Überarbeitetes Kapitel.  

Disclaimer: im Kap eins, und noch immer gehört mir nix. (Ausnahmen natürlich mein Danci, Athelas, Elfaron, Myrmenis, Hasgath).

Warnungen: Ein Elb wird schwer verletzt, aber es ist ja nur einer….

In Hasgath

„Ich muss mich für den Jungen entschuldigen, er steht noch am Anfang seiner Ausbildung und wird die Konsequenzen für sein Handeln übernehmen. Dennoch kann ich nicht so einfach zustimmen, das Portal wieder zu öffnen. Wir wissen ja nicht einmal, wo es sich befindet."

Jheral hatte dem Magier bis dahin schweigend zugehört.

Es war ihm ein Rätsel gewesen, dass sie ihn überhaupt zu den Obersten Magiern vorließen,  immerhin war er als Myrmenis Getreuer kein gern gesehener Gast in Hasgath.

Nun unterbrach er den Magier, denn so leicht wollte er nicht aufgeben.

„Wir wissen, wo sich die Stelle befindet, an der das Portal erschienen ist!", sagte er schnell.

„Würde Euch die Ortsangabe genügen?"

Schweigend starrte ihn der Magier an und drehte sich  dann nach endlos erscheinenden  Minuten um, um zielsicher zu einem bestimmten Buch in der Großen Bibliothek zu gehen.

Der Magier wusste genau, welches Buch er brauchte. Nachdem er es sich genommen hatte, ging er wieder zu dem wartenden Hauptmann zurück.

„Euch ist klar, dass wir das Portal nicht lange offen halten werden?"

Jheral nickte.

„Ich verstehe, Ihr wollt kein Risiko eingehen…"

„Es ist uns gleich, was euch dort widerfahren könnte oder was mit dem Vampir geschieht.  Ihr erhaltet unsere Hilfe nur, da dadurch die Beziehungen zwischen eurem Herrscher und dieser Stadt verbessert werden können."

Mit einem warnenden Blick sah der Magier Jheral an.

„Wir werden das Portal, wenn der Zauber gelingt, für etwa eine Woche offen halten. Danach werden wir es versiegeln, und die Schriften vernichten, so  dass niemand mehr in der Lage sein wird es zu öffnen."

Jheral wusste, was diese Worte bedeuteten. Ihnen blieb nur eine Woche, wenig Zeit,  um den Vampir zu finden und Myrmenis zu bringen.

In Anbetracht der Gefahren und der Größe des Landes, kein leichtes Unterfangen.

Sollten sie nicht mehr rechtzeitig durch das Portal zurückgehen, so würden sie den Rest ihres Lebens in dem fremden Reich verbringen. Dennoch erschien ihm diese Aussicht verlockender, als unter Myrmenis Klinge zu streben, wenn sie fehlgeschlagen waren.

„Ich bin über die Folgen im Klaren.", sprach er, ohne seine innere Unruhe über das Unternehmen preiszugeben.

Der Magier schlug darauf das große Buch in der Mitte auf. Eine alte, leicht vergilbte Karte war dort abgebildet. Sie zeigte das gesamte Schattenreich, mit einigen angrenzenden Ländern.

Zusätzlich waren an mehreren Orten sechseckige Markierungen eingezeichnet.

„Zeigt mir, wo sich das Portal befindet, das ihr angeblich gefunden habt!"

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Nach einigen Stunden kehrte die Suchmannschaft zurück, die von Elrond losgeschickt worden war, den Vampir zu suchen, nachdem er den verletzten Elb versorgt hatte.

Sie hatten alles abgesucht, jeden Stein umgedreht und in jedem Loch nachgesehen, doch der Vampir war unauffindbar gewesen.

Dementsprechend niedergeschlagen  trafen sie im Essenssaal ein und setzten sich um ihr Abendessen zu essen.

Elfaron, ein junger Elb,  begab sich jedoch auf schnellstem Wege zu dem Herrn des Hauses, um von der missglückten Suche zu berichten.

Lord Elrond war nicht sonderlich erfreut über den Verlauf der Geschehnisse.

„Seid ihr euch sicher, dass ihr überall nachgesehen habt?", fragte er den Hauptmann.

„Ja, mein Lord… bis auf.."

„Ja?", hakte Elrond ungeduldig nach, als Elfaron nicht weitersprach.

„Wir haben die Räume der Lords nicht durchgesehen."

„Nun, dann solltet ihr das schnellstens nachholen, bevor der Vampir noch mehr Schaden anrichtet!"

„Aber wir können doch nicht einfach…"

„Natürlich könnt ihr, ihr müsst sogar.", unterbrach Elrond ihn mit Nachdruck.

„Dieser…Vampir ist eine Gefahr, solange er hier frei herumläuft. Ich weiß nicht, was mich dazu bewogen hat, ihn in Imladris zu dulden… Nun, beeilt euch. Sonst wird er wieder zuschlagen und  ein Verletzter ist schon mehr als genug. Und wenn ihr ihn gefunden habt, schickt mir Lord Glorfindel und Lord Erestor, ich habe vor mich mit ihnen zu beraten."

„Wie ihr wünscht."

Elfaron ging zur Tür. Bevor er jedoch hinausging, drehte er sich noch mal zu Lord Elrond um, der gedankenverloren aus dem Fenster sah.

„Figwit,.. wird er...?"

Der Halbelb drehte sich zu dem Fragenden um und sah ihn lange an, bevor er den Kopf langsam schüttelte.

„Ich habe wenig Hoffnung, dass er es überleben wird."

Betrübt nickte Elfaron und machte sich auf den Weg, seine Leute zusammen zu suchen und die Suche nach dem Vampir wieder aufzunehmen.  

Doch auch ein anderer Elb war dabei, den Vampir zu suchen, abseits von dem Suchtrupp.

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Rote Nebel tanzten vor seinen Augen. Erschöpft keuchend schlug die Tür hinter sich zu. Wie Donner hallte der Schlag der zugeworfenen Tür in seinen Ohren wieder. Nun war er wieder in dem Raum, in dem alles angefangen hatte, der Raum, in dem er Athelas dass erste Mal nahe gekommen war. Wankend durchquerte er  den Raum, bis er in das Schlafgemach kam, wo er langsam um das große Bett herum. Nur langsam klärte sich die Sicht vor seinem Auge, der rote Schleier verschwand. Sein Blick fiel auf seine Hände. Getrocknetes Blut klebte daran. Den Blick nach unten senkend bemerkte er schließlich auch die Risse in seiner Kleidung. Langsam wurden seine Gedanken klaren, kehrte die  die Erinnerung der letzten Stunden zurück.

Langsam sank er an der rechten Seite des Bettes, mit dem Rücken dagegen nach unten zu Boden, als er realisierte, was er getan hatte.

Erneut sah er das Bild des Elben vor seinen Augen, der,  allein in seinem Zimmer, dabei war, sich für das Fest umzuziehen.

Mit einer höflichen Geste begrüßte er ihn, ein freundliches Lächeln auf dem Gesicht.   Ein Lächeln, das plötzlich einem entsetzten Ausdruck Platz machte. Der Boden und die Wände schienen  zu wanken, die Umgebung begann langsam verschwimmen.

Ein Rauschen und Dröhnen, in einem gleichmäßigen Rhythmus, erst langsam doch bald schneller werdend begann  seine Sinne zu betäuben. Ein dichter werdender Nebel, bluttrot, zog langsam vor seinem Blickfeld auf, ließ die Umgebung fast verschwinden. Er bemerkte nicht die Gegenwehr des Elben, der sich panisch wehrte, als der Vampir seine Zähne in seine Halsbeuge schlug.

Gierig  leckte Dancadas das Blut auf, das aus der Wunde hervorquoll und zerrte, wie besessen daran, um mehr zu bekommen.

Dann  vernahm er erst das bereits schwächer werdende Schreien gedämpft zwar, doch er hörte es. Für den Bruchteil einer Sekunde, klärte sich sein Blick, und er bemerkte er sein Handeln. Aus der Ferne hörte er ein Gepolter und  Rufen, das die herbeieilenden Elben ankündigte. Panikartig verließ er den Raum, als sich der Nebelschleier vor seinen Augen wieder zuzog.

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Er bemerkte nicht, wie die Tür aufging und ein Elb sich zu ihm niederließ.

Athelas hatte geahnt, dass der Vampir sicher in seinem Raum zu finden sei. Als feststand, dass nun auch die Räume der Lords durchsucht werden sollen, war er schnell zu seinen Gemächern aufgebrochen, um möglichst vor den anderen bei Dancadas zu sein.

Er hatte alles erwartet, doch den Vampir verschreckt am Boden sitzend zu sehen, hatte er nicht in Erwägung gezogen. Irgendetwas stimmte nicht mit ihm, das spürte er.

Nun, da er ihn sah, in zerrissener Kleidung, mit getrocknetem Blut an seinen Händen, schwieg er. Dancadas hob langsam seinen Blick und sah Athelas an.

Konnte er  Ablehnung in den Augen des Elben erkennen? Dass dieser wusste, was geschehen war, das konnte Dancadas in seinen Augen sehen. Plötzlich durchflutete ein Gefühl  der Angst seinen Körper. Angst davor, dass sich die Ablehnung, die er in den Augen des Elben gesehen hatte, befürworten würde, dass dieser ihn nun nunmehr als einen Feind betrachten würde. Verzweifelte sah er erneut in die Augen des Elben, suchte nach irgendeinem Zeichen von Zuneigung, doch er konnte nur Kälte entdecken.

„A..Athelas…ich..", hauchte er verzweifelt, so leise, dass auch er sich selbst kaum hörte.

Bevor der Elbenlord jedoch reagieren konnte,  ging die Tür jedoch wieder auf, und eine Gruppe von mehreren bewaffneten Elben kam herein

Elfaron trat vor Athelas.

„Lord Athelas, bitte verzeiht unser plötzliches eindringen. Ihr wisst, warum wir hier sind?"

Ein langes, unangenehmes Schweigen breitete sich aus, bis Athelas seine Stimme erhob.

„Ja, ich weiß warum ihr hier seid, und wen ihr sucht", sprach er.

„Nu, eure Suche hat Erfolg gehabt, sie endet in diesem Raum!"

Mit diesen Worten trat er zur Seite und gab den Blick auf den Vampir frei.

Dieser war zu verwirrt, um sich gegen die Elben zur Wehr zu setzen, die ihn hochzerrten und fesselten.

Schweigend sah Athelas dem zu, mit unbewegter Miene. Als ihn die Elben zur Tür zerrten, begriff er, was geschah, und drehte sich zu Athelas um.

In seinem Blick stand nur eine Frage: Warum hilfst du mir nicht?

Doch Athelas sah ihn nur mit kalten Augen an.

„Entschuldigt nochmals die Unannehmlichkeiten, Lord Athelas.",  entschuldigte Elfaron noch einmal, doch Athelas winkte ab.

„Ihr habt nur Eure Pflicht getan. Sorgt nun dafür, dass dieser Abschaum dort hinkommt, wo er keinen Schaden anrichten kann."

Ein schmerzlicher Stich durchfuhr Dancadas, als er diese Worte von seinem Geliebten vernahm. Fassungslos starrte er ihn an, hoffend, dass er es nicht so meinte, dass er sich nur an die Gegebenheiten anpasste, um nicht aufzufallen.

Doch in Athelas Augen konnte er die Ablehnung nun deutlich erkennen.

Eine einzige Träne fand ihren Weg über seine Wangen, und er wehrte sich nun nicht mehr, als ihn die Gruppe von Elben wegbrachte.