Diesmal kommt mein Update ein bisschen verspätet, aber dieses Kapitel hat mir manchmal wirklich Probleme bereitet. Vielleicht liegt es ja daran, dass es das 13te war. ;o))

So, aber jetzt geht's weiter. Viel Spaß beim lesen.

Wolfsbanntrank

Kapitel 13

Als Remus in das Büro des Schulleiters trat, wartete Dumbledore schon auf ihn.

Dumbledore sah ihn sehr ernst an: „Setzt dich bitte, Remus." Dumbledore deutete auf einen der beiden Sessel, die vor dem Kamin standen. „Du bist dir sicher, dass du das willst?"

„Ja Albus, es scheint mir das einzig Richtige zu sein." Remus senkte den Kopf und leise murmelnd, nur zu sich selbst fügte Remus ein: „Es ist besser für sie", hinzu.

Der Schulleiter, der sich auf den anderen Sessel vor dem Kamin niedergelassen hatte, nickte verstehend. Dennoch hatte er ein schlechtes Gefühl bei der Sache, er wusste, dass Remus bis jetzt kein leichtes Leben gehabt hatte und er hätte ihm ein bisschen Glück gegönnt.

Remus atmete tief durch, sah Dumbledore an und fragte: „Was erwartet mich bei diesem Ritual, Albus."

„Tja, so genau wissen wir das auch nicht. Es gibt nur eine Studie von Achtzehnhundertneunundfünfzig, die sich auf dieses Ritual und einen Werwolf bezieht, alle anderen Erfahrungen beziehen sich auf Liebestränke."

„Erzähl mir einfach, was du weißt", forderte ihm Remus auf.

„Also gut, das Ritual besteht aus zwei Teilen. Aus einem machtvollen Zauber, den werde ich sprechen und einem Zaubertrank. Ich habe gleich nach dem Gespräch mit Doktor Isegrim Severus gebeten diesen Trank zu brauen, auch wenn ich da noch gehofft habe, dass er nie zum Einsatz kommen würde." Dumbledore sah eine kurze Weile schweigend ins Feuer, bevor er fortfuhr.

„Am besten führen wir das Ritual in der Krankenstation durch, du wirst dich auf eines der Betten legen, ich werde links von dir und Severus wird rechts von dir stehen. Wenn ich die Zaubersprüche über dich verhängt habe, wird sich für eine Weile ein gelbes Licht über dich legen, in dieser Zeit wird dir Severus den Trank einflößen und erst wenn der Trank wirkt, ist das Ritual beendet."

Dumbledore sah ihn über den Rand seiner Brille an: „Ich will dir nicht verheimlichen, dass es für dich äußerst schmerzhaft werden kann, laut den Studien kommen die Schmerzen denen eines Herzinfarkts gleich. Dein Herz wird rasen und du wirst das Gefühl haben, keine Luft zu bekommen, aber sobald du den Trank zu dir genommen hast, werden die Schmerzen aufhören."

„Welche Auswirkungen wird das Ritual auf Hermine haben?" Remus sah Dumbledore fragend an.

„Sie wird wohl einen Augenblick ein Unwohlsein spüren, aber ansonsten sollte es für sie keine körperlichen Auswirkungen haben. Was ich dir auch nicht vorenthalten will ist, dass laut der Studien in neunundneunzig Prozent der Fälle sich bei dem Part, dem die Liebe aufgezwungen wurde, also in eurem Fall Miss Granger, die Liebe in Hass verwandelt."

Remus nickte, er würde mit ihrem Hass leben können, vor allem wenn er nichts mehr für sie empfand und das sollte das Ritual ja bewirken. „Wie sieht es mit den Risiken aus, die Isegrim erwähnt hat, die Möglichkeit, dass ich all meine Empfindungen verliere?"

„Ich glaube nicht, dass da für dich Gefahr besteht, da du dieses Ritual selber willst und dich dagegen nicht wehren wirst, aber um so mehr du dich gegen das Ritual wehrst, um so mehr Magie muss ich in meine Zaubersprüche legen und früher kam es da schon vor, dass der Zauberer, der dieses Ritual durchführte, zuviel Magie anwendete und somit sämtliche Gefühle des Betroffenen auslöschte, aber das wird uns nicht passieren", sagte Dumbledore zuversichtlich. „Ich möchte, dass du weißt, dass keiner dich zu diesem Schritt zwingt, du kannst das Ritual jederzeit abbrechen, das Ritual wirkt erst, wenn du den Zaubertrank getrunken hast." Noch einmal sah ihm Dumbledore durchdringend an: „Bist du dir bei der Sache wirklich sicher?"

Remus seufzte: „Ja, ich bin mir sicher, ich möchte, dass wir dieses Ritual so schnell wie möglich durchziehen."

„Gut, wenn es so sein soll." Der Schulleiter erhob sich. „Dann schlage ich vor, du gehst jetzt ins Bett und ruhst dich aus. Ich bin dafür, dass wir das Ritual morgen früh durchführen. Ich werde Severus Bescheid sagen."

„Danke, Albus." Remus nickte Dumbledore noch einmal zu und verließ dessen Büro.

Albus Dumbledore blickte ihm noch eine Zeit nachdenklich nach. Hoffentlich taten sie das Richtige, er konnte sich nicht helfen, aber er hatte ein ungutes Gefühl in der Magengegend.

oooooooo

Harry hatte eine unruhige Nacht hinter sich, immer wieder war er aufgewacht und fragte sich, warum er so reagiert hatte und ob es tatsächlich so schlimm und verwerflich war, was Remus und Hermine taten. Wie hätte er wohl an Remus' Stelle reagiert?

Um halb sieben in der Früh sah Harry ein, dass es keinen Sinn mehr hätte, es mit dem Schlafen weiter zu versuchen, er zog sich an und verließ die Schlafräume. Unten im Gemeinschaftsraum zündete er erst mal den Kamin an, anschließend setzte er sich auf die Fensterbank, starrte hinaus und grübelte weiter über Remus, Hermine und sich selbst nach.

Harry blickte erstaunt auf, als um sieben Uhr plötzlich Ginny vor ihm stand und ihn angrinst. „Konntest du auch nicht schlafen?", fragte sie ihn mit großen Augen.

„Nein, mir geht die ganze Zeit die Sache mit Remus durch den Kopf", antwortete ihr Harry.

„Hast du gestern noch mit Ron gesprochen?", fragte Ginny vorsichtig.

„Ron? Nein, warum?" Harry sah Ginny fragend an.

„Ach, nur so" winkte Ginny ab, sie würde ihm später von Rons Reaktion auf die Neuigkeit über Hermine und Professor Lupin erzählen, sie wollte ihn nicht noch mehr beunruhigen.

„Vielleicht hätte ich Remus doch erklären lassen sollen? Aber weißt du, ich war so vor dem Kopf geschlagen als ich plötzlich Hermine nackt im Wohnzimmer von Remus gesehen habe."

„Hermine war nackt?" Ginny sah ihn mit großen Augen an.

„Ja, und dann hättest du die gestammelten Entschuldigungen der Beiden hören sollen!" Plötzlich fing Harry an zu kichern. „Sie kamen mir fast vor wie Teenager, die von ihren Eltern erwischt worden waren. Hermine war knallrot im Gesicht und Remus stotterte die ganze Zeit irgendetwas herum!" Harry wurde wieder ernst: „Und ich wurde immer wütender. Vielleicht hätte ich Remus einfach zuhören sollen?" Harry sah Ginny fragend an.

„Das ist nichts, was du nicht nachholen könntest, warum gehst du nicht einfach zu ihm, ich denke, dass seine Nacht auch nicht gerade erholsam war. Du solltest sofort zu ihm gehen, noch bevor Hermine oder Ron aufwachen."

Harry nickte: „Du hast recht, danke Ginny." Er stand auf, lächelte sie an und gab ihr einen kleinen Kuss, worauf Ginnys Gesicht die Farbe ihres Haares annahm. „Wir sehen uns dann beim Frühstück in der großen Halle!" Und mit diesen Worten verließ Harry den Gemeinschaftsraum.

oooooooo

Kurz nach sieben Uhr stand ein reichlich nervöser Harry vor den Privaträumen von Remus Lupin. Was sollte er ihn eigentlich sagen? Er fasste all seinen Mut zusammen und klopfte an.

Ein ziemlich übernächtigt wirkender Remus öffnete ihm die Tür und sah ihn überrascht an.

Harry räusperte sich: „Können wir reden?"

Remus fasste sich schnell: „Natürlich Harry, komm doch bitte herein. Hast du schon gefrühstückt?"

Harry schüttelte den Kopf und sah zu, wie Remus Tee, Toast und Schinken bestellte. Als die Hauselfen auf Remus' Anweisung alles auf dem Couchtisch vor dem Kamin hergerichtet hatten und wieder verschwunden waren, nahmen sie auf der Couch Platz und Remus begann, Harry alles von Anfang an zu erzählen.

Remus erzählte Harry alles, zwischendurch hatte er zwar Gewissensbisse, seinen emotionalen Ballast bei einem achtzehnjährigen Jungen abzuladen, aber es tat einfach gut, einmal alles loszuwerden.

Er hatte Severus nicht alles erzählt, weil er seinen Sarkasmus fürchtete und er hatte Dumbledore nicht alles erzählt, weil er seine Autorität fürchtete, aber Harry erzählte er schonungslos die ganze Wahrheit bis in die kleinsten Einzelheiten, obwohl er sich davor am meisten fürchtete, denn da ging es darum ob er die Liebe dieses Jungen verlor.

„Du meinst also, dass ihr beide keine Chance hattet, euch dagegen zu wehren?", fragte ihn Harry.

Remus lächelte: „Harry, gegen die Liebe hast du nie die Chance, dich zu wehren."

„Aber warum willst du dann dieses Ritual durchführen lassen?"

„Weil dies keine normal gewachsene Liebe ist. Harry, glaubst du wirklich, Hermine hätte sich im Normalfall in mich verliebt? Nein, sie hat sich nur in mich verliebt, weil der Wolf in mir sie dazu gezwungen hat. Nach dem Ritual hat Hermine die Chance, sich in einen jungen Mann zu verlieben und sich mit ihm eine gemeinsame Zukunft aufzubauen."

Es sah so aus, als würde allein der Gedanke an Hermine und einen anderen Mann Remus körperliche Schmerzen zufügen. „Was für eine Zukunft könnte ich ihr schon bieten, wenn ich die Stelle in Hogwarts verliere, wer weiß schon wann und welche Stelle ich wieder bekomme und ich würde sie der Verachtung der Leute preisgeben. Nein Harry, die Entscheidung für dieses Ritual ist schon richtig."

Harry nickte, war aber nicht wirklich davon überzeugt, dass Hermine es ebenso sehen würde. Plötzlich kam Harry ein anderer Gedanke: „Remus, bleibt es dabei, dass ich nach meinem Abschluss bei dir wohnen kann?"

Remus lächelte Harry erleichtert an: „Ja natürlich bleibt es dabei."

Dann wurde Remus wieder ernst. „Harry, möchtest du mich nicht zu diesem Ritual begleiten, ich treffe mich um neun Uhr mit Professor Snape und Professor Dumbledore in der Krankenstation. Du wirst zwar draußen warten müssen, aber ich wäre beruhigt, wenn ich wüsste, dass da jemand ist, der auf mich wartet."

Harry war erfreut über diesen Vertrauensbeweis von Remus: „Okay, ich möchte nur Ginny Bescheid geben, dass ich nicht mit ihr frühstücken kann."

„Ist gut, wir treffen uns dann um neun Uhr in der Krankenstation", nickte ihm Remus zu.

oooooooo

Als Hermine am Morgen erwachte, war es kurz vor halb neun, sie war gestern erst spät eingeschlafen, viel zu sehr ging ihr Harry und Rons Reaktion durch den Kopf.

Sie fürchtete sich vor dem Moment, in dem sie einen von den beiden wieder gegenüber treten würde, deshalb ließ sie sich etwas länger Zeit im Bad und hatte es überhaupt nicht eilig, hinunter in den Gemeinschaftsraum zu gehen.

Aber irgendwann musste sie sich eingestehen, dass sie das Unabwendbare nicht länger hinausschieben konnte, also atmete sie noch einmal tief durch und begab sich die Treppe hinab in den Gemeinschaftsraum.

Schon auf der Treppe hörte sie die Stimmen von Ginny und Ron, sie blieb stehen um kurz zuzuhören.

„Er hat sie doch eindeutig mit einem Bann oder einem Zauber belegt. Mensch Ginny begreifst du das nicht, er ist ein Werwolf, diese Kreaturen sind der pure Abschaum, hinterhältig und skrupellos." Man merkte Ron die Erregung in seiner Stimme an.

„Ron du spinnst ja, glaubst du, wenn es so wäre, würde Professor Lupin jetzt dieses Ritual durchführen", wies ihn Ginny zurecht.

„So und du glaubst nicht, dass er das nur tut, weil wir ihm auf die Schliche gekommen sind? Glaub mir Ginny, wenn Harry es nicht durch Zufall heraus bekommen hätte, würde er sein perverses Spiel weiter mit ihr treiben, so lange, bis sie ihm langweilig geworden wäre und dann hätte er sie weggeschmissen wie gebrauchtes Toilettenpapier."

„Gott Ron, du und deine Metaphern!" Ginnys Stimme wirkte angewidert.

„Ich schwöre dir, der macht das mit dem Ritual nur um vor uns wieder als der gute und missverstandene Werwolf dazustehen, aber nicht mehr mit mir."

Hermine, die noch immer auf der Treppe stand, brauchte ihre Zeit, bis sie sich wieder bewegen konnte, hatten diese beiden gerade das Ritual erwähnt? Hermine sauste die Treppe hinunter und stürmte auf Ginny zu.

„Ginny, was war das mit dem Ritual?" Hermine ignorierte Ron, der sie wie gestern angewidert ansah.

„Hermine, du solltest es eigentlich nicht..."

Ginny kam nicht weiter, denn Hermine packte sie voller Angst bei den Schultern und schüttelte sie. „Ginny, was ist mit dem Ritual."

Eingeschüchtert antwortetet ihr Ginny: „Sie sind im Moment alle auf der Krankenstation und führen das Ritual durch, aber..."

„Was fällt dir ein, lass gefälligst deine dreckigen Hände von meiner Schwester", fuhr Ron dazwischen.

Er erntete aber nur einen bösen Blick von Hermine und wurde mit einem: „Halt die Klappe, Ron" von ihr zum Schweigen gebracht.

Hermine drehte sich um und lief so schnell ihre Beine sie tragen konnten durch die Gänge von Hogwarts Richtung Krankenstation. Sie musste sie aufhalten, das konnte er doch nicht tun.

oooooooo

Remus lag auf einem der Betten auf der Krankenstation, sie hatten ihm mit magischen Fesseln an Händen und Füßen ans Bett gefesselt. Dumbledore stand an seiner linken Seite, den Zauberstab erhoben und rezitierte unablässig Zaubersprüche und hin und wieder wedelte er mit dem Zauberstab über Remus Körper.

Zu Remus rechten Seite stand Severus, er war ungewöhnlich blass im Gesicht, in der Hand hielt er einen Becher mit dem giftgrünen Zaubertrank. Remus hoffte, dass dieser Zaubertrank besser schmecken würde als der Wolfsbanntrank.

Remus lag auf dem Bett und fragte sich allmählich, ob sie auch alles richtig machen würden, denn er fühlte rein gar keine Veränderung. Sein Herz machte noch immer einen kleinen Hüpfer, wenn er an Hermine dachte.

oooooooo

Atemlos kam Hermine auf der Krankenstation an, Harry saß mit Professor McGonagall im Vorraum und beide wirkte sichtlich nervös, als Harry Hermine hereinstürmen sah, sprang er auf und stellte sich ihr in den Weg.

„Hermine, du kannst da nicht herein!" Harry sah sie mit ernstem Blick an.

„Harry, du verstehst das nicht!" Sie machte einen Schritt zur Seite.

Harry folgte ihren Schritt und stellte sich ihr wieder in den Weg und schüttelte den Kopf: „Nein, Hermine!"

„Harry, lass mich sofort vorbei!" Hermines Stimme hatte einen sehr gereizten Ton angenommen.

„Das kann ich nicht", sagte Harry fest.

Hermine schlängelte sich blitzschnell um Harry herum und wollte weiter in das hintere Zimmer zu Remus stürmen, aber genauso schnell drehte sich Harry um und umschlang Hermine von hinten mit seinen Armen.

Professor McGonagall war aufgestanden und neben ihren beiden Schülern getreten.

Hermine, so plötzlich von Harrys Armen festgehalten, fühle wie Panik in ihr aufstieg und sie rief laut: „Remus, Remus!"

oooooooo

Remus lag auf dem Bett und starrte an die Decke, als er den Tumult vor der Tür hörte. Als er Hermines Stimme erkannte, die nach ihm rief, schloss er die Augen, sein Herz in der Brust zog sich zusammen und im Gedanken wiederholte er immer wieder den gleichen Satz. "Ich tu das Alles nur für sie, sie hat Besseres verdient."

Plötzlich spürte Remus etwas, es war als ob ihm irgendwas die Luft zum Atmen nahm und in seiner Brust schien sich etwas schmerzhaft zu lösen. Es war, als ob irgendwas aus seiner Brust an einem unsichtbaren Gummiband herausgelöst werden würde und schlagartig wurde ihm klar, es war der Teil der Hermine gehörte und wieder betete er sich im Gedanken vor: "Ich tu das Alles nur für sie, sie hat Besseres verdient."

Remus Körper verkrampfte sich.

oooooooo

Sie fühlte sich von Harrys Armen noch immer wie in einem Schraubstock gefangen als sie plötzlich ein leichter Schwindel überkam. Sie spürte wie sich etwas aus ihr zu lösen begann. Sie wand sich in Harrys Armen, Tränen begannen ihre Wangen hinabzurinnen, sie begriff auf einmal, sie wollten ihr tatsächlich Remus wegnehmen.

Hysterisch begann sie zu schreien: „Remus, Remus..., Oh Gott hilf mir doch, Remus..."

Harry hatte alle Mühe, sie festzuhalten.

Immer wieder schrie sie: „Bitte Remus, verlass mich nicht, bitte nehmt ihn mir nicht weg..., Remus bitte."

Professor McGonagall sah sie entsetzt an: „Miss Granger, Kind, beruhigen Sie sich doch".

Ginny und Ron, die Hermine nachgeeilt waren, hatten nun ebenfalls die Krankenstation erreicht und während sich Ron kopfschüttelnd im Hintergrund hielt, versuchte auch Ginny, beruhigend auf Hermine einzureden.

Aber Hermine hörte und sah nichts mehr, rote Flecken hatten sich auf ihrem Gesicht gebildet, unablässig rannten ihr die Tränen übers Gesicht und alles was sie wusste war, dass sie ihr Remus wegnehmen wollten, sie spüre wie er sich immer mehr von ihr löste.

Hermine schrie, schrie wie sie in ihren ganzen Leben noch nicht geschrieen hatte.

oooooooo

Severus blickte von Remus verkrampftem Körper auf, er sah zu Dumbledore der unbeirrbar weiter Zauberspruch auf Zauberspruch murmelte. Er hörte, wie Miss Granger vor der Türe flehte und plötzlich hörte er sie schreien und Severus wurde noch um einige Nuancen blasser.

Er hatte in seiner Zeit als Todesser und auch heute noch in seiner Tätigkeit als Spion für Dumbledore Leute aus den verschiedensten Gründen schreien gehört und viele dieser Schreie hatte er selbst hervorgerufen, aber nie im Leben hatte er solche Schreie gehört, die Miss Granger draußen vor der Tür von sich gab.

Diese Schreie waren so voll von Panik, Leid und Schmerz, dass Severus glaubte es nicht mehr länger aushalten zu können, er bemerkte, wie seine Hände anfingen zu zittern.

oooooooo

Eine Zeit lang bekam Remus nichts anderes als den Schmerz in seiner Brust mit, aber dann auf einmal hörte er Hermines Stimme, die wie durch Watte zu ihm durchdrang. Zuerst wollte er ihre Stimme ignorieren, aber sie wurde immer lauter in seinen Ohren.

Er hörte, wie Hermine jammerte, flehte und dann hörte er ihre herzzerreißenden Schreie.

Gott, da draußen war seine große Liebe, sein Leben und er war Schuld an dem Schmerz in ihrer Stimme. Wieder sagte er sich, dass er das Alles für sie tat, aber das Leid,welches er in jedem Ton ihrer Stimme hörte weckte in ihm nur noch ein Verlangen, er wollte zu ihr, sie in den Arm nehmen und ihr sagen, dass alles gut werden würde.

Er begann, an seinen Fesseln zu zerren, er musste zu ihr, zu seiner Göttin. Vergessen waren all die Gründe warum sie dieses verfluchte Ritual angefangen hatten, er wollte nur noch zu ihr.

Er sah zu Severus auf: „Severus, mach mich frei." Das Reden fiel ihm sichtlich schwer, denn der Schmerz in seiner Brust hatte nicht nachgelassen.

Severus starrte ihn nur an, nicht sicher, wie er darauf reagieren sollte, immer noch konnte man Hermines hysterische Schreie hören, er sah fragend zu Dumbledore hinüber.

„Verdammt Severus, mach mich endlich los!" Mit aller Gewalt zerrte Remus nun an seinen Fesseln, verstanden sie ihn denn nicht, er musste zu ihr, konnten sie denn nicht hören, wie sehr sie ihn jetzt brauchte.

Verunsichert sah Severus zu Dumbledore auf: „Albus?"

Albus Dumbledore ließ die Hände sinken und verstummte, er brauchte eine Zeit lang, um sich zu sammeln, zu stark floss noch die Magie durch seine Adern.

Kaum hatte Dumbledore aufgehört, die Zaubersprüche aufzusagen, war es Remus, als wäre das, was sich aus seiner Brust gelöst hatte, an diesem Gummiband mit aller Gewallt wieder an seinen Platz zurückgeschnalzt und hätte sich jetzt nur noch tiefer in ihn hinein gebrannt, wenn überhaupt möglich spürte er die Liebe für Hermine auf einmal nur noch intensiver.

Der Schulleiter sah Remus ernst an: „Remus, bist du dir ganz sicher, dass wir jetzt zu diesem Zeitpunkt aufhören sollen?"

„Ja verdammt, macht mich endlich hier los, könnt ihr nicht hören, sie braucht mich", knurrte Remus.

Auf Zunicken von Albus Dumbledore hob Severus den Zauberstab und löste die magischen Fesseln.

Kaum spürte Remus, dass er frei war, sprang er vom Bett und taumelte aus dem Raum.

oooooooo

Harry stand noch immer da und hielt Hermine fest in seinen Armen, er konnte ihre Verzweiflung in seinem ganzen Körper spüren. Nur noch eine Minute und er würde ihr nachgeben, mittlerweile war er sich nicht mehr so sicher, ob sie hier das Richtige taten. Er sah zu Ginny, doch sie warf ihm denselben verzweifelten Blick zurück, mit dem er sie angesehen hatte.

Bei Merlin, was taten sie den Zweien nur an, Hermines Schreie gingen Harry durch Mark und Bein, nur noch eine Minute und er würde mit ihr in das Behandlungszimmer stürmen.

Plötzlich ging die Türe auf und Remus kam gefolgt von Professor Dumbledore und Professor Snape heraus. Harry ließ Hermine los und sie stürzte sich auf Remus und krallte sich in seinem Umhang fest.

Harry sah fragend zu seinem Zaubertrankprofessor auf, dieser fing seinen Blick auf und schüttelte den Kopf und Harry verstand, sie hatten es nicht getan.

oooooooo

Hermine spürte, wie sich Harrys Arme von ihr lösten, sie sah auf und sah Remus in den Vorraum treten, sie rannte auf ihn zu, krallte sich in seinen Umhang und unter Tränen stammelte sie immer dieselben Worte: „Bitte verlass mich nicht, bitte, bitte verlass mich nicht."

Remus schloss sie in seine Arme, streichelte ihr beruhigend über ihre Haare und flüsterte ihr zu: „Pst, ich bin ja bei dir, es ist alles gut."

Doch Hermine ließ sich nicht beruhigen, immer wieder wiederholte sie schluchzend die Worte.

Es schien fast so, als würden Hermines Schluchzer immer heftiger, wie eine Ertrinkende krampfte sich in seinen Umhang fest, ihre Beine gaben nach und Remus ließ sich mit ihr zu Boden gleiten. Er wiegte sie in seinen Armen und versicherte ihr immerfort, dass er sie nie mehr verlassen würde.

Ginny trat an Harrys Seite und berührte ihm leicht am Arm. Harry sah zu ihr und bemerkte, dass stumme Tränen ihre Wangen hinabliefen, er nahm sie in den Arm und drückte sie leicht an sich, er sah hinüber zu Ron und konnte den verächtlichen Blick sehen, den er den Liebenden am Boden schenkte. Ron drehte sich um und verließ die Krankenstation.

Als Hermines Schluchzer leiser wurden, räusperte sich Dumbledore: „Remus, ich glaube es wäre besser, wenn du Miss Granger in deine Räume bringen würdest, es dürfte alles ein bisschen viel für sie gewesen sein."

Remus nickte, stand auf und mit einer Leichtigkeit, die alle verblüffte, hob er Hermine auf seine Arme. Hermine, die auf einmal die Bewegung spürte fing wieder an hysterisch zu schluchzen und bat Remus wieder, sie nicht zu verlassen.

Remus sprach wieder beruhigend auf sie ein, nickte den anderen noch einmal zu und verließ mit Hermine auf den Armen die Krankenstation.

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In seinen Räumen angekommen, legte er sich mit Hermine ins Bett und presste sie fest an sich. Immer wieder sprach er beruhigend auf das noch immer heftig schluchzende Mädchen ein, bis sie vor Erschöpfung in einen unruhigen Schlaf fiel.

Remus sah sie liebevoll an, fast hätte er den größten Fehler in seinen Leben begangen. Sie würden Hogwarts verlassen, sie würden zusammen gehen, nichts konnte sie jetzt noch voneinander trennen.

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Fortsetzung folgt

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Puh, das war aber diesmal ein langes Kapitel. Ich hoffe ihr seit alle zufrieden mit dem Ausgang des "Rituals". Hattet ihr wirklich geglaubt ich könnte meine zwei Süßen trennen :o)

Vielen Dank an meine Reviewer: Moony, Kasseopeia, Caro, LillyAmalia, und nordica. Iarethirwen: brauchst nicht mehr heulen, außerdem glaube ich hat Hermine in diesen Kapitel genug für uns alle geheult :o). McAbe: Ich hoffe ich habe die richtige Möglichkeit mit dem Ritual gefunden und du bist zufrieden mit mir. Sylvia: Ich glaube ich kann dir versprechen, dass ich die Geschichte auf alle Fälle fertig schreibe, denn ich hasse selber nichts mehr als Storys die plötzlich nicht mehr weiter gehen.

So, ich schätze es werden noch ein oder zwei Kapitel und dann haben wir es geschafft.

Also dann bis nächste Woche

Eure AnnyAn