Disclaimer: Ach, ihr wisst schon...
Hier kommt, trotz fehlender Reviews, ein neues Kapitel. Ich weiß nicht, ob es gut geworden ist, aber ich stelle es trotzdem mal rein.
-haunted-jess: Danke für dein Lob. Hier geht's weiter.
-Dracos-Angel03: Auch danke. Auf dein Review kann ich mich immerhin verlassen. Extradank an dich!
Viel Spaß beim lesen.
Kapitel 12
Der zweite Speisesaal. Der Zweite. Wie viele Speisesäle gab es in diesem Haus und wofür wurden die nur gebraucht?
Professor Chimenti schüttelte verwundert seinen Kopf. Die Malfoys waren schon eine seltsame Familie. Aber eigentlich ging ihn das ja gar nichts an und solange er hier eingeladen war, würde er sich bestimmt nicht beschweren.
Er warf Narzissa einen flüchtigen Blick zu. Sie hatte einen düsteren Blick aufgelegt und schien in irgendwelche Gedanken verstrickt zu sein.
"Dieser Bengel... schläft der einfach ein, wo er doch genau weiß, dass wir jetzt essen... immer einen auf wichtig machen...", murmelte sie gerade vor sich hin.
Dann wandte sie sich Chimenti zu und fixierte ihn mit ihren durchdringenden Augen.
"Du hast jetzt wahrscheinlich einen schlechten Eindruck von uns... von Draco, meine ich. Er ist sonst im Grunde genommen nicht so und verhält sich, ähm... freundlicher zu Gästen. Ich hoffe, du kannst noch einmal darüber hinweg sehen!"
Eduardo war ziemlich erschrocken über diesen Ausbruch voller Entschuldigungen. Wegen dieser Lappalie, war das doch wirklich nicht nötig. Was hatte sie nur?
"Natürlich, das ist doch keine große Sache. Die, ähm... nun ja, so sind eben die Teenager von heute", gab er ziemlich unbeholfen zum Ausdruck und gab ein gekünsteltes Lachen von sich.
Sie erreichten den Raum – den zweiten Speisesaal – und Narzissa öffnete die hübsch verzierte Tür.
Sie ließ Chimenti den Vortritt und schloss die Tür hinter sich. Es war zuerst stockdunkel in dem Raum und Eduardo hatte nur einen raschen Blick auf die Einrichtung erhaschen können.
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Draco machte sich nicht die Mühe, seine zerknitterten Kleider zu wechseln. Ein einfacher Glättungszauber, den er sich selbst beigebracht hatte, tat sein gutes an seinen Roben.
Nachdem er noch einen kurzen Blick auf sein Spiegelbild geworfen und, mit seiner Reflektion völlig unzufrieden, seine Frisur gerichtet hatte, begab er sich auf den Weg zum – wie die Hauselfe sagte – zweiten Speisesaal.
Was seine Mutter in diesem Raum mit drei Personen wollte, verwirrte ihn sehr, aber wahrscheinlich wollte sie bloß Eindruck schinden.
Angekommen an der Tür, blieb er noch kurz davor stehen und setzte sich eine Maske völliger Gleichgültigkeit auf.
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Professor Chimenti riss die Augen auf. Narzissa hatte irgendein Wort geflüstert und sofort flackerten ringsum in dem Raum Kerzen auf, die den Saal in ein romantisches Licht tauchten.
Es war wortwörtlich ein Saal. Er war riesengroß. Vor den nackten Wänden hingen schwere Samtvorhänge, die dem Raum trotz seiner Größe zu einer gemütlichen Atmosphäre verhalfen.
Der Tisch in der Mitte des Raumes jedoch übertraf all seine Vorstellungen. Eduardo hatte schon einige große Tafeln gesehen, doch keine war derart eindrucksvoll gewesen.
Das dunkle, glatte Holz des Tisches passte sich unglaublich gut seiner Umgebung an und auch die zierliche Tischdecke, die zur Dekoration auf dem Tisch platziert worden war, entsprach den Ansprüchen des Saals.
Auf dem Tisch standen ebenfalls Kerzen in graziösen Kerzenleuchtern, welche von zarten,
silbrig-durchsichtigen Seidentüchern umschlungen waren.
Das einzige, was Professor Chimentis Meinung nach nicht so gut ins Bild passte, war, dass diese majestätische Tafel nur für drei Personen gedeckt war.
Besaßen die Malfoys etwa keine kleineren Speisesäle? Es war doch überhaupt nicht nötig, für drei Leuten solch einen Aufwand zu veranstalten.
"Gefällt... es dir?", fragte Narzissa mit einem gewinnenden Lächeln.
"Sicher. Ganz bestimmt. Es ist... hervorragend. Ausgezeichnet!", beteuerte Eduardo schnell.
In dem Moment klopfte es an die Tür.
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Draco klopfte kurz und trat dann unaufgefordert ein. Der Professor und seine werte Mutter standen ein paar Schritte weiter im Raum drinnen und bewunderten die Einrichtung.
Seine Mutter war wirklich eine fürchterliche Angeberin und wollte die Kontrolle über das, was in dem Haus und auch was bei Draco vor sich ging.
Zwar vermochte sie es nicht, sich Lucius zu wiedersetzen, aber sie hatte trotzdem ihren eigenen Kopf und Draco wurde den Verdacht nicht los, das sie immer hinter dem Rücken seines Vaters agierte.
Nicht, dass es ihn sonderlich gestört hätte, wenn sie seinem Vater schaden würde, aber es gefiel ihm nicht, dass sie sich ab und zu so sonderbar benahm, als würde sie nach etwas suchen, was ihr in einer bestimmten Angelegenheit weiterhelfen könnte. Wenn man sie an so einem Tag störte, wurde sie außerordentlich ungehalten und gereizt.
Na ja, was ging es ihn schon an, was seine Mutter trieb... jetzt musste er erst mal dieses Essen mit dem Vollidiot von Professor und seiner biestigen Mutter überstehen.
Draco nahm sich zusammen und schritt zu den anderen hinüber.
"Ähm... da bin ich", machte er auf sich aufmerksam.
Narzissa drehte sich zu ihm um.
"Das ist ja überaus angenehm, das du unsere kleine Gesellschaft jetzt schon mit der Ehre deiner Anwesenheit beglückst. Setz dich doch, Draco!", sagte sie in einem so scharfen Ton, dass Draco sich sein ‚Ich kann auch wieder gehen!' lieber verkniff.
So schnell wie möglich setzte er sich an einen der drei gedeckten Plätze.
"Wollen wir dann...?", fragte Narzissa Eduardo.
"Aber sicher doch!", erwiderte Eduardo und die beiden nahmen ebenfalls ihre gedeckten Plätze ein.
Kaum dass sie Platz genommen hatten, erschienen die verschiedensten Speisen und Gerichte auf dem Tisch. Es war eine solch unermessliche Auswahl, dass Eduardo nicht alles mit einem Blick überschauen konnte.
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Als der Abend schon weit fortgeschritten war, befanden sie sich immer noch im Speisesaal. Eduardo hatte von fast allem etwas probiert und war jetzt pappsatt.
Narzissa schenkte ihm gerade von dem guten Wein nach, von dem er schon einige Gläschen zu sich genommen hatte. Sie jedoch schien, obwohl sie mindestens ebensoviel getrunken hatte wie er, nicht im mindesten angeheitert.
Draco suchte den Blick seiner Mutter und sah sie flehentlich an. Eigentlich wollte er vor ihr keine Schwäche zeigen, aber er wünschte sich einfach nur noch in sein Zimmer, oder – noch besser – zurück nach Hogwarts, wobei er letzteres niemals zugegeben hätte.
Narzissa deutete seinen Wunsch richtig und schenkte ihm einen eisigen Blick. Er hatte es wohl auszusitzen. Da jedoch kam ihm sein Professor zu Hilfe.
"Narzissa-Schatz", gab er mit einem belustigten Kichern von sich, „wie wäre es, wenn du den Jungen in... in die Federn schicken würdest, hm? Dann wären wir noch ein bisschen für uns allein. 'S'is' doch sowieso schon spät. Und bitte.. gib mir doch noch was von dem guten Wein!"
Narzissa gab Draco mit einem Kopfnicken zu verstehen, dass er zu verschwinden hatte, während sie Eduardo und sich ein weiteres Glas einschenkte.
Es war das erste Mal, dass Draco seinem Professor wegen etwas dankbar war.
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Draco schloss die Tür seines Zimmers nicht gerade sanft hinter sich und schmiss sich heute schon zum zweiten Mal missmutig auf sein Bett.
Es war ein Scheißtag.
Eigentlich waren alle Tage beschissen gewesen, seit dem Vorfall in Hagrids Hütte am Halloween-Ball. Aber er wollte gar nicht darüber nachdenken.
So gerne hätte er ihr die Wahrheit gesagt, oder wenigstens geschrieben. Aber alle Eulen, das Flohnetzwerk und natürlich Dracos Exkursionen außer Haus würden genauestens kontrolliert und überwacht werden.
Also konnte er nichts tun. Das war schrecklich, zum Nichtstun verdammt zu sein.
Draco erhob sich von seinem Bett und verließ sein Zimmer wieder. Er war noch nicht müde, er hatte ja vorhin schon geschlafen und so suchte er nach Abwechslung im Haus.
Nachdem er einige Zeit erfolglos durch die Gänge gestreift war, kam er in der Nähe der Kerker an. Hier lag auch die Waffenkammer.
Das war es, die Waffenkammer.
Schnellen Schrittes lief er zu dem Raum, wozu er erst einmal den ersten Salon durchqueren musste.
"Wohin so eilig des Weges?", fragte ihn eine Hexe mit spitzem Kinn und dünner Stimme.
Draco knurrte etwas unverständliches und betrat den Gang auf der anderen Seite des Salons. Hinter der ersten Tür lag die Waffenkammer.
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Narzissa schmiegte sich an ihn. Sie musste ihn auf jeden Fall für sich gewinnen, er musste ihr gehorchen, ihr zu Willen sein. Sie hatte ihn ja schließlich schon fast um den Finger gewickelt.
Draco übte alle Schritte, die ihm vom Fechten bekannt waren, mit dem geeignetesten Schwert dass er finden konnte. Er war kaum aus der Übung gekommen.
Er fragte sich, wozu etwas nützlich sein sollte, was so schwer war, dass man es kaum tragen konnte. Aber auch das war etwas, was ihm egal sein konnte.
Missmutig und immer noch gelangweilt verließ er die Waffenkammer. Auf dem Weg zurück zu seinen Zimmer, kam er absichtlich an den Zimmern seiner Mutter vorbei.
Leise schlich er in sein Zimmer und schloss die Tür. Jetzt musste er eben doch versuchen zu schlafen...
Das war es schon wieder. Ich hoffe, diesmal gibt es mehr Reviews. Ich bin nämlich ziemlich demotiviert.
Bis zum nächsten mal, mrsgaladriel
