Diesmal ging es sehr viel schneller mit dem Kapitel schreiben uuuuund... hier ist es.
Das Kapitel ist ein wenig anders als die anderen, aber ich finde es so gut. Ich hoffe, euch gefällt es auch.
Dieses und das nächste Kapitel (ja, das nächste ist schon in Arbeit), sind etwas spannender als die letzten zwei, finde ich jedenfalls.
Also, hinterlasst bitte ein paar Reviews...
Fallen-Angel03: Ja ja, die böse Narzissa... aber sooo weit ist sie mit Eduardo ja noch nicht gegangen, jedenfalls nicht das ich wüsste lach. Tja, irgendwann musste ich dich ja mal Ehren... Was Draco gesucht hat? Das einzigste mal, dass ich im letzten Kapitel erwähnte, dass Draco etwas suchte, war, als er nach Abwechslung suchte und dann in diesen Waffenraum gelangt ist.
Aber jetzt lass dich erst mal von dem Pitelchen hier überraschen...
tara: Auch vielen Dank für deine Reviews, du hast mir immer so lieb gereviewt und danke für dein Lob.
Vielleicht findest du das Kapitel hier ja noch interessanter als das letzte... g
Viel Spaß beim lesen...
Kapitel 13
Wo war er? So einen Raum – war es ein Raum? – hatte er noch nie gesehen.
Er versuchte, den Boden unter seinen Füßen zu erkennen, doch da war nichts. Oder besser, da war schon etwas, worauf er stand, er konnte es nur nicht sehen.
Um ihn herum herrschte eine neblige Düsternis, doch immer, wenn er versuchte, die seichten, gräulichen Nebelschwaden, welche die Dunkelheit durchzogen, mit den Augen zu erfassen, war da nichts mehr.
Ihm war komisch zumute. Warum stand er bloß in diesem Raum herum?
"Du bist allein...", krächzte plötzlich eine Stimme aus der Schwärze und eine grausame, ätzende Lache drang an seine Ohren.
„Allein. Ganz allein! Du hast wohl was falsch gemacht..."
Wieder das Lachen.
"Du bist doch allein?! Wer schert sich schon um dich? VERSAGER... FEIGLING...", die Stimme schrie jetzt und der Ort, wo immer er auch war, erhallte von dem Lachen der krächzenden Stimme.
Dracos Kopf dröhnte und die Worte rührten irgendetwas in ihm an.
Das Lachen verstummte plötzlich.
Draco wagte es, seinen Kopf zu heben, um sich nach „der Stimme" umzusehen, doch auch über ihm war nur die alles erdrückende Schwärze.
"Hast du Angst?", erklang das Krächzen erneut.
Es lag etwas lauerndes in der Art, wie es gesagt wurde.
Draco überlegte. Nein, er hatte keine Angst, jedenfalls nicht so, wie man es generell bezeichnen würde.
Wenn, dann hatte er ein wenig Furcht vor dem Unbekannten, mehr aber wurde alles von Neugierde überdeckt.
"Wo... wo bin ich? Was ist... das hier?", fragte er in irgendeine Richtung.
Stille. Hätte er nicht fragen dürfen?
"Diese Fragen stellt jeder!"
Die Stimme seufzte einmal gespielt und gab ein spöttisches Lachen von sich.
"Nun, du bist in einem Raum, einem Raum jenseits der Wirklichkeit, zum Beispiel brauchst du keinen Boden unter den Füßen, um stehen zu können. Und doch kannst du nicht das tun, was dir gefällt. Auch hier gibt es „Gesetze", wenn man so will, solche „Gesetze" wie das Gesetz der Schwerkraft auf der Erde.
Du kannst den Raum meinetwegen „Raum der verlassenen Seelen" nennen, es gibt verschiedene Zwecke für ihn. Für dich jedenfalls ist es heute der „Raum der verlassenen Seelen". Du bist nicht körperlich hier, Draco, du bist in einem Traum. Dein Geist, deine Seele ist hier, aber nicht dein Körper."
"Und... ähm, wer sind Sie?", wagte sich Draco weiter vor.
"Nun ja. Ich... ich bin – zu einem gewissen Teil – du selbst. Weißt du, ich offenbare dir deine Selbstzweifel, deine an dir nagenden Gefühle. Niemand kommt auf Bestimmung in so einen Raum. Doch du bist gekommen, zu dir selber gekommen, und doch auch zu mir gekommen. Nun, wir werden sehen...", antwortete die Stimme.
Draco schwieg. Das war nicht einfach.
"Was werden wir sehen?", sagte er dann.
"Das wirst du doch noch erfahren. Nicht so schnell. Wir haben Zeit...", meinte das, was auch immer in diesem irrealen Raum war.
Eine Weile war es wieder ruhig, denn Draco wusste nicht, worauf das hinauslaufen sollte und die Stimme sagte nichts mehr zu ihm.
Vorsichtig probierte er, sich hinzusetzen und musste feststellen, das unter seiner Hand zwar nichts festes zum Greifen war, er sich aber dennoch setzen konnte.
Was hatte die Stimme gesagt?
‚Du bist in einem Raum, einem Raum jenseits der Wirklichkeit, zum Beispiel brauchst du keinen Boden unter den Füßen, um stehen zu können'.
Kurz nachdem er sich gesetzt hatte, regte sich etwas in der Dunkelheit.
"Pass auf, Draco. Du bist allein? Ich könnte dir zustimmen, aber ich könnte auch Wiederspruch erheben. Es kommt darauf an, wie du es siehst. Sicher, du hast momentan niemanden, aber... es denkt bestimmt noch jemand an dich..."
Dann passierte etwas. Ein weißer Blitz erleuchtete den Raum für einige Millisekunden.
Dann war alles wieder wie vorher. Alles?
Da war etwas. Oder Jemand.
"Hallo?" Das Wort echote noch ein paar mal in der Luft.
Und tatsächlich kam ihm ein schwaches: „Wer ist da?" von weiter weg entgegen.
Obwohl die Person leise geredet hatte, wusste er, wer gesprochen hatte.
Er würde die Stimme unter Tausenden erkennen.
Erschrocken sprang Draco auf und rannte in die Richtung, aus der die Person gesprochen hatte.
"Lucy...", schrie er.
"Draco? Draco? Was machst denn du hier? Ich war doch eben noch allein hier!"
"Echt? Du warst auch in diesem Raum? Dem „Raum der verlassenen Seelen"?, fragte Draco verwirrt.
"Raum der verlassenen Seelen? Nein, ich war im „Raum der Selbstfindung", gab sie nicht weniger verwirrt zurück.
Draco verstand langsam, doch er war nicht darauf erpicht, mit ihr über solche Belanglosigkeiten zu sprechen, wenn es ihnen beiden schon vergönnt war, sich jenseits der Realität zu begegnen.
Draco wollte sie in die Arme schließen, doch sie stieß ihn zurück.
"Was soll das, Draco? Denkst du, jetzt ist plötzlich alles wie vorher? Nur, weil jetzt keine ‚kleine Schlampe' neben dir im Bett liegt, mit der du dich vergnügen kannst? Weißt du, was ich durchgemacht hast, wie sehr du mich verletzt hast, und das mehrfach? Ich habe gerade – mehr oder weniger erfolgreich – versucht, dich zu vergessen, und jetzt willst du auf eine freundschaftliche Ebene zurückkehren? Tag und Nacht musste ich an dich denken, bin verzweifelt, die anderen versuchten, mich aufzubauen, es ging aber nicht... du... das kannst du vergessen..."
Wenn sie am Anfang noch geschrieen hatte, dann war der Rest ihres lauten Vortrags einem Flüstern gewichen.
"Lucy, bitte, hör mich an, lass mich dir alles erklären. Ich hätte dir nie wehgetan, wenn ich nicht gezwungen worden wäre. Ich hätte dir nie etwas angetan. Auch mir ging es mies, ich war zerstört. Ich hatte keine Chance, es dir zu erklären. Aber jetzt hör mir zu, bitte."
Lucy starrte ihn an, das glaubte er jedenfalls, er konnte sie ja nicht sehen.
"Warum sollte ich dir nur ein Wort glauben? Warum hast du mir dann nicht an dem einen Tag in der Nähe der Kerker die angebliche Wahrheit gesagt?", zischte sie wütend.
"Das war, weil in dem Moment-" Er wollte es ihr erklären, ihr alles erläutern.
Dass er Chimentis Schritte gehört hatte und außerdem seine Mutter ihm Drohungen gemacht hatte, doch jedes weitere Wort blieb ihm im Hals stecken.
Der Raum wurde hell, löste sich auf. Draco wollte schreien, bei Lucy bleiben, doch es half nichts.
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Erschrocken fuhr er aus dem Schlaf. Draußen dämmerte es schon, die Sonne würde bald aufgehen.
War er so lange dort gewesen? In diesem Raum? Oder eher, war sein Geist so lange dort gewesen?
Es war ihm höchstens wie eine gute Stunde vorgekommen. Na ja, es war ja ein Raum jenseits der Zeit gewesen, dort hätte alles mögliche geschehen können.
Langsam kroch er aus dem Bett. Gedanklich verarbeitete er alle Informationen, von Anfang bis Ende.
Wenn das der „Raum der verlassenen Seelen" war, und diese krächzende Stimme ihm Lucy geschickt hatte, müsste das bedeuten, dass sie eine Person war, die sich noch Gedanken um ihm machte, auch wenn sie es nicht wollte.
Er versank in Melancholie. Warum hatte man ihm nicht wenigstens jetzt die Zeit gelassen, ihr eine Erklärung zu geben.
Auf dem Weg ins angrenzende Badezimmer verscheuchte er erst mal die Gedanken an die letzte Nacht. Dafür würde er später noch Zeit haben.
Er hatte keine Lust, mitten in Gedanken von seiner Mutter gestört zu werden.
Und er lag richtig. Kaum hatte er sich Wasser ins Gesicht gespritzt, klopfte es und seine Mutter stürmte herein.
"Ah, wie ich sehe, bist du schon wach. Wenn du dein Frühstück mit uns zusammen einnehmen willst, sei in einer halben Stunde im Frühstückszimmer", sagte sie und verschwand wieder.
Draco kannte sie gut genug, um zu wissen, dass das keine freundliche Aufforderung, sondern ein versteckter Befehl gewesen war. Er machte sich fertig.
Ich denke, ich habe das mit dem „Raum der verlassenen Seelen" nicht allzu schlecht gemacht. Ich habe mir Mühe gegeben.
Hat es euch gefallen? Lasst bitte ein kleines Review da (nerv), muss auch nicht lang sein, aber mehr Reviews helfen wirklich sehr.
Danke noch mal, an alle die diese Story lesen, eure mrsgaladriel
