So und nun geht's weiter:
Wolfsbanntrank
Kapitel 6
Als Hermine erwachte, stellte sie enttäuscht fest, dass Remus nicht neben ihr lag, sie hätte sich gerne an ihn gekuschelt. Doch dann schloss sie die Augen und die Erinnerung kam zurück an das, was sie taten bevor sie einschlief und die Erinnerung zauberte ein Lächeln auf ihr Gesicht.
Sie hatten miteinander geschlafen und anders als beim letzten Mal war es ein Akt aus Zärtlichkeiten und Liebe. Sie hatten sich lange Zeit nur gestreichelt und geküsst, hatten gegenseitig mit ihren Händen und Lippen ihre Körper erforscht und erst als Hermine glaubte es nicht mehr aushalten zu könnten, erst als sie glaubte vor Lust zu vergehen, erst da nahm er sie und selbst dann war er sanft und zärtlich und trieb sie langsam zum Höhepunkt.
Erst ganz kurz vor ihren Höhepunkt konnte Hermine wieder den goldenen Schimmer in seinen Augen erkennen, konnte sehen wie er es zuließ, die Kontrolle über sich zu verlieren, wie die Lust des Wolfes durchbrach und sie mit kurzen tiefen kraftvollen Stößen zu einem gemeinsamen Höhepunkt brachte.
Hermine blickte auf, als sie ein Geräusch an der Türe zum Schlafzimmer hörte. In der Türe stand Remus, komplett angezogen mit einem Tablett in der Hand. Mit einem breiten Lächeln im Gesicht kam er auf sie zu, stellte das Tablett neben ihr ab, beugte sich über sie und küsste sie. „Guten Morgen mein Schatz, ich habe dir Frühstück gebracht."
Hermine sah auf das Tablett, auf dem sie Tee, frische Croissants, Butter und verschiedene Marmeladen fand. Sie sah ihm erstaunt an. „Woher weißt du, was ich immer zum Frühstück esse?"
Remus setzte sich auf den Bettrand und lächelte sie an. „Ich hatte einen ganzen Monat Zeit um dir beim Frühstück zuzusehen."
Hermine nahm einen Schluck Tee. „Wie spät ist es?" fragte sie.
Remus blickte auf seine Uhr: „Es ist kurz nach Neun"
„Dann hab ich ein Problem", Hermine sah auf den Boden neben dem Bett, wo ihr Nachthemd und ihr Schlafrock lagen. „Um diese Uhrzeit ist sogar am Samstag schon halb Hogwarts auf den Beinen, wie soll ich nur unbemerkt in meinen Schlafraum kommen?"
Remus stand auf und verließ das Schlafzimmer, als er wiederkam, blieb er im Türrahmen stehen, in der Hand hielt er eine frische Schüleruniform und einen frischen Umhang. „Albus hat dir das schicken lassen, er erwartet uns um elf Uhr in seinem Büro." Er legte die Sachen an einem Sessel, ab der bei der Türe stand.
Hermine nickte, schlug die Decke zurück und stand auf, splitternackt kam sie auf ihn zu, sie schlang ihre Arme um seinen Nacken und zog ihm zu einem Kuss zu sich hinunter. Remus schloss die Augen und nahm sie fest in seine Arme, es tat so gut ihre Wärme zu spüren. Er ließ seine Hände sanft über ihren Rücken streichen, ihre Haut war so weich, warm und samtig. Er könnte ewig so dastehen, sie im Arm halten und küssen.
Hermine beendete den Kuss, strich ihm durchs Haar und sah ihm in die Augen. „Könnte ich vielleicht dein Bad benutzen?"
Remus atmete tief durch, er wollte sie noch nicht loslassen, dennoch lächelte er und sagte: „Natürlich, soll ich dir ein Bad einlassen?"
„Das wäre wundervoll!" Und mit einem kleinen Kuss trennte sie sich von ihm.
oooooooo
Hermine kam alles so unwirklich vor, sie lag in der riesigen Badewanne ihres Lehrers und genoss das warme Wasser, vor ihr auf den Stufen zur Wanne saß Remus mit dem Frühstückstablett auf seiner Schoß und fütterte sie mit Croissants und nach jedem Bissen gab er ihr einen keinen Kuss.
Sie sprachen fast nichts miteinander, denn im Moment gab es nicht zu sagen. Sie waren sich einig, sie gehörten einfach zu einander und es lohnte sich noch nicht sich über die graue Wolke die über ihnen hing Gedanken zu machen. Es war als wären sie stillschweigend übereingekommen über das was sie in Dumbledores Büro erwartete nicht zu sprechen.
Als Hermine aus der Wanne stieg, wickelte Remus sie in eines seiner großen Badetücher und rubbelte sie trocken. Nur über die Stellen, von denen er seit ein paar Stunden wusste wie sensibel sie auf die Berührung dieser reagierte, strich er sanft und zärtlich.
Hermine, die auf die sanfte Berührung ihrer sensiblen Stellen sofort reagierte, schlang ihre Arme um Remus und begann ihm stürmisch zu küssen.
Remus entlockte die Art wie sie sich an ihn presste, wie sich ihre Zunge in seinem Mund bewegte, wie sie ihren Mund zu seinem Ohr und dann seinen Hals hinunterwandern lies, ein tiefes Knurren.
Hermine, die dieses Knurren schon kannte und das Verlangen in Remus Augen sah unterbrach ihr Liebesspiel und lächelte. „Remus, wir haben keine Zeit mehr".
Remus sah auf die Uhr: „Wir haben noch eine halbe Stunde", er wollte sie wieder in die Arme schließen aber Hermine stoppte ihn. „Ja, aber ich muss noch in meinen Schlafsaal, dank der Schuluniform komme ich unbemerkt in den Turm, ich habe keine Unterhose und keinen BH mit und ich werde sicher nicht vor Dumbledore ohne Unterwäsche treten".
Remus küsste sie auf die Stirn und flüsterte ihr ins Ohr: „Schatz, wir sind Zauberer", er zog seinen Zauberstab richtete ihn auf ihre Hausschuhe, flüsterte einen kurzen Spruch und vor Hermine stand ein schwarzes Paar Pumps, „Ich hoffe es ist die richtige Größe", er lächelte sie an.
Hermines Gesicht wurde leicht rot, sie ging ins Schlafzimmer nahm ihren eigenen Zauberstab und formte aus ihrem Nachthemd einen BH. Sie zeigte mit ihrem Zauberstab schon auf den Schlafrock als Remus sie aufhielt, er ging auf seinen Nachttisch zu, öffnete ihn und nahm ihren Slip heraus und gab ihn ihr.
Hermine machte große Augen, „Du hast ihn die ganze Zeit aufgehoben?"
„Natürlich, manchmal war er das Einzige, was mich durch den Tag brachte. Es war, als wenn ich einen Teil von dir immer bei mir hätte."
Hermine hauchte einen Kuss auf den Slip, ging zu Remus Nachttisch und legte den Slip wieder in die Lade zurück, dann nahm sie den Gürtel ihres Schlafrocks und verwandelte ihn in ein Höschen für sie, danach begann sie sich anzuziehen.
oooooooo
Als Hermine ein paar Minuten später ins Wohnzimmer trat, sah Remus sie ernst an. „Albus sagte, wir sollen durch den Kamin in sein Büro kommen".
Hermine nickte stumm und trat zum Kamin, um sich die Fotos anzusehen, die Remus darauf stehen hatte. Ein älteres Foto zeigte anscheinend Remus Eltern, zu ihren Füßen saßen zwei Jungs im Alter von vielleicht fünf und sieben Jahren, Remus und sein Bruder, vermutete sie. Auf einem anderen Foto sah sie vier Jungs von vielleicht sechzehn Jahren, einer davon sah Harry verdammt ähnlich. Ein drittes Foto zeigte Lilly und James Potter mit einem Baby-Harry auf dem Schoß, hinter ihnen standen Remus und Sirius. Ein jüngeres Foto zeigte Sirius und Harry, es wurde an dem einzigen Weihnachtsfest aufgenommen, das Harry mit seinem Paten verbringen durfte und auf dem letzten Foto war Harry auf seinem Feuerblitz bei einem Quidditchspiel.
Harry, wie würde er das Ganze wohl aufnehmen, wenn sie ihm davon erzählten. Remus unterbrach ihren Gedankengang, als er mit einer Schüssel Flohpulver auf sie zu trat. Remus warf eine Handvoll Flohpulver in den Kamin, die Flammen färbten sich sofort grün. Remus sah sie an, lächelte ihr aufmunternd zu und sagte: „Können wir?"
Hermine schloss die Augen, atmete tief durch und antwortete: „Okay". Remus nahm sie um die Taille und trat mit ihr in den Kamin.
oooooooo
Als sie Sekunden später aus dem Kamin in Dumbledores Büro traten, brauchte Hermine einen kurzen Augenblick um sich zu orientieren. Hinter seinem Schreibtisch saß der Schulleiter, vor seinem Schreibtisch standen drei Stühle und in einem saß bereits Professor Snape und blickte wie immer finster drein.
Professor Dumbledore blickte auf, als sie aus dem Kamin traten, aber in seinen Augen war nicht das lustige Zwinkern zu erkennen, welches Hermine mit ihm verband und über seinen Mund huschte kein Lächeln. Professor Dumbledore zeigte auf die Sessel. „Remus, Miss Granger, nehmt bitte Platz."
Remus führte Hermine zu dem Sessel, der in der Mitte stand und setzte sich neben sie, die ganze Zeit behielt er ihre Hand in der seinen. Hermines Hand war kalt und schwitzig, Remus, der ihre Nervosität bemerkte, drückte ihre Hand aufmunternd.
Der Schulleiter kam auch gleich zur Sache: „So, wer von euch dreien erzählt mir jetzt, was gestern los war, ich habe mir zwar so einiges zusammengereimt, aber ich würde gerne von euch die Tatsachen hören." Er sah abwechselnd von einem zum anderen.
Hermine blickte verlegen auf ihre Knie, sie traute sich weder ihren Professor für Zaubertränke anzusehen noch den Schulleiter, stattdessen zerquetschte sie fast Remus Hand.
Remus begann zu erzählen, wie es war als ihm Hermine den Wolfsbanntrank vor einem Monat brachte, über seine Schuldgefühle, die er zu Anfang hatte und die Sehnsucht nach ihr, die von Tag zu Tag größer wurde und wie er dann Severus eingeweiht hatte.
Danach erzählte Professor Snape weiter, dass er Remus' Blut neu untersucht hätte und dass er Nachforschungen betrieben hätte aber dass er keinen Trank kannte, mit dem er die Gefühle, welche Remus für Miss Granger empfand, wieder aufheben konnte und dass er gestern, als er sah wie Remus ausgetickt war, sich gleich gedacht hatte, dass der Werwolf auf der Suche nach seinem Weibchen sei. Das Wort "Weibchen" spuckte er auf seine übliche sarkastische Art aus und Remus merkte, wie Hermine unter diesen Worten zusammenzuckte.
Hermine bemerkte, dass alle jetzt auf sie blickten, alle erwarteten, dass sie jetzt weiter erzählte und sie spürte, wie Remus ihr aufmunternd über ihren Handrücken streichelte, also fing sie leise aber deutlich zu sprechen an.
„Ich spürte schon den ganzen Abend diese Unruhe in mir, als ob ich gerufen würde und als ich dann vor Remus Türe stand, wusste ich, dass ich zu ihm musste, dass ich schon viel früher zu ihm hätte gehen sollen, ich wusste, er würde mir nichts tun." Sie sah Professor Dumbledore jetzt direkt in die Augen und sehr leise fügte sie hinzu „Ich wusste, dass ich zu ihm gehöre."
„So, und wie stellt ihr euch jetzt vor, wie es zwischen euch beiden weiter gehen soll?" Dumbledore blickte von Remus zu Hermine und wieder zu Remus zurück.
„Albus, ich weiß was du riskiert hast, dass du mich wieder eingestellt hast und es trifft mich tief das ich dich enttäuscht habe. Ich werde selbstverständlich sofort meine Kündigung einreichen".
„Remus, nein!" Hermine sah ihn groß an, „ich werde gehen."
Remus sah sie sanft an, „Hermine, was redest du da, du bist in deinem Abschlussjahr, ich werde doch nicht zulassen, dass du so kurz vor deinem Abschluss die Schule schmeißt."
„Nein Remus, so ist das nicht. Letzte Woche habe ich es nicht mehr ausgehalten, ich dachte doch, du empfindest nichts für mich und ich konnte es nicht mehr aushalten, dich jeden Tag zu sehen und doch nicht bei dir sein zu können und da habe ich Bewerbungen an andere Schulen ausgesandt. Ich habe an Beauxbatons in Frankreich, an das Kodiak-Institut in Amerika ..."
Entsetzt warf Remus mit großen Augen ein: „Aber das ist in Alaska"
„Ich weiß", gab sie ihm nebenbei als Antwort, „an die James Cook High School in Australien und stell dir vor, ich habe mich sogar getraut eine Bewerbung nach Durmstrang zu schicken, aber ich denke, da ich kein Reinblütler bin, werden die mich sicher nicht nehmen, aber bei den anderen rechne ich mir große Chancen aus, du kennst meine Noten."
„Wer sagt euch, dass ihr nicht beide von der Schule geschmissen werdet." Severus konnte sich diesen bissigen Kommentar nicht verkneifen, aber weder Remus noch diese Miss Alleswisserin gingen darauf ein, sie ignorierten ihn einfach.
„Hermine, das möchte ich nicht. Du ...", fing Remus an zu sprechen, aber Hermine fiel ihm ins Wort.
„Doch Remus, wenn wir uns trennen müssen, ist das am sinnvollsten. Du weißt besser als ich, wie schwer es für einen Werwolf ist, eine gute Stelle zu finden und Professor Dumbledore weiß nicht nur darüber Bescheid, er toleriert es auch noch und er weiß, dass du der Beste für die Stelle bist, sonst hätte er dich nicht ein zweites Mal eingestellt," bei ihren letzten Worten streichelte sie ihm sanft über die Wange.
Der Schulleiter räusperte sich, um damit die Aufmerksamkeit der Beiden wieder auf sich zu lenken. „Miss Granger, ich schätze es gar nicht, wenn über mich geredet wird als wäre ich nicht da."
„Entschuldigung, Professor", murmelte Hermine, dennoch bildete sie sich ein kurz dieses spitzbübische Zwinkern in seinen Augen erkannt zu haben.
„Keiner von euch Beiden wird Hogwarts verlassen, vorerst jedenfalls nicht", teilte ihnen der Schulleiter mit. Als er ihre überraschten Gesichter sah, fügte er hinzu: „Wie stellt ihr euch das vor, wenn ich Sie, Miss Granger, wegschicke, habe ich es beim nächsten Vollmond womöglich mit einem Werwolf zu tun, der ganz Hogwarts in Trümmern legen wird, nur um sich auf die Suche nach ihnen machen zu können und im umgekehrten Fall, wenn ich Remus gehen lasse, wie viele Wachen soll ich dann bei Vollmond aufstellen, um zu verhindern, dass ein wildgewordener Werwolf unter den Schülern wütet, um zu seiner Frau zu kommen?"
Professor Dumbledore machte eine kleine Pause, um seine Worte wirken zu lassen, danach fuhr er fort: „Ich habe heute versucht, mit dem führenden Forscher auf dem Gebiet der Lycantrophy Kontakt aufzunehmen."
„Dr. Wolfgang Isegrim?" fragte Remus.
„Ja, aber seine Assistentin sagte, dass der Doktor einen Tag nach Vollmond für niemanden zu sprechen ist."
„Verständlich", murmelte Remus, er streckte sein Kreuz durch und man konnte hören, wie seine Gelenke dabei verdächtig knacksten.
„Der Doktor wird sich bei mir melden sobald er dazu in der Lage ist, ich werde erst eine Entscheidung fällen, wenn ich mir über sämtliche Konsequenzen im Klaren bin."
„Weiß sonst noch jemand über all das Bescheid?" Der Schulleiter sah fragend von einem zum anderen.
„Nein", alle drei schüttelten die Köpfe.
„Miss Granger", Severus Snape sah das Mädchen mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Keine beste Freundin, der sie sofort von ihrem Liebeskummer erzählen mussten, das tut man doch in ihrem Alter, oder?"
Hermine schüttelte mit gesenktem Haupt ihren Kopf, „Nein, meine besten Freunde sind Jungs, ich konnte mit ihnen nicht darüber sprechen. Harry und Ron würden es nicht verstehen."
Dumbledore nickte: „Haben sie bitte Verständnis, dass ich darauf bestehen muss, dass dies vorerst auch so bleibt. Niemand außerhalb dieses Raums sollte noch darüber Bescheid wissen, mit Professor McGonagall werde ich persönlich sprechen und sie einweihen."
Der Schulleiter erhob sich und trat zum Kamin. „Remus, Miss Granger, ich gebe euch bis morgen Zeit um euch ..., na ja, besser kennen zu lernen, aber ich erwarte, dass Sie, Miss Granger, morgen vor dem Frühstück wieder im Gryffindorturm erscheinen und sämtliche Mahlzeiten in der großen Halle einnehmen und sie werden täglich zur Sperrstunde in ihrem Turm sein." Professor Dumbledore lächelte Hermine zu, während Severus Snape die Augen verdrehte.
„Miss Granger, ich habe Ihren Freunden ausrichten lassen, dass Sie im Krankenflügel liegen und keinen Besuch erhalten dürfen, weil Sie Ruhe brauchen. Ein Tipp von mir, wenn sie von den Jungs gefragt werden, weshalb sie im Krankenflügel waren, sagen sie einfach "Frauenprobleme", damit bringen sie jeden Mann zum Verstummen." Der Schulleiter zwinkerte ihr zu.
Professor Dumbledore winkte Remus und Hermine zu sich, warf eine Handvoll Flohpulver in den Kamin und sagte laut: „Remus Lupins Wohnzimmer!" Danach sah er sie wissend an. „Ich nehme an, dass ihr die Zeit bis morgen gut nutzen werdet."
Mit einem Lächeln sagte Remus: „Danke, Albus." Er nahm Hermine in den Arm und trat mit ihr in den Kamin.
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Fortsetzung folgt
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So, das war´s wieder einmal, ich wünsche euch allen noch frohe Ostern und einen braven Osterhasen.
Bis nächste Woche.
Eure AnnyAn
