vollzogen. Genau so würde er gern mit Draco dort im hellen Saal tanzen. Ganz offen und ohne Angst vor Entdeckung. Aber vielleicht irgendwann einmal ...?
Draco spielte sacht mit dunklen Locken, die sich im kühlen Nachtwind kräuselten. "Wir müssen es verheimlichen!" wisperte Harry. Ihn fröstelte, doch wusste er nicht genau ob es daran lag, dass der Herbst langsam seine kalte Seite zeigte, oder an der gesamten Situation in der sie sich befanden.
"Du zitterst, wir sollten wieder hinein gehen"
"Bitte nicht, wer weiss wann wir wieder so zusammen sein können!" Nein, wenn dieser Moment schon nicht ewig andauern sollte, dann aber so lange wie möglich. Er würde Draco jetzt noch nicht fort lassen.
Doch plötzlich hörten sie Schritte, die sich schnell näherten. Der blonde Slytherin zog Harry mit sich in den Schatten, dort wo kein Lichtstrahl sie erreichen konnte, und sie hofften, dass sie unbemerkt blieben.
Durch die Tür, die auch sie genommen hatten, trat erst eine dunkle Gestalt, dann eine zweite. Schnell erkannten die beiden Jungen, dass es sich um Professor Snape und zu ihrer Überraschung auch Professor Hayley handelte.
"Ich weiss nicht wovon sie sprechen!" Snapes Stimme war kühl und distanziert.
"Das wissen sie ganz genau. Es hat mit dem jungen Malfoy zu tun." der junge Professor funkelte seinen Gegenüber zornig an.
"Draco Malfoy ist Schüler meines Hauses. Diese Angelegenheit geht nur mich und Professor Dumbledore etwas an." Damit war für den ehemaligen Zaubertranklehrer die Diskussion beendet. Doch scheinbar für Hayley noch lange nicht.
"Wenn es um den, dessen Namen nicht genannt werden darf, geht, ist es wohl unser aller Angelegenheit. Er hat es auf Harry Potter abgesehen!"
"Sie wollen den dunklen Lord bekämpfen und fürchten sich davor seinen Namen zu nennen!"
"Sie als Todesser haben damit natürlich kein Problem!" ein höhnischen Grinsen erschien auf dem Gesicht des neuen Lehrers für Zaubertränke. "Ich habe ihre Akte gelesen und mich auch schon früher mit ihrem Fall beschäftigt. Glauben sie mir, ich weiss alles über sie!"
Snape blickte zur offenen Tür, ob jemand in der Nähe war. Sein Gesicht zeigte keinerlei Emotionen, doch in den Augen erkannte man, dass er innerlich verstört war. "Wenn sie mir etwas zu sagen haben, sagen sie es, aber nicht hier!" eine Treppe führte hinab zu den Gärten von Hogwarts.
"Ich sehe, niemand soll wissen, dass sie ein Todesser waren und vielleicht auch noch sind." er folgte Snape.
Harry spürte, wie Draco neben ihm vor Zorn bebte. Ihm selbst war seit letztem Jahr bekannt, dass Snape einmal ein Anhänger Lord Voldemorts gewesen war und jetzt für Dumbledore selbigen ausspionierte. Dabei riskierte er jedesmal sein Leben. Außerdem wusste Harry aus seinem Traum, dass sein Lehrer für Duellieren, versucht hatte Draco vor dem dunklen Lord zu schützen.
"Ich folge ihnen!" Draco liess ihn los.
"Aber ...!"
"Du hast doch gehört, dass es um mich geht. Also habe ich auch ein Recht zu hören, was dieser Hayley angeblich über mich herausgefunden hat."
Harry packte die Hand des anderen "Ich komme mit dir! Denn es betrifft uns beide." Ein Lächeln von Draco und die beiden folgten ihren Lehrern die Treppe hinunter.
Kurzzeitig hatten sie sie in der Dunkelheit aus den Augen verloren, doch dann vernahmen sie gedämpfte Stimmen ganz in ihrer Nähe. Schnell traten die beiden in den Schatten eines großen Baumes.
"Ach, ein Unfall soll es gewesen sein?!" hörten sie den jungen Professor kreischen.
"Das hat die vorläufige Untersuchung ergeben. Morgen wird sich Professor Dumbledore die Statue persönlich ansehen."
"Für mich ist das aber alles zu zufällig. Dass sie ausgerechnet dann umfällt als der Junge an ihr vorbei ging und dann, dass Draco Malfoy zu diesem Zeitpunkt in der Nähe war. Dass haben sie doch selbst auf der Luftillusion gesehen!"
"Es war ein Unfall, mit dem der Junge nichts zu tun hatte!"
"Das können sie erzählen, wem sie wollen. Malfoy hat seinen Sohn befohlen Harry Potter etwas anzutun. Ich sehe doch wie er ständig um den Jungen der lebt herum schleicht." Hayley redete weiter auf Snape ein. "Und sie versuchen das alles zu vertuschen. Mich würde es nicht wundern, wenn sie immer noch einer aus dem Gefolge des dunklen Lords sind."
"Mit ihren unberechtigten Anschuldigungen machen sie sich lächerlich."
"Unberechtigt sagen sie?!" ein unheimliches Lachen entrann der Kehle Hayleys. Harry hatte schon die Befürchtung, dass er wahnsinnig wurde. Der junge Lehrer griff nach dem langen Ärmel seines Gegenüber und mit einer schnellen Bewegung brachte er das Dunkle Mal zum Vorschein. "Mir fehlen vielleicht noch Beweise, aber ich würde meine Behauptungen auf keinen Fall unberechtigt nennen!"
Snape schleuderte ihn mit einer kurzen Bewegung seines Zauberstabs von sich. Selbst seine eiserne Beherrschung hatte Grenzen, und dieser dreiste Mensch hatte sie gerade weit überschritten. Er streifte seinen Ärmel über die verhasste Kennzeichnung. "Tun sie das nie wieder!"
Hayley, der einige Meter entfernt am Boden lag, rappelte sich langsam wieder auf. Dabei verschwand das gehässige Grinsen nicht von seinem Gesicht. "Oder was? Wollen sie mich dann Töten. Tun sie es. Beweisen sie jedem, dass sie ein Todesser sind! Kein Kommentar?" der jüngere Mann wischte eine Blutspur, die sich in seinem Mundwinkel gebildet hatte, weg. "Ich frage mich, ob unser junger Malfoy vielleicht auch zu eurem Verein gehört. Was versteckt er wohl unter seinem linken Ärmel?"
Harry konnte spüren wie Draco neben ihm zusammenzuckt. Der blonde Slytherin griff zu seinem Unterarm und rieb leicht über die Stelle, an der der Verband war. Sofort schloss der Schwarzhaarige ihn in eine enge Umarmung. Er würde nicht zulassen, dass sich der andere auch nur einen Moment lang einsam fühlte. Das hatte er beschlossen.
Draco verstand diese Geste und schmiegte sich an den Körper von Harry. Sie waren beide entsetzt über das Verhalten ihres neuen Lehrers.
"Hayley, jetzt unterschätzen sie mich gewaltig." Professor Snape hatte zu seiner gewohnten Unerschütterlichkeit zurückgefunden. Seine Haare fielen ihm strähnig ins Gesicht und verdunkelten seinen Ausdruck. "Wenn sie Draco Malfoy in irgend einer Art und Weise zu nahe treten, nehme ich sie mir persönlich vor!" er trat einige Schritte auf den Angesprochenen zu. Als er ihm gegenüberstand zischte er ihm zu "Und niemand wird sie vermissen! Glauben sie mir ich kenne da Mittel und Wege es wie einen Unfall aussehen zu lassen. Sie sollten ab heute darauf achten, was sie zu sich nehmen!" ohne auch nur ein weiteres Wort zu verlieren, liess Snape den anderen Mann stehen.
Auf dessen Gesicht spiegelt sich das pure Entsetzen. Scheinbar hatte er sich den Verlauf ihrer Unterhaltung nicht so vorgestellt. Geschockt sank er zu Boden "Glaubt nicht, dass ihr schon gewonnen hättet, ihr dreckigen Todesser!"
Die beiden Jungen beschlossen zur Großen Halle zurückzukehren.
"Ich glaube, der dreht richtig am Rad." Harry musste seinem Unmut erst mal Luft machen. Sie erreichten bald wieder den Balkon, auf dem sie vorhin schon gestanden hatten. Immer noch drang Musik durch die offene Tür.
"Warte, Harry!" fragend blickte er zu Draco, der ihn davon abhielt wieder ins Licht zu treten. Er hielt ihn an einem seiner langen, spitzengesäumten Seidenärmel fest. "Wann werden wir uns wiedersehen?"
"Wir sehen uns doch jeden Tag." Harry lächelte ihn an.
"Du weißt schon wie ich das meine. Ich meine, nachdem ich dich morgen in Duellieren fertiggemacht habe, könnten wir uns doch treffen, damit ich dich trösten kann!" ein kleines Kichern seitens des blonden Slytherins.
"Nicht nur dass ich mich mit Snape herumschlagen muss, jetzt fällst du mir auch noch in den Rücken!" der Gryffindor verdrehte die Augen mit gespielten Entsetzen.
"Hayley muss komplett lebensmüde sein sich mit Snape anzulegen!"
"Du hast recht. Auch wenn normalerweise ich derjenige bin, der sich mit ihm anlegt. Aber ich glaube so aufgedreht wie vorhin hat er nicht mal mir gegenüber."
"Wie wäre es am Samstag gegen Mitternacht am See"
"Eigentlich wollen sie am Wochenende in Gryffindor feiern, aber ich denke, dass ich mich rausschleichen kann."
"Ja ja, Gryffindor muss Feten. Aber glaubt nicht, dass ihr den Hauspokal schon gewonnen habt. Schliesslich finden bald die ersten Quidditsch Spiele statt."
"Du kannst von Glück sagen, dass Slytherin nicht unser erster Gegner ist, sonst würdet ihr schon zu Beginn eine niederschmetternde Niederlage erleiden."
"Red du nur! Vielleicht sollte ich Ravenclaw ein paar Tipps über die Schwächen von Harry Potter geben!"
Das entlockte dem Jungen mit den schwarzen Haaren ein weiteres Grinsen. "Was willst du ihnen sagen? 'Die Schwäche des Gryffindor Suchers bin ich, Draco Malfoy!'"
"Es scheint dir doch nicht so schwer zu fallen, wieder in unseren "alten Trott" zu verfallen!"
"Dann werden wir wohl noch sehen, wer morgen in Duellieren fertiggemacht wird!"
"Warte nur, bis du meine Geheimwaffe kennengelernt hast!"
"Deine Geheimwaffe?" die Ahnungslosigkeit in den smaragdfarbenen Augen, trug sehr zum Amüsement des Jungen mit den stahlgrauen Augen bei. Er beugte sich nach vorn und schloss den letzten Abstand zwischen ihnen. Seine Lippen pressten sich auf die von Harry. Dieser Kuss war leidenschaftlicher als der letzte. Der Junge der lebt war so überrascht, dass er beinahe nach hinten gekippt wäre. Die Gefühle, die auf ihn einströmten konnte man einfach nur als berauschend bezeichnen. Doch dann zog er den kleineren Jungen so dicht an sich wie es nur ging. Er spürte schlanke Finger zuerst in seinem Nacken und dann wie sie mit seinen Haaren spielten.
Harry konnte sich nicht erinnern, dass ihm schon jemals so warm gewesen war. Sein gesamter Körper schien zu brennen. Plötzlich wurde ihm bewusst, dass Dracos Lippen von seinem Mund zu seinem Hals und dann zu seiner Schulter gewandert waren. Dabei hatte der blonde Junge die Knöpfe des Seidenhemdes geöffnet und von den Schultern gestriffen. Er schloss seine grünen Augen und konnte nicht verhindern, dass ein leichtes Stöhnen seiner Kehle entrann.
"Meine Geheimwaffe scheint zu wirken!" unschuldig grinste Draco ihn an.
"Bis zum Wochenende lasse ich mir eine Antwort darauf einfallen." Harry knöpfte sein Hemd wieder zu. Gerade als er den letzten geschlossen hatte ...
"Hier bist du, Harry!" in der Tür erschien Hermine, völlig außer Atem. Hinter ihr trat Ron ins Freie. Er zog seine Maske vom Kopf und darunter kam ein gerötetes Gesicht zum Vorschein. "Wenn mir vorher jemand gesagt hätte, dass Tanzen so anstrengend ..." plötzlich hielt er in seiner Bewegung inne.
"Malfoy, was willst du denn hier?!" Ron hatte den blonden Jungen gerade erst entdeckt und zeigte empört in die Richtung des Slytherins. Der blitzte die beiden "Störenfriede" mit seinen grauen Augen an.
"Das ist eine freie Welt, Wiesel. Ich kann sein wo ich will!"
"Harry, hat er dir irgend etwas angetan?" seine beiden Freunde stellten sich zwischen die beiden "angeblichen" Feinde und Hermine musterte ihn von oben bis unten.
"Keine Sorge. Ich bin OK!"
"Was hast du hier draußen gemacht?"
"Mir war warm und ich wollte ein bisschen frische Luft schnappen"
"Das gleich gilt für mich, falls ihr es unbedingt wissen wollt. Aber die Qualität der Luft hat sich gerade sehr verschlechtert. So viele Gryffindor auf einem Haufen, da wird einem ja schlecht. Man sieht sich, ihr Loser!" mit diesen Worten stolzierte Draco erhobenen Hauptes in die Große Halle.
Sein rothaariger Freund kochte vor Wut "Was heißt hier Loser? Wer hat die 150 Hauspunkte gewonnen. Du oder wir?" doch der andere war längst außerhalb der Hörweite. Verlegen drehte sich Ron zu dem Jungen der lebt "Nichts für ungut, Harry. Du warst ja in einem Team mit diesem Idioten."
"Ich weiss schon wie du das meinst, aber lass uns jetzt auch wieder hineingehen. Schliesslich ist das doch euer Abend. Lassen wir ihn uns nicht durch Malfoy verderben." Harry legte einen Arm um seinen Freund und einen um Hermines Schulter.
"Recht hast du!" pflichtete das Mädchen ihm bei und gemeinsam traten sie ins Licht.
***
Die restlichen Tage der Woche vergingen Harry viel zu langsam. Er konnte gar nicht sagen wie sehr er sich nach Draco sehnte. Ihn immer nur ab und an während des Unterrichts oder zu den Essenszeiten zu sehen, war einfach nicht genug. Im Gegenteil. Es war eine Qual ihm nahe zu sein und doch dann vor allen so zu tun, als würden sie sich aus ganzem Herzen hassen.
Ansonsten war die Woche mit nur einem nennenswerten Zwischenfall verstrichen. Professor Hayley hatte sich nur einen Tag nach dem Halloweenfest krank gemeldet und lag nun auf der Krankenstation. Manche munkelten, er hätte sich ausversehen mit einem Zaubertrank selbst vergiftet. Harry hätte über diesen Witz sicher gelacht, wenn er nicht von der Unterhaltung zwischen Hayley und Professor Snape wüsste. Allerdings hatte er keine Ahnung, ob Snape den anderen Lehrer nun doch, wie angedroht, vergiftet hatte, oder ob sich der jüngere Mann aus Angst der Reichweite des ehemaligen Zaubertranklehrers entziehen wollte. Er tippte auf letzteres, aber man konnte ja nie wissen.
So war Snape nun vorübergehend auch wieder ihr Lehrer für Zaubertränke. Außerdem hatte er zu seiner alten Gewohnheit zurückgefunden, Gryffindor für Kleinigkeiten Punkte abzuziehen und Slytherin damit zu überhäufen. Das einzig ungewöhnliche war nur, dass er Harry nicht mehr attackierte als alle anderen. Andererseits hatte der Junge es auch nicht mehr darauf angelegt sich mit dem Professor anzulegen.
Und endlich war es Samstag. Ganz Gryffindor war aus dem Häuschen, denn heute Abend wollten sie ihren Sieg nochmals so richtig feiern. Beim Frühstück war die Halle von dem Geschnatter der Jungen und Mädchen aus Gryffindor erfüllt. Vorbereitungen mussten getroffen werden. Harry erklärte sich bereit zusammen mit Ron in Hogsmeade letzte Besorgungen zu machen. Besonders der Honigtopf wurde geradezu geplündert. Mit vollen Armen kehrten sie nach Hogwarts zurück. Derweil hatten die anderen unter der Leitung von Hermine schon mit dem Schmücken ihres Gemeinschaftsraumes begonnen.
"Stellt alles da drüben ab!" wies sie die beiden Jungen an. "Vorsichtig mit der Girlande! Nein, die Sessel kommen alle in diese Ecke. Hier brauchen wir Platz!" sie wuselte umher und scheuchte ganze Heerscharen an Schülern durch die Gegend. Der Anblick war einfach zu komisch.
Ron drückte seiner Freundin einen flüchtigen Kuss auf die Wange. Dann deutete er auf seine beiden großen Brüder, die mal wieder ihre Köpfe zusammengesteckt hatten und sich über irgend etwas köstlich amüsierten. "Was machen diese beiden Komiker da schon wieder!"
"Ich habe sie beauftragt, sich um die Getränke zu kümmern!"
"Doch nicht etwa um alle Getränke!" dem jüngsten Sohn der Weasleys wahr das blanke Entsetzen ins Gesicht geschrieben.
"Ja, warum?"
"Dann nehme ich heute abend keinen Schluck zu mir. Ich bin mir sicher, dass sie jedes einzelne Getränk verzaubert haben. Das kann ja heiter werden!"
"Ron, nun sei doch nicht so pessimistisch. Ich habe ihnen untersagt, irgend etwas mit den Getränken zu machen und sie haben es mir versprochen."
"Mit gekreuzten Fingern hinter ihren Rücken!"
Harry verfolgte den Schlagabtausch zwischen seinen beiden Freunden. Er stimmte Ron zu und nahm sich ebenfalls vor, keine Getränke bei der Feier zu sich zu nehmen. Hermine müsste doch ebenfalls wissen, dass die Zwillinge so einer Versuchung nicht widerstehen können. Sie schätzte wahrscheinlich ihre eigene Autorität zu hoch ein.
"Wo ist Ginny? Ich will sie lieber auch warnen!" Ron hielt nach allen Seiten Ausschau nach seiner kleinen Schwester. Doch außer den roten Haaren seiner beiden Brüder erspähte er keinen weiteren Teil seiner riesigen Familie.
"Sie sollte zusammen mit Neville noch einen weiteren Tisch organisieren. Aber jetzt da du es sagst, habe ich die beiden schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen. Wo stecken die beiden nur?"
Harry musste über Hermines Ratlosigkeit schmunzeln, aber er verkniff sich jeglichen Kommentar. Schließlich konnte auch er nur mutmaßen, warum die beiden noch nicht zurück waren. Sollte jedoch Ginny wirklich mit Neville zusammenkommen, konnte ihm das nur Recht sein. Er wünschte dem Mädchen, dass es jemanden fand, der ihre Gefühle erwiderte. Neville war vielleicht nicht der mutigste, aber er hatte ein gutes Herz und wenn es um seine Freunde ging, wuchs er über sich hinaus.
Doch lange konnte der Junge seinen Gedanken nicht nachhängen, denn schon zog ihn sein rothaariger Freund hinter sich her zu ihrem Schlafraum. Sie zogen sich für die Feier um und legten sich in ihr jeweiliges Bett um zu warten bis es losging.
Plötzlich fiel Harry etwas ein "Ron, was glaubst du wie lange die Party geht?"
"Keine Ahnung! Aber da morgen Sonntag ist und wir ja in unserem Gemeinschaftsraum bleiben, hatte Professor McGonagall nichts dagegen, wenn es ein bisschen länger geht. Ich schätze mal so bis 3.00 oder 4.00. Warum fragst du?"
"Ach, nur einfach so! Ich weiss nur nicht ob ich so lange durchhalte." Harry hoffte, dass er sich irgend wie wegschleichen konnte um sich dann mit Draco zu treffen.
"Geht es dir nicht gut?" Ron sah seinen Freund mit großer Sorge an. Diesem Blick konnte der schwarzhaarige nicht lange standhalten und so drehte er sich auf die andere Seite. Sein Gesicht war nun nicht mehr zu sehen und er murmelte nur "Nein, es ist nichts!" Es musste sein. Er durfte seinen Freunden nicht die Wahrheit sagen. Es würde Draco in Gefahr bringen und das wollte er auf keinen Fall riskieren. Nicht nach allem was der andere schon durchmachen musste.
"Quatsch! Du hast doch irgend was." der andere hatte sich inzwischen aus seinem Bett erhoben und kam zu Harry herüber. Dieser spürte wie sich Ron auf seinem Bett niederließ.
"Kannst du mich nicht einfach in Ruhe lassen?!" sein Ton war härter als er es selbst gewollt hatte und er sah in den braunen Augen, dass er seinen Freund verletzt hatte. "Es tut mir leid. Ich kann es dir aber wirklich nicht sagen."
"OK Harry, jeder hat seine Geheimnisse. Aber zögere nicht deine Freunde um Hilfe zu bitten, wenn du sie brauchst." der Junge mit den feuerroten Haaren grinste ihn freundlich an. Da konnte der Junge der lebt nicht anders und lächelte zurück.
"Danke"
Sie wechselten das Thema und Ron berichtete ihm, dass er und Hermine in circa einem Monat begannen Erstklässler zu unterrichten. Genau in der Woche, die den ersten Quidditschspielen folgte. So war eine gekonnte Überleitung zu ihrer beider Lieblingsspiel geschaffen und sie redeten über Taktiken und Spielzüge.
"Wo bleibt ihr denn?" die Tür war aufgeflogen und Hermine stand in der Tür. "Die Party ist schon in vollem Gange! Außerdem kann ich die jüngeren Schüler nicht länger vom Büfett fernhalten. Die tun gerade so, als hätten sie seit Wochen nichts mehr zu essen bekommen. Also wenn ihr noch etwas abhaben wollt, solltet ihr euch beeilen."
Sie erhoben sich und Ron legte einen Arm um seine Freundin. Gemeinsam verließen sie lachend den Jungenschlafsaal.
Die Feier war wirklich schon in vollem Gange. Musik dröhnte aus einem kleinen Rekorder, den Seamus sich von zu Hause hatte schicken lassen. Ein ganzer Haufen neugieriger Schüler aus Zaubererfamilien begutachtete das seltsame Musikgerät. Andere tanzten auf einer kleinen Fläche, die extra frei geräumt worden war. In einer Ecke spielte man Snape explodiert. Einige Schüler machten sich bereits am Essen zu schaffen.
Die drei ließen sich auf einem Sofa nahe dem Kamin nieder. Es war lustig das ganze Geschehen zu verfolgen. Immerhin lustiger, fand Harry, als seinen beiden Freunden beim Liebesgeflüster zuzuhören. Auch Ginny war wieder aufgetaucht, händchenhaltend mit Neville. Der Junge strahlte über beide Wangen und sah so glücklich aus wie nie.
"Was trinkst du da, Seamus?" Harry beäugte skeptisch das Getränk in der Hand seines Zimmerkameraden. Es hatte eine sehr seltsame Farbe, so eine Mischung aus giftgrün und pink. Außerdem qualmte es eigenartig.
"Ach das! Von George oder Fred. Ich kann sie einfach immer noch nicht auseinanderhalten." der kleine Ire grinste und nahm einen kräftigen Schluck. Der Junge der lebt konnte nicht anders als seinen Atem anzuhalten und wartete einfach ab was geschehen wird.
"Alles OK mit dir? Geht es dir gut?" fragte er als sich nach einer Weile nichts getan hatte.
"Mir geht es ausgezeichnet. Wieso?"
"Ich meine nur, hast du keine Angst, dass die Zwillinge irgend etwas mit dem Getränk angestellt haben?"
"Darauf habe ich sogar gehofft, damit es ein bisschen lustiger wird, aber leider passiert gar nichts. Allerdings muss ich sagen, dass es sehr gut schmeckt. Möchtest du auch mal probieren?"
Voller Argwohn blickte Harry das Gebräu an, doch dann verscheuchte er seine letzten Zweifel und ließ sich das Glas von seinem Freund reichen. Seamus hatte recht. Trotz der seltsamen Färbung hatte es doch einen angenehmen Geschmack. Ein wenig cremig und ein bisschen prickelnd, süß und fruchtig. Und so beschloß er nach seinen ersten Schlucken sich ebenfalls so ein Getränk zu holen.
Die beiden Weasley Brüder grinsten ihn schon von weiten an. Vor ihnen standen verschiedene Glasschalen mit Flüssigkeiten der ungewöhnlichsten Farbnuancen. Manche blubberten, andere sprudelten wie verrückt. Harry verschaffte sich kurz einen Überblick über das Dargebotene.
"Was soll's denn sein, Harry?" Fred schlug dem Jungen ermutigend auf den Rücken, so dass beinahe dessen Brille in eines der Gefäße gefallen wäre.
"Etwas ohne Zauber, bitte!" er konnte sich einen sarkastischen Unterton nicht verkneifen.
"Jetzt hast du uns gekränkt." George spielte, zum Vergnügen der Umstehenden, den sterbenden Schwan bewusst theatralisch. "Wir würden doch nie an so etwas denken!" die Ironie war kaum zu überhören.
Inzwischen hatte Harry aber das besagte Getränk erspäht und deutete darauf. "Ich hätte gern etwas davon. Was ist das?"
"Du glaubst doch nicht, dass wir unsere Geheimnisse verraten. Aber weil du es bist bekommst du ein besonders großes Glas."
Dem schwarzhaarigen Jungen gefiel nicht, wie die beiden Brüder hinter seinem Rücken zu kichern begannen. Aber bei Seamus war ja auch nichts passiert und so setzte er sich wieder zu seinen Freunden, sah den anderen Schülern zu und nippte ab und an an seinem Glas.
Immer wieder blickte er nervös auf seine Uhr um zu sehen wie spät es war. Eine halbe Stunden noch bis Mitternacht. Langsam sollte er sich überlegen, wie er sich unbemerkt wegschleichen konnte. Sein Tarnumhang half ihm in diesem Fall nicht sehr. Der ganze Gemeinschaftsraum voller Schüler, da konnte er nicht unbeobachtet durch das Porträtloch schlüpfen. Irgend jemandem würde es auffallen.
"Harry, hast du noch einen Termin? Du starrst aller paar Minuten auf deine Uhr." Hermine war es natürlich nicht entgangen. Und nun wurde auch Ron auf ihn aufmerksam. "Willst du dich noch mit jemandem treffen?" lachte er und wuschelte durch die schwarzen Haare.
"Nein, äh, wie kommt ihr darauf?" der Junge spielte nervös mit seinem leeren Glas. Und zu allem Überfluss wurde er noch rot im Gesicht.
Das bestärkte seine Freunde nur noch in ihrem Verdacht. "Das muss dir doch nicht peinlich sein.", " Wer ist denn die Glückliche?" witzelten die beiden.
"Ach, ihr spinnt doch!" ärgerlich erhob sich Harry von der Couch. Das Glas stellte er vor sich auf den Tisch, dann ging er Richtung Treppe, die zu den Schlafräumen führte. "Ich gehe jetzt ins Bett, bin nämlich müde." Seine Freunde konnten nicht anders als ihm verblüfft hinterher zu sehen und mit den Schultern zu zucken.
'Was nun?' jetzt lag er wieder auf seinem Bett. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es 20 Minuten vor Mitternacht war. Wie konnte er unbemerkt an den feiernden Gryffindor vorbeikommen? Aber halt! Er musste doch gar nicht an ihnen vorbei. Schnell erhob er sich, ging zu seiner Truhe und angelte sich seinen Besen heraus. Er konnte doch genauso gut die Schar umgehen. Damit sein Verschwinden so lange wie möglich unentdeckt blieb, stopfte er die Kissen unter seine Decke und schloss die Vorhänge an seinem Bett. Dann ging er mitsamt seinem Besen zu einem der großen Fenster, öffnete es und flog zielstrebig in die Nacht.
Er hätte vorher nach dem Wetter sehen sollen. Es regnete wie aus Eimern. Der Besen schlingerte verdächtig, so dass ihm nichts anderes übrig blieb als im Schulhof zu landen. So schnell ihn seine Beine trugen rannte er zum großen Eingangsportal. Mit aller Kraft schob er es einen Spalt breit auf und schlüpfte hinein.
"Du siehst aus wie ein begossener Pudel!" eine schlanke Gestalt trat hinter einer Säule hervor.
"Es regnet draußen."
"Blitzmerker" der blonde Junge war näher herangetreten. Jetzt konnte Harry erkennen, dass auch Draco triefend nass war. Der Slytherin bemerkte seine Blicke und lächelte. "Wollte auf dich am See warten. Ich war schon vor einer halben Stunde dort. Doch dann hat mich der Regen überrascht."
"Ist unser Treffen damit ins Wasser gefallen?" traurig blickten die grünen Augen auf den kalten Steinboden auf dem er hockte.
"Lass uns erst einmal trocken werden." Draco zog ihn zu sich hoch. Als er auf seinen Beinen stand, nahm der Junge mit den grauen Augen ihn bei Hand und zog ihn mit sich fort. Harry konnte sich gerade noch seinen Besen schnappen.
In diesem Teil von Hogwarts war der Junge der lebt noch nie gewesen. Kein Wunder, schließlich war es "Slytherin Terrain". Plötzlich stoppte der kleinere Junge. Dann flüsterte er ein paar Worte zu einer der Steinfiguren, die zu beiden Seiten des Ganges standen. Zwei der Figuren erwachten zum Leben und gaben einen Durchgang frei.
"Wo sind wir?"
"Lass dich doch einfach überraschen."
Gemeinsam traten sie durch die Öffnung in einen dunklen Raum. Die beiden Figuren schoben sich wieder vor den Eingang und für einen Augenblick war es stockfinster. Dann auf einmal entzündeten sich um sie herum hunderte von Kerzen und das Licht drang in jeder einzelnen Winkel. Jetzt erkannte auch Harry wo sie sich befanden.
"Das ist ein Bad!"
"Um genauer zu sein, das Bad des Vertrauensschülers von Slytherin."
"Ich dachte immer, dass alle vier ein gemeinsames Bad hätten."
"Salazar Slytherin wollte scheinbar nicht, dass die Schüler seines Hauses zu engen Kontakt mit anderen Häusern pflegten und so hat er einige Extras eingebaut, wie zum Beispiel ein eigenes Bad für den Vertrauensschüler."
"Aber du bist doch gar keiner. Woher kennst du das Passwort?"
"Philias wollte sich scheinbar bei mir einschleimen und hat es mir deshalb verraten. Ich benutze es schon eine ganze Weile, obwohl ich diesen Idioten nicht leiden kann."
"Warum überrascht mich das jetzt nicht?" Harry konnte sich ein breites Grinsen nicht verkneifen.
Es gefiel ihm hier sehr gut. Natürlich war das komplette Bad in den Farben Slytherins gehalten, grün und silber. Aber es war kein bisschen kalt, sondern es strahlte eine angenehme Wärme aus. Das Becken hatte eine ovale Form und man konnte es über eine kleine Treppe betreten. Flauschige Fußmatten lagen überall aus, so dass man nicht befürchten musste auf den glatten Fließen auszurutschen.
"Da drüben liegen Handtücher." Draco deutete auf ein Regal in der einen Ecke in dem sich alle Größen von Frottierhandtüchern stapelten. "Aber ich schlage vor, dass wir zum Aufwärmen erstmal ein Bad nehmen." mit diesen Worten hatte er sich auch schon zu einem der Wasserhähne hinunter gebeugt und ihn aufgedreht. Als er sich wieder aufrichtete, blickte er in das knallrote Gesicht des Gryffindor. Erstaunt zog er eine Augenbraue nach oben. "Was ist mit dir, Harry?"
"Du möchtest .. äh ... dass wir gemeinsam ... baden?" dabei nahm sein Gesicht ein noch tieferes Rot an.
Plötzlich begann Draco zu verstehen. Er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Doch dann verwandelte sich das Grinsen in ein Lächeln und der blonde Junge legte seine Arme um den schwarzhaarigen "Du musst nicht, wenn es dir unangenehm ist. Ich will dich zu nichts drängen." ein sanfter Kuss auf den Mund des anderen.
"Das ist es nicht, aber ...!" Harry wurde unterbrochen, als eine rosa Zunge über seine Lippen leckte.
"Was hast du getrunken, das schmeckt gut." der blonde Junge konnte gar nicht mehr von seinen Lippen lassen. Mit seiner Zunge drang er in den Mund des anderen ein um noch mehr von dem Geschmack zu ergattern. "Was ist das?" keuchte er, nach Luft ringend.
Doch zu einer Antwort kam der ebenfalls außer Atem gekommene schwarzhaarige Junge nicht. Irgendwo in der Schule schlug eine Uhr die Geisterstunde. Im Gemeinschaftsraum der Gryffindor feigsten die rothaarigen Zwillingsbrüder und schrien "Jetzt wird's lustig!"
***
Harry konnte nicht erklären, was mit ihm geschah. Alles um ihn herum wurde strahlend hell. Hitze pulsierte durch seinen Körper. Die Welt um ihn herum verschwamm. Das einzige, dass er klar und deutlich erkennen konnte, war die wunderschöne Gestalt, die in seinen Armen lag. Graue Augen blickten ihn an mit einer Klarheit, so dass er sich selbst darin sehen konnte. Doch noch etwas spiegelte sich in diesen Augen.
'Verlangen?' dachte Harry. Das gleich Verlangen, dass er im Augenblick spürte und von dem sein gesamter Geist erfasst war. Doch er wusste auch, dass er es nicht mehr stoppen könnte, wenn er diesem Drang nachgab. Jede Phase in seinem Leib verzehrte sich danach.
"Bitte, Harry." leidenschaftlich presste der kleinere Junge seinen Mund auf den des anderen. Da war es um das letzte bisschen Selbstbeherrschung des Gryffindor geschehen. Sofort übernahm er die Initiative und schon bald befanden sich ihre Zungen in einem innigen Kampf. Ihre Hände konnten sich nicht einen Moment von dem anderen lösen. Rascheln, Kleidung fiel zu Boden. Finger berührten nackte Haut. Es war ein elektrisierendes Gefühl.
Draco fuhr mit seinem Zeigefinger Harrys Hals entlang, dann die Schulter und blieb bei der Stelle stehen, die er am Abend des Halloween Fest mit seinem Mund berührt hatte. Dort zeigte sich ein dunkler Fleck, was ihn zum lächeln bracht. "Du gehörst mir!" flüsterte er dem anderen herausfordernd ins Ohr. Dann folgten seine Lippen den Weg, den zuvor sein Zeigefinger genommen hatte. Harry schloss die Augen und legte seinen Kopf in den Nacken. Wieder knabberte der Blonde an der Stelle.
"Das wirst du noch bereuen!" zischte der schwarzhaarige Junge mit einem Grinsen im Gesicht. Ein leichtes Keuchen als der Slytherin mit seiner Zunge über die frische Wunde leckte.
"Wovon redest du? Ich mach doch gar nichts." Draco zog ein unschuldiges Gesicht.
Harry beschäftigte sich inzwischen mit den Knöpfen an dem Umhang des blonden Jungen. Graue Augen, die bei dem Kerzenlicht wie pures Silber schimmerten, beobachteten ihn aufmerksam und mit sichtlichem Vergnügen. Nach einer Weile hatte er es geschafft sämtliche Knöpfe zu öffnen. Vorsichtig streifte er sie dem anderen Jungen von den Schultern. Einmal hielt er kurz inne als der andere zusammenzuckte. Doch der kleinere Junge deutete ihm fort zu fahren. Und so fiel der schwere, nasse Stoff zu Boden, kurz gefolgt von einem eben so nassen, schwarzen Sweatshirt.
Plötzlich erstarrte Draco, löste sich von Harrys Umarmung und trat einige Schritte zurück. Er schlang seine schlanken Arme um seinen eigen, nackten Oberkörper. Tropfen von Wasser glänzten in seinen Haaren. Seine schmalen Schultern zitterten leicht. Die helle Haut wirkte wie Porzellan. Allerdings war sie überzogen mit feinen Narben, die die Schnitte zurückgelassen hatten. Der linke Arm war noch immer mit einem Verbund umwickelt. Der Gryffindor verstand die Gefühle des Slytherin. Er schloss den Abstand zwischen ihnen wieder.
"Draco, du bist wunderschön."
Doch gerade als er den kleineren Jungen wieder in seine Arme schliessen wollte, rutschte er aus und fiel in das Becken. Dabei riss er den anderen mit sich. Umschlossen von Millionen kleiner Luftbläschen, nahm er ihn in die Arme und gemeinsam tauchten sie wieder auf.
"Bist du OK?" fragte er die Gestalt, die sich an ihn geschmiegt hatte.
"Es könnte nicht besser sein."
tbc
Was haben die beiden Brüder von Ron ausgeheckt? Wie gehen die ersten Quidditsch Spiele aus? Draco bekommt eine Nachricht von seinem Vater. Was plant Voldemort als nächstes? Und was ist mit Professor Hayley? Bis zum nächsten Kapitel.
