Wow, so viele Reviews, mein persönlicher Rekord.

Danke an Anni, Moony, McAbe, Iarethirwen, Caro, sylvia, bone, nordica, Ranko9000 und wolverine.

Ich weis es hat diesmal eine Woche länger gedauert als üblich aber dafür ist dieses Kapitel auch extra lang, ich wollte es zu erst in zwei Kapitel teilen aber ich fand es dann sinnvoller dies nicht zu tun.

So und so traurig es auch ist, hier kommt das letzte Kapitel, viel Spaß:

Wolfsbanntrank

Kapitel 14

Hermine stand im Wohnzimmer und mit einem Schlenker ihres Zauberstabs sprang die Wäsche aus dem Wäschekorb, der vor ihr stand, und begann sich von selbst zusammenzulegen, während Hermine damit beschäftigt war, den Esstisch abzuräumen und das Frühstücksgeschirr in die Küche zu räumen.

Sie lächelte, als sie bei einem Foto vorbeiging, auf dem Remus und Harry zu sehen waren, es war bei Harrys Schulabschluss gemacht worden. Sie konnte es nicht fassen, dass dies nun schon dreizehn Jahre her sein soll. Es war fast vierzehn Jahre her, dass sie Remus mit Haut und Haaren verfallen war.

Hermine hatte nach allem, was vorgefallen war, ihren Abschluss in Beauxbatons gemacht und Remus blieb, auf Dumbledores Bitte, Lehrer auf Hogwarts. Es war keine leichte Zeit für sie beide und sie hatten es nur überstanden, weil Albus Dumbledore und Madam Maxime, die Schulleiterin von Beauxbatons, es erlaubt hatten, dass Hermine jeden Vollmond nach Hogwarts gehen durfte, um Remus bei seiner Verwandlung beizustehen.

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Hermine lächelte und schüttelte ihren Kopf, sie hatte keine Zeit zum Träumen, sie hatte noch so viel zu tun bis zum Nachmittag, bis die Gäste eintrudeln würden.

Vor allem musste sie Harrys Zimmer aufräumen. Harry hatte sich für irgendwann im Laufe des Tages angesagt. Er hatte zwar mittlerweile ein Apartment in London, aber wenn er einmal im Lande war, verbrachte er seine Zeit lieber bei ihnen.

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Hermine und Remus waren sofort nach Hermines Schulabschluss zusammen in eine kleine Wohnung nach Hogsmeade gezogen und sie wollten, dass auch Harry zu ihnen zog, aber Harry lehnte mit der Begründung ab, dass er das junge Glück nicht stören wollte.

Zu aller Überraschung machte Snape Harry den Vorschlag, zu ihm auf Snape Manor zu ziehen und zur noch größeren Überraschung aller nahm Harry dieses Angebot an und er zog sofort nach seinem Schulabschluss bei ihm ein.

Seltsamerweise schien das Zusammenleben der Beiden ganz harmonisch zu sein, jedenfalls einen Monat lang, denn dann beschloss Draco Malfoy, sich seinen Eltern zu wiedersetzen und kein Todesser zu werden, er überwarf sich mit ihnen und stand auf einmal mit Sack und Pack bei Severus Snape auf der Matte und suchte bei seinem Paten Unterschlupf.

Dies war die Zeit, in der sich eine tiefe Freundschaft zwischen Remus, Hermine und Severus bildete, denn wenn dem Tränkemeister die Streiterein der Jungs zu viel wurden, flüchtete er sich zu seinem Freund Remus, immer mit der Angst, dass, wenn er nach Snape Manor zurückkehren würde, die Jungs sein Heim in Schutt und Asche gelegt haben könnten.

Ein Jahr ging das so, so lange, bis der Kampf gegen Voldemort seinen Höhepunkt erreicht hatte und es Harry gelang, in der letzten Schlacht dem Leben Lord Voldemorts ein Ende zu setzen. Wie er es geschafft hatte, wussten sie bis heute noch nicht.

Der Orden des Phönix hatte die Information über den Standort des Unterschlupfs des dunklen Lords herausbekommen und mit über hundert Auroren stürmten sie das Versteck Voldemorts. Aber es ging einiges schief und plötzlich fand sich Harry in einem großen Raum mit Voldemort alleine und die Türen waren magisch verschlossen, so dass Harry nicht heraus und nicht einmal Dumbledore mit seinem stärksten Zauber hinein konnte. Zwei Stunden tobte der Kampf zwischen Harry und Voldemort, dann gab es einen furchtbaren Schrei von Voldemort und die Erde bebte so stark, dass sogar die Muggel in ihren Zeitungen von einem Erdbeben in ganz England redeten. Als Harry nach zwei Stunden aus dem Raum kam, fiel er in eine tiefe Ohmacht und wachte erst zwei Tage später daraus wieder auf. Er hatte nie jemanden erzählt, was in diesem Raum geschehen war und wie er es geschafft hatte, Voldemort zu besiegen und zu töten, nicht einmal Dumbledore konnte es aus ihm herausbekommen und bis heute schwieg sich Harry jedem gegenüber darüber aus.

Lucius Malfoy starb bei diesem Kampf durch Dumbledores Hand und Narzissa Malfoy nahm sich daraufhin das Leben. Draco Malfoy trat das Malfoysche Erbe an und zog bei seinem Paten wieder aus.

Harry wurde in einem Schnellverfahren durch den Auroren-Lehrgang geschleust und arbeitete seitdem für das Zaubereiministerium als Aushängeschild, er reiste um die ganze Welt, um die diplomatischen Kontakte aufrechtzuerhalten und den Zusammenhalt der magischen Welt zu festigen.

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Hermine schnappte sich einen Stapel der frisch zusammengelegten Wäsche, die Harry gehörte, sah noch einmal in den Garten, wo ihre beiden Kinder damit beschäftigt waren, ihre Spielsachen, die verstreut im Garten herumlagen, aufzusammeln und in den Gartenschuppen zu bringen, und machte sich auf in den zweiten Stock zu Harrys Zimmer.

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Die Stufen der Wendeltreppe knarrten und entlockten Hermine ein kleines Lächeln. Sie hatte dieses alte Haus im Laufe der Jahre richtig lieb gewonnen und konnte sich nicht vorstellen, irgendwo anders zu leben. Dabei hätte sie damals Remus fast für verrückt erklären lassen, als er, nach einem vergessenen Verhütungsspruch, wodurch Hermine prompt schwanger wurde, mit seinen gesamten Ersparnissen die heulende Hütte gekauft hatte.

Alle Freunde kamen und halfen bei den Renovierungsarbeiten, alle bis auf Ron. Ron konnte ihr nie verzeihen und selbst heute noch, nach all den Jahren und obwohl Remus und sie eine fast familiäre Beziehung zu den restlichen Weasleys, Ginny, Fred, Gorge, Bill und Charly pflegten und ihre Kinder Molly und Arthur quasi als Großeltern adoptiert hatten, verweigerte Ron jeden Kontakt zu ihnen.

Die heulende Hütte stellte sich bald als Ideal heraus, alleine schon durch den Geheimgang, der direkt vom Hogwartsgelände in den Keller der heulenden Hütte führte, Remus konnte dadurch oft die Nächte zu Hause verbringen und sie mussten nicht nur von Wochenende zu Wochenende leben. In Hogsmeade sprach keiner mehr von der heulenden Hütte, die Leute nannten es das Lupin Haus, nur manchmal hörte man auch das Wort Werwolfshaus, aber im Grunde kamen sie mit allen Leuten in Hogsmeade sehr gut aus und wurden voll akzeptiert.

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Hermine öffnete die Türe zu Harrys Zimmer und erstarrte, irgendwie wollte ihr Gehirn das Bild, welches ihre Augen sahen, nicht verarbeiten. In dem Zimmer in seinem Bett lag Harry auf dem Rücken und auf ihm, im Reitersitz mit leicht vorgeschobenen Becken, die Arme auf Harrys Knien abgestützt, den Kopf in den Nacken geworfen und laut stöhnend, saß Draco Malfoy. Nun ja, um ehrlich zu sein, stöhnten beide sehr laut.

Als die beiden Männer den ungebetenen Gast entdeckten, erstarrten sie, genauso wie Hermine, und gegenseitig starrten sie sich mit aufgerissenen Augen an. Hermine war die Erste, die sich wieder fing, sie errötete wie ein junges Mädchen, legte den Stapel Wäsche auf die Kommode neben der Tür ab, murmelte verlegen ein undeutliches: „Entschuldigung", drehte sich um, schloss die Türe und stürmte die Treppe hinab.

In der Küche blieb sie stehen, sie schlug sich die Hände vor den Mund und da kam es ihr erst. Oh Gott, sie hatte Harry und Draco beim Sex erwischt. Plötzlich fing sie an zu kichern, Oh mein Gott.

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Das zwischen Ginny und Harry hatte nicht lange gedauert, es hielt nicht einmal bis zu Harrys Abschluss, beide erkannten, dass sie füreinander eher wie Geschwister fühlten und ohne großes Trara ging die Liebelei der beiden wieder in Freundschaft über.

Harry war danach zwar mit der einen oder anderen Schönheit liiert, aber nichts hielt lange und nie war es wirklich etwas Ernstes. Es gab aber auch keinerlei Anzeichen dafür, dass Harry eher auf Männer stand und Harry hatte ihr gegenüber nie etwas erwähnt, obwohl er sonst eigentlich über alles mit ihr sprach und ihre Einstellung zur gleichgeschlechtlichen Liebe kannte, er wusste, dass weder Remus noch sie damit Probleme hatten, schließlich hatten sie auch ohne zu zögern Georges Lebensgefährten Elmar akzeptiert.

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Hermine drehte sich um als sie hörte, wie jemand die Treppe herunterstürmte, noch immer die Hände vor ihren Mund haltend sah sie Harry entgegen.

Harry stand verlegen vor ihr, er dürfte sich nur in aller Eile den Umhang übergeworfen haben, denn er stand da mit total wirren Haaren und mit bloßen Füßen.

„Hermine, es tut mir so leid. Ich weiß gar nicht..., eigentlich wollte Draco ja weg sein, bevor ihr etwas mitbekommt aber dann ..., Hermine bitte sag doch was." Harry sah sie verzweifelt an.

Hermine nahm die Hände von ihrem Mund und zu Harrys Erstaunen sah er auf ihrem Gesicht ein breites Grinsen.

„Hermine?" Harry macht große Augen und sah sie überrascht an, mit so einer Reaktion hatte er nicht gerechnet.

„Sag mal Harry, wie lange geht das schon mit dir und Malfoy?" Hermine konnte dieses Grinsen nicht aus ihrem Gesicht bekommen.

Jetzt fing auch Harry an erleichtert zu grinsen und er entspannte sich sichtlich. Er hätte wissen müssen, dass Hermine kein Problem mit seiner Partnerwahl haben würde.

„Na ja, eigentlich fing alles schon damals an, als wir noch bei Severus lebten. Irgendwann eskalierte ein Streit zwischen uns, wir warfen unsere Zauberstäbe weg und gingen mit bloßen Fäusten auf einander los und ehe wir uns versehen konnten, küssten wir uns wild."

Bei der Erinnerung bekam Harry ganz rote Wangen und seine Augen nahmen einen glasigen Glanz an. „Hermine, wir sind übereinander hergefallen wie die Tiere, so wilden Sex hatte ich meine ganzes Leben nicht, vorher nicht und nachher auch nicht mehr. Anschließend gingen wir uns aus dem Weg und eine Woche später habe ich Voldemort besiegt." Er sah sie jetzt ernst an. „Glaub es oder nicht, aber ich bin der festen Überzeugung, dass ich nur über Voldemort siegen konnte, weil ich so wütend auf Draco war."

Harry seufzte, dann schüttelte er leicht den Kopf, um damit die Erinnerung an dieses Ereignis zu vertreiben, dann sah er Hermine wieder in die Augen und ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen. „Auf alle Fälle, vor acht Monaten liefen Draco und ich uns zufällig in Paris über den Weg und seltsamer Weise waren alle Streitigkeiten zwischen uns plötzlich nur mehr gemeinsame Jugenderinnerungen, über die wir lachen konnten. Wir saßen bis in die frühen Morgenstunden in der Hotelbar zusammen und redeten und als die Bar schloss, beschlossen wir in meinem Hotelzimmer die Minibar zu plündern und na ja, was soll ich dir sagen, Draco blieb bis zum Morgen und danach fingen wir an, uns regelmäßig zu treffen."

„Ihr seid also so richtig zusammen?", fragte Hermine noch einmal mit strahlenden Augen nach.

„Ehrlich? Ich kann es dir nicht sagen, wir haben unsere Beziehung bis jetzt nie richtig definiert, aber Fakt ist, dass ich seit dem mit niemand anderen mehr zusammen war."

Harry schmunzelte, er deutete mit dem Finger nach oben: „Hermine ehrlich, es tut mir leid, dass du das so erfahren musstest."

Hermine winkte ab: „Kein Problem, ich habe nur eine Bitte an dich, schließ beim nächsten Mal die Türe ab. Stell dir vor, die Kinder wären hereingekommen."

Harry lächelte, ging auf sie zu und küsste sie auf die Wange. „Geht klar, es tut mir furchtbar leid, ich habe einfach nicht daran gedacht."

Plötzlich tauchte Draco in der Türe auf, im Gegensatz zu Harry war er frisch gewaschen und komplett angezogen, er lehnte sich an den Türrahmen und sagte: „Guten Morgen", und zu Harry gewandt, „ich hab dir ja gleich gesagt, dass es eine schwachsinnige Idee ist hierher zu kommen."

„Und wo hätten wir hin gesollt? Du weißt genau, dass mein Apartment zurzeit renoviert wird!", gab Harry zur Antwort.

„Und wie wäre es mit Malfoy Manor?" Draco sah ihm mit hochgezogenen Augenbrauen an.

„Du weißt genau, dass ich keinen Fuß mehr in dein Haus setze", erwiderte Harry bissig und zu Hermine gewandt fügte er hinzu: „Das letzte Mal saß ich zwei Stunden in seinem Kerker fest."

Hermine sah erstaunt zu Draco.

„Ich hab dir schon hundertmal erklärt, dass das daran lag, dass du keine Berechtigung hattest ohne mich einen Raum in Malfoy Manor zu betreten", gab Draco leicht gelangweilt Harry zur Antwort und zu Hermine gewandt erklärte er: „In Malfoy Manor wirkt ein Schutzzauber und jeder, der ohne mich oder ohne meiner Erlaubnis einen Raum betritt, landet im Kerker" und wieder zu Harry sagte er: „Ich hatte einfach vergessen, den Schutzzauber für dich aufzuheben."

„Ich ging ins Bad, verdammt noch mal", Harrys Antwort klang leicht entnervt.

„Der Raum ist egal, das hab ich dir doch auch schon erklärt." Draco klang mittlerweile etwas ungeduldig.

„Und du hast zwei Stunden gebraucht, bis ich dir abgegangen bin."

Draco seufzte, trat an seinen Liebhaber heran, streichelte sanft über seinen Arm und lächelte ihm leicht lasziv an: „Und ich dachte ich hätte dich dafür ausreichend entschädigt, oder?"

Harry wurde knallrot im Gesicht, Bilder der Erinnerung stiegen in ihm hoch. Bilder von ihm in Ketten an die Wand des Kerkers gefesselt und Draco der Dinge mit seinen Händen, seinem Mund und seiner Zunge anstellte, die Harry nie für möglich gehalten hätte. „Ahm..." gab Harry zur Antwort.

Hermine betrachtete die beiden attraktiven Männer und konnte sich im Angesicht ihres kleinen Disputs nur mühsam das Lachen verkneifen.

Gott sei Dank wurde Harry von dem Druck befreit, eine Antwort geben zu müssen, denn in dem Moment stürmte ein Mädchen mit dunkelblonden Locken auf ihm zu und rief laut: „Onkel Harry, ich wusste gar nicht, dass du schon da bist."

Harry schlang die Arme um die Kleine und drückte ihr einen dicken Kuss auf die Stirn. „Hallo Geburtstagskind, wie geht's dir?"

„Gut, es sind Ferien und ich hab heute Geburtstag und am Nachmittag kommen alle zu meiner Geburtstagsfeier und bringen mir Geschenke", gab ihn die Kleine zur Antwort.

„Elodia", kam die tadelnde Stimme ihrer Mutter.

„Ist doch wahr", gab Elodia unschuldig zur Antwort, sie blickte schelmisch zu Harry hoch und fragte: „Hast du mir etwas mitgebracht?"

„Heißt das, du möchtest dein Geschenk sofort?", fragte Harry nach und die Kleine nickte heftig. Er durchsuchte seinen Umhang und zog ein kleines Päckchen hervor und überreicht es ihr.

Mit Ungeduld öffnete das Mädchen sein Geschenk und begann zu strahlen, als sie eine Halskette mit einem in Gold gefassten kleinen Stein als Anhänger zum Vorschein brachte. Als Elodia den seltsamen Stein berührte, begann er leise zu summen, er fing hell zu leuchten an und funkelte prachtvoll in sämtlichen Farben des Spektrums.

„Oh, was ist denn das für ein schöner Stein?", fragte das Mädchen mit leuchteten Augen.

„Das ist ein Elfenzahn, ich hab ihn für dich in Brasilien gekauft. Man sagt dem Elfenzahn nach, dass der, der ihn trägt, immer schöne Träume hätte." Er nahm die Kette aus der Schatulle und hängte sie Elodia um, er gab ihr ein Küsschen auf die Wange und sagte: „Alles Gute zum Geburtstag, mein Schatz!"

„Danke, Onkel Harry!" Sie schlang die Arme um Harry.

„Harry, die Kette war doch sicher sehr teuer", tadelte Hermine ihren besten Freund.

„Na und", er zwinkerte Elodia zu. „Man wird doch nur einmal elf Jahre alt, oder?"

In dem Moment ertönt laute Geschrei von draußen vom Garten her und mit einem: „Onkel Harry, Onkel Harry, Onkel Harry", stürmte Hermines Sohn herein.

Harry öffnete seine Arme und wappnete sich um von dem achtjährigen Jungen angesprungen zu werden, so wie er es immer tat aber diesmal schlug der Junge einen Hacken um Harry und stürmte an ihm vorbei die Treppen hoch. Alle sahen ihm erstaunt nach bis auf Hermine, die ein wissendes Grinsen aufsetzte.

Kurze Zeit danach hörten sie den Jungen auch schon wieder die Stufen hinunter poltern. Er lief auf Harry zu und präsentierte ihm stolz eine funkelnagelneue blitzblaue Miniaturausgabe eines Rennbesens, auf dem Besenstiel stand in goldenen Buchstaben 'Wischiwaschi Turbo'. „Schau, den hat mir Mama letzte Woche in der Winkelgasse gekauft."

Harry nahm den Besen in die Hand und sah ihn prüfend an.

„Dad sagt, du wüsstest, wie man einen Besen frisieren kann!" Der Kleine sah ihn verschwörerisch an.

„Sirius, ich habe gesagt, der Besen bleibt, wie er ist", wandte sich Hermine an ihren Sohn.

„Och Mum, er fliegt doch nur drei Meter hoch und Dad sagt, wenn man ihm auffrisiert, kann er leicht doppelt so hoch fliegen", quengelte der Achtjährige.

„Sirius, ausnahmsweise ist es mir diesmal egal, was dein Vater sagt", kam die genervte Antwort Hermines.

„Na ja, wenn man die Zweige etwas stutzt und vom Griff etwas wegnimmt...", studierte Harry nach.

„Harry James Potter, wage es ja nicht, den Besen meines Sohnes zu manipulieren", schnaubte Hermine in ihrem strengsten Mutterton.

„Aber Mum, nur drei Meter hoch, da kann man gar keine Sturzflüge damit machen", quengelte Sirius weiter.

„Du brauchst keine Sturzflüge machen und wenn du vom Besen fällst, genügt es, wenn es aus drei Meter Höhe ist und Schluss jetzt mit den Diskussionen."

Harry, der bemerkte das Sirius nochmals etwas nachsetzen wollte und seine Freundin zur genüge kannte um zu wissen, das ihr dann wohl der Kragen platzen würde, lenkte schnell seinen Patensohn ab, indem er ihm zuzwinkerte und sagte: „Was hältst du davon, wenn ich meinen Besen hole und du zeigst mir im Garten, wie schnell dein neuer Besen ist?"

„Oh ja", jubelte der Kleine und sauste, dem Besen im Schlepptau, in den Garten.

Harry sah seinen Patensohn lächelnd nach und leise sagte er zu Hermine: „Und ich sollte mir endlich etwas anziehen gehen." Er drehte sich um und ging hinauf in sein Zimmer.

Draco fand sich auf einmal alleine mit Hermine und Elodia, die ihn die ganze Zeit schon neugierig musterte und sich zu fragen schien, wer wohl der blonde Mann sei und was er in ihrer Küche machte, wieder. Er räusperte sich und um die Stille zu unterbrechen, sprach er Elodia an: „Du bist also elf geworden, da kommst dieses Jahr nach Hogwarts, nicht wahr?"

„Ja", antwortete Elodia ihm einsilbig.

„Und, hast du dir schon überlegt in welches Haus du kommen möchtest?", fragte Draco weiter und wappnete sich gegen die Antwort, die natürlich nur Gryffindor heißen konnte. Dementsprechend überrascht riss er die Augen auf, als Elodia in einem Ton, in dem man hören konnte, dass sie sich dachte, wie kann man nur so blöd fragen: „Slytherin natürlich" antwortete.

„Na ja, deine Eltern sind beide Gryffindors, ich dachte du würdest natürlich in das Haus von deinen Eltern wollen." Draco klang erstaunt.

„Nein, nein, nein, ich komme zu Onkel Severus ins Haus", sagte Elodia bestimmt.

„Aber man kann vorher nie wissen, in welches Haus man wirklich kommt", gab Draco zu bedenken.

„Ha, ich werde diesen alten Hut schon sagen, wo er mich hin zustecken hat, der soll sich bloß nicht mit mir anlegen", antwortete Elodia ein wenig blasiert und zu ihrer Mutter sagte sie: „Ich gehe zu Sirius in den Garten."

Nun standen sich Draco und Hermine alleine gegenüber. „Slytherin?" Er sah sie fragend an.

Hermine lächelte: „Ja, und ich würde dem Hut raten, sie ja nicht woanders hinstecken zu wollen, wenn er nicht eines plötzlichen Flammentods sterben möchte" und erklärend fügte sie hinzu: „Elodias wilde Magie äußert sich gerne, indem sie Sachen in Brand steckt, wenn sie wütend wird."

„Und du hättest nichts dagegen, wenn sie nach Slytherin käme?"

„Nein, wie könnte ich auch, schließlich ist das Oberhaupt von Slytherin ihr Patenonkel und auch, wenn sie nicht verwandt sind, Elodia hat sehr viel von Severus und Slytherin ist nicht mehr das Slytherin von früher."

Sie beobachteten beide, wie Harry, jetzt komplett angezogen mit geschultertem Besen, zu Ihren Kindern in den Garten ging.

„Na gut, ich werd dann wohl aufbrechen Grang..., äh Lupin." Er verzog das Gesicht, irgendwie hörte sich das nicht richtig an.

„Hermine", bot ihm Hermine an. „Warum bleibst du nicht und feierst mit uns Elodias Geburtstag, Severus kommt auch, er würde sich sicher freuen dich zu sehen."

„Das würde dir nichts ausmachen?"

„Natürlich nicht, du bist Harrys Freund und Harrys Freunde sind uns immer willkommen", lächelte Hermine ihm freundlich zu.

„Es macht dir also nichts aus, dass wir zusammen sind?" Draco sah sie zweifelnd an.

„Liebst du ihn?", fragte ihn Hermine direkt.

„Sagen wir einmal so, ich habe für noch niemanden so viel empfunden wie für Harry, ich vertraue ihm" und das war wohl der größte Liebesbeweis, denn ein Malfoy vertraute niemanden. Er sah durch das Fenster in den Garten, wo sein Liebster mit den beiden Kindern herumtobte.

„Draco, würdest du mir einen Gefallen tun? Könntest du in den Garten gehen und aufpassen, dass Harry es nicht zu weit treibt?" Hermine sah ihn bittend an.

Draco lächelte und nickte, er kannte Harry und wusste, dass, wenn er auf einem Besen saß, es für ihn keine Grenzen gab.

Als Hermine endlich alleine in der Küche war atmete sie erst einmal tief durch, dann stellte sie Kaffe zu und begann einige Sandwichs herzurichten, denn schließlich hatten die Männer noch nichts gefrühstückt.

„Mum?" Elodia war wieder in die Küche gekommen, um ihre Mutter alleine zu sprechen. „Wer ist der blonde Mann bei Onkel Harry?"

„Das ist Draco Malfoy", klärte Hermine ihre Tochter auf.

„Das ist Draco Malfoy? Ich habe Fotos von ihm bei Onkel Severus gesehen, aber ich hätte ihn nicht erkannt. Was macht er da?"

„Er ist ein Freund von Onkel Harry und er wird heute mit uns feiern."

Plötzlich fing Elodia an übers ganze Gesicht zu grinsen. „Ist er ein Freund von Onkel Harry oder ist er so ein Freund zu Onkel Harry wie Elmar zu Onkel Georg?"

Hermine zwinkerte ihrer Tochter zu. „Er ist so ein Freund wie Elmar." Elodia fing, so wie es nur Mädchen konnten, wenn sie begriffen das irgendwo Liebe im Spiel ist, zu kichern an, drehte sich um und lief wieder in den Garten.

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Hermine sah ihrer Tochter nach, ja, elf Jahre war es heute her, sie schüttelte den Kopf, ihr kam es so vor als wäre es erst gestern gewesen.

Ihre Tochter hatte sich ausgerechnet eine Vollmondnacht ausgesucht um auf die Welt zu kommen. Eigentlich wären es noch zwei Wochen bis zum Geburtstermin gewesen, aber kurz nach Remus' Verwandlung stellten sich bei ihr die ersten Wehen ein, zuerst nahm sie es nicht so tragisch, es war Juli und die Nächte waren kurz, außerdem dauert eine Geburt beim ersten Kind bekanntlich immer etwas länger.

Aber binnen kürzester Zeit kamen die Wehen immer schneller und stärker, so dass sie es schließlich mit der Angst zu tun bekam und Madam Pomfrey zu Hilfe rief.

Als Poppy Pomfrey zehn Minuten später das Haus durch den Geheimgang im Keller betreten wollte, hörte sie aber hinter der Türe einen extrem wütenden Werwolf, der zu allem bereit schien, um seine Frau, die eben sein erstes Kind gebären würde, zu schützen. Poppy rief nach Hermine, aber als keine Reaktion von ihr kam und der Werwolf immer wütender wurde und drohte die Türe zu durchbrechen, bekam es die Medi-Hexe mit der Angst zu tun und rannte so schnell wie möglich zum Schloss zurück um Hilfe zu holen.

Der Erste, der ihr in Hogwarts über den Weg lief, war, wie könnte es anders sein, Severus Snape, fast mit Gewalt schleppte sie ihn den Geheimgang entlang und ein paar Minuten später fand sich Severus Snape wieder einmal seinem puren Alptraum gegenüberstehend.

Severus wollte schon kneifen und Albus Dumbledore zu Hilfe holen, als er plötzlich einen furchtbaren Schmerzenschrei von Hermine hörte. Er nahm all seinen Mut zusammen und trat die Türe auf. Vor ihm stand der riesige Werwolf, der bereits zum Sprung ansetzte um den Eindringling zu zerfleischen. Severus in seiner Panik hob seinen Zauberstab und sprach schnell hintereinander einen Entwaffnungs- und einen Betäubungszauber mit solcher Wucht aus, dass es Remus durch den ganzen Raum an die gegenüber liegende Wand schleuderte, wo er bewusstlos liegenblieb.

Madam Pomfrey lief sofort zu Hermine, die unter starken Schmerzen verkrampft am Boden im Wohnzimmer lag, während Severus Remus in einen Raum einschloss und diesen mit so vielen Zaubersprüchen verschloss wie ihm nur irgendwie einfielen.

Severus Snape stand Hermine bei der Geburt bei, er tupfte ihr den Schweiß von der Stirn und sprach ihr Mut zu, er sagte ihr ständig wie toll sie das machen würde. Er hielt ihre Hand und feuerte sie während der Presswehen an und als das kleine Mädchen auf der Welt war, war Severus der Erste, der es in den Armen hielt, während Poppy Pomfrey noch mit der Nachversorgung Hermines beschäftigt war.

Madam Pomfrey wurde dann zu einem anderen Notfall zurück nach Hogwarts gerufen, aber Severus blieb die ganze Nacht und wachte über Mutter und Kind.

Severus saß auf einem Sessel und sah auf die frischgebackene Mutter die glücklich ihre Tochter im Arm hielt. „Wie soll sie eigentlich heißen?"

Hermine dachte kurz nach, Remus und sie hatten bis jetzt zwar einige Namen ausgesucht, aber sich für noch keinen entschlossen. Sie dachte an eine Fernsehserie aus ihrer Jugendzeit, die sie immer in den Ferien bei ihren Eltern gesehen hatte, eine Fernsehserie über eine Hexe, die bei ihren Tanten groß wurde. Sie lächelte und sagte: „Sabrina".

Severus Blick verfinsterte sich, er stand auf und nahm Hermine das Baby aus den Armen, er funkelte sie böse an: „Ihr werdet meiner Patentochter nicht so einen Muggelnamen geben!" Er sah auf das kleine Bündel und sagte bestimmt: „Elodia, so soll sie heißen."

Hermine starrte Severus verwundert an, Remus und sie hatten bis jetzt nie darüber gesprochen, wer Pate ihres Kindes werden sollte, sie hätte vielleicht an Harry oder Ginny gedacht, aber Severus hätte sie sich nicht einmal zu fragen getraut.

Severus deutete Hermines erstauntes Schweigen anscheinend falsch, denn er fügte nach kurzer Zeit hinzu: „Elodia Sabrina Hermine." Er lächelte sie unsicher an.

Hermine lächelte zurück und sagte bestimmt: „Nein, Elodia Sabrina Amelia, Amelia nach Remus Mutter."

Severus nickte zustimmend, küsste das kleine Mädchen auf die Stirn und legte sie anschließend wieder in die Arme ihrer Mutter.

So kam Elodia zu ihrem Namen und ihren Paten.

Im Laufe der Jahre musste Hermine sich an einen komplett neuen Severus Snape gewöhnen, einen Severus Snape, der geduldig, mit einer aus vollem Hals schreiender Elodia am Arm, im Wohnzimmer auf und ab ging, als Elodia zahnte und Remus und Hermine mit ihren Nerven am Ende waren. An einen Severus Snape, der stundenlang neben Elodia saß und Geschichten vorlas, als Elodia die Windpocken hatte und an einen Severus Snape, der bei ihr im Wohnzimmer im Türkensitz am Boden saß, mit einer Babypuppe im Arm, der er imaginären Brei fütterte.

Severus liebte die Kleine und die Kleine liebte ihn.

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Zu Mittag war Remus nach Hause gekommen und Draco war sehr erstaunt darüber, dass er auch von ihm mit offenen Armen aufgenommen wurde.

Am Nachmittag, als bis auf Severus alle Gäste da waren, besah sich Hermine ihre Familie, denn sie waren für sie weit mehr als nur Freunde. Sie sah Arthur und Molly Wesley, die in ein Gespräch mit ihren Eltern vertieft waren, daneben saßen Ginny und ihr Ehemann Frank, der ihren gemeinsamen sechs Monate alten Sohn auf dem Schoß hatte, der fröhlich vor sich hin brabbelte. Visavis saßen Georg und Elmar, zwischen ihnen saß der fünfjährige Erstgeborene von Ginny und Frank und schilderte ihnen Erlebnisse aus dem Kindergarten. Neben Georg und Elmar saßen Fred und seine Ehefrau Elly, deren drei Kinder mit Elodia und Sirius im Garten herum tobten, den Abschluss am Tisch machten Harry, Draco und Remus, die über das letzte Quidditchspiel der Chudley Cannons stritten.

Ein lauter Aufschrei von Elodia kündigte die Ankunft von Severus an, der mit einem seiner seltenen offenen Lächeln, welches nur Elodia aus ihm herausholten konnte, durch das Gartentor kam. Das Mädchen lief auf ihn zu und umarmte ihn stürmisch.

Mit einer großen ausladenden Geste, die er sich bei diesem Muggel-Zauberer in diesem Muggel-Zirkus, in dem er mit Elodia und Sirius gewesen war, abgeschaut hat, zauberte er ein kleines Päckchen in seine Hand und überreicht es Elodia. „Alles Gute zum Geburtstag, Prinzessin!"

Mit großen gespannten Augen nahm Elodia das Päckchen entgegen, sie zog an der kleinen goldenen Schleife, die darum gebunden war. Mit einem lauten Knall wurde Elodia auf einmal in eine dichte rosa Wolke, die nach Erdbeeren roch eingehüllt und als sich die Wolke verzogen hatte, stand vor Elodia ein riesiges Paket. Das Mädchen lachte laut: „Onkel Severus, du hast mich erschreckt!"

Neugierig hob Elodia den Deckel von dem großen Paket, aus dem, kaum war der Deckel entfernt, hunderte von Schmetterlingen, bunte Luftballons und Konfettis aufflogen. Als der Zauber endlich endete, kam die komplette Ausrüstung für Zaubertränke, die Elodia für ihr erstes Schuljahr in Hogwarts benötigen würde, zum Vorschein und Severus hatte sich nicht lumpen lassen, die Ausrüstung beinhaltete den teuersten Kessel und nur die besten Zutaten.

Severus kniete sich vor Elodia nieder: „Ich hab noch etwas für dich, ich weiß, dass du von deinen Großeltern einen dieser Muggel CD-Player bekommen hast und ich dachte mir, die könntest du vielleicht dazu gut gebrauchen", und er hielt ihr einen Stapel CDs vor die Nase.

Elodia strahlte ihn an und drückte ihn einen dicken Schmatzer auf den Mund. „Danke, Onkel Severus!"

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Sie verbrachten einen vergnüglichen und ausgelassenen Nachmittag. Am Abend warfen die Männer den Holzkohlengriller an. Hermine wollte gerade aus dem Haus auf die Terrasse treten, als ihr auffiel, dass sämtliche Männer sich um das offene Feuer scharrten, sogar ihr Vater und sich darüber stritten, ob ein magisches Feuer besser wäre oder ob es besser wäre, die Grillkohle auf muggelart herunterbrennen zu lassen.

Hermine blieb im Türrahmen stehen und lächelte, als sich auf einmal zwei Arme von hinten um sie legten. Sie hatte ihn schon vorher hinter sich gespürt und sie kannte diese Arme nur zu gut, sofort lehnte sie sich gegen seine Brust.

Isegrim hatte recht behalten, sie hatten eine ganz besondere Beziehung und Hermine dankte in Gedanken jeden Tag dem Schicksal und Severus, welche sie damals in Remus' Räume schickten.

„Was lächelst du so?", fragte sie Remus.

„Remus, hättest du je geglaubt, dass wir so glücklich werden?"

Remus antwortete ihr nicht, er zog sie fester an sich, beugte seine Lippen zu ihrem Ohr hinunter, er knurrte leise und flüsterte: „Glaubst du, sie würden uns vermissen, wenn wir für zehn Minuten im Schlafzimmer verschwinden würden?"

„Remus", rief Hermine entsetzt.

„Was ist?" Kam es unschuldig klingend von Remus zurück.

„Das können wir nicht tun", warf Hermine tadelnd ein. Sie sah sich um, es sah zurzeit wirklich nicht so aus, als würde sie irgendwer vermissen. Blitzschnell löste sie sich aus seiner Umarmung und flüsterte ihm zu: „Wer als Erstes oben ist" und sie rannte so schnell sie konnte die Treppen aufwärts.

Remus, der sich schon mit ihrer Abfuhr abgefunden hatte, sah ihr einen Augenblick überrascht nach, dann machte sich auf seinem Gesicht ein lüsternes Grinsen breit und seine Augen leuchteten golden auf, der Vollmond war nahe und da brach immer das Tier in ihm durch. Er warf nochmals einen Blick auf ihre Gäste, dann drehte er sich um und stürmte ihr nach.

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E N D E

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So, das war es nun (schnüff). Ich habe tatsächlich Tränen in den Augen, eigentlich habe ich mir gedacht das ich Luftsprünge vor Freude machen werden, wenn ich diese Story endlich zu Ende geschrieben habe, dabei bin ich jetzt richtig traurig das es vorbei ist. Bitte tröstet mich indem ihr viele, viele Review schreibt.

Vielen Dank an alle die diese Geschichte gelesen haben.

Alles Liebe

Eure AnnyAn