Hallo, all ihr lieben Reviewer meiner Story. Vielen Dank für euer Lob, über das ich mich natürlich sehr freue!! Und Rommy, heute erfährst Du, wie Harry reagiert hat. Ich muss gestehen, ich war ein wenig inspiriert durch Deine Übersetzung mit dem Jungen unter der Treppe. Das hatte mir so gut gefallen, es war so rührend….für meine Geschichte hab ich aber den Tränenfaktor etwas abgeschwächt, weil es auch nur ein Teilaspekt meiner Geschichte ist. Ich hoffe, Du bist nicht sauer, wegen der Ähnlichkeit. Aber diese Lösung ist das was ich auch möchte. Genug geschrieben, jetzt dürft ihr lesen ;o)
Diese Erkenntnis brachte mir Herzklopfen, Nervosität und ein permanentes Gefühl des Schwebens. Aber ansonsten ging es mir bestens. Ich schmiss einen der Stühle um, rannte gegen den Bettpfosten und beschloss, Minerva oder sonst wen im Lehrerzimmer aufzusuchen. Ich hatte tatsächlich die Befürchtung, beim Anzünden der Kerzen Schloss Hogwarts anzustecken.
Während ich zu besagtem Raum unterwegs war, kam mir Minerva McGonagall aufgeregt entgegen, „Mrs. Duncan, wissen Sie wo Albus steckt? Er scheint spurlos verschwunden! Ich habe schon das halbe Schloss nach ihm abgesucht." Ich beruhigte sie rasch und antwortete, „Bitte machen Sie sich keine Sorgen, er ist bei den Dursleys, um Harry abzuholen." Dann erzählte ich ihr die Kurzfassung von meinem Gespräch mit Albus, denn sie schaute mich recht perplex an. Aber nach meinen Ausführungen wirkte sie gleich viel entspannter und hoffte auch, dass sein Besuch bei Harry von Erfolg gekrönt sei.
Wir gingen gemeinsam ins Lehrerzimmer, nahmen eine Kleinigkeit zu uns und studierten noch einige Schriften zu dem Reisezauber mit dem Rubin des Schwertes Excalibur. Nach einigen Stunden wurde ich immer unruhiger und es fiel mir zusehends schwerer, mich auf die Texte zu konzentrieren.
Minerva hatte sich zwischenzeitlich entschuldigt, sie hatte noch einige Vorbereitungen für das kommende Schuljahr zu treffen. Mir war warm, obwohl es mittlerweile schon früher Abend war und ich stand auf, um das große Fenster zu öffnen. Dies stellte sich als gar nicht so einfach heraus, ich musste meine ganze Kraft zusammen nehmen und zog und ruckelte an dem alten Holzrahmen. Dabei merkte ich nicht, dass jemand den Raum betreten hatte.
Endlich hatte ich das Fenster offen und diese Tätigkeit hatte mich erst Recht zum Schwitzen gebracht. Ich drehte mich erschöpft ausatmend um und blickte direkt in Albus' leuchtende Augen und sein strahlendes Lächeln.
„Harry ist hier", rief er glücklich, lief auf mich zu, nahm mich in die Arme und wirbelte mich so wild herum, dass mir fast schwindelig wurde. „Oh, das ist fantastisch! Ich bin ja so froh, dass Dein Besuch ein Erfolg war. Doch nun erzähl, was hat Harry gesagt und wie geht es dem Jungen überhaupt?" fragte ich Albus aufgeregt und merkte dabei gar nicht, dass ich zum formlosen „Du" übergegangen war. Aber mein Gefühl sagte mir, dass ihm das eh lieber war.
„Er ist zu dünn, zu blass und viel zu sehr vernachlässigt worden….hat dunkle Ringe unter den Augen und trauert sehr um Sirius, aber ich habe es wohl eben geschafft, dass er nun anfängt, diese Trauer zu verarbeiten. Im Moment schläft er in meinen Privaträumen, er war vollkommen erschöpft und da hat er Ruhe. Ich habe extra einen Lautlos-Zauber um meine Räume gelegt, damit nichts seine Ruhe stört", sprach Albus mit fast kindlicher Begeisterung zu mir.
Ich nickte nur lächelnd und ließ ihn weiter fortfahren.
„Als ich bei den Dursleys ankam, klingelte und Vernon Dursley mich an der Türe sah, machte er ein derartiges Gezeter und Geschrei, dass ich ihn kurzerhand mit einem Zauber stumm stellte", erzählte er grinsend. „Zu meinem Leidwesen wollte er vollkommen stimmlos handgreiflich werden, so dass ich ihm in einer höchst unbequemen Position einen Lähmzauber verpassen musste. Er holte nämlich gerade aus, mir einen Tritt zu verpassen und riss dabei auch noch die Arme hoch. Tja dummerweise wirkte der Lähmzauber genau in diesem Moment", gab Albus glucksend von sich. Laut lachend stellte ich mir den dicken Vernon auf einem Bein stehend mit hochgerissenen Armen vor!
„Endlich konnte ich zu Harry hochgehen", sprach Albus nun wieder ruhiger und ernster weiter, „er saß teilnahmslos auf seinem Bett inmitten ziemlicher Unordnung und unangetasteten Tellern mit Broten und anderen Nahrungsmitteln. Ich erschrak furchtbar aufgrund des bemitleidenswerten und verwahrlosten Anblicks dieses Jungen und begrüßte ihn erstmal. Er schaute mich aus glanzlosen Augen an und fragte nur, warum ich gekommen wäre. Er verstand gar nicht, dass ich mir Sorgen um ihn machte und war tatsächlich der Ansicht, er bringe seinen Mitmenschen nur Unglück und dass der Tod von Sirius und Cedric in allererster Linie seine Schuld sei. Außerdem glaubte er, ich wäre nur gekommen, um ihn an seine Bestimmung zu erinnern, die Vernichtung Voldemorts.
Delenn, Du kannst Dir nicht vorstellen, wie mich seine hoffnungslosen und traurigen Worte berührten. Ich konnte nicht anders, ich stand vor ihm und weinte. Er schaute mich erstaunt an und hatte wohl nicht mit dieser Reaktion von mir gerechnet. Und ich sagte ihm, dass ich nicht wegen seiner Bestimmung gekommen sei, sondern weil ich fast krank vor Sorge um ihn wäre und weil ich ihn liebe wie einen Sohn, den ich nie gehabt hatte!
Erst hatte ich das Gefühl, dass meine Worte nicht bis zu ihm durchgedrungen waren. Aber dann sah er mich mit großen, erstaunten Augen an und kam wie in Zeitlupe auf mich zu. Als wenn meine Worte einen Knoten bei ihm gelöst hätten, liefen plötzlich dicke Tränen lautlos über seine Wangen. Er wollte gar nicht mehr aufhören und ich nahm ihn vorsichtig in meine Arme und streichelte beruhigend über seinen Rücken. Er wehrte sich nicht und ließ meine Berührung zu. Nach einer Weile beruhigte er sich und ich fragte ihn sanft, ob er mit mir nach Hogwarts kommen möchte für heute und für immer. Da nickte er mir zu und lächelte zaghaft. Er hat gelächelt, Delenn! In dem Moment fühlte ich mich wie der glücklichste Mensch auf Erden. Wir packten schnell die paar Sachen, die der Junge eh nur hat und reisten mit einem Portschlüssel zurück. Harry hat längst nicht all seinen Kummer überwunden, aber den ersten Schritt zurück ins Leben hat er vorhin getan. Ich könnte die ganze Welt dafür umarmen", flüsterte Albus lächelnd und fing aber bei mir mit der Umarmung an.
Er hielt mich so fest, als hätte er Angst, ich würde ansonsten verschwinden. Dabei versanken unsere Blicke ineinander und das erste Mal küsste mich Albus ganz bewusst, sehr zärtlich und dann immer leidenschaftlicher. Ich fasste mit meinen Händen sein weiches, seidiges Silberhaar und fühlte mich atemlos vor Verlangen. Wie aus weiter Ferne drangen die Stimmen von Minerva McGonagall und Severus Snape an unser Ohr und holten uns recht unsanft in die Realität zurück.
Ich war erhitzt von dem Schwall dieser süßen Gefühle und löste mich recht widerwillig aus seiner zärtlichen Umarmung, um rasch meine Kleidung und mein Haar zu glätten. Ich sah Albus verzückt an und konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen, sein Zaubererhut war ihm während unserer leidenschaftlichen Kussattacken tief in die Stirn gerutscht und der Bommel vom Hut hing direkt über seiner Nase! Er lachte, als er es bemerkte und ließ sich von mir schnell den Hut richten.
Gerade noch rechtzeitig wurden wir fertig und ich fühlte mich ein bisschen wie ein 13jähriger Teenager, den die Eltern beim Knutschen mit dem ersten Freund ertappt hatten. Minerva und Severus betraten den Raum und sahen uns tatsächlich mit solchen Blicken an, als hätten sie uns bei irgendetwas erwischt! Albus und ich taten so, als hätten wir uns gerade angeregt über ein magisches Buch unterhalten, dass ich noch schnell vom Tisch genommen hatte, dummerweise aber falsch herum hielt.
„Albus!" rief Minerva gespannt, „hast Du bei Harry was erreichen können und ihn mitgebracht?" Snape zuckte bei dem Wort „Harry" sichtlich zusammen, offensichtlich und wohlweislich hatte Minerva ihm nichts über Albus' Kurzreise erzählt. „Potter ist hier?" zischte er Minerva an. Dabei veränderte sich sein gleichmütig-griesgrämiger Gesichtsausdruck in einem Gemisch aus extremer Abscheu und absoluten Unverständnis.
Albus bemerkte diesen Wandel nicht oder wollte es nicht bemerken. Auch ein missmutiger Severus Snape konnte heute sein Glück nicht trüben. „Ja Minerva", sprach er strahlend, „Harry ist hier. Er schläft gerade, hoffentlich traumlos und tief." Dann berichtete er auch den beiden von seiner Rettungsaktion in Sachen Harry Potter.
Als er mit der Beschreibung der Ereignisse bei den Dursleys fertig war, wandte er sich leise aber sehr eindringlich an uns alle, „Ich hoffe, ihr habt verstanden, wie viel Harry in den vergangenen Wochen und Monaten durchgemacht hat. Er wird noch lange brauchen, um wieder zu dem fröhlichen Jungen bzw. mittlerweile jungen Mann zu werden, der er einst war. Die nächsten Wochen soll er sich erholen und wieder zu Kräften kommen, seelisch sowie körperlich. Ich bitte euch alle, mich dabei zu unterstützen", bei seinen letzten Worten blickte Albus besonders Severus Snape fest in die Augen und dieser Blick sagte deutlich, dass die Bitte an uns, für Severus eher ein Befehl bedeuten sollte. Albus Dumbledore ließ keine Zweifel aufkommen, dass er ein Fehlverhalten seines Zaubertränkelehrers hierbei unter keinen Umständen dulden würde. Snape erwiderte auch keine Silbe, sondern senkte fast ein bisschen unterwürfig seinen Blick. Ich war fasziniert, wie Albus nur durch den Einsatz seiner Augen und seiner Stimme Menschen beeinflussen konnte, selbstverständlich ohne sie zu schädigen und vermutete, dass dies ein großer Teil seiner Magie ausmachte.
„Im Moment wurden uns einige ruhige Wochen geschenkt, aber wir wissen alle, dass das nicht von Dauer sein wird. Der Krieg wird kommen, vielleicht schneller als uns lieb ist und wir müssen darauf vorbereitet sein. Lasst uns jetzt noch Kraft tanken. Nächste Woche feiert Harry seinen 16. Geburtstag und ich möchte gerne die komplette Weasley-Familie und Hermine Granger mit ihren Eltern dazu einladen. Wenn sie wollen, können alle auch den Rest der Ferien hier verbringen, Platz ist ja reichlich im Schloss vorhanden. Es soll eine Überraschung für Harry werden. Außerdem ist er sicherlich froh, die Zeit mit seinen gleichaltrigen Freunden zu verbringen als nur mit älteren Zauberern und Hexen….und einer nicht so alten reizenden Besucherin", sagte er mit leichtem Zwinkern zu mir schauend, worauf ich gleich wieder errötete. Dieser Mann schaffte es doch glatt, mich mit einem Blick und ein paar Worten aus der Fassung zu bringen. Minerva dagegen wirkte ein wenig pikiert wegen der „älteren Hexen", sagte aber nichts. Dennoch hatte Albus ihren Blick gesehen und entgegnete versöhnlich schmunzelnd zu ihr, „liebe Minerva, bitte verzeih mir die offensichtliche Taktlosigkeit mit der älteren Hexe, aber dies bezog sich natürlich nur auf Harrys jugendliches Alter. Dich würde ich niemals als ältere Hexe bezeichnen". Da war es wieder, das berühmte Funkeln in seinen Augen, welches auch prompt Wirkung zeigte. Minerva lächelte ihn alles verzeihend an!
Gemeinsam verließen wir nun alle das Lehrerzimmer und wünschten uns gegenseitig eine gute Nacht.
Ich ging schweigend mit Albus an der Seite in Richtung meines Zimmers. Wir hingen beide unseren Gedanken nach. Als wir angekommen waren, nahm Albus meine Hände in seine und sprach liebevoll zu mir, „in den vergangenen zwei Tagen ist so viel bedeutendes Geschehen Delenn. Alles hat mit Deinem unfreiwilligen Besuch hier angefangen. Du hast Dich gefragt, was der Zweck Deines Aufenthaltes genau zu diesem Zeitpunkt hier sei. Ich glaube, ich kenne die Antwort auf diese Frage jetzt." Und er zog mich zu sich und unsere Lippen vereinten sich zu einem langen, zärtlichen und leidenschaftlichen Kuss. Er sah mir tief in die Augen und sprach weiter, „morgen wird ein entscheidender Tag für Dich werden. Ich werde Dir meine Überraschung mitteilen und wenn alles klappt, erhältst Du auch Antworten auf Deine anderen Fragen. Bitte sei aber nicht böse, wenn ich erst gegen Abend Zeit für Dich haben werde. Harry braucht meine Zuwendung dringend und es gibt noch einiges, was ich mit ihm bereden wollte und….." Ich verschloss seine Lippen mit einem Kuss und flüsterte ihm zu, „psssttt….Du musst Dich doch deswegen nicht entschuldigen. Natürlich hast Du Dich erstmal um Harry zu kümmern und andere wichtige Angelegenheiten. Hey ich bin schon groß", zwinkerte ich ihm zu, „ich werde mich schon irgendwie beschäftigen können. Und abends besuchen wir die Einhörner, Du erzählst mir geheimnisvolles und vielleicht noch viel mehr. So und nun geh zu Harry und kümmere Dich um Deinen Schützling."
Mit einem letzten Gute Nacht Kuss verabschiedeten wir uns voneinander. Ich stand noch einige Minuten auf dem Korridor und stellte mir gerade meine Reaktion vor, wenn er mir morgen mitteilen würde, dass ich ganz leicht wieder in meine Parallelwelt reisen könne. Irgendwie machte mich dieser Gedanke gar nicht mehr froh, sondern betrübte mich eher. Meine Zukunft und mein Glück sah ich nur noch in seiner Nähe. Albus Dumbledores blaue Augen begleiteten mich in meinen Gedanken und in meinen Träumen. Und ich wollte nur noch neben diesen erwachen.
to be continued
