Sorry das es so lange gedauert hat, aber ich war/bin mal wieder krank.
Eigentlich sollte ich ja im Bett liegen, aber ich hab keine Lust. Also hier
für euch Kapitel 4.
Ich würd mich wirklich wahnsinnig über Feedback freuen.
Liebe Grüße Hope
PS: Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten =)
Love over gold 4: Creep
Die erste Woche verging schnell, und auch die zweite raste geradezu an mir vorbei. Ich hatte kaum Zeit darüber nachzudenken das Rabea und ich immer noch nicht miteinander redeten. Normalerweise benahmen wir uns nie so bescheuert, was zur Hölle war denn mit uns los? Ach was soll's, ich wollte auch gar nicht genauer darüber Nachdenken. Es gab einfach wichtigeres, zum Beispiel Snapes Berichte, die neuen Zaubersprüche, historische Ereignisse in der Zaubergeschichte, oder die bevorstehenden Zwischenprüfungen. Wiedereinmal saß ich Abends mit Oliver zusammen an einem der Tische im Gemeinschaftsraum und schrieb an einem neuen Bericht. Doch mein Kopf schmerzte und ich fühlte mich unwohl, lauter Formeln und Zutaten rauschten durch meinen Kopf und langsam vielen mir die Augen zu. „Hey, Hogwarts an Jenna. Augen aufmachen!" neckte er mich, und ich schreckte in die Höhe. „Schon so müde?" Verwirrt fuhr ich mir übers Gesicht und versuchte die Locken, die sich aus meinem Zopf gelöst hatten nach hinten zu streichen. Ich brachte nur ein benommenes Nicken zustande. „Komm, lass uns noch ein bisschen rausgehen solange die Sonne wenigstens ein bisschen scheint." Schlug er vor, und ich willigte gerne ein. Die Luft würde meinen Kopf endlich fei machen, und ich müsste mich nicht mit langweiligen Berichten herumschlagen. Julia warf mir einen argwöhnischen Blick zu, als wir an ihr vorbeigingen, und ich fragte mich ob ihr Interesse an Wood wirklich so stark war wie es mir vorkam. Ich wollte den beiden doch nicht im Weg stehen, möglicherweise war es ein Fehler mit ihm Spazieren zu gehen. Ich kaute gedankenverloren auf meiner Unterlippe herum während wir die Schule verließen. Die Sonne war im begriff unterzugehen aber die Luft war noch immer angenehm warm, nicht mehr so drückend wie in der ersten Woche. Einige Schüler waren wohl auf die Idee gekommen noch ein bisschen des warmen Wetters einzufangen bevor endgültig der Winter kam und alles unter einer weißen Schneedecke versinken würde. Wir schlenderten an ein paar Schülern entlang die in kleinen Grüppchen auf der Erde saßen, sich unterhielten und lachten. Ganz in meine Gedanken vertieft bemerkte ich erst gar nicht das Oliver zu erzählen begonnen hatte. Erst nur über Snape, und seine nervigen Berichte, über Quidditsch und wie sehr er sich auf die kommende Saison freute, doch dann bemerkte er wohl das ich nicht wirklich zugehört hatte. „Was beschäftigt dich eigentlich so?"fragte er und sah mich fragend an. „Ach...dies und jenes."Versuchte ich einzulenken und er nickte. Plötzlich viel mir auf das wir direkt auf das Quidditschspielfeld gelaufen waren. „Wollen wir uns nicht da drüben hinsetzen?"fragte er und ich nickte. „Also Jenna, erzähl mir doch ein bisschen von dir."Sagte er als wir uns ins Gras fallen ließen. „Warum?"platzte es patzig aus mir heraus und ich selbst zuckte bei der härte meiner Worte zusammen. „Na ja, wir werden in den nächsten Monaten viel Zeit miteinander verbringen, und schließlich kennen wir uns schon sechs Jahre und ich weiß trotzdem nichts über dich." Er ließ sich durch meine unfreundliche Art nicht abschrecken sondern lächelte mich einfach an, ich konnte gar nicht anders als sein lächeln zu erwidern. „Aber über mich gibt es nicht viel zu erzählen."Nuschelte ich leicht verlegen doch er lachte. „Komm schon, jeder Mensch kann etwas über sich erzählen."Er stupste mich in die Seite und ich kicherte. „Na gut, aber ich warne dich." „Warnen? Warum denn? Bist du etwa in Askaban ausgebrochen?" Ich schüttelte immer noch lachend den Kopf. Es tat gut hier einfach nur mit ihm zu sitzen, zu lachen und einfach mal alles zu vergessen. „Nun gut, was willst du denn wissen?"hakte ich nach doch er zuckte lediglich mit den Schultern. „Alles?!" „Das wäre aber eine verdammt lange Geschichte, findest du nicht?" Er legte den Kopf schief. „Wo kommst du her?" „Ich habe bis zu meinem neunten Lebensjahr bei meiner Oma in Glasgow gelebt, dann hat mein Vater mich zu sich nach Manchester genommen bis ich nach Hogwarts kam. Und letzen Sommer sind wir dann nach London gezogen." Berichtete ich. „Und was ist mit deiner Mutter?" „Sie ist tot."Sagte ich, und war verblüfft wie sachlich ich klang. „War es, du weißt schon... „ „Nein,"unterbrach ich ihn. „sie war krank." „Das tut mir leid."Murmelte er und sah betroffen zu Boden. „Hey, das muss dir nicht leid tun! Ich hab sie nicht wirklich gekannt, eigentlich kann ich mich auch gar nicht an sie erinnern. Sie starb als ich noch ganz klein war." Er nickte und schien plötzlich seinen eigenen Gedanken nachzuhängen. „Und? Was kannst du mir über dich erzählen?"fragte ich lächelnd und er sah mich wieder an. „Ich liebe Quidditsch!"seufzte er verträumt. „Das weiß ich."Ich kämpfte gegen das Lachen an, aber es schien mir nicht wirklich zu gelingen. „Jeder weiß es Oliver. Du beschäftigst dich doch mit nichts anderem, oder?" Er lachte. „Nein, eigentlich hast du recht. Ich kann nun mal nichts anderes." „Ach komm schon. Was willst du machen wenn du hier aus Hogwarts rauskommst? Professioneller Quidditchspieler werden?" „Das hatte ich eigentlich vor."Feixte er. „Und wenn das nicht klappt werde ich einfach Zauberminister."Wir lachten. Eine völlig entspannte Situation. Nichts verfängliches, einfach nur hier sitzen, lachen und alles andere vergessen. Das war was ich wollte. Ich wollte mir keine Sorgen darüber machen was alles sein könnte. Was ich alles falsch machen würde oder warum machen Dinge einfach nicht so liefen wie ich wollte. „Gehst du am Samstag nach Hogsmeat?"fragte er. „Ja, ich denke schon. Ich muss schließlich meine Schulden bei Fred und George begleichen." Wir saßen noch einige Zeit dort im Gras, bis die Sonne untergegangen war. Wir redeten ganz normal, über dies und jenes, schwiegen, genossen einfach die letzten Sonnenstrahlen und ein angenehmes Gefühl der Zufriedenheit machte sich in mir breit. „Komm lass uns zurück gehen, es wird kalt."Schlug er vor und ich nickte.
Endlich war der Samstag da, und ich konnte es kaum abwarten endlich wieder nach Hogsmeat zu gehen. Um zehn versammelten sich alle, die nach Hogsmeat gehen durften in der Großen Halle und McGonagall sammelte die Zettel ein. Rabea stand etwas abseits und unterhielt sich mit Sarah, einer Ravenclaw. Sie warf mir immer wieder Blicke zu, die ich nicht deuten konnte, und so beachtete ich sie gar nicht weiter. Percy hatte mich gebeten mit ihm zusammen in Hogsmeat für Ordnung zu Sorgen und mit geschwollener Brust stand er neben mir. Das Vertrauensschülerabzeichen glänzte in der schwachen Sonne. Ich bezweifelte zwar das sich die wilde Meute vor uns so einfach unter Kontrolle bringen ließ, den jeder schnatterte angeregt mit dem anderen, alle waren in voller Aufregung. Wir gingen gemeinsam den Hügel hinunter und schon bald sah man die ersten Häuschen. Ein grinsen huschte über mein Gesicht als ich die kleinen Häuschen mit den Vorgärten sah, die schräg abfallenden Dächer, und das vergoldete Schild ‚zu den drei Besen'. Das einzige Dorf in dem Ausschließlich Zauberer lebten. Seit meinem ersten Besuch in Hogsmeat hatte ich mir vorgestellt hier zu leben. Fernab von London. Weg von den vielen Touristen, dem Gestank der Autos und dem Lärm. Hier in einem dieser Häuschen stellte ich es mir einfach zu toll vor. Lee Jordan kam laut kichernd an uns vorbei und hielt sich angestrengt den Bauch während die Lachtränen über seine Wangen liefen. „Was ist denn mit dem los?"fragte ich Percy, doch der schaute auch nur recht ahnungslos aus der Wäsche. „Lee, alles in Ordnung mit dir?"fragte ich doch er konnte vor lachen kaum reden. „Kann...ich...nicht...ich...kann's nicht...sagen!"kicherte er. „Gott, was hast du denn heute morgen zum Frühstück gegessen?" „Lachkekse!" Jeder Muggel hätte bei dieser Bemerkung den Kopf geschüttelt, doch Percy wurde wütend. „George!!! Fred!!!"rief er und schon war er hinter den beiden her die amüsiert kichernd das weite suchten. Und jetzt stand ich plötzlich allein da. Ich sah mich einen Moment suchend um, doch in dem ganzen Gewirr von Bewohnern und Schülern konnte ich nicht viel erkennen. Jedoch konnte ich einen kurzen Blick auf Rabea erhaschen die Lachend mit Angelina vor Zonkos stand. Einen Moment überkam mich das Gefühl hinübergehen zu wollen zu ihnen, doch ich war zu stolz. Wenn ich jetzt zu ihr gehen würde, würde ich mich entschuldigen für etwas das mir nicht leid tat. Also ging ich allein in die ‚drei Besen'. Das kleine Pub war voller Menschen, die sich laut und angeregt unterhielten. Ich stand ein wenig verloren in der Tür und sah mich um, doch dann hörte ich eine bekannte Stimme die meinen Namen rief. „Setzt dich doch zu uns!" „Träum weiter Flint!"knurrte ich. Marcus verzog gespielt traurig das Gesicht und widmete sich wieder seinen Freunden. Vielleicht sollte ich einfach wieder zurück gehen. Was wollte ich allein schon hier anstellen? Ich wollte schon gehen als mir jemand seine Hand auf die Schulter legte. „Hey, komm doch zu uns." Ich fuhr wütend herum, um Flint noch einmal abzuschütteln, doch schaute ich in das freundliche Gesicht von Wood. „Hey."Sagte ich ganz verblüfft und sah ihn mit großen Augen an. Ohne weiter Worte zu verlieren zog er mich mit sich in den hinteren Teil des Pub's wo auch Fred, George, Josh und Daniel saßen. Ich lächelte überrumpelt in die Runde und ließ mich auf einen freien Stuhl fallen. „Na, kommst du um deine Schulden zu bezahlen?"neckte mich George. Und Daniel sah mich überrascht an. Ich lächelte nur entschuldigend und Fred erzählte von meiner Niederlage im ‚Snape explodiert'. Wir bekamen einer weitere Runde Butterbier und Josh holte begeistert seinen Fotoapparat aus seiner Tasche. Verzaubert, wie sich verstand. Interessiert sah ich mir die Kamera genauer an und Josh knipste euphorisch alles was ihm vor die Linse kam. „Hey, und jetzt von jedem ein Porträt!"Schlug er vor und sprang auf. „Los Wood, du bist der erste!"Oliver stand auf und stellte sich in Pose. „Hm, ich glaub so funktioniert das nicht."Murmelte Josh und sah abermals durch seine Kamera. „Jenna, gibst du mir bitte mal das 71275."Bat er mich.
Will er ihn jetzt erschießen, schoss es mir durch den Kopf und die anderen lachten. Hatte ich das gerade eben laut gesagt? Dem Gelächter zu urteilen, ja. Ach verdammt! „Oh Jenna, so was konnte ja nur von dir kommen." „Hey, wie meinst du dass jetzt?"fragte ich unfreundlich und musterte Fred genau. „Versteh mich doch nicht falsch, ich mein das nicht böse."Lenkte er ein, und die anderen lachten noch mehr.
Als wir das Pub verließen war es bereits dunkel, und es war merklich kühler geworden. Ich hatte Fred und George ihre Schokofrösche und das Butterbier gezahlt das ich ihnen schuldig war, und vergnügt stapften wir den Hügel hinauf zurück. Ich wickelte mir meinen Schal um den Hals und hörte Fred und George dabei zu wie sie über eine neue Erfindung diskutierten. Während die anderen beim Abendessen Unmengen von Braten und anderen Köstlichkeiten verdrückten stocherte ich lustlos in meinem Kartoffelpüree herum. ‚Hey, wenn ich es so hinschiebe sieht es aus wie Snape' „Was is?"Fragte Lee, der mir gegenüber saß. Verdutzt sah ich ihn an. „Wer sieht aus wie Snape?"wiederholte er seine Frage. Ach verdammt, schon wieder laut gedacht. Memo an mich: Halt die klappe! „Ach nichts..."versuchte ich einzulenken woraufhin er nur verständnislos den Kopf schüttelte.
Lustlos saß ich im Gemeinschaftsraum. Ich hatte keine Lust mir über Snapes Zaubertränke den Kopf zu zerbrechen, genauso wenig war ich erpicht darauf Wood bei seiner all abendlichen Ansprache an seine Team Kollegen zu lauschen. Ich erwog einen Moment ins Bett zu gehen, doch dann entschied ich mich anders. Ich ging die kalten Stufen hinauf und klopfte vorsichtig an die Türe. Als niemand antwortete drückte ich sie einfach auf und steckte den Kopf ins Zimmer. „Kann ich reinkommen?"fragte ich kleinlaut. „Klar."Kamm prompt die Antwort. „Was willst du?" Müde ließ ich mich aufs Bett fallen. „Eigentlich nichts." „Ach komm schon, immer wenn du so ankommst willst du etwas, oder dir brennt was auf der Seele."Percy sah mich prüfend an und fuhr fort seine Umhänge Ordentlich aufzuhängen. „Nein, mir brennt nichts auf der Seele. Na ja eigentlich doch...ach ich weiß auch nicht." „Ja wie jetzt? Is was los oder nicht?" „Ach das ist alles einfach so scheiß kompliziert!"jammerte ich und sah ihn flehend an. ‚Los sag irgendwas damit ich mich besser fühle.' „Aha!"er nickte. Percy typisch legte er die Stirn in falten. „Lass mich raten, es geht um Wood?!" Ich sah ihn böse an. „Warum den verflucht noch mal um Wood?"herrschte ich ihn an. „War nur so ein Gedanke, "sagte er gelassen. „dann geht es um Rabea, oder?"Ich nickte. Warum fühlte ich mich in seiner Anwesenheit nur so dumm? Ich begann zu erzählen. Von Snape, seinen Aufgaben, Rabeas gejammere und meinem kleinen Anfall. Er lauschte aufmerksam, und unterbrach mich nur um eine kleine Frage zu stellen. Als ich fertig berichtet hatte sah er mich einen Moment an, bevor er zur Antwort ansetzte. „Eigentlich ist die Sache doch ganz einfach, oder?" „Wirklich?"Fragte ich hoffnungsvoll und strahlte ihn an. „Natürlich. Geh hin und entschuldige dich gefälligst." Autsch. Mit so einer Antwort hatte ich nicht gerechnet. „Ja aber,..." „Kein aber Jen, du weißt genau wie ‚du' bist." „Ja aber,...ich finde das..." „Unfair?"unterbrach er mich. „Natürlich ist es unfair, aber danach fragt keiner. Gewöhn dich dran. Ich hab keine Lust ständig dein Seelenklempner zu sein, verstanden?"er klang vollkommen ruhig, und genau das trieb mich zur Weisglut. „Du willst es gar nicht verstehen, oder?"fauchte ich und sprang auf, unbeeindruckt sah er mir in die Augen. „Vielleicht verstehe ich es besser als du wahr haben willst. Schließlich beobachte ich das ganze schon eine weile. Du kannst die Verantwortung nicht auf jemanden abwälzen, so funktioniert es einfach nicht. Und jetzt reagierst du sauer weil du genau weißt das ich recht habe." „Dir geht es immer nur darum recht zu haben, oder Perc? Du willst gar nicht menschlich sein, weil du dann verletzbar bist. Du kannst alles nur durch Formeln und Daten erklären, aber wenn es um die Probleme andere geht stellst du sofort um auf unnahbar als wärst du allmächtig." „Unnahbar?"fragte er. „Dann erklär mir mal warum ich dir ständig zuhöre. Dir versuche zu helfen? Das hat nichts mir unnahbar zu tun. Ich kann für dich nicht immer die Kohlen aus dem Feuer holen." Wütend funkelte ich ihn an. „Das verlangt auch keiner von dir!"zischte ich und verließ das Zimmer. Aber nicht ohne die Türe hinter mir zuzuschlagen die mit einem lauten krachen ins Schloss viel. Wenn er mir nicht helfen wollte, sollte er es einfach lassen!
Love over gold 4: Creep
Die erste Woche verging schnell, und auch die zweite raste geradezu an mir vorbei. Ich hatte kaum Zeit darüber nachzudenken das Rabea und ich immer noch nicht miteinander redeten. Normalerweise benahmen wir uns nie so bescheuert, was zur Hölle war denn mit uns los? Ach was soll's, ich wollte auch gar nicht genauer darüber Nachdenken. Es gab einfach wichtigeres, zum Beispiel Snapes Berichte, die neuen Zaubersprüche, historische Ereignisse in der Zaubergeschichte, oder die bevorstehenden Zwischenprüfungen. Wiedereinmal saß ich Abends mit Oliver zusammen an einem der Tische im Gemeinschaftsraum und schrieb an einem neuen Bericht. Doch mein Kopf schmerzte und ich fühlte mich unwohl, lauter Formeln und Zutaten rauschten durch meinen Kopf und langsam vielen mir die Augen zu. „Hey, Hogwarts an Jenna. Augen aufmachen!" neckte er mich, und ich schreckte in die Höhe. „Schon so müde?" Verwirrt fuhr ich mir übers Gesicht und versuchte die Locken, die sich aus meinem Zopf gelöst hatten nach hinten zu streichen. Ich brachte nur ein benommenes Nicken zustande. „Komm, lass uns noch ein bisschen rausgehen solange die Sonne wenigstens ein bisschen scheint." Schlug er vor, und ich willigte gerne ein. Die Luft würde meinen Kopf endlich fei machen, und ich müsste mich nicht mit langweiligen Berichten herumschlagen. Julia warf mir einen argwöhnischen Blick zu, als wir an ihr vorbeigingen, und ich fragte mich ob ihr Interesse an Wood wirklich so stark war wie es mir vorkam. Ich wollte den beiden doch nicht im Weg stehen, möglicherweise war es ein Fehler mit ihm Spazieren zu gehen. Ich kaute gedankenverloren auf meiner Unterlippe herum während wir die Schule verließen. Die Sonne war im begriff unterzugehen aber die Luft war noch immer angenehm warm, nicht mehr so drückend wie in der ersten Woche. Einige Schüler waren wohl auf die Idee gekommen noch ein bisschen des warmen Wetters einzufangen bevor endgültig der Winter kam und alles unter einer weißen Schneedecke versinken würde. Wir schlenderten an ein paar Schülern entlang die in kleinen Grüppchen auf der Erde saßen, sich unterhielten und lachten. Ganz in meine Gedanken vertieft bemerkte ich erst gar nicht das Oliver zu erzählen begonnen hatte. Erst nur über Snape, und seine nervigen Berichte, über Quidditsch und wie sehr er sich auf die kommende Saison freute, doch dann bemerkte er wohl das ich nicht wirklich zugehört hatte. „Was beschäftigt dich eigentlich so?"fragte er und sah mich fragend an. „Ach...dies und jenes."Versuchte ich einzulenken und er nickte. Plötzlich viel mir auf das wir direkt auf das Quidditschspielfeld gelaufen waren. „Wollen wir uns nicht da drüben hinsetzen?"fragte er und ich nickte. „Also Jenna, erzähl mir doch ein bisschen von dir."Sagte er als wir uns ins Gras fallen ließen. „Warum?"platzte es patzig aus mir heraus und ich selbst zuckte bei der härte meiner Worte zusammen. „Na ja, wir werden in den nächsten Monaten viel Zeit miteinander verbringen, und schließlich kennen wir uns schon sechs Jahre und ich weiß trotzdem nichts über dich." Er ließ sich durch meine unfreundliche Art nicht abschrecken sondern lächelte mich einfach an, ich konnte gar nicht anders als sein lächeln zu erwidern. „Aber über mich gibt es nicht viel zu erzählen."Nuschelte ich leicht verlegen doch er lachte. „Komm schon, jeder Mensch kann etwas über sich erzählen."Er stupste mich in die Seite und ich kicherte. „Na gut, aber ich warne dich." „Warnen? Warum denn? Bist du etwa in Askaban ausgebrochen?" Ich schüttelte immer noch lachend den Kopf. Es tat gut hier einfach nur mit ihm zu sitzen, zu lachen und einfach mal alles zu vergessen. „Nun gut, was willst du denn wissen?"hakte ich nach doch er zuckte lediglich mit den Schultern. „Alles?!" „Das wäre aber eine verdammt lange Geschichte, findest du nicht?" Er legte den Kopf schief. „Wo kommst du her?" „Ich habe bis zu meinem neunten Lebensjahr bei meiner Oma in Glasgow gelebt, dann hat mein Vater mich zu sich nach Manchester genommen bis ich nach Hogwarts kam. Und letzen Sommer sind wir dann nach London gezogen." Berichtete ich. „Und was ist mit deiner Mutter?" „Sie ist tot."Sagte ich, und war verblüfft wie sachlich ich klang. „War es, du weißt schon... „ „Nein,"unterbrach ich ihn. „sie war krank." „Das tut mir leid."Murmelte er und sah betroffen zu Boden. „Hey, das muss dir nicht leid tun! Ich hab sie nicht wirklich gekannt, eigentlich kann ich mich auch gar nicht an sie erinnern. Sie starb als ich noch ganz klein war." Er nickte und schien plötzlich seinen eigenen Gedanken nachzuhängen. „Und? Was kannst du mir über dich erzählen?"fragte ich lächelnd und er sah mich wieder an. „Ich liebe Quidditsch!"seufzte er verträumt. „Das weiß ich."Ich kämpfte gegen das Lachen an, aber es schien mir nicht wirklich zu gelingen. „Jeder weiß es Oliver. Du beschäftigst dich doch mit nichts anderem, oder?" Er lachte. „Nein, eigentlich hast du recht. Ich kann nun mal nichts anderes." „Ach komm schon. Was willst du machen wenn du hier aus Hogwarts rauskommst? Professioneller Quidditchspieler werden?" „Das hatte ich eigentlich vor."Feixte er. „Und wenn das nicht klappt werde ich einfach Zauberminister."Wir lachten. Eine völlig entspannte Situation. Nichts verfängliches, einfach nur hier sitzen, lachen und alles andere vergessen. Das war was ich wollte. Ich wollte mir keine Sorgen darüber machen was alles sein könnte. Was ich alles falsch machen würde oder warum machen Dinge einfach nicht so liefen wie ich wollte. „Gehst du am Samstag nach Hogsmeat?"fragte er. „Ja, ich denke schon. Ich muss schließlich meine Schulden bei Fred und George begleichen." Wir saßen noch einige Zeit dort im Gras, bis die Sonne untergegangen war. Wir redeten ganz normal, über dies und jenes, schwiegen, genossen einfach die letzten Sonnenstrahlen und ein angenehmes Gefühl der Zufriedenheit machte sich in mir breit. „Komm lass uns zurück gehen, es wird kalt."Schlug er vor und ich nickte.
Endlich war der Samstag da, und ich konnte es kaum abwarten endlich wieder nach Hogsmeat zu gehen. Um zehn versammelten sich alle, die nach Hogsmeat gehen durften in der Großen Halle und McGonagall sammelte die Zettel ein. Rabea stand etwas abseits und unterhielt sich mit Sarah, einer Ravenclaw. Sie warf mir immer wieder Blicke zu, die ich nicht deuten konnte, und so beachtete ich sie gar nicht weiter. Percy hatte mich gebeten mit ihm zusammen in Hogsmeat für Ordnung zu Sorgen und mit geschwollener Brust stand er neben mir. Das Vertrauensschülerabzeichen glänzte in der schwachen Sonne. Ich bezweifelte zwar das sich die wilde Meute vor uns so einfach unter Kontrolle bringen ließ, den jeder schnatterte angeregt mit dem anderen, alle waren in voller Aufregung. Wir gingen gemeinsam den Hügel hinunter und schon bald sah man die ersten Häuschen. Ein grinsen huschte über mein Gesicht als ich die kleinen Häuschen mit den Vorgärten sah, die schräg abfallenden Dächer, und das vergoldete Schild ‚zu den drei Besen'. Das einzige Dorf in dem Ausschließlich Zauberer lebten. Seit meinem ersten Besuch in Hogsmeat hatte ich mir vorgestellt hier zu leben. Fernab von London. Weg von den vielen Touristen, dem Gestank der Autos und dem Lärm. Hier in einem dieser Häuschen stellte ich es mir einfach zu toll vor. Lee Jordan kam laut kichernd an uns vorbei und hielt sich angestrengt den Bauch während die Lachtränen über seine Wangen liefen. „Was ist denn mit dem los?"fragte ich Percy, doch der schaute auch nur recht ahnungslos aus der Wäsche. „Lee, alles in Ordnung mit dir?"fragte ich doch er konnte vor lachen kaum reden. „Kann...ich...nicht...ich...kann's nicht...sagen!"kicherte er. „Gott, was hast du denn heute morgen zum Frühstück gegessen?" „Lachkekse!" Jeder Muggel hätte bei dieser Bemerkung den Kopf geschüttelt, doch Percy wurde wütend. „George!!! Fred!!!"rief er und schon war er hinter den beiden her die amüsiert kichernd das weite suchten. Und jetzt stand ich plötzlich allein da. Ich sah mich einen Moment suchend um, doch in dem ganzen Gewirr von Bewohnern und Schülern konnte ich nicht viel erkennen. Jedoch konnte ich einen kurzen Blick auf Rabea erhaschen die Lachend mit Angelina vor Zonkos stand. Einen Moment überkam mich das Gefühl hinübergehen zu wollen zu ihnen, doch ich war zu stolz. Wenn ich jetzt zu ihr gehen würde, würde ich mich entschuldigen für etwas das mir nicht leid tat. Also ging ich allein in die ‚drei Besen'. Das kleine Pub war voller Menschen, die sich laut und angeregt unterhielten. Ich stand ein wenig verloren in der Tür und sah mich um, doch dann hörte ich eine bekannte Stimme die meinen Namen rief. „Setzt dich doch zu uns!" „Träum weiter Flint!"knurrte ich. Marcus verzog gespielt traurig das Gesicht und widmete sich wieder seinen Freunden. Vielleicht sollte ich einfach wieder zurück gehen. Was wollte ich allein schon hier anstellen? Ich wollte schon gehen als mir jemand seine Hand auf die Schulter legte. „Hey, komm doch zu uns." Ich fuhr wütend herum, um Flint noch einmal abzuschütteln, doch schaute ich in das freundliche Gesicht von Wood. „Hey."Sagte ich ganz verblüfft und sah ihn mit großen Augen an. Ohne weiter Worte zu verlieren zog er mich mit sich in den hinteren Teil des Pub's wo auch Fred, George, Josh und Daniel saßen. Ich lächelte überrumpelt in die Runde und ließ mich auf einen freien Stuhl fallen. „Na, kommst du um deine Schulden zu bezahlen?"neckte mich George. Und Daniel sah mich überrascht an. Ich lächelte nur entschuldigend und Fred erzählte von meiner Niederlage im ‚Snape explodiert'. Wir bekamen einer weitere Runde Butterbier und Josh holte begeistert seinen Fotoapparat aus seiner Tasche. Verzaubert, wie sich verstand. Interessiert sah ich mir die Kamera genauer an und Josh knipste euphorisch alles was ihm vor die Linse kam. „Hey, und jetzt von jedem ein Porträt!"Schlug er vor und sprang auf. „Los Wood, du bist der erste!"Oliver stand auf und stellte sich in Pose. „Hm, ich glaub so funktioniert das nicht."Murmelte Josh und sah abermals durch seine Kamera. „Jenna, gibst du mir bitte mal das 71275."Bat er mich.
Will er ihn jetzt erschießen, schoss es mir durch den Kopf und die anderen lachten. Hatte ich das gerade eben laut gesagt? Dem Gelächter zu urteilen, ja. Ach verdammt! „Oh Jenna, so was konnte ja nur von dir kommen." „Hey, wie meinst du dass jetzt?"fragte ich unfreundlich und musterte Fred genau. „Versteh mich doch nicht falsch, ich mein das nicht böse."Lenkte er ein, und die anderen lachten noch mehr.
Als wir das Pub verließen war es bereits dunkel, und es war merklich kühler geworden. Ich hatte Fred und George ihre Schokofrösche und das Butterbier gezahlt das ich ihnen schuldig war, und vergnügt stapften wir den Hügel hinauf zurück. Ich wickelte mir meinen Schal um den Hals und hörte Fred und George dabei zu wie sie über eine neue Erfindung diskutierten. Während die anderen beim Abendessen Unmengen von Braten und anderen Köstlichkeiten verdrückten stocherte ich lustlos in meinem Kartoffelpüree herum. ‚Hey, wenn ich es so hinschiebe sieht es aus wie Snape' „Was is?"Fragte Lee, der mir gegenüber saß. Verdutzt sah ich ihn an. „Wer sieht aus wie Snape?"wiederholte er seine Frage. Ach verdammt, schon wieder laut gedacht. Memo an mich: Halt die klappe! „Ach nichts..."versuchte ich einzulenken woraufhin er nur verständnislos den Kopf schüttelte.
Lustlos saß ich im Gemeinschaftsraum. Ich hatte keine Lust mir über Snapes Zaubertränke den Kopf zu zerbrechen, genauso wenig war ich erpicht darauf Wood bei seiner all abendlichen Ansprache an seine Team Kollegen zu lauschen. Ich erwog einen Moment ins Bett zu gehen, doch dann entschied ich mich anders. Ich ging die kalten Stufen hinauf und klopfte vorsichtig an die Türe. Als niemand antwortete drückte ich sie einfach auf und steckte den Kopf ins Zimmer. „Kann ich reinkommen?"fragte ich kleinlaut. „Klar."Kamm prompt die Antwort. „Was willst du?" Müde ließ ich mich aufs Bett fallen. „Eigentlich nichts." „Ach komm schon, immer wenn du so ankommst willst du etwas, oder dir brennt was auf der Seele."Percy sah mich prüfend an und fuhr fort seine Umhänge Ordentlich aufzuhängen. „Nein, mir brennt nichts auf der Seele. Na ja eigentlich doch...ach ich weiß auch nicht." „Ja wie jetzt? Is was los oder nicht?" „Ach das ist alles einfach so scheiß kompliziert!"jammerte ich und sah ihn flehend an. ‚Los sag irgendwas damit ich mich besser fühle.' „Aha!"er nickte. Percy typisch legte er die Stirn in falten. „Lass mich raten, es geht um Wood?!" Ich sah ihn böse an. „Warum den verflucht noch mal um Wood?"herrschte ich ihn an. „War nur so ein Gedanke, "sagte er gelassen. „dann geht es um Rabea, oder?"Ich nickte. Warum fühlte ich mich in seiner Anwesenheit nur so dumm? Ich begann zu erzählen. Von Snape, seinen Aufgaben, Rabeas gejammere und meinem kleinen Anfall. Er lauschte aufmerksam, und unterbrach mich nur um eine kleine Frage zu stellen. Als ich fertig berichtet hatte sah er mich einen Moment an, bevor er zur Antwort ansetzte. „Eigentlich ist die Sache doch ganz einfach, oder?" „Wirklich?"Fragte ich hoffnungsvoll und strahlte ihn an. „Natürlich. Geh hin und entschuldige dich gefälligst." Autsch. Mit so einer Antwort hatte ich nicht gerechnet. „Ja aber,..." „Kein aber Jen, du weißt genau wie ‚du' bist." „Ja aber,...ich finde das..." „Unfair?"unterbrach er mich. „Natürlich ist es unfair, aber danach fragt keiner. Gewöhn dich dran. Ich hab keine Lust ständig dein Seelenklempner zu sein, verstanden?"er klang vollkommen ruhig, und genau das trieb mich zur Weisglut. „Du willst es gar nicht verstehen, oder?"fauchte ich und sprang auf, unbeeindruckt sah er mir in die Augen. „Vielleicht verstehe ich es besser als du wahr haben willst. Schließlich beobachte ich das ganze schon eine weile. Du kannst die Verantwortung nicht auf jemanden abwälzen, so funktioniert es einfach nicht. Und jetzt reagierst du sauer weil du genau weißt das ich recht habe." „Dir geht es immer nur darum recht zu haben, oder Perc? Du willst gar nicht menschlich sein, weil du dann verletzbar bist. Du kannst alles nur durch Formeln und Daten erklären, aber wenn es um die Probleme andere geht stellst du sofort um auf unnahbar als wärst du allmächtig." „Unnahbar?"fragte er. „Dann erklär mir mal warum ich dir ständig zuhöre. Dir versuche zu helfen? Das hat nichts mir unnahbar zu tun. Ich kann für dich nicht immer die Kohlen aus dem Feuer holen." Wütend funkelte ich ihn an. „Das verlangt auch keiner von dir!"zischte ich und verließ das Zimmer. Aber nicht ohne die Türe hinter mir zuzuschlagen die mit einem lauten krachen ins Schloss viel. Wenn er mir nicht helfen wollte, sollte er es einfach lassen!
