-Fallen-Angel03: Danke für dein Review, warst die erste... na ja, ich krieg ja nicht sooo viele. Hoffentlich gefällt dir das Kapitel hier auch gut, ich finde es selbst ganz gut. Ciao...

-QueenofSouls: Ui, ein neuer Reviewer. Ich hoffe, du liest die Story noch weiter. Danke für dein zahlreiches Lob...

-tara: Wow... so viele Reviews auf einmal, danke. Vor allem danke für das Review zu Cap 13, das konnte ich nun am besten gebrauchen. Hoffentlich liest du das hier auch so gerne...


Kapitel 14

"Na endlich, wir warten schon seit einer halben Ewigkeit auf dich", empfing ihn Narzissa wie immer mit aller Freundlichkeit, als Draco das Frühstückszimmer betrat.

Er ließ sich nicht dazu herab, sie darauf aufmerksam zu machen, dass er mehr als pünktlich war, denn er hatte mit so etwas gerechnet.

Eduardo saß stumm auf seinem Platz und starrte Narzissa mit verträumtem Blick an.

Draco setzte sich und sofort erschienen, wie schon am Abend zuvor, die köstlichsten Frühstücksvariationen.

Draco verspürte noch immer keinen sonderlich großen Appetit, weshalb er sein Essen bald beendete.
Sich langweilend hob er den Kopf und musste fast würgen bei dem Anblick der sich ihm bot.

Seine Mutter und sein Lehrer fütterten sich gegenseitig mit Weintrauben, was ja nicht mal so schlimm war, bis auf die Tatsache, dass das sein Lehrer war und seine Mutter diesem, trotz ihrer Ehe mit Lucius, schöne Augen machte.

Dazu kam, dass Narzissa, wo es nur ging, gekonnt mit Professor Chimenti flirtete, wobei sie ihn ab und zu in ihren großzügigen Ausschnitt blicken ließ und jederzeit über seine lahmen Witze lachte.

Was wollte sie damit nur bezwecken?
Okay, diesen Chimenti konnte man wohl – jedenfalls nach dem Urteil der Mädchen an Hogwarts – zu der Kategorie „gutaussehender Mann" zählen, aber anscheinend war er nicht besonders gut in Menschenkenntnis, wenn er auf diese billigen Nummern von Narzissa hereinfiel.
Diese bemerkte in genau dem Augenblick, wie Draco sie anstarrte und funkelte wütend zurück.

Draco verstand das Zeichen nur zu gut und machte, dass er davonkam.

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Schon wieder musste er sich allein in dieser Villa beschäftigen, die von oberflächlicher und neutraler Betrachtung her einladend aussehen musste, wenn man sich jedoch allein darin vergnügen sollte, ziemlich öde war.

Sein Weg führte ihn in die Eingangshalle und er kam auf die Idee, nach draußen zu gehen.

Als er auf den Marmorweg hinausschritt, wurde Draco erst einmal von der Sonne geblendet.

Sie schien ihm direkt ins Gesicht und zwang ihn daher, die Augen zusammenzukneifen.

Dabei entging ihm jedoch nicht der schwarze weghuschende Schatten.

Wahrscheinlich ein angestellter Beobachter seiner Mutter.

Achselzuckend trat er einen Schritt zur Seite, um in den angenehm kühlen und dunklen Schatten zu gelangen, der seine Augen schonte.

Jetzt stellte sich ihm die Frage, was er hier draußen sollte.

Einen Spaziergang machen?

Das hatte er schon seit Ewigkeiten nicht mehr getan. Aber, was sollte es, das konnte er ja schließlich jetzt nachholen.

Gedankenversunken schlenderte er durch die gewundenen Pfade zwischen den Blumenbeeten. Hier, hinter den Pflanzen versteckt, fühlte er sich schon viel wohler.

Eine Weile später ließ er sich auf einer Bank in der Nähe des Springbrunnens nieder.

In Ruhe ging er noch einmal das Geschehen der letzten Nacht durch, kam aber zu keinem neuen, weltbewegenden Schluss.

Trotzdem ging es ihm ein wenig besser als noch am Tag vorher, irgendwie durchströmte ein leichteres Gefühl seinen Körper, denn es tat ihm gut zu wissen, das es doch noch jemanden gab, der an ihn dachte.

Er machte sich nicht die Hoffnung, Lucy würde ihm verziehen haben oder jemals wieder ganz verzeihen, aber trotzdem hoffte er, dass sie ihn würde verstehen können, wenn er es ihr irgendwann erklären könnte.

Vielleicht würde er ja diese Nacht wieder in den „Raum der verlassenen Seelen" kommen.

Aber er glaubte es nicht, es war schon etwas besonderes gewesen.

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Eine halbe Stunde später machte er sich auf den Rückweg.
Die friedliche Stille hatte seinem verwirrten Geist gut getan und nun würde er die nächsten einsamen Stunden nicht mit Grübeln verbringen müssen.

Vor der Haustür angekommen, entschied er sich anders.

Vorsichtig ums Haus herumschleichend beobachtete er seine Umgebung.

Keine Bewegung, außer dem schaukeln der Bäume, war zu sehen.

Draco war an der Hinterseite des Hauses angelangt.

Hier waren weder Blumen noch ein Springbrunnen noch irgendein prächtig angelegter Weg, sondern ein Wald.

Der Wald bestand nicht nur aus ein paar dicht gesiedelten Bäumen; er bedeckte nämlich eine ziemlich riesige Fläche und war, bis auf ein paar Lichtungen, undurchdringlich für die Sonnenstrahlen.

Draco entschloss sich, durch den Wald zu spazieren, in dem er noch nie lange genug gewesen war, um sich darin auszukennen.

Er betrat einen der unscheinbaren Pfade, die ins Waldesinnere führten.

Je weiter er in den Wald eindrang, desto dichter standen die Bäume aneinander.

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Die Zeit verging und Draco merkte nicht, wie es immer später wurde, er lief und lief immer tiefer in den Wald hinein, bis er auf eine kreisrunde Lichtung trat, die von einem Bach durchtrennt wurde.

Plötzlich fühlte er seine Erschöpfung vom langen wandern und ließ sich neben dem Bach nieder.

Bis auf ein paar Levlevellepus (tja, jetzt wurde ihm Hagrids Unterricht doch noch nützlich) und einigen anderen heimischen Tieren hatte er keine Lebewesen gesehen, aber er wusste, dass auch eine geringe Anzahl an Zentauren und Einhörnern diesen Wald ihr Heim nannten.

Mit der Hand schöpfte Draco das eisige Wasser, um seine Stirn zu kühlen und hielt dann seine Handgelenke hinein.

Auf einmal stieß seine rechte Hand gegen einen schwarzen, zerfledderten Gegenstand.

Er holte ein Buch hervor, welches sehr alt aussah. Es war ein Tagebuch.

Es musste mal jemandem gehört haben, der diesen Bach als Versteck benutzte und sein Tagebuch mit einem starken, wasserabweisenden Zauber belegt hatte.

Draco schlug es auf.

Die Ecken der ersten Seiten, die schon vergilbt waren, waren aufgeweicht und eine dünne Wasserspur fraß sich ihren Weg über die vorderste Seite.

Ein abgenutztes Photo von einem jungen Mann mit weißblonden Haaren und blassem Gesicht prangte darauf und unter dem Photo stand in verschnörkelter Schrift:

Mephisto Malfoy, 1865

Kein Wunder, dass der Zauber aufhörte zu wirken, dachte sich Draco.

Er blätterte eine Seite weiter. Sie war völlig aufgeweicht, doch zwei Seiten danach war ein kurzer, noch vollständiger Eintrag zu lesen.

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21.12.1865:

Die Zeit schreitet voran und wir nähern uns mit großen Schritten dem heiligen Fest, doch hier auf Malfoy Mansion scheint alles im späten November hängen geblieben zu sein. Kein Gesicht wird von einem Lächeln geziert, es ist trist und kalt. Wie es mir geht? Ich bin einsam. Mit meinen 17 Jahren musste ich meine Freundin verlassen, oder eher wurden wir gewaltsam getrennt, denn sie war eine muggelgeborene Ravenclaw.

Es hat mir einen Tiefschlag verpasst, doch meine Eltern, Athena und Leftan Malfoy, bleiben stur, denn sie wollen mich mit Zelina Parkinson verheiraten. Unsere Familien stehen in engem Kontakt und sind durch die Ausübung der Dunklen Künste miteinander verbunden, aber ich für meinen Teil halte es nicht für erstrebenswert, mich mit der bulldoggengesichtigen Zelina zu vermählen. Ich habe da jedoch leider kein Mitspracherecht...

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Draco sah auf. Dieser Mephisto fing an, ihm sympathisch zu werden.

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26. 12. 1865:

Ja, nun ist Weihnachten vorbei. Denkst du etwa, es war bei uns etwas besonderes? Dann liegst du falsch, liebes Tagebuch. Am 25. 12. lagen einige Geschenke am Fußende meines Betts und am Abend zuvor waren die Speisen noch etwas prächtiger als sonst gewesen. Mein Vater reiste noch gestern ab, wegen irgendwelchen „vertraulich wichtigen Geschäften". Wie immer.

Die Parkinsons kamen auch noch vorbei, oder eher Zelina und ihre Mutter. Ich schätze, Zelinas Vater ist zusammen mit meinem Vater unterwegs. Natürlich warf sie sich mir gleich an den Hals, diese Klette. In der Schule ist sie auch immer ein lästiges Anhängsel, aber meine Mutter hat es mir verboten, sie zu beleidigen. Wie auch immer, jedenfalls – oh, ich muss aufhören, meine Mutter ruft mich. Sonst kommt sie noch herein und entdeckt dich...

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Diese Zelina erinnerte Draco stark an Pansy Parkinson, auch wenn es bei der noch nicht ganz so schlimm war.

Er wollte das Tagebuch in seinem Zimmer weiterlesen, denn langsam wurde ihm kalt.

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"Wo steckt er nur?", rief Narzissa aufgebracht zum ungefähr 21. Mal.

"Aber, meine Lady, er taucht sicher bald wieder auf und- ", fing einer der Bewacher an.

"Seien sie bloß still, sie Versager. Wer von uns hat ihn denn aus den Augen verloren? Sie beide sind GEFEUERT", fuhr sie ihm über den Mund und die beiden Beobachter zuckten erschrocken zusammen.

„Narzissa, er ist doch noch jung... vielleicht ist er spazieren gegangen!?"!, schlug Eduardo besänftigend vor und legte ihr seine Hand auf die Schulter.

Sie schnaubte.

"Wo denn? Wenn, dann im Wald... aber so lange?", murmelte sie mehr zu sich selbst und schritt auf und ab. „Was, wenn er Kontakt zu ihr aufnimmt?"

"Glaube ich kaum, er wird eine Überwachung erahnen...", sagte Professor Chimenti ruhig.

Narzissa seufzte und blieb stehen.

"Du hast recht, ich rege mich wahrscheinlich unnötig auf. Gehen wir in den Salon. Ich brauche jetzt einen Drink!"

Kurz nachdem sie im Salon verschwunden waren, betrat Draco das Haus.

Er schlich in sein Zimmer und legte sich mit dem Tagebuch des verstorbenen Malfoys auf sein Bett.

Das konnte jetzt spannend werden.


to be continued...

Cap 15 ist schon in Arbeit. Aber BITTE, BITTE vergesst das Review nicht, das ist mir sehr wichtig.

Also dann, bis irgendwann smile