Erstmal danke an alle, die gereviewt haben. So viele Komplimente für eine Geschichte kriegt man selten und dann macht es doppelt so viel Spaß weiter zuschreiben. Also, danke an: Romi, Miss-Shirley-Blythe, Hudi, VamHex, aeris, SelphieLeBlanc und TigereYe.

An SelphieLeBlanc: James hätte mir zu Leid getan, wenn Sirius und Lily was miteinander angefangen hätten. Außerdem glaube ich, dass Sirius tatsächlich lieber selber unglücklich gewesen wäre, anstatt James die ‚Freundin' auszuspannen.
In bin nicht gut darin, solche Dinge zu beschreiben, also hab ich mir gedacht, ich lasse es lieber ganz bleiben. Vielleicht, ganz vielleicht, wird Lilys erste Nacht mit James nicht ganz so übergangen.

An Romi: Danke, dankeJ. An dem Eid habe ich verhältnismäßig lange rumgefeilt, wir wollen ja, dass Peter ihn in möglichst vielen Punkten bricht. Wir mögen ihn nicht, nein, wir hassen ihn, nicht wahr, Schatzzz? Dummer, fetter Peter. ;)

An TigereYe: Ich hab die Geschichte noch nicht komplett. Schreibe immer die Kapitel und stelle sie direkt danach ins Netz. Hab ein bisschen Übung in so was, weil ich angefangen habe ein eigenes Buch zu schreiben. Hab da nur momentan ne Schreibblockade und halte mich mit FFs fit. Jetzt wo die Schule wieder anfängt wird's auch nicht mehr so schnell gehen und Mittwoch und Donnerstag gibt's kein Kapitel, weil ich da nicht da bin.
Momentan brauche ich noch keinen Beta. Meine beste Freundin kriegt immer alles übers MSN geschickt und liest das dann Korrektur. Falls ich aber mal unsicher sein sollte oder so, werde ich mich deiner erinnern.

Reden ist Silber, Schweigen ist Gold

Alle Pläne von Sirius und Remus schlugen fehl. James ignorierte Lily und Sirius geflissentlich und das ‚Projekt WG' wurde vorübergehend auf Eis gelegt. Mit jeder Stunde zog Lily sich ein Stückchen mehr zurück und auch Candy und Emmy, die ebenfalls vorübergehend in Godric's Hollow kamen nicht mehr an sie heran. Lily und Sirius hielten sich im stillen Einverständnis eher voneinander fern, aber die gemeinsame Nacht schien ihrer Freundschaft nicht geschadet zu haben. Einzig mit Remus redete Lily noch. Stundenlang, oft und eines ihrer Gespräche sollte nicht unbeobachtet bleiben…

„Ich halte das nicht mehr aus", rief Lily und rang die Hände gegen Himmel. Sie verharrte kurz, ließ die Hände wieder fallen und für fort im Zimmer auf und ab zu gehen. Remus seufzte lautlos: „Wieso gehst du nicht einfach zu ihm hin und sagst ihm, dass es dir Leid tut und das du ihn liebst?" „Würde ich ja", murmelte Lily, „aber er verlässt den Raum, sobald ich ihn betrete und wenn ich ihn anspreche, dann bekomme ich entweder gar keine oder eine patzige Antwort. Es hat keinen Zweck." Kurze Stille, die schließlich wieder von Lily unterbrochen wurde: „Heute Nacht ist Vollmond." Remus nickte: „Ich habe James gefragt, ob ich mich im Garten verwandeln darf. Die Mauer drum herum ist zweieinhalb Meter hoch. Er hat gesagt, ich darf, aber er wusste noch nicht, ob er kommt. Meinte er würde es nicht aushalten, so zu tun als ob nichts wäre." „Es ist doch nichts", Lilys Stimme klang resigniert, „außer das ich ihn liebe ist tatsächlich nichts. Wenn man das ‚nichts' nennen kann…"

Mit gerunzelter Stirn trat der Junge von seinem geheimen Ausguck weg. Er für sich mit der Hand durch das strubbelige schwarze Haar. Er war verwirrt. Hatte sie das grade ehrlich gemeint? Das mit der Liebe? Langsam reifte in seinem Kopf ein Entschluss. Heute war Vollmond. Und Moony, Wormtail, Padfoot und Jewel würden sich verwandeln. Nun gut, er würde da sein, das Quintett würde komplett sein. „Ich schwöre feierlich, dass ich ein Marauder bin, das ich meinen Freunden helfen werde in der Not, dass ich sie mit meinem Leben schützen werde, wenn ich kann und dass ich sie nie alleine lassen oder verraten werde. Ich schwöre, dass ich Prongs bin, auf ewig", murmelte er. Dann drehte er sich um, verschwand und wurde den ganzen Tag nicht mehr gesehen.

Es dämmerte bereits, als Lily zusammen mit Remus, Sirius und Peter in den Garten trat. Candice und Emily schliefen bereits. Ihre Zimmer gingen nach vorne raus und beide hatten einen gesunden und tiefen Schlaf. Sie würden nichts merken, hatten sie noch nie. Lily sah sich um. Sie waren nur zu viert. Nicht komplett. James fehlte und hatte eine Lücke hinterlassen, die nicht zu stopfen sein würde. Lily wusste, das auf sie und Sirius ein hartes Stück Arbeit zu kommen würde. Zusammen mit Prongs war es verhältnismäßig leicht Moony unter Kontrolle zu halten, aber zu zweit würde es schwieriger werden. Langsam riss die Wolkendecke auf. Remus erstarrte. Sirius murmelte ein leises „jetzt" und verwandelte sich augenblicklich in Padfoot, den großen, zottigen Hund. Danach war Peter dran. Er schrumpfte und war Wormtail, die Ratte. Eine Ratte war er sowieso, wie Lily fand. Sie wusste nicht, was genau sie gegen Peter hatte, aber sie konnte sich nicht helfen, sie mochte ihn nicht. Vielleicht ahnte Lily, dass Peter eines Tages den ‚Eid der Marauder' brechen würde. Ein Eidbruch, der ihn bis ans Ende seines Lebens verfolgen würde. Denn James hatte Recht gehabt. Blut band auf ewig.

Lily konzentrierte sich und nach ein paar Sekunden stand ein Jaguar da. Die schwarze Raubkatze verband sich mit der Dunkelheit und das einzige, was man sah waren grüne Augen, die funkelten wie zwei Smaragde. Das war das einzig ungewöhnliche, an diesem Jaguar. Normalerweise haben die Raubkatzen des Dschungels gelbe Augen. Moony hob den Kopf und heulte den Mond an. Anklagend, wütend, aber auch sehnsuchtsvoll. Jewel fröstelte.

Dann hörte sie ein knacken hinter sich. Sie fuhr herum und fauchte drohend. Padfoot knurrte. Dann verstummten beide. Ein großer Hirsch trat majestätisch aus dem Dunkel. Er senkte sein gekröntes Haupt und stieß Padfoot freundlich an. Dieser bellte freudig und sprang an dem Hirsch hoch. Dann drehte er sich um und rannte zu dem Werwolf. Der Hirsch wandte sich der Raubkatze zu, die lauernd vor ihm stand. Er beugte sich zu ihr hinab und berührte ihre Nase mit seinen Nüstern. Einen Moment verharrten sie, wohl wissend, was der andere fühlte. Dann riss sie das schmerzhafte Jaulen des Hundes auseinander. Der Hirsch setzte nach und die Katze folgte, innerlich jubelnd. Prongs war zurückgekehrt.

Langsam drangen die ersten Sonnenstrahlen durch die Baumwipfel. Die fünf lagen erschöpft auf der Wiese. Sirius hatte am meisten abbekommen, auch Remus hatte einige Kratzer. Lily und James waren weitgehend und Peter vollkommen unverletzt. Lily betrachtete James, der mit geschlossenen Augen neben Sirius lag. Sie lächelte und wusste, dass in dieser Nacht ein stillschweigendes Abkommen getroffen worden war. Ein Abkommen, welches man mit hundert menschlichen Worten nicht beschreiben oder schließen konnte, sondern nur in einem kurzen, schweigenden Moment in Tiergestalt.

„Leute", unterbrach Remus die Stille. Peter sprang sofort auf, Sirius grummelte und James reagierte gar nicht. Remus fuhr fort, er wusste, das sie ihm zuhörten: „Ich hatte mir gedacht, wir könnten Jewel mal offiziell zu einem Marauder machen und unseren Eid bei der Gelegenheit erneuern. Liegt jetzt auch bald zwei Jahre zurück. Was haltet ihr davon?" James hatte sich aufgerichtet und Sirius hielt einen hergezauberten goldenen Dolch in der Hand. Es war beschlossene Sache. Lily war erleichtert. Gegen ihren Willen hatte sie etwas Angst gehabt, dass die Jungen sie nicht dabei haben wollten. Ihre Angst war unbegründet gewesen. Sirius und James hatten nicht eine Sekunde gezögert und Peter… Peter wurde gar nicht gefragt. Man ging davon aus, dass er zustimmte, wie er es immer tat. Peter hatte keine eigene Meinung und stellte sich schon mal gar nicht gegen seine drei Freunde.

Padfoot leistete als erster den Eid, schnitt sich in den Finger und sein Blut tropfte auf den Stofffetzen – wieder mal ein Stück von James T-Shirt –, dann Prongs, anschließend Moony und Wormtail und zum Schluss war Jewel dran: „Ich schwöre feierlich, dass ich ein Marauder bin, das ich meinen Freunden helfen werde in der Not, dass ich sie mit meinem Leben schützen werde, wenn ich kann und dass ich sie nie alleine lassen oder verraten werde. Ich schwöre, dass ich Jewel bin, auf ewig." Ihre Hände zitterten leicht, als sie den Dolch ansetzte, doch zu ihrer Überraschung tat es nicht weh. Sie spürte die Blicke der Jungen auf sich und sah, wie ihr Blut auf das der anderen vier tropfte. James streckte die rechte Hand aus und die anderen legten ihre darauf, dann sagte er: „Wir schwören, dass wir Marauder sind. Komme was wolle. Wir halten zusammen, für immer und ewig." Die anderen vier nickten und wiederholten gemeinsam: „Wir schwören." Dann nahm Remus das Stück Stoff und vergrub es im Lilienbeet.