The Same old story
Disclaimer: Mir gehört nicht außer der Handlung!
Kapitel 1: Alte Rivalen
„Schatz, du musst dich beeilen, du willst doch in deinem letzten Jahr nicht noch den Zug verpassen, oder?" Hermine war plötzlich hellwach. Bei Merlin, sie hatte verschlafen, wie konnte das nur geschehen? „Ich komme Mom."
Und tatsächlich, keine 10 Minuten später saß Hermine frisch geduscht und komplett angezogen am Frühstückstisch und kaute nachdenklich auf ihrem Toast herum. Sie fragte sich, wie es wohl sein würde, das letzte Mal mit dem Hogwarts Express zu fahren, das letzte Mal an Abschlussprüfungen teilnehmen zu dürfen und natürlich das letzte Jahr, was sie in solch einer intensiven Form mit ihren Freunden verbringen konnte.
„Schatz, hör auf zu träumen und hol deine Sachen, Dad fährt derweil das Auto aus der Garage."
„Geht klar Mom."
30 Minuten später waren sie am Bahnhof, Hermines Herz schlug bis zum Hals. Trotz der Trauer, dass dies die wohl vorerst letzte Reise nach Hogwarts sein würde, mischte sich in die Trauer eine Freude, die ihr sagte, dass dies das beste Jahr ihres Lebens werden würde.
„Hermine, nicht so schnell, willst du denn nicht auf alte Freunde warten?"
„Harry, Ron, Ginny! Oh, es ist so schön, euch alle wieder zu sehen. Ihr glaubt ja gar nicht, wie ich euch vermisst habe. Die Tage können ganz schön lang sein, wenn man keine Freunde um sich herum hat, mit denen man immer was erlebt. Aber Männer, ich muss euch vorwarnen, dieses Jahr verbitte ich mir jeglichen Ärger. Als Schülersprecherin hat man gewisse Pflichten."
„Aber sag Hermine, wo siehst du Männer?" Und Hermine und Ginny brachen in schallendes Gelächter aus. Ron und Harry sahen die beiden an, als hätten sie sie soeben zutiefst beleidigt, aber sie konnten sich nicht lange beherrschen und stimmten in das Gelächter ein.
„Beruhig dich Ron!" versuchte Hermine auf ihn einzureden.
„Wieso soll ich mich beruhigen? Das hat er mit Absicht gemacht und ihr wisst das alle nur zu genau. Oh, wenn ich den mal in die Finger bekomme, dann…"
„…dann was, Weasley?" Keiner hatte bemerkt, das Malfoy und seine Gang sich in ihr Zugabteil geschlichen hatten.
Hermine schien genervt. „Was willst du Malfoy? Reicht es dir nicht, dass du uns unser Stammabteil unter der Nase weg geschnappt hast? Lass uns doch wenigstens jetzt in Ruhe, ich will nicht, dass das neue Jahr mit Ärger beginnt. Außerdem haben wir weitaus besseres zu tun, als unsere kostbare Zeit mit dir zu verschwenden."
„Jetzt hör mir mal zu, du kleines dreckiges Schlammblut, wenn hier jemand seine kostbare Zeit verschwendet, dann bin wohl ich das. Ach nein, nicht die Zeit ist kostbar, ich bin es." Crabbe und Goyle lachten auf. Malfoy machte auf dem Absatz kehrt und verließ ohne ein weiteres Wort das Abteil.
Hermine starrte ihm wütend nach und versuchte die Tränen zu unterdrücken. Obwohl sie an seine Beleidigungen gewöhnt war, gab es immer noch diese eine Sache, die Tatsache, dass sie keine Reinblütlerin war, sondern von Muggeln abstammte, die sie zutiefst verletzte. Malfoy hatte sie schon unzählige Male derart beleidigt und dennoch tat es immer wieder weh. Sie spürte nur noch, wie sie von Harry in den Arm genommen wurde und ließ den Tränen freien Lauf.
Ginny beobachtete die Szene nachdenklich, Hermine, die über eine dumme Bemerkung von Malfoy weinte und Harry, wie er sie tröstend in den Arm nahm. Von Neid geplagt musste Ginny zugeben, dass sie immer noch in Harry verliebt war und dass er und Hermine ein wunderschönes Paar zusammen abgaben. Aber sie musste sich zusammen reißen, sie wollte keinen Hass oder Wut gegen Hermine verspüren, denn kein Mann der Welt war es wert, eine Freundschaft zu zerstören. Sie hatte ja letzten Sommer nur allzu gut beobachten können, wie so etwas enden kann.
Es war nach dem Ende ihres vierten und Hermines fünften Jahr in Hogwarts. Harry ging todtraurig zu den Dursleys zurück und auch nach wiederholten Anfragen von Ron, ob er denn nicht lieber den Sommer im Fuchsbau verbringen mochte, lehnte er dankend ab. Er wollte allein sein, wollte allein trauern und im Nachhinein betrachtet, war dies das einzig Richtige, was er tun konnte. Denn, was sich wenig später im Fuchsbau abspielte, hätte Harry nur noch mehr belastet.
Nach Harrys Absage blieb nur noch Hermine übrig, die nur allzu bereit war, einen Teil ihrer Ferien mit ihren Freunden zu verbringen. Und so sagte sie Ron zu, dass sie die letzten zwei Wochen mit ihm und seiner Familie verbringen werde. Aber irgendwie kam alles anders…
Am Tag, als Hermine eigentlich ankommen wollte, kam keiner und auch am darauffolgenden Tag ließ sie sich nicht blicken. Rons anfängliche Wut verwandelte sich schnell in Sorge, also beschlossen er und Ginny Hermine zuhause bei ihren Eltern zu besuchen.
Was er dort sah, schockte ihn zutiefst. Gerade als er an der Haustür der Grangers klingeln wollte, hielt Ginny seinen Arm zurück.
„Schau, Ron!"
Ron drehte sich um und im selben Augenblick klappte seine Kinnlade herunter. Da war Hermine und an ihrem Arm hing Krum. Harry und ihm hatte sie erzählt, dass sie kaum noch Kontakt hatten und sich nur gelegentlich schrieben. Nun, dem schien nicht so.
„Ron, Ginny! Schön euch zu sehen, was macht ihr denn hier?" Noch im selben Augenblick versagte ihr die Stimme, als sie Rons wütendes Gesicht sah. „Oh mein Gott, Ron, es tut mir leid, ich hab es einfach vergessen. Vor einer Woche stand plötzlich Victor vor mir und sagte, er würde für ein paar Tage Urlaub in England machen. Oh Ron, schau mich nicht so vorwurfsvoll an. Ich hab eine Idee, wir gehen jetzt alle ein Eis essen und quatschen, wie das alte Freunde so tun, bei euch muss ja eine Menge passiert sein…Ron?"
Ron hatte die letzten Worte gar nicht mehr gehört, denn er war einfach gegangen, Ginny schaute Hermine entschuldigend an, bevor sie ihrem Bruder folgte.
Am nächsten Tag kam eine mit Koffern beladene Hermine bei den Weasleys an. Ginny freute sich riesig, dass Hermine es sich doch noch anders überlegt hatte, aber Ron hatte beschlossen, kein Wort mit ihr zu wechseln.
Eine Woche ging das so und es war sowohl Ron als auch Hermine anzusehen, dass dies ihre Nerven extrem strapazierte, beide waren auf eine bestimmte Art abhängig von der Freundschaft, brauchten sie, wie die Luft zum Atmen. Ginny zog sich jedes Mal das Herz zusammen, wenn sie ihren Bruder und ihre beste Freundin so sah.
Glücklicherweise hatten sich Hermine und Ron damals von allein ausgesprochen, auch wenn es offiziell ja nur Harry zuliebe war, den man nicht auch noch mit solchen Problemen belasten wollte.
Die Erinnerungen an jene Ereignisse waren noch frisch und Ginny wollte so etwas nie wieder unter ihren Freunden erleben. Deswegen versuchte sie auch ihre Eifersucht auf Hermine zu unterdrücken. Wie gern sie doch jetzt an ihrer Stelle in Harrys Armen liegen würde. Über diesen Gedanken schlief sie ein und wusste dabei nicht, dass ihr Schicksal längst gesponnen wurde.
Vier Stunden später hielt der Zug in Hogsmeade und nach einer holprigen Fahrt in den Kutschen, waren alle wieder zuhause. In Hogwarts.
