Erstmal vielen lieben Dank an meine Reviewer!!!! Eure Fragen werden hoffentlich mit diesem abschließenden Kapitel alle gelöst. Ist es das Ende einer Odyssee oder der Beginn eines neuen glücklicheren Lebens? Lest selber ;o)
„Ich…ich bin eine Hexe?" konnte ich nur ungläubig stammeln, „aber wieso, was ist mit mir hier geschehen?" Und sah Albus mit großen, fragenden Augen dabei an. „Komm her und setz Dich erstmal zu mir auf die Decke", sagte er freundlich zu mir, „Du wirst alles erfahren. Es wird wohl ein langer Abend heute". Albus schaute dabei zu den glitzernden Sternen am Nachthimmel, als bäte er diese um Unterstützung.
Er saß wieder angelehnt an den großen Stein und ich setzte mich ihm gegenüber, denn ich wollte ihn ansehen, während er mir endlich all meine Fragen beantworten würde. „Delenn", sprach er sanft und nahm dabei meine Hand in seine, „ich ahnte bereits sehr früh, dass Du Zauberkräfte besitzt. Vielleicht erinnerst Du Dich an Deinen ersten Morgen hier auf Hogwarts. Ich fragte Dich doch nach meinem Passwort für mein Büro. Du hattest es richtig geraten und daraufhin öffnete sich der Wasserspeier. Delenn, das hätte nicht funktioniert, wenn Du eine Muggel gewesen wärst! Der Passwort-Zauber für meine Büro- und Privaträume ist nur wirksam, wenn ein Zauberer oder eine Hexe ihn ausspricht. Das weiß kaum jemand im Schloss, ich habe diese zusätzliche magische Sicherung extra um meine Räume gelegt."
Hinter meiner Stirn arbeitete es und ich erinnerte mich an den kurzzeitig erstaunten Gesichtsausdruck von Albus, dachte mir aber an diesem Morgen nichts weiter dabei. Zu viele andere Dinge gingen mir zu dieser Zeit durch den Kopf.
Albus fuhr weiter fort, als er mein Erinnern und Verstehen bemerkte, „Also dachte ich mir schon meinen Teil, wollte Dir aber zuerst nichts sagen, um Dich nicht noch mehr zu verwirren. Außerdem wollte ich meine noch wackelige Theorie zuvor mit Fakten festigen. Alles hängt natürlich mit dem magischen Rubin des Schwertes Excalibur zusammen. Vor vielen vielen Jahrzehnten habe auch ich mich mit diesem Rubin beschäftigt. Er ist seit seinem Verschwinden ein Mysterium und eine Herausforderung in der magischen Welt. Eine Herausforderung auch für mich, damals noch ein recht junger Zauberer, der voller Wissensdurst und Tatendrang war. Ich machte mich auf den Weg nach Camelot, um den Rubin zu finden."
Fasziniert hörte ich Albus' Worten zu und versuchte mir vorzustellen, wie er als junger Zauberer auf Merlins Spuren in Camelot wandelte. Bei Gelegenheit wollte ich ihn mal nach Fotos aus dieser Zeit fragen….hmmm, falls damals schon jemand Fotos gemacht hatte. Manchmal vergaß ich einfach, wie alt Albus ja tatsächlich war!
„Tja dummerweise hatte nicht nur ich die Idee, nach dem Rubin zu suchen. Camelot glich doch mehr einem Rummelplatz für Zauberer, die alle nur ein Ziel hatten, nämlich auch den verschwundenen Rubin zu finden. Meine Enttäuschung über diesen ganzen Zirkus war groß und ich beschloss, der Bitte meines Freundes und Mentors Nicolas Flamel zu folgen. Er hatte mir zuvor geschrieben, dass er sich sehr freuen würde, wenn ich ihn bei seinen alchemistischen Forschungen unterstützen könnte. Er wäre begeistert von der Wirkung des Drachenblutes und plane die vollständige Erforschung dessen, dazu benötige er aber meine Unterstützung. Ich nahm sein Angebot an und dachte nicht mehr an den Rubin.
Die Zeit verging, mein Traum wurde endlich wahr und ich wurde Lehrer für Verwandlung auf Hogwarts. Wieder hatte ich keine Muße mehr, nach dem Rubin zu suchen und so ist es bis heute geblieben. Was sollte ich auch mit einer anderen Welt, wenn ich mit dieser hier voll ausgelastet war und heute noch bin?
Es gab Krieg mit Grindelwald, einem bösen Zauberer ähnlich wie Voldemort heute. Bloß, dass es damals meine Bestimmung war, ihn zu vernichten. Heute muss ein nicht mal 16jähriger Junge diese schwere Bürde tragen", sagte Albus mit trauriger, müder Stimme.
Ich schluckte, nahm Albus' Hand ganz fest in meine beiden Hände und sah ihn intensiv an, „Harry hat eine schwere Bürde zu tragen, aber er hat auch die besten Freunde als Unterstützung, die man sich wünschen kann. Und was noch wichtiger ist, er bekommt durch Deine Liebe eine Kraft, gegen die selbst ein Voldemort nichts ausrichten kann. Er wird mit dem Herzen kämpfen, Seite an Seite mit Menschen, die ihn lieben. Voldemort aber weiß gar nicht was Liebe ist, er wird von seinen Todessern nur gefürchtet."
„Ach Delenn", lächelte mich Albus immer noch traurig an, „Du kennst Voldemort oder Tom nicht so wie ich ihn kennen gelernt habe. Er ist kalt, vollkommen gefühllos. Er tötet ohne mit der Wimper zu zucken kleine wehrlose Kinder oder andere hilflose Menschen. Mitleid ist nicht in seinem Wortschatz vorhanden.
Aber ich weiche vom Thema ab", seufzte er leise. „Der Rubin war also weg und ich habe nicht weiter nach ihm gesucht. Und nun kommt Kathleen J. Rowland ins Spiel. Die Eule hat heute Mittag ihre Antwort gebracht, Du hast es Dir wahrscheinlich schon gedacht, als mich Severus so aufgeregt sprechen wollte."
Ich nickte nur und lauschte gebannt den nun folgenden, alles bedeutenden Worten von Albus.
Dieser kramte einen dicken Umschlag aus seinem Umhang hervor und gab ihn mir. „Hier ist Kathleens Antwort. Lies ihn am besten erstmal in Ruhe durch und danach fragst Du mich, was Du wissen willst und musst", sagte er nur schlicht zu mir.
Mit zitternden Fingern nahm ich den Umschlag, zog vorsichtig den Brief heraus und begann den sorgfältig mit violetter Tinte geschriebenen Text zu lesen:
Lieber Severus,
ich bin untröstlich Dir schreiben zu müssen, dass an all dem ich Schuld trage. Nie hätte ich gedacht, dass mein Kontakt mit der nicht-magischen Parallelwelt so etwas auslösen und ein unschuldiger Mensch durch den Riss im Kontinuum reisen würde.
Bevor Du – und wahrscheinlich auch Minerva und Albus – mich verdammen, lass mich Dir erklären, wie es dazu gekommen ist.
Seit meiner Jugend sind König Artus und Merlins magisches Leben meine Passion. Ich habe alles über sie studiert und jede Information über ihr Wirken gierig aufgesogen. Dabei stößt man unwillkürlich auf Excalibur und den magischen Rubin, der Kontakt oder sogar Reisen in Parallelwelten unserer eigenen Welt möglich machen soll.
Auch hörte ich, dass es bisher niemanden gelungen war, den verschwundenen Rubin nach Merlins Tod wieder zu finden. Er hatte wohl die berechtigte Sorge, dass seine Magie anderen Schaden zufügen könne.
Aber all die vergeblichen Versuche anderer Zauberer und Hexen konnten eine Kathleen J. Rowland nicht abhalten! Blutjung und voller Tatendrang reiste auch ich nach Camelot und fand außer anderen Suchenden erstmal nichts.
Das Schwert war aufgebahrt in der kleinen Schlosskapelle von Camelot, in einer hölzernen Schatulle neben dem Altar. Es war weder verschlossen noch sonst wie abgesichert (außer einer längst geöffneten Versiegelung Merlins. er hatte hierfür nur einen leichten Zauber benutzt, wohl wissend, dass einige vermeintliche Glücksritter selbst vor der Zerstörung seiner Habseeligkeiten nicht zurückschrecken würden). Eingewickelt in einem blauen Samttuch hatte Merlin nur noch einige persönliche Gegenstände mit in die Schatulle gelegt: Briefe von Artus, eine Pfeife, ein schlichtes Silberkreuz, ein Lederbeutel mit ein paar Münzen und seinen Zauberstab. Alles recht unspektakuläre Dinge, wenn man mal von dem Zauberstab absieht. Dieser zeigte aber keinerlei Wirkung, wenn andere Magier versuchten, ihn zu benutzen. Es war nicht mehr als ein dünner Holzstock.
Aus Erzählungen und Schriften wusste ich bereits, welche Möglichkeiten, den Rubin wieder zu finden, die anderen Zauberer und Hexen bereits probiert hatten. Fast ganz Camelot wurde auf den Kopf gestellt, was nur irgendwie rot aussah, wurde mit Verwandlungssprüchen traktiert. Von den Beigaben in der Schatulle hatte man die Briefe von Artus und den Zauberstab aufs Genaueste untersucht, alles andere erschien nutzlos. Aber niemand fand weder den Rubin noch Hinweise auf ihn.
Ich beschloss daraufhin, die Sache anders anzupacken und verglich die Beigaben mit dem Lebenslauf Merlins. Bücher und Biographien hatte ich vorsorglich auf meine Reise mitgenommen. Und tatsächlich fand ich eine Stelle im Lebenslauf Merlins, die mich stutzig machte. Es wurde von einem Zerwürfnis Merlins mit dem damaligen Kirchenfürst geschrieben. Fortan zog sich Merlin vollständig aus der Kirche zurück und blieb dieser wohl bis zu seinem Tod fern. Die Aufbewahrung seiner sterblichen Überreste und des Schwertes Excalibur in der Schlosskapelle Camelots entstand wohl nicht im Sinne seines letzten Willens, sondern auf politischen Druck des damaligen Zauberministers, der keinen Kratzer an dem Mythos Camelot haben wollte.
Das war der Punkt, wo ich stutzig wurde (offensichtlich hatte niemand zuvor Merlins Biographie aufmerksam gelesen). Was sollte das Kreuz dann in der Schatulle, die Merlin selber kurz vor seinem Tod verschlossen und versiegelt hatte?
Ich las weiter in seinen Aufzeichnungen speziell für Verwandlungen aller Art, denn ich hatte eine Idee!
Jeder suchte Excalibur an den unmöglichsten und weit entferntesten Orten. Was wäre denn, wenn der Rubin nie wirklich weg gewesen wäre? Für mich war das Kreuz der Schlüssel zu allem. Also testete ich die verschiedensten Verwandlungszauber an dem unscheinbaren Kreuz und hatte Glück! Bereits der vierte Zauber verwandelte das schlichte Silberkreuz in den sagenumwobenen Rubin des Schwertes Excalibur!
Du kannst Dir nicht vorstellen Severus, wie ich mich damals gefühlt habe. Ich – die 24jährige Kathleen J. Rowland – hatte das geschafft, woran seit hunderten von Jahren die größten Magier aller Zeiten scheiterten.
Ich hatte den magischen Rubin alleine gefunden!
Frag mich nicht mehr warum, aber ich wollte, dass niemand etwas von meinem unglaublichen Fund erfährt. Ich wollte ihn studieren, wollte wissen, was außerhalb unserer bekannten Welt war.
Und auch hierbei hatte ich Erfolg! Reisen durch die Parallelwelten war nur unter ganz besonderen Umständen möglich, ich hatte auch nicht vor, in die anderen Welten zu reisen. Ich wollte Kontakt zu den Menschen dort haben.
Wie Du weißt, ist das Schreiben meine zweite Passion. Oft genug war ich bei euch, oft genug auch, ohne dass ihr davon wusstet (dazu komme ich später Severus).
Ich hatte also den Stein (das Schwert war nicht notwendig dabei) und beschwor den Zauber zur Parallelwelt. Es entstand ein Flimmern in der Luft und eine ca. 1 x 1 m große Fläche zeigte erst wabernden Nebel, dann bildete sich langsam der Blick in eine andere Welt hinein. Und vor mir sah ich das erstaunte Gesicht meines Parallelwelt-Ichs Joanne K. Rowling!
Es folgte ein stundenlanges Gespräch und viele Erklärungen, sie zeigte sich erstaunlich verständlich und war von ähnlicher Begeisterung wie ich. An diesem Abend beschlossen wir eine Zusammenarbeit und vollkommenes Stillschweigen über unser gemeinsames Vorhaben gegenüber Dritten.
Es war die Geburtsstunde der Autorin Joanne K. Rowling!
Sie versorgte mich mit Informationen aus ihrer Welt zu allen Gebieten, Wissenschaft, Technik, Politik, Kultur. Im Gegenzug lieferte ich ihr die Story ihres Lebens….Hogwarts und die magische Welt drumherum.
Oft genug war ich bei euch – mittlerweile ja selber anerkannte Autorin und freischaffende Journalistin – und recherchierte für den Tagespropheten und meine Bücher…….und für Joanne K. Rowling!
Regelmäßig erhielt sie von mir mündliche und schriftliche Berichte über Hogwarts und seine Bewohner, über Harry und Voldemort. Ich zeigte ihr Fotos, die sie abfotografierte, ebenso wie meine Schriften. Gegenstände ließen sich nicht durch das Parallelfenster weitergeben. Und der Reisezauber funktionierte nur unter ganz bestimmten Umständen, wie einer besonderen Sternenkonstellation, die nur alle 426 Jahre auftritt und zwei Personen, die eins sind und den wahren Wunsch verspüren, in der jeweiligen anderen Parallelwelt zu leben. Erschwerend kam hinzu, dass selbst Merlin diesen Zauber nie angewandt hatte. Die eigene Magie des Steins zeigte Merlin dessen Möglichkeiten. Und Merlin hatte viele der Geheimnisse mit ins Grab genommen.
Außerdem hätte es bei Joanne und mir nie geklappt, weil wir beide nicht den Wunsch verspürten, die Plätze zu tauschen, selbst wenn die Sterne richtig gestanden hätten. Aber das taten sie erst vor 2 Tagen.
Jetzt muss ich Dir und besonders Albus noch etwas anderes beichten. Du fragst Dich vielleicht, wie ich Joanne all das hab berichten können. Auch Ereignisse, die ich selber gar nicht miterlebt hatte und von denen ich nicht wissen konnte.
Um es kurz zu machen, ich bin ein nichtregistrierter Animagus!
Ich war viel häufiger im Schloss zugegen, als Du es Dir vorstellen kannst. Meine Animagusform ist eine höchst ungewöhnliche und es war sehr schwierig, dies zu erlernen.
Severus ich bin ein Insekt-Animagus und zwar für verschiedene Arten von Insekten!
Wahrscheinlich denkst Du jetzt, dass das unmöglich sei. Ist es nicht Severus, nicht wenn man schwarze Magie zu Hilfe nimmt, um ein Animagus zu werden. Ich habe das getan, ich wollte mehr. Hab mich nicht mit dem normalen, guten Zauber zufrieden gegeben. Das muss eure unfreiwillige Besucherin jetzt ausbaden. Ich schäme mich so dafür.
Ich habe euch alle belauscht, als Fliege, Wespe oder sogar Spinne. Der Nachteil hierbei ist, ich bin gezwungen, die gewählte Animagusform für mindestens 8 Stunden beizubehalten, d. h. während dieser 8 Stunden kann ich mich nicht in meine menschliche Form zurückverwandeln.
Das hilft euch zwar nicht weiter aber es erklärt, warum ich Harry im Ministerium oder beim trimagischen Turnier nicht geholfen habe. Ich konnte nicht eingreifen, meine Animagusgestalt hielt mich gefangen.
Dies ist der hohe Preis für meine Experimente mit der schwarzen Magie. Dabei habe ich meine Seele verkauft und die Schuld, dass ich niemanden von euch helfen konnte, lastet für immer und ewig auf mich. All dies bedachte ich nicht, als ich vor mehreren Jahren die Zusammenarbeit mit Joanne beschlossen hatte.
Diese Frau, von der Du geschrieben hast, wird nie mehr in ihre Parallelwelt zurückkehren können. Es war der unglaublichste aller Zufälle, dass alle Voraussetzungen für eine Reise an diesem Tag zutrafen. Irgendwo in dieser anderen Welt wird ihr Parallel-Ich jetzt sein, ihrer beiden gedachten Herzenswünsche sind in Erfüllung gegangen, weil ich Joanne zu dieser Zeit meine Notizen gezeigt hatte. Und es kann durchaus sein, dass die besagte Frau nun auch über Zauberkräfte verfügt, denn sie wollte offensichtlich nach Hogwarts. Der Rubin ist auch mir noch in vielen Punkten ein Mysterium, es kann sein, dass ihr Besuch bei euch viel wichtiger ist, als ihr es im Moment ahnt. Zeige Albus bitte diesen Brief, er wird wissen, was zu tun ist.
Ich bitte euch alle, auch die mir unbekannte Frau, um Verzeihung, obwohl ich weiß, dass mein Verhalten unverzeihlich war. Sei gewiss Severus, ich wollte wirklich niemanden Schaden zufügen, dafür mag ich euch alle dort viel zu gern.
In Freundschaft Kathleen!
Langsam ließ ich den Brief in meinen Schoß sinken und begriff nun, was ich eigentlich schon längst geahnt und insgeheim sogar gehofft hatte: ich konnte nicht mehr in meine alte Welt zurück. Ich spürte Albus' Blick auf mich ruhen und schaute in seine sanften Augen. „Nun weißt Du alles Delenn", sagte er leise zu mir, „ich hoffe, Du bist nicht zu geschockt oder traurig aufgrund der soeben erfahrenen Tatsachen. Ach fast hätte ich es vergessen. Kurz vor unserem Treffen brachte mir eine Eule diese Nachricht eines Freundes aus Deutschland, der gute Kontakte zu der hiesigen Tagespresse unterhält. Es ist der Vorabdruck einer Suchmeldung, die morgen in der regionalen Zeitung erscheint."
Noch erwiderte ich nichts zu dem gerade Erfahrenen und nahm die kleine Anzeige entgegen. Es war das Foto einer Frau zu sehen, die meine Zwillingsschwester hätte sein können. Sie trug nur die Haare etwas kürzer und hatte blonde Strähnen anstatt meiner roten Tönung. Folgender Text stand darunter:
Vermisst!! Die 35jährige kaufmännische Angestellte
M. M. aus D. wird seit 3 Tagen vermisst. Sie ist allein-
stehend und hat weder bei ihrem Arbeitgeber noch bei
einer Bekannten eine Nachricht hinterlassen. Ihre Woh-
nung zeigt keine Spuren von Gewaltanwendung oder
Vorbereitungen für eine Reise. Für sachdienliche Hin-
weise über das Verbleiben dieser Frau wenden Sie sich
bitte an die zuständige Polizeidienststelle.
„Ich wünsche ihr alles Glück auf Erden in meiner Welt", sagte ich zu Albus und lächelte ihn an. Er wirkte ein wenig erstaunt aufgrund meines fröhlichen und entspannten Gesichtsausdrucks aber was sollte ich machen? Je mehr ich über meine Situation nachdachte, desto wohler fühlte ich mich.
Denn ich konnte hier bleiben in der Zaubererwelt, auf Hogwarts und bei ihm!
Albus war merkwürdig unsicher, als würde ihn etwas bedrücken. Schließlich rückte er mit der Sprache heraus, „Du weißt ja Delenn, Du kannst hier auf Hogwarts leben und Du wirst auch in Magie unterrichtet." Während er sprach, stellte ich mir begeistert vor, als Erstklässerin in die Halle zu marschieren und erwartungsvoll die Zeremonie mit dem sprechenden Hut über mich ergehen zu lassen. Hoffentlich würde ich nach Griffindor kommen.
Meine Überlegungen zum ersten Schultag wurden durch Albus Worte unterbrochen, „ich sorge dafür, dass Du alles bekommst, was Du hier zum Leben und für die Schule benötigst. Aber ich möchte Dich nicht dazu nötigen. Vielleicht willst Du ja gar nicht auf Hogwarts bleiben. Delenn bitte sage mir ehrlich, ob ein Leben in Hogwarts Dein Wunsch ist. Wenn Dir etwas anderes für Dein Leben vorschwebt….kein Problem, Du erhältst finanzielle Starthilfe von mir, Geld hab ich genug, soviel kann ich in diesem Leben nicht mehr ausgeben. Ich kann und darf nicht erwarten, dass Du Dein künftiges, noch junges Leben auf die Sehnsüchte und Träume eines viel zu alten schrulligen Zauberers aufbaust."
Nach dieser Ansprache von Albus war ich ziemlich geplättet und kurzzeitig auch sprachlos. Glaubte er tatsächlich, er wäre für mich nur ein kurzes Amüsement für einige ungeplante Stunden gewesen? Dachte er, ich ginge jetzt auf die Suche nach jemand Jüngeren, nur weil ich nun doch nicht mehr hier fort kann?
Es wurde Zeit, dass ich dem Herrn Professor mal klar machte, warum ich in erster Linie so glücklich war, dass ich hier bleiben konnte!
Ich kniete mich direkt vor ihm hin, so dass ich ein bisschen größer war in dieser Position als er, nahm seinen Kopf in beide Hände, zog den ziemlich verdattert dreinschauenden Albus an mich heran und gab ihm einen Kuss, dass ihm fast die Luft weg blieb. Danach schob ich ihn leicht von mir weg, blickte streng in seine gütigen blauen Augen und sagte aber grinsend zu ihm, „Du süßer Dummkopf, glaubst Du ernsthaft, ich lasse Dich noch mal aus meinen Fängen. Entweder erträgst Du mich die nächsten 434 Jahre (ich musste ja die 8 Jahre Differenz meines Reisestarts dazurechnen) oder Du verzauberst mich in irgendwas. Freiwillig wirst Du mich nicht los Professor Dumbledore."
„Du bist verrückt", rief er glücklich lachend aus und seine Augen schimmerten verdächtig. Er würde doch wohl nicht weinen, wenn dann bitte schön nur Glückstränen. Er flüsterte zu mir, „ach Delenn, Du weißt ja gar nicht, auf was Du Dich einlässt. Das Leben hier kann sehr gefährlich werden. Ich beschütze Dich so gut ich kann, aber auch mir sind Grenzen gesetzt." Ich kuschelte mich enger an ihn und spürte keine Angst, nicht in seiner Nähe, „ja ich mag verrückt sein", entgegnete ich lächelnd, „aber nur verrückt nach Dir. Vergiss nicht, es hat einen Grund, dass ich hier bin. Und ich werde alles mir Menschenmögliche unternehmen, dieser Aufgabe gerecht zu werden. Und vielleicht erhalte ich ja die ein oder andere Privatstunde von Dir, damit ich schnell eine richtige Hexe werde."
„Einige Privatstunden?" schmunzelte er, „Du bekommst ganz viele von mir. Außerdem hab ich Dich dann immer in meiner Nähe. Nie hätte ich noch vor wenigen Tagen geglaubt, dass mir das Leben noch solches Glück beschert. Delenn, ich liebe Dich!"
Ein zärtlicher Kuss war meine stumme Antwort. Wir saßen noch lange in dieser Nacht eng umschlungen auf der Decke nahe des verbotenen Waldes. Gegen Morgengrauen gingen wir Hand in Hand zum Schloss zurück mit der Hoffnung auf einen neuen Tag und ein neues Leben!
The End….und wenn sie nicht gestorben sind, dann lieben sie sich noch heute ;o)
