Disclaimer: siehe Kapitel 1
So hier ist das neuste Kapitel.
Zum größten Teil wieder R-Rating, wer also mit Gewalt, Sex (oder beidem zusammen) und sonstigem nichts anfangen kann oder einfach nichts davon lesen will: einfach wegklicken.
Allen anderen viel Spaß beim lesen.
Lord Athelas wunderte sich, das Dancadas noch nicht zum Frühstück erschienen war. Zwar wusste er, dass der Vampir andere Nahrung bevorzugte, doch bisher war dieser immer erschienen, auch wenn er nur still neben ihm saß.
Angesichts der Müdigkeit, seines Geliebten hatte er aber Verständnis für ihn. Sicher würde er später noch dazukommen, wenn er ausgeruht war.
Dancadas hingegen war bereits lange wach. Doch traute er sich nicht zum Saal zu gehen, um beim Frühstück neben Athelas zu sitzen, denn er wusste, auch der blonde Lord würde dort sein.
Nein, er wollte nicht an ihn denken. Keine fünf Minuten würde er es mit diesem an einem Tisch aushalten, daher ging er gar nicht erst hin. Das sein Liebster es verstehen würde, dessen war sich der Vampir sehr sicher.
Um sich abzulenken, ging er nach draußen.
.
Irgendwann, nach einem langen Ritt, kamen sie vor dem Gebirge an.
Vor einem der Felsen endete die Spur, was Jheral verwunderte, denn es schien so, als wäre der Reiter geradewegs durch den Felsen hindurch gelaufen.
„Das muss es sein.", rief er.
Neugierig versammelten seine Leute sich um ihn.
„Seid ihr sicher?"
„Und ob ich mir sicher bin. Seht euch die Spuren an. Sie enden direkt vor der Felswand, doch das Pferd ist nicht stehen geblieben. Wenn sie umgedreht wären, oder auch rückwärts gegangen wären, dann müssten wir die Spuren ebenfalls sehen können, aber es gibt keine."
Entschlossen richtete er sich auf und befahl seinen Leuten:
„Zwei Mann bleiben hier, der Rest folgt mir zurück in die Stadt. Wir werden Myrmenis von dieser Entdeckung berichten. Bald haben wir ihn."
Auf dem Rückweg fragte einer ihn:
„Warum ist es so wichtig, dass wir ihn so schnell finden, auf die paar tage kommt es doch nun auch nicht mehr an."
Rasch drehte Jheral sich zu dem Sprecher um.
„Wage es nicht, diese Worte in seiner Gegenwart auszusprechen, oder willst du wie sein Berater enden?"
Entsetzt schüttelte der Mann den Kopf.
„Nun, dann ist ja gut. Und um deine Frage zu beantworten: Das Gift, welches ihn daran hindert seine natürliche Nahrung zu nehmen, wird in ein bis zwei Wochen nachgelassen haben. Ich weiß nicht, was die Elben ihm geben, damit er weiter existiert, doch eins steht fest: Sobald er wieder in der Lage ist, Blut zu sich zu nehmen, wird es fast unmöglich sein, ihn in der anderen Welt zu finden oder auch zu Halten.
Und was Myrmenis dann mit uns macht, daran will ich gar nicht denken. Also haltet den Mund und reitet weiter!"
.
„Warum warst du heute morgen nicht da?", fragte Athelas den Vampir.
Erst gerade hatte er ihn in der Nähe der Ställe gefunden.
„Und heute beim Mittagsmahl habe ich dich auch vermisst, warum weichst du mir plötzlich aus?"
„Aber das tue ich nicht."
Entschuldigend sah Dancadas den Elben an.
„Ich war etwas durcheinander, und wollte mir außerdem die Pferde ansehen. Dabei muss ich wohl die Zeit vergessen haben. Verzeih mir."
„Da gibt es nichts zu verzeihen. Ich war in Sorge, das du vielleicht… Ach vergiss was ich sage. Jetzt habe ich dich ja gefunden."
Neckend Athelas den Vampir zu sich heran und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn.
Dass dieser ihm jedoch auswich, verwunderte ihn.
„Was hast du denn?"
„Es ist nichts."
„Das glaube ich nicht. Du..."
Dancadas unterbrach ihn, indem er seinerseits nun einen Arm um den Elben legte, ihn heranzog und ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange hauchte.
„Entschuldige, ich bin noch etwas müde. Bitte lass mich noch ein wenig ausruhen."
„Das kannst du, aber ich hätte zu gerne noch ein paar Stunden mit dir verbracht, bevor ich aufbreche."
Sofort fuhr Dancadas hoch.
„Du geht's weg? Wann? Wohin?"
Lächelnd versuchte Athelas ihn zu beruhigen.
„Sei unbesorgt, ich begleite nur einige Elben zu einer Menschensiedlung. Sie haben dort etwas zu erledigen."
„Dann bleibst du nicht lange weg?"
„Leider doch. Es dauert ungefähr drei Tage, bis wir dort sind. In knapp einer Woche, bin ich wieder hier."
„Warum kann ich nicht mitkommen. Ich möchte nicht solange ohne dich sein."
Sachte nahm Athelas die Hände des Vampirs.
„Ich weiß, aber die Menschen würden es nicht verstehen. Sie kennen deine Art noch mehr nur als blutrünstige Monster, aus alten Geschichten. Es würde die gesamte Gruppe gefährden."
Als er den traurigen Blick Dancadas's spürte, nahm er ihn sanft in den Arm.
„Ich verspreche dir, ich werde mich beeilen."
.
Langsam ging Dancadas die Gänge entlang. Alles sah fast gleich aus, darum wusste er nicht, wo er war, doch es war ihm in diesem Moment egal.
Vor wenigen Minuten war Athelas mit den anderen Elben losgeritten. Sanft hatte der Elb ihn zum Abschied geküsst. Dancadas vermisste ihn bereits.
Unter den Elben, gab es so gut wie niemanden, mit der sich unbedingt mit ihm unterhalten wollte.
Die, die es getan hätten, waren in der Gruppe mit Athelas aufgebrochen.
Gedankenverloren betrachtete er die Bilder die im Gang hingen.
Dann wurde er plötzlich herumgerissen, und gegen das Mauerwerk gedrückt.
Entsetzt sah er sich funkelnd blauen Augen gegenüber.
„Ich sagte doch ihr sollt euch von ihm fernhalten.", zischte der Angreifer.
„Doch wie es aussieht habt ihr eure Lektion nicht begriffen."
„Was… was wollt Ihr?"
Dancadas Stimme zitterte, ebenso sein Körper. Er hatte nicht vergessen, was der Elb ihm angetan hatte, und nun war er ihm wieder ausgeliefert.
„Ich wiederhole mich ja eigentlich nicht gerne, aber bei euch mach ich gerne eine Ausnahme."
Dancadas wagte einen Fluchtversuch, doch war er noch etwas geschwächt, so dass es selbst für einen schwächeren Elben ein leichtes gewesen wäre, ihn zurück zu halten.
Und Glorfindel war alles andere als schwach, und er war wütend. Nur die anderen Elben, die sich vor der Abreise der Gruppe noch hier aufhielten, hatten ihn davon abgehalten, sich gleich auf den Vampir zu stürzen.
Doch nun waren sie weg.
„Schrei nur", sagte er drohend, „Es
wird nur niemand kommen, um dir zu helfen."
Wenige Minuten später durchbrachen laute
Schreie, die Stille des Ortes.
Doch wie der blonde Lord vorausgesagt hatte, kümmert sich niemand darum.
Wimmernd versuchte der Vampir sich vor dem Zugriff des Elben zu schützen. Von seinem Gesicht lief Blut herunter, wo ihn der Elb getroffen hatte, als er versucht hatte, diesen zu beißen.
Ihm tat bereits alles weh, doch am meisten schmerzte es ihn dort, wo ihn der Elb mehrmals brutal genommen hatte, ohne ihn auch nur ansatzweise, zum Beispiel mit zarten Berührungen, darauf vorzubereiten.
Blut und Samen floss aus ihm auf das Laken herab, während Glorfindel längst noch nicht fertig war mit ihm.
„Bitte..", hauchte Dancadas.
Glorfindel, der es vernahm riss ihn an den Haaren zurück und sah aus blitzenden Augen an.
„Ich soll aufhören? Ja soll ich das?", knurrte er.
Dann drehte Dancadas mit einem Schlag wieder herum.
Dieser war nicht mehr in der Lage sich dagegen zu wehren, als der Elb ein weiteres Mal in ihn stieß.
Wimmernd flehte er ihn mit leiser Stimme an:
„Nein..bitte..Hör auf..bitte… lass mich gehen…"
Doch der Elb kümmerte sich nicht darum.
Als er dann endlich, nach ein paar Momenten kam, und anscheinend genug hatte, ließ er von Dancadas ab.
Dieser krümmte sich sofort zusammen.
Er hatte jedoch keine Zeit, sich auch nur annähernd zu erholen, denn Glorfindel zog ihn bereits wieder hoch und schleuderte ihn in Richtung der Tür, wo er unsanft auf dem Boden aufkam.
„Los, geh, verschwinde von hier. Wenn ich dich in einer Stunde noch in diesem Reich sehen sollte, werde ich die Lektion gerne wiederholen."
Der Vampir brauchte ihn nicht anzusehen, um herauszufinden, ob es ernst gemeint war. Er wusste es auch so.
Da er der Aufforderung des Elben nicht sofort folgte, wurde er von diesem kurzerhand gepackt und wortwörtlich rausgeworfen.
Dass niemand auf den Gängen zu sehen war, war Glück für den Vampir gewesen, denn er hatte keine Möglichkeit gehabt, sich wenigstens eine Robe überzuziehen.
So gelangte er aber ungesehen nach draußen, und wie durch ein Wunder auch ungesehen aus der Stadt.
Doch wie sollte er es innerhalb einer Stunde die Grenzen erreichen.
Trotz seines angeschlagenen Zustandes versuchte er, sich zu konzentrieren, sich auf seine alten Kräfte zu besinnen.
Es war zu lange her, dass er sie eingesetzt hatte, denn Myrmenis konnte dies immer sehr gut unterbinden. So dauerte es auch eine Weile, bis er es schaffte, sein Reittier herbeizurufen.
.
Es wunderte ihn zwar, dass Vagnard keinen Sattel und kein Zaumzeug mehr trug, doch er machte sich auch keine weiteren Gedanken darum.
Das Pferd half seinem Herrn so gut es konnte beim Aufsteigen und wartete dann auf dessen Anweisung.
Dancadas krallte sich an der Mähne des Tieres fest und sagte ihm leise:
„Bring mich hier weg."
Langsam setzte sich der Hengst in Bewegung.
.
A/N: Ein paar Tage später.
Seit einem Tag waren sie bereits auf der Heimreise, und noch immer ging es ihm miserabel. Als sie noch in der Menschensiedlung waren, dachte Athelas, es würde vielleicht an dem Essen liegen, dass sie dort bekommen hatten.
Doch keinem aus der Reisegruppe schien es genauso wie ihm zu ergehen.
Zwar waren die Kopfschmerzen verschwunden, die ihn auf der Hinreise des Öfteren plagten, doch besser fühlte er sich trotzdem nicht besser, im Gegenteil. Er fühlte sich kaputt, wie nach einem heftigen Kampf, doch einen solchen hatte er in den letzten Tagen nicht zu kämpfen gehabt.
„Rochon!"
Dieser Ruf holte ihn aus seinen Gedanken zurück. Zu anderer Zeit hätte er sich für seine Unachtsamkeit getadelt, doch nun fühlte er, dass irgendetwas nicht stimmte.
Er ritt den anderen hinterher, die schon auf den Reiter zugeritten.
Noch bevor sie ankamen, erkannte er ihn.
‚Nein, das kann nicht …', dachte er noch, während er auf ihn zueilte.
Der Vampir sah auf den ersten und auch zweiten Blick schrecklich aus. Seine Kleidung war völlig zerrissen, praktisch eigentlich nicht mehr vorhanden, und an vielen Stellen klebte angetrocknetes Blut.
„Was ist passiert?", fragte Athelas seinen Liebsten haltend entsetzt.
Doch dieser antwortete nicht, sondern starrte an ihm vorbei.
„Schon gut, du musst es mir ja nicht sagen, wenn du nicht kannst. Wir müssen dich so schnell wie möglich zurück bringen."
Als Dancadas dies vernahm, kam in ihm Panik hoch. Nein, er wollte nicht zurück. Mit einem leisen aber entsetzt gehauchten „Nein!" machte er dies auch klar.
„Aber wieso…", begann Athelas, bevor er verstummte.
Eindringlich sah er den Vampir an.
„Es hat etwas mit dem Ort zu tun. Wer war es, sag es mir!"
Kopfschüttelnd wollte Dancadas ihm die Antwort vorenthalten, doch schließlich brachte er „Glorfindel", über die Lippen. Er sprach zwar sehr leise, doch Athelas verstand ihn sehr gut.
Nun wusste er es also. Während des Heimrittes riss er sich zusammen, um nicht auszurasten, doch innerlich schwor er sich, dass Lord Glorfindel für das, was er dem Vampir angetan hatte bitter bezahlen würde.
.
Glorfindel war gut gelaunt. In nicht weniger als einer Stunde würden Lord Athelas und die restlichen Elben wieder zurückgelehrt sein.
Zu deren Begrüßung hatte der Herr des Hauses eine kleine Feier ausrichten lassen.
Doch Glorfindel hatte noch nicht vor, schon vorher dort zu erscheinen. Er durchschritt den hinteren Teil des großen Gartens, um sich etwas Ruhe zu gönnen.
Wie zu erwarten war niemand da, der seine Ruhe hätte stören können.
Als er sich nach vorne beugte, um an einer der wunderbar duftenden Rosen zu riechen, bemerkte er den Schatten hinter sich.
Er wollte noch herumwirbeln, doch er hatte es zu spät bemerkt. Ein Dumpfer Schmerz am Kopf ließ ihn in Dunkelheit gleiten.
