Kapitel XII - Concertator Versutus
Meine Nerven waren zum Zerreißen angespannt. Ich streckte meinen Körper durch, hob die Arme über den Kopf und bildete mit den Händen eine Spitze, um möglichst glatt und schmerzfrei ins Wasser einzutauchen. In regelmäßigen Zügen atmete ich ruhig die frische Morgenluft ein. Immer schneller näherte ich mich der Wasseroberfläche.
Ein rauschendes Geräusch irritierte mich. Es klang wie das Flügelschlagen eines riesigen Adlers, der mit enormer Geschwindigkeit direkt auf mich zuflog.
Ungefähr fünf Meter vor dem Eintauchen spürte ich Hände mich gezielt auffangen. Ich drehte den Kopf und erkannte Karel. Aus seinem Rücken ragten zwei gewaltige, mit Haut überspannte Flügel, verkohlt und schwarz wie die eines Dämonen. In seinen Augen flackerte rötlicher Zorn.
"Ich muss zugeben, dass ich anfangs an ihrem Mut gezweifelt habe, Miss Croft. Sie haben mir das Leben zu verdanken!"
"Tatsächlich," antwortete ich in süßlich arrogantem Tonfall, „Ich hätte schon fast geglaubt, dass sie mich niemals retten würden!"
Selbstgefällig lächelte er: „Glauben Sie, meine Liebe, Sie hätten diesen Sprung nicht überlebt! Jährlich begehen so viele Leute Selbstmord, indem sich von irgendwelchen Brücken stürzen, aber Sie sollten wirklich nicht an so etwas denken! Es wäre wirklich schade gewesen, wenn Ihr Leben durch solch einen unpassenden Zwischenfall beendet würde!"
"Sie schmeicheln mir, Karel." zischte ich.
Schweigend flogen wir zum Berggipfel hinauf. Einige Meter über dem Boden blieben wir in der Luft stehen und Karel nahm mir somit die Gelegenheit, ihn zu überwältigen und zu entfliehen.
Seine Komplizen sperrten einen gefesselten, bewusstlosen Kurtis in einen Lastwagen.
"Wozu brauchen Sie Kurtis?"
"Kurtis?" wunderte er sich, "Ach so, Sie meinen Mr. Trent! Ich sehe, Sie hatten schon Zeit, eine Vertrauensbasis mit ihm aufzubauen. Wirklich bedauernswert! Ich hätte ihn eigentlich einfach hier liegen gelassen, aber ich erfülle nur den Wunsch eines Freundes, der ihn gerne sehen möchte."
"Erkenne ich da eine gütige und wohltätige Seite an Ihnen?"
"Ich bin kein schlechter Mensch, Lara." Seine Hand griff in meine Hosentasche und nahm mir den Stein ab. „Ich danke Ihnen vielmals für Ihre Kooperation, was den Stein der Verblendung betrifft, aber jetzt werden wir eine lange Reise vor uns haben." Er betrachtete das Geschehen unter uns und ließ sich langsam zum Boden herab. "Keaton!"
Ein hochgewachsener blonder junger Mann trat auf uns zu und verband meine Füße, als wir uns noch in der Luft befanden. Er packte meine Hände, drehte sie unsanft hinter meinen Rücken und legte mir Handschellen an.
Karel landete. "Bring sie zu dem Kerl!" Keaton nickte. Seine schmierigen Finger glitten meine Figur hinunter und ich spuckte ihm ins Gesicht. "Wagen Sie es ja nicht, mich anzufassen!" Karel stieß mich beiseite, sodass ich hinfiel, packte den Mann am Kinn und hob ihn hoch in die Luft. "Das habe ich nicht angeordnet!" Er quetschte den Kiefer zusammen und entlockte Keaton einen grässlichen winselnden Klageton.
"Du weißt, was passieren wird, wenn du sie noch einmal anfasst!", drohte Karel, "Du wirst sie jetzt einfach zu dem Kerl bringen. Hast du verstanden?"
Keaton nickte verunsichert und wurde hart auf den Boden geworfen. Karel hob mich vorsichtig hoch und entschuldigte sich bei mir ganz gentleman-like für das dreiste Verhalten seines Gehilfen.
Keaton packte mich grob auf seine Schulter und hielt mich mit einer Hand am Po fest. Er brachte mich zum Laster, warf mich hinein und wollte gerade seine Hose öffnen, als Karel glücklicherweise nach ihm rief. "Wir sehen uns später, Süße!" grinste er und verschloss die Tür hinter sich. "Mistkerl!" dachte ich und blickte mich um.
Als ich Kurtis bewusstlos an der gegenüberliegenden Wand liegen sah, versuchte ich, hopsend zu ihm zu gelangen. Der Laster setzte sich in Bewegung, ich verlor das Gleichgewicht, knallte mit dem Hinterkopf an eine Holzkiste und fiel hart auf den kalten Boden. Mich überkam ein Schwindelgefühl und ich verlor das Bewusstsein.
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"Ich hätte gerne noch ein Tonic Water." Die Flugbegleiterin der British Airways griff in den Servierwagen, holte eine Aluminiumdose heraus und beugte sich zu mir. "Kann ich Ihnen noch etwas bringen, Miss Croft?" Ich verneinte dankend, goss die erfrischende Flüssigkeit in einen Becher, nippte kurz daran und widmete mich wieder der bemitleidenswert langweiligen Familienkomödie im Flugzeugfernsehen. Meine Augen wurden mit der Zeit schwerer und schwerer, bis ich irgendwann einnickte.
Meine Nachbarin, eine ältere Frau, tippte mich leicht an die rechte Schulter. "Sehen sie die Bildstörung, mein Kind?" Tatsächlich flackerte der Bildschirm in regelmäßigen Abständen weiß auf. "Unser Flugzeug wird in einigen Minuten abstürzen, aber seien Sie ganz unbesorgt. Sie werden überleben." Ich betrachtete sie etwas zweifelnd, doch sie fuhr ernst fort: "Ich möchte Sie bitten, diese Nachricht weiterzuleiten." Sie holte einen alten ockerfarbenen zusammengerollten Stofffetzen aus ihrem asiatischen Gewand und reichte ihn mir. Ich wünsche Ihnen alles Glück der Welt. Sei Buddha Ihnen gütig!" Ich wollte ihn gerade öffnen, als das Flugzeug starken Turbulenzen ausgesetzt wurde. Die Worte der weisen Frau begannen, mich zu beunruhigen. Ich drehte meinen Kopf zu ihr und sah sie meditieren. War das ihr Abschied von dieser Welt? Das monotone Surren der Getriebe setzte aus, der Motor spuckte und verstummte. Die allgemeine Lethargie der Passagiere verwandelte sich schlagartig in entsetzliche, unkontrollierbare Panik. Ich legte den Oberkörper auf die Knie. Das Flugzeug verlor das Gleichgewicht und stürzte vornüber in die Tiefe. "Ich schaffe es, ich werde überleben", autosuggerierte ich.
Der Wind winselte klagend in den dürren kahlen Zweigen. Wie üblich wurde ich gejagt. Leise schlich ich einen dunklen Korridor entlang, denn der einzige Ausweg befand sich am Ende dieses Ganges. Ein Im selben Moment, als ich einen Blitzschlag vernahm, presste sich ein rundes Metallstück direkt an meine rechte Halsschlagader. Ich war nicht überrascht und meine Intuition verriet mir, dass ich heil aus dieser Situation herauskommen würde. Sanft legte sich eine Hand auf meine linke Schulter, streifte federleicht meinen Arm herunter, löste die 9mm aus meiner Hand und ließ diese auf den Boden fallen.
Vorsichtig versuchte ich, den Kopf zu drehen, doch die Waffe presste sich tiefer in meine Haut. Mein Erpresser - ich war fest davon überzeugt, dass er männlich war - trat einen Schritt näher, sodass ich seinen heißen Atem im Nacken spüren konnte. Seine Hand berührte meine Hüfte, wand sich langsam um meine Taille und entfernte schließlich die Waffe aus meiner rechten Hand, während ich innig betete, die Kontrolle über meinen Körper nicht zu verlieren.
Ein Blitz erschreckte mich. Frierend lag ich auf dem kalten Steinboden. Gerade hatte ich einen Sturz aus mehreren Metern Höhe überlebt. Werner hatte mir helfen wollen, aber wie konnte das sein? Nachdem er mehrmals versucht hatte, mich umzubringen, hatte er mir seine Hand hingehalten, um mich zu retten? Jetzt war ich wieder allein und hatte nicht die leiseste Ahnung, wie ich aus diesem trostlosen ägyptischen Loch herauskommen würde. Ich rappelte mich auf und versorgte meine Wunden.
Plötzlich fiel ein gebündelter Lichtstrahl auf die Wand vor mir. Eine massive Steinschicht rollte zu Seite und setzte einen Gang frei. Meine Mutter Andrea trat lächelnd heraus, nahm mich an der Hand und führte mich durch den Tunnel, durch den sie gekommen war. Mir schien, als wanderten wir eine Unendlichkeit, bis wir schließlich an eine Holztür gelangten. Ich öffnete sie und wir befanden uns vor meinem Kinderschlafzimmer. Meine Mutter trat ans Bett und warf die Decke zur Seite. "Komm Lara, morgen ist Schule und du musst früh aufstehen." flüsterte sie sanft. Gähnend stieg ich hinein: "Aber ich bin noch überhaupt nicht müde, Mama." Sie kniete sich vor mein Bett, beugte sich zu mir und küsste mich zart auf die Stirn. Ich weiß mein Schatz."
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Streichelnd fuhr mir eine Hand über die Wange. War ich zuhause? War alles endlich vorbei? Langsam öffnete ich die Augen und erkannte Karel. Ich war noch zu sehr von meinem Knockout erschöpft, als dass ich hätte zurückzuweichen können. Wir befanden uns in einem Behandlungszimmer. Angewidert drehte ich den Kopf zur anderen Seite, erkannte einen Arzt neben dem Bett und seufzte tief. Er richtete sich an mich in schlechter englischer Sprache.
"Sie hatten Glück, dass Ihr Mann sie rechtzeitig hierher gebracht hat. Sie haben viel Blut verloren und müssen sich jetzt gut ausruhen."
Ich hielt es für sinnlos, den Arzt über Karels und mein Verhältnis aufzuklären. Gemeinsam mit Karel verließ er das Zimmer und sie ließen mich für den Rest des Tages allein.
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Jihana, Bloody Angel, Anni23 & Cyberangel133: knutsch Dankedankedanke fuer die lieben Reviews! Macht so weiter und ihr bekommt noch die restlichen 8 (ja, sind alle laengst fertig :D)
Chrissy =.=
Meine Nerven waren zum Zerreißen angespannt. Ich streckte meinen Körper durch, hob die Arme über den Kopf und bildete mit den Händen eine Spitze, um möglichst glatt und schmerzfrei ins Wasser einzutauchen. In regelmäßigen Zügen atmete ich ruhig die frische Morgenluft ein. Immer schneller näherte ich mich der Wasseroberfläche.
Ein rauschendes Geräusch irritierte mich. Es klang wie das Flügelschlagen eines riesigen Adlers, der mit enormer Geschwindigkeit direkt auf mich zuflog.
Ungefähr fünf Meter vor dem Eintauchen spürte ich Hände mich gezielt auffangen. Ich drehte den Kopf und erkannte Karel. Aus seinem Rücken ragten zwei gewaltige, mit Haut überspannte Flügel, verkohlt und schwarz wie die eines Dämonen. In seinen Augen flackerte rötlicher Zorn.
"Ich muss zugeben, dass ich anfangs an ihrem Mut gezweifelt habe, Miss Croft. Sie haben mir das Leben zu verdanken!"
"Tatsächlich," antwortete ich in süßlich arrogantem Tonfall, „Ich hätte schon fast geglaubt, dass sie mich niemals retten würden!"
Selbstgefällig lächelte er: „Glauben Sie, meine Liebe, Sie hätten diesen Sprung nicht überlebt! Jährlich begehen so viele Leute Selbstmord, indem sich von irgendwelchen Brücken stürzen, aber Sie sollten wirklich nicht an so etwas denken! Es wäre wirklich schade gewesen, wenn Ihr Leben durch solch einen unpassenden Zwischenfall beendet würde!"
"Sie schmeicheln mir, Karel." zischte ich.
Schweigend flogen wir zum Berggipfel hinauf. Einige Meter über dem Boden blieben wir in der Luft stehen und Karel nahm mir somit die Gelegenheit, ihn zu überwältigen und zu entfliehen.
Seine Komplizen sperrten einen gefesselten, bewusstlosen Kurtis in einen Lastwagen.
"Wozu brauchen Sie Kurtis?"
"Kurtis?" wunderte er sich, "Ach so, Sie meinen Mr. Trent! Ich sehe, Sie hatten schon Zeit, eine Vertrauensbasis mit ihm aufzubauen. Wirklich bedauernswert! Ich hätte ihn eigentlich einfach hier liegen gelassen, aber ich erfülle nur den Wunsch eines Freundes, der ihn gerne sehen möchte."
"Erkenne ich da eine gütige und wohltätige Seite an Ihnen?"
"Ich bin kein schlechter Mensch, Lara." Seine Hand griff in meine Hosentasche und nahm mir den Stein ab. „Ich danke Ihnen vielmals für Ihre Kooperation, was den Stein der Verblendung betrifft, aber jetzt werden wir eine lange Reise vor uns haben." Er betrachtete das Geschehen unter uns und ließ sich langsam zum Boden herab. "Keaton!"
Ein hochgewachsener blonder junger Mann trat auf uns zu und verband meine Füße, als wir uns noch in der Luft befanden. Er packte meine Hände, drehte sie unsanft hinter meinen Rücken und legte mir Handschellen an.
Karel landete. "Bring sie zu dem Kerl!" Keaton nickte. Seine schmierigen Finger glitten meine Figur hinunter und ich spuckte ihm ins Gesicht. "Wagen Sie es ja nicht, mich anzufassen!" Karel stieß mich beiseite, sodass ich hinfiel, packte den Mann am Kinn und hob ihn hoch in die Luft. "Das habe ich nicht angeordnet!" Er quetschte den Kiefer zusammen und entlockte Keaton einen grässlichen winselnden Klageton.
"Du weißt, was passieren wird, wenn du sie noch einmal anfasst!", drohte Karel, "Du wirst sie jetzt einfach zu dem Kerl bringen. Hast du verstanden?"
Keaton nickte verunsichert und wurde hart auf den Boden geworfen. Karel hob mich vorsichtig hoch und entschuldigte sich bei mir ganz gentleman-like für das dreiste Verhalten seines Gehilfen.
Keaton packte mich grob auf seine Schulter und hielt mich mit einer Hand am Po fest. Er brachte mich zum Laster, warf mich hinein und wollte gerade seine Hose öffnen, als Karel glücklicherweise nach ihm rief. "Wir sehen uns später, Süße!" grinste er und verschloss die Tür hinter sich. "Mistkerl!" dachte ich und blickte mich um.
Als ich Kurtis bewusstlos an der gegenüberliegenden Wand liegen sah, versuchte ich, hopsend zu ihm zu gelangen. Der Laster setzte sich in Bewegung, ich verlor das Gleichgewicht, knallte mit dem Hinterkopf an eine Holzkiste und fiel hart auf den kalten Boden. Mich überkam ein Schwindelgefühl und ich verlor das Bewusstsein.
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"Ich hätte gerne noch ein Tonic Water." Die Flugbegleiterin der British Airways griff in den Servierwagen, holte eine Aluminiumdose heraus und beugte sich zu mir. "Kann ich Ihnen noch etwas bringen, Miss Croft?" Ich verneinte dankend, goss die erfrischende Flüssigkeit in einen Becher, nippte kurz daran und widmete mich wieder der bemitleidenswert langweiligen Familienkomödie im Flugzeugfernsehen. Meine Augen wurden mit der Zeit schwerer und schwerer, bis ich irgendwann einnickte.
Meine Nachbarin, eine ältere Frau, tippte mich leicht an die rechte Schulter. "Sehen sie die Bildstörung, mein Kind?" Tatsächlich flackerte der Bildschirm in regelmäßigen Abständen weiß auf. "Unser Flugzeug wird in einigen Minuten abstürzen, aber seien Sie ganz unbesorgt. Sie werden überleben." Ich betrachtete sie etwas zweifelnd, doch sie fuhr ernst fort: "Ich möchte Sie bitten, diese Nachricht weiterzuleiten." Sie holte einen alten ockerfarbenen zusammengerollten Stofffetzen aus ihrem asiatischen Gewand und reichte ihn mir. Ich wünsche Ihnen alles Glück der Welt. Sei Buddha Ihnen gütig!" Ich wollte ihn gerade öffnen, als das Flugzeug starken Turbulenzen ausgesetzt wurde. Die Worte der weisen Frau begannen, mich zu beunruhigen. Ich drehte meinen Kopf zu ihr und sah sie meditieren. War das ihr Abschied von dieser Welt? Das monotone Surren der Getriebe setzte aus, der Motor spuckte und verstummte. Die allgemeine Lethargie der Passagiere verwandelte sich schlagartig in entsetzliche, unkontrollierbare Panik. Ich legte den Oberkörper auf die Knie. Das Flugzeug verlor das Gleichgewicht und stürzte vornüber in die Tiefe. "Ich schaffe es, ich werde überleben", autosuggerierte ich.
Der Wind winselte klagend in den dürren kahlen Zweigen. Wie üblich wurde ich gejagt. Leise schlich ich einen dunklen Korridor entlang, denn der einzige Ausweg befand sich am Ende dieses Ganges. Ein Im selben Moment, als ich einen Blitzschlag vernahm, presste sich ein rundes Metallstück direkt an meine rechte Halsschlagader. Ich war nicht überrascht und meine Intuition verriet mir, dass ich heil aus dieser Situation herauskommen würde. Sanft legte sich eine Hand auf meine linke Schulter, streifte federleicht meinen Arm herunter, löste die 9mm aus meiner Hand und ließ diese auf den Boden fallen.
Vorsichtig versuchte ich, den Kopf zu drehen, doch die Waffe presste sich tiefer in meine Haut. Mein Erpresser - ich war fest davon überzeugt, dass er männlich war - trat einen Schritt näher, sodass ich seinen heißen Atem im Nacken spüren konnte. Seine Hand berührte meine Hüfte, wand sich langsam um meine Taille und entfernte schließlich die Waffe aus meiner rechten Hand, während ich innig betete, die Kontrolle über meinen Körper nicht zu verlieren.
Ein Blitz erschreckte mich. Frierend lag ich auf dem kalten Steinboden. Gerade hatte ich einen Sturz aus mehreren Metern Höhe überlebt. Werner hatte mir helfen wollen, aber wie konnte das sein? Nachdem er mehrmals versucht hatte, mich umzubringen, hatte er mir seine Hand hingehalten, um mich zu retten? Jetzt war ich wieder allein und hatte nicht die leiseste Ahnung, wie ich aus diesem trostlosen ägyptischen Loch herauskommen würde. Ich rappelte mich auf und versorgte meine Wunden.
Plötzlich fiel ein gebündelter Lichtstrahl auf die Wand vor mir. Eine massive Steinschicht rollte zu Seite und setzte einen Gang frei. Meine Mutter Andrea trat lächelnd heraus, nahm mich an der Hand und führte mich durch den Tunnel, durch den sie gekommen war. Mir schien, als wanderten wir eine Unendlichkeit, bis wir schließlich an eine Holztür gelangten. Ich öffnete sie und wir befanden uns vor meinem Kinderschlafzimmer. Meine Mutter trat ans Bett und warf die Decke zur Seite. "Komm Lara, morgen ist Schule und du musst früh aufstehen." flüsterte sie sanft. Gähnend stieg ich hinein: "Aber ich bin noch überhaupt nicht müde, Mama." Sie kniete sich vor mein Bett, beugte sich zu mir und küsste mich zart auf die Stirn. Ich weiß mein Schatz."
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Streichelnd fuhr mir eine Hand über die Wange. War ich zuhause? War alles endlich vorbei? Langsam öffnete ich die Augen und erkannte Karel. Ich war noch zu sehr von meinem Knockout erschöpft, als dass ich hätte zurückzuweichen können. Wir befanden uns in einem Behandlungszimmer. Angewidert drehte ich den Kopf zur anderen Seite, erkannte einen Arzt neben dem Bett und seufzte tief. Er richtete sich an mich in schlechter englischer Sprache.
"Sie hatten Glück, dass Ihr Mann sie rechtzeitig hierher gebracht hat. Sie haben viel Blut verloren und müssen sich jetzt gut ausruhen."
Ich hielt es für sinnlos, den Arzt über Karels und mein Verhältnis aufzuklären. Gemeinsam mit Karel verließ er das Zimmer und sie ließen mich für den Rest des Tages allein.
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Jihana, Bloody Angel, Anni23 & Cyberangel133: knutsch Dankedankedanke fuer die lieben Reviews! Macht so weiter und ihr bekommt noch die restlichen 8 (ja, sind alle laengst fertig :D)
Chrissy =.=
