A/N: Erstmals danke den Reviewern der letzten beiden Kapitel, die da wären:

@ blub: Dankeschön!

@ black-eyed-april: Lass dich überraschen! Auflösungen gibt's bereits in diesem Kapitel. Zum bösen Wolf: inspiriert hat mich das Märchen Rotkäppchen, bin mir aber selbst noch nicht sicher, ob es wirklich DER böse Wolf ist ...

@ weihnachtskeks3: Sorry, die Schlümpfe tauchen erst im nächsten bzw. übernächsten Kapitel auf, sorry. Und nur so nebenbei: in der Schule FFs lesen tu ich auch leidenschaftlich gern! *zwinker*

Ich habe euch leider noch etwas mitzuteilen --- Nein, ich höre nicht auf zu schreiben, ich erspar euch nix *ggg* --- Ihr kriegt dieses Kapitel hier nur, weil ich es schon seit einiger Zeit fertig hatte. Ich werde nämlich nur für geraume Zeit nicht updaten, da ich mich momentan viel zu verwirrt zum Weiterschreiben fühle, denn am 5. März 2004 ist der Vater meiner Muse Dani an einem Herzinfarkt gestorben und wir befinden uns beide noch in einem schockartigen Zustand. Bitte versteht das. Danke.

* * *

Harry Potter und das geheimnisvolle Riesenschwammerl

Kapitel 04: Minas Tirith

* * *

„Bleibt, wo ihr seid, Halblinge!"

Harry, Hermione und Ron hatten das erreicht, was früher wohl einmal ein Tor gewesen sein könnte. Jetzt waren nur mehr ein paar Mauerreste übrig und viele Holzsplitter lagen noch auf dem Boden verteilt. Zum Glück waren die Kadaver der Toten hier weggeräumt. Die drei wurden von zwei Männern in Rüstungen und mit Speeren in den Händen aufgehalten.

„Wir sind Zauberer!" sagte Ron barsch.

„Natürlich, und ich bin Sauron in Person", sagte einer der Soldaten schnippisch. „Wer seid ihr und was wollt ihr hier?"

„Wir möchten mit jemandem sprechen ... ähm, gibt es hier so etwas wie einen Bürgermeister?" fragte Harry.

„Holman, das sind doch noch Kinder", meinte nun der andere Soldat zu seinem Kollegen. „Lassen wir sie doch rein. Was können sie schon anrichten?"

„Sie können allerhand anstellen", sagte Holman störrisch. „Sieh dir mal ihre zerfetzten Kleider an! Was ist, wenn sie für Sauron arbeiten? Bei dem weiß man doch nie..."

„Ach, Holman, hören Sie", flötete Hermione und warf in einer sehr weiblichen Bewegung ihr Haar über die Schulter. „Wir sind bloß Reisende, wir haben Hunger und wir wollen bestimmt niemandem schaden."

Der Soldat dachte angestrengt nach. Plötzlich kam ein großer, schlanker Mann mit klaren Gesichtszügen und langem, blonden Haar aus der Stadt auf die Soldaten zu. Er humpelte leicht und war auf eine Krücke gestützt.

„Soldaten, wen habt ihr denn hier?" wollte er wissen.

Holman unterhielt sich kurz und leise mit ihm, und schließlich sah auch der Mann die drei Neuankömmlinge an. „Nun, wenn Sie es mir gestatten, werde ich diese drei hier in meine Obhut nehmen. Ich habe zugestimmt, hier zu bleiben und für Ordnung zu sorgen, so werde ich meine Pflichten erfüllen. Kommt, habt keine Angst." Er bedeutete ihnen, ihm zu folgen.

Der junge Mann führte sie durch die Stadt, wo immer noch Zerstörung und Chaos herrschten. Sie stiegen viele Treppen hinauf, und mit zunehmender Höhe wurden die Schäden auch geringer. Die wenigen Menschen, die hier waren, waren fast ausschließlich Frauen und Kinder, und alle waren fleißig am Wiederaufbau beschäftigt.

„Nun, habt ihr heute schon gegessen?" fragte er, und Harry kam es vor, als hätte er seine Gedanken gelesen, da kurz zuvor sein Magen zu knurren begonnen hatte.

„Nein", sagte Harry.

„Dann kommt mit, ich werde euch ein ausreichendes Frühstück bringen lassen, und dann könnt ihr mir erzählen, was euch hierher führt."

Sie ließen sich schließlich alle in einem Raum mit etlichen massiven Tischen nieder, ein kleiner Junge brachte nach kurzer Zeit ein kärgliches Frühstück.

„Es tut mir Leid, euch nichts besseres aufwarten zu können, aber die Zeiten sind nicht leicht, unsere Vorräte müssen noch den Winter lang reichen, und wir haben erst Oktober..."

„Oh, das ist verständlich", meinte Hermione altklug. Nach einer kurzen Vorstellung, in der sie herausfanden, dass sie mit dem Elben Imrahil, dem Fürst von Dol Amroth sprachen, begannen sie zu essen und ihre Geschichte zu erzählen, woher sie kamen.

„Und ihr könnt wirklich die Magie beherrschen?" fragte Imrahil schließlich.

„Natürlich!" Ron freute sich. „Darf ich Ihnen etwas demonstrieren?"

Just in diesem Moment ließ der kleine Junge, der das Geschirr wieder abräumte, die Teller fallen und sah aus, als ob er gleich weinen würde, da das ganze Porzellan kaputt war.

„Warte, sei nicht traurig, ich mach das wieder gut", sagte Ron zu dem Kind, schwang seinen Zauberstab und sagte: „Reparo!"

Die Teller fügten sich wieder zusammen und stapelten sich fein säuberlich übereinander. Imrahil und der Junge machten große Augen und waren sprachlos.

„Ach, das war eine meiner kleinsten Übungen", sagte Ron, aber er errötete trotzdem ein bisschen.

„Ihr habt sehr große Macht", teilte Imrahil ihnen mit. „Gebraucht sie nicht zu falschen Zwecken, ihr könnt damit sowohl viel Leid verursachen als auch viel Gutes tun."

Harry nickte. „Das wissen wir. Das, was Sie uns gesagt haben ... Wir können hier nicht bleiben. Wir müssen zurück nach Hogwarts." Der Elbenfürst nickte.

„Warte, Harry", sagte Hermione aufgeregt. „Cappie hat uns doch den Hinweis mit Andromeda gegeben. Vielleicht meinte sie, wir sollen in Richtung des Sternbildes gehen."

„Ihr seht Bilder in den Sternen?" fragte Imrahil.

Hermione erklärte ihm, was Sternbilder sind, und er schien es verstanden zu haben. „Wir haben zwar auch in den Sternen gelesen, aber daraus Bilder zu machen ... Und du erkennst das Bild, Andromeda?"

„Ja, ich erkenne es. Aber ... nicht bei Tageslicht." Hermiones Stimme hatte einen etwas traurigen Unterton.

„Nun, dann werden wir eben warten."

* * *

Als die Sterne endlich aufgegangen waren, konnte Hermione Andromeda nicht finden. Sie konnte nicht einmal den Polarstern ausmachen und war nahe am Verzweifeln.

„Imrahil, wissen Sie mit Sicherheit, ob wir hier auf der Nordhalbkugel sind? Denn wenn nicht, dann ...  weiß ich auch nicht weiter."

„Es gibt noch Länder im Süden, aber was du genau meinst, weiß ich auch nicht. Es tut mir Leid, trotz meiner 2500 Jahre bin ich ratlos." Imrahils Gesicht war voller Bedauern.

Auch Harry und Ron machten besorgte Gesichter. Wenn selbst Hermione nicht weiterwusste, war die Situation schier aussichtslos.

Harry strich sein neues Gewand glatt, das dem des Elben ähnelte (das alte war ja zerrissen), und fragte: „Habt ihr wirklich keine Ahnung, wo Andromeda ist?"

Doch sie schüttelten nur den Kopf. Harry seufzte.

„Ich habe eine Idee, wer wissen könnte, wo Andromeda ist!" Imrahil lächelte, doch dann verdunkelte sich sein Gesicht wieder. „Aber er ist jetzt meilenweit entfernt, im Krieg, und ich weiß nicht, ob er noch jemals lebend wiederkehrt. Er ist ebenfalls ein Zauberer, der großartigste, den ich kenne. Er nennt sich Gandalf der Weiße."

„Wir können doch hinfliegen!" meinte Ron. „Besser, als hier nichtstuend herumzusitzen. Wozu haben wir Besen mit?"

„Ihr seid des Wahnsinns! Seid ihr euch der Gefahren des Krieges bewusst? Saurons Häscher könnten jederzeit und überall lauern, und ihr wisst darüber nicht Bescheid! Der Tod ist euch gewiss!"

„Imrahil, beruhigen Sie sich!" sagte Hermione beschwichtigend. „Sind wir nun Zauberer und eine Hexe oder nicht?" Sie grinste. „Glauben Sie mir, wir können auf uns aufpassen. Nicht umsonst ist Harry der Leiter von Dumbledores Armee und auch Ron und ich sind zwei der besten."

Er schien sich wirklich zu beruhigen, doch zuerst wollte er mit dem Sohn des nun toten Statthalters, Faramir, sprechen, um auch seine Einverständnis zu erhalten. Faramir war immer noch verletzt, doch auf dem Wege der Besserung, und hatte keine Einwände, Ron, Hermione und Harry dem Heer des Westens hinterherzuschicken. Nicht zuletzt auch deshalb, weil noch keine Nachricht von Aragorn eingelangt ist und sie die Jugendlichen in der Stadt entbehren konnten.

Nach einer kurzen Besprechung packten sie ihre Sachen für den morgigen Aufbruch zusammen. Die riesigen Schwerter, die ihnen von Imrahil angeboten wurden, lehnten sie aber dankend ab.

„Imrahil, Dumbledores Armee besteht NUR aus Zauberern, es ist kein einziger Schwertkämpfer darunter!" sagte Ron lachend.

Schlussendlich konnte Imrahil sie überreden, zumindest Dolche mitzunehmen („Falls euch doch etwas Unvorhergesehenes zustößt") und sie gingen schlafen, da sie für die lange Reise, das Heer des Westens einzuholen, und um den Zauberer Gandalf zu treffen, ausgeruht sein mussten.