Die Schattenreihe: Das Orden des Phönix by Ancalyme

Kapitel 8: Harry's Aufwachen und Snape

Das nächste was er bemerkte, war dass sein Kopf sich wie ein Tischtennisball anfühlte.

Er hörte Stimmen vom anderen Ende des Raumes, und entschied sich erstmal zu lauschen, doch dann fiel ihm ein dass er noch die Illusion über seine Geschenke legen musste. Würde er aber Magie benutzen, würden die anderen es spüren ... er entschied sich doch erst einmal zu lauschen.

Dann kam ihm ein einsamer Gedanke...

Wie Slytherin von ihm ...

Egal...

Die beiden Stimmen sprachen relativ leise, obwohl die Lautstärke durch die Stille erhöht wurde.

„Du weißt was dass bedeutet. Es ist deine Entscheidung" sagte die erste Stimme, kalt und melodisch zugleich, sogar etwas diplomatisch, mit dem leichten, fast unerkenntlichen, adligem Akzent eines Vampirs. Sonst spiegelte die Stimme keinen der Gedanken des Trägers wieder.

„Ja, und ich will und muss es machen, wenigstens um das letzte Tröpfchen meiner Würde zu bewahren." Sagte die zweite Stimme, ganz klar die, eines Jungen, im Alter zwischen 14 und 16, erkennbar an dem Stimmbruch. Sie war voller Entschlossenheit.

„Dir ist doch sicher bewusst dass so eine Entscheidung nicht nur dein Leben beeinflusst. Ich lasse dir Zeit bis morgen Abend um dich zu entscheiden." Sagte die erste Stimme, wieder gefühllos.

„Ich habe mich entschieden, Professor. Aber wenn sie meinen es sei nötig, werde ich es noch einmal überdenken." Antwortete die zweite Stimme.

Professor? Die erste Stimme schien ihm bekannt vorzukommen, aber welcher seiner Lehrer war ein Vampir. Der Gedanke traf ihn, und es machte Sinn ... und doch nicht. Der Vampir war Severus Snape. Der Nachfahre vom Atrox und Yevgeni...

Wer war dann sein gegenüber? Wahrscheinlich ein Slytherin, wie Snape mit ihm redete. Seine Stimme hatte eine familiären Unterton ... Draco Malfoy ... Der letzte Nachfahre von Cainneach. 

Ohne ein weiteres Wort, hörte er katzengleiche Schritte Richtung Tür, die dann abrupt stehen blieben ...

Shit!

Er hatte diese ,Nebenwirkung' seiner Augen vergessen, die Nebenwirkung wegen der er auf Missionen nachts eine Sonnenbrille trug.

Seine Augen leuchteten im Dunkeln.

Bei so einer Nebenwirkung war es klar dass sie von einem Vampir, besonders nachts gesehen wurde.

Ohne weiter darüber nachzudenken, legte er die nötigen Sicherheitsmaßnahmen über seine beiden Geschenke.

Snape kam mit leisen Schritten auf ihn zu. Erst jetzt wagte er es sich auf seine Nachtvision zu konzentrieren.

Snape stand nun einen Meter von seinem Bett entfernt, in seinen üblichen Schwarzen Roben. Seine Augen leuchteten schwach in einem Rot - ton, und er schwor er konnte ein weißes Glitzern an den Mundwinkeln des älteren Mannes sehen.

Aus den Winkeln seiner Augen sah er, im von ihm Entferntesten Bett, einen geschockten Draco Malfoy, mit unnatürlich blasser Haut, liegen.

Er schaute wieder zu dem Trankmeister, der ihn mit einer erhobenen Augenbraue ansah, ebenfalls leicht geschockt. Er schien nicht das Gespräch in naher Zukunft beginnen zu wollen.

Harry legte seine naive, überfreudige Maske auf, und sagte in einer unschuldigen Stimme, während er innerlich grinste, „Guten Morgen Professor, oder besser Gute Nacht." Ein weiteres Lächeln, und dass schien den Vampir aus seinem Trance zu holen.

~Severus POV~

,,Mr Potter, könnten sie mir freundlicherweise sagen, wie lange sie schon wach sind" fragte ich, in meiner üblichen emotionslosen Stimme.

In Wahrheit war ich tief geschockt. Nach monatelangem Koma, muss er ausgerechnet in diesem Moment aufwachen! Wie viel hatte er wohl gehört? In diesen Tagen der Unentschlossenheit war Draco besonders sensibel, und konnte leicht gebrochen werden, wenn man auf die richtigen Knöpfe drücken würde. Und ausgerechnet Harry ‚Golden Boy' Potter, der-Junge-der-seine-Nase-dauernd-in-fremde-Angelegenheiten-steckt-und-sein-Leben-zur-Hölle-macht, musste diese Diskussion anhören. Vielleicht könnte ich sein Gedächtnis verändern? Albus wäre sicher dagegen. Verdammt dieser alte manipulierbare Bastard! Aber er musste ja nichts erfahren... Die nächsten Worte kamen unerwartet

,,Ich bin gerade erst aufgewacht, und habe Stimmen gehört. Worüber haben sie denn geredet, Professor, ich konnte nichts verstehen." Potter hatte einen neugierigen Ausdruck auf dem Gesicht.

Ich war erleichtert, er wusste nichts. Aus meinem Augenwinkel sah ich wie ein bisschen Farbe in Dracos Gesicht zurückkehrte. Vampiraugen wirkten Wunder, vor allem wenn man sonst nichts sehen konnte.

Ein Gedanke kam mir.

Sagte Potter die Wahrheit? Sein Gesicht verriet nichts, doch dass konnte auch von einer relativ guten Maske kommen.

Ich aktivierte mein Gedankenlesertalent, das alle halbstarken Vampire hatten, und schaute Potter in die Augen.

Seine Augen leuchteten unnatürlich hell, und ich war mir sicher er hatte Nachtvision – eine stärke die menschliche Augen NICHT hatten.

Potter, kein Mensch?! Die Neuigkeit des Jahrtausends! Er könnte es als Druckmittel benutzen...

Doch was war er? Ein Vampir- nein, Vampir Augen leuchten leicht rot, nicht grün. Werwolfaugen ebenfalls. Was war da noch? Draconische Augen waren Neon Blau, nicht Neon Grün... Elbische Augen hingegen-

Elbische Augen leuchteten Grün! War er vielleicht ein Elb? Es konnte nicht sein, Elben haben Spitze Ohren, und leicht leuchtende Haut – es gab natürlich Illusionszauber, und Potters Haut war sehr blass... Doch Elben waren blond ... Es gab auch die Duredhil ... verdammt noch mal! Gerade mal zwei Minuten wach, und schon treibt er mich in den Wahnsinn!

Vielleicht sollte ich doch nachsehen was in seinem Kopf vorgeht. Ich schaute tief in die Augen des jüngeren, die jetzt ganz sicher anders aussahen als ich ihn diesen Sommer sah. Es waren die Augen eines Erwachsenen nicht die eines Kindes ... doch hätte ein Kind so eine Macht heraufbeschwören können, wie die die ihn ins Koma trieb?

Ich erinnere mich noch in grausamen Detail an dieses eine Nacht ... ich muss zugeben, obwohl ich weiß, dass es falsch ist ... Muggel zu foltern ... doch spüre ich immer noch eine leichte Extasse wenn sie vor Schmerzen krümmen, und winseln, sehe und ... wenn ich weiß dass sie unter meiner Gnade stehen ... und dass obwohl meine ganze Seele schreit dass es nicht richtig ist ... zugegeben, dieses Gefühl hat mir oft mein Leben, und meine Vernunft gerettet ... der Giftmischer war nicht nur gut im Gift mischen ... nein, seine Kreativität konnte man auch in anderen Bereichen verwenden ... Aber dass war es nicht was meine Erinnerung plagte, nein, es waren die Augen meines Gegenübers ... so unnatürlich hell ... und rot ...

Ich erzitterte unbeabsichtigt bei dieser Erinnerung, und dankte noch einmal meiner fast perfekten Maske. Doch Potter schien diese kleine Geste gesehen zu haben, denn seine Augen leuchteten kurz auf, in einer Geste die ich wiederum nicht verstand, aber dennoch sah.

Ich schaute tiefer in diese unmöglichen Augen ... und ...

... stieß auf eine Barriere. Seit wann beherrschte Potter Okklumentik

„Meine Gedanken behalte ich erstmal für mich Professor, Dankeschön" sagte er sarkastisch. Kaum zu glauben, dieser Junge war definitiv nicht hundertprozentig menschlich! Andererseits war sein Vater ein Vampir gewesen, doch von der Tatsache her dass er die fünfte Generation unreinen Blutes war, müsste sein Sohn ein Mensch sein, und ein Vampir, oder Teilvampir war er definitiv nicht!

Ich selbst war in der zweiten Generation, da mein Vater Arsenius der Sohn zweier Vampire war, und es ihm somit reinblütig machen würde, und meine Mutter Andromeda war ein Mensch gewesen.

Ich weiß nicht was mich dazu brachte, diese Entscheidung zu treffen, wahrscheinlich das Gefühl der Unsicherheit um mich selbst, obwohl ich mir einredete es sei für Dracos Wohl.

Ich nahm meinen Zauberstab -14 cm Eiche, mit Drachenherzfasern und Vampirblut, eine Mischung die meine Familie schon seit dem großen Atrox benutzt, was die Zauberstäbe sehr individuell und persönlich machte- und hielt ihn zwischen Potters Augen gerichtet. Ich sah ein kurzes Aufleuchten in diesen grünen Juwelen, wahrscheinlich Panik. „Obliviate" murmelte ich, und Potter fiel zurück auf seinem Bett.

*End Severus POV*

Harry erkannte diese Bewegung des Zauberstabs gerade noch rechtzeitig, um den Zauber abzufangen. Normalerweise hätte es nicht sein müssen, die Schatten hätten es absorbiert, da dies auch ein Fluch der Alten Schattenkunst war, aber er bezweifelte er hätte egal was tun können –seine Zeichen waren noch nicht erschienen.

Um doch keine Aufmerksamkeit zu erregen, lies er sich auf seinem Bett fallen, und hörte fast schon grinsend zu, wie Snape den Zauber beendete: „ Du bist nie aufgewacht, und hattest einen Traum über Quidditch, du hast mein und Dracos Gespräch nicht gehört"

Es war Standartprozedur für den Zauber dem Gegenüber genau zu sagen was angeblich geschehen war, denn man konnte sich doch keine Erinnerungslücke leisten?

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Auserdem arebeite ich gerade an zwei neunen projekten, „The Dark Shades of Crimson", eine postOotP Geschichte über den Krieg, über Vampire, und besonders über den Ersten Vampir!