AN: Oh mein Gott, das letzte Update war ja schon wieder MONATE her... Sorry, tut mir Leid für alle, die kurze Chappies lieben, aber ab jetzt werden sie etwas länger ... und meiner Meinung nach auch interessanter. Und wenn ihr brav reviewt, hau ich vielleicht am Dienstag schon das nächste Kapitel nach... Danke für die Reviews von weihnachtskeks3 und black-eyed-april.

Zu einigen Fragen, die mir gestellt wurden dabei besonders black-eyed-april anguck: Das Schlumpfenland liegt mitten in Ithilien, also in Mittelerde, und Gargamel ist auf Saurons Seite wegen ... huch, nö, ich werd jetzt ganz sicher nicht spoilern. Und Schlümpfe sind auch sicher kleiner als Hobbits, nur frag mich bitte nicht wie klein...

Und jetzt: Enjoy!

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Harry Potter und das geheimnisvolle Riesenschwammerl

Kapitel 08: Im Wachturm

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Das riesige Heer bewegte sich weiter in Richtung Mordor, wo das Land bald noch verlassener aussah als zuvor schon und sich eine unheimliche Kälte auszubreiten begann. Bald konnte man vor sich das Schwarze Tor ausmachen, den Eingang nach Mordor, von zwei Türmen flankiert.

Harry brach auf, noch bevor die große Schlacht begonnen hatte. Jedoch war es zu riskant, wenn drei Gestalten auf Besen durch Mordor flogen. Da nur eine Person auf einem Besen unter den Tarnumhang passte, beschlossen Ron und Hermione, dass Harry sie schrumpfen sollte und sie in der Brusttasche seines Hemdes transportierte, da er bei weitem der bessere Flieger war.

„Viel Glück, Harry Potter!" rief Papa Schlumpf hinterher. Er hatte seine Schlümpfe bereits positioniert, und alle warteten ängstlich.

„Danke, wir werden es schon schaffen. Euch auch alles Gute." Damit zog er seinen Tarnumhang über und flog auf das Schwarze Tor zu.

Harry schluckte, als er hinter dem Schwarzen Tor die Armeen der Orks sah. Zum Glück war er ziemlich hoch und konnte keine zu exakten Details ausmachen. Er flog entlang der Mauer über dem Tor und bemerkte, dass in dem einen Turm keine Wachen zurückgeblieben waren.

„Hey, Ron, Hermione, was meint ihr? Soll ich kurz mal in dem verlassenen Wachturm landen? Nur mal um zu sehen, wie's da drinnen aussieht..."

„Also, Harry, ich weiß nicht..." sagte Hermione mit piepsiger Stimme aus seiner Brusttasche. Sie war etwa so groß wie ein Schlumpf. (A/N: Wie groß ist ein Schlumpf, bezogen auf das metrische Maßsystem???)

„Okay, dann tu ich's." Harry grinste. So uneingeschränkte Macht zu haben war neu für ihn. Er hörte Rons Piepsstimme kichern. Hermione grummelte etwas, das sich stark nach für sie untypischen Schimpfwörtern anhörte.

„Wow, Hermione, du hast eine sehr bunte Ausdrucksweise", meinte Ron, fast schon anerkennend.

„Argh!" brüllte Hermione. „Soll ich mich das nächste Mal damit an dich wenden?"

„Nein, sorry ..." Ron murmelte noch etwas, aber er konnte nichts mehr verstehen, da er zur Landung ansetzte und ihm der Wind um die Ohren rauschte.

Er landete in einem der Räume auf der höchsten Ebene des Wachturms und sah sich um. Der Raum war leer bis auf einige Haufen alten Strohs und einigen zerfetzten Kleidungsstücken. In der Mitte befand sich ein Loch, das ins untere Stockwerk führte, jedoch war keine Leiter angelehnt. Zum Springen war der Boden zu weit entfernt.

„Verdammt", sagte Harry leise. „Alles umsonst... Oh, wollt ihr auch etwas sehen?"

„Können wir, Harry", flüsterte Ron. „Wir können schließlich auch durch den Tarnumhang sehen."

„Oh, klar..." Er wurde leise, als er im unteren Stockwerk tapsende Schritte von zwei Personen – oder in diesem Falle: Orks – hörte. Sie unterhielten sich heftigst über die neue Hausschuhverordnung.

„Warum musste er DAS einführen? Das geht mir extrem gegen den Strich!" regte sich der erste Ork auf.

„Hast mal ausnahmsweise Recht, Eykol", sagte der größere der beiden. „Das ist gegen meine Würde als Ork, gegen meinen Stolz."

„Seit wann hast du denn so was?" kicherte Eykol.

Da fing auch der andere brüllend zu lachen an. Als er sich wieder beruhigt hatte, wechselte er abrupt das Thema. „Hey, was sagst du zur Verordnung der Trennung der Abfälle? Das ist ja verrückt! Was soll das denn bringen, wo sowieso keiner in diesem Haus den Unterschied zwischen Restmüll und Problemstoffen kennt! Weiß nicht mehr, was mit Sauron los ist. Muss schon verrückt werden vor Sehnsucht nach dem Ring der Macht."

„Was?" sagte Eykol. „Seit wann bist du gegen Saurons Entscheidungen? Du hast gefälligst zu akzeptieren, was der Oberboss sagt!" Mit diesen Worten knallte der kleinere dem anderen die Faust in die Magengegend – auf die gepanzerte Brustplatte. Eykol schrie vor Schmerz auf.

Harry musste sich ein Lachen verkneifen, da er alles durch das Loch im Boden beobachtete. Hermione und Ron schien es nicht viel besser zu gehen. Nur einer brach wirklich in Lachen aus.

Der Schlumpf Schlaubi hatte sich in den Ästen von Harrys Feuerblitz versteckt und prustete vor Lachen los. Daraufhin kamen auch die Köpfe von Torti-Schlumpf und Schlumpfinchen zum Vorschein, die Schlaubi brutal wieder zurück in die Zweige rissen. Doch zu spät – Harry hatte sie bemerkt.

„Verdammt, was macht ihr hier?" flüsterte er ihnen zu.

„Wir wollten ein Abenteuer erleben!" rief Schlumpfinchen.

„Psst!" machte Harry. „Seid leise, es geht hier um Leben und Tod! Und warum habt ihr uns nicht Bescheid gesagt? Warum musstet ihr das heimlich tun?"

„Harry!" Er wurde von Ron unterbrochen. „Die Orks! Sie haben uns gehört! Sie kommen hoch!"

Und schon erschien das Ende einer Leiter in der Öffnung und ein hässlicher Orkschädel kam zum Vorschein. „Da ist nichts!"

„Klettere rauf, Eykol! Ich sehe selber nach! Da muss etwas sein! Ich hab doch etwas gehört!"

Eykol schwang sich hoch und machte Platz für den anderen Ork, und nun wurde Harry klar, warum sie sich zuvor über die Hausschuhverordnung so beschwert hatten – sie trugen beide rosa Plüschpantoffeln.

„Ha! Hab's doch gewusst! Was ist das?" Eykol schritt auf Harry zu. Er hatte den Besen entdeckt. Harry hatte ihn nicht mehr unter dem Tarnumhang.

„Hermione! Ron! Was soll ich machen?" fragte Harry in Panik. Die Orks blieben erstaunt stehen – es passiert ja nicht jeden Tag, dass man eine körperlose Stimme zu hören bekommt.

„Hol ihn unter den Umhang!" rief Hermione mit ihrer Piepsestimme. „Sonst nehmen sie ihn vielleicht noch mit!" Schnell griff Harry nach seinem Feuerblitz und zog ihn unter den Tarnumhang.

Den Orks fielen nun buchstäblich die Augen aus den Höhlen, als sie sahen, wie der Besen ein Stück in die Luft flog und dann verschwand. Aber so dumm sie auch waren, sie wussten doch, dass der Besen noch in der Nähe sein musste, also schlug Eykol da zu, wo der Besen noch Sekunden zuvor gewesen war – und er traf auch, nämlich Harrys Schienbein.

Harry stolperte rückwärts und verlor dabei seinen Tarnumhang. Die Orks machten noch größere Augen – wenn das überhaupt möglich war.

„Halblinge!" schrieen die Orks auf.

„Nein, verdammt, wie oft noch, ich bin ein ZAUBERER!" presste Harry hervor.

Aber die Orks erholten sich schnell von ihrem Schrecken. In ihren rosa Kuschelpantoffeln rasten sie auf Harry zu, der immer noch sein Schienbein umklammert hielt.

„Furunculus!" „Tarantallegra!" Ron und Hermione waren zwar klein, aber trotzdem nicht so unaufmerksam wie Harry. Was sie aber nicht bedachten, war, dass sie geschrumpft waren. Beide Flüche hatten nicht die erhoffte Wirkung. Auf der Nase des einen wuchsen kleine Tentakel, was aber nicht weiters auffiel, und der kleine Finger des anderen begann seltsam zu zucken.

„Hey, danke Leute, aber ich weiß nicht, ob die beiden überhaupt etwas mitbekommen haben..." Harry kam langsam wieder auf die Füße.

„Quatsch nicht rum, verfluche sie!" schrie Hermione entsetzt, als die Orks weiter auf sie zukamen.

„Petrificus Totalus!" Harry hatte nun endlich seinen Zauberstab bereit und der kleinere Ork fiel wegen der Ganzkörperklammer zu Boden – diesmal effektiv. Der größere Ork setzte zum Faustschlag gegen Harrys Gesicht an.

Harry duckte sich gerade noch rechtzeitig, was aber eigentlich gar nicht notwendig gewesen wäre, da die drei Schlümpfe bereits den Besenstiel gepackt hatten und dem Ork „ein Bein gestellt" haben. Er knallte mit dem Gesicht gegen den Boden und ein hässliches Knacken ertönte – wahrscheinlich seine Nase.

Schnell rappelte er sich wieder auf, aber Harry war schneller. Er legte die Beinklammer auf den Ork. Dieser konnte sich nun nicht mehr von der Stelle bewegen. „So, jetzt weißt du, warum euer Oberboss wollte, dass ihr Pantoffeln tragt: Damit ihr mit dem Gesicht nicht in den Dreck knallt. Lasst euch das eine Lehre sein." Schließlich legte er auch noch den Ganzkörperfluch auf ihn.

Von weiter unten konnte man bereits das Getrappel und die rüden Stimmen weiterer Orks hören, also schnappte Harry schnell die Schlümpfe und packte sie in seine andere Hemdtasche, bestieg den Besen und hob ab, weiter hinein nach Mordor.

Harry war noch lange über das bereitstehende Heer der Orks und Uruk-Hais und anderen bösartigen Kreaturen hinweggeflogen, vorsichtshalber in sicherer Höhe. Im Stillen wünschte er dem Heer des Westens alles Gute, hatte aber nur wenig Hoffnung.

Er legte die erste Pause ein, als die Dämmerung einsetzte über Mordor. Die Landschaft war bereits vorher trostlos gewesen, verdorrtes Gras wuchs auf dem kargen Boden, hin und wieder sah man einen verkrüppelten Baum. Und der Gestank über dem ganzen Land war unerträglich. Aber jetzt wurde es wirklich gruselig, da die Schatten in Zwielicht übergingen.

Als erstes zauberte er Hermione und Ron wieder in ihre normale Größe zurück, dann nahm Harry sich die drei Ausreißer-Schlümpfe vor.

„Sagt mal, seid ihr denn des Wahnsinns? Wie konntet ihr euch bloß mitschmuggeln? Es war doch abgemacht, dass wir alleine losfliegen!"

„Nun", Schlaubi Schlumpf ergriff das Wort. „Wie du selbst vor nicht allzu langer Zeit behauptet hast, sind wir durchaus fähig, einen akzeptablen Kampf zu führen. Des weiteren hattest du selbst zwei Mal eine Demonstration dessen. Also kannst du uns wohl kaum etwas vorwerfen."

„Und was ist mit Papa Schlumpf? Er wird sich Sorgen machen!" meinte Hermione.

„Schlaubi", Schlumpfinchen wurde nervös, „Hermione hat Recht. Papa Schlumpf wird sich Sorgen machen. Vielleicht wird er sogar denken, dass ... dass wir ... du weißt schon ... im großen Kampf ..." Sie konnte nicht mehr weitersprechen.

„Beruhige dich, Schlumpfinchen. Alles wird gut. Komm, iss erst mal ein Schlumpfbeerentörtchen. Es ist das letzte." Torti Schlumpf reichte ihr das kleine Biskuit.

„Danke, Torti." Man sah der armen Schlumpfine aber an, dass sie die Tränen wegblinzeln musste.

„Schön, also was machen wir hier mit euch? Wir können euch doch wohl schlecht zurücklassen", sagte Harry missmutig.

„Wir können euch doch wieder helfen!" sagte Schlaubi fröhlich. „Bei den beiden Orks hat es schon bestens geklappt. Und wir können mithelfen, Andromeda zu suchen."

„Klar", sagte Ron abwertend. „Wenn sie sich zufällig unter einem Kieselstein versteckt hat, werdet ihr sie sicherlich finden."

Schlaubi machte ein beleidigtes Gesicht. „Und wir können euch helfen, falls wir diese beiden Hobbits finden!" Auch das war ein Teil des Plans gewesen, den sich Harry, Hermione und Ron mit König Elessar und Gandalf dem Weißen ausgemacht haben.

Ron setzte wieder zu einer bissigen Antwort an, doch ein Blick Hermiones genügte, um ihn verstummen zu lassen. Er wechselte das Thema. „Was tun wir jetzt? Ich meine ... jetzt, in diesem Moment?"

Harry und Hermione sagten einstimmig: „Essen!"

Keiner konnte in dieser Nacht schlafen – außer den Schlümpfen. Sie schliefen wie kleine, blaue Engel. Aber Harry war viel zu angespannt und viel zu müde, um zu schlafen. Ron musste es genauso gehen.

„Harry?"

„Ja?"

„Wie spät ist es denn?"

Man hörte ein Kramen, ein Licht erschien an einem Zauberstabende, und Harry sagte: „Kurz vor drei. --- Was meinst du, ob Hermione schläft?"

„Weiß nicht. Wahrscheinlich hat sie viel zu viel Angst in ihrem Zelt allein."

„Sie hat doch Schlumpfinchen."

Ein leiser Lacher ertönte. „Harry, du leidest unter Schlafmangel. Deine Zurechnungsfähigkeit ist bereits beeinträchtigt."

„Danke für die Blumen."

„Bitte, gern geschehen."

Es ertönte wieder ein Rascheln, unter dem spärlichen Licht des Zauberstabes konnte man sehen, wie sich die Zeltwand bewegte.

„Was---?"

„Harry? Ron?"

„Was? Hermione, bist du das?" Ron klang ein bisschen ängstlich.

„Nö, ich bin's, Minverva McGonagall. Haha. Natürlich bin das ich. Könnt ihr auch nicht schlafen?"

„Oh, doch, weißt du, wir sprechen nur, wenn wir was Schönes träumen." Rons Stimme triefte vor Sarkasmus.

„Hör auf mich zu verarschen, Ron."

„Harry! Hast du das gehört! Hermione hat zum ersten Mal in ihrem Leben ein böses Wort benutzt!"

„Nein, Ron, du irrst dich. Ich sage da nur: Umbridge!" Hermione seufzte.

„Du liebst es, Recht zu haben, nicht wahr?" Ron wurde missmutig.

„Ron, das solltest du mittlerweile wissen. Und ich liebe es nicht nur, ich tue es immer. Ich habe immer Recht."

„Blödsinn..." warf Ron ein.

Harry wurde die Streiterei zu bunt. „Hört auf damit! Ihr streitet euch wie ein altes Ehepaar."

„Danke!" sagten beide gleichzeitig, bevor sie laut loslachten.

„Wir dachten schon, du wärst eingeschlafen!" Das brachte Hermione und Harry noch lauter zum Lachen.

„Was denn? Schon Zeit zum Frühstücken?" Torti Schlumpf war aufgewacht, und auch Schlaubi saß schon aufrecht und rückte seine Brille zurecht.

Das Zelt raschelte wieder. „Hey, Hermione, du warst weg!" Schlumpfinchen war auch bereits wach.

„Wo wir alle wach sind, was jetzt?" Hermiones Gehirnzellen mussten bereits auf Hochtouren laufen, Harry aber war todmüde und wollte möglichst nicht denken.

„Also, ich krieg heut Nacht sicher kein Auge mehr zu", meinte er, und die anderen stimmten ihm zu. „Dann bleibt wohl nichts anderes mehr übrig, was?"

„Was meinst du?" fragte Torti Schlumpf.

„Ich denke, wir sollten weiterfliegen. Zeit ist kostbar. Was ist, wenn Sauron auf uns aufmerksam wird? Gegen ihn sind wir so gut wie machtlos!" Harry fühlte sich etwas belebter und entwickelte gleichzeitig das große Bedürfnis nach starkem Kaffee.

„Stimmt schon", meinte Hermione. „Also, brechen wir auf."

„Aye aye, ma'am." Ron salutierte und kicherte mit Harry los, ehe sie zusammenpackten.

Den Rest des Fluges wechselten Ron und Harry sich ab, unter dem Tarnumhang zu fliegen. Harry wurde zunehmend müder, und sobald er irgendwo mit seinem von dem Ork malträtierten Schienbein anstieß, zuckte er zusammen.

Irgendwann schließlich – Harry hatte jegliches Zeitgefühl verloren und war schlichtweg zu müde, um den Ärmel hochzuziehen und auf seine Armbanduhr zu schauen – konnte die kleine Gruppe einen Berg vor sich ausmachen. Die Rauchfahne, die man schon lange vorher ausmachen konnte, hatte nun einen sichtbaren Ausgangspunkt. Den Schicksalsberg.