Disclaimer: Alle üblichen Charaktere (bzw. Handlungsorte) gehören J. K. Rowling,
bis auf die, die ich mir eben ausgedacht habe, wie zum Beispiel Lucy Dejâvior (oder das Haus ihrer Verwandten).
Ich verdiene hiermit kein Geld. Ist mal wieder das übliche lol
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So, hier ist schon das nächste Kapitel. Ich danke den paar Reviewern, die mich unterstützt haben.
Tara: Danke für das Lob. Ich hoffe, es gefällt dir auch weiterhin.
Und zu dem anonymen Review nur: Natürlich geht es noch sehr viel weiter, das war gerade mal der Anfang der Story.
Lucy zuckte zusammen und erstarrte, dann drehte sie sich langsam um:
„Draco! Du! Erschreck mich doch nicht so..."
„Hat dich keiner erwischt?", fragte sie besorgt.
„Nein. Sind alle Gryffindors in Hogsmead? Ich habe nämlich keine im Gemeinschaftsraum gesehen; zum Glück. Na ja, ich kann ja nichts dafür, dass du mir das Passwort verraten hast! Also, sind alle weg?", wollte Draco wissen.
„Nein, einige Gryffindors halten sich glaube ich in der Bibliothek auf und können jeden Augenblick zurückkehren und ich vermute, dass ein paar Mädchen noch in den Schlafsälen sind!", antwortete Lucy.
„Dann gehen wir doch lieber in den Slytherin- Gemeinschaftsraum, da ist niemand mehr, die sind bestimmt alle Saufen gegangen. Nur Pansy und ihre Gang sind noch bei der Bibliothek und verhexen jeden, der da vorbeigeht. Also, zum Gemeinschaftsraum der Slytherins!", schlug Draco vor.
Sie begaben sich in Richtung Kerker. Hier unten war es ganz schön dunkel! Plötzlich standen sie in einer Sackgasse.
„Formido!", sagte Draco und die Wand öffnete sich.
„Ich habe ein Zimmer allein mit Crabbe und Goyle. Auch mit Passwort.
Sie standen nun vor einem Porträt mit zischenden Schlangen drauf, und Draco sagte: „Artificium!"
Das Porträt schwang zur Seite. Sie betraten einen riesigen Raum, mit drei gewaltigen Betten voller weicher Kissen und einem schön großen Fenster. Die Wände waren in einem dunklen Blau gestrichen und kleine, ewigbrennende Kerzen steckten in silbernen Kerzenhaltern, die an den Wänden hingen. Jedes Bett hatte einen schwarzen Vorhang und auch die Gardine des Fensters war schwarz. Auf den schwarzen Stoff war eine überdimensionale, grün- silberne Schlange gestickt.
Ein Kamin, in dem ein warmes Feuer prasselte, war in eine Wand eingelassen und vor dem Feuer standen kuschelige Sessel und ein Sofa. Neben jedem Bett war ein Nachttisch platziert und ein riesiger, dreiteiliger Schrank bedeckte eine Wand. Lucy sah sich staunend um. Hier drinnen war es, trotz des Feuers, angenehm kühl. Draußen regnete und stürmte es, ziemlich ungemütlich.
Lucy hatte ihre Rachegedanken noch nicht vergessen und als sie so dem Regen lauschte, kam ihr eine Idee. Sie zog ihren Zauberstab. Das, was sie jetzt machen würde, war zwar fies, aber sie hasste es, erschreckt zu werden und damit auch noch jemandem Genugtuung zu bereiten, wenn es klappte.
Mit Schwung drehte sie sich zu dem sie anstarrenden Draco um und murmelte einen Fluch. Über Dracos Kopf braute sich rasend schnell eine Gewitterwolke zusammen und ohne das er was dagegen tun konnte, stand er auf einmal, von Regentropfen umgeben, wie ein begossener Pudel vor ihr.
Draco ließ die Regenwolke verschwinden und funkelte sie wütend an.
„Du... du hast mein AUSSEHEN RUINIERT! MEINE FRISUR! DAS WIRST DU MIR BÜßEN!", fauchte er, stürzte sich auf sie und warf sie auf sein Bett. Seit wann war er denn so eitel?
Draco fing an, sie wie ein Irrer zu kitzeln, wobei er sie, nass wie er war, volltropfte. Lucy kam gar nicht mehr zum Luftholen und wand sich nur noch keuchend unter seinen starken Händen.
„A-... auf-... hören!", flüsterte sie mit letzter Kraft. Draco kam wieder zur Vernunft, ließ von ihr ab und setzte sich neben Lucy aufs Bett. Sie kam schnell atmend wieder zu Luft und Draco grinste sie an. Jetzt musste sie sich aber was wirklich fieses ausdenken.
Sie dachte daran was Draco vorhin erwähnt hatte:
‚Nur Pansy und ihre Gang sind noch bei der Bibliothek und verhexen jeden, der da vorbeigeht.'
Jetzt war ihr was eingefallen:
„Wartest du mal kurz hier, Draco- Schatz? Ich muss..., ähm, mal kurz was erledigen!"
Lucy verschwand aus dem Zimmer, verließ - ziemlich verwuschelt aussehend - die Kerker in Richtung Bibliothek und ließ einen völlig verdatterten Draco zurück. Sie wusste, dass ihr Vorhaben waghalsig war, aber es war einen Versuch wert.
„Parkinson! Hey, Parkinson! Ich habe dir einen Vorschlag zu machen!", rief Lucy.
Pansy und ihre kichernden Freundinnen kamen näher.
„Was denn, Dejâvoir? Was willst du? Sag an, ich habe nicht den ganzen Tag Zeit, um mich mit einer wie dir abzugeben!", spottete sie.
„Ich will dich allein sprechen. Ohne-", sie zeigte auf Pansys Freundinnen, „die alle! Es geht um- etwas persönliches!", sagte Lucy.
Pansy beäugte sie misstrauisch, aber sie schickte die anderen, trotz aller Bedenken, weg.
„Also?", fragte Pansy. „Worum geht's?"
„Um Draco. Ich weiß, dass du auf ihn stehst, aber er nicht auf dich. Und ich muss mich - ähm - rächen, darum mache ich den Vorschlag, dir Draco näher zu bringen. Willst du es dir anhören? Aber natürlich muss das Geheim bleiben!", sagte Lucy.
Pansy, bei Dracos Namen hellhörig geworden, stimmte zu.
„Also: Ich suche jetzt Draco und bringe ihn soweit, sich etwas zu entkleiden. Dann locke ich ihn in den Gemeinschaftsraum, wo du schon wartest und ich lasse auch allein. Du wirst freie Hand haben, und ich hatte meine Rache!", offenbarte Lucy ihren Plan.
Pansy, die zu Lucys Erleichterung die ganzen Beleidigungen und Anspielungen nicht registriert hatte, und auch nicht gemerkt hatte, dass Lucy anscheinend Zugang zu den Slytherin- Kerkern hatte, war nur noch von Gedanken an ‚ihren' Draco erfüllt und nickte glücklich.
Dass Lucy eine Gryffindor war, war ihr dabei ganz egal:
„Okay, ich komme dann so in 10 Minuten in den Gemeinschaftsraum!"
Lucy rannte zurück zu Dracos Einzelzimmer im Gemeinschaftsraum und sagte das Passwort.
Draco saß noch immer am gleichen Platz, wo sie ihn zurückgelassen hatte:
„Wo warst du?"
„Ich musste noch was, ähm, holen -... ich meine, wegbringen. Das ist aber jetzt nicht interessant für dich!", log Lucy.
Sie ging langsam zu ihm, setzte sich auf seinen Schoß und strich ihm durch die Haare. Phase zwei ihres Plans hatte begonnen.
„Draco!", hauchte sie.
Draco war sprachlos. Was sollte das jetzt? Na ja, von ihm aus konnte sie es ruhig fortsetzen. Lucy streifte sein Hemd ab, er ließ sie gewähren; sie strich ihm über den Rücken, es fing an ihm zu gefallen.
„Du bist so.. perfekt!", fuhr sie fort.
Das schmeichelte ihm, natürlich.
Die Gardine vor dem Fenster fing an zu flattern.
Draco ließ sich in die Kissen fallen und zog sie mit. So sehr es Lucy auch gefiel - Pansy wartete jetzt, versteckt in einem der großen Sessel, im Gemeinschaftsraum. Draco wollte gerade beginnen, Lucy zu küssen, als sie aufsprang, ihm noch einen schnellen Blick zuwarf und aus der Tür verschwand.
Draco rappelte sich hoch und rannte hinterher:
„Lucy? Lucy! Wo bist du? Warum-"
Er unterbrach sich, denn er hatte einen Arm auf einer der Lehnen eines großen Sessels entdeckt.
Draco schlich näher und als er hinter der Lehne stand, fragte er die Person, die er als Lucy vermutete:
„Was zum Teufel sollte das?"
Plötzlich drehte der Sessel sich um und ein menschliches etwas schoss daraus hervor- Pansy Parkinson klammerte sich jetzt an seinem Oberkörper fest. Ihre Fingernägel krallten sich in sein Fleisch und ihre Füße stachen ihm schmerzhaft in die Seiten.
„Geh runter von mir, Parkinson!", fauchte Draco zornig.
Pansy glotzte ihn ungläubig an, schniefte und schüttelte den Kopf.
„Geh- runter- von- mir!", brüllte Draco und warf sie auf den Boden.
Pansy sah ihn verletzt an.
„Aber-... aber Draco! Ich liebe dich doch! Wir werden doch später heiraten und... und Kinder will ich! Jetzt komm schon. Ich könnte dir auch-", sagte sie bestimmend, doch Draco unterbrach sie.
„HALT DIE FRESSE! HALT DEINE VERDAMMTE FRESSE! ICH HASSE DICH, DU ABARTIGE, HÄSSLICHE, DUMME KLETTE! DU WIRKST ÜBERHAUPT NICHT ANZIEHEND AUF MICH - IN KEINSTER WEISE! JETZT VERZIEH DICH, DU MISTSTÜCK!"
Pansy fing an loszuflennen, sprang auf und rannte aus dem Gemeinschaftsraum. Draco starrte ihr hinterher.
„Na, hat's Spaß gemacht?", neckte Lucy ihn, plötzlich aus dem Nichts wieder aufgetaucht.
Draco funkelte sie bitterböse an:
„Das ist alles deine Schuld. Erst versuchst du mich... ähm, mich scharf zu machen und lockst mich dann zu Pansy? Ich vermute mal, das war Absicht!?"
Er hatte in einem verächtlichen Tonfall gesprochen, während er sich über die Stellen gerieben hatte, wo Pansy ihn gekratzt hatte.
„Ja, war es. Deshalb war ich vorhin weg. Ich dachte, Rache muss sein. Nun, ich gebe zu, dass das hinterhältig war! Es... es tut mir leid!", erwiderte Lucy kleinlaut.
Sie sah ein, dass sie zu weit gegangen war. Einen Malfoy sollte man nie bloß stellen.
Draco genoss es aber, sie so bereuend vor sich zu sehen, und gab sich großherzig:
„Nun gut, ich verzeihe es dir."
Er griff nach ihrem Arm.
„Wollen wir dann... wieder in mein Zimmer gehen?", fügte er hoffnungsvoll hinzu.
Doch dann, ohne ihre Antwort abzuwarten, hob er sie hoch, trug sie galant in sein Zimmer und ließ sie auf sein Bett in die weichen Kissen fallen. Lucy war ganz schön leicht- was natürlich auch daran liegen konnte, dass er so kräftig war, dachte er selbstgefällig.
Draco kniete sich über sie und näherte sich ihrem Mund. Jetzt waren sie endlich das erste Mal ungestört. Er legte seine Lippen erst sanft auf ihre, doch küsste sie fast im gleichen Augenblick leidenschaftlich, was Lucy auch gern erwiderte. Diesmal hatten sie viel Zeit. Draco ließ seine Hände zu ihrer Taille heruntergleiten und Lucy lief ein angenehmer Schauer den Rücken hinunter. Nun streckte auch Draco sich aus. Lucy fuhr mit ihren Händen seinen immer noch freien Oberkörper entlang-
„Draco? Wo trainierst du dir diese ganzen Muskeln an?", fragte sie unwissend.
„Geheimnis!", hauchte Draco.
Er wollte sich jetzt nicht unterhalten.
Er versuchte gerade, ihre Bluse zu öffnen, aber Lucy ging das schon zu weit und zu schnell. Sie konnten sich so was noch für den Halloween Ball aufheben. Entschieden schob sie ihn von sich runter.
„Draco, ich will das noch nicht. Das musst du verstehen!", sagte sie, mit einer leichten Spur von Aufregung in der Stimme.
Draco blickte sie verwirrt an - seit wann konnte ein Mädchen ihm wiederstehen? Und überhaupt, sie hatten doch gerade erst begonnen - und ließ sie das auch wissen.
„Kannst du das nicht akzeptieren?", regte Lucy sich auf, während sie ihre Bluse wieder zuknöpfte. „Ich gehe jetzt!"
Draco antwortete nicht und zog trotzig einen Schmollmund. Lucy warf ihm noch einen angewiderten Blick zu und rauschte hinaus.
Gerade als sie über die Türschwelle getreten war, brüllte er ihr noch hinterher:
„DANN GEH DOCH; LASS MICH DOCH EINFACH WIE EINEN IDIOTEN HIER SITZEN! LANGSAM REICHT'S MIR!"
Draco wusste selbst nicht, was das sollte. Seit wann benahm er denn so dämlich wie eben gerade, dachte er sich. Aber warum musste sie ihn immer dann abweisen, wenn er ihr ein wenig näher kam?
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„Sie liegt in ihrem Bett und schläft. Na ja, ob sie schläft, weiß ich nicht so genau, aber der Vorhang ist zugezogen und ich konnte sie atmen hören!", berichtete Hermine, die im Mädchenschlafsaal gesucht hatte.
In dem Moment betrat Colin Creevey den Gemeinschaftsraum.
„Ah, Harry. Hier, sie dir das mal an. Neulich habe ich Lucy erwischt, wie sie und ein Slytherin sich gerade küssen wollten- hier, im Gryffindor- Gemeinschaftsraum. Aber den Slytherin habe ich leider nicht erkannt", sagte Colin und hielt Harry das besagte Foto unter die Nase.
Harry gaffte geschockt das Foto an. Er hatte den Haarschopf des Slytherin sofort zugeordnet.
„Ist... das... das... ist... DRACO MALFOY!!?? MIT LUCY! DAS- GLAUBE- ICH- EINFACH- NICHT!", brüllte Harry wie ein Wahnsinniger.
Alle glotzten ihn an.
„Ja, ja, ja! Malfoy mit der Dejâvoir! Was für eine Schande! He, he, he!", kommentierte Colin gleichmütig und tätschelte Harrys Arm.
Harry wirbelte herum, starrte Colin ein paar Sekunden lang an und knallte ihm dann eine Ohrfeige:
„Sei nicht schadenfroh! Das ist überhaupt nicht zum Lachen. HAST- DU- DAS- VERSTANDEN?", brüllte Harry Colin an.
„Jaha!", jammerte Colin, sagte dann aber, freudenstrahlend: „Harry Potter hat mich geschlagen. Ehre sei mir zuteil. Yeah!"
Harry schnaubte und drehte sich weg. Keiner konnte ihn verstehen. So schlimm war das nun auch nicht. Ja, für die anderen nicht, aber für IHN schon! In dem Moment kam Lucy herein.
Sie sah betrübt aus, aber als sie die ganzen Leute bemerkte, setzte sie gezwungenermaßen ein nicht sehr überzeugendes erfreutes Lächeln auf:
„Oh, schon zurück aus Hogsmead? Wie war's?"
Keiner antwortete; alle fürchteten einen erneuten Ausbruch Harrys.
„Mit Malfoy in unserem Gemeinschaftsraum rumknutschen, wenn wir nicht da sind. Sehr unauffällig, wirklich. Aber das geht zu weit!", knurrte Harry abfällig und warf ihr das Foto vor die Füße.
Lucy war weiß wie Kreide. Sie wusste, welches Foto das war.
Hatte sich den alles gegen sie verschworen?
Wenn Harry schon wegen dieser Sache, bei der es noch nicht mal zu einem Kuss gekommen war, so wütend war, was würde dann sein, wenn er etwas von den jüngsten Ereignissen zu hören bekam?
Also waren jetzt alle wütend aus sie, die sie mochte.
Draco, Harry, Hermine, Ron und alle Gryffindors. Na toll, jetzt hatte sie auch niemanden mehr zum reden.
Lucy rannte zurück zum Mädchenschlafsaal, während ihr alle Augenpaare folgten., die in dem Gemeinschaftsraum anwesend waren.
„In einem Monat feiern wir, wie jedes Jahr, Halloween. Diesmal wird ein Tanzabend stattfinden. Wir haben heute den ersten Oktober und der Ball und das Büffet eröffnen am ersten November - das ist ein Samstag - um neun Uhr Abends. Enden wird das ganze Spektakel gegen ein Uhr Nachts. Vor dem Halloween Ball ist es den Schülern und Lehrern noch einmal erlaubt, nach Hogsmead zu gehen. So, jetzt fangen wir aber mit Verwandlung an!"
Harry seufzte; er hasste Tanzen.
„Ich bin wirklich Tod. Heute ist mein Todestag und es ist wahr. Ja, ich bin wirklich, wirklich Tod. Uhuhuuuu!"
Er war nicht fähig, seinen „normalen" Unterricht zu geben, so dass sie sich die ganze Stunde sein herumgejaule anhören mussten.
„Es nervt!", meckerte Ron. „Ist ja noch schlimmer als sein sonstiger Unterricht!"
„Sie ist beleidigt!", murmelte Harry.
„Ja, ja. Das ist jetzt aber nicht so wichtig. Ich hab mehr schiss davor, mir 'nen Partner für den Ball zu suchen!", sagte Ron.
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Lucy wusste auch nicht, mit wem sie zum Ball gehen sollte.
Mit Draco? Sie hatten kein Wort mehr miteinander gewechselt, seit sie vor ihm „geflüchtet" war und er sie noch angebrüllt hatte.
Harry? Nein, Harry war... ja, was war er? Sie sah ihn eher als ihren Kumpel.
Oder hatte ihn so gesehen. War Harry etwa eifersüchtig auf Draco, dachte sie mit einem leisen Lachen, oder warum hatte er nicht das kleinste bisschen Verständnis für sie?
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Er war doch kein Monster.
Spät Abends, als fast alle schon im Bett waren, kam Harry zu Lucy.
„Hey, Lucy!", sagte er mit sanfter Stimme.
Lucy sah ihn nicht an: „Was willst du? Du kannst mich doch sowieso nicht mehr leiden!"
„Jetzt bist du aber im Unrecht! Ich werde dich immer li-... ähm, mögen, egal was du tust. Aber du musst doch auch mich ein wenig verstehen." Er seufzte.
„Warum muss es gerade Malfoy sein?", sagte Harry leise.
Lucy fing an zu schluchzen.
„Es war... doch gar nichts... ernstes!", versuchte sie Harry zu überzeugen.
„Bitte Lucy, hör auf zu weinen!", probierte Harry sie zu beruhigen.
Dann platzte sein wirkliches Anliegen aus ihm heraus:
„Lucy, willst du mit mir zum Ball gehen?"
Immerhin hatte er diesmal nicht „willuballmimir" gefragt, aber es war wohl der falsche Augenblick, diese Frage überhaupt zu stellen.
Lucy brach wieder in Tränen aus: „Ich kann nicht... auch nicht mit Draco."
„Aber ich...", Harry wusste nicht, wie er es ausdrücken sollte.
„Ich habe echte Gefühle für dich, das schwöre ich. Malfoy nutzt dich doch nur aus. Er ist nur in dein Aussehen verliebt, der hat doch eine nach der anderen und ist sowieso nur auf eins aus. Wer weiß denn, mit wie vielen er schon..." Harry verstummte.
„Rede nicht so von Draco. Er ist nicht so...", war Lucys kläglicher Versuch, Draco zu verteidigen.
Sie war selbst nicht von ihren eigenen Worten überzeugt; jeder wusste doch, dass Draco jetzt der Mädchenscharm der Schule war.
Harry ging mit nicht gerade besserer Laune ins Bett, mal wieder, ohne irgendjemandem
„Gute Nacht" zu wünschen.
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‚Hasst sie mich jetzt? Muss ich mich entschuldigen? Wofür? Wenn dann für das anbrüllen...', haderte Draco mit sich selbst.
So was wie entschuldigen oder etwas gestehen war ihm schon immer sehr schwer gefallen. Aber was tat man nicht alles...
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„Ihre Eltern können auch zu dem Ball kommen. Es wurden alle Familien benachrichtigt. Natürlich nur die, die Hexen oder Zauberer sind. Ich habe bereits eine Zusage, von-", sie kramte in ihren Unterlagen, „von Narcissa Malfoy. Sie wird an Halloween allein hierher anreisen!", sagte sie nun an Draco gewandt.
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Jetzt hatte sie einen Plan und lief damit zu dem völlig überrumpelten Draco, als sie einmal unbeobachtet waren: „Hey, Dra- ah, Malfoy."
Sie hatte ihn absichtlich bei seinem Nachnamen genannt, was ihn ziemlich verunsicherte.
„Ich habe eine Idee. Ich werde jetzt doch mit Harry zum Ball gehen", fuhr sie fort.
Dracos Miene verfinsterte sich noch mehr. Er war nun sichtlich verstört.
„Aber du musst mich noch einmal vor allen Gryffindors, z.B. morgen beim Frühstück, fragen, ob ich mit dir hingehen würde. Dann kann ich dir arrogant einen Korb geben und alle Gryffindors, inklusive Harry, werden denken, dass ich dich nicht mehr leiden kann, und sie werden mir nicht mehr misstrauen. So gegen elf Uhr können wir dann zusammen heimlich abhauen - ich meine, Harry tanzt sowieso nicht gerne und ich werde einfach sagen, ich sei satt und müde. Also, was sollte mich unter diesen Umständen davon abhalten, einen kurzen Spaziergang zu machen und ins Bett zu gehen? Wenn wir das so machen, dürfen wir aber bis zum Ball nicht mehr miteinander sprechen, das wäre auffällig!", sprudelte es weiter aus Lucy heraus.
Draco nickte. Für Lucy würde er sich also vor den Gryffindors blamieren. Er fand es zwar nicht toll, dass sie mit Harry zum Ball ging, wo er sie doch hatte fragen wollen, aber wenn der Plan klappte, was blieb ihm dann schon anderes übrig...
Lucy sah ihn noch einen Moment an, als würde sie etwas von ihm erwarten, drehte sich dann aber um, murmelte einen Abschiedsgruß und ging. Draco hörte ihre Schritte verhallen, da dämmerte es ihm.
Er sprintete ihr, so schnell er konnte, hinterher. An der Ecke zum Gryffindor- Korridor holte er sie ein.
„Hey! Warte, Lucy! Halt, ich muss dir… noch was sagen!", rief Draco.
Lucy blieb stehen, sah ihn jedoh nicht an.
Draco packte sie bei den Schultern und drehte sie ruckartig zu sich herum:
„Lucy, ich-... es tut... ich wollte mich bei dir entschuldigen! Weil... weil ich dich so scheiße angebrüllt habe. Es tut mir leid. Aber sonst habe ich doch nichts zu bereuen, oder?"
„Nein!", antwortete Lucy. „Das war meine Sache. Weißt du, ich hatte so was wie Panik bekommen und wurde hysterisch. Ich bin noch nicht so weit...!"
„Ja, das habe ich jetzt verstanden. Ich werde auch nicht mehr so - nun ja, wie soll ich sagen- „ungestüm" sein, wenn du verstehst, was ich meine...", sagte Draco.
Lucy lächelte ihn an, gab ihm einen Kuss auf Wange und ging, ohne zurückzublicken, durch das Porträtloch.
Draco seufzte. Endlich war er mal über seinen Schatten gesprungen.
Die Fette Dame blickte ihn aus wissenden Augen an und sagte:
„Ja, ja, mein Bürschchen. Nun geh mal, bevor dich hier noch jemand erwischt!"
Draco realisierte seine Umgebung und begab sich schnell in die Kerker.
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Lucy ging hinüber zu Harry, der sich anscheinend noch wegen irgendeiner Hausaufgabe den Kopf zerbrach:
„Harry, ich habe... meine Meinung geändert. Wenn du einverstanden bist, würde ich doch gern mit dir zum Ball gehen!"
Sie lächelte ihn lieb an. Harry dachte sich nichts bei dem plötzlichen Meinungswechsel und grinste.
„Natürlich will ich dich noch immer zum Ball begleiten, Lucy!"
Sie redeten noch ein wenig über dieses und jenes, bis Lucy nach einer Weile auf Quidditch zu sprechen kam:
„Wann ist eigentlich das erste Spiel der Saison?"
Sofort bekam Harry schlechte Laune und grummelte:
„Es wird dieses Jahr kein Turnier geben, weil so'n paar Handwerker das Stadion umbauen... und dafür brauchen die das ganze Jahr. Dafür werden wir dann angeblich nächstes Jahr ein moderneres, viel besseres Stadion haben... aber ich wollte doch dieses Jahr Mannschaftskapitän werden!"
Der nächste Tag war ein Samstag. Beim Frühstück schlurfte Draco unbeholfen zum Haustisch der Gryffindors, wie Lucy und er es geplant hatten.
Lucy wies ihn ab, während die Gryffindors, gespannt auf ihre Antwort, den Atem anhielten.
Sie waren allesamt so leichtgläubig.
Es ist irgendwie traurig, kaum Reviews zu bekommen, wenn man sich solche Mühe gibt. Vielleicht setze ich sie demnächst wirklich unter R.
Okay, ich will jetzt mal nicht theatralisch werden. Würde mich aber wirklich freuen.
Bis dann, eure mrsgaladriel
