Nach langer Zeit mal wieder was neues.. Viel Spaß beim Lesen.

Der Weg in das unterirdische Gefängnis war nicht weit. Vor einer der vergitterten Türen erwachte ein letzter Rest von Widerstand in dem Vampir. Er konnte nicht hineingehen, es wollte es nicht, nicht freiwillig. Weigernd stellte er sich gegen die Elben, die ihn mitgenommen hatten. Doch auch wenn er an der Wand Halt suchte, sich dran festzuhalten suchte, damit er nicht in die Zelle musste, die Elben ließen sich davon keineswegs beeindrucken. Scheinbar ohne großen Kraftaufwand hatten sie den Vampir durch die Tür gezwungen.

Dessen Augen weiteten sich, als er den Raum sah, in den sie ihn zerrten. Es war der kleinste der Zellen, denn sie reichte gerade für eine Person.

Was dem Vampir jedoch sofort ins Auge fiel, waren die Ketten, die von der Wand hingen.

Nochmals versuchte Dancadas sich mit aller Kraft zu wehren, schnappte mehr als einmal nach den Elben, doch diese waren darauf vorbereitet und wichen ihm geschickt aus. Währen einer die Ketten nahm, hielten die anderen den Vampir mehr oder weniger eisern fest.

Ein Klacken um seine Handgelenke ließ ihn innehalten. Instinktiv zog er daran, doch er bemerkte nur, dass sie seine Bewegungsfreiheit stark einschränkten und all seine Bemühungen, sie loszuwerden, scheiterten.

„Gib dir keine Mühe, Blutsauger. Kein Wesen vermag es Mithril zu zerstören."
Während Dancadas noch immer an den Ketten zog, wurde die Tür bereits verschlossen, und der Raum verdunkelte sich.

Obwohl es dunkel war, schloss er die Augen, versuchte, einen klaren Gedanken zu bekommen. Die letzten Stunden liefen nochmals vor ihm ab und er registrierte erst jetzt, was geschehen war, was er getan hatte, und warum er schließlich hier war, an der kalten Wand stehend.

Und er sah den Blick seines Geliebten wieder, und eine Angst befiel ihn, die weit schlimmer war, als der Aufenthalt in dem Verließ. Die Angst, ihn nun für immer verloren zu haben.

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„Das ist es!!!"

Selten sah man solch einen Anblick in Hasgath. Aureous, einer der obersten Magier lief, das Gewand aufgerafft, um nicht darüber zu stolpern, ziemlich unwürdevoll über den Marktplatz hin zum Lager des Gesandten von Myrmenis.

Er kümmerte sich nicht um die Wachen, seine Erkenntnisse duldeten keinen Aufschub.

„Was zum...!", begann Jheral fluchend, doch als er erkannte, wer so unverschämt in sein Zelt eingedrungen war, besann er sich eines besseren Tones. Immerhin benötigte er die Magier noch, um in das andere Reich zu gelangen. Daher wand er sich höflich an den Ankömmling und begrüßte ihn mit einer Verbeugung.

„Ich freue mich, dass ihr so schnell herkamt. Sagt mir, was habt ihr herausgefunden?"

Ohne viele Worte zumachen übergab der Magier ihm einige Schriftrollen.

„Hier sind die Formeln aufgeschrieben, die benötigt werden, um die Portale zu öffnen.", erklärte er dem verdutzt Dreinschauenden.

Als dieser sich anschickte, eine der Rollen zu öffnen, packte der Magier unwirsch seinen Arm.

„Das solltet ihr nicht tun!"

Bevor sich Jheral über die Behandlung erbosen konnte, fuhr Aureous in seiner Erklärung fort.

„Das Öffnen der Schriftrolle gehört mit zu dem Ritual. Es sollte an dem Ort geschehen, an dem sich auch das Portal öffnen wird."

Einen Augenblick dachte er nach, bevor er sich entschied: „Es wäre für euch und uns am besten, wenn ihr einen Magier mitnehmt. Ich werde Pedro bescheid geben. Er wird euch begleiten."

‚Das sind ja gute Neuigkeiten.', dachte Jheral dem derweil ein anderer Gedanke kam.

‚Ich werde gleich nach Verstärkung schicken lassen. Ein paar Elben werden Myrmenis sicher erfreuen.'

„Ich danke euch für Eure Mühe, unser Herrscher wird eure Hilfe sehr zu schätzen wissen."

Dann verließ der Magier das Lager um wieder würdevoll zurück zu schreiten.

Jheral rief derweil einen seiner Leute zu sich.