Neue Freunde
"Pro - Professor Lupin . . .?", stotterte Harry.
Er war geschockt, er hatte sich nicht darauf vorbereitet ihn so plötzlich wieder vor sich zu sehen, doch dann schwand sein Schock vor Freude.
"Was machen sie denn hier?", fragte Harry wieder mit fester Stimme.
"Der Einladung von Molly, Arthur und Sirius folgen, wird ich mal sagen!", antwortete Lupin belustigt über Harrys immer noch staunenden Blick.
"Sirius wusste, dass sie kommen . . .", warf Harry etwas entrüstet ein, doch er wurde von Sirius unterbrochen, der gerade neben ihn in den Flur getreten war.
Mit einem freudestrahlenden Gesicht ging er auf Lupin zu und umarmte ihn wie einen Bruder, dann sprach er "Gute Reise gehabt, Moony?". Lupin verzog etwas das Gesicht.
"Es ging - du weißt ja, wie der fahrende Ritter so ist . . ."
Eine peinliche Stille trat ein, dann sagte Harry "Sirius, stimmt es, dass du wusstest, das Professor Lupin kommt?".
"Ja, allerdings.", antwortete Sirius knapp.
"Wir dachten, es sollte einen Überraschung für euch werden!", fügte er rasch, auf Harrys empörten Blick, hinzu.
Doch bevor Harry etwas erwidern konnte, packte Sirius Lupin an der Schulter und führte ihn ins Haus hinein.
"Harry, wärst du so nett Lupins Gepäck reinzubringen?", rief ihm Sirius über die Schulter hinweg hinzu und schon waren sie verschwunden.
Harry schnaubte, sprang dann jedoch trotzig die Treppen in den Hof hinunter und sah sich nach irgendwelchen Koffern oder Taschen um. Plötzlich stieß er gegen etwas harten und schrie laut vor Schmerz auf, er war gegen etwas geprallt, doch sein Schrei war nicht der einzige gewesen.
Als er sich den Kopf gerieben hatte und er nicht mehr alles verschwommen sah, konnte er erkenne mit wem er da zusammen geprallt war. Dort auf den Boden saß ein Mädchen, welches mit beiden Händen ihr Knie umklammerte und dabei mit schmerzverzerrtem Gesicht drein sah. Eigentlich wollte er sich entschuldigen, doch fragte er nur plump "Wer bist du?"
Jedoch reichte Harry ihr eine Hand, damit sie sich aufrichten konnte. Mit einem dankbaren Nicken ergriff sie seine Hand und Harry zog sie hoch.
"Rachel Hunter, ich bin Remus Lupins Nichte.", sagte sie beiläufig, ohne dabei Harrys verdutztes Gesicht zu bemerken. "Du bist was . . ."keuchte Harry, er meinte nicht richtig gehört zu haben.
"Ich bin die Nichte von Remus Lupin.", sagte sie Nocheinmahl, sah jedoch dieses mal direkt in Harrys Augen.
Als sie Harrys Stirn sah, weiteten sich ihre Augen, doch nicht aus Erstaunen über seine Narbe, sondern mit loderndem Interesse.
"Ah, du bist also der berühmte Harry Potter, von dem jeder spricht, er habe die Rückkehr Lord Voldemorts erlebt . . ."
Harry fühlte sich etwas verwirrt, nicht nur, dass Rachel Voldemorts Namen nannte, nein, sie sprach auch noch davon, als ob es die natürlichste Sache der Welt wäre.
"Hast du keine Angst, seinen Namen auszusprechen?", fragte Harry neugierig.
"Da, wo ich herkomme, ist es nicht unüblich in bei ganzen Namen zu nennen.
Weißt du, bei uns ist der ganze Kram mit "Du - Weißt - Schon - Wer nicht so verbreitete. Eher nennen wir in den dunklen Lord oder eben Voldemort.", sprach Rachel.
Jetzt, da sie neben Harry im Licht stand, betrachtete er sie etwas genauer. Sie war groß gewachsen, sicher fast einen halben Kopf größer als Hermine, sie war sogar fast so groß wie Harry, schlank, hatte blau - graue Augen. Ihr hellbraunes Haar, war zu einem Pferdeschwanz gebunden, doch vorne hingen ihr ein paar Strähnen heraus. Harry meinte, dass sie ungefähr in seinem Alter sein musste.
"Und wo kommst du her?", fragte Harry auf Rachels Antwort hin.
Etwas forsch sah Rachel ihn an, doch dann lächelte sie und schlug vor "Pass auf, wir machen einen Deal. Während wir das Gepäck reintragen beantworte ich dir deine Fragen, doch dann musst du meine auch beantworten . . ."
Harry nickte zustimmend.
"Also gut, woher kommst du?", fragte er ein zweites mal, als sie gerade raus zur Straße gingen, um das Gepäck von Lupin und Rachel zu holen.
"Du musst wissen, dass ich nur Halbengländerin bin, meine Mutter kommt aus Deutschland.", antwortete Rachel.
"Wie . . .?", fragte Harry nach, der nicht genau verstand.
"Also, mein Vater war der Bruder von Remus Lupin, mein Onkel, und er war Auror. Daraus kann man schließen das mein Vater Engländer war, genauso wie mein Onkel.", erklärte Rachel ihm, jedoch etwas genervt.
"Oh, ja klar, aber wenn das so ist, warum bist du nicht früher nach Hogwarts gekommen, oder bist du gar nicht magisch?", fragte Harry.
"Nun ja, ich bin nicht in England aufgewachsen, sondern in Deutschland.", meinte sie. "Aber du hast doch gesagt, dass dein Vater Auror und Engländer war . . .", nuschelte Harry, der immer noch nicht recht verstand.
Rachel blieb jetzt stehen und blickte zu Boden, dann sprach sie "-War- ist der entscheidende Punkt, als ich klein war, noch nicht einmal ein halbes Jahr starb mein Vater, sein heißgeliebter Beruf wurde ihm schließlich zum Verhängnis. Zu der damaligen Zeit, kurz nachdem ich geboren war, lebten meine Eltern schon getrennt, sie waren nicht mehr zusammen - eigentlich weiß ich gar nicht warum ich dir das alles erzähle, vielleicht, weil du einfach ein vertrauenswürdiger Typ bist - na ja, egal - jedenfalls lebte meine Mutter mit mir in Deutschland und mein Vater in England. Eines Nachts wurde er dann von fünf Todessern überrascht, er werte sich, doch am Ende kriegten sie ihn."
Schweigen. Harry wusste nicht so recht was er sagen sollte, irgendetwas aufmunterndes, doch es fiel ihm nichts ein.
"Wie alt bist du eigentlich?", fragte Harry dann.
"Fünfzehn, vor kurzem geworden.", antwortete Rachel, während sie sich wieder in Gang gesetzt hatte.
"Und warum bist du jetzt in England?", fragte Harry.
"Du bist wirklich neugierig, aber na gut, dass kann ich dir ja jetzt auch erzählen - also, meine Oma ist eine Hexe, doch meine Mutter ist ein Squib, also nicht magisch, so was gab es bisher noch nicht in unserer Familie, meine magische Fähigkeiten habe ich daher von meinem Vater. Nun da meine Mutter nicht zaubern kann, hat sie sich einen nichtmagischen Job gesucht und liebt ihn auch sehr. Leider konnte sie nicht mit nach England und so hat sie mich der Obhut meines lieben Onkels anvertraut.", erzählte Rachel.
"Aber warum bist du hier?", hackte Harry nach und sah sie dabei an.
"Weil ich dieses Jahr nach Hogwarts komme, um genau zu sein in die fünfte Klasse.", fügte Rachel in einem etwas gereizterem Ton.
"Warum . . .", fragte Harry.
"Du kannst wohl nur diese eine Frage stellen, o.k. ich sag's dir jetzt ganz genau - in Deutschland bin ich vier Jahre auf die Magierschule Marago gegangen, zwar ist diese Schule ganz gut, aber Hogwarts schlägt sie um weiten, außerdem kann man auf Hogwarts einen viel besseren Abschluss machen und ich wollte schon immer mal nach England."
Harry strahlte "Jetzt hab ich verstanden!".
Rachel rollte mit den Augen, musste dabei jedoch lachen und meinte dann "So, jetzt habe ich dir in fünf Minuten meine ganze Lebensgeschichte erzählt, nun darf ich dich ausfragen!".´
Er nickte und gab ihr zu verstehen, dass er damit einverstanden war.
"Stimmt es, dass du im Juli die Rückkehr Lord Voldemorts miterlebt hast?", fragte sie und senkte dabei ihre Stimme. Harry schluckte und war nach innen gekehrt, er wollte nicht schon wieder an diese Geschehnisse erinnert werden, doch da er Rachel eine Antwort schuldig war, schließlich hatte sie ihm ja auch auf alle Fragen geantwortet, wenn sie auch unangenehm waren, antwortete er darauf.
"Ja, ich habe miterlebt wie er auferstanden ist . . ."
Er blickte zu Boden und Rachel sah ihn dabei genau an.
"Gut, dass reicht schon, mehr möchte ich auch gar nicht wissen, wenn du willst kannst du auch reingehen, ich hol das Gepäck auch alleine, ist ja nicht so schwer.", sprach Rachel und sah ihn dabei aufmunternd an.
"Schon gut, ich helf' dir.", sprudelte Harry hastig hervor - er war ihr undenklich dankbar, dass sie ihn nicht weiter ausgequetscht hatte.
Den Rest des Weges schwiegen sie und Harry war in seine Gedanken vertieft, als ihn plötzlich etwas Ansprang. Es war doch nicht etwas schon wieder jemand, mit dem er zusammengeprallt war? Doch dieser jemand stellte sich als etwas ziemlich haariges mit einer großen Nase heraus - es war ein Hund, um genau zu sein ein Husky, der Harry gerade mit seiner Zunge abschlabberte.
"Leila, aus!", donnerte Rachels laute Stimme zu dem Hund hin und sofort ließ dieser los.
"Tut mir wirklich leid, aber Leila ist oftmals etwas stürmisch vor Freude, wenn sie Fremde trifft.", fügte sie mit einem Seufzer hinzu und half nun Harry beim Aufstehen.
Harry bemerkte nun, dass Leila ganz begierig an seinem Bein schnüffelte und keine Spur aggressive schien, wie er Anfangs befürchtet hatte.
"Wem gehört der Hund?", fragte Harry.
"Mir. Ich hab' ihn von zu Hause mitgenommen, weil Mum nicht so viel Zeit hat sich um ihn zu kümmern.", sagte Rachel und kraulte ihren Hund hinter den Ohren.
Dann deutete sie mit dem Finger ein Stückchen weiter auf ein paar Koffer und Taschen, die am Straßenrand standen.
"Unser Gepäck.", fügte sie hinzu, schnappte sich eine große Reisetasche und einen Koffer - Harry musste den Rest tragen -, dann Pfiff sie und Leila folgte ihnen hinein, wieder zurück in den Garten der Weasley, wo sie zum Haus hochgingen.
"Ich wollt dich übrigens noch was fragen.", keuchte Harry auf halbem Weg, denn die Last, die ertragen musste, war nicht gerade leicht.
"Was denn?", sagte Rachel abwesend, da sie mit großem Interesse das Haus, den Hof und den Garten der Weasleys betrachtete.
"Glaubst du daran, dass Lord Voldemort zurückgekehrt ist . . .", sprach Harry und sah dabei ziemlich ernst drein.
Rachel blickte ihn mit gerunzelter Stirn an, sagte dann jedoch "Ja - ja ich denke - glaube das er zurückgekommen ist, schließlich gibt es dafür ja genug Beweise."
Harrys Gesichtszüge entspannten sich wieder und seine Gedanken wollten wieder umherschweifen, als ihm plötzlich einfiel, dass Rachel auf keinen Fall Sirius sehen durfte. Panik stieg in ihm auf und instinktiv plackte er sie am Arm und hielt sie zurück. "Was ist denn los?", fragte Rachel etwas verwirrt.
"Du darfst da nicht rein . . .", sagte Harry und sah sich panisch um, doch da war es schon zu spät.
Lupin und Sirius standen an der Türschwelle, offenbar wollten sie schauen wo er und Rachel geblieben waren und alle vier starrten sich gegenseitig an.
"Sirius, schnell, verschwinde ins Haus!", rief Harry. Sein Pate starrte verständnislos zurück, er begriff nicht warum Harry das sagte.
"Sie - Rachel - darf dich nicht erkennen!", schrie Harry jetzt, damit Sirius begriff, doch wiederum tat er nur verständnislos.
Nun kicherte auch noch Rachel und Harry drehte sich im Schweiß gebadet zu ihr um.
"Also, wenn du deswegen solche Panik schiebst - ich kann dich beruhigen, mein Onkel hat mir von diesem Sirius Black erzählt, dass sie alte Schulfreunde waren, er unschuldig ist uns so und ich glaube ihm. Ich verspreche dir hoch und heilig, dass ich niemanden ein Sterbenswörtchen über Black erzähle.", erklärte Rachel.
Harrys Puls beruhigte sich langsam wieder und er atmete einmal tief durch.
"Tja Harry, wie ich sehe hast du mit meiner Nichte Rachel Bekanntschaft gemacht.", sagte Lupin.
Sirius musterte Rachel mit einem schrägem Blick, schnalzte dann mit der Zunge und meinte "Das ist also Romulus Tochter, ich wusste gar nicht, dass er eine hat."
"Ich hatte nie Zeit, dir von ihr zu erzählen, Sirius, aber das können wir ja nachhohlen, wir müssen eh mal wieder einen Abend lang alten Erinnerungen hinterher schwelgen, was meinst du?", schlug Lupin vor.
"Gute Idee!", meinte nun Sirius und beide mussten lachen.
"Könnt ihr eure Abendplanung vielleicht auch etwas später machen und uns jetzt erst einmal helfen das Gepäck reinzubringen!", rief Rachel zu ihnen hoch.
"Genau!", stimmte Harry zu, der durch das lange tragen der Gepäckstücke ganz schön aus der Puste war.
"Kein Problem!", antwortete Sirius von oben herab und schwang seinen Zauberstab "Locomotor Koffer!"
Es war, als ob auf einmal eine unsichtbare Kraft Harry die Last abgenommen hatte. Er konnte wieder gerade stehen, ohne unter der Last des Gepäcks einzuknicken, denn nun schwebten alle Taschen und Koffer langsam um ihn herum. Wie ihm ging es auch Rachel, die sich verwundert umsah, doch dann ein "Danke" zu Sirius hochwarf. Sie stieg die Treppe hoch, reichte ihm die Hand und sagte "Guten Tag Mr. Black, ich bin Rachel Hunter - freut mich sie kennen zulernen!".
Sirius lächelte sie schief an und meinte "Mr. Black - so hat mich keiner mehr seit mindestens sechzehn Jahren genannt - nenn mich ruhig Sirius, wie's alle hier machen!".
Remus schlug vor, dass sie doch alle reingehen sollten, denn Mrs. Weasley bestand darauf, dass Lupin und seine Nichte wenigstens etwas warmes tranken, damit sie sich von ihrer Reise erholten. Alle gingen rein und Sirius ließ hinter ihnen die Koffer herschweben. Leila, die auch noch draußen war, sprang wie verrückt an ihnen hoch, damit sie die Koffer zu fassen kriegte, doch es gelang ihr nicht. So trottete sie nach ein paar Versuchen den hereinschwebenden Gepäck hinterher ins Haus.
"Ich wollte dich noch was fragen . . .", begann Harry in leisem Ton und sah dabei Rachel an, als sie in die Küche gingen. Sie sah ihn fragend an. "Du müsstest doch eigentlich Lupin mit Nachnahmen heißen, wieso ist dann aber dein Nachname Hunter?"
"Tja, meine Eltern habe nie geheiratet und so trage ich den Nachnamen meiner Mutter.", beantwortete Rachel Harrys Frage und zusammen traten sie in die Küche ein, Leila schnüffelte nun wieder an Harrys Schuh herum.
Harry versuchte sie mit dem Bein abzuschütteln, doch es gelang ihm nicht.
"Leila, aus!", sagte Rachel zu Harry Rettung und Leila ließ sofort von Harrys Schuh los.
Mrs. Weasley stand an der Spüle und war mit dem Abwasch beschäftigt, doch als sie Harry und die anderen hatte hereintreten hören, drehte sie sich sofort um und sagte "Remus, ich freue mich ja so dich endlich einmal wieder zu sehen!".
Sie ging auf ihn zu und umarmte ihn, dann wandte sie sich Rachel zu, die gut einen Kopf größer war als Mrs. Weasley, wobei man bedenke, dass Harry fast zwei Köpfe größer war als Mrs. Weasley, ganz zu schweigen von Ron und selbst Ginny wuchs so schnell, dass sie schon fast so groß wie ihre Mutter war.
Mrs. Weasley pflegte dann immer zu sagen "Ach, wie schnell ihr doch alle groß werdet!".
Nun jedoch musterte sie Rachel und fragte "Wer bist du denn?".
"Meine Nichte Rachel.", antwortete Lupin und legte seine Hand auf Rachels Schulter.
"Ach genau, du wirst nach den Sommerferien auch nach Hogwarts gehen, Remus hat mir davon erzählt . . .", meinte Mrs. Weasley.
Rachel wusste nicht, was sie darauf antworten sollte und sagte einfach gar nichts. Harry, der keinen Grund fand noch länger in der Küche herumzustehen, wandte sich um und ging in Richtung Wohnzimmer.
Ron und die anderen sind bei so einem Wetter bestimmt draußen . . .
Seine Vermutung bestätigte sich, schon vom weiten konnte er die Stimme seines besten Freundes hören, sowie viele andere auch. Da die Stimmen von draußen kamen, meinte Harry, die anderen wären sicher im Garten hinterm Haus. Als er durch die Haustür hinaustrat und den Weg zum Garten entlangging, konnte er vom weiten schon Ron, Fred, George und Ginny hören.
"Hey Harry, komm und setzt dich zu uns!", rief Ginny lauthals, als sie erkannt hatte, wer denn da auf sie zukam.
"Sag mal, ist Lupin eben wirklich gekommen?", fragte Ron ungläubig Harry, als dieser sich gesetzt hatte.
"Mmmh!", antwortete Harry und streckte sich auf dem Rasen aus.
Die Sonnestrahlen kitzelten ihm im Gesicht und er musste niesen, doch ansonsten fühlte er sich rundum wohl.
"Und was erzählt er so?", fragte Ron begierig.
Harry setzte sich schwerfällig wieder auf und starrte auf die erwartungsvollen Gesichter seiner Freunde, die ihn begierig ansahen.
"Nicht viel, Sirius hat ihn sofort geschnappt und hat mich mit dem Gepäck und Lupins Nichte allein draußen stehen gelassen.", erzählte Harry.
Er hatte nicht eine solche Wirkung seiner Worte erwartet, wie er sie jetzt sah.
"Seine Nichte?!", japste Ron und blickte fassungslos drein.
"Wie ist sie denn?", fragte Ginny neugierig.
Harry kratzte sie am Kopf und überlegte was er den anderen sagen sollte. Er war sich nicht sicher, wie viel er sagen sollte, von dem was Rachel ihm erzählt hatte, schließlich hatte sie aufgehört ihn zu fragen, als es ihm zu unangenehm wurde. Er hatte jedoch so lange gedrängt, bis sie schließlich auch über die Sache mit ihrem Vater geredet hatte. Ihm erschien es unfair diese Sachen jetzt den anderen zu erzählen, so lange Rachel das nicht von selbst aus machte.
"Sie hat ihm Ausland gelebt und Lupin hat sie mitgebracht - sie kommt dieses Jahr in die fünfte Klasse nach Hogwarts.", meinte Harry dann schließlich und die anderen gaben sich damit zufrieden.
"Ihr könnt sie übrigens selbst fragen - da oben steht sie . . .", fügte er hinzu und nickte mit dem Kopf in Richtung Haus. Dort oben stand Rachel und sah etwas unsicher drein. Ginny hatte Rachel einen Moment gemustert, dann winkte sie Rachel zu sich her, wie zuvor bei Harry. Rachel starrte Ginny nun auch einen Moment an, ging dann jedoch zögerlich auf die anderen zu. Harry merkte, dass Leila gar nicht da war und war darüber sehr froh, denn er hatte im Moment nicht besonders Lust, dass ihm ein Hund die ganze Zeit am Bein herumschnüffelte. "Hi!", sagte Rachel etwas zurückhaltend und betrachtete neugierig die Weasleys, die sie nicht weniger neugierig betrachteten.
Ginny erhob sich und reichte Rachel die Hand zur Begrüßung und sagte dann "Freut mich dich kennen zu lernen Rachel, mein Name ist Ginny und das hier sind meine Brüder Ron, Fred und George.
"Setz dich!", lud Ginny Rachel ein und deute auf den freien Platz neben sich.
Mit einem dankbaren Lächeln setzte sich Rachel hin und musterte, immer noch etwas verlegen, die anderen.
"Ähm, stimmt es, dass ihr eine von diesen sehr alten Zaubererfamilien seit?", fragte sie nun neugierig geworden.
Ron runzelte auf diese Frage die Stirn und schien zu überlegen.
"Ich glaub nen paar Jahrhunderte gibt's uns schon, wenn du's genau wissen willst, musst du mal meinen Dad fragen . . .", sagte Ron mit leicht roten Ohren.
George sah sie interessiert an und fragte "Woher weißt du denn, dass wir eine ältere Zaubererfamilie sind.".
"Mein Onkel hat so was erwähnt, als wir auf den Weg zu euch waren.", meinte Rachel beiläufig.
"Ist Lupin wirklich dein Onkel?", fragte Ron und seine Augen weiteten sich.
"Ja.", antwortete nun Rachel.
"Und du kommst aus dem Ausland, oder?", fragte nun Ginny.
"Auch richtig.", antworte wieder Rachel.
"Dafür sprichst du aber gut Englisch.", lobte Fred, der nun erst mal etwas sagte.
"Ich bin halb Engländerin. Ich bin zweisprachig aufgewachsen.", sagte Rachel und fügte nun eine Frage ihrerseits hinzu "Stimmt es das eure Eltern, Black . . . ich meine Sirius, mein Onkel und noch ein paar andere zusammen mit diesem Dumbledore gegen Voldemort kämpfen?".
Alle Wesleys zuckten beim Klang dieses namens zusammen.
"Du hast den Namen von Du-Weißt-Schon-Wem gesagt . . .!", keuchte Ron erschrocken.
Rachel schlug sich die Hand vor den Mund und entschuldigte sich.
"Sorry, ich vergesse immer, dass ihr hier in England den Namen des dunklen Lords nicht nennt, daran muss ich mich erst gewöhnen."
Ron starrte sie ungläubig an.
"Ja, bei uns wird er einfach beim Namen genannt.", meinte sie darauf fast schon etwas trotzig und fügte hinzu "Aber jetzt zurück zu meiner ursprünglichen Frage."
Erwartungsvoll sah sie in die Runde, als ob sie erwartete, dass ihre Frage endlich beantwortet würde, doch wusste leider keiner von ihnen über dies bezüglich Neuigkeiten.
"Tut mir leid, aber darüber wissen wir leider genauso wenig wie du - die lassen uns ja nicht hören, was da draußen so passiert, vor allem meine Mum meint, dass wir für solche Sachen noch etwas zu jung sind . . .", sagte Ron.
Fred schnaubte und schüttelte den Kopf "Mein Bruder und ich sind volljährig und trotzdem lassen uns die Erwachsenen nie mitkriegen was im Moment passiert!".
"Psst, wir sollten hier nicht über solche Sachen reden, du weißt doch, irgendwie kriegt Mum immer alles mit!", ermahnte sie Ginny.
Alle fanden, dass dies richtig war und so machten sie sich auf, um Rachel das Grundstück der Weasleys zu zeigen.
"Pro - Professor Lupin . . .?", stotterte Harry.
Er war geschockt, er hatte sich nicht darauf vorbereitet ihn so plötzlich wieder vor sich zu sehen, doch dann schwand sein Schock vor Freude.
"Was machen sie denn hier?", fragte Harry wieder mit fester Stimme.
"Der Einladung von Molly, Arthur und Sirius folgen, wird ich mal sagen!", antwortete Lupin belustigt über Harrys immer noch staunenden Blick.
"Sirius wusste, dass sie kommen . . .", warf Harry etwas entrüstet ein, doch er wurde von Sirius unterbrochen, der gerade neben ihn in den Flur getreten war.
Mit einem freudestrahlenden Gesicht ging er auf Lupin zu und umarmte ihn wie einen Bruder, dann sprach er "Gute Reise gehabt, Moony?". Lupin verzog etwas das Gesicht.
"Es ging - du weißt ja, wie der fahrende Ritter so ist . . ."
Eine peinliche Stille trat ein, dann sagte Harry "Sirius, stimmt es, dass du wusstest, das Professor Lupin kommt?".
"Ja, allerdings.", antwortete Sirius knapp.
"Wir dachten, es sollte einen Überraschung für euch werden!", fügte er rasch, auf Harrys empörten Blick, hinzu.
Doch bevor Harry etwas erwidern konnte, packte Sirius Lupin an der Schulter und führte ihn ins Haus hinein.
"Harry, wärst du so nett Lupins Gepäck reinzubringen?", rief ihm Sirius über die Schulter hinweg hinzu und schon waren sie verschwunden.
Harry schnaubte, sprang dann jedoch trotzig die Treppen in den Hof hinunter und sah sich nach irgendwelchen Koffern oder Taschen um. Plötzlich stieß er gegen etwas harten und schrie laut vor Schmerz auf, er war gegen etwas geprallt, doch sein Schrei war nicht der einzige gewesen.
Als er sich den Kopf gerieben hatte und er nicht mehr alles verschwommen sah, konnte er erkenne mit wem er da zusammen geprallt war. Dort auf den Boden saß ein Mädchen, welches mit beiden Händen ihr Knie umklammerte und dabei mit schmerzverzerrtem Gesicht drein sah. Eigentlich wollte er sich entschuldigen, doch fragte er nur plump "Wer bist du?"
Jedoch reichte Harry ihr eine Hand, damit sie sich aufrichten konnte. Mit einem dankbaren Nicken ergriff sie seine Hand und Harry zog sie hoch.
"Rachel Hunter, ich bin Remus Lupins Nichte.", sagte sie beiläufig, ohne dabei Harrys verdutztes Gesicht zu bemerken. "Du bist was . . ."keuchte Harry, er meinte nicht richtig gehört zu haben.
"Ich bin die Nichte von Remus Lupin.", sagte sie Nocheinmahl, sah jedoch dieses mal direkt in Harrys Augen.
Als sie Harrys Stirn sah, weiteten sich ihre Augen, doch nicht aus Erstaunen über seine Narbe, sondern mit loderndem Interesse.
"Ah, du bist also der berühmte Harry Potter, von dem jeder spricht, er habe die Rückkehr Lord Voldemorts erlebt . . ."
Harry fühlte sich etwas verwirrt, nicht nur, dass Rachel Voldemorts Namen nannte, nein, sie sprach auch noch davon, als ob es die natürlichste Sache der Welt wäre.
"Hast du keine Angst, seinen Namen auszusprechen?", fragte Harry neugierig.
"Da, wo ich herkomme, ist es nicht unüblich in bei ganzen Namen zu nennen.
Weißt du, bei uns ist der ganze Kram mit "Du - Weißt - Schon - Wer nicht so verbreitete. Eher nennen wir in den dunklen Lord oder eben Voldemort.", sprach Rachel.
Jetzt, da sie neben Harry im Licht stand, betrachtete er sie etwas genauer. Sie war groß gewachsen, sicher fast einen halben Kopf größer als Hermine, sie war sogar fast so groß wie Harry, schlank, hatte blau - graue Augen. Ihr hellbraunes Haar, war zu einem Pferdeschwanz gebunden, doch vorne hingen ihr ein paar Strähnen heraus. Harry meinte, dass sie ungefähr in seinem Alter sein musste.
"Und wo kommst du her?", fragte Harry auf Rachels Antwort hin.
Etwas forsch sah Rachel ihn an, doch dann lächelte sie und schlug vor "Pass auf, wir machen einen Deal. Während wir das Gepäck reintragen beantworte ich dir deine Fragen, doch dann musst du meine auch beantworten . . ."
Harry nickte zustimmend.
"Also gut, woher kommst du?", fragte er ein zweites mal, als sie gerade raus zur Straße gingen, um das Gepäck von Lupin und Rachel zu holen.
"Du musst wissen, dass ich nur Halbengländerin bin, meine Mutter kommt aus Deutschland.", antwortete Rachel.
"Wie . . .?", fragte Harry nach, der nicht genau verstand.
"Also, mein Vater war der Bruder von Remus Lupin, mein Onkel, und er war Auror. Daraus kann man schließen das mein Vater Engländer war, genauso wie mein Onkel.", erklärte Rachel ihm, jedoch etwas genervt.
"Oh, ja klar, aber wenn das so ist, warum bist du nicht früher nach Hogwarts gekommen, oder bist du gar nicht magisch?", fragte Harry.
"Nun ja, ich bin nicht in England aufgewachsen, sondern in Deutschland.", meinte sie. "Aber du hast doch gesagt, dass dein Vater Auror und Engländer war . . .", nuschelte Harry, der immer noch nicht recht verstand.
Rachel blieb jetzt stehen und blickte zu Boden, dann sprach sie "-War- ist der entscheidende Punkt, als ich klein war, noch nicht einmal ein halbes Jahr starb mein Vater, sein heißgeliebter Beruf wurde ihm schließlich zum Verhängnis. Zu der damaligen Zeit, kurz nachdem ich geboren war, lebten meine Eltern schon getrennt, sie waren nicht mehr zusammen - eigentlich weiß ich gar nicht warum ich dir das alles erzähle, vielleicht, weil du einfach ein vertrauenswürdiger Typ bist - na ja, egal - jedenfalls lebte meine Mutter mit mir in Deutschland und mein Vater in England. Eines Nachts wurde er dann von fünf Todessern überrascht, er werte sich, doch am Ende kriegten sie ihn."
Schweigen. Harry wusste nicht so recht was er sagen sollte, irgendetwas aufmunterndes, doch es fiel ihm nichts ein.
"Wie alt bist du eigentlich?", fragte Harry dann.
"Fünfzehn, vor kurzem geworden.", antwortete Rachel, während sie sich wieder in Gang gesetzt hatte.
"Und warum bist du jetzt in England?", fragte Harry.
"Du bist wirklich neugierig, aber na gut, dass kann ich dir ja jetzt auch erzählen - also, meine Oma ist eine Hexe, doch meine Mutter ist ein Squib, also nicht magisch, so was gab es bisher noch nicht in unserer Familie, meine magische Fähigkeiten habe ich daher von meinem Vater. Nun da meine Mutter nicht zaubern kann, hat sie sich einen nichtmagischen Job gesucht und liebt ihn auch sehr. Leider konnte sie nicht mit nach England und so hat sie mich der Obhut meines lieben Onkels anvertraut.", erzählte Rachel.
"Aber warum bist du hier?", hackte Harry nach und sah sie dabei an.
"Weil ich dieses Jahr nach Hogwarts komme, um genau zu sein in die fünfte Klasse.", fügte Rachel in einem etwas gereizterem Ton.
"Warum . . .", fragte Harry.
"Du kannst wohl nur diese eine Frage stellen, o.k. ich sag's dir jetzt ganz genau - in Deutschland bin ich vier Jahre auf die Magierschule Marago gegangen, zwar ist diese Schule ganz gut, aber Hogwarts schlägt sie um weiten, außerdem kann man auf Hogwarts einen viel besseren Abschluss machen und ich wollte schon immer mal nach England."
Harry strahlte "Jetzt hab ich verstanden!".
Rachel rollte mit den Augen, musste dabei jedoch lachen und meinte dann "So, jetzt habe ich dir in fünf Minuten meine ganze Lebensgeschichte erzählt, nun darf ich dich ausfragen!".´
Er nickte und gab ihr zu verstehen, dass er damit einverstanden war.
"Stimmt es, dass du im Juli die Rückkehr Lord Voldemorts miterlebt hast?", fragte sie und senkte dabei ihre Stimme. Harry schluckte und war nach innen gekehrt, er wollte nicht schon wieder an diese Geschehnisse erinnert werden, doch da er Rachel eine Antwort schuldig war, schließlich hatte sie ihm ja auch auf alle Fragen geantwortet, wenn sie auch unangenehm waren, antwortete er darauf.
"Ja, ich habe miterlebt wie er auferstanden ist . . ."
Er blickte zu Boden und Rachel sah ihn dabei genau an.
"Gut, dass reicht schon, mehr möchte ich auch gar nicht wissen, wenn du willst kannst du auch reingehen, ich hol das Gepäck auch alleine, ist ja nicht so schwer.", sprach Rachel und sah ihn dabei aufmunternd an.
"Schon gut, ich helf' dir.", sprudelte Harry hastig hervor - er war ihr undenklich dankbar, dass sie ihn nicht weiter ausgequetscht hatte.
Den Rest des Weges schwiegen sie und Harry war in seine Gedanken vertieft, als ihn plötzlich etwas Ansprang. Es war doch nicht etwas schon wieder jemand, mit dem er zusammengeprallt war? Doch dieser jemand stellte sich als etwas ziemlich haariges mit einer großen Nase heraus - es war ein Hund, um genau zu sein ein Husky, der Harry gerade mit seiner Zunge abschlabberte.
"Leila, aus!", donnerte Rachels laute Stimme zu dem Hund hin und sofort ließ dieser los.
"Tut mir wirklich leid, aber Leila ist oftmals etwas stürmisch vor Freude, wenn sie Fremde trifft.", fügte sie mit einem Seufzer hinzu und half nun Harry beim Aufstehen.
Harry bemerkte nun, dass Leila ganz begierig an seinem Bein schnüffelte und keine Spur aggressive schien, wie er Anfangs befürchtet hatte.
"Wem gehört der Hund?", fragte Harry.
"Mir. Ich hab' ihn von zu Hause mitgenommen, weil Mum nicht so viel Zeit hat sich um ihn zu kümmern.", sagte Rachel und kraulte ihren Hund hinter den Ohren.
Dann deutete sie mit dem Finger ein Stückchen weiter auf ein paar Koffer und Taschen, die am Straßenrand standen.
"Unser Gepäck.", fügte sie hinzu, schnappte sich eine große Reisetasche und einen Koffer - Harry musste den Rest tragen -, dann Pfiff sie und Leila folgte ihnen hinein, wieder zurück in den Garten der Weasley, wo sie zum Haus hochgingen.
"Ich wollt dich übrigens noch was fragen.", keuchte Harry auf halbem Weg, denn die Last, die ertragen musste, war nicht gerade leicht.
"Was denn?", sagte Rachel abwesend, da sie mit großem Interesse das Haus, den Hof und den Garten der Weasleys betrachtete.
"Glaubst du daran, dass Lord Voldemort zurückgekehrt ist . . .", sprach Harry und sah dabei ziemlich ernst drein.
Rachel blickte ihn mit gerunzelter Stirn an, sagte dann jedoch "Ja - ja ich denke - glaube das er zurückgekommen ist, schließlich gibt es dafür ja genug Beweise."
Harrys Gesichtszüge entspannten sich wieder und seine Gedanken wollten wieder umherschweifen, als ihm plötzlich einfiel, dass Rachel auf keinen Fall Sirius sehen durfte. Panik stieg in ihm auf und instinktiv plackte er sie am Arm und hielt sie zurück. "Was ist denn los?", fragte Rachel etwas verwirrt.
"Du darfst da nicht rein . . .", sagte Harry und sah sich panisch um, doch da war es schon zu spät.
Lupin und Sirius standen an der Türschwelle, offenbar wollten sie schauen wo er und Rachel geblieben waren und alle vier starrten sich gegenseitig an.
"Sirius, schnell, verschwinde ins Haus!", rief Harry. Sein Pate starrte verständnislos zurück, er begriff nicht warum Harry das sagte.
"Sie - Rachel - darf dich nicht erkennen!", schrie Harry jetzt, damit Sirius begriff, doch wiederum tat er nur verständnislos.
Nun kicherte auch noch Rachel und Harry drehte sich im Schweiß gebadet zu ihr um.
"Also, wenn du deswegen solche Panik schiebst - ich kann dich beruhigen, mein Onkel hat mir von diesem Sirius Black erzählt, dass sie alte Schulfreunde waren, er unschuldig ist uns so und ich glaube ihm. Ich verspreche dir hoch und heilig, dass ich niemanden ein Sterbenswörtchen über Black erzähle.", erklärte Rachel.
Harrys Puls beruhigte sich langsam wieder und er atmete einmal tief durch.
"Tja Harry, wie ich sehe hast du mit meiner Nichte Rachel Bekanntschaft gemacht.", sagte Lupin.
Sirius musterte Rachel mit einem schrägem Blick, schnalzte dann mit der Zunge und meinte "Das ist also Romulus Tochter, ich wusste gar nicht, dass er eine hat."
"Ich hatte nie Zeit, dir von ihr zu erzählen, Sirius, aber das können wir ja nachhohlen, wir müssen eh mal wieder einen Abend lang alten Erinnerungen hinterher schwelgen, was meinst du?", schlug Lupin vor.
"Gute Idee!", meinte nun Sirius und beide mussten lachen.
"Könnt ihr eure Abendplanung vielleicht auch etwas später machen und uns jetzt erst einmal helfen das Gepäck reinzubringen!", rief Rachel zu ihnen hoch.
"Genau!", stimmte Harry zu, der durch das lange tragen der Gepäckstücke ganz schön aus der Puste war.
"Kein Problem!", antwortete Sirius von oben herab und schwang seinen Zauberstab "Locomotor Koffer!"
Es war, als ob auf einmal eine unsichtbare Kraft Harry die Last abgenommen hatte. Er konnte wieder gerade stehen, ohne unter der Last des Gepäcks einzuknicken, denn nun schwebten alle Taschen und Koffer langsam um ihn herum. Wie ihm ging es auch Rachel, die sich verwundert umsah, doch dann ein "Danke" zu Sirius hochwarf. Sie stieg die Treppe hoch, reichte ihm die Hand und sagte "Guten Tag Mr. Black, ich bin Rachel Hunter - freut mich sie kennen zulernen!".
Sirius lächelte sie schief an und meinte "Mr. Black - so hat mich keiner mehr seit mindestens sechzehn Jahren genannt - nenn mich ruhig Sirius, wie's alle hier machen!".
Remus schlug vor, dass sie doch alle reingehen sollten, denn Mrs. Weasley bestand darauf, dass Lupin und seine Nichte wenigstens etwas warmes tranken, damit sie sich von ihrer Reise erholten. Alle gingen rein und Sirius ließ hinter ihnen die Koffer herschweben. Leila, die auch noch draußen war, sprang wie verrückt an ihnen hoch, damit sie die Koffer zu fassen kriegte, doch es gelang ihr nicht. So trottete sie nach ein paar Versuchen den hereinschwebenden Gepäck hinterher ins Haus.
"Ich wollte dich noch was fragen . . .", begann Harry in leisem Ton und sah dabei Rachel an, als sie in die Küche gingen. Sie sah ihn fragend an. "Du müsstest doch eigentlich Lupin mit Nachnahmen heißen, wieso ist dann aber dein Nachname Hunter?"
"Tja, meine Eltern habe nie geheiratet und so trage ich den Nachnamen meiner Mutter.", beantwortete Rachel Harrys Frage und zusammen traten sie in die Küche ein, Leila schnüffelte nun wieder an Harrys Schuh herum.
Harry versuchte sie mit dem Bein abzuschütteln, doch es gelang ihm nicht.
"Leila, aus!", sagte Rachel zu Harry Rettung und Leila ließ sofort von Harrys Schuh los.
Mrs. Weasley stand an der Spüle und war mit dem Abwasch beschäftigt, doch als sie Harry und die anderen hatte hereintreten hören, drehte sie sich sofort um und sagte "Remus, ich freue mich ja so dich endlich einmal wieder zu sehen!".
Sie ging auf ihn zu und umarmte ihn, dann wandte sie sich Rachel zu, die gut einen Kopf größer war als Mrs. Weasley, wobei man bedenke, dass Harry fast zwei Köpfe größer war als Mrs. Weasley, ganz zu schweigen von Ron und selbst Ginny wuchs so schnell, dass sie schon fast so groß wie ihre Mutter war.
Mrs. Weasley pflegte dann immer zu sagen "Ach, wie schnell ihr doch alle groß werdet!".
Nun jedoch musterte sie Rachel und fragte "Wer bist du denn?".
"Meine Nichte Rachel.", antwortete Lupin und legte seine Hand auf Rachels Schulter.
"Ach genau, du wirst nach den Sommerferien auch nach Hogwarts gehen, Remus hat mir davon erzählt . . .", meinte Mrs. Weasley.
Rachel wusste nicht, was sie darauf antworten sollte und sagte einfach gar nichts. Harry, der keinen Grund fand noch länger in der Küche herumzustehen, wandte sich um und ging in Richtung Wohnzimmer.
Ron und die anderen sind bei so einem Wetter bestimmt draußen . . .
Seine Vermutung bestätigte sich, schon vom weiten konnte er die Stimme seines besten Freundes hören, sowie viele andere auch. Da die Stimmen von draußen kamen, meinte Harry, die anderen wären sicher im Garten hinterm Haus. Als er durch die Haustür hinaustrat und den Weg zum Garten entlangging, konnte er vom weiten schon Ron, Fred, George und Ginny hören.
"Hey Harry, komm und setzt dich zu uns!", rief Ginny lauthals, als sie erkannt hatte, wer denn da auf sie zukam.
"Sag mal, ist Lupin eben wirklich gekommen?", fragte Ron ungläubig Harry, als dieser sich gesetzt hatte.
"Mmmh!", antwortete Harry und streckte sich auf dem Rasen aus.
Die Sonnestrahlen kitzelten ihm im Gesicht und er musste niesen, doch ansonsten fühlte er sich rundum wohl.
"Und was erzählt er so?", fragte Ron begierig.
Harry setzte sich schwerfällig wieder auf und starrte auf die erwartungsvollen Gesichter seiner Freunde, die ihn begierig ansahen.
"Nicht viel, Sirius hat ihn sofort geschnappt und hat mich mit dem Gepäck und Lupins Nichte allein draußen stehen gelassen.", erzählte Harry.
Er hatte nicht eine solche Wirkung seiner Worte erwartet, wie er sie jetzt sah.
"Seine Nichte?!", japste Ron und blickte fassungslos drein.
"Wie ist sie denn?", fragte Ginny neugierig.
Harry kratzte sie am Kopf und überlegte was er den anderen sagen sollte. Er war sich nicht sicher, wie viel er sagen sollte, von dem was Rachel ihm erzählt hatte, schließlich hatte sie aufgehört ihn zu fragen, als es ihm zu unangenehm wurde. Er hatte jedoch so lange gedrängt, bis sie schließlich auch über die Sache mit ihrem Vater geredet hatte. Ihm erschien es unfair diese Sachen jetzt den anderen zu erzählen, so lange Rachel das nicht von selbst aus machte.
"Sie hat ihm Ausland gelebt und Lupin hat sie mitgebracht - sie kommt dieses Jahr in die fünfte Klasse nach Hogwarts.", meinte Harry dann schließlich und die anderen gaben sich damit zufrieden.
"Ihr könnt sie übrigens selbst fragen - da oben steht sie . . .", fügte er hinzu und nickte mit dem Kopf in Richtung Haus. Dort oben stand Rachel und sah etwas unsicher drein. Ginny hatte Rachel einen Moment gemustert, dann winkte sie Rachel zu sich her, wie zuvor bei Harry. Rachel starrte Ginny nun auch einen Moment an, ging dann jedoch zögerlich auf die anderen zu. Harry merkte, dass Leila gar nicht da war und war darüber sehr froh, denn er hatte im Moment nicht besonders Lust, dass ihm ein Hund die ganze Zeit am Bein herumschnüffelte. "Hi!", sagte Rachel etwas zurückhaltend und betrachtete neugierig die Weasleys, die sie nicht weniger neugierig betrachteten.
Ginny erhob sich und reichte Rachel die Hand zur Begrüßung und sagte dann "Freut mich dich kennen zu lernen Rachel, mein Name ist Ginny und das hier sind meine Brüder Ron, Fred und George.
"Setz dich!", lud Ginny Rachel ein und deute auf den freien Platz neben sich.
Mit einem dankbaren Lächeln setzte sich Rachel hin und musterte, immer noch etwas verlegen, die anderen.
"Ähm, stimmt es, dass ihr eine von diesen sehr alten Zaubererfamilien seit?", fragte sie nun neugierig geworden.
Ron runzelte auf diese Frage die Stirn und schien zu überlegen.
"Ich glaub nen paar Jahrhunderte gibt's uns schon, wenn du's genau wissen willst, musst du mal meinen Dad fragen . . .", sagte Ron mit leicht roten Ohren.
George sah sie interessiert an und fragte "Woher weißt du denn, dass wir eine ältere Zaubererfamilie sind.".
"Mein Onkel hat so was erwähnt, als wir auf den Weg zu euch waren.", meinte Rachel beiläufig.
"Ist Lupin wirklich dein Onkel?", fragte Ron und seine Augen weiteten sich.
"Ja.", antwortete nun Rachel.
"Und du kommst aus dem Ausland, oder?", fragte nun Ginny.
"Auch richtig.", antworte wieder Rachel.
"Dafür sprichst du aber gut Englisch.", lobte Fred, der nun erst mal etwas sagte.
"Ich bin halb Engländerin. Ich bin zweisprachig aufgewachsen.", sagte Rachel und fügte nun eine Frage ihrerseits hinzu "Stimmt es das eure Eltern, Black . . . ich meine Sirius, mein Onkel und noch ein paar andere zusammen mit diesem Dumbledore gegen Voldemort kämpfen?".
Alle Wesleys zuckten beim Klang dieses namens zusammen.
"Du hast den Namen von Du-Weißt-Schon-Wem gesagt . . .!", keuchte Ron erschrocken.
Rachel schlug sich die Hand vor den Mund und entschuldigte sich.
"Sorry, ich vergesse immer, dass ihr hier in England den Namen des dunklen Lords nicht nennt, daran muss ich mich erst gewöhnen."
Ron starrte sie ungläubig an.
"Ja, bei uns wird er einfach beim Namen genannt.", meinte sie darauf fast schon etwas trotzig und fügte hinzu "Aber jetzt zurück zu meiner ursprünglichen Frage."
Erwartungsvoll sah sie in die Runde, als ob sie erwartete, dass ihre Frage endlich beantwortet würde, doch wusste leider keiner von ihnen über dies bezüglich Neuigkeiten.
"Tut mir leid, aber darüber wissen wir leider genauso wenig wie du - die lassen uns ja nicht hören, was da draußen so passiert, vor allem meine Mum meint, dass wir für solche Sachen noch etwas zu jung sind . . .", sagte Ron.
Fred schnaubte und schüttelte den Kopf "Mein Bruder und ich sind volljährig und trotzdem lassen uns die Erwachsenen nie mitkriegen was im Moment passiert!".
"Psst, wir sollten hier nicht über solche Sachen reden, du weißt doch, irgendwie kriegt Mum immer alles mit!", ermahnte sie Ginny.
Alle fanden, dass dies richtig war und so machten sie sich auf, um Rachel das Grundstück der Weasleys zu zeigen.
