Disclaimer: Alle üblichen Charaktere (bzw. Handlungsorte) gehören J. K. Rowling,
bis auf die, die ich mir eben ausgedacht habe, wie zum Beispiel Lucy Dejâvior (oder das Haus ihrer Verwandten).
Ich verdiene hiermit kein Geld. Ist mal wieder das übliche lol
Als Lucy aufwachte war es zehn nach fünf am Morgen. Sie konnte sich nicht mehr klar an den vorherigen Abend erinnern. Wie war sie hier unter dem Baum eingeschlafen? Wie war sie überhaupt hierher gekommen?
Sämtliche Knochen taten ihr weh und sie hatte rasende Kopfschmerzen, was ihr das Denken nicht erleichterte. Dann sah sie sich um, und entdeckte Draco, der sich im Laufe der Nacht ein bisschen von ihr entfernt hatte. Kurz darauf wachte er auf.
'Hoffentlich hat niemand gesehen, dass ich neben einer Gryffindor geschlafen habe!', war sein erster Gedanke. Im Gegensatz zu Lucy, konnte er sich noch viel zu gut an die gestrigen Abendstunden erinnern.
„Guten Morgen, Lucy! Gut geschlafen?", fragte er sarkastisch.
„Oh ja, auf jeden Fall. Es war vor allem so gemütlich", spottete Lucy. „Ich denke, wir sollten uns in unsere Gemeinschaftsräume begeben, bevor uns noch jemand entdeckt."
„Gute Idee!", sagte Malfoy. „Komm!"
Er streckte ihr die Hand hin und sie ließ sich hochziehen. Dann machten sie sich auf den Weg hoch zum Schloss.
-----
Hermine wachte auf, weil eine leichte Brise ihr Gesicht gestreift hatte. Jemand kam herein.
„Lucy? Bist du das?", flüsterte sie.
Lucy erschreckte.
„Ähm, ja. Ich... konnte nicht einschlafen!"
„Lass uns in den Gemeinschaftsraum gehen", schlug Hermine vor.
Die beiden Mädchen schlichen aus dem Schlafsaal und setzten sich in ihre Lieblingssessel vor dem Kamin.
„Harry hat dich zusammen mit Malfoy gesehen, Lucy. Du weißt schon, gestern Abend", platzte es aus Hermine raus, die damit nicht länger hinterm Berg halten konnte.
„Wie hat er, ähm, ich wollte sagen, ich... WAAAAS?", stotterte Lucy und schnappte nach Luft.
„Hast du mich nicht verstanden? Ich sagte: Harry hat dich gestern mit Malfoy gesehen. Allein. Ich denke, er hat nicht gelogen!", tadelte Hermine Lucy ungeduldig.
„Ich... nun, er hat nicht gelogen. Ach, ihr versteht mich ja doch nicht! Wer weiß es denn noch?", sagte Lucy leise.
„Außer Harry und mir nur noch Ron!", antwortete Hermine.
„Wirklich niemand sonst?", hakte Lucy noch einmal nach.
„Nicht, dass ich wüsste!", erwiderte Hermine.
„Immerhin sind es dann ja nur Harry, Ron und du. Ihr werdet es doch niemandem erzählen, oder?", fragte Lucy angespannt.
Hermine schien ein wenig beleidigt, ob der Feststellung, es seien nur Harry, Ron und sie selbst, die davon wüssten, ließ jedoch nichts dergleichen durchblicken.
„Natürlich nicht, auch wenn Harry... egal! Aber er sah wirklich nicht gerade, ähm, erfreut aus, gestern Abend", sagte Hermine.
„Ja, Harry... wie kommt es, dass er uns gesehen hat?", wollte Lucy wissen.
„Oh, ich denke, er ist euch gefolgt!" Jetzt war es an Hermine, verlegen zu sein.
„Er ist uns gefolgt? Das ist ja nicht sehr... vertrauensvoll", bemerkte Lucy eingeschnappt.
„Aber, nun ja, wie soll ich sagen, letztendlich lag er offensichtlich richtig, nicht wahr?", entgegnete Hermine.
„Vielleicht hatte er recht, aber es geht ihn überhaupt nichts an!", schrie Lucy aufgebracht.
„Na Lucy, zurück vom Kuscheln mit Malfoy!", sagte plötzlich eine belustigte Stimme aus der Ecke des Jungenschlafsaales – Ron.
Rechts hinter Ron stand Harry. Er lief schnurstracks aus dem Gemeinschaftsraum, niemanden von ihnen eines Blickes würdigend.
-----
„Guten Morgen, Malfoy! Gut geschlafen?", spottete Harry, der den völlig unvorbereiteten Draco plötzlich in eine dunkle Ecke trieb und ihn zur Rede stellte.
„W-was meinst du, Potter? Hast du Halluzinationen? Ich hab genau wie immer geschlafen!", log Draco simpel.
„Aha, wie immer. Also schläfst du jede Nacht mit einer Gryffindor unter einem Baum?", rief Harry wütend.
„Woher...was meinst du? Ich meine, NEIN! Was laberst du denn da?", zischte Draco, während er sich vorsichtig in der Gegend umsah. Es war zum Glück niemand in der Nähe.
„Malfoy, ich weiß es! Lucy ist meine Freundin. Du musst nichts leugnen, du verlogener, hinterhältiger Drecksack!", fauchte Harry.
„Ähm, meinst du das... so als Freund... oder bist du... seid ihr... zusammen?", druckste Draco plötzlich unsicher herum.
„Ich bin nur mit ihr befreundet, natürlich! Oder denkst du, wenn wir zusammen wären, würde ich noch so nett mit dir reden?", stellte Harry klar, und lachte, von der Frage amüsiert, auf.
„Na, wenn du das freundlich nennst...", sagte Draco, jetzt wieder so kühl wie immer.
„Ich werde jetzt mal zur Großen Halle gehen. Bis später, denke ich!"
Dann entwand er sich Harrys Griff und stolzierte davon.
-----
Ihre Freunde waren schon auf Distanz zu ihr gegangen, sogar Hermine. Und Harry beachtete sie überhaupt nicht.
‚Aber er ist eben ein Slytherin und dazu noch ziemlich boshaft. Gryffindors und Slytherins hassen sich gegenseitig, das war schon immer so', dachte Harry.
‚Aber vielleicht stimmt sie mit unseren ungeschriebenen Regeln bloß nicht überein...'
-----
„Ich - kann - erklären - warum - ich - die - Slytherins - nicht - grundsätzlich - hasse.
Als der Sprechende Hut damals auf meinen Kopf lag, piepste er in mein Ohr, dass er noch nie so einen Fall wie mich gehabt hätte. Er sagte, ich könne mir, als der erste Schüler an Hogwarts – und jetzt kommt es – aussuchen, in welches Haus ich kommen wollte, weil ich für jedes Haus ein paar Charaktereigenschaften habe. Ich wusste damals so gut wie gar nichts über die einzelnen Häuser, aber die Gryffindors lächelten mir zu, die ganzen anderen nicht, und die Slytherins taten so, als gäbe es mich nicht. Versteht ihr? Deshalb wählte ich Gryffindor, nur das machte mich zu einer Gryffindor, nicht spezielle Eigenschaften. Ich hätte ebenso gut eine Slytherin werden können!"
„Das wäre ja schön gewesen", murmelte Draco, aber er sah, dank der Nachricht, trotzdem beschwingt aus, indes Harry aussah, als wäre ihm ein Licht aufgegangen.
Draco lächelte ihr noch einmal zu und ging zurück zum Slytherin Haustisch.
„Ähm, nun, dann lasst uns doch zu Ende frühstücken", schlug Harry vor und die Vier setzten sich an den Haustisch der Gryffindors.
Na, wie fandet ihr's? Jetzt wird es doch schon besser, oder? Das Streitgespräch zwischen Harry und Draco gefällt mir besonders. Ich hoffe, euch hat es auch gefallen und ihr reviewt,
eure mrsgaladriel
