Kapitel VI - Rationis Atrocis
Ich entzog sofort meine Hand. "Karel?! Was haben Sie mit Kurtis gemacht?"
"Lara, sie geben mir das Gefühl, sich sogar in einer Situation wie dieser mehr um diesen Lux Veritatis zu kümmern, als um sich selbst! Es geht ihm gut, machen Sie sich keine Sorgen. Die Rezeptionistin leistet ihm gerade etwas Gesellschaft."
Ich überhörte den letzten Satz. "Wo bringen Sie mich hin?"
"Das werden Sie noch früh genug erfahren, meine Liebe. Können Sie sich an mein Angebot, sich mit mir zu verbünden, erinnern? Ich gebe ihnen eine zweite Chance." Meine gelangweilte und abweisende Miene sagte mehr als Tausend Worte und er fuhr fort: "Wenn Sie nicht aus freien Stücken zu mir kommen wollen, geben Sie mir keine Andere Möglichkeit, als Gewalt anzuwenden. Sie haben zwar einen Cubiculum Nephili getötet, aber es befinden sich noch zwei weitere auf dieser Welt. Um diese zu erwecken, brauche ich Blut. Und Ihres scheint mir dafür am geeignetsten zu sein. Sie sind außerordentlich stark, Lara, genau wie ich. Stellen Sie sich vor, Ihr Blut mit dem meinen verschmolzen, alle Kräfte vereinigt. Verwandlung ist der Schlüssel, Lara. Der Nephilim wird durch diese universelle Kraft in ein mächtiges Wesen verwandelt, das absolute Macht über die gesamte Menschheit ausüben und sie gnadenlos vernichtet wird. Der Nephilim wird zu Gott werden. Ein Teil von Ihnen wird zu Gott werden. Könnten Sie darauf verzichten?"
"Karel," begann ich und wurde sofort unterbrochen.
"Joachim. Hinsichtlich unserer zukünftigen Kooperation halte ich es für sinnvoll, etwas weniger formell zu sein."
"Hinsichtlich der Tatsache, dass ich gegen meinen Willen mit diesen Affären konfrontiert werde, bestehe ich auf jedwede Höflichkeitsform. Ich bin immer noch Lady Lara Croft und ich bitte sie freundlichst, mich auch auf diese Art und Weise anzusprechen. Was die Fusion betrifft, Karel, muss ich Sie darauf hinweisen, dass mein Körper unfruchtbar ist und ich somit bedauerlicherweise nicht in der Lage bin, ein Kind zu gebären." Das war natürlich gelogen, aber schon bei dem Gedanken an ein gemeinsames Kind mit Karel wurde mir übel.
"Oh nein, Sie verstehen mich ganz falsch. Seien Sie ganz unbesorgt. Ihr Körper wird in keiner anderen Weise als für die Blutzufuhr beansprucht werden."
"Wirklich sehr beruhigend. Sagen Sie, mussten nicht schon genug Menschen für Sie sterben? Was erreichen Sie, wenn Sie es tatsächlich geschafft haben, die Weltherrschaft zu erlangen? Was nützt Ihnen Ihre Nephilim-Armee? Es ist absolut absurd! Ich könnte Ihre Absichten vielleicht verstehen, wenn Sie sterblich wären. Nach Ihrem Tod würde man Ihre Taten weitererzählen und sie könnten sogar als Heiliger in die Geschichte eingehen, der die Nephili von der "Schreckensherrschaft" der Menschen erlöst hat. Genau wie um 1250 vor Christus, als Moses die Juden aus Ägypten befreit hat. Ihre siechen Pläne geben einfach keinen Sinn! Als Sterbliche habe ich einen Lebenssinn zu finden. Worin besteht Ihrer? Sie haben gar keinen, sondern überlegen sich nur einige Aktivitäten, um der Eintönigkeit, Verdrossenheit und Langeweile in Ihrem Leben zu entkommen!"
"Lara, Sie verstehen nichts."
Ich sah ihn an und erkannte die eisige Kälte in seinen Augen. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass dieser Mensch jemals lächelte. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass jemals Licht in seine Seele drang. Dennoch erinnerte ich mich, derart tote Augen schon einmal gesehen zu haben - bei einem Hai. "Dann erklären Sie es mir. Ich würde es gerne verstehen!"
"Ich bin ein Nephilim," begann er, "Verstoßen aus dem Himmel, muss ich nun unter Menschen weilen und meine Seele von grausamen Erinnerungen quälen lassen. Haben Sie sich denn nie einsam gefühlt, Lara? Wissen Sie, was es heißt, eine Ewigkeit einsam zu sein? Wissen Sie, wie das ist? Es ist so, wie wenn Sie sich in einem versunkenen U-Boot tief auf dem Grund des Ozeans befinden. Sie hoffen auf Hilfe, wissen doch genau, dass Sie niemand vermisst und jemals retten wird. Ja, ich habe mich vom Bösen verführen lassen, aber nur, weil es für mich keine andere Lösung gab. Ich will nicht mehr allein sein in dieser Welt! Seien Sie nicht herzlos! Helfen Sie mir, Lara."
"Wenn Sie wüssten! Oh ja, ich habe abgrundtiefe Einsamkeit am eigenen Leib gespürt! Aber Sie, Sie gehören nicht in diese Welt! Der einzige Platz für Sie ist unter Gleichgesinnten. Sind Sie wirklich so selbstsüchtig, dass Sie für Ihre eigene Genugtuung das Leben auf der Erde auslöschen möchten? Weil Sie die Menschen dafür hassen, dass es ihnen gut geht und dass sie glücklich sind? Dafür möchten Sie unser Blut vergießen? Mein Blut?"
"Sie sind auserwählt."
"Hören Sie auf mit Ihren Spielchen, Karel, und lassen Sie mich endlich gehen!"
Der Mazda fuhr in eine Tiefgarage. Zwischen den beiden Rücksitzen wurde eine Glaswand hochgefahren. Ich erwartete das schlimmste und stieß mit aller Kraft mit den Beinen gegen die Fensterscheibe, doch das Glas ließ sich nicht aufbrechen. Wie erwartet stieg der Geruch eines farblosen Gases in meine Nase. Sofort wurde ich schläfrig und driftete in einen unruhigen Schlaf.
Ich entzog sofort meine Hand. "Karel?! Was haben Sie mit Kurtis gemacht?"
"Lara, sie geben mir das Gefühl, sich sogar in einer Situation wie dieser mehr um diesen Lux Veritatis zu kümmern, als um sich selbst! Es geht ihm gut, machen Sie sich keine Sorgen. Die Rezeptionistin leistet ihm gerade etwas Gesellschaft."
Ich überhörte den letzten Satz. "Wo bringen Sie mich hin?"
"Das werden Sie noch früh genug erfahren, meine Liebe. Können Sie sich an mein Angebot, sich mit mir zu verbünden, erinnern? Ich gebe ihnen eine zweite Chance." Meine gelangweilte und abweisende Miene sagte mehr als Tausend Worte und er fuhr fort: "Wenn Sie nicht aus freien Stücken zu mir kommen wollen, geben Sie mir keine Andere Möglichkeit, als Gewalt anzuwenden. Sie haben zwar einen Cubiculum Nephili getötet, aber es befinden sich noch zwei weitere auf dieser Welt. Um diese zu erwecken, brauche ich Blut. Und Ihres scheint mir dafür am geeignetsten zu sein. Sie sind außerordentlich stark, Lara, genau wie ich. Stellen Sie sich vor, Ihr Blut mit dem meinen verschmolzen, alle Kräfte vereinigt. Verwandlung ist der Schlüssel, Lara. Der Nephilim wird durch diese universelle Kraft in ein mächtiges Wesen verwandelt, das absolute Macht über die gesamte Menschheit ausüben und sie gnadenlos vernichtet wird. Der Nephilim wird zu Gott werden. Ein Teil von Ihnen wird zu Gott werden. Könnten Sie darauf verzichten?"
"Karel," begann ich und wurde sofort unterbrochen.
"Joachim. Hinsichtlich unserer zukünftigen Kooperation halte ich es für sinnvoll, etwas weniger formell zu sein."
"Hinsichtlich der Tatsache, dass ich gegen meinen Willen mit diesen Affären konfrontiert werde, bestehe ich auf jedwede Höflichkeitsform. Ich bin immer noch Lady Lara Croft und ich bitte sie freundlichst, mich auch auf diese Art und Weise anzusprechen. Was die Fusion betrifft, Karel, muss ich Sie darauf hinweisen, dass mein Körper unfruchtbar ist und ich somit bedauerlicherweise nicht in der Lage bin, ein Kind zu gebären." Das war natürlich gelogen, aber schon bei dem Gedanken an ein gemeinsames Kind mit Karel wurde mir übel.
"Oh nein, Sie verstehen mich ganz falsch. Seien Sie ganz unbesorgt. Ihr Körper wird in keiner anderen Weise als für die Blutzufuhr beansprucht werden."
"Wirklich sehr beruhigend. Sagen Sie, mussten nicht schon genug Menschen für Sie sterben? Was erreichen Sie, wenn Sie es tatsächlich geschafft haben, die Weltherrschaft zu erlangen? Was nützt Ihnen Ihre Nephilim-Armee? Es ist absolut absurd! Ich könnte Ihre Absichten vielleicht verstehen, wenn Sie sterblich wären. Nach Ihrem Tod würde man Ihre Taten weitererzählen und sie könnten sogar als Heiliger in die Geschichte eingehen, der die Nephili von der "Schreckensherrschaft" der Menschen erlöst hat. Genau wie um 1250 vor Christus, als Moses die Juden aus Ägypten befreit hat. Ihre siechen Pläne geben einfach keinen Sinn! Als Sterbliche habe ich einen Lebenssinn zu finden. Worin besteht Ihrer? Sie haben gar keinen, sondern überlegen sich nur einige Aktivitäten, um der Eintönigkeit, Verdrossenheit und Langeweile in Ihrem Leben zu entkommen!"
"Lara, Sie verstehen nichts."
Ich sah ihn an und erkannte die eisige Kälte in seinen Augen. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass dieser Mensch jemals lächelte. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass jemals Licht in seine Seele drang. Dennoch erinnerte ich mich, derart tote Augen schon einmal gesehen zu haben - bei einem Hai. "Dann erklären Sie es mir. Ich würde es gerne verstehen!"
"Ich bin ein Nephilim," begann er, "Verstoßen aus dem Himmel, muss ich nun unter Menschen weilen und meine Seele von grausamen Erinnerungen quälen lassen. Haben Sie sich denn nie einsam gefühlt, Lara? Wissen Sie, was es heißt, eine Ewigkeit einsam zu sein? Wissen Sie, wie das ist? Es ist so, wie wenn Sie sich in einem versunkenen U-Boot tief auf dem Grund des Ozeans befinden. Sie hoffen auf Hilfe, wissen doch genau, dass Sie niemand vermisst und jemals retten wird. Ja, ich habe mich vom Bösen verführen lassen, aber nur, weil es für mich keine andere Lösung gab. Ich will nicht mehr allein sein in dieser Welt! Seien Sie nicht herzlos! Helfen Sie mir, Lara."
"Wenn Sie wüssten! Oh ja, ich habe abgrundtiefe Einsamkeit am eigenen Leib gespürt! Aber Sie, Sie gehören nicht in diese Welt! Der einzige Platz für Sie ist unter Gleichgesinnten. Sind Sie wirklich so selbstsüchtig, dass Sie für Ihre eigene Genugtuung das Leben auf der Erde auslöschen möchten? Weil Sie die Menschen dafür hassen, dass es ihnen gut geht und dass sie glücklich sind? Dafür möchten Sie unser Blut vergießen? Mein Blut?"
"Sie sind auserwählt."
"Hören Sie auf mit Ihren Spielchen, Karel, und lassen Sie mich endlich gehen!"
Der Mazda fuhr in eine Tiefgarage. Zwischen den beiden Rücksitzen wurde eine Glaswand hochgefahren. Ich erwartete das schlimmste und stieß mit aller Kraft mit den Beinen gegen die Fensterscheibe, doch das Glas ließ sich nicht aufbrechen. Wie erwartet stieg der Geruch eines farblosen Gases in meine Nase. Sofort wurde ich schläfrig und driftete in einen unruhigen Schlaf.
