So, Leute, das nächste Kapitel wird nun etwas dauern, weil ich über Pfingsten aufm Pfadfinderlager bin. Deswegen lade ich das hier hoch und wenn ich am Dienstag wiederkomme, möchte ich bitte ganz viele Reviews sehen. Wenn nämlich niemand miene Story liest, kann ich auch damit aufhören!

Also bis dann!

Als Draco aufwachte, lag er immer noch an der selben Stelle. Er sah sich um und blinzelte, bis die silbernen Pünktchen aus seinem Blick verschwunden waren. Er war erleichtert. Hätte ihn jemand entdeckt, wären nur zu viele Fragen aufgekommen. Wie lange hatte er hier gelegen... und was war genau passiert? Er setzte sich erst einmal wieder aufrecht hin und versuchte aufzustehen. Er schwankte leicht, doch nach einiger Zeit hatte er sein Gleichgewicht wiedererlangt. Dann bemerkte er vor ihm das Foto.

‚Jetzt erinner ich mich, das Foto... Ich hatte plötzlich höllische Kopfschmerzen, als ob jemand versucht, mich daran zu hindern, mich zu erinnern...', dachte Draco und hob das Foto auf. Sofort begann sein Kopf wieder zu pochen und er ließ es erschrocken fallen. Er dachte nach.

‚Wie kann das sein? Will das Foto vielleicht nicht, dass ich es anfasse oder ansehe?' Er runzelte die Stirn. Dann beschloss er, mit einem mulmigen Gefühl im Magen, die Fotos wieder in das Kästchen zu verstauen und erst mal etwas in den Magen zu bekommen. Er verließ den Gemeinschaftsraum und irrte alleine durch die Gänge bis zur Großen Halle. Als er sie betrat, musste er feststellen, dass nur sehr wenige Schüler an den Tischen saßen. An Hufflepuff und Slytherin saß niemand. Rawenclaw beherbergte eine Asiatin und einen großgewachsenen Jungen, Gryffindor besetze Hermine! Wie immer war sie in einen dicken Wälzer vertieft und vergas alles um sich herum, bis Draco sich näherte.

„Oh, Malfoy! Du hast mich erschrocken! Gibt es etwas?", sagte sie erschrocken, als er sie mit dem Finger antippte. Er nickte.

„Kann ich mich zu dir setzen? Alleine frühstückt es sich nicht so gut.", antwortete er. Hermine wies auf den Platz neben sich und lächelnd setze er sich.

Während Hermine las, aß Draco ausgiebig. Hermine warf ihm ab und zu kleinere Blicke zu.

„Draco...?", fragte sie leise. Er gab nur ein Mampfen zurück.

„Hmm?"

„Sag mal, erinnerst du dich eigentlich an irgendwas, bevor du dein Gedächtnis verloren hast?", fragte sie vorsichtig. Er grinste sie an.

„Nein! An gar nichts", sagte er vergnügt, aber Hermine merkte, dass es nur gespielt war. Sie beobachtete ihn weiterhin, bis er unter ihrem flehendem Blick schließlich aufgab. Er seufzte.

„Hermine... heute morgen und gestern Abend sind seltsame Dinge passiert. Ich habe Bilder gesehen und mich mit Pansy gestritten, und ich spürte so ein brennendes Stechen in meinem Kopf...Es war, als wollte jemand verhindern, dass ich mich erinnere...", er zog die Augenbrauen zusammen. „Kannst du dir das vorstellen, wie das ist? Ich werde langsam immer unsicherer...", schloss er.

Hermine sah ihn nachdenklich an. Diese Symptome kamen ihr bekannt vor, doch wo hatte sie schon mal davon gehört?

Sie klappte ihr Buch zu und stand auf.

„Komm heute Nachmittag in die Bücherei. Wo wir uns das erste mal gesehen haben.", flüsterte sie ihm zu und verschwand aus der großen Halle.

Draco irrte durch den Gang und hielt Ausschau nach der schweren Holztüre, die in die Bibliothek führte. Nach ca 20 Minuten umherwandern hatte er sie gefunden und trat erschöpft vom vielen Treppensteigen ein. Es war recht leer zu dieser Zeit. Er schaute sich etwas um, damit er niemanden traf, den er kannte. Mit Hermine wollte er gerne alleine sein. Und schließlich fand er sie, am Ende der Bücherei versunken in einen dicken Wälzer an einem ebenhölzernen Tisch. Draco beobachtete sie. Vor ihr stand eine rote Kerze, dessen Wachs unaufhörlich auf ein Tuch darunter tropfte. Die dunkle Bücherei, draußen schreckliches Gewitter und sie hier mit Kerze und Buch ließ alles sehr unheimlich erscheinen. Draco gefiel diese Atmosphäre.

Er räusperte sich und als Hermine sich erschrocken umdrehte, lächelte er sie freundlich an.

„Hallo Hermine, da bin ich.", sagte er und setze sich zu ihr.

„Hallo Malfoy...", erwiderte sie noch etwas gedankenverloren. Er sah plötzlich verunsichert drein.

„Sag mal, könntest du mich nicht Draco nennen? Malfoy ist mir etwas unangenehm.", erklärte er ihr. Hermine schaute ihn verdutzt an.

„Was? Ähm.. aber natürlich.. Entschuldige bitte...", sie wandte sich wieder ihrem Buch zu. Er sah sie an.

„Hermine, du wolltest mit mir reden?"

Sie schlug ihr Buch zu. „Das hätte ich beinahe vergessen, verzeih mir."Sie machte eine Pause in der sie ihn eindringlich musterte. Dann räusperte sie sich. „Naja... Draco.. Als du mir von diesen, erm, Ereignissen erzählt hast, die dir widerfahren sind, fand ich es schon reichlich merkwürdig und es kam mir sehr bekannt vor... Ach, lange Rede kurzer Sinn, das alles klingt mir sehr nach den Nachwirkungen eines schweren Vergessenszaubers."Draco realisierte, was Hermine gerade gesagt hatte. Sein Mund stand weit auf vor Schock.

„Draco?", ein besorgte Stimme unterbrach die Stille.

„Ich...", fing sie an zu stammeln, doch verschloss ihren Mund dann wieder. Draco starrte sie unverwandt an.

„Wer könnte so etwas tun? Mein Vater, meine Mutter, mein Bruder...!", redete er vor sich hin. Hermine stockte und legte ihre Hand auf seine.

„Draco, du hast keinen Bruder...", sagte Hermine sanft.

„Woher weißt du das?"

„Naja, die ganze Schule weiß, dass du Einzelkind bist. Deine Familie kennt jeder...", erklärte sie ihm leicht stotternd.

„Das kann nicht sein, Hermine, ich habe das Foto gesehen und dort hatte meine Mutter ein Kind auf dem Arm und das andere in ihrem Unterleib.", erzählte er ihr sichtlich verwirrt.

„Du wusstest davon nicht?", fragte sie erstaunt und fing wieder an, in ihren Büchern zu blättern.

„Nein, ich habe nur dieses Foto gefunden. Als ich es in die Hand genommen habe, durchfuhr mich dieser brennende Schmerz-..!"

„Und deine Schläfen fingen an zu pochen!", fügte Hermine zu und lies den Finger über eine Zeile des Buches gleiten.

„Richtig."Draco nickte.

„Es ist eindeutig ein Zauber, der dich vergessen lässt...", schloss sie etwas zittrig.

„Vielleicht ist es deswegen... wegen diesem andere Kind ließen sie mich vergessen."

„Das ergäbe keinen Sinn. Du bist 16 und das Foto kanntest du ... oder deine andere Hälfte, schon vorher. Zumindest muss das so sein, wenn du die Schachtel so einfach öffnen konntest."Draco überlegte. Das erschien ihm sinnvoll.

„Heute Abend wird mein ... Vater... mich hier besuchen, er weiß von meinem momentanen Zustand. Vielleicht werde ich so etwas erfahren."Er stand auf und drehte sich zum gehen, als er Hermine ebenfalls hinter sich aufstehen hörte.

„Draco...? Geh noch nicht", flüsterte sie. Dracos Herz pochte. Was hatte sie gerade gesagt? Sie wollte, dass er bei ihr blieb. Langsam drehte er sich um und ging auf sie zu. Er sah liebevoll auf sie herunter, als er vor ihr stand.

„Hermine...", flüsterte er, als er einen Finger durch die seidigen Haare gleiten ließ. Er hörte sie seufzen.

„Draco... Ich....", fing sie an, aber verstummte wieder, als Draco sie warm anlächelte. Er beugte sich langsam zu ihr hinunter. Noch bevor er es tat, schloss sie die Augen und wartete. Oh mein Gott, wie ihr Herz pochte! Sie dachte, sie würde jeden Moment zerspringen oder Draco würde es hören.

‚Sie ist so süß, dachte er und sein herz zerschlug seinen Brustkorb. Trau dich, Draco, küss sie!, rief eine Stimme in ihm. Sie spürte seinen heißen Atem auf ihren Lippen. „Draco...", flüsterte sie erneut und öffnete die Augen leicht, nur um zu sehen, dass er vorgebeugt war und seine Hand langsam in ihre Haare fahren ließ. Seine Lippen wollten gerade ihre berühren, als ---

„Hermine!! Da bist du ja, wir haben dich gesucht!", rief Ron und sprang hinter einem Bücherregal hervor. Draco und Hermine fuhren erschrocken auseinander und starrten den Jungen an, der sie gerade jetzt stören musste. Draco vermied es, Hermine in die Augen zu sehen, nahm das Buch, welches Hermine gelesen hatte und ging.

„Bis dann, Hermine..", hauchte er ihr noch im Vorbeigehen zu. Als er aus der Bücherei verschwunden war, kam Ron auf Hermine zu. Hinter ihm sah sie einen verwirrten Harry stehen.

„Ron, Harry! Was tut ihr hier?", fragte sie, immer noch leicht schockiert.

„Wir haben dich gesucht, wollten nicht, dass dir was passiert bei dem Wetter.", erklärte er und zeigte mit dem Daumen aus dem Fenster. „Sehr nass.", fügte ein durchnässter, tropfender Harry dem zu und grinste Hermine an.

„Ohje, Harry! Du tropfst ja alles voll! Sieh zu, dass du in den Gemeinschaftsraum kommst und dir etwas trockenes anziehst!", rief Hermine und zog die beiden Jungs fort.

Draco stand vor der Bücherei und lehnte sich mit geschlossenen Augen an die schwere Holztür.

‚Verdammt!', schrie er innerlich. Beinahe hätte er sie küssen dürfen, warum mussten diese beiden ausgerechnet jetzt auftauchten? Er ärgerte sich schrecklich darüber. Als er Hermines laute, besorgte Stimme hörte, huschte er die Gänge hinunter in die Kerker.

...

Hermine saß mit Ron und Harry vor dem Feuer im Gemeinschaftsraum. Harry saß zufrieden grinsend in einem Sessel, eingewickelt in eine dicke Wolldecke. Ron saß neben Hermine und fragte sie gerade, ob er richtig verstanden hätte.

„Du willst mir weismachen, dass Draco Malfoy mit einem Vergessenszauber belegt wurde, er sich an nichts erinnert und sich auch nicht erinnern kann, selbst wenn er es versucht, weil er von irgendwelchen dunklen, bösen, schwarzen Mächten daran gehindert wird, habe ich das richtig verstanden?!"

„Nun, ja! Wenn du ihn erlebt hättest, er war ganz am Boden zerstört, ich musste ihm helfen...", versuchte Hermine sich zu verteidigen. Ron sah sie skeptisch an.

„Draco Malfoy freundlich, sagst du?", hakte er nach.

Hermine nickte hastig. „Genau so ist es!", rief sie erfreut. Ron schien ihr immer noch nicht zu glauben, als Harry dazwischen kam.

„Ron, ich glaube, Hermine könnte recht haben. Immerhin hat er uns seit zwei Wochen in Frieden gelassen oder uns freundlich Hallo gesagt. Verarschen wollte er uns sicher nicht."

„Harry hat recht, Ron. Und heute Abend will sein Vater ihn besuchen, wer weiß, was er ihm erzählt!", erzählte Hermine eilig weiter.

„Was können wir da bitte tun?", fragte Ron sie entgeistert.

„Wir können nichts tun. Vorerst. Wir sollten abwarten, bis Draco mir alles erzählt hat..."

„Nun nennst du ihn sogar schon Draco! Was kommt als nächstes... Schatz!?!"

Er stand vor ihm. So hätte er ihn nie erwartet. Er hatte die gleichen Haare wie er, nur viel länger. Die gleichen Augen und das gleiche Gesicht. Sein Vater funkelte ihn an.

„Mein Sohn... was ist dir nur wiederfahren...", fing dieser Mann an zu sprechen und in seiner Stimme waren Wut und Hass zu hören. Draco zuckte bei diesem Ton unmerklich zusammen. Wieder brannten seine Schläfen und erstarben wieder. Dieser Mann strahlte etwas böses aus und Draco kam es nur all zu bekannt vor, und doch konnte er sich nicht erinnern.

„Vater!", sagte er, und versuchte, den Unterton von Angst zu verbergen, was ihm schrecklich misslang.

Ein Grinsen breitete sich auf dem Gesicht seines Vaters aus, welches Draco erstarren ließ.

„Du wirst weich. Du fängst an, Gefallen an diesen Unwürdigen zu finden", sprach er bedrohlich weiter. Draco rührte sich nicht.

„Was würde er wohl dazu sagen, wie misslungen MEIN Sohn ist. Er würde dich töten, Draco", erklärte er todeslustig.

Draco zitterte. Er war hier alleine und niemand würde ihm helfen kommen.

„Es geschieht dir recht, du hast bekommen, was du unwürdiger Wurm verdient hast. Genauso, wie der Rest dieser unreinen Sippschaft bald bekommen wird, was er verdient!"Draco schrie, die Schmerzen in seinen Kopf wurden nur von dem bösen Lachen seines Vaters übertönt. Er sankt in sich zusammen, immer noch das Gelächter in seinem Kopf. Schließlich wurde alles schwarz um ihn.

Und nun ist dieses Kapitel ebenfalls beendet. Ich hoffe, ich entwickle die Story gut, sagt mir Bescheid, wenn´s so ist. Hoffe, ich hab eure Langeweile wieder runtergeschraubt (