So, erst einmal vielen lieben Dank für eure lieben Reviews, ich wusste ja gar nicht wie süchtig man danach werden kann. Ich glaube ich muss mich bei all denen entschuldigen, deren Werke ich schwarz gelesen habe und ich gelobe Besserung.

Wolfsbanntrank

Kapitel 2

Remus stand am Fenster seines Büros und sah auf die Ländereien von Hogwarts. Es war bereits Nachmittag und er hatte einen Hauselfen nach Hermine geschickt. Nervös ging er auf und ab, wie sollte er dem Mädchen nur begreiflich machen was da gestern passiert ist.

Er selber verstand es erst seit er in einem seiner Bücher nachgelesen hatte. Dieses Buch hatte er vor einigen Jahren zum Geburtstag geschenkt bekommen.

Ein Buch mit dem Titel "Ein Leben nach dem Biss und was sie über ihre neuen Sinne wissen sollten". Geschrieben wurde dieses Buch von einem gewissen Dr. Wolfgang Isegrim, einem Deutschen der im Erwachsenen Alter von einem Wehrwolf gebissen wurde und danach intensive Studien darüber betrieben hatte.

Er hatte dieses Buch nie gelesen, er war der Meinung genug über das Leben als Wehrwolfs zu wissen aber das was letzte Nacht geschehen war, war ihm noch nie passiert.

Merlin sei Dank, hatte Isegrim diesen Zustand in dem er sich gestern befunden hatte zwei ganze Kapitel in seinem Buch mit den Untertiteln "Paarungsverhalten des gemeinen Wehrwolfs" und "Der Partner fürs Leben" gewidmet und jetzt war er etwas schlauer.

Obwohl er auf Hermine gewartet hatte, zuckte er zusammen als es plötzlich an der Türe klopfte.

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Hermine ging nervös vor Lupins Büro auf und ab, er hatte sie durch Dobby in sein Büro bestellt und nun war sie da, ihr Herz klopfte ihr bis zum Hals hinauf.

Sie hatte gestern den ganzen Abend in der Bibliothek verbracht und sie war sich jetzt im Klaren darüber was und wieso dies gestern passiert ist. Sie wusste auch, dass er keine Schuld hatte an dem kleinen Intermezzo, trotzdem war es ihr peinlich ihm jetzt gegenüber zu treten, obwohl sie darüber froh sein sollte, dass ihr erstes Treffen „danach" nicht im Unterricht stattfindet. Sie atmete noch einmal tief durch und klopfte an.

Als sie seine Stimme hörte wie sie „Ja, bitte" sagte, gab es ihr einen Stich der ihr durch den ganzen Körper fuhr. Mit zitternden Händen öffnete sie die Tür und trat ein.

Professor Lupin stand am Fenster und sie bemerkte durch sein zaghaftes Lächeln, dass er wahrscheinlich genauso nervös war wie sie.

„Hermine, komm doch bitte herein und setz dich", er deutete auf den Sessel der vor seinem Schreibtisch stand.

Zügig ging Hermine zum Sessel und lies sich vorsichtig darauf nieder den kleinen stechenden Schmerz ignorierend der von ihren gemeinsamen gestrigen Aktivitäten zeugte, denn sie war froh darüber sich setzen zu können um ihre zitternde Knie zu entlasten. Sie blickte ihm nicht an, sondern hielt ihren Kopf gesenkt und starrte auf ihre Hände die sie in ihren Schoß gebettet hatte.

Remus lies sich auf dem Stuhl ihr gegen über, hinter seinem Schreibtisch nieder. Er sah sie an, wie konnte ihm das nur passieren? Sie verströmte noch immer diesen verführerischen Duft, obwohl er nicht mehr ganz so intensiv war, auch seine geschärften Sinne hatten jetzt nach Vollmond angefangen sich wieder abzubauen.

Dennoch bemerkte er, dass sein Körper sehr wohl noch immer auf ihren Geruch reagierte, gestern waren seine animalischen Instinkte schon viel zu dominant um den zu wiederstehen.

Er räusperte sich: „Hermine, das was gestern da geschehen ist, ...," er stockte und dann brach es aus ihm heraus: „Gott, es tut mir so leid"

Hermine hob ihren Kopf und sah ihm in die Augen, sie sah die Verzweiflung darin und die Selbstvorwürfe. Seine Augen hatten wieder ihre normale Farbe angenommen, samtig braun ruhten sie auf ihr.

„Professor, sie konnten nichts dafür", sie sah wie er sie erstaunt ansah.

„Ich war gestern noch in der Bibliothek und habe nachgelesen was da zwischen uns abgelaufen ist."

Ein kleines Lächeln huschte über sein Gesicht und er fragte sich was wohl an dem Tag geschehen würde, wenn Hermine Granger einmal keine Antwort auf ihre Fragen in einem Buch finden würde.

„Dann weist du auch, das es nur einen Grund gibt warum ich gestern..., nun ja, nennen wir es einmal so..., ausgerastet bin?"

Hermine senkte wieder ihren Kopf eine leichte röte überzog ihr Gesicht. „Ich glaube schon."

Remus war es etwa peinlich aber er musste mit ihr darüber sprechen, sie musste verstehen und sie mussten sich gemeinsam über mögliche Konsequenzen klar werden.

„Hermine, kann es sein, dass du zurzeit deine fruchtbaren Tage hast?" Auch Remus Wangen färbten sich leicht Rosa. „Wenn es so wäre, dann wäre das die Erklärung für das Alles. Durch den so nahen Vollmond waren meine animalischen Sinne schon so stark ausgeprägt, dass ich reagiert habe wie ein Hund auf eine ..." Remus stoppte seinen Redeschwall, Shit der Vergleich musste sie zwangsläufig verletzen.

Doch Hermine nickte und vollendete seinen Satz: „...läufige Hündin. Ja, zu dem Schluss bin ich gestern in der Bibliothek auch gekommen."

Remus war erleichtert, dass Hermine keine dieser gezierten Frauen war die jede nicht ganz so korrekte Ausdrucksweise empörte, sondern wie er in der Lage war die Dinge auf einem einfachen Punkt zu bringen.

Er schloss die Augen, atmete noch einmal tief durch. Es half nichts er musste es ihr einfach sagen und in all seiner Verzweiflung brach er aus ihm heraus: „Oh Gott, Hermine ich habe keinen Verhütungszauber über uns gelegt."

Hermine schmunzelte: „Das habe ich mir fast gedacht, ich habe in der Bibliothek auch diesbezüglich nachgeschlagen und habe einen Zauber gefunden den man bis zu zehn Stunden "danach" anwenden kann. Professor, bitte machen sie sich deswegen keine Sorgen."

Remus nickte, er war erleichtert einen Punkt von seiner Liste streichen zu können, also auf zum Nächsten.

oooooooo

Er hatte sehr wohl gemerkt wie vorsichtig sie sich hingesetzt hatte und das sie seit dem Beginn ihres Gespräches ihr Gewicht mindestens viermal von einer Seite auf die Andere verlagert hatte, das Sitzen auf dem harten Sessel schien ihr einiges Unbehagen zu bereiten.

War es möglich, dass sie bis gestern noch Jungfrau gewesen war. Er fühlte das nächste beklemmende Gefühl hochsteigen. Bitte alles nur das nicht. Er hatte gestern zwar nichts davon bemerkt, aber ganz ehrlich er hätte es auch nicht bemerkt, wenn ganz Hogwarts über ihn eingestürzt wäre.

„Ich muss unbedingt etwas wissen", er sah ihr jetzt wieder direkt in die Augen, „war es dein ..., ich meine du warst doch nicht noch..." Gott, warum viel es ihm so schwer sie direkt zu fragen. O.K. die Frage war sehr intim für ein Schüler-Lehrer Verhältnis aber taten sie gestern nicht noch viel intimeres? Er sah Hermine hilfesuchend an, musste er es wirklich aussprechen?

Plötzlich sah er in Hermines Gesicht das Verständnis aufkeimen. „Oh", sie lächelte: „Nein, nein es war nicht mein erstes Mal."

Remus blies die Luft aus, die er unbewusst angehalten hat: „Das ist gut. Weißt du, das erste Mal sollte in Liebe geschehen und nicht so." Er lächelte unsicher, als sie aber just in diesem Moment wieder auf ihrem Sessel hin und her rutschte sah er sie mit hochgezogenen Augenbrauern an.

Hermines Wangen nahmen eine tiefe rote Färbung an als sie begriff warum er diese Frage gestellt hatte und mit einem kleinen Schmunzeln flüsterte sie: „Es war gestern nur ein klein wenig heftig." Verlegen senkte sie ihren Blick.

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Lange Zeit sprach keiner von Beiden ein Wort. Remus betrachtete Hermine, wie sie vor ihm mit gesenktem Kopf vor ihm saß, wieso hatte er vorher nie ihre langen Wimpern bemerkt, die ihre wunderschönen sanften Augen umrandeten, ihren sinnlich geschwungenen Mund, den er gestern kosten durfte und da war dann auch noch der Duft der sie umgab. Es wäre so einfach dem drängen seines Körpers nachzugeben und sie in seine Arme zu schließen.

Er schüttelte den Kopf als wollte er die Bilder von Hermine, wie sie sich unter ihm wand und leise stöhnte, wie sie auf jede seiner Berührungen reagierte, mit gewallt vertreiben. Ein Schauer überkam ihm, er stand auf wand sich von ihr ab und ging zum Fenster.

„Ich wollte mit dir sprechen, weil ich nicht weis ob ich nachher noch dazu komme oder ob man mich noch lässt. Ich werde natürlich zu Professor Dumbledore gehen, ihm alles gestehen und ihn meine Kündigung vorlegen."

Hermine sah ihm groß an: „Das können sie nicht tun, sie können nicht einfach kündigen."

„Hermine", er drehte sich von Fenster wieder zu ihr. „Ich bin dein Lehrer, das gestern hätte nicht passieren dürfen." Er konnte ihr nicht sagen, wie kurz davor er noch vor ein paar Minuten war wieder die Beherrschung zu verlieren.

„Aber sie können doch nichts dafür, an allen bin doch nur ich schuld." Er sah wie Tränen in ihren Augen begannen zu glitzern.

„Du?" Er sah sie verständnislos an. „Wie kommst du darauf dass du die Schuld dafür trägst?"

Mit großen Augen sah sie ihm schuldbewusst an und flüsterte: „Weil ich schuld bin. Sie waren schon viel zu nah an der Verwandlung, sie konnten sich nicht dagegen wehren aber ich, ich habe diese Ausrede nicht, ich bin kein Kind mehr, ich hätte einen klaren Kopf behalten sollen, ich hätte gehen sollen, ich hätte...", sie schüttelte den Kopf, „ich weis nicht aber es war so erregend und..., ich hab einfach nicht nachgedacht."

Das Begehren seines Körpers, war angesichts ihrer Verzweiflung plötzlich verschwunden, er wollte sie nur mehr schützen und ihr die Schuldgefühle nehmen. Er trat auf sie zu und ging vor ihr in die Knie, mit seinen Daumen strich er ihr die Träne von ihren Wangen die sich aus ihren Augen gekämpft hat.

„Hermine, glaub mir du hast keine Schuld", er lächelte sie an und sah ihr in die Augen. „Kannst du dich an den Moment erinnern, als ich dir tief in die Augen sah?" Hermine nickte leicht. „Siehst du, bei uns Wehrwölfen ist das ähnlich wie bei Schlangen, die ihre Opfer mit den Augen so hypnotisieren das es ihnen unmöglich ist sich zu bewegen. Gott, Hermine glaub mir, du hattest nicht die geringste Chance."

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Er hatte noch immer seine Hände an ihrem Kopf und seine Daumen strichen unablässig leicht über ihre Wangen, plötzlich spürte Hermine wie sein Blick intensiver, eindringlicher wurde. Sie hatte wieder das Gefühl als würde er tief in ihr inneres sehen können, in ihr machte sich wieder diese aufregende Verwirrung breit, der sie sich nicht entziehen konnte und plötzlich sah sie wieder den goldenen Schimmer in seinen Augen.

Remus bemerkte wie er ihren Duft wieder intensiver wahr nahm, sein Verlangen nach ihr sich wieder an die Oberfläche kämpfte, wie er wieder begann sich in den tiefen ihrer Augen zu verlieren. Erschrocken nahm er die Hände von ihr, stand auf und eilte wieder zum Fenster, stützte sich auf dem Fensterbrett auf und versuchte seinen Puls wieder unter Kontrolle zu bringen. „Siehst du was ich meine?"

Der Verlust seiner Hände, seiner Augen waren wie ein Schock für sie und sie versuchte krampfhaft wieder ihr klares Denken zu aktivieren und nach einiger Zeit sagte sie: „Ja, ich verstehe jetzt was du meinst." Sie atmete tief durch, straffte ihren Körper, stand auf und ging zu ihm. Sie streckte ihre Hand aus und wollte ihm berühren aber als sie merkte wie er vor ihr zurück zuckte unterlies sie es, sie stand neben ihm und starrte wie er aus dem Fenster.

„Du kannst Hogwarts trotzdem nicht so einfach verlassen, ob direkt oder indirekt, ich möchte nicht schuld sein das Hogwarts den besten Lehrer in Verteidigung gegen die dunklen Künste verliert den wir seit Jahren hatten."

Ihre Stimme klang jetzt sehr nüchtern und bestimmt: „Remus, dieses Fach ist wichtiger als alles Andere, überhaupt für Schüler wie mich, die aus Muggel-Familien stammen, wir stehen im Zentrum der Angriffe und wir müssen in der Lage sein uns und unsere Familien zu schützen. Wenn du kündigst wird es vermutlich Wochen oder Monate dauern bis Dumbledore einen Ersatz findet, das können wir uns nicht leisten. Nicht in Zeiten wie diesen." Sie seufzte, drehte sich um und nahm wieder auf ihrem Sessel platz.

Remus drehte sich um und nahm wieder ihr gegenüber platz, er schloss kurz seine Augen, nickte und sprach dann: „Gut, ich werde dir nichts versprechen aber ich werde vorerst auch nicht mit Professor Dumbledore sprechen."

Hermine wirkte erleichtert: „Danke Professor." Sie stand auf um das Büro zu verlassen, sie hatte das Gefühl, dass ihr das Alles zu viel wurde. Als sie schon die Hand an der Türklinke hatte räusperte sich Remus und sprach sie nochmals an: „Hermine, ich hab dich noch gar nicht gefragt wie es dir geht?"

Sie drehte sich um und lächelte ihn an: „Danke Professor, mir geht es gut machen sie sich bitte keine Sorgen." Und als sie sich wieder zur Türe drehte fügte sie, nach einer kleinen Pause noch ein, „Es war sehr schön gestern", hinzu um danach schnell sein Büro zu verlassen.

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Als Remus wieder alleine war in seinem Büro lehnte er sich in seinem Sessel zurück, schloss die Augen und atmete tief durch. Irgendwie war dieses Gespräch nicht so gelaufen wie er es sich vorgestellt hat, eigentlich wollte er ihr eine Hilfe sein das ganze zu verstehen, aber irgendwie kam es ihm so vor als wäre das ganze eher umgekehrt verlaufen.

Er hoffte nur, dass Isegrim in seinem Buch nicht mit allem Recht hatte aber wenn doch wäre es vielleicht besser wenn er doch Hogwarts verlassen würde.

Er würde erst einmal abwarten, sich von ihr fernhalten und dafür sorgen, dass so etwas nicht nochmals passiert.

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Fortsetzung folgt

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