Hallo Kissymouse, Rommy und laser-jet, danke für eure lieben Reviews. Da wird gleich motiviert, schnell weiterzuschreiben ;o)
Kissymouse: Du hast ja viele Fragen…was Albus ihr bzw. mir sagen will, erfährst Du im folgenden Kapitel. Warum schenkt ein Mann einer Frau wohl Schmuck ;o)). Wie ich mit Harry klar komme steht auch in diesem Kapitel…und Severus? Ach den gibt es ja auch noch…sorry, aber irgendwie kann der Albus Dumbledore nicht das Wasser reichen. Von daher glaube ich nicht, dass noch allzu viel von ihm erscheinen wird ;o)
Rommy: Danke für Erlaubnis ;o)) Aber wer ist MarySue???? Ich bin's auf jeden Fall nicht, ich bin Delenn und das seit 1998 (First Chat Contact). Ist das auch jemand der FF's schreibt? Die Story habe ich ganz bewusst in der Ich-Form geschrieben, denn sie soll ja mein Erlebtes zeigen. Außerdem hab ich was dagegen, wenn jemand anderes Dumbledore küssen darf (ganzschlimmeifersüchtigbin) o)) Und wenn's dadurch weniger lesen….was soll's. Die wissen halt nicht, was sie verpassen (grins).
Tag drei meiner ungewöhnlichen Reise begann mit dem wunderbaren Gesang von Fawkes, der durch das geöffnete Fenster in mein Zimmer geflogen kam und ein kleines Briefchen über meinem Bett fallen ließ. Danach setzte er sich mit elegantem Flügelschlag auf den Bettpfosten, tirilierte leise und wartete wohl auf Antwort. Ich öffnete den Umschlag und darin war folgender Gruß von Albus Dumbledore:
Guten Morgen Delenn,
ich hoffe, Du hattest eine angenehme Nacht.
Was hältst Du von einem romantischen Picknick
im verbotenen Wald mit anschließendem Besuch
bei den Einhörnern um 19.00 Uhr heute Abend?
Fawkes und ich warten auf Deine Antwort.
Liebe Grüße Albus
Ich strahlte voller Vorfreude auf den heutigen Abend und schrieb schnell mein begeistertes Ok aufs Papier und gab den Zettel Fawkes zurück. Dieser flog sogleich mit einem fröhlichen Träller zurück ins Schulleiterbüro. Voller Elan sprang ich aus dem Bett, ich wusste, heute würden mich nichts und niemand unterkriegen. Selbst der düstere Schatten eines Severus Snapes müsste sich heute meiner Glücksaura geschlagen geben.
Ein Geräusch, das klang wie ein zuschlagendes Tor, machte mich aufmerksam. Ich schaute aus dem Fenster und erblickte Harry und Albus, die nebeneinander langsam Richtung Hagrids Hütte schlenderten. Ich konnte deutlich an der Gestik erkennen, obwohl natürlich keine Stimmen zu hören waren, dass die beiden ein intensives Gespräch führten. Gut so, dachte ich, dass war auch längst fällig. Ich wollte auch Albus nicht darauf ansprechen, dass ging nur die beiden was an. Wenn er mir was darüber erzählen möchte, dann wird er es schon von sich aus machen.
Unten im großen Gemeinschaftsraum saß nur Minerva und trank ihren Tee, dabei las sie eine Muggel-Zeitung, die Albus abonniert hatte. Er war der durchaus vernünftigen Ansicht, dass es wichtig sei, auch die Nachrichten der Muggel zu verfolgen. Snape war nicht anwesend, er frühstückte wahrscheinlich meist im Dunklen, da Sonnenlicht und er zwei Welten waren, die besser nicht so häufig aufeinander treffen.
„Guten Morgen Professor McGonagall", grüßte ich sie freundlich. Sie sah von ihrer Zeitung auf und lächelte, „ah ebensolchen guten Morgen. Ach sagen Sie doch Minerva zu mir. Das Professor ist immer so förmlich." Ich grinste und antwortete, „klar, gerne. Aber nur, wenn Sie mich auch Delenn nennen." Dann schnappte ich mir einen Toast mit Rührei und Minerva gab mir netterweise einen Teil ihrer Zeitung.
„Oh, Riverdance gastiert in Edinburgh", rief sie plötzlich entzückt aus. „Sie müssen wissen Delenn, ich liebe diese irische Stepptanzgruppe, weil ich doch selber in jüngeren Jahren irischen Stepptanz mit Begeisterung ausgeübt habe, natürlich nur Hobbymäßig. Leider hatte ich in den letzten Jahren überhaupt keine Zeit mehr dazu und man wird ja auch nicht jünger", seufzte sie aus tiefster Seele.
Als sie von dem Stepptanz sprach, machte es bei mir oben „Klick". Und ich wusste gerade ganz genau: ich kann Stepptanzen! Ich wusste zwar nicht wo ich es gelernt hatte und bei wem aber ich hätte jetzt aus dem Steggreif zu „Mack the knife" von Robbie Williams tanzen können. Aber an diesen merkwürdigen Erinnerungseffekt hatte ich mich mittlerweile gewöhnt.
„Minerva", rief ich nun zu der immer noch sehnsüchtig an Vergangenes denkenden Verwandlungslehrerin, „Sie werden es kaum glauben. Aber ich kann auch stepptanzen und zwar schon eine ganze Weile. Allerdings nicht irischer Stil, sondern amerikanischer Stepptanz so wie Fred Astaire, Gene Kelly etc. Was halten Sie von einer kleinen Trainingsstunde, falls Sie uns ein Paar geeignete Schuhe zaubern könnten?" fragte ich mit kritischem Blick auf meine bequemen Sommersandalen.
Sie schaute mich erst entgeistert an, dann überlegte sie mit runzelnder Stirn, dann hellten sich ihre Gesichtszüge endlich auf und sagte grinsend zu mir, „Warum eigentlich nicht!"
Meine Glücks- und Elanaura schien Minerva zu inspirieren, denn mit ungeahnter Leichtigkeit zauberte sie die Lehrertische und –stühle beiseite, verwandelte den Steinboden zum Teil in Parkett und zu guter Letzt noch unsere normalen Straßenschuhe in irische (für Minerva) und amerikanische (für mich) Steppschuhe.
„Musik fehlt noch," meinte Minerva schließlich und nun erklang im großen Gemeinschaftsraum eine fröhliche irische Volksweise, die einfach zum Steppen einlud. Ich stellte fest, Zauberei bringt im täglichen Leben erhebliche Vorteile!
Mit einigen typischen Steppschritten, wie Shuffles und Flaps, machten wir uns warm. Dann zeigte sie mir einige Schritte aus ihrem Reperetoire, die ich gleich ausprobierte. Dabei immer schön gerade im Kreuz und die Hände ruhig hängen lassen. Wir beide kamen richtig ins Schwitzen, waren wir doch ausgelassen und voller Enthusiasmus bei der Sache.
Minerva hatte schon einen richtig roten Kopf, hielt sich aber tapfer, trotzdem riet ich zu einer kurzen Getränkepause. „Na, wie wär's jetzt mit einer Runde Swing im Stil der großen alten amerikanischen Muggel-Musicals", fragte ich sie herausfordernd grinsend. Mit Feuer und Flamme tat Minerva kund, dass sie diese Hollywood-Musicals schon als junges Mädchen geliebt hatte und Fred Astaires federleichten Tanzstil stets bewunderte.
Robbie Williams Stimme begleitete erstmal meine Steppschritte und ich tanzte Minerva das Stück vor. Sie war hin und weg und bat darum, dass ich ihr gleich Schritte und Kombinationen daraus zeige. Wir übten wie für die Weltmeisterschaft und merkten gar nicht, wie die Zeit verflog. Mittlerweile konnten wir zwei eine Hälfte des Stücks fast perfekt zusammen vorführen. In unserer Begeisterung merkten wir nicht, dass uns zwei Augenpaare beobachteten.
Vom Eingang her hörten wir auf einmal Applaus, aufgrund der geringen Personenzahl zwar keinen rauschenden aber immerhin Applaus. Albus und Harry standen an der Türe und hatten uns wohl schon eine Weile beobachtet.
„Ihr zwei seid ja Klasse!", rief er uns strahlend zu, „es ist euch wohl klar, dass ihr das demnächst hier aufführen müsst. Da geht kein Weg dran vorbei", entgegnete er schmunzelnd und zwirbelte dabei an seinem Bart herum.
Minerva und ich wurden ganz verlegen und ich konzentrierte meinen Blick daher auf Harry, den ich jetzt zum ersten Mal direkt vor mir sah. Der Junge war mir direkt sympathisch, ein hochgeschossener, recht dünner Teenager mit zu großen Klamotten, zu blasser Gesichtsfarbe, strubbeligen aber kräftigen schwarzen Haaren und smaragdgrünen Augen, die nicht mehr matt waren, sondern lebendig und interessiert zu uns hin schauten.
Ich beschloss, dass Eis zu brechen und ging lächelnd auf Harry zu. „Hallo Harry, ich freue mich, Dich kennen zu lernen. Ich bin Delenn und ich vermute, dass Albus Dir schon ein bisschen über meine merkwürdige Reise hier hin erzählt hat." Er schaute mich offen und freundlich an und sagte zu mir, „Oh ja, im Groben weiß ich Bescheid. Das war übrigens echt stark gerade. Wenn Sie Lust haben, zeige ich Ihnen nachher mal eine Runde Zauberersport…..Quidditch!" Dabei grinste er mich etwas verschämt an, wie es halt so Jungs in diesem Alter machen. „Das ist eine super Idee, „antwortete ich begeistert, „solange ich nicht fliegen muss. Ich bleib lieber mit den Füßen auf dem Boden."
Harry wirkte Gott sei Dank längst nicht so depressiv wie ich befürchtet hatte. Ich wusste zwar nicht, was Albus ihm vorhin gesagt hatte, anscheinend hatte er aber die richtigen Worte gewählt. Worte, die von Herzen kamen.
Zwischenzeitlich überlegte Albus wohl schon, wann demnächst Kurse für Stepptanz in Hogwarts angeboten werden könnten, denn er ließ nicht locker und unterbreitete Minerva seine Ideen, „Also im Ernst jetzt Minerva, das hat mir so gut gefallen, was ihr zwei eben vorgetanzt habt, dass ich der Meinung bin, unsere Schülerinnen und Schüler sollten auch die Möglichkeit haben, es zu erlernen. Schau mal, wir bieten als Sportprogramm Quidditch an, aber es mag ja nun mal nicht jeder diesen Sport oder hat gar kein rechtes Talent dafür. Aber gerade bei den jungen Damen hier im Schloss bin ich mir sicher, dass so ein Stepptanzkurs sehr gut ankäme", sprach's und zwinkerte Minerva dabei um Zustimmung bittend zu.
Innerlich schmunzelnd beobachtete ich Albus' faszinierende Überzeugungstaktik mit Hilfe seiner blauen Strahleaugen. Minerva druckste zwar erst noch herum und schaute mich fragend an aber da ich nicht wusste, wie lange ich überhaupt noch auf Hogwarts sein würde, hielt ich mich besser aus dieser Diskussion heraus.
„Delenn, vielleicht hättest Du ja Lust, Minerva ein wenig beim Tanzunterricht zu unterstützen. Gemeinsam könntet ihr zwei bezaubernden Damen es schaffen, dass sogar Jungen am Stepptanzkurs teilnehmen möchten", fragte er mich charmant und passend zu meinen Gedankengängen. Die Fähigkeiten dieses Mannes waren wohl unergründlich und ich teilte ihm meine Bedenken bezüglich der Länge meines Aufenthaltes hier mit.
Seltsamerweise lächelte er sanft und wissend, als stände es außer Frage, dass ich jemals überhaupt hier fort müsse. „Vielleicht", sprach er nun leise, „steht es Dir frei zu entscheiden, ob Du hier im Schloss bleiben möchtest. Betrachte es als Einladung, egal was nun letztendlich die Ergebnisse unserer Nachforschungen sein werden. Du bist hier auf Hogwarts herzlich willkommen und ich würde mich sehr freuen, wenn Du Dich entschließen könntest, hier zu leben. Denke jetzt schon mal darüber nach, Du sollst nicht unvorbereitet sein."
Ich nickte ihm zu, wollte noch etwas dazu erwidern, wurde aber von Severus Snapes eiligen Schritten abgelenkt, der zu Albus trat, ihn beiseite nahm und ihm leise etwas ins Ohr flüsterte.
„Oh, es tut mir Leid, meine Damen, Harry, ich muss nun los. Delenn, es scheint so, dass Deine Fragen heute beantwortet werden können", sprach Albus zu uns allen, „Minerva, könntest Du freundlicherweise auch mit uns mitkommen? Und Du Harry bist so lieb und kümmerst Dich ein bisschen um Delenn." Dabei schaute er den Jungen liebevoll an und legte ihm kurz die Hand auf die Schulter.
Die drei verschwanden Richtung Eingangshalle und Harry meinte zu mir gewandt, „Wissen Sie was, ich zeige Ihnen jetzt erst mal den Griffindorturm und mein Zimmer. Außerdem sagte Albus vorhin zu mir, dass der Feuerblitz wieder da ist wo er hingehört, nämlich neben meinem Bett. Diese grauselige Umbridge hatte ihn eingesperrt und mir lebenslanges Quidditchverbot erteilt aber Gott sei Dank ist Umbridge Geschichte und Hogwarts hat wieder den besten Schulleiter aller Zeiten. Aber sie wissen das ja alles. Sie müssen mir unbedingt genauer erzählen, wie Sie hier hingekommen sind. So eine abgefahrene Geschichte habe ich noch nie gehört."
Auf dem Weg zum Griffindorturm begann ich, Harry die Einzelheiten meiner unglaublichen Parallelwelt- und Zeitreise zu berichten und er staunte bei jedem meiner Sätze mehr. Obwohl ich gestehen musste, ich wäre den dreien nur zu gerne ins Lehrerzimmer gefolgt. Denn Severus Snape machte einen ungewöhnlich aufgeregten Eindruck. Ich vermutete, dass Entscheidendes in meiner Angelegenheit in Erfahrung gebracht werden konnte!
Harry und ich verbrachten einen angenehmen Nachmittag zusammen. Als wir in seinem Schlafraum ankamen, erkannte ich das mittlere Bett wieder, es war meine „Ankunftsstation" hier. Harry musste lachen und meinte zu mir, „das ist Rons Bett. Schade eigentlich, dass Sie nicht während der Schulzeit hier aufgewacht sind. Rons dummer Gesichtsausdruck wäre das wert gewesen." Ich war da allerdings anderer Ansicht und erzählte besser nichts von meinem Deckenschleppengang durch Hogwarts mit Albus als Träger. Genug der Peinlichkeiten, das sollte auf jeden Fall nicht in die Geschichte von Hogwarts eingehen.
Nachdem Harry seinen Feuerblitz anerkennend begutachtet hatte (Umbridge hatte ihm keine Borste gekrümmt), zogen wir los in Richtung Quidditchfeld. Er setzte sich auf den Besen und just in diesem Moment ging so eine Art innere Verwandlung bei ihm vonstatten. Harry fühlte sich wohl auf dem eigentlichen Kehrgerät, hob so plötzlich vom Boden ab, dass ich erschrocken einen Satz nach hinten machte um dann wieder wahnsinnige Flugmanöver durchzuführen, die mich nicht wirklich zur Nachahmung animierten. Er flog steil hoch, bremste in der Luft ab, ließ sich wieder fallen und drehte Schrauben wie bei einer Kunstflugdarbietung. Ich sah dem Schauspiel mit unverhohlener Bewunderung zu. Der Junge und der Besen wurden eins in der Luft!
Mit endlich gesunder Gesichtsfarbe und neuem Glanz in den Augen verkündete mir Harry anschließend, dass er nun Hunger und Durst habe. Außerdem würde sich Dobby sicher freuen, wenn wir ihn mal besuchen kämen. Wir stiefelten zum Schloss zurück und Harry erklärte mir währenddessen die Regeln des Quidditchspiels.
Im Schloss angekommen führte mich Harry zu einem Gemälde mit einer großen Obstschale und kitzelte die grüne Birne, die darauf zu sehen war. Plötzlich veränderte diese ihr Aussehen und aus der Birne wurde ein Türgriff. Der Weg zur Küche stand uns offen.
Dobby kam gleich herbeigelaufen und umarmte Harry freudig mit seinen dünnen Ärmchen, „Oh Harry Potter, ist das schön, Sie zu sehen. Und das Sie Dobby besuchen, Sie sind so lieb", schniefte er glücklich. „Ich freue mich auch, wieder hier zu sein und Dich und alle hier zu sehen. Na ja die, die schon da sind. Ok bei Snape ist die Freude nicht so doll", grinste er Dobby und mich an. „Sag mal Dobby, hast Du was Leckeres zu essen und trinken für uns zwei hier?" „Natürlich Harry Potter, Sir. Setzen Sie und Madame Duncan sich doch bitte schon dahin". Und er wieselte los, Nahrung für seine zwei Besucher zu besorgen. Eine Minute später bog sich der Tisch vor köstlichen Speisen und wir stärkten uns erstmal ausgiebig. Ich lobte Dobby und die anderen Hauselfen in höchsten Tönen, weil das Essen wirklich richtig gut schmeckte. Da erröteten die kleinen Kerle und Elfenmädchen bis hinauf in die Fledermausohrenspitzen, was putzig anzuschauen war.
Vollkommen satt und erschöpft von dieser höchst anstrengenden Tätigkeit lehnten Harry und ich uns auf den Stühlen zurück. „Sie mögen ihn sehr, nicht wahr", fragte mich Harry plötzlich aus heiterem Himmel. „Wie jetzt", fragte ich sichtlich verwirrt zurück, „wen meinst Du denn?" Aber meine rote Gesichtsfarbe zeigte deutlich, dass ich genau wusste von wem er sprach. „Na wen schon", grinste er zurück, „Hogwarts Schulleiter Albus Dumbledore meine ich." „Klar mag ich ihn", stammelte ich etwas nervös und spielte verlegen mit meinen Haarspitzen, „wer mag diesen freundlichen und liebenswerten Menschen denn nicht, Typen wie Voldemort mal ausgenommen?" Harry schaute mich irgendwie tiefgründig mit seinen grünen Augen an, lächelte leicht und sagte aber nichts mehr. Merkte man es uns so an, dass die gegenseitige Zuneigung weit über das normale Maß hinausging? Ich beschloss, mich in Albus Nähe ein bisschen mehr zusammen zu reißen. Ich wollte schließlich nicht, dass im Lehrerkollegium nachher noch getratscht wurde über uns. Gott sei Dank waren sehr wenig Personen im Schloss und ich wusste ja auch nicht, wie lange ich überhaupt noch hier sein würde. Diese vielleicht noch sehr kurze Zeit wollte ich dieses schöne Gefühl der Verliebtheit auf jeden Fall noch genießen.
Ein Blick auf die Wanduhr ließ mich zusammenfahren, „Oh Schreck, es ist ja bereits 18.00 Uhr, „rief ich zu Harry, der leicht zusammen zuckte bei meinem plötzlichen Aufschrei, „um 19.00 Uhr bin ich mit Albus verabredet und ich wollte zuvor noch….na ja duschen, zurechtmachen usw." Harry grinste nur verstehend, wir verabschiedeten uns von den Elfen und gingen jeder unseres Weges, aber nicht ohne uns gegenseitig vorher einen schönen Abend zu wünschen.
Ich flitzte unter die Dusche, wusch meine Haare, kämmte mich, legte etwas Make up auf und benutzte ein paar Tropfen des Rosenblütenparfüms, welches auf dem Waschtisch stand. Als Kleid wählte ich ein luftiges bodenlanges im Empirestil, über und über mit dunkel- bis hellvioletten Rosen bedruckt. Selbstverständlich legte ich sein Geschenk an. Ich warf noch einen schnellen prüfenden Blick in den Spiegel und machte mich dann einigermaßen zufrieden auf Richtung Eingangshalle.
Albus war noch nicht da. Ich wartete und schlenderte dabei durch die große Eingangshalle. Auf einmal fielen mehrere wunderschöne rote und rosafarbene Rosen von der Hallendecke direkt zu meinen Füßen nieder. Fasziniert schaute ich dem Schauspiel zu und bückte mich, um die herrlichen Blumen aufzuheben. Beim Aufstehen stand er vor mir, schaute mich sehnsüchtig mit funkelnden Augen an und sagte mit sanfter Stimme zu mir, „Rosen sind die Königinnen der Blumen und der Einlass in das Herz einer Frau." Mein Herz war bereits sperrangelweit offen und Arm in Arm machten wir uns glücklich anlächelnd auf den Weg in den verbotenen Wald.
Er führte mich zu einer fast surreal schönen Lichtung am Rande des verbotenen Waldes. Dunkle hohe Tannen bildeten eine natürliche Grenze ins Innere des Waldes. Das schon tief stehende Licht der Sonne brach sich in den Tannen und schimmerte geheimnisvoll. Die Wiese davor war intensiv grün und viele bunte Sommerblumen streckten ihre Köpfe dem Wind zu. Blütenpollen umtanzten uns wie Schneeflocken. Bis auf das ferne Lied einzelner Vögel war es absolut still.
Albus holte aus einer seiner Taschen eine Art kleiner wollener Kiste hervor und tippte diese mit seinem Zauberstab an, so dass wir jetzt einen ausgewachsenen Picknickkorb einschließlich Decke vor uns hatten. An der Rückwand eines großen Steines breitete er die Decke aus und zauberte der Bequemlichkeit halber noch große kuschelige Kissen für uns herbei. Wir hockten uns auf Kissen und Decke und machten uns an dem Picknickkorb zu schaffen. Dummerweise hatte ich vorhin bei den Hauselfen soviel gegessen, dass ich kein bisschen hungrig war. Außerdem war ich auch viel zu aufgeregt. Dabei waren wirklich köstliche Sachen für uns eingepackt worden: kleine Hähnchenschenkel, Mini-Sandwiches, Cherrytomaten, Weintrauben und Erdbeeren. Und natürlich eine Flasche gut gekühlten italienischen Weißwein, den Albus sogleich entkorkte und in unsere Gläser füllte.
„Cheers Delenn, auf einen wunderschönen und aufschlussreichen Abend", sprach Albus mit tiefem Blick zu mir. „Ich trinke auf die Erfüllung meiner Wünsche und meiner Sehnsüchte. Möge mir dieser Abend mich meinen Träumen näher bringen", antwortete ich ihm leise und wir stießen mit unseren Gläsern an.
Ich nahm eine der Erdbeeren und schaute in Richtung des Waldes, „wann meinst Du, kommen die Einhörner heraus?" „Hmm…ich vermute erst wenn es etwas dunkler ist, bis dahin können wir uns dem Wein und dem guten Essen widmen", antwortete Albus mit einem Lächeln. „Vielleicht sollten wir uns einander ruhig auch widmen, was hältst Du davon?" fragte ich mit neckend verführerischem Unterton und fütterte Albus spontan mit einer Erdbeere, so dass eine Antwort hinfällig und unmöglich wurde. Und so begann eine höchst erotisierende gegenseitige Fütterung mit saftigen Erdbeeren und knackigen Weintrauben, unterbrochen von leidenschaftlichen Küssen und kleinen Neckereien. Ich versuchte Albus zu „dressieren" mir die Erdbeere oder Weintraube, die ich vorsichtig zwischen den Zähnen festhielt, ohne Einsatz von Hilfsmitteln nur mit seinem Mund wegzuschnappen. Wie das ausartete, brauche ich wohl nicht näher zu beschreiben. Schließlich beruhigten sich unsere erhitzten Gemüter wieder und ich legte meinen Kopf in seinen Schoss, während er entspannt an dem Stein lehnte und zärtlich dabei mein Haar streichelte.
Die Dämmerung war längst angebrochen und Mond und Sterne funkelten am Firmament um die Wette. Ein Käuzchen begrüßte mit lautem „Schuhuuu" die kommende Nacht. Und dann sahen wir sie!
Eine wunderschöne Einhorn-Stute und ihr Fohlen. Das Fell der Stute strahlte in einem fast überirdischen Weiß, verstärkt noch durch das schwache Funkeln des Mondlichts. Das Kleine versteckte sich hinter der Mutter aber ich konnte deutlich die goldene Färbung des Fells erkennen, außerdem hatte es noch kein Horn. Ein Anblick, der bei mir fast Tränen der Rührung hervorrief.
„Du musst Dich ganz fest auf die Einhörner konzentrieren und sie gedanklich zu Dir wünschen", flüsterte Albus mir zu. Ich nickte aufgeregt und konzentrierte mich. Erst geschah nichts, doch auf einmal trabten diese herrlichen Geschöpfe langsam auf uns zu. „Geh hin zu der Stute", sagte Albus leise, „sie hat Dein Rufen vernommen und akzeptiert. Jetzt kannst Du sie streicheln. Und wenn das Fohlen hervorkommt, dann streichele es ruhig auch." Er lächelte mir aufmunternd zu und ich machte mich vorsichtig auf den Weg zu den Einhörnern.
Sanft streichelte ich über das seidenweiche Fell des schönen Tieres, das mich mit seinen seelenvollen Augen klug anschaute. Es schnaubte leise und stupste seinen Kopf sanft an meine Wange. Ich umschlang den Kopf des Einhorns und so blieben wir eine Weile in friedlicher Eintracht stehen. Es war als würde die Zeit stillstehen und das Glück in diesem Moment gefangen halten. Vorsichtig schaute nun auch das Fohlen hinter seiner Mutter hervor und kam neugierig zu mir hin. Ich kraulte den flauschigen Kopf des niedlichen Jungtieres und küsste beide zart auf die Stirn. Albus hatte sich zwischenzeitlich neben mich gestellt und legte seinen Arm um mich. Die Tiere gingen langsam wieder zum Eingang des Waldes und wieherten uns zum Abschied noch zu. Ich war vollkommen ergriffen von dem Erlebten und konnte nichts sagen. Dafür sprach Albus zu mir, „ja diese Wesen berühren unsere tiefsten Gefühle, rein und vollkommen gut wie sie sind. Komm wir setzen uns wieder. Du weißt ja, wir haben noch was zu besprechen und Geheimnisse aufzuklären", lächelte er mich verschmitzt an. Seltsamerweise gab er mir seinen Zauberstab und bat mich, Licht damit zu machen, weil er unseren Picknickplatz etwas in Ordnung bringen wollte. „Lumos, sag einfach nur Lumos!" Ich schaute zwar etwas ungläubig, da Zauberstäbe ohne Zauberkräfte meines Wissens nach nicht funktionieren aber tat wie mir aufgetragen. „Lumos", sprach ich mit möglichst kräftiger Stimme. Und der Zauberstab entfachte an seiner Spitze ein funkelndes helles Licht!
„Willkommen im Club der magischen Welt Delenn, Du bist nämlich eine Hexe", sagte ein verschmitzt grinsender Albus Dumbledore zu mir.
to be continued
