Bemerkung: Prozedere: Jeden Mittwoch habe ich vorher (zumidnest solange ich
welche habe) so etwas wie Cookies hier hoch zu posten. Sehr kurze
Zwischenepisoden. Ausblicke oder einblicke oder wie hier: RÜCKBLICKE! ^^
Jeden Sonntag wird (auch solange ich welche habe) ein richtiges Kapitel
hochgestellt. (ich bin beim fünften also reicht es noch ein bisschen und
schließlich schreibe ich zur Zeit recht regelmäßig)
Das ganze passierte nämlich nicht nach dem zweiten Chap, sondern weit vor Vivis Geburt. *überleg* Zwei Jahre vorher um genau zu sein.
Falls es irgendjemanden entgehen könnte: Es geht um die Entscheidungsschlacht im Krieg gegen den Dunklen Lord. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
Cookie I
Dies Irae
(Tag des Zornes)
Und der Himmel am Horizont, dort hinten über den endlosen erdgrauen Feldern war von einem so dunklen rot, dass er hätte in Flammen stehen können.
Er stand in einem Nichts und nur die Trümmer unter seinen Stiefeln konnten noch bezeugen, dass es dort einst ein Etwas gegeben haben mochte. Was es war, wusste niemand mehr und es würde vergessen werden und Neues kommen. Über ihn erhob sich ein grauen Band aus Gewitter und ein kalter Regen, der durch seine Roben weichte und bis in das Mark seiner Knochen drang, prasselte auf ihn hinab.
Heute war der Tag der Entscheidung. Er konnte es in seinen Ader spüren. Wie jeder einzelne Tropfen Blut darin förmlich schrie, das hiermit alles enden würde. Für diese Seite oder für jene. Er hörte es, wenn es in seinen Ohren rauschte. Seinen Herzschlag bis in seine Füße hinein. Und jeder andere Gedanke war wie weggeblasen. Sein Geist schloss das Jetzt ein, wie ein Raubtier seine Beute umkreiste.
Dies Irae, dies illa solvet saeclum in favilla
Der Stab in seiner Hand lag völlig ruhig, als wäre seine Hand aus Stein, doch innerlich fühlte er die Aufregung seiner Menschenfasern bei jedem Donnergrollen über der Menge größer werden. Seine Auen waren starr nach vorne gerichtet. Irgendwo auf der anderen Seite stand sein Vater. Schoss es durch seinen Kopf und wie ein Film all die Assoziationen, die er mit dem Wort verband. Vielleicht würde er ihn heute töten. Er würde heute töten. Sollte er darüber aufgeregt sein, Erschrocken? Doch das einzige, was ihn erschrak, war die unheimliche Gleichgültigkeit, die die Phantasie des leblosen Körpers seines Vaters in ihm auslöste.
Noch hatte es nicht begonnen, doch er sah wie am roten Horizont etwas auf sie zukam. Und er wusste, dass sie in der Unterzahl waren. Alle wussten es. Hatten sie eine Chance? Er erinnerte sich flüchtig an etwas, was er in einem Buch gelesen hatte, obwohl er noch nicht einmal mehr den Titel wusste: "Der Mann, der Heim und Herd verteidigt, ist zehn Mal stärker, als der beste Söldner!" Demnach hatten sie die Götter auf ihrer Seite. Denn sie wollten erhalten. Der Gegner wollte zerstören. Voller Wahnsinn und Tyrannei. Sie durften sie nicht überwältigen! Was mit der Welt geschehen würde, wenn er und die, die heute mit ihm hier standen fielen, war ihm nur allzu bewusst und seine kalte Hand umklammerte den Stab in ihr etwas stärker.
Alles war genauso wie in den unzähligen Alpträumen, die er bis hierher gehabt hatte. Und einem Augenblick bezweifelte er, ob dies wirklich sei.
Eine Hand berührte seinen Arm und er fuhr herum, fast erschrocken, doch sah er nur auf das verwirrte Gesicht eines Mädchens hinab und sein Geist verweigerte für einen Augenschlag sie wiederzuerkennen. Mit geweiteten Augen sah sie zu ihm hoch. Warum war sie bloß hier? Wie könnte er diese Schlacht schlagen, wenn er keinen Augenblick lang nicht daran denken konnte, in welcher Gefahr sie sich befand.
Strähnen ihres Haares klebten in ihrem Gesicht. Das merkwürdige Licht, das alles in einen grünen, grauen Schein tauchte, ließ sie aussehen wie eine Porzellanpuppe. Sie war so zierlich. Noch ein Kind. Diese Augen, die ihn so verzweifelt anstarrten. Voller Sorge und Bange um die Zukunft. Angst. Sie sollte nicht hier sein.
"Du solltest nicht hier sein, Hermione!"
Sie nahm seine um den Zauberstab verkrampfte Faust in ihre Hände. Sie waren nicht wärmer als seine und doch...
"Wo sollte ich denn sonst sein, wenn nicht hier bei dir und meinen Freunden. Wo sollte ich sein, wenn nicht dort, wo ich gebraucht werde."
Ihre Stimme ging beinahe im Regen unter. Und sie war ruhig, so unglaublich ruhig. Dass er ihr fast mehr geglaubt hätten, als der Angst in ihren Augen.
"Wir werden hier nicht lebend herauskommen. Ich wäre lieber gestoben mit der Gewissheit, dass du in Sicherheit bist!"
Er konnte nicht erkennen, wie ihr daraufhin die Tränen kamen, aber die plötzliche Brüchigkeit in ihrem Ton, erkannte er wieder.
"Sag so etwas nicht, Draco! Sag so etwas nicht,... sag so etwas nicht...!"
Und während er ihr lauschte und zusah, wie sie monoton ihren Kopf schüttelte, glaubte er, er wäre bereits tot. Sie hatte seine Hand losgelassen und ihre Arme umschlangen ihre eigene Taille. Sie wirkte nun alles andere als ruhig. Und er steckte den Stab zurück in den Mantel, um sie an sich zu ziehen.
"Sch!"
Sie zitterte und sie war eiskalt, doch sie nickte und er konnte die flüstern hören.
"Ja ich weiß! Wir werden sterben. Wir werden sterben und es ist gut, dass ich nicht zu Hause bin und darauf warten muss, bis sie mich holen kommen."
Und ihre Stimme hatte auf einmal wieder diese unheimliche Grabesruhe. Nur das Zittern hörte nicht auf.. War es denn verwunderlich? Sie sah zu ihm hoch und ihre Augen schienen dunkler geworden zu sein. Ein weitere Blitz zerriss den Himmel und für den kurzen Moment, nachdem er wieder sehen konnte, erschienen sie ihm schwarz. Es war nur ein Lichtspiel. Als er sie küsste schmeckte er das Salz auf ihren Lippen. Vielleicht würde dies das letzte Mal sein, dass er sie berühren durfte. Um sie herum erhob sich ein Geschrei und Gebrüll. Und der Donnerschlag fiel wütend darin ein. Es war so weit. Für einen Moment noch konnten sie das Chaos von sich fern halten, indem sie einander umklammert hielten und den Gedanken an das was kommen musste verbannten. Zurückzwangen.
Als sie sich wieder voneinander lösten, sah er noch einmal zurück, während die anderen ihn weiter zogen. Sie würden nicht Seite an Seite kämpfen. Er sah zu ihr zurück und konnte sehen, wie sich ihre Lippen bewegten, doch was sie formten, das hörte er nicht mehr. Er hörte nur noch Schreie und Donner und Zerstörung. Er hörte Blut und Gedärm. Er hörte Tod. Der rote Horizont hatte ihn erreicht und seine Flammen tobten über die graue Welt hinweg.
Das ganze passierte nämlich nicht nach dem zweiten Chap, sondern weit vor Vivis Geburt. *überleg* Zwei Jahre vorher um genau zu sein.
Falls es irgendjemanden entgehen könnte: Es geht um die Entscheidungsschlacht im Krieg gegen den Dunklen Lord. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
Cookie I
Dies Irae
(Tag des Zornes)
Und der Himmel am Horizont, dort hinten über den endlosen erdgrauen Feldern war von einem so dunklen rot, dass er hätte in Flammen stehen können.
Er stand in einem Nichts und nur die Trümmer unter seinen Stiefeln konnten noch bezeugen, dass es dort einst ein Etwas gegeben haben mochte. Was es war, wusste niemand mehr und es würde vergessen werden und Neues kommen. Über ihn erhob sich ein grauen Band aus Gewitter und ein kalter Regen, der durch seine Roben weichte und bis in das Mark seiner Knochen drang, prasselte auf ihn hinab.
Heute war der Tag der Entscheidung. Er konnte es in seinen Ader spüren. Wie jeder einzelne Tropfen Blut darin förmlich schrie, das hiermit alles enden würde. Für diese Seite oder für jene. Er hörte es, wenn es in seinen Ohren rauschte. Seinen Herzschlag bis in seine Füße hinein. Und jeder andere Gedanke war wie weggeblasen. Sein Geist schloss das Jetzt ein, wie ein Raubtier seine Beute umkreiste.
Dies Irae, dies illa solvet saeclum in favilla
Der Stab in seiner Hand lag völlig ruhig, als wäre seine Hand aus Stein, doch innerlich fühlte er die Aufregung seiner Menschenfasern bei jedem Donnergrollen über der Menge größer werden. Seine Auen waren starr nach vorne gerichtet. Irgendwo auf der anderen Seite stand sein Vater. Schoss es durch seinen Kopf und wie ein Film all die Assoziationen, die er mit dem Wort verband. Vielleicht würde er ihn heute töten. Er würde heute töten. Sollte er darüber aufgeregt sein, Erschrocken? Doch das einzige, was ihn erschrak, war die unheimliche Gleichgültigkeit, die die Phantasie des leblosen Körpers seines Vaters in ihm auslöste.
Noch hatte es nicht begonnen, doch er sah wie am roten Horizont etwas auf sie zukam. Und er wusste, dass sie in der Unterzahl waren. Alle wussten es. Hatten sie eine Chance? Er erinnerte sich flüchtig an etwas, was er in einem Buch gelesen hatte, obwohl er noch nicht einmal mehr den Titel wusste: "Der Mann, der Heim und Herd verteidigt, ist zehn Mal stärker, als der beste Söldner!" Demnach hatten sie die Götter auf ihrer Seite. Denn sie wollten erhalten. Der Gegner wollte zerstören. Voller Wahnsinn und Tyrannei. Sie durften sie nicht überwältigen! Was mit der Welt geschehen würde, wenn er und die, die heute mit ihm hier standen fielen, war ihm nur allzu bewusst und seine kalte Hand umklammerte den Stab in ihr etwas stärker.
Alles war genauso wie in den unzähligen Alpträumen, die er bis hierher gehabt hatte. Und einem Augenblick bezweifelte er, ob dies wirklich sei.
Eine Hand berührte seinen Arm und er fuhr herum, fast erschrocken, doch sah er nur auf das verwirrte Gesicht eines Mädchens hinab und sein Geist verweigerte für einen Augenschlag sie wiederzuerkennen. Mit geweiteten Augen sah sie zu ihm hoch. Warum war sie bloß hier? Wie könnte er diese Schlacht schlagen, wenn er keinen Augenblick lang nicht daran denken konnte, in welcher Gefahr sie sich befand.
Strähnen ihres Haares klebten in ihrem Gesicht. Das merkwürdige Licht, das alles in einen grünen, grauen Schein tauchte, ließ sie aussehen wie eine Porzellanpuppe. Sie war so zierlich. Noch ein Kind. Diese Augen, die ihn so verzweifelt anstarrten. Voller Sorge und Bange um die Zukunft. Angst. Sie sollte nicht hier sein.
"Du solltest nicht hier sein, Hermione!"
Sie nahm seine um den Zauberstab verkrampfte Faust in ihre Hände. Sie waren nicht wärmer als seine und doch...
"Wo sollte ich denn sonst sein, wenn nicht hier bei dir und meinen Freunden. Wo sollte ich sein, wenn nicht dort, wo ich gebraucht werde."
Ihre Stimme ging beinahe im Regen unter. Und sie war ruhig, so unglaublich ruhig. Dass er ihr fast mehr geglaubt hätten, als der Angst in ihren Augen.
"Wir werden hier nicht lebend herauskommen. Ich wäre lieber gestoben mit der Gewissheit, dass du in Sicherheit bist!"
Er konnte nicht erkennen, wie ihr daraufhin die Tränen kamen, aber die plötzliche Brüchigkeit in ihrem Ton, erkannte er wieder.
"Sag so etwas nicht, Draco! Sag so etwas nicht,... sag so etwas nicht...!"
Und während er ihr lauschte und zusah, wie sie monoton ihren Kopf schüttelte, glaubte er, er wäre bereits tot. Sie hatte seine Hand losgelassen und ihre Arme umschlangen ihre eigene Taille. Sie wirkte nun alles andere als ruhig. Und er steckte den Stab zurück in den Mantel, um sie an sich zu ziehen.
"Sch!"
Sie zitterte und sie war eiskalt, doch sie nickte und er konnte die flüstern hören.
"Ja ich weiß! Wir werden sterben. Wir werden sterben und es ist gut, dass ich nicht zu Hause bin und darauf warten muss, bis sie mich holen kommen."
Und ihre Stimme hatte auf einmal wieder diese unheimliche Grabesruhe. Nur das Zittern hörte nicht auf.. War es denn verwunderlich? Sie sah zu ihm hoch und ihre Augen schienen dunkler geworden zu sein. Ein weitere Blitz zerriss den Himmel und für den kurzen Moment, nachdem er wieder sehen konnte, erschienen sie ihm schwarz. Es war nur ein Lichtspiel. Als er sie küsste schmeckte er das Salz auf ihren Lippen. Vielleicht würde dies das letzte Mal sein, dass er sie berühren durfte. Um sie herum erhob sich ein Geschrei und Gebrüll. Und der Donnerschlag fiel wütend darin ein. Es war so weit. Für einen Moment noch konnten sie das Chaos von sich fern halten, indem sie einander umklammert hielten und den Gedanken an das was kommen musste verbannten. Zurückzwangen.
Als sie sich wieder voneinander lösten, sah er noch einmal zurück, während die anderen ihn weiter zogen. Sie würden nicht Seite an Seite kämpfen. Er sah zu ihr zurück und konnte sehen, wie sich ihre Lippen bewegten, doch was sie formten, das hörte er nicht mehr. Er hörte nur noch Schreie und Donner und Zerstörung. Er hörte Blut und Gedärm. Er hörte Tod. Der rote Horizont hatte ihn erreicht und seine Flammen tobten über die graue Welt hinweg.
