Sorry.. das ist kein echter Cookie. Nur gerade ne Idee von mir. Komm mit Pitel besser voran als mit Cookie *grummel* aber vllt gefällt es auch ja...danke für die 100. Review. Ihr seid so lieb!

Das Ei!

Als Viviane Granger sechs Jahre alt war, hatte sie schon auf drei verschiedenen Kontinenten gelebt, vier Kindergärten besucht und zwei Tagesmütter gehabt. Und sie hatte schnell gemerkt, dass zu einer Familie, neben Mutter und Kind auch ein Vater gehörte.

Mit vier Jahren hatte sie den anderen Kindern erzählt ihr Papa sei der Weihnachtsmann und nur deswegen nicht Hause, weil er ja über das ganze Jahr an den Geschenken für alle Kinder auf der ganzen Welt arbeitete.

Diese Geschichte hatte sie auch heute in der Grundschule in Philadelphia erzählt, denn es war ihr erster Tag gewesen. Die Stadt war groß und voller Menschen. Sie roch ganz anderes als Nairobi und es war kalt und regnerisch. Die Kinder blass und gemein. Sie hatten Viviane ausgelacht: Der Weihnachtsmann hätte doch eine Wichtelfrau und lauter Wichtelkinder. Und sie sehe gar nicht aus wie einer, der nur rote Zipfelmützen trage und in Lappland wohnt.

Drei Tage lang hatte Vivi nichts gegessen und nur Tränen im Gesicht gehabt. Wer war ihr Papa denn dann, wenn nicht der Weihnachtsmann? Wer würde denn so lange Zeit einfach von seiner Familie weg bleiben. Jedes Kind hatte doch eine Mutter und einen Vater. Außer vielleicht die, die ganz ungezogen waren. Und sie war doch ein wirklich artiges Kind?

„Vivi Schatz! Was ist los! Du siehst seit Tagen schon ganz schrecklich aus und ich hab gesehen, wie du dein Abendbrot in den Müll geworfen hast?"

Fand sie am dritten Tag endlich ihre Mutter.

„Bist du traurig, dass du deinen Freunde in Kenia nicht mehr sehen kannst?"

Das Mädchen schüttelte den Kopf, dann nickte sie plötzlich, hielt inne, schüttelte erneut den Kopf und fing an markerschütternd zu weinen. Sogleich umarmte sie Mutter sie und wiegte das Kind in ihrem Arm hin und her. Draußen prasselte der Regen gegen die Fensterscheiben und ein vergessener, schwer durchnässter Kater kratzte an der Balkontür.

„Was ist los, Kleines?"

Endlich hatte sich das Mädchen wieder beruhigt, denn zumindest der Tränenstrom war versiegt.

„Die anderen Kinder haben sich über mich lustig gemacht, weil ich keinen Papa hab. Sag ehrlich Mama, hast du ihn weggejagt oder is er abgehauen, als er mich gesehen hat? Tante Ginny hat erzählt, ich hab geschrieen als ich geboren wurde.. da hat er bestimmt Angst bekommen und sich versteckt!"

„Ach Vivi!"

Schniefte ihre Mutter, fast selbst den Tränen nah.

„Nein so ist es nicht gewesen!"

„Und wie war es denn dann?"

Murrte das kleine Bündel Mensch in Miss Grangers Armen.

„Na weißt du! Du bist nicht wie die anderen Kinder geboren. Du bist aus einem Ei geschlüpft!"

Viviane sah ungläubig zu ihrer Mutter hoch.

„Aus einem Ei?"

Ihre Mutter nickte bestimmt.

„Ja! Eines Tages wachte ich auf und sah, dass der liebe Gott mir ein Kind geschenkt hatte. Ein Ei, so groß wie ein Straußenei lag auf einem Kopfkissen. Neun Monate trug ich dich unter meinem Herzen mit mir herum. Überall wohin ich ging, warst du bei mir. Größer wurde das Ei und der Doktor hat mit einem speziellen Gerät, dass er auf die helle Schale legte, sehen können, wie gut es dir darin ging. Und dann eines Abends bist du aus deiner Schale geschlüpft und hast aus mir die glücklichste Mutter der ganzen Welt gemacht."

Das kleine Mädchen sah ruhig und überrascht seine Mutter an.

„Dann hab ich einen Vogelvater?"

„Nein, nein. Hexen, die aus einem Ei geboren wurden, die brauchen keinen Vater. Du bist etwas ganz besonderes, Vivi! Aber das darfst du niemanden erzählen, in Ordnung? Das bleibt unser Geheimnis!"

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