A/N: Also wirklich, bin zutiefst betrübt. Nur 1 Reviewerin... Jedenfalls, danke vielmals weihnachtskeks3, und bleib mir treu!!!

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Kapitel 09: Andromeda

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Der Schicksalsberg lag direkt vor ihnen.

Ron flog direkt auf ihn zu, die Kompassnadel bewegte sich keinen Millimeter in eine andere Richtung. Schließlich landete er, etwa auf halber Höhe, wo eine Höhle in das Innere des Berges führte. Er brachte Ron und Hermione wieder in ihre normale Größe. Die Kompassnadel änderte immer noch nicht ihre Meinung, sie zeigte direkt in den Berg hinein.

Und aus ebendiesem Eingang kam eine braune Katze heraus. Sie lief zwischen ihren Beinen hindurch, miaute wie eine Säge und lief eiligst weg.

Keiner brauchte die Frage zu stellen, die ihnen allen jetzt durch den Kopf ging. Harry schließlich überwand sich. „Also ... gehen wir hinein ... Ich meine, ich verstehe das, wenn jemand nicht darauf erpicht ist, in das Innere eines unbekannten Berges zu gehen, der allen Anschein nach ein Vulkan ist, und ihr könnt gerne hier bleiben und warten. Ich zieh das auch alleine durch, wenn's sein muss..."

„Harry, Mann", grinste Ron. „Hör auf Blödsinn zu quatschen. Wir gehen mit, sonst wären wir wohl kaum hier." Hermione nickte bestätigend.

„Danke, Leute." Er musterte die drei Schlümpfe, die sich dicht zusammengedrängt hatten wie eine verängstigte Schäfchenherde, aber dennoch entschlossene Gesichter zeigte. Sie saßen auf Hermiones Schulter. „Gut, dann ... gehen wir."

Hintereinander gingen sie in den Berg hinein, den Spalt im Felsen nach, der zuerst immer enger wurde, sich dann aber bald wieder verbreitete. Harry, der die Vorhut übernahm und mit seinem Zauberstab den Weg erhellte, merkte bald, dass die Temperatur zunahm. Schließlich konnte er es sehen: Der Gang im Berg hörte auf, da sie das Innere erreicht hatten. Ein großes Felsplateau breitete sich aus, das dann plötzlich abfiel und tief unten sah man Lava brodeln, die ein gespenstisches Licht im Vulkan verbreitete. Aber das Plateau war nicht verlassen.

Harry bedeutete seinen Freunden, sich hinter Felsblöcken zu verstecken. Er lugte darüber hinweg, um vom Geschehen etwas mitzubekommen.

Ron, der immer noch den verzauberten Kompass in der Hand hielt, flüsterte: „Die Frau dort, das muss Andromeda sein." Eine schöne Frau mit langem, blonden Haar und einem einfachen, grauen Kleid war mit Ketten an die Wand gefesselt. Sie hatte einen ruhigen Gesichtsausdruck, und dem Lärm der anderen beiden nach zu urteilen hatte sie wohl kaum Mitspracherecht.

„Das ist Gargamel!" sagte Schlumpfinchen, die auf den Mann in der Mitte deutete. Er ging gebückt, hatte eine Hakennase, wenig Haare am Kopf und zerschlissene Kleidung an. Er diskutierte heftig mit dem anderen Mann, der einen schwarzen Hut, einen schwarzen Anzug, ein weißes Hemd und eine Krawatte trug. Die Sonnenbrille machte hier, wo es kein Sonnenlicht gab, nur wenig Sinn. (A/N: Aber lassen ihn wie einen MiB – Man in Black – aussehen, nur hatte er anstatt einem Blitzdings, mit dem man Gedächtnisse modifizieren kann, eine dicke italienische Zigarre im Mundwinkel.)

„Verdammt, wie viel Geld willst du noch haben?" fragte der Mann zornig.

„Hey, kommst du nicht ganz mit oder was? Ich habe mich von dir LOSGESAGT!" Gargamel schaffte es aber nicht ganz, seine Furcht zu verbergen.

„Was tust du überhaupt hier?" wollte der Mann im Anzug wissen.

„Na was schon", sagte Gargamel giftig. „Ich bewache sie hier. Sie ist verdammt wichtig für Sauron, weiß der Geier wieso. Zuvor wurde sie von ein paar Orks bewacht, aber die hätten sich fast an ihr vergangen, also war der gute, loyale Gargamel die letzte Rettung..."

Der Mann verschränkte die Arme vor der Brust. „Jetzt halt die Klappe und hör mir mal zu, ja?" Gargamel nickte ängstlich, da er so brutal unterbrochen wurde. „Nummer 1: Ich habe dich nicht von mir aus angeheuert. Du bist zu mir gekommen. Also schuldest du mir etwas. Nummer 2: Du hast gesagt, du willst dir Geld von mir ausborgen. Das hast du bekommen, und ich will das Geld samt Zinsen und Zinseszinsen wieder zurückhaben. Nummer 3: Du hast versprochen, du bringst mir für eine angemessene Belohnung diese verdammten Schlümpfe. Da noch niemand sonst den Schlümpfen so nah war wie du, wie hatte ich da eine andere Wahl, als dich anzuheuern?"

„Ja, ja", murmelte Gargamel.

„Nummer 4", der Mann war offensichtlich noch nicht fertig. „Es war noch keine 10 Minuten her, da hast du meine Männer in den Tod geschickt! Drei verdammt gute Leute hast du dank deiner verfluchten Katze auf dem Gewissen. Wenn ich all dies zusammenrechne, müsstest du schon selbst Millionär sein, um mir alles zurückzuerstatten."

„Hör mir mal zu, Ice Hand", versuchte es Gargamel. „Wegen diesen drei Bullen, die du als deine Männer bezeichnest, kann ich nichts dafür. Selbst mein Kater hat sich von mir abgewandt, und du weißt, dass ich jetzt Sauron diene. Wenn du also Ärger willst, dann wende dich gleich an ihn und nicht an mich."

Hermione wandte sich an die Schlümpfe. „Wusstet ihr, dass Gargamel sich mit diesem Mafioso verbündet hatte?"

„Hermione, was ist denn ein Mafioso-dings?" Ron und auch die Schlümpfe schienen nicht recht zu wissen, was sie meinte. Sie seufzte.

„Ach, egal. Wusstet ihr, dass er so hoch verschuldet war?"

„Nein", sagte Torti Schlumpf. „Seine alte Bruchbude sah zwar alles andere als bewohnbar aus, aber wir dachten immer, das läge an seinem überaus schlechten Geschmack und nicht an seiner Armut. Oder vielleicht an beidem. Keine Ahnung."

Das Gespräch der beiden Männer ging heftigst weiter. Aber selbst der Mafioso schien Angst vor Sauron zu haben. Ron wurde ungeduldig.

„Wann sollen wir denn nun Andromeda retten, wenn diese beiden hier nicht aufhören zu quasseln?"

Auch Harrys Geduldsfaden schien zu zerreißen. „Wir greifen einfach ein. Nicht vergessen: Wir sind Zauberer. Und wir haben den Vorteil der Überraschung auf unserer Seite."

Noch bevor sie etwas in diese Richtung unternommen hatten, rief Ice Hand: „Wer ist da?"

„Sie haben uns gehört!" flüsterte Hermione.

„Auf drei", sagte Harry. „Eins, zwei ... drei!"

Die drei Zauberschüler sprangen aus ihrer Deckung hervor und feuerten Flüche in schneller Reihenfolge auf die beiden Männer ab. Gargamels Augen weiteten sich und Ice Hand versuchte vergeblich auszuweichen. Am Ende lagen beide gefesselt auf dem Boden des Felsplateaus, und Andromeda schien aus ihrer Starre (oder war es schlicht und einfach Langeweile?) erwacht zu sein.

„Ihr seid aus Hogwarts, aus MEINER Welt! Ich hab's gewusst! Eure Zauberstäbe! Haha! Ihr seid gekommen, um mich zu retten!" Sie lachte und freute sich umso mehr, als auch die Schlümpfe ihre Deckung verließen, um sie von den Ketten zu befreien. An die Wand gelehnt setzte sie sich erst einmal nieder.

Aber als Gargamel die drei Schlümpfe erblickte, verlor er endgültig seine Zurechnungsfähigkeit. Er gackerte vor sich hin, und zwischen den hysterischen Lachern konnte man immer wieder das Wort „Schlümpfe" heraushören. Bevor es Ron zu bunt wurde und er einen Zauber über ihn legte, der ihn erstummen ließ, brachte er noch einen ganzen, verrückten Satz heraus: „Eines Tages finde ich euer verdammtes Dorf, und wenn es das Letzte ist, das ich tue!"

„Das hat er immer geschrieen, wenn wir ihm entwischt sind", sagte Schlumpfinchen mit fast wehmütiger Stimme.

„Oh, und was haben Sie mit den Schlümpfen am Hut?" fragte Hermione den am Boden liegenden Ice Hand.

„Wie viel habt ihr gehört?" wollte dieser wissen.

„Och, ich würde mal sagen: Genug." Harry grinste.

„Zu viele schlechte Filme gesehen, was?" fragte Hermione ihn leise. Er grinste noch breiter.

„Ich habe meine Gründe ... Aber ich sage euch: Es ist für gute Zwecke! Keine Tierversuche oder ähnliches..."

„Wir sind keine Tiere! Wir sind Schlümpfe!" riefen die drei blauen Gestalten wie aus einem Munde.

„Schon gut, schon gut. Wisst ihr was? Ich schlage euch einen Deal vor. Ihr gebt mir hundert Riesen und lasst mich frei, und dafür lasse ich euch und die Schlümpfe in Ruhe."

„Was, Geld willst du auch noch! Dass ich nicht lache!" Ron zückte seinen Zauberstab.

„Okay, okay, ihr könnt das Geld vergessen. Ihr lasst mich einfach frei, und dafür lasse ich euch alle in Frieden." Harry, Ron und Hermione schauten skeptisch drein. „Okay, okay, und ihr könnt immer und überall damit prahlen, dass ihr den großen, berüchtigten Ice Hand hinters Licht geführt habt."

„Einverstanden." Ron hatte schneller gehandelt als nachgedacht, wofür er wieder einmal einen bösen Blick von Hermione erntete. Doch die Fesseln waren schon gelöst und Ice Hand saß aufrecht da.

„Also ... was ist denn noch?" Harry wurde mulmig zumute, da sich Ice Hand keinen Zentimeter bewegt hatte. Aber mit dem folgenden Ausbruch hätte er auch niemals gerechnet.

„Wo soll ich denn hin, verdammt? Das Leben ist eine einzige, große Lüge!" Damit riss er sich den tief ins Gesicht gezogenen Hut vom Kopf und entblößte eine lange, goldblonde Mähne. Ice Hand war eine Frau. Weil sie von allen entgeistert angestarrt wurde, riss sie sich zu einer Erklärung hin. „Ja, ich bin eine Frau. Und wie gesagt, das Leben ist eine Lüge. Ich kann nirgends mehr hingehen, dieser verdammte Sauron hat mir alles weggenommen! Und dieser verdammte Gargamel hat mir auch noch meine letzten Männer umgebracht! Verdammt!" Sie rieb sich die Nasenwurzel, als ob sie starke Kopfschmerzen hatte – was vermutlich auch der Fall war.

„Also, ähm ... dann nehme ich mal an, Ice Hand ist auch nicht dein richtiger Name?" fragte Hermione schüchtern.

Aber die blonde Frau lachte nur. „Mein richtiger Name ist Alice."

Die Versammelten hatten sich beraten und waren zu dem Entschluss gekommen, dass sie alle zurück nach Minas Tirith fliegen sollten. Nur gab es ein letztes Problem: Sie hatten König Elessar versprochen, die beiden Hobbits Frodo und Sam zu unterstützen, die auf dem Weg hierher sein sollten. Aber weit und breit war kein Hobbit in Sicht.

Harry, Ron und Hermione hatten auch erfahren, was es mit Cappie und dem Riesenschwammerl auf sich hatte. Andromeda gab ihnen eine Erklärung.

„Also, ich bin die wahre Hüterin des Riesenschwammerls, und um meiner Aufgabe getreu nachgehen zu können, altere ich nicht so schnell wie normale Menschen. Aber eines Tages wurde ich von einem bösen Wolf entführt und hierher gebracht. Ich vermutete bereits, dass meine Enkeltochter Cappie meinen Posten übernommen hat."

„Gandalf ist Cappies Großvater!" rief Hermione erstaunt aus.

„Ja, das stimmt!" Andromeda war überrascht. „Woher wusstet ihr das?"

„Es war Gandalf, der uns zu dir geführt hatte." Doch Hermione wurde unterbrochen. Ein weißes Kaninchen, zwei Hobbits und eine seltsame Kreatur, die wohl vor langer Zeit mal ein Hobbit gewesen sein dürfte, stürmten durch einen anderen, bisher unbemerkt gebliebenen Eingang herein.

„Beeil dich!" rief das Kaninchen. „Wir haben keine Zeit! Keine Zeit! Beeil dich! Keine Zeit ..."

Der schmächtigere Hobbit – Frodo, wie Harry annahm – stand am Rande der Schicksalskluft, den Ring der Macht in der Hand. Sam stand dicht hinter ihm.

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A/N: Sorry, dass ich mitten im Kapitel eine A/N einbauen musste, aber ich werde hier nicht weiterschreiben, da ich von JRR Tolkiens genialem Werk nichts abschreiben wollte und finde, dass ich die Figuren schon genug von den Originalen entfremdet habe, um alles hier anders zu schreiben. Also: Frodo überwindet sich, Gollum attackiert ihn, Ron schreit: „Jetzt wirf den Scheiß Ring schon endlich rein!" und zum Schluss wandern Gollum, der Ring der Macht und Frodos Finger den Bach ... äh, sorry, Schicksalsberg hinab. Ihr habt doch alle zumindest den Film gesehen, nicht wahr? Also wisst ihr das alles schon. War nur zur Auffrischung. Aber dieses Kapitel ist noch nicht zu Ende...

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Der Ring existierte nicht mehr.

Harry und seine Freunde befanden sich im Zentrum des Geschehens, und sie alle hatten die Macht, die von dem Ring ausgegangen war, gespürt. Und nun schmolz er unter ihnen, in den Feuern, in denen er vor langer Zeit geschmiedet worden war.

Aber noch etwas anderes geschah. Der Schicksalsberg machte sich bereit zum Ausbruch.

„Wir haben keine Zeit!" rief das Kaninchen immer noch, während es nervös hin und her hoppelte. „Keine Zeit! Keine Zeit!"

„Es hat Recht!" riefen Hermione und Andromeda. „Der Vulkan bricht aus!"

Alle stürmten, so schnell sie konnten, aus dem Berg hinaus und in die Sicherheit. Doch der Berg war schneller. Also errichteten Harry, Hermione und Ron mit ihren Zauberstäben einen magischen Schutzwall, der die Lava abhielt und sie sich einen neuen Weg nach unten suchen ließ.

Schnell zählte Harry die Anwesenden ab. Hermione, Ron und die drei Schlümpfe waren da. Ebenso die beiden Hobbits. Alice (immer noch im Anzug) stützte Andromeda, die nach der langen Gefangenschaft noch nicht wieder gut zu Fuß unterwegs war. Und das Kaninchen hoppelte immer noch nervös herum.

„Wo ist Gargamel?" rief Harry.

Hermione und Ron wechselten besorgte Blicke. „Ich ... ich schätze, wir haben ihn wohl ... vergessen." sagte Ron und zuckte mit den Schultern.

„Harry, es ist zu spät." Hermione versuchte, ihn zu beruhigen. „Der Berg hat ihn an sich genommen."

Harry hatte zu wenig Zeit, um sich selbst jetzt mit Selbstvorwürfen zu überhäufen, da die Lava langsam stärker wurde als der magische Schutzwall. Doch in letzter Minute kam Gandalf mit seinen Adlern herangeflogen, der alle, die keinen magischen Besen dabei hatten, und die Schlümpfe, die auf Hermiones Schulter saßen, in Sicherheit brachte.

Das Letzte, das Harry sah, war, wie das flüssige Gestein das Land überschwemmte, wo sie gerade eben noch Zuflucht gefunden hatten.