Disclaimer: Alle üblichen Charaktere (bzw. Handlungsorte) gehören J. K. Rowling,
bis auf die, die ich mir eben ausgedacht habe, wie zum Beispiel Lucy Dejâvior (oder das Haus ihrer Verwandten).
Ich verdiene hiermit kein Geld. Ist mal wieder das übliche lol



Kapitel 9

Pansy kam völlig außer Atem am Schlossportal an.

Jetzt musste sie schnell Narzissa - Mrs. Malfoy - finden.

Sie sah diese am Lehrertisch sitzen, wo sie sich angeregt mit dem von ihr faszinierten Professor Chimenti unterhielt.

Pansy stürmte auf den Lehrertisch zu.

„Mrs. Malfoy! Mrs. Malfoy! Ich muss ihnen etwas mitteilen!", schrie sie lauthals.

Narcissa sah bloß ein aufgeregtes Skelett auf sich zu rennen.

Keuchend gelangte Pansy schließlich am Lehrertisch an:
„Mrs. Malfoy. Ich dachte, sie wollten das vielleicht wissen, wo sie als ehrenwerte Dame doch besonders auf die Tradition von Hogwarts achten. Folgen sie mir bitte, es ist privat, es geht um ihren Sohn!"

„Was hat er denn nun schon wieder angestellt?", fragte Narzissa griesgrämig, doch Pansy war nicht entgangen, dass ihre kleinen Schmeicheleien anfangs Narzissas Gesichtsausdruck aufgehellt hatten.

„Nun ja, das ist nicht für anderer Leute Ohren bestimmt. Ich zeige es ihnen, er kann meinetwegen mitkommen!", sagte Pansy und bedeutete Professor Chimenti, der neugierig lauschte, ihr zu folgen.

Er und Narzissa erhoben sich und ließen sich von Pansy auf die Ländereien führen. Draußen war es sehr kalt geworden.

„Draco ist doch nicht etwa hier draußen, oder?", fragte Narzissa misstrauisch.

„Oh nein! Nein! Er ist - oder sie sind - in Hagrids Hütte. Was ich sagen wollte, Draco macht da mit so einer Gryffindor- Kuh rum. Schon seit längerem Zeitraum haben die was. Dabei ist er eigentlich für mich bestimmt, wie sie wissen, ich bin nämlich Pansy Parkinson. Ihrem Mann würde das gar nicht gefallen, ein nobler Malfoy mit einer Gryffindor, die zu allem Überfluss auch noch mit Potter und seinem Clan befreundet ist", ließ Pansy theatralisch vernehmen.

Narzissa war sichtlich geschockt von dieser viel zu übertrieben dargestellten Tatsache.

Sie sah Professor Chimenti an:
„Ich denke, es ist nicht richtig, was er tut! Können sie mir vielleicht helfen?"

Professor Chimenti, der sich im Laufe des Schuljahres sowieso den Slytherins zugewandt hatte und nun förmlich an Narzissas Lippen hing, nickte eifrig.

Narzissa schien zufrieden damit.

„Danke, Pansy. Du bist immer so ehrlich. Es erfreut mich, dass es an dieser Schule noch immer eine so selbstlose Person wie dich gibt. Ich werde mich bei Gelegenheit dafür erkenntlich zeigen. Weißt du, du erinnerst mich immer an mich selbst in meiner Schulzeit!", sagte Narzissa, die voll auf Pansys Plan eingestiegen war.

„Na dann, viel Glück! Ich gehe zurück zum Ball!", entgegnete Pansy und stolzierte von dannen.

Narzissa ergriff Professor Chimentis Arm und zog ihn energisch mit zu Hagrids Hütte.

Pansys Plan war perfekt aufgegangen. Und mit dem richtigen Timing hatte auch alles geklappt. Ihre Rache war gelungen.

Was sie damit langsam (! Ich betone langsam !) ins Rollen gebracht hatte, ahnte sie jedoch nicht.

Sie hatte nicht den blassestem Schimmer, wofür sie damit die Weichen gestellt hatte - zwar unbemerkt, aber es würde im Laufe dieses Schuljahres für manche Menschen noch von Nutzen sein.

Narzissa und Eduardo – ja, sie duzten sich bereits – waren an der Tür angekommen.

Wie auch zuvor war sie nicht verriegelt. Eduardo wollte schon hereingehen, aber Narzissa hielt ihn zurück.Sie wollte erst einmal einen Blick durchs Fenster werfen.

Blöd nur, dass man von dem Fenster keinen guten Einblick in die Sitzecke hatte; das Einzigste was sie erkennen konnten, waren zwei Paar in Strümpfen steckenden Füße.

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Draco und Lucy hatten es sich bequem gemacht und saßen zwischen den Kissen des Sofas. Draco hatte ihnen Champagner herbeigezaubert, dazu brennende Kerzen und was zum Knabbern.

Lucy hatte sich in Dracos Arme gekuschelt und beobachtete ihn unauffällig von unten. Draco sah wirklich zum Anbeißen aus, so ebenmäßig, blass mit stürmischen Augen und weichen, ganz leicht geöffneten Lippen, die aussahen, wie fein gezeichnet.

Plötzlich wurden die Kerzen unruhig und flackerten.

Draco spürte Lucys Blick auf sich ruhen und lächelte still in sich hinein. Er wusste, dass er gut aussah und war sehr zufrieden.

Sich an diesem Gedanken ergötzend, wandte Draco sein Gesicht Lucys zu und sah ihr bedeutungsvoll in die Augen. Mit einem Kuss drückte er sie nieder.

Die Kerzen flackerten ein letztes Mal auf und erloschen. Außer dem Feuer im Kamin gab es nun keine Lichtquelle mehr in der Hütte und unheimliche Schatten tanzten über die Wände.

‚Ich bin schon mal gespannt, wie weit wir heute gehen werden', fragte Draco sich spielerisch.

Lucy war seine erste Herausforderung und er war sich sicher, sie zu erobern.

Sonst hatten ihm die Mädchen immer willenlos zu Füßen gelegen.

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Nachdem sie noch eine Weile vor dem Fenster rumgestanden hatten, wagte Narzissa sich zum Eingang der Hütte.

Auf's schlimmste vorbereitet ließ sie die Tür vorsichtig aufgleiten und schlich, mit Professor Chimenti auf den Fersen, hinein.

Eduardo schloss die Tür.

Langsam ließen sie sich an der Wand in Richtung Sitzecke gleiten, aus der sie die einzigsten Geräusche wahrnehmen konnten, abgesehen von dem schlafenden Hund vor dem Kamin.

Narzissa lehnte sich noch einmal an die Wand und holte tief Luft, bevor sie geräuschlos um die Ecke blickte.

Ein unterdrückter Schrei entrann ihrer Kehle und sie presste die Lippen zusammen.

Aber wenn Pansy nicht zuvor die Situation vor ihrem Augen so entstellt hätte, wäre ihr das alles wohl gar nicht so wichtig vorgekommen, geschweige denn, dass sie sich allzu sehr darüber aufgeregt hätte.

So leicht sind manche Menschen in ihrer Meinung zu beeinflussen.

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Draco hatte Lucy bereits das Oberteil des Kleides abgestreift und sich auch schon seines eigenen Hemdes entledigt.

Jetzt war er dabei, seine Aufmerksamkeit ihrem Bauch zuzuwenden.
Draco war gerade unterhalb ihres Bauchnabels angelangt, als die Beiden einen gedämpften Schrei hörten.

Lucy riss ihre Hände von seinen Körper weg und Draco kugelte vor Schreck auf den Boden, wo er einen Schmerzensschrei vernehmen ließ.

Dann wagten die Beiden es, einen Blick in die Richtung zu werfen, aus welcher der Schrei gekommen war.

Lucy sah eine Frau, die sie und Draco mit wahnsinnig aufgerissenen Augen anstarrte und hinter ihr Professor Chimenti, der sich beim Anblick von Lucys halbnacktem Körper schnell wegdrehte - schließlich war er ihr Lehrer.

Die Frau schritt auf Draco zu, der sie entsetzt beobachtete.

„Mutter?", sagte er mit schwacher Stimme.

Hatte Lucy gerade richtig gehört, war das die Frau, die Draco geboren hatte? Und dazu nannte er sie auch noch „Mutter" ?

Keiner wagte es, sich zu rühren. Eine heftige Spannung war in dem kleinen Raum entstanden.

Die Frau packte ihn hart am Arm und zischte:
„Ja, Draco. Ich bin es, Narzissa. Du treuloser Malfoy. Du wertloser Erbe. Was fällt dir eigentlich ein? Was glaubst du eigentlich, was du hier treibst?"

Die letzten Worte spie sie förmlich aus.

Draco sah sie erst hilflos an, doch dann trat Entschlossenheit in seinen Blick.

"Ich-... ich bin zwar ein Malfoy, aber heißt das etwa, dass ich nichts empfinden darf. Ich weiß, Vater hatte mich schon fast soweit und die letzten Jahre benahm ich mich nach seinem Willen, aber ich habe mich verändert, denn ich bin... verliebt!"

„Aber du warst Miss Parkinson versprochen! Und dabei bleibt es! Die da ist doch nur ein billiges Flittchen aus Gryffindor. Wahrscheinlich hat sie dich verhext!", schrie Narzissa und begann, Draco durchzuschütteln.

Für ihre zierliche Gestalt war Narzissa recht kräftig, fand Lucy. Draco wagte es jedenfalls nicht, Hand gegen seine Mutter zu erheben.

Narzissa befahl Draco, sein Hemd anzuziehen und schleifte ihn dann aus der Hütte, wo sie Professor Chimenti und Lucy zurückließ.

Den ganzen Weg über die Ländereien war noch ihr Rumgekeife und Gezeter zu hören, was im Schloss selbst jedoch niemand zu bemerken schien.

Professor Chimenti ließ ziemlich schüchtern vernehmen, dass es wohl das beste wäre, wenn Lucy jetzt auch zum Schloss hochginge und sie den ganzen „Vorfall" einfach vergessen würden.

Teils eingeschüchtert, teils erbost kleidete Lucy sich an und verließ die Hütte hinter Professor Chimenti.

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Narzissa traf Eduardo am nächste Morgen vor ihrer Abreise noch in der Einganshalle.

Sie redeten eine Weile und als die Kutsche für Narzissa vorfuhr, richtete sie sich ein letztes Mal an den Professor:
„Ich habe eine Bitte, Eduardo. Könntest du ein Auge auf Draco und dieses kleine Flittchen werfen, natürlich gegen angemessene... Bezahlung. Du weißt schon, in welchem Sinne. Ich hatte zwar mit Draco gestern Abend noch ein ausführliches Gespräch, aber ich habe so meine Zweifel, ob er seine, ähm, Versprechen einhalten wird. Also dann, auf Wiedersehen!"

Sie stieg in die Kutsche und war gleich darauf verschwunden.

Draco lief unruhig in seinem Zimmer auf und ab und ging in Gedanken das Gespräch der gestrigen Nacht durch.

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/Flashback:/

Sie hatte ihn am Arm aus der Hütte zum Schloss hochgeschleift und zum Slytherin- Gemeinschaftsraum gezerrt.

Sie wusste aus einem Brief, den er Anfang des Jahres an sie geschrieben hatte, dass er mehr oder weniger ein Einzelzimmer besaß, dass im Gemeinschaftsraum lag und so zwang Narzissa ihn, ihr das Passwort zu sagen.

Sie hatte Draco mit einer erstaunlichen Kraft aufs Bett geworfen, und dann fauchte sie los:
„Du wirst diese kleine Schlampe nie wieder sehen. Was hat sie mit dir angestellt? Ich verbiete dir, auch nur ihre Nähe aufzusuchen. Du hältst dich von ihr fern, verstanden? Ich werde schon dafür sorgen, darauf kannst du dich verlassen. Sollte mir irgendetwas ungehöriges zu Ohren kommen, dann könnte es sein, dass diesem Flittchen urplötzlich etwas passiert. Und deine Post wird auch überwacht. Also, werde vernünftig! Ach ja, du brachst auch nicht auf die Idee kommen, zu Dumbledore zu rennen. Ich habe das Recht dazu, du bist nicht volljährig. Und du willst doch nicht, dass ihr etwas passiert."

Draco, der die Drohung genauestens zur Kenntnis genommen hatte, nickte.

Narzissa blickte ihn noch einmal scharf an und ließ ihn dann, seinen Gedanken nachhängend, allein zurück.

/Flashback/

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Draco sank auf dem Bett nieder und seufzte verzweifelt. Er musste sich wohl oder übel von Lucy fernhalten.

Und er durfte es ihr nicht einmal erklären. Bei dieser Einsicht verfluchte er seine Mutter.

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Lucy war als erste ihres Jahrgangs erwacht und starrte, im Bett liegend, den Vorhang an. Diese Narzissa musste jetzt bereits abgereist sein.

Nun würde sie Dracos und ihre Beziehung nicht mehr beeinflussen können.

Nur noch Professor Chimenti war da, doch von dem erwartete Lucy nicht, dass er noch etwas damit zu tun haben wollte.

Wie sehr sie sich in allem täuschte, kam ihr nicht in den Sinn.

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Das Frühstück hatte schon begonnen, als Ron, Hermine und Lucy in der Großen Halle eintrudelten.

Harry war anscheinend noch immer nicht von Madame Pomfrey entlassen worden, daher wusste Ron und Hermine gar nichts.

Sie wunderten sich zwar, warum Harry im Krankenflügel lag, aber da niemand es ihnen sagen konnte oder wollte, ließen sie das Thema bald fallen.

Auch Dumbledore war gestern noch auf den Plan getreten und hatte sie alle ausgefragt, aber niemand hatte ihm eine Antwort gegeben.

So war Dumbledore, mit leiser Ahnung, wieder verschwunden.

Lucy linste zum Slytherin- Haustisch herüber und erspähte Draco zusammengekauert hinter dem Kapitän des Slytherin- Quidditchkapitäns sitzend.

Er starrte mit leerem Blick auf seinen Teller ohne das Frühstück anzurühren.

Lucy fing an, sich ernsthafte Sorgen um Draco zu machen. Was hatte diese Vogelscheuche mit ihm angestellt? Sie musste mal mit ihm reden.

Nach dem Frühstück versuchte Lucy, Draco auf ein Wort in eine Besenkammer zu ziehen, doch nachdem er sie erkannt hatte, stieß Draco Lucy hart zu Boden und bevor sie noch ein Wort herausbringen konnte, war er verschwunden.

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Draco rannte durch den Gemeinschaftsraum, keuchte das Passwort für sein Zimmer, trat ein und schmiss sich auf sein Bett.

Er hatte sie viel heftiger weggestoßen als gewollt, hatte all seine Verzweiflung darein gesetzt.

Danach war er, entsetzt über sich selbst, davongelaufen, immer dass Bild von ihren Augen im Kopf, die ihn in so unschuldiger Trauer und ohne Verständnis für sein Verhalten angeblickt hatten.

Wie hätte sie ihn auch verstehen können, sie wusste schließlich nichts von seiner Mutter, dem Gespräch, den Drohungen...

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Lucy saß immer noch auf dem Boden und starrte fassungslos in die Richtung, in der Draco verschwunden war. Was genau war denn mit dem los?

Seit wann wechselte er kein Wort mehr mit ihr geschweige denn hatte er angefangen, Gewalt gegen sie anzuwenden?

Im Zeitlupentempo zog sie sich an der Wand hoch.

Alles tat ihr weh, sie war nicht gerade sanft auf dem Boden aufgeschlagen.

Was war bloß in ihn gefahren?

Na ja, vielleicht dieser Drachen von Mutter, dachte sie ernüchtert.


So, das war es mal wieder. Dieses Kapitel fand ich eigentlich selbst ganz gut. Hoffentlich liest es jemand hoff
Ich würde mich wirklich über ein paar Reviews freuen, also drückt auf den Knopf da unten und reviewt ordentlich!!!
Bis das nächste Kapitel kommt, dauert es wieder länger, aber wird schon kommen.
Eure mrsgaladriel