Titel: Ich bin in deinen Träumen
Author: CB21
Pairing: Harry/Draco und ein bißchen Ron/Hermine
Rating: PG13
Category: Romance
Disclaimer: Keiner der Charaktere gehört mir (vielleicht Hayley, aber ob man da glücklich sein kann?). Ich
verdiene kein Geld mit der Geschichte.
Auch der Name Dashwood ist nur aus einem Buch von Jane Austen
ausgeliehen und gehört nicht mir.
Asche auf mein Haupt! (Krümel, Krümel) Ich entschuldige mich, dass ich erst jetzt dazugekommen bin weiter zu schreiben. Die ersten 4 Seiten hatte ich ja schon vor einiger Zeit fertig, aber dann bin ich irgendwie nicht weiter gekommen. Deshalb wollte ich fragen ob es euch lieber ist, wenn ich kürzere Kapitel schreibe und dafür öfters mal eins oder lieber die längeren (bis jetzt immer so ca. 10 Seiten) und dann dauert es ein wenig. Ich werde versuchen mich ein wenig zu beeilen, schließlich geht die Geschichte ja auch ihrem Höhepunkt und damit Ende entgegen.
Ja, das Ende ist nah!!! Heul* Scherz beiseite!
Ich möchte mich bei allen bedanken, die meiner Geschichte so treu folgen und bei denen, die mir Reviews geschrieben haben.
Und nun geht es weiter mit dem nächsten Kapitel.
Kapitel 10
"Was schenke ich ihm bloß?" diese Frage stellte Harry sich immer und immer wieder als er vor den verschiedenen Schaufenstern in Hogsmeade stand und sich seine Nase platt drückte. Die Geschenke für seine Freunde hatte er bereits alle zusammen, aber für Draco fand er einfach nichts Passendes. Ron und Hermine hatten es längst aufgegeben ihn zu begleiten. Nachdem er schon das dritte Wochenende in Folge durch die Gegend streifte ohne ihnen zu sagen für wen er eigentlich etwas suchte, ließen sie ihn allein. Aber das war ihm in diesem besonderen Fall ganz recht.
Letztendlich landete er wie jedes Wochenende in den "Drei Besen". Ein Tisch in der Ecke war noch frei gewesen und er hatte sich auf die gemütliche Sitzbank fallen gelassen, die schmerzenden Glieder von sich gestreckt. Das Butterbier, das er bestellt hatte, stand unangerührt vor ihm. Tief in Gedanken versunken bemerkte er nicht wie jemand zur Tür herein trat, ihm zuwinkte und als Harry keinerlei Reaktion zeigt, auf ihn zu kam.
"Hallo Harry, lang nicht gesehen!"
Der schwarzhaarige Junge schreckte auf und hätte um ein Haar sein Glas verschüttet. "Professor Lupin!" Harry war so überrascht seinen ehemaligen Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste zu sehen, doch schon einen Augenblick später strahlte sein Gesicht vor Freude. Professor Lupin sah noch genau so aus wie er ihn in Erinnerung hatte. Der zerschlissene Mantel, die freundlichen Augen, das jugendliche Gesicht. Nur die Haare waren ein wenig länger als vor 2 Jahren. Erst jetzt fand er langsam wieder zu seiner Stimme "Äh, bitte setzen sie sich doch!" mit diesen Worten deutete er auf den leeren Stuhl neben sich.
"Gern!" Remus lächelte ihn freundlich an und ließ sich dann auf dem Platz nieder. Auch er bestellte sich ein Butterbier. Dann schaute er den jungen Gryffindor neugierig an. "Wie geht es dir so, Harry?" erkundigte er sich.
"Gut!" mehr bekam der Junge nicht heraus. In mehr Worte konnte er sein jetziges Leben einfach nicht fassen, obwohl es vieles gab, dass ihm auf der Seele brannte und er sich wünschte er könnte sich jemandem mitteilen. Statt dessen fragte er "Und Ihnen?"
Sein ehemaliger Lehrer konnte spüren, dass mit ihm doch nicht alles so gut war und dass es einige Dinge gab, die den Jungen schwer zu schaffen machten. Man könnte es seinen Werwolf-Instinkt zuschreiben. Doch er wollte im Moment auch nicht Nachfragen. "Mir geht es auch gut. Aber ich habe gehört, dass du dich mit Professor Dashwood schon darüber unterhalten hast."
"Ja, sie sagte, dass sie letztes Jahr mit ihnen an irgend etwas Geheimen zusammen gearbeitet hat. Sie wollte mir aber nicht sagen an was."
"Das ist wohl das beste, wo du doch schon in den vergangenen Jahren eine unerschütterliche Neugier an den Tag gelegt hast. Und wie findest du sie als Lehrerin?"
"Ganz OK! Aber nicht so toll wie sie, Professor."
Sein Gegenüber musste lachen "Harry, ich bin doch nicht mehr dein Lehrer. Du kannst gern Remus zu mir sagen." er nibbte an seinem Glas und ließ seinen Blick einmal durch den Raum gleiten. Dann wendete er sich wieder seinem Tischnachbarn zu. "Und ich hoffe, du weißt, dass wir Freunde sind und dass du mir alles erzählen kannst." Harry blickte in die Augen seines ehemaligen Lehrers und Freund seines Vaters. Sie waren klar und aufrichtig.
Plötzlich wurde Harry bewusst, dass der Mann, der ihm gegenüber saß, der einzige Mensch war, dem er sein Geheimnis anvertrauen und mit dem er über seine Beziehung zu Draco reden konnte. Es gab da zwar noch seinen Paten, den er über alles liebte, aber er wollte sich gar nicht vorstellen was Sirius mit ihm oder mit Draco machen würde, sollte er je Wind von der Sache bekommen. Er wollte gerade Remus sein Herz ausschütten, doch kaum hatte er den Mund geöffnet, schloss er ihn wieder. Sein Blick verfinsterte sich. Voller Hass blickte er an dem Mann neben ihm vorbei.
"Was ist, Harry?" Lupin wunderte sich über das Verhalten und die plötzliche Stimmungsschwankung des Jungen, dann drehte er sich und schaute in die Richtung in die auch Harry voll Abscheu starrte.
"Hayley!" zischte der Junge mit den grünen Augen zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Der junge Lehrer schien nach jemandem Ausschau zu halten, denn er blickte in alle Richtungen und ging dann zur Theke. Er sprach mit Rosmerta, die aber nur kurz den Kopf schüttelte. Enttäuscht wollte sich gerade an einen der Tische setzen als sein Blick auf Harry fiel. Sofort kam er zu ihnen herüber. Harry ballte seine Hände unter dem Tisch zu Fäusten.
"Oh Mr Potter, schön sie hier in Hogsmeade zu treffen." Harry brachte nur ein gequältes Lächeln zustande, schwieg jedoch. "Und sie sind ...?" dabei streckte er seine Hand Remus entgegen.
"Lupin" der ehemalige Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste schüttelte höflich die Hand des anderen Mannes auch wenn er die Antipathie neben sich nur so knistern hörte.
"Ach!" so schnell wie er ihm die Hand hingestreckt hatte, entzog er sich dem Griff von Remus. "Hab schon von ihnen gehört." Seine Stimme wurde kalt und von oben herab. "Was machen sie so, jetzt wo sie nicht mehr in Hogwarts lehren können?"
Harry wäre um ein Haar von seinem Platz aufgesprungen und hätte seinem Zaubertranklehrer an dem Kopf geworfen, was ihn das angehe. Doch der braunhaarige Mann legte ihm beschwichtigend die Hand auf den Arm. Dann wendete er sich wieder an den Mann, der auf sie hinunter blickte "Mir geht es gut, danke der Nachfrage." Dann zog Remus seine Augenbrauen zusammen "Aber sagen sie, habe ich sie nicht schon einmal irgendwo gesehen? Wie sagten sie noch mal heißen sie?"
Mit einmal geschah etwas, das Harry total überraschte. Sein Lehrer wurde plötzlich unheimlich nervös. Er begann zu stottern "Äh, hab nicht viel Zeit ...! Muss fort!" und dann stolperte er zur Türe hinaus.
"Was war denn mit dem los?!" der junge Gryffindor sah verblüfft zu Lupin.
Ein leichtes Lächeln umspielte die Lippen des Mannes "Keine Ahnung, Harry, das wirst du ihn schon selbst fragen müssen!" er blickte noch einmal in die Richtung, die der Zaubertranklehrer überstürzt genommen hatte. Dann drehte er seinen Kopf wieder Harry zu "Aber du wolltest mir doch etwas erzählen, kurz bevor wir unterbrochen wurden."
Der Junge wusste einige Augenblicke lang nicht was er sagen sollte, dann fiel es ihm wieder ein "Aber es bleibt unter uns, du musst es mir versprechen. Kein Wort nicht einmal zu Sirius!"
Remus blickte ihn erstaunt an, doch dann sah er in den grünen Augen wie ernst die ganze Angelegenheit für Harry zu sein schien. "Sollen wir irgendwo anders hingehen?" dabei lächelte er seinen Gegenüber aufmunternd an?"
Ein kurzes Nicken und sie erhoben sich von ihren Plätzen. Das Geld ließen sie auf dem Tisch zurück. Nachdem sie auf die Straße hinausgetreten waren, schlenderten sie Richtung Hogwarts, bogen dann am nächsten Weg zu den nahen Hügeln ab. Es hatte begonnen zu schneien. Ganz sanft. Schweigend liefen die beiden neben einander her. Unweit des Weges stand eine zugeschneite Bank.
"Ich glaube, hier kann niemand unserm Gespräch lauschen." Sprach Remus und deutete mit seinem Zauberstab auf die Bank. Der Schnee stob beiseite und zwei Kissen machten das Sitzen noch angenehmer.
Mit einem Seufzen ließ sich Harry nieder. Er wusste nicht recht wo er anfangen sollte. Dann entschied er, dass es das Beste sei ganz von vorn zu beginnen. Mit dem Traum mit dem alles angefangen hatte. Den, den er im Lingusterweg gehabt hatte, kurz bevor er nach Hogwarts aufgebrochen war. Er beschrieb Lupin jedes Detail, jede Kleinigkeit. Dieser lauschte den Ausführungen aufmerksam. Man konnte ihm nicht ansehen, was er von der ganzen Sache hielt. Doch sobald Harry kurz zögerte, nickte er ihm zu weiter zu erzählen. Und so beschrieb der Junge der lebt, wie er mit dem blonden Slytherin zusammengekommen war, seine Flucht, vom Halloweenspiel und ihrer Versöhnung, bis hin zu dem Brief, den Draco von seinem Vater erhalten hatte. Die Zeit verging ohne dass die beiden bemerkt hatten, dass es schon langsam begann dunkel zu werden.
"Ich habe zwar zu Snape gesagt, dass meine Gefühle für Draco stark genug sind um diesem Trank zu trotzen, doch ich habe Angst. Schreckliche Angst. Angst, dass ich Draco verlieren könnte." Der Junge vergrub sein Gesicht in seinen Händen.
"Harry, du bist stark!" Remus legte seine Hand auf die Schulter des Jungen "Stärker als sonst jemand den ich kenne. Du wirst es schaffen, ich weiß es!"
"Danke" war das einzige, das Harry hervorbringen konnte. Tränen begann über seine Wangen zu rinnen und er ließ sich gegen den grösseren Körper neben sich sinken. Remus glaubte an ihn. Draco glaubte mit ganzem Herzen an ihn.
Er würde es schaffen!
"Psst! Harry, da kommt jemand!" mit diesen Worten griff Lupin nach dem Arm des jungen Gryffindor und zog ihn mit sich hinter einen großen Baumstumpf, der ganz in ihrer Nähe aus dem Boden ragte. Mit einer kurzen Bewegung seines Zauberstabs verschwanden die beiden Kissen. Dann warf er seinen Mantel um sie beide. Es war zwar kein Mantel, der unsichtbar machte, so wie Harry einen besaß, aber die Farbe des Umhangs ähnelte der des Baumstammes und so waren sie gut getarnt.
"Wieso verstecken wir uns?" wollte Harry wissen "Das wird irgend jemand aus Hogsmeade sein."
"Sagen wir mal so, ich kann riechen, dass wir lieber unentdeckt bleiben sollten."
Dann sahen sie eine schwarze Gestalt den Weg entlang kommen. Doch schien diese aus Richtung Hogwarts gekommen zu sein. Neben der Bank blieb sie stehen und wartete. Sie konnten das Gesicht nicht sehen, da es schon ziemlich dunkel war und die Person mit dem Rücken zu ihnen stand.
Plötzlich apperierte eine Zauberer in einem dunkel glänzenden Umhang. Seine blonden Haare fielen ihm zu beiden Seiten über die Schulter. Mit einer kurzen Kopfbewegung hatte er sie wieder zurückgeworfen.
"Lucius Malfoy" Harrys Augen bekamen ein böses Funkeln als er den Namen gedämpft hervorzischte.
"Guten Abend, Severus" begrüßte der blonde Mann den anderen, der auf ihn gewartet hatte.
"Lucius" ein kurzes Nicken.
"Wie sehen die Vorbereitungen aus? Wie kommst du voran?"
"Deshalb bist du also hier, um mich zu bespitzeln. Und ich dachte schon du wolltest deinen Sohn sehen."
"Das eine schließt doch das andere nicht aus. Außerdem "bespitzeln" was für ein unschönes Wort. Man bespitzelt doch nur Leute denen man nicht trauen kann." Mit diesen Worten sah er Snape herausfordernd an, doch dieser hielt dem Blick stand.
"Dann kann ich ja beruhigt sein." Erwiderte der ehemalige Zaubertranklehrer sarkastisch.
"Na na, nun sieh mich doch nicht so ernst an. Sag mir lieber, wie geht es unserem Wunderknaben?"
"Potter ahnt nichts!"
"Wie sollte er auch. Der schwebt auf seiner Ich - bin - ja - so - berühmt - Wolke. Und 'Peng!' ehe er es sich versieht holen wir ihn da herunter, direkt vor den Augen von diesem Trottel Dumbledore. Das wird 'ne ziemlich unsanfte Landung!" Lucius brach in schallendes Gelächter aus. Snape konnte sich nur zu einem geschauspielerten Lächeln hinreißen lassen. "Lass uns gehen! Vielleicht treffe ich ja Potter und bekomme noch ein letztes Autogramm von ihm." Zusammen schritten sie in Richtung Hogwarts.
"Dann ist er also angekommen." stöhnt Harry. Irgendwie hatte er immer noch gehofft, dass Dumbledore Lucius den Zutritt zu Hogwarts verwehren würde. Aber das ging natürlich nicht. Es war also soweit. Nun würde sich zeigen wie stark seine Gefühle für Draco wirklich waren.
Er spürte eine Hand, die ihm aufmunternd auf die Schulter klopfte "Harry, gib nicht auf! Du wirst es schaffen!" Das tat gut jemanden das sagen zu hören. Der Junge lächelte den Mann mit dem freundlichen Gesicht an.
"Danke, Prof ..., Remus!" Sie erhoben sich und klopften den Schnee von ihren Mänteln. "Ich glaube ich gehe jetzt lieber."
"Ist gut. Aber ich begleite dich noch ein kleines Stück."
Sie liefen den schmalen Weg zurück zu der Kreuzung und bogen dann Richtung Hogwarts ab. Keiner von beiden sprach ein Wort bis es plötzlich aus Harry herausbrach. "Ich schaffe es nie ..."
"Aber Harry, ich habe dir doch schon gesagt, dass du es ganz bestimmt schaffen wirst." meint Remus.
"Nein, das meine ich nicht. Ich werde es nie schaffen etwas für Draco zu Weihnachten zu finden." um seine Verzweiflung noch stärker zum Ausdruck zu bringen, fuhr er sich mit seiner rechten Hand durch sein eh schon wildes Haar.
Remus war zuerst sprachlos, dann konnte er nicht anders als loszulachen.
"Was ist so lustig?" Harry blickte seinen ehemaligen Lehrer an als wäre dieser verrückt geworden oder stünde kurz vor der Verwandlung zum Werwolf. Aber Vollmond war doch noch einen halben Monat hin. Ob das erste Anzeichen waren?
"Entschuldigung, aber es kam einfach so überraschend. Die ganze Zeit reden wir darüber in welcher Gefahr ihr beide euch befindet und die Prüfung, die vor dir liegt. Doch deine Gedanken drehen sich darum, welches Geschenk du Draco zu Weihnachten machst." als Harry peinlich berührt seinen Kopf senkte, schüttelte Remus energisch seinen "Nein, Harry, ich wollte damit sagen, dass das genau die richtige Einstellung ist. Denke nicht zuviel über alles nach was auf dich zukommt, sondern lass es einfach kommen. Du wirst sehen, zu gegebener Zeit wirst du dich richtig entscheiden." Dann kratzte sich der ältere Zauberer am Kopf "Lass uns mal nachdenken, was kann man einem Malfoy, der schon alles hat, schenken."
"Das ist ja das Problem. Er hat schon alles." jammerte Harry.
"Nein, ich denke es gibt da das ein oder andere, das er noch nicht hat. Allein schon aus dem Grund, weil seine Eltern ihm so etwas niemals schenken würden." ein freundliches Zwinkern und der junge Gryffindor verstand. Sein Gesicht hellte sich mit einem Schlag auf
"Du hast recht, Remus. Vielen, vielen Dank!" mit diesen Worten fiel er dem anderen Mann um den Hals.
"Keine Ursache, Harry. Aber ab hier trennen sich unsere Wege. Pass auf dich auf. Und grüße Draco!" Lupin strich dem Jungen noch einmal durchs Haar bevor er in einem leisen 'Blobb' verschwand.
"Danke" flüsterte Harry, dann rannte er die letzten Meter zur Schule hinauf.
*** Harry wollte sofort mit Draco sprechen und entscheiden was jetzt, da dessen Vater in Hogwarts war, zu tun sei. Doch Lucius hatte seinen Sohn schon gefunden und die beiden kamen gerade die Treppe herab als Harry durch die große Eingangstür trat. Er hielt kurz inne, entschied sich dann aber so unauffällig wie möglich an den beiden vorbeizugehen. Sie einfach zu ignorieren. Was natürlich leichter gesagt als getan war. Aus den Augenwinkeln heraus sah er das überheblich Grinsen von Malfoy Senior, das nichts gutes verhieß. Der junge Slytherin flüsterte seinem Vater etwas zu und deutete mit einem eiskalten Lächeln, das dem seines Vaters in nichts nachstand, in die Richtung des Gryffindor. 'Bloß weg!' dachte sich Harry. Er wusste, dass Draco das nur tat um seinem Vater etwas vorzuspielen. Doch es schmerzte trotzdem.
Zwei Stufen auf einmal nehmend stürmte er die Treppe hinauf und wäre um ein Haar mit seinen beiden Freunden zusammen gerannt.
"Harry, was ist denn mit dir los? Du rennst ja wie von der Tarantel gestochen." Hermine sah ihn fragend an.
"Hast du schon gesehen, Schleimbeutel Senior schleicht durch Hogwarts?" Ron deutete die Treppe hinab. "Wie konnte man den nur nach Hogwarts lassen, wo doch jeder weiß, dass er ein Anhänger von du-weißt-schon-wem ist. Dumbledore dürfte ihn keine 10 Meilen an dich herankommen lassen."
"Ja, hab ihn gesehen" antwortet Harry "wollte nicht so lange in einem Raum mit ihm sein, deshalb bin ich so gerannt." Ron schien die Antwort sofort zu schlucken, nur Hermine musterte ihn noch ein wenig skeptisch, lächelte ihn dann aber mitfühlend an. Ganz falsch war seine Aussage ja auch nicht gewesen.
"Lass uns bis zum Abendbrot hoch in den Gemeinschaftsraum gehen." Und so erklommen sie gemeinsam die restlichen Stufen. Harry konnte sich am Kamin aufwärmen. Er hatte erst jetzt bemerkt, dass er total durchgefroren war. Dann beschloss er Hedwig in der Eulerei zu besuchen und eine Bestellung zu versenden.
Als die drei Gryffindor zusammen die Große Halle betraten, spürten sie gleich eine seltsame Stimmung, die sich in dem Raum ausbreitete. Manche der Schüler deuteten zum Lehrertisch hinüber, an dem gleich neben Snape Lucius Malfoy thronte. Seine blonden Haare waren zurückgestrichen und fielen ihm glatt über Schultern und Rücken. Seine blauen, kalten Augen erfassten den Jungen der lebt in dem Moment als dieser eintrat. So als hatte er nur auf ihn gewartet. Sie durchbohrten Harry förmlich.
Doch der Gryffindor hielt dem Blick stand, so wie er es schon bei ihrer ersten Begegnung im Buchladen in der Winkelgasse getan hatte. Der blonde Mann grinste und hob leicht sein Glas zum Gruß, dann wendete er sich wieder einem Gespräch mit dem ehemaligen Zaubertränkelehrer zu.
'Das mit dem Glas, sollte das eine Andeutung auf den Zaubertrank sein?' fragte sich Harry. Er weiß nicht, dass ich seine Pläne kenne und deshalb tut er so überheblich.' Der Junge warf noch einen letzten hasserfüllten Blick zum Lehrertisch, der allerdings unbemerkt blieb, und ließ sich dann an seinem eigenen Tisch nieder.
Neben ihm wetterte Ron über die Ungerechtigkeit, die es zuließ, dass so ein Mensch einfach in Hogwarts ein und aus spazieren könne. Er tat es aber in einer Lautstärke, die zu leise war als dass man sie bis vor hätte hören können.
Kurz fing Harry den Blick von Draco ein. Dieser sagte soviel wie 'Entschuldigung für mein Verhalten von vorhin.' Der Gryffindor lächelte zurück, dass er nicht böse sei. Doch die meiste Zeit starrte der Slytherin nur auf seinen eigenen Teller.
'Bald! Bald ist es vorbei!' dachte Harry. Bald wäre dieses Versteckspielen vorbei. Denn da war etwas, dass der schwarzhaarige Junge niemanden sagen würde. Es war etwas, dass sich in seinem Gehirn festgesetzt hatte seit er mit Remus gesprochen hatte. Nein, eigentlich noch früher. Seit der letzten Stunde bei Professor Dashwood.
Konnte es sein? Gab es auch nur die geringste Hoffnung, dass man Voldemort nicht nur austrixen sondern... Harry vermochte es kaum den Gedanken zu Ende zu denken. Es wäre die Lösung aller seiner Probleme. Er könnte frei sein. Frei um seine Liebe zu Draco öffentlich in die Welt hinaus zu schreien.
'Es gibt eine Möglichkeit Voldemort zu BESIEGEN!'
"Alles OK, Harry!" Ron sah ihn aus entsetzten, weit aufgerissenen Augen an. Hatte er seinen letzten Gedanken laut ausgesprochen? "du bist ganz blass und plötzlich hast du dich gar nicht mehr bewegt, nicht einmal geatmet! Ich dachte schon, dieser Todesser" er deutete in Lucius' Richtung "hätte dir irgendwie den tödlichen Fluch auf den Hals gehetzt."
"Aber Ron, das ist unmöglich, so lange die Schutzzauber um Hogwarts aktiv sind. Das weiß auch Malfoy und schon gar nicht unter den Augen von Dumbledore." belehrte ihn Hermine.
Während seine beiden Freunde sich schon wieder einmal darüber ausließen wie oft Hermine inzwischen "Geschichte Hogwarts" gelesen hatte, hing Harry wieder seinen eigenen Gedanken nach. Das hielt auch den Weg zurück in ihren Gemeinschaftsraum an und selbst noch als er im Bett lag. Es wollte ihn einfach nicht mehr loslassen. So schlief er nach Stunden ein und verfiel einem unruhigen Schlaf. Schon bei den ersten Sonnenstrahlen war er wach und lief, für ihn total untypisch, zur Bibliothek. Da war das ein oder andere, das er nachschlagen wollte.
Beinahe wäre er auch noch zu spät zur ersten Stunde gewesen. Das Frühstück hatte er bereits ausfallen lassen. Dafür fing er sich von Hermine auch einen rügenden Blick ein. Schnell setzte er sich auf seinen Platz in der letzten Reihe bevor Professor Dashwood den Raum betrat.
"Guten Morgen!" begrüßte sie freundlich ihre Schüler und begann sofort die Namen auf ihrer Liste abzuhacken. "Heute beginnen wir mit dem Entwickeln eigener Flüche." ein Raunen ging durch die Sitzreihen. Es gab nicht einen, der nicht halb vor Neugier auf diese Stunde geplatzt ist. Die Stille im Raum war regelrecht unheimlich. Selbst Professor Dashwood hielt inne und musste kurz schmunzeln ehe sie fortfuhr "Ich bitte euch aufzustehen und mir zu folgen."
Sie verließen den Raum, stiegen die Treppen hinab und standen am Ende in der Eingangshalle. Dort lag ein riesiger Berg von dicken Umhängen. Die Lehrerin erhob ihre Stimme "Jeder nimmt sich jetzt einen Mantel, wir werden hinaus gehen. Sie schützen euch nicht nur vor der Kälte, sondern auch vor möglichen Schäden durch unberechenbare Flüche. Allerdings sollte ich dazu sagen, dass sie nicht vor den unverzeihlichen Flüchen schützen."
Harry schnappte sich einen dunklen Umhang und warf ihn sich um. Dieser begann sofort, sich seinem Körper anzupassen. Er legte sich um sein Gesicht, bis nur noch Augen und Mund zu sehen waren, um seine Hände, seine Beine bis hinunter zu seinen Füßen. Es war ein eigenartiges Gefühl, aber kein unangenehmes. Es war warm und man fühlte sich irgendwie sicher.
So eingepackt gingen sie zusammen mit der schwarzhaarigen Frau hinaus in die zugeschneite Winterlandschaft. Neugierige Blicke aus anderen Klassenzimmern folgten ihnen. Sie bogen ab und kamen zu einem ebenen Stücke Wiese, das zwischen See und verbotenem Wald gelegen war.
"Ich denke die Fläche wird reichen" die Lehrerin für Verteidigung gegen die Dunklen Künste deutete um sich "und die Mäntel um euch nicht gegenseitig zu verletzen. Stellt euch bitte so auf, dass nicht irgend jemand sich in eurer Zauberbahn befindet. Es kann los gehen!" Sie murmelt einen kurzen Spruch "Nun stellt sich jeder von euch jemanden vor, dem ihr schon immer gern einen Fluch auf den Hals hetzen wollte, dieser erscheint dann vor euch. Keine Sorge, derjenige ist weder real noch kann ihn jemand außer euch sehen." ihr Kommentar war begleitet von einzelnem Kichern.
'Ich möchte nicht wissen, wie oft Snape jetzt hier auf der Wiese erscheint.' Harry konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Wen er gerne verfluchen wollte, war nicht schwer zu entscheiden und schon erschien Voldemort vor ihm. Der Junge der lebt schreckte nicht zurück. Mit all seiner Entschlossenheit richtete er seinen Zauberstab auf die finstere Gestalt.
"Zur Aufwärmung werdet ihr jetzt erst einmal euch bekannte Flüche anwenden. Sollte der Spruch richtig sein, wird das Trugbild die entsprechenden Schäden davon tragen. Ich werde herum gehen und euch Tips geben, für welche Art Flüche ihr besonders geeignet seit. Und los!" befahl Professor Dashwood.
Kaum hatte sie das gesagt, sah man schon aus dem ein oder anderen Zauberstab Funken sprühen, die dann an einer Stelle, dort wo die imaginäre Person sich befand, absorbiert wurden. Schnell wurde auch die Notwendigkeit der Mäntel klar. Als Neville nicht etwa Snape, so vermutete Harry, sondern Dean, der direkt neben ihm übte, traf. Der blickte ihn nur genervt an, zeigte aber sonst keine Anzeichen von negativen Veränderungen.
Dem Jungen der lebt fielen gleich eine ganze Menge Flüche ein, so entschied er sich einen nach dem anderen an dem Dunklen Lord auszuprobieren. Doch egal was er auch tat, nichts funktionierte. Lag es an seinem Zauberstab machte er etwas falsch. Aber er war sich eigentlich sicher, dass er sämtliche Zauber richtig ausgesprochen hatte.
"Auch wenn es nur eine Täuschung ist, reagieren die Erscheinungen doch genau so wie ihre realen "Vorbilder"." Professor Dashwood war von hinten an ihn heran getreten. "Voldemort kannst du mit normalen Flüchen nichts anhaben. Selbst die unverzeihlichen Flüche wirken nur teilweise bei ihm."
Harry konnte nicht sagen worüber er erstaunter war, dass seine Lehrerin den Dunklen Lord beim Namen nannte oder, dass sie sehen konnte, wen er als Gegner sich auserkoren hatte.
"Es ist mein Zauber, also kann ich sie auch sehen." beantwortete sie seine ungestellte Frage.
"Aber wie kann ich ihn ...?" doch dann fiel ihm etwas ein, dass er heute früh noch in einem uralten, verstaubten Buch gelesen hatte. Vielleicht würde es funktionieren. Er hob seinen Stab und murmelte einen Spruch. Nichts geschah. Beim zweiten Versuch etwas lauter. Immer noch nichts. Er atmete tief ein und schrie den Spruch regelrecht heraus. Das Bild Voldemorts flackerte kurz, wurde dann aber wieder fest.
Professor Dashwood klatschte leicht in ihre Hände "Sehr gut, Harry! Ich bin beeindruckt, dass sie einen solchen Spruch kennen und auch schon so gut beherrschen."
"Aber ich habe doch kaum etwas erreicht, obwohl ich so viel Energie wie nur möglich aufgebracht habe."
"Du hast es ja auch mit Voldemort zu tun. Dein Dimensions-Zauber war sehr stark, doch für ihn ist es kein größeres Problem aus der Dimension in die du ihn versetzt hast, wieder zurück zu kommen." plötzlich wandelte sich ihr Gesichtsausdruck von erfreut zu ernst "da du dich scheinbar mit diesen Zaubern beschäftigt hast, kennst du sicher auch die Gefahren."
Der Junge lief rot an "Noch nicht richtig!" gestand er und kam sich reichlich dumm vor.
"Möchtest du mehr über diese Art Zauber erfahren?"
"Ja!" die grünen Augen konnten ihre Begeisterung kaum verbergen.
"Hast du heute abend Zeit, dann komm in mein Büro." Harry konnte nur noch Nicken. Ihm fehlten glatt die Worte vor Freude. "Ich glaube es ist ganz klar in welche Richtung du eigene Flüche entwickeln solltest." sie zwinkerte ihm kurz zu und machte sich dann auf den Weg zum nächsten Schüler.
"Ach, Harry!" die schwarzhaarige Frau drehte sich noch einmal um "10 Punkte an Gryffindor für einen perfekten Dimensions-Zauber!"
***
"Professor Dashwood hätte uns die Mäntel eigentlich anbehalten lassen sollen. Vielleicht hätten wir so eine reelle Chance Zaubertränke zu überstehen." jammerte Ron. Und das Kopfnicken seiner Mitschüler zeigte, dass er nicht der einzige war, der diesen Gedanken hatte. Sogar einige Slytherin pflichteten ihm bei.
Harry saß wie immer hinter Draco. Er konnte sich an dem anderen gar nicht satt sehen, auch wenn es nur der Rücken war. Aber bekanntlich kann ein schöner Rücken auch entzücken. Und dieser war sehr schön. Der Junge mit den grünen Augen musste lächeln.
"Alles wird gut!" flüsterte er. Der blonde Slytherin zuckte kurz, dann drehte er sich langsam um. Harry erwartete wieder ein fieses Grinsen, wie es Draco immer an den Tag legt, wenn sie in der Öffentlichkeit waren. Doch nichts der gleichen. Der andere lächelte zurück, drehte sich aber schnell wieder um als er sah, dass Hayley den Raum betreten hatte.
Zum Erstaunen aller verlief die Stunde ohne große Zwischenfälle. Der einzige, der einen Kessel zum Schmelzen brachte, war Neville. Aber das war nichts Neues. Seine Großmutter kaufte die wahrscheinlich schon im Großhandel und bekam dabei Mengenrabatt. Also geschah nichts seltsames was an sich schon seltsam genug war.
Selbst Draco wurde von dem Zaubertranklehrer nicht behelligt. Dieser ignorierte ihn einfach. Das konnte nur positiv sein, fand Harry.
Nach dem Unterricht rief der junge Lehrer Harry zu sich und der Junge wunderte sich schon was Hayley von ihm wollte.
"Mister Potter, sie sollten sich in Acht nehmen. Hier schleichen Leute durch die Schule" ein kurzer Blick zu Draco hinüber, der gerade den Raum verließ. Wahrscheinlich meinte er den Vater des Slytherin "die gefährlich sind. Und ich kann nicht immer in ihrer Nähe sein um sie zu beschützen. Also passen Sie auf sich auf!" dann klopfte er Harry auf die Schulter und verließ den Raum in Richtung seines Büros.
Der Gryffindor war zum zweiten Mal an diesem Tag sprachlos. Er wusste nicht, ob er laut loslachen sollte oder losschreien. Seine beiden Freunde zerrten ihn zu Duellieren und so kam er weder zum einen noch zum anderen.
Dann geschah das nächste seltsame an diesem Tag: Snape kam zu spät zu seinem Unterricht. Ein Tuscheln ging durch die Reihen, das aber sofort verstummte als der Lehrer für Duellieren in seinen schwarzen Roben herein geweht kam. Sein Gesicht war noch finsterer als sonst und die tiefschwarzen Augen sprühten nur so Funken. Man konnte sehen wie die Schüler alle ihrer Köpfe einzogen. Selbst die Slytherin wussten, dass mit ihrem Hauslehrer in dieser Stimmung nicht gut Kirschen Essen war.
Harry konnte nur Mutmaßungen darüber anstellen, welche Laus Snape über die Leber gelaufen war. Aber er schätzte, dass es etwas mit Dracos Vater zu tun hatte und schon bildeten sich kleine Knoten in seinem Magen. War der Trank etwa schon fertig und würde er ihn schon bald eingeflößt bekommen?
"Machen sie mit dem Stoff der letzten Stunde weiter. Üben sie paarweise!" die Anweisungen des älteren Zauberers rissen Harry aus seinen Gedanken. Snape machte sich nicht einmal die Mühe, Paare Slytherin/Gryffindor zusammenzustellen. Er saß einfach nur an seinem Tisch und stierte auf irgendwelche Zettel, die vor ihm ausgebreitet waren.
Der Gryffindor wendete sich seinem Nachbarn zu, der immer noch Snape anstarrte. Dann trafen sich ihre Blicke, doch der Slytherin konnte auch nicht mehr tun als mit den Schultern zu zucken. Scheinbar weihte ihn sein Vater nicht in die Angelegenheiten, die sich zwischen ihm und dem ehemaligen Zaubertranklehrer abspielten, ein. Wahrscheinlich Rivalitäten um die Gunst des Dunklen Lords, zumindest aus der Sicht von Lucius. So begann sie damit die Zauber und Blockaden aus den Vorstunden zu üben.
"Genug für heute!" bellte Snape und alles schreckte auf. Kaum einer hatte auf die Zeit geachtet und so war sie wie im Fluge vergangen. Schnell kramten die Schüler ihre Sachen zusammen, verstauten sie in ihren Taschen und versuchten so schnell wie nur möglich den Raum zu verlassen.
"Sie beide bleiben!" Draco und Harry drehten sich mit fragenden Gesichtern zu ihrem Lehrer um. Auch sie waren schon so gut wie zur Türe hinaus gewesen. Nun drängten sich andere Schüler an ihnen vorbei. Von manchen wurden sie mitleidig belächelt. Keiner wollte mit Snape in einem Raum sein, wenn er in dieser Stimmung war. Hinter dem letzten fiel die Tür ins Schloss. Es herrschte Ruhe. Dann schwang der ältere Zauberer seinen Stab. "Es muss ja nicht jeder mithören."
Harry musste schlucken. Er hatte es schon geahnt, dass so etwas jetzt kommen würde. Auf der einen Seite mochte er das Gefühl in seiner Magengegend, das ihm nichts Gutes versprach, gar nicht. Andererseits hatte er das ewigen Warten, dass etwas geschah, auch satt.
"Es ist also soweit." hörte er sich selbst sagen, mit einer Kraft in der Stimme, die ihn selbst überraschte.
Der Mann in dem schwarzen Umhang, der ihm jetzt gegenüber stand und ihn fest anblickte, nickte leicht. "Der Trank wird am Ende der Woche fertig werden."
"An dem Tag an dem die meisten Schüler nach Hause fahren. Also kaum Zeugen." Draco lehnte sich an eine der Bänke an.
"Wie soll die ganze Sache ablaufen?" wollte Harry wissen.
"An dem Abend, wenn nur noch wenige Schüler da sind, wird dir beim Essen von einem Hauselfen ein Glas gebracht in dem sich der Trank befindet. Um keinen Verdacht auf dich zu ziehen, musst du ihn trinken und dann ..." ein kurzes Schweigen "dann werden wir sehen."
Wieder Schweigen. Harry blickte von Snape, der ihm jetzt den Rücken zugekehrt hatte zu Draco. Dieser saß tief in Gedanken versunken immer noch auf seiner Bank. Er ging zu dem blonden Jungen hinüber und legte beide Arme um ihn.
"Wir werden es schaffen." flüsterte er dem kleineren Jungen ins Ohr "Du wirst sehen, alles wird gut. Und zum Jahreswechsel stehen wir Hand in Hand auf der höchsten Turmspitze von Hogwarts und es wird egal sein, wer uns sehen kann."
Draco hob seinen Kopf und silbergrau traf auf smaragdgrün. Harry war es total egal, dass Snape fast unmittelbar neben ihnen stand. Er konnte nicht anders, als den anderen zu küssen und so dicht an sich zu drücken wie es nur irgendwie ging.
***
Am Abend machte er sich dann auf den Weg zum Büro von Professor Dashwood. Sie würde ihm noch mehr über Dimensions-Zauber erzählen. Dann schoss ihm wieder dieser Gedanke durch den Kopf und dieses mal war er sich ganz sicher.
'ICH WERDE VOLDEMORT BESIEGEN!'
tbc
Das war's mal wieder. Was wird Professor Dashwood ihm über den Dimensions- Zauber, der einige Tücken bereit hält, erzählen. Und die Hauptfrage: Kann Harry der Wirkung des Tranks widerstehen? Weiter geht's im nächsten Kapitel.
Author: CB21
Pairing: Harry/Draco und ein bißchen Ron/Hermine
Rating: PG13
Category: Romance
Disclaimer: Keiner der Charaktere gehört mir (vielleicht Hayley, aber ob man da glücklich sein kann?). Ich
verdiene kein Geld mit der Geschichte.
Auch der Name Dashwood ist nur aus einem Buch von Jane Austen
ausgeliehen und gehört nicht mir.
Asche auf mein Haupt! (Krümel, Krümel) Ich entschuldige mich, dass ich erst jetzt dazugekommen bin weiter zu schreiben. Die ersten 4 Seiten hatte ich ja schon vor einiger Zeit fertig, aber dann bin ich irgendwie nicht weiter gekommen. Deshalb wollte ich fragen ob es euch lieber ist, wenn ich kürzere Kapitel schreibe und dafür öfters mal eins oder lieber die längeren (bis jetzt immer so ca. 10 Seiten) und dann dauert es ein wenig. Ich werde versuchen mich ein wenig zu beeilen, schließlich geht die Geschichte ja auch ihrem Höhepunkt und damit Ende entgegen.
Ja, das Ende ist nah!!! Heul* Scherz beiseite!
Ich möchte mich bei allen bedanken, die meiner Geschichte so treu folgen und bei denen, die mir Reviews geschrieben haben.
Und nun geht es weiter mit dem nächsten Kapitel.
Kapitel 10
"Was schenke ich ihm bloß?" diese Frage stellte Harry sich immer und immer wieder als er vor den verschiedenen Schaufenstern in Hogsmeade stand und sich seine Nase platt drückte. Die Geschenke für seine Freunde hatte er bereits alle zusammen, aber für Draco fand er einfach nichts Passendes. Ron und Hermine hatten es längst aufgegeben ihn zu begleiten. Nachdem er schon das dritte Wochenende in Folge durch die Gegend streifte ohne ihnen zu sagen für wen er eigentlich etwas suchte, ließen sie ihn allein. Aber das war ihm in diesem besonderen Fall ganz recht.
Letztendlich landete er wie jedes Wochenende in den "Drei Besen". Ein Tisch in der Ecke war noch frei gewesen und er hatte sich auf die gemütliche Sitzbank fallen gelassen, die schmerzenden Glieder von sich gestreckt. Das Butterbier, das er bestellt hatte, stand unangerührt vor ihm. Tief in Gedanken versunken bemerkte er nicht wie jemand zur Tür herein trat, ihm zuwinkte und als Harry keinerlei Reaktion zeigt, auf ihn zu kam.
"Hallo Harry, lang nicht gesehen!"
Der schwarzhaarige Junge schreckte auf und hätte um ein Haar sein Glas verschüttet. "Professor Lupin!" Harry war so überrascht seinen ehemaligen Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste zu sehen, doch schon einen Augenblick später strahlte sein Gesicht vor Freude. Professor Lupin sah noch genau so aus wie er ihn in Erinnerung hatte. Der zerschlissene Mantel, die freundlichen Augen, das jugendliche Gesicht. Nur die Haare waren ein wenig länger als vor 2 Jahren. Erst jetzt fand er langsam wieder zu seiner Stimme "Äh, bitte setzen sie sich doch!" mit diesen Worten deutete er auf den leeren Stuhl neben sich.
"Gern!" Remus lächelte ihn freundlich an und ließ sich dann auf dem Platz nieder. Auch er bestellte sich ein Butterbier. Dann schaute er den jungen Gryffindor neugierig an. "Wie geht es dir so, Harry?" erkundigte er sich.
"Gut!" mehr bekam der Junge nicht heraus. In mehr Worte konnte er sein jetziges Leben einfach nicht fassen, obwohl es vieles gab, dass ihm auf der Seele brannte und er sich wünschte er könnte sich jemandem mitteilen. Statt dessen fragte er "Und Ihnen?"
Sein ehemaliger Lehrer konnte spüren, dass mit ihm doch nicht alles so gut war und dass es einige Dinge gab, die den Jungen schwer zu schaffen machten. Man könnte es seinen Werwolf-Instinkt zuschreiben. Doch er wollte im Moment auch nicht Nachfragen. "Mir geht es auch gut. Aber ich habe gehört, dass du dich mit Professor Dashwood schon darüber unterhalten hast."
"Ja, sie sagte, dass sie letztes Jahr mit ihnen an irgend etwas Geheimen zusammen gearbeitet hat. Sie wollte mir aber nicht sagen an was."
"Das ist wohl das beste, wo du doch schon in den vergangenen Jahren eine unerschütterliche Neugier an den Tag gelegt hast. Und wie findest du sie als Lehrerin?"
"Ganz OK! Aber nicht so toll wie sie, Professor."
Sein Gegenüber musste lachen "Harry, ich bin doch nicht mehr dein Lehrer. Du kannst gern Remus zu mir sagen." er nibbte an seinem Glas und ließ seinen Blick einmal durch den Raum gleiten. Dann wendete er sich wieder seinem Tischnachbarn zu. "Und ich hoffe, du weißt, dass wir Freunde sind und dass du mir alles erzählen kannst." Harry blickte in die Augen seines ehemaligen Lehrers und Freund seines Vaters. Sie waren klar und aufrichtig.
Plötzlich wurde Harry bewusst, dass der Mann, der ihm gegenüber saß, der einzige Mensch war, dem er sein Geheimnis anvertrauen und mit dem er über seine Beziehung zu Draco reden konnte. Es gab da zwar noch seinen Paten, den er über alles liebte, aber er wollte sich gar nicht vorstellen was Sirius mit ihm oder mit Draco machen würde, sollte er je Wind von der Sache bekommen. Er wollte gerade Remus sein Herz ausschütten, doch kaum hatte er den Mund geöffnet, schloss er ihn wieder. Sein Blick verfinsterte sich. Voller Hass blickte er an dem Mann neben ihm vorbei.
"Was ist, Harry?" Lupin wunderte sich über das Verhalten und die plötzliche Stimmungsschwankung des Jungen, dann drehte er sich und schaute in die Richtung in die auch Harry voll Abscheu starrte.
"Hayley!" zischte der Junge mit den grünen Augen zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Der junge Lehrer schien nach jemandem Ausschau zu halten, denn er blickte in alle Richtungen und ging dann zur Theke. Er sprach mit Rosmerta, die aber nur kurz den Kopf schüttelte. Enttäuscht wollte sich gerade an einen der Tische setzen als sein Blick auf Harry fiel. Sofort kam er zu ihnen herüber. Harry ballte seine Hände unter dem Tisch zu Fäusten.
"Oh Mr Potter, schön sie hier in Hogsmeade zu treffen." Harry brachte nur ein gequältes Lächeln zustande, schwieg jedoch. "Und sie sind ...?" dabei streckte er seine Hand Remus entgegen.
"Lupin" der ehemalige Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste schüttelte höflich die Hand des anderen Mannes auch wenn er die Antipathie neben sich nur so knistern hörte.
"Ach!" so schnell wie er ihm die Hand hingestreckt hatte, entzog er sich dem Griff von Remus. "Hab schon von ihnen gehört." Seine Stimme wurde kalt und von oben herab. "Was machen sie so, jetzt wo sie nicht mehr in Hogwarts lehren können?"
Harry wäre um ein Haar von seinem Platz aufgesprungen und hätte seinem Zaubertranklehrer an dem Kopf geworfen, was ihn das angehe. Doch der braunhaarige Mann legte ihm beschwichtigend die Hand auf den Arm. Dann wendete er sich wieder an den Mann, der auf sie hinunter blickte "Mir geht es gut, danke der Nachfrage." Dann zog Remus seine Augenbrauen zusammen "Aber sagen sie, habe ich sie nicht schon einmal irgendwo gesehen? Wie sagten sie noch mal heißen sie?"
Mit einmal geschah etwas, das Harry total überraschte. Sein Lehrer wurde plötzlich unheimlich nervös. Er begann zu stottern "Äh, hab nicht viel Zeit ...! Muss fort!" und dann stolperte er zur Türe hinaus.
"Was war denn mit dem los?!" der junge Gryffindor sah verblüfft zu Lupin.
Ein leichtes Lächeln umspielte die Lippen des Mannes "Keine Ahnung, Harry, das wirst du ihn schon selbst fragen müssen!" er blickte noch einmal in die Richtung, die der Zaubertranklehrer überstürzt genommen hatte. Dann drehte er seinen Kopf wieder Harry zu "Aber du wolltest mir doch etwas erzählen, kurz bevor wir unterbrochen wurden."
Der Junge wusste einige Augenblicke lang nicht was er sagen sollte, dann fiel es ihm wieder ein "Aber es bleibt unter uns, du musst es mir versprechen. Kein Wort nicht einmal zu Sirius!"
Remus blickte ihn erstaunt an, doch dann sah er in den grünen Augen wie ernst die ganze Angelegenheit für Harry zu sein schien. "Sollen wir irgendwo anders hingehen?" dabei lächelte er seinen Gegenüber aufmunternd an?"
Ein kurzes Nicken und sie erhoben sich von ihren Plätzen. Das Geld ließen sie auf dem Tisch zurück. Nachdem sie auf die Straße hinausgetreten waren, schlenderten sie Richtung Hogwarts, bogen dann am nächsten Weg zu den nahen Hügeln ab. Es hatte begonnen zu schneien. Ganz sanft. Schweigend liefen die beiden neben einander her. Unweit des Weges stand eine zugeschneite Bank.
"Ich glaube, hier kann niemand unserm Gespräch lauschen." Sprach Remus und deutete mit seinem Zauberstab auf die Bank. Der Schnee stob beiseite und zwei Kissen machten das Sitzen noch angenehmer.
Mit einem Seufzen ließ sich Harry nieder. Er wusste nicht recht wo er anfangen sollte. Dann entschied er, dass es das Beste sei ganz von vorn zu beginnen. Mit dem Traum mit dem alles angefangen hatte. Den, den er im Lingusterweg gehabt hatte, kurz bevor er nach Hogwarts aufgebrochen war. Er beschrieb Lupin jedes Detail, jede Kleinigkeit. Dieser lauschte den Ausführungen aufmerksam. Man konnte ihm nicht ansehen, was er von der ganzen Sache hielt. Doch sobald Harry kurz zögerte, nickte er ihm zu weiter zu erzählen. Und so beschrieb der Junge der lebt, wie er mit dem blonden Slytherin zusammengekommen war, seine Flucht, vom Halloweenspiel und ihrer Versöhnung, bis hin zu dem Brief, den Draco von seinem Vater erhalten hatte. Die Zeit verging ohne dass die beiden bemerkt hatten, dass es schon langsam begann dunkel zu werden.
"Ich habe zwar zu Snape gesagt, dass meine Gefühle für Draco stark genug sind um diesem Trank zu trotzen, doch ich habe Angst. Schreckliche Angst. Angst, dass ich Draco verlieren könnte." Der Junge vergrub sein Gesicht in seinen Händen.
"Harry, du bist stark!" Remus legte seine Hand auf die Schulter des Jungen "Stärker als sonst jemand den ich kenne. Du wirst es schaffen, ich weiß es!"
"Danke" war das einzige, das Harry hervorbringen konnte. Tränen begann über seine Wangen zu rinnen und er ließ sich gegen den grösseren Körper neben sich sinken. Remus glaubte an ihn. Draco glaubte mit ganzem Herzen an ihn.
Er würde es schaffen!
"Psst! Harry, da kommt jemand!" mit diesen Worten griff Lupin nach dem Arm des jungen Gryffindor und zog ihn mit sich hinter einen großen Baumstumpf, der ganz in ihrer Nähe aus dem Boden ragte. Mit einer kurzen Bewegung seines Zauberstabs verschwanden die beiden Kissen. Dann warf er seinen Mantel um sie beide. Es war zwar kein Mantel, der unsichtbar machte, so wie Harry einen besaß, aber die Farbe des Umhangs ähnelte der des Baumstammes und so waren sie gut getarnt.
"Wieso verstecken wir uns?" wollte Harry wissen "Das wird irgend jemand aus Hogsmeade sein."
"Sagen wir mal so, ich kann riechen, dass wir lieber unentdeckt bleiben sollten."
Dann sahen sie eine schwarze Gestalt den Weg entlang kommen. Doch schien diese aus Richtung Hogwarts gekommen zu sein. Neben der Bank blieb sie stehen und wartete. Sie konnten das Gesicht nicht sehen, da es schon ziemlich dunkel war und die Person mit dem Rücken zu ihnen stand.
Plötzlich apperierte eine Zauberer in einem dunkel glänzenden Umhang. Seine blonden Haare fielen ihm zu beiden Seiten über die Schulter. Mit einer kurzen Kopfbewegung hatte er sie wieder zurückgeworfen.
"Lucius Malfoy" Harrys Augen bekamen ein böses Funkeln als er den Namen gedämpft hervorzischte.
"Guten Abend, Severus" begrüßte der blonde Mann den anderen, der auf ihn gewartet hatte.
"Lucius" ein kurzes Nicken.
"Wie sehen die Vorbereitungen aus? Wie kommst du voran?"
"Deshalb bist du also hier, um mich zu bespitzeln. Und ich dachte schon du wolltest deinen Sohn sehen."
"Das eine schließt doch das andere nicht aus. Außerdem "bespitzeln" was für ein unschönes Wort. Man bespitzelt doch nur Leute denen man nicht trauen kann." Mit diesen Worten sah er Snape herausfordernd an, doch dieser hielt dem Blick stand.
"Dann kann ich ja beruhigt sein." Erwiderte der ehemalige Zaubertranklehrer sarkastisch.
"Na na, nun sieh mich doch nicht so ernst an. Sag mir lieber, wie geht es unserem Wunderknaben?"
"Potter ahnt nichts!"
"Wie sollte er auch. Der schwebt auf seiner Ich - bin - ja - so - berühmt - Wolke. Und 'Peng!' ehe er es sich versieht holen wir ihn da herunter, direkt vor den Augen von diesem Trottel Dumbledore. Das wird 'ne ziemlich unsanfte Landung!" Lucius brach in schallendes Gelächter aus. Snape konnte sich nur zu einem geschauspielerten Lächeln hinreißen lassen. "Lass uns gehen! Vielleicht treffe ich ja Potter und bekomme noch ein letztes Autogramm von ihm." Zusammen schritten sie in Richtung Hogwarts.
"Dann ist er also angekommen." stöhnt Harry. Irgendwie hatte er immer noch gehofft, dass Dumbledore Lucius den Zutritt zu Hogwarts verwehren würde. Aber das ging natürlich nicht. Es war also soweit. Nun würde sich zeigen wie stark seine Gefühle für Draco wirklich waren.
Er spürte eine Hand, die ihm aufmunternd auf die Schulter klopfte "Harry, gib nicht auf! Du wirst es schaffen!" Das tat gut jemanden das sagen zu hören. Der Junge lächelte den Mann mit dem freundlichen Gesicht an.
"Danke, Prof ..., Remus!" Sie erhoben sich und klopften den Schnee von ihren Mänteln. "Ich glaube ich gehe jetzt lieber."
"Ist gut. Aber ich begleite dich noch ein kleines Stück."
Sie liefen den schmalen Weg zurück zu der Kreuzung und bogen dann Richtung Hogwarts ab. Keiner von beiden sprach ein Wort bis es plötzlich aus Harry herausbrach. "Ich schaffe es nie ..."
"Aber Harry, ich habe dir doch schon gesagt, dass du es ganz bestimmt schaffen wirst." meint Remus.
"Nein, das meine ich nicht. Ich werde es nie schaffen etwas für Draco zu Weihnachten zu finden." um seine Verzweiflung noch stärker zum Ausdruck zu bringen, fuhr er sich mit seiner rechten Hand durch sein eh schon wildes Haar.
Remus war zuerst sprachlos, dann konnte er nicht anders als loszulachen.
"Was ist so lustig?" Harry blickte seinen ehemaligen Lehrer an als wäre dieser verrückt geworden oder stünde kurz vor der Verwandlung zum Werwolf. Aber Vollmond war doch noch einen halben Monat hin. Ob das erste Anzeichen waren?
"Entschuldigung, aber es kam einfach so überraschend. Die ganze Zeit reden wir darüber in welcher Gefahr ihr beide euch befindet und die Prüfung, die vor dir liegt. Doch deine Gedanken drehen sich darum, welches Geschenk du Draco zu Weihnachten machst." als Harry peinlich berührt seinen Kopf senkte, schüttelte Remus energisch seinen "Nein, Harry, ich wollte damit sagen, dass das genau die richtige Einstellung ist. Denke nicht zuviel über alles nach was auf dich zukommt, sondern lass es einfach kommen. Du wirst sehen, zu gegebener Zeit wirst du dich richtig entscheiden." Dann kratzte sich der ältere Zauberer am Kopf "Lass uns mal nachdenken, was kann man einem Malfoy, der schon alles hat, schenken."
"Das ist ja das Problem. Er hat schon alles." jammerte Harry.
"Nein, ich denke es gibt da das ein oder andere, das er noch nicht hat. Allein schon aus dem Grund, weil seine Eltern ihm so etwas niemals schenken würden." ein freundliches Zwinkern und der junge Gryffindor verstand. Sein Gesicht hellte sich mit einem Schlag auf
"Du hast recht, Remus. Vielen, vielen Dank!" mit diesen Worten fiel er dem anderen Mann um den Hals.
"Keine Ursache, Harry. Aber ab hier trennen sich unsere Wege. Pass auf dich auf. Und grüße Draco!" Lupin strich dem Jungen noch einmal durchs Haar bevor er in einem leisen 'Blobb' verschwand.
"Danke" flüsterte Harry, dann rannte er die letzten Meter zur Schule hinauf.
*** Harry wollte sofort mit Draco sprechen und entscheiden was jetzt, da dessen Vater in Hogwarts war, zu tun sei. Doch Lucius hatte seinen Sohn schon gefunden und die beiden kamen gerade die Treppe herab als Harry durch die große Eingangstür trat. Er hielt kurz inne, entschied sich dann aber so unauffällig wie möglich an den beiden vorbeizugehen. Sie einfach zu ignorieren. Was natürlich leichter gesagt als getan war. Aus den Augenwinkeln heraus sah er das überheblich Grinsen von Malfoy Senior, das nichts gutes verhieß. Der junge Slytherin flüsterte seinem Vater etwas zu und deutete mit einem eiskalten Lächeln, das dem seines Vaters in nichts nachstand, in die Richtung des Gryffindor. 'Bloß weg!' dachte sich Harry. Er wusste, dass Draco das nur tat um seinem Vater etwas vorzuspielen. Doch es schmerzte trotzdem.
Zwei Stufen auf einmal nehmend stürmte er die Treppe hinauf und wäre um ein Haar mit seinen beiden Freunden zusammen gerannt.
"Harry, was ist denn mit dir los? Du rennst ja wie von der Tarantel gestochen." Hermine sah ihn fragend an.
"Hast du schon gesehen, Schleimbeutel Senior schleicht durch Hogwarts?" Ron deutete die Treppe hinab. "Wie konnte man den nur nach Hogwarts lassen, wo doch jeder weiß, dass er ein Anhänger von du-weißt-schon-wem ist. Dumbledore dürfte ihn keine 10 Meilen an dich herankommen lassen."
"Ja, hab ihn gesehen" antwortet Harry "wollte nicht so lange in einem Raum mit ihm sein, deshalb bin ich so gerannt." Ron schien die Antwort sofort zu schlucken, nur Hermine musterte ihn noch ein wenig skeptisch, lächelte ihn dann aber mitfühlend an. Ganz falsch war seine Aussage ja auch nicht gewesen.
"Lass uns bis zum Abendbrot hoch in den Gemeinschaftsraum gehen." Und so erklommen sie gemeinsam die restlichen Stufen. Harry konnte sich am Kamin aufwärmen. Er hatte erst jetzt bemerkt, dass er total durchgefroren war. Dann beschloss er Hedwig in der Eulerei zu besuchen und eine Bestellung zu versenden.
Als die drei Gryffindor zusammen die Große Halle betraten, spürten sie gleich eine seltsame Stimmung, die sich in dem Raum ausbreitete. Manche der Schüler deuteten zum Lehrertisch hinüber, an dem gleich neben Snape Lucius Malfoy thronte. Seine blonden Haare waren zurückgestrichen und fielen ihm glatt über Schultern und Rücken. Seine blauen, kalten Augen erfassten den Jungen der lebt in dem Moment als dieser eintrat. So als hatte er nur auf ihn gewartet. Sie durchbohrten Harry förmlich.
Doch der Gryffindor hielt dem Blick stand, so wie er es schon bei ihrer ersten Begegnung im Buchladen in der Winkelgasse getan hatte. Der blonde Mann grinste und hob leicht sein Glas zum Gruß, dann wendete er sich wieder einem Gespräch mit dem ehemaligen Zaubertränkelehrer zu.
'Das mit dem Glas, sollte das eine Andeutung auf den Zaubertrank sein?' fragte sich Harry. Er weiß nicht, dass ich seine Pläne kenne und deshalb tut er so überheblich.' Der Junge warf noch einen letzten hasserfüllten Blick zum Lehrertisch, der allerdings unbemerkt blieb, und ließ sich dann an seinem eigenen Tisch nieder.
Neben ihm wetterte Ron über die Ungerechtigkeit, die es zuließ, dass so ein Mensch einfach in Hogwarts ein und aus spazieren könne. Er tat es aber in einer Lautstärke, die zu leise war als dass man sie bis vor hätte hören können.
Kurz fing Harry den Blick von Draco ein. Dieser sagte soviel wie 'Entschuldigung für mein Verhalten von vorhin.' Der Gryffindor lächelte zurück, dass er nicht böse sei. Doch die meiste Zeit starrte der Slytherin nur auf seinen eigenen Teller.
'Bald! Bald ist es vorbei!' dachte Harry. Bald wäre dieses Versteckspielen vorbei. Denn da war etwas, dass der schwarzhaarige Junge niemanden sagen würde. Es war etwas, dass sich in seinem Gehirn festgesetzt hatte seit er mit Remus gesprochen hatte. Nein, eigentlich noch früher. Seit der letzten Stunde bei Professor Dashwood.
Konnte es sein? Gab es auch nur die geringste Hoffnung, dass man Voldemort nicht nur austrixen sondern... Harry vermochte es kaum den Gedanken zu Ende zu denken. Es wäre die Lösung aller seiner Probleme. Er könnte frei sein. Frei um seine Liebe zu Draco öffentlich in die Welt hinaus zu schreien.
'Es gibt eine Möglichkeit Voldemort zu BESIEGEN!'
"Alles OK, Harry!" Ron sah ihn aus entsetzten, weit aufgerissenen Augen an. Hatte er seinen letzten Gedanken laut ausgesprochen? "du bist ganz blass und plötzlich hast du dich gar nicht mehr bewegt, nicht einmal geatmet! Ich dachte schon, dieser Todesser" er deutete in Lucius' Richtung "hätte dir irgendwie den tödlichen Fluch auf den Hals gehetzt."
"Aber Ron, das ist unmöglich, so lange die Schutzzauber um Hogwarts aktiv sind. Das weiß auch Malfoy und schon gar nicht unter den Augen von Dumbledore." belehrte ihn Hermine.
Während seine beiden Freunde sich schon wieder einmal darüber ausließen wie oft Hermine inzwischen "Geschichte Hogwarts" gelesen hatte, hing Harry wieder seinen eigenen Gedanken nach. Das hielt auch den Weg zurück in ihren Gemeinschaftsraum an und selbst noch als er im Bett lag. Es wollte ihn einfach nicht mehr loslassen. So schlief er nach Stunden ein und verfiel einem unruhigen Schlaf. Schon bei den ersten Sonnenstrahlen war er wach und lief, für ihn total untypisch, zur Bibliothek. Da war das ein oder andere, das er nachschlagen wollte.
Beinahe wäre er auch noch zu spät zur ersten Stunde gewesen. Das Frühstück hatte er bereits ausfallen lassen. Dafür fing er sich von Hermine auch einen rügenden Blick ein. Schnell setzte er sich auf seinen Platz in der letzten Reihe bevor Professor Dashwood den Raum betrat.
"Guten Morgen!" begrüßte sie freundlich ihre Schüler und begann sofort die Namen auf ihrer Liste abzuhacken. "Heute beginnen wir mit dem Entwickeln eigener Flüche." ein Raunen ging durch die Sitzreihen. Es gab nicht einen, der nicht halb vor Neugier auf diese Stunde geplatzt ist. Die Stille im Raum war regelrecht unheimlich. Selbst Professor Dashwood hielt inne und musste kurz schmunzeln ehe sie fortfuhr "Ich bitte euch aufzustehen und mir zu folgen."
Sie verließen den Raum, stiegen die Treppen hinab und standen am Ende in der Eingangshalle. Dort lag ein riesiger Berg von dicken Umhängen. Die Lehrerin erhob ihre Stimme "Jeder nimmt sich jetzt einen Mantel, wir werden hinaus gehen. Sie schützen euch nicht nur vor der Kälte, sondern auch vor möglichen Schäden durch unberechenbare Flüche. Allerdings sollte ich dazu sagen, dass sie nicht vor den unverzeihlichen Flüchen schützen."
Harry schnappte sich einen dunklen Umhang und warf ihn sich um. Dieser begann sofort, sich seinem Körper anzupassen. Er legte sich um sein Gesicht, bis nur noch Augen und Mund zu sehen waren, um seine Hände, seine Beine bis hinunter zu seinen Füßen. Es war ein eigenartiges Gefühl, aber kein unangenehmes. Es war warm und man fühlte sich irgendwie sicher.
So eingepackt gingen sie zusammen mit der schwarzhaarigen Frau hinaus in die zugeschneite Winterlandschaft. Neugierige Blicke aus anderen Klassenzimmern folgten ihnen. Sie bogen ab und kamen zu einem ebenen Stücke Wiese, das zwischen See und verbotenem Wald gelegen war.
"Ich denke die Fläche wird reichen" die Lehrerin für Verteidigung gegen die Dunklen Künste deutete um sich "und die Mäntel um euch nicht gegenseitig zu verletzen. Stellt euch bitte so auf, dass nicht irgend jemand sich in eurer Zauberbahn befindet. Es kann los gehen!" Sie murmelt einen kurzen Spruch "Nun stellt sich jeder von euch jemanden vor, dem ihr schon immer gern einen Fluch auf den Hals hetzen wollte, dieser erscheint dann vor euch. Keine Sorge, derjenige ist weder real noch kann ihn jemand außer euch sehen." ihr Kommentar war begleitet von einzelnem Kichern.
'Ich möchte nicht wissen, wie oft Snape jetzt hier auf der Wiese erscheint.' Harry konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Wen er gerne verfluchen wollte, war nicht schwer zu entscheiden und schon erschien Voldemort vor ihm. Der Junge der lebt schreckte nicht zurück. Mit all seiner Entschlossenheit richtete er seinen Zauberstab auf die finstere Gestalt.
"Zur Aufwärmung werdet ihr jetzt erst einmal euch bekannte Flüche anwenden. Sollte der Spruch richtig sein, wird das Trugbild die entsprechenden Schäden davon tragen. Ich werde herum gehen und euch Tips geben, für welche Art Flüche ihr besonders geeignet seit. Und los!" befahl Professor Dashwood.
Kaum hatte sie das gesagt, sah man schon aus dem ein oder anderen Zauberstab Funken sprühen, die dann an einer Stelle, dort wo die imaginäre Person sich befand, absorbiert wurden. Schnell wurde auch die Notwendigkeit der Mäntel klar. Als Neville nicht etwa Snape, so vermutete Harry, sondern Dean, der direkt neben ihm übte, traf. Der blickte ihn nur genervt an, zeigte aber sonst keine Anzeichen von negativen Veränderungen.
Dem Jungen der lebt fielen gleich eine ganze Menge Flüche ein, so entschied er sich einen nach dem anderen an dem Dunklen Lord auszuprobieren. Doch egal was er auch tat, nichts funktionierte. Lag es an seinem Zauberstab machte er etwas falsch. Aber er war sich eigentlich sicher, dass er sämtliche Zauber richtig ausgesprochen hatte.
"Auch wenn es nur eine Täuschung ist, reagieren die Erscheinungen doch genau so wie ihre realen "Vorbilder"." Professor Dashwood war von hinten an ihn heran getreten. "Voldemort kannst du mit normalen Flüchen nichts anhaben. Selbst die unverzeihlichen Flüche wirken nur teilweise bei ihm."
Harry konnte nicht sagen worüber er erstaunter war, dass seine Lehrerin den Dunklen Lord beim Namen nannte oder, dass sie sehen konnte, wen er als Gegner sich auserkoren hatte.
"Es ist mein Zauber, also kann ich sie auch sehen." beantwortete sie seine ungestellte Frage.
"Aber wie kann ich ihn ...?" doch dann fiel ihm etwas ein, dass er heute früh noch in einem uralten, verstaubten Buch gelesen hatte. Vielleicht würde es funktionieren. Er hob seinen Stab und murmelte einen Spruch. Nichts geschah. Beim zweiten Versuch etwas lauter. Immer noch nichts. Er atmete tief ein und schrie den Spruch regelrecht heraus. Das Bild Voldemorts flackerte kurz, wurde dann aber wieder fest.
Professor Dashwood klatschte leicht in ihre Hände "Sehr gut, Harry! Ich bin beeindruckt, dass sie einen solchen Spruch kennen und auch schon so gut beherrschen."
"Aber ich habe doch kaum etwas erreicht, obwohl ich so viel Energie wie nur möglich aufgebracht habe."
"Du hast es ja auch mit Voldemort zu tun. Dein Dimensions-Zauber war sehr stark, doch für ihn ist es kein größeres Problem aus der Dimension in die du ihn versetzt hast, wieder zurück zu kommen." plötzlich wandelte sich ihr Gesichtsausdruck von erfreut zu ernst "da du dich scheinbar mit diesen Zaubern beschäftigt hast, kennst du sicher auch die Gefahren."
Der Junge lief rot an "Noch nicht richtig!" gestand er und kam sich reichlich dumm vor.
"Möchtest du mehr über diese Art Zauber erfahren?"
"Ja!" die grünen Augen konnten ihre Begeisterung kaum verbergen.
"Hast du heute abend Zeit, dann komm in mein Büro." Harry konnte nur noch Nicken. Ihm fehlten glatt die Worte vor Freude. "Ich glaube es ist ganz klar in welche Richtung du eigene Flüche entwickeln solltest." sie zwinkerte ihm kurz zu und machte sich dann auf den Weg zum nächsten Schüler.
"Ach, Harry!" die schwarzhaarige Frau drehte sich noch einmal um "10 Punkte an Gryffindor für einen perfekten Dimensions-Zauber!"
***
"Professor Dashwood hätte uns die Mäntel eigentlich anbehalten lassen sollen. Vielleicht hätten wir so eine reelle Chance Zaubertränke zu überstehen." jammerte Ron. Und das Kopfnicken seiner Mitschüler zeigte, dass er nicht der einzige war, der diesen Gedanken hatte. Sogar einige Slytherin pflichteten ihm bei.
Harry saß wie immer hinter Draco. Er konnte sich an dem anderen gar nicht satt sehen, auch wenn es nur der Rücken war. Aber bekanntlich kann ein schöner Rücken auch entzücken. Und dieser war sehr schön. Der Junge mit den grünen Augen musste lächeln.
"Alles wird gut!" flüsterte er. Der blonde Slytherin zuckte kurz, dann drehte er sich langsam um. Harry erwartete wieder ein fieses Grinsen, wie es Draco immer an den Tag legt, wenn sie in der Öffentlichkeit waren. Doch nichts der gleichen. Der andere lächelte zurück, drehte sich aber schnell wieder um als er sah, dass Hayley den Raum betreten hatte.
Zum Erstaunen aller verlief die Stunde ohne große Zwischenfälle. Der einzige, der einen Kessel zum Schmelzen brachte, war Neville. Aber das war nichts Neues. Seine Großmutter kaufte die wahrscheinlich schon im Großhandel und bekam dabei Mengenrabatt. Also geschah nichts seltsames was an sich schon seltsam genug war.
Selbst Draco wurde von dem Zaubertranklehrer nicht behelligt. Dieser ignorierte ihn einfach. Das konnte nur positiv sein, fand Harry.
Nach dem Unterricht rief der junge Lehrer Harry zu sich und der Junge wunderte sich schon was Hayley von ihm wollte.
"Mister Potter, sie sollten sich in Acht nehmen. Hier schleichen Leute durch die Schule" ein kurzer Blick zu Draco hinüber, der gerade den Raum verließ. Wahrscheinlich meinte er den Vater des Slytherin "die gefährlich sind. Und ich kann nicht immer in ihrer Nähe sein um sie zu beschützen. Also passen Sie auf sich auf!" dann klopfte er Harry auf die Schulter und verließ den Raum in Richtung seines Büros.
Der Gryffindor war zum zweiten Mal an diesem Tag sprachlos. Er wusste nicht, ob er laut loslachen sollte oder losschreien. Seine beiden Freunde zerrten ihn zu Duellieren und so kam er weder zum einen noch zum anderen.
Dann geschah das nächste seltsame an diesem Tag: Snape kam zu spät zu seinem Unterricht. Ein Tuscheln ging durch die Reihen, das aber sofort verstummte als der Lehrer für Duellieren in seinen schwarzen Roben herein geweht kam. Sein Gesicht war noch finsterer als sonst und die tiefschwarzen Augen sprühten nur so Funken. Man konnte sehen wie die Schüler alle ihrer Köpfe einzogen. Selbst die Slytherin wussten, dass mit ihrem Hauslehrer in dieser Stimmung nicht gut Kirschen Essen war.
Harry konnte nur Mutmaßungen darüber anstellen, welche Laus Snape über die Leber gelaufen war. Aber er schätzte, dass es etwas mit Dracos Vater zu tun hatte und schon bildeten sich kleine Knoten in seinem Magen. War der Trank etwa schon fertig und würde er ihn schon bald eingeflößt bekommen?
"Machen sie mit dem Stoff der letzten Stunde weiter. Üben sie paarweise!" die Anweisungen des älteren Zauberers rissen Harry aus seinen Gedanken. Snape machte sich nicht einmal die Mühe, Paare Slytherin/Gryffindor zusammenzustellen. Er saß einfach nur an seinem Tisch und stierte auf irgendwelche Zettel, die vor ihm ausgebreitet waren.
Der Gryffindor wendete sich seinem Nachbarn zu, der immer noch Snape anstarrte. Dann trafen sich ihre Blicke, doch der Slytherin konnte auch nicht mehr tun als mit den Schultern zu zucken. Scheinbar weihte ihn sein Vater nicht in die Angelegenheiten, die sich zwischen ihm und dem ehemaligen Zaubertranklehrer abspielten, ein. Wahrscheinlich Rivalitäten um die Gunst des Dunklen Lords, zumindest aus der Sicht von Lucius. So begann sie damit die Zauber und Blockaden aus den Vorstunden zu üben.
"Genug für heute!" bellte Snape und alles schreckte auf. Kaum einer hatte auf die Zeit geachtet und so war sie wie im Fluge vergangen. Schnell kramten die Schüler ihre Sachen zusammen, verstauten sie in ihren Taschen und versuchten so schnell wie nur möglich den Raum zu verlassen.
"Sie beide bleiben!" Draco und Harry drehten sich mit fragenden Gesichtern zu ihrem Lehrer um. Auch sie waren schon so gut wie zur Türe hinaus gewesen. Nun drängten sich andere Schüler an ihnen vorbei. Von manchen wurden sie mitleidig belächelt. Keiner wollte mit Snape in einem Raum sein, wenn er in dieser Stimmung war. Hinter dem letzten fiel die Tür ins Schloss. Es herrschte Ruhe. Dann schwang der ältere Zauberer seinen Stab. "Es muss ja nicht jeder mithören."
Harry musste schlucken. Er hatte es schon geahnt, dass so etwas jetzt kommen würde. Auf der einen Seite mochte er das Gefühl in seiner Magengegend, das ihm nichts Gutes versprach, gar nicht. Andererseits hatte er das ewigen Warten, dass etwas geschah, auch satt.
"Es ist also soweit." hörte er sich selbst sagen, mit einer Kraft in der Stimme, die ihn selbst überraschte.
Der Mann in dem schwarzen Umhang, der ihm jetzt gegenüber stand und ihn fest anblickte, nickte leicht. "Der Trank wird am Ende der Woche fertig werden."
"An dem Tag an dem die meisten Schüler nach Hause fahren. Also kaum Zeugen." Draco lehnte sich an eine der Bänke an.
"Wie soll die ganze Sache ablaufen?" wollte Harry wissen.
"An dem Abend, wenn nur noch wenige Schüler da sind, wird dir beim Essen von einem Hauselfen ein Glas gebracht in dem sich der Trank befindet. Um keinen Verdacht auf dich zu ziehen, musst du ihn trinken und dann ..." ein kurzes Schweigen "dann werden wir sehen."
Wieder Schweigen. Harry blickte von Snape, der ihm jetzt den Rücken zugekehrt hatte zu Draco. Dieser saß tief in Gedanken versunken immer noch auf seiner Bank. Er ging zu dem blonden Jungen hinüber und legte beide Arme um ihn.
"Wir werden es schaffen." flüsterte er dem kleineren Jungen ins Ohr "Du wirst sehen, alles wird gut. Und zum Jahreswechsel stehen wir Hand in Hand auf der höchsten Turmspitze von Hogwarts und es wird egal sein, wer uns sehen kann."
Draco hob seinen Kopf und silbergrau traf auf smaragdgrün. Harry war es total egal, dass Snape fast unmittelbar neben ihnen stand. Er konnte nicht anders, als den anderen zu küssen und so dicht an sich zu drücken wie es nur irgendwie ging.
***
Am Abend machte er sich dann auf den Weg zum Büro von Professor Dashwood. Sie würde ihm noch mehr über Dimensions-Zauber erzählen. Dann schoss ihm wieder dieser Gedanke durch den Kopf und dieses mal war er sich ganz sicher.
'ICH WERDE VOLDEMORT BESIEGEN!'
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Das war's mal wieder. Was wird Professor Dashwood ihm über den Dimensions- Zauber, der einige Tücken bereit hält, erzählen. Und die Hauptfrage: Kann Harry der Wirkung des Tranks widerstehen? Weiter geht's im nächsten Kapitel.
