Kapitel 29: Eine Hochzeit und ein Überraschungsgast
Zwei Monate waren seit der Geburt des kleinen Takeo vergangen. Es war ein warmer Sommernachmittag im Juni. Die Sonne schien, keine Wolke war am Himmel zu sehen und alles war für den besonderen Tag bei Capsule Corporation vorbereitet. Im großen Hinterhof des Hauptgebäudes waren mehrere Reihen weißer Stühle auf dem grünen Rasen mit einem Gang in der Mitte aufgestellt, welche alle mit weißen und roten Rosen und Girlanden in den gleichen Farben dekoriert waren. Vor all dem stand eine Art Altar, der auch komplett in weiß gehalten war.
Ein paar Leute saßen schon auf den Stühlen und andere Gäste kamen an. Und in der Mitte des Ganzen rannte Bulma wie wahnsinnig herum, gab letzte Befehle oder kümmerte sich um andere Dinge. Genau in diesem Moment sprach sie mit einem älteren Mann, der ganz in schwarz gekleidet war, der Pfarrer. Plötzlich schaute sie auf ihre Armbanduhr und fluchte leise. Nur noch dreißig Minuten und es war noch immer so viel für sie zu tun. „Entschuldigt mich, Vater", sagte sie höflich. „Aber ich muss noch an so vielen anderen Orten gleichzeitig sein."
Der ältere Mann lächelte sie sanft an. „Das ist in Ordnung. Tun Sie einfach, was sie tun müssen…"
Bulma erwiderte das Lächeln. „Danke…" Sie drehte sich um und ging zu einer anderen Frau, die ein kleines Baby in ihren Armen hielt. „Hey Videl!"
„Was ist los, Bulma?", fragte Videl, die leichte Probleme mit dem hyperaktiv strampelnden Baby in ihren Armen hatte.
„Könntest du bitte die Gäste empfangen, während ich drinnen nach den anderen sehe?"
„Das würde ich, aber was kann ich mit klein Takeo hier tun?", wollte sie wissen, wobei sie das Baby ein bisschen hochhielt.
„Mmh…" Bulma sah sich um und suchte nach jemanden, der sich des kleinen halb-Saiyajins annehmen könnte ohne in zu große Schwierigkeiten zu geraten. Aber unglücklicherweise waren alle drinnen und kümmerten sich um andere Sachen. Plötzlich ruhten ihre Augen auf einem Baum, an dem ein bestimmter Saiyajin Prinz mit einem düsteren Gesichtsausdruck aufgrund der Tatsache, dass er wieder gezwungen wurde einen dieser unbequemen Anzüge zu tragen, lehnte. Sie grinste. „Gib ihn mir. Ich glaube ich habe jemanden gefunden, der sich um ihn kümmern kann." Videl hob eine Augenbraue und übergab widerwillig das Baby. „Danke", sagte Bulma und ging zu Vegeta rüber. Videl starrte ihr nur nach und schüttelte ihren Kopf, bevor sie neue Gäste empfangen musste.
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„Vegeta", sagte Bulma, viel zu lieblich für seinen Geschmack, als sie vor ihm anhielt.
„Was willst du, Weib?", fragte er, wobei er noch nicht einmal seine Augen öffneten. Es war Folter genug für ihn diesen Anzug zu tragen oder der Hochzeit dieser Bälger beizuwohnen, zumindest war es das, was er versuchte sich weiszumachen, und das letzte, was er jetzt brauchte, war, dass die Frau ihn nervte.
„Hier!" Sie schob Takeo in die Arme des unvorbereiteten Saiyajins, der sie nur finster anblickte, als er das kleine Bündel hielt, dessen Schwanz sich bereits um seinen Arm gewickelt hatte. „Pass auf ihn auf. Wir anderen haben wichtigere Dinge zu tun." Zum Beispiel nach den Bräuten schauen!
Vegeta knurrte und beobachtete, wie die Frau zurück ins Haus ging. Was ging in ihrem Kopf vor, dass sie dieses kleine Blag bei ihm ließ? Er hielt den Jungen auf Armlänge und schaute ihn böse an. Aber das nächste, was er bemerkte, war, dass er auf ein exaktes Spiegelbild schaute. Schon in dem jungen Alter von zwei Monaten war der junge Takeo in der Lage, seinen finsteren Blick zu kopieren und seinen Großvater so anzustarren. Vegeta konnte nicht anders, als ein leises Lachen über seine Lippen kommen zu lassen. Dieser Junge war wirklich aus dem Hause Vegeta.
Amüsiert, wenn ein zwei Monate altes Baby schon amüsiert sein konnte, durch den plötzlichen Stimmungsumschwung seines Großvaters, fing Takeo so an zu grinsen, wie es nur ein Mitglied der Son Familie konnte, und fing an fröhlich zu quietschen. Während Vegeta noch einmal aufgrund der Ähnlichkeit zur anderen Seite von Takeos Familie lachte und sich vorsichtig umsah um sicher zu gehen, dass niemand zusah, brachte Vegeta den Jungen näher an seinen Körper ran, aber nicht zu dicht, sodass niemand misstrauisch werden würde.
Zur gleichen Zeit woanders stand ein mit abstehendem schwarzen Haar, gekleidet in einem schwarzen Anzug, vor einem Spiegel und kämpfte mit seiner Krawatte. „Komm schon, du Mistding…" Er fummelte noch ein bisschen daran und ließ endlich den Atem, den er die ganze Zeit angehalten hatte, los, als er endlich erfolgreich war. Grinsend wandte er sich den anderen Anwesenden im Haus zu. „Also, was meint ihr?"
„Du siehst großartig aus", hörte er plötzlich eine heisere Stimme sagen, bevor sich jemand anderes zu Wort melden konnte. Er drehte sich zu der Tür und sah eine alte Frau, die auf einer schwebenden Kugel saß. „Aber wir müssen jetzt los. Wir sind spät dran."
„Okay, Baba", strahlte der Mann. Er sah zu seinen Freunden und winkte ihnen zu. „Bis morgen!" Ohne auf eine Antwort zu warten, rannte er aus dem Haus und schoss gen Himmel, gefolgt von der alten Frau.
Eine junge Frau stand vor dem Fenster und beobachtete, wie langsam die Gäste ankamen. Sie trug ein langes und einfaches weißes, von ihrer Taille an fließendes Kleid aus reiner Seide. Ihre Schultern waren frei, aber an ihren Oberarmen waren breite Träger, die in einen V-Ausschnitt zusammenliefen. Sie trug weiße Handschuhe und auf ihrem Kopf einen langen weißen Schleier, der auch ihr Gesicht und den größten Teil ihrer langen Haare, das frei ihren Rücken herunterfiel, bedeckte.
Neben ihr standen zwei andere junge Frauen, auch in wunderschönen Kleidern. Aber ihre waren eng und babyblau und hatten Spaghettiträger. Das blonde Haar der Frauen war zu einem Haarknoten hochgesteckt, wobei nur ihre Ponys und ein paar weitere Strähnen heraushingen. Sie sahen auch raus.
Plötzlich klopfte es an der Tür. „Wer ist da?", fragte eine der blonden Frauen.
„Ich bin's, Bulma", kam die gedämpfte Antwort. „Kann ich reinkommen?"
„Klar, die Tür ist offen", antwortete jetzt die Frau im weißen Kleid, nachdem sie sich vom Fenster abgewandt hatte.
Bulma öffnete die Tür und schloss sie schnell wieder hinter sich, um sicherzustellen, dass niemand anderes die Möglichkeit bekam, einen Blick hinein zu werfen. Ein riesiges Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht auf und sie fühlte Tränen in ihren Augen, als sie die junge Frau vor sich sah. „Oh mein Gott, Liebling… du bist wirklich wunderschön…", sagte sie und umarmte sie.
„Denkst du wirklich?", fragte sie unsicher.
„Oh ja", sagte Bulma selbstbewusst, als sie sich aus der Umarmung lösten. „Gotens Kinnlade wird garantiert auf dem Boden aufschlagen, wenn er dich sieht…" Sie seufzte und bekam einen verträumten Blick in ihren Augen. „Ich kann noch immer nicht glauben, dass mein kleines Mädchen heiratet… Ich werde alt und bald werde ich wieder Oma!"
„Mom", jammerte die junge Frau, Bra.
Bulma wischte in paar Tränen weg. „Es tut mir Leid, Bra… Es ist nur… Wenn ich Pan mit einem Kind sehe, will ich auch dich mit einem sehen… Übrigens, wo ist sie? Die Trauung fängt in zwanzig Minuten an."
„Im Bad", antwortete Marron und schaute auf die Uhr an der Wand. „Eigentlich schon ziemlich lange…" fügte sie unruhig hinzu.
Bulma ging zu der Badezimmertür und klopfte an. „Pan? Geht es dir gut?" Sie wartete, aber es kam keine Antwort. „Pan?", rief sie wieder, aber wieder passierte nichts. Sie versuchte sie zu öffnen, sie war aber verschlossen. Sie schaute besorgt zu ihrer Tochter und den anderen Frauen und fragte, „Kann bitte eine von euch dir Tür aufbrechen?"
„Klar…", sagte Bra lässig und drückte die Tür auf. Sie schaute sich verzweifelt um, nur um zu sehen, dass das Fenster offen war und dass… „Pan ist weg!"
„Was?" Fast die gesamte Farbe wich von Bulmas Gesicht. Pan kann nicht weg sein! Wie können sie Hochzeit feiern, wenn eine der Bräute fehlte? Das würde dem Film „Die Braut, die sich nicht traut" eine völlig neue Bedeutung geben! „Bra! Du bleibst hier für den Fall, dass sie zurückkommt!", befahl sie und versuchte dabei ruhig zu bleiben. „Marron, du und Angela schaut in den anderen Räumen, wie Küche, Wohnzimmer und so weiter nach und ich gehe zu den Jungs. Vielleicht haben sie eine Ahnung, wo Pan sein könnte."
Die drei Frauen nickten und Marron und Angela folgen Bulma raus, während Bra im Zimmer blieb. Sie seufzte. Wie konnte Pan das tun? Trunks würde ausrasten, wenn er herausfindet, dass seine Braut weggelaufen ist… Schon wieder! Das sollte eigentlich der glücklichste Tag in ihren Leben sein und dann verschwand sie einfach! Oh Dende, sie hoffte nur, dass Pan nur rausgegangen war, um ein bisschen frische Luft zu schnappen und wieder rechtzeitig zurück sein würde… Das bedeutete innerhalb der nächsten fünfzehn Minuten!
Auf der anderen Seite des Capsule Corporation Hauptgebäudes warteten drei Männer ungeduldig in einem Zimmer darauf, dass die Trauung begann. Einer mit schwarzem Haar, das in alle Richtungen abstand, ging im Zimmer auf und ab und kaute auf den schon kurzen Fingernägeln, was es eigentlich unmöglich machte, auf ihnen zu kauen, aber der Mann bemerkte es nicht, noch machte es ihm etwas aus. Ein weiterer mit lavendelfarbigen Haar saß auf einem Stuhl mit seinem Kopf in seinen Händen vergraben und atmete tief ein und aus um sich zu beruhigen und die Übelkeit loszuwerden. Es half ihm nicht viel, dass der dritte Mann mit dem kurzen schwarzen Haar, der mit verschränkten Armen an einer Wand lehnte, ihn böse anfunkelte. Alle drei waren in feinen schwarzen Anzügen gekleidet.
Ihre Köpfe ruckten auch, als Bulma plötzlich die Tür öffnete und eilig eintrat. „Hat jemand von euch Pan gesehen?", fragte sie besorgt, wobei sie die Zustände von zumindest zwei der drei Männer nicht bemerkte.
„Pan?" Trunks vergaß für einen kurzen Moment die Übelkeit und starrte seine Mutter mit großen Augen an. „Was ist mit ihr?"
Bulma befand sich in der Situation, dass alle drei halb-Saiyajins sie anstarrten. „Sie ist weg und wir können sie nirgends finden…", erzählte sie ihnen.
„Wovon sprichst du? Was meinst du damit, sie ist weg?", fragte Gohan aufgebracht und wandte sich Trunks zu. „Wenn du irgendwas getan hast, sodass sie weggerannt ist, werde ich…", knurrte er und Trunks wand sich unter seinem Blick.
„Hört zu, ihr alle", sagte Bulma streng und platzierte ihre Hände auf ihrer Hüfte. „Wir wissen nicht, ob sie weggerannt ist. Sie könnte genauso gut nur rausgegangen sein um ein bisschen frische Luft zu schnappen. Es steht nur fest, dass sie sich aus dem Bad geschlichen hat. Also, was ich euch jetzt vorschlagen will, ist – Trunks und Goten, ihr zwei geht raus und zum Pfarrer und wartet darauf, dass alles anfängt. Gohan, du folgst ihnen, wartest aber am Anfang vom Gang, da du Pan noch dort herunterleiten sollst. In der Zwischenzeit werde ich Bra sagen, dass sie sich fertig machen soll und dann werde ich Marron und Angela helfen nach ihr zu suchen. Verstanden?" Die drei Männer nickten und verließen, gefolgt von Bulma, das Zimmer.
Besagte Frau saß dort, wo sie nicht gefunden werden wollte – auf dem Dach des Hauptgebäudes von Capsule Corporation. Von dort aus konnte sie alles, was im Hinterhof geschah, perfekt überschauen, aber niemand konnte sie sehen. Ihre Knie waren an ihren Körper herangezogen, sodass das lange weiße Kleid sanft im Wind flog, genauso wie der Schleier auf ihrem Kopf. Das war das Kleid, das ihre Großmutter zu ihrer Hochzeit getragen hatte, und es passte ihr perfekt. Es war wirklich wunderschön. Es hatte keine Träger, aber das Décolleté war, wie der Schleier, mit weißen Stoffrosen geschmückt. Sie trug auch weiße Handschuhe, die über ihre Ellenbogen hinweg gingen, eine weiße Perlenkette und ihr Haar war hochgesteckt. Nur zwei lange Strähnen hingen vor ihren Ohren heraus und ihr neuer, kurzer Pony.
Alle hatten sich auf diesen Tag gefreut. Bras und ihre Hochzeit. Es war eine ziemlich spontane Idee gewesen, eine Doppelhochzeit zu veranstalten, nachdem Goten Bra vor ein paar Monaten einen Antrag gemacht hatte, aber weder Bulma noch ChiChi konnten sich zurückhalten und planten eine riesige Party. Aber nun hatte sie Zweifel… Konnte sie es wirklich tun? Konnte sie diese Hochzeit wirklich durchziehen? Würde sie es schaffen den Rest ihres Lebens mit Trunks zu verbringen?
Um ehrlich zu sein, sie hatte nicht nur Zweifel. Sie hatte Angst… wahnsinnige! Was, wenn es zwischen ihnen nicht funktionierte? Statistiken sagten aus, dass jede dritte Ehe mit einer Scheidung endet. Was, wenn Trunks und ihre Hochzeit eben diese dritte war? Natürlich gab es da noch immer den Bund, aber das half nicht wirklich viel, sie zu beruhigen. Ihr anderes selbst in der anderen Zeit konnte auch ohne Trunks leben. Aber sie musste auch an ihren Sohn denken. Takeo. Würde es besser sein, nicht zu heiraten, als ihn unter der Scheidung seiner Eltern leiden zu lassen? Sie wusste es nicht. Und sie hatte nur noch ein paar Minuten, um über ihre Zukunft zu entscheiden…
Der Mann und die alte Frau auf der schwebenden Kugel hielten direkt über CC an. „Okay, du kennst die regeln", sagte Baba.
Der Mann nickte grinsend. „Ich weiß… Denk dran, das ist nicht das erste Mal, dass ich das hier mache."
„Gut, dann wünsch ihnen alles Gute von mir. Ich sehe dich morgen!" Mit diesen Worten drehte sie sich um und flog weg, wobei sie den Mann alleine ließ.
Er lächelte und fing langsam an, hinabzusteigen. Da sah er sie, ganz alleine auf dem Dach. Besorgt darüber, was sie dort machte, da die Hochzeit in ein paar Minuten anfangen sollte, flog er auf sie zu.
Pan starrte auf den Platz, wo die Trauung abgehalten werden sollte. Trunks und Goten gingen schon nach vorne und ihr Vater stand am Anfang des Ganges. Aber ihr Vater war dort nicht alleine. Vegeta war auch da; offensichtlich wartete er darauf, Bra zum Altar zu führen. Bis vor ein paar Minuten hatte er auf ihren Sohn aufgepasst, bevor ihre Mutter das Baby wieder an sich nahm. Sie ließ ein kleines Lächeln auf ihren Lippen erscheinen. Egal wie sehr er versuchte es abzustreiten, Pan wusste, dass Vegeta seinen Enkel anhimmelte.
Zu tief in ihren Gedanken versunken, hörte sie nie, wie zwei Füße ein paar Meter hinter ihr das Dach berührten. „Hast du Zweifel?"
Diese Stimme riss Pan aus ihren Gedanken. Diese Stimme… Sie kannte sie… Aber… das war nicht möglich… Sie drehte sich schnell um und ihre Augen weiteten sich, als sie sah, wer dort stand. Ihre Augen wurden sofort feucht. „Grandpa?", fragte sie ganz leise.
Goku lächelte sie an. „Hallo Panny…"
„Grandpa!", schrie sie nun, ließ die Freudentränen fließen und schmiss sich in seine Arme, wobei sie ihren Kopf in seinem Anzug vergrub. „Du bist es wirklich…"
„Ja, Panny… Ich bin's…" Er drückte sie sanft weg und hielt sie auf Armlänge. „Wow, schau dich an… Du bist gewachsen… Und du siehst so wunderschön in diesem Kleid aus… Fast genauso wie deine Grandma bei unserer Hochzeit…", erzählte er ihr stolz.
„W-was machst du hier?", schniefte Pan.
Er grinste und kratzte seinen Hinterkopf. „Nun, glaubst du wirklich, dass ich die Hochzeit von meinem jüngsten Sohn und meiner Enkelin verpassen will? Also haben sie mir einen Tag freigegeben…"
„Nur einen Tag?", fragte sie enttäuscht.
„Ich weiß, es ist nicht viel…", stimmte er ihr zu. „Aber das sind nun mal die Regeln des Jenseits… Aber nun, lass uns aufhören über mich zu sprechen… Was machst du hier? Solltest du nicht dort unten sein?", fragte er und wies auf den Hinterhof, wo alle, sogar Bra, jetzt versammelt waren.
„Ich…" Pan zögerte.
„Du was? Hast Angst? Panny, alle haben Angst und Zweifel, wenn der große Tag da ist. Du liebst Trunks, oder?" Pan nickte und schaute noch immer zu den anderen runter. Bulma rannte immer noch umher und wartete darauf, dass sie endlich auftauchte. Es war soweit… „Siehst du? Dann glaube ich nicht, dass es da noch etwas gibt, was dich zurückhält… Denk auch an euren Sohn… Ich meine auch an den aus der Zukunft. Er kam den ganzen weiten Weg zurück in die Vergangenheit um dich und Trunks zusammenzubringen…", sagte Goku und lächelte sie aufmunternd an. Er nahm ihre Hand. „Komm schon, Pan… Sie – Trunks wartet auf dich."
„Okay, Grandpa…" antwortete Pan lächelnd und fühlte sich plötzlich viel besser. Das war einer der Gründe, warum sie ihren Großvater so sehr liebte… Mit seiner fröhlichen, unbekümmerten und immer optimistischen Art die Dinge zu betrachten, schaffte er es immer sie aufzuheitern und ihr Mut zu geben, wenn sie es am meisten brauchte.
Sie lächelten sich an und fingen dann langsam an, zu Boden zu schweben und hinter den anderen zu landen. „Hey!", begrüßte Goku sie, was ihre Aufmerksamkeit auf ihn richtete. „Schaut, wen ich auf dem Dach gefunden habe!"
Gohan, Bulma, Bra und Vegeta drehten sich überrascht um. Sie alle hatten diese Stimme schon seit fast neun Jahren nicht mehr gehört! „Goku!", rief Bulma erstaunt aus, während Vegeta ihn nur angrinste.
„Dad?", fragte Gohan, der nicht wirklich wusste, was er sagen sollte.
„Ja, ich bin's… Aber nun nimm deine wunderschöne Tochter und führe sie zum Altar. Wir reden später. Es gibt immerhin eine Hochzeit zu feiern", sagte Goku fröhlich.
„Goku, warte…", hielt Bulma ihn auf, bevor er sich umwenden konnte um zu der letzten Stuhlreihe zu gehen, wo noch ein paar Plätze frei waren. „In der ersten Reihe ist mein Platz. Setz dich dort hin…"
„Okay Bulma, danke…" Er lächelte sie an und ging dann zu dem Stuhl, den Bulma ihm gezeigt hatte. Als er dort ankam, sah er den Grund, warum sie wollte, dass er sich dort hinsetzte. Er räusperte sich um die Aufmerksamkeit der Frau zu erlangen, die dort saß. „Entschuldigen Sie mich, aber ist der Stuhl noch frei?" Aber die Frau war zu sehr damit beschäftigt in ihre Hände zu weinen, als dass sie den Mann neben sich bemerken würde, also entschloss Goku sich, sich einfach hinzusetzen. Er griff in seine Tasche und nahm ein Taschentuch heraus, welches er ihr vor das Gesicht hielt.
Die Frau bemerkte es und nahm es dankbar an. Nachdem sie ihre Nase ausgeschnaubt hatte, sagte sie, „Danke…", und schaute auf, nur um ein Gesicht vor sich zu haben, von dem sie gedacht hatte, dass sie es für eine sehr lange Zeit nicht wiedersehen würde. „Goku?", fragte sie ungläubig.
Er grinste sie an. „Hallo ChiChi", sagte er sanft.
ChiChi war sprachlos. Goku war hier! Ihr Goku war hier! Das letzte Mal, als sie ihn gesehen hatte, war neun Jahre her und dann hatte er den Körper eines kleinen Kindes. „Bist du es wirklich?", brachte sie endlich über ihre Lippen.
Goku nickte lächelnd, nahm ihre Hand und drückte sie sanft, während er seine andere Hand anhob und einen Finger auf ihre Lippen legte. „Nicht jetzt… Später… Die Trauung wird jeden Moment beginnen."
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Wie auf Befehl erklang der Hochzeitsmarsch, was alle Blicke zum Gang wandern ließ. Besonders die der beiden Bräutigame, die die ganze Zeit mit dem Pfarrer gesprochen hatten. Die ersten, die den Gang hinunterschritten waren Marron und Angela, da sie die Brautjungfern waren. Sie waren alleine, da Trunks und Goten beschlossen hatten, gegenseitig ihre Trauzeugen zu sein. Sie lächelten sie an und die jungen Frauen erwiderten das Lächeln. Trunks konnte fast sein Herz gegen seinen Brustkorb schlagen hören, als er Pan am anderen Ende des Ganges erblickte. Er ließ seinen Blick über die Gäste schweifen und auf der ersten Reihe ruhen. Lächelnd stieß er Goten, der seinen Blick nicht vom Gang wenden konnte, in die Rippen. Überrascht sah Goten sich um und folgte den Blick von seinem Freund, gerade rechtzeitig um den Blick seines Vaters zu treffen, der ihm zuzwinkerte. Er hätte ihn in dem schwarzen Anzug fast nicht erkannt, da das einzige Mal, dass er seinen Vater in so etwas gesehen hatte, bei der Hochzeit von Gohan und Videl gewesen war. Aber das Haar und zuletzt der goldene Heiligenschein, überzeugten ihn, dass sein Vater wirklich zu der Doppelhochzeit von ihm und Pan gekommen war.
Dann wandten sich plötzlich wieder alle Köpfe dem Gang zu, als die erste Braut auf dem Weg zum Altar war. Pan…, dachte Trunks liebevoll, als Gohan sie den Gang hinunterführte. Sein Herz hörte auf zu schlagen in dem Moment, in dem er sie sah. Gott, sie war wunderschön… Er lächelte sie an und all die Nervosität und die Angst, die er vorher gefühlt hatte, war verschwunden. Pan hob ihren Kopf und lächelte ihn fast schüchtern an. Ihre Blicke trennten sich nie bis sie vor Trunks anhielten und Gohan sie nach einem letzten warnenden Blick an Trunks übergab.
Nachdem Pan sich neben Trunks gestellt hatte, machten Vegeta und Bra sich auf den Weg. Gotens Reaktion auf Bra war der von Trunks auf Pan ähnlich, nur dass er, wenn es überhaupt möglich war, noch nervöser war als sein Freund. Er heiratete schließlich Vegetas Prinzessin und er wusste, dass er sich besser nicht mit dem Prinzen der Saiyajins anlegen sollte. Als Goten Bras Hand nahm, warf Vegeta ihm einen ähnlichen Blick zu wie Gohan Trunks zugeworfen hatte und sie wandten sich dann dem Pfarrer zu.
Der Rest der Trauung verlief ziemlich ruhig. Der Pfarrer hatte zu jedem Paar ein paar Worte gesagt, die die Mütter zu Tränen rührten und endlich kam der Moment, auf den alle gewartet hatten.
„Pan Son", sagte der Pfarrer, „willst du Trunks Briefs zu deinem Ehemann nehmen, ihn lieben und ehren in guten wie in schlechten Zeit bis dass der Tod euch scheidet?"
„Ich will", antwortete Pan und lächelte Trunks selbstsicher an.
Der Pfarrer nickte und wandte sich Trunks zu. „Und du, Trunks Briefs, willst du Pan Son zu deiner Ehefrau nehmen, sie lieben und ehren in guten wie in schlechten Zeiten bis dass der Tod euch scheidet?"
Trunks erwiderte Pans Lächeln. „Ich will."
„Okay, und nun zum anderen Paar." Der Pfarrer räusperte sich. „Bra Briefs, willst du Goten Son zu deinem Ehemann nehmen, in lieben und ehren in guten wie in schlechten Zeiten bis dass der Tod euch scheidet?"
„Ich will", sagte Bra, die ihren zukünftigen Ehemann liebevoll anschaute.
„Und du, Goten Son, willst du Bra Briefs zu deiner Ehefrau nehmen, sie lieben und ehren in guten wie in schlechten Zeiten bis dass der Tod euch scheidet?"
„Ich will", antwortete Goten und warf Vegeta einen kurzen Blick zu, der ihn mit einem ausdruckslosen Gesicht anschaute.
„Die Bräutigame dürfen jetzt die Bräute küssen", verkündete der Pfarrer und nicht einmal eine Sekunde später küssten sich die Paare liebevoll und sanft, was ihnen Jubelrufe aller Gäste einbrachte, inklusive einem lauten Heulen von Takeo, der von dem plötzlichen Lärm aufgeweckt wurde.
Am nächsten Tag musste Goku sehr zur Enttäuschung aller anderen wieder gehen. Sie alle waren da um sich von ihm zu verabschieden, sogar die zwei Paare, obwohl sie eigentlich schon in ihren Flitterwochen sein sollten, aber da sowohl Pan als auch Goten noch ein bisschen mehr Zeit mit ihm verbringen wollten, hatte Bulma es geschafft, ihre Flüge bis zu diesem Abend zu verschieben. Das Bild war fast das gleiche, als wie sie sich schon von Mirai Takeo verabschiedet hatten, da nur die engsten Verwandten um in herumstanden, dieses Mal mit Vegeta.
Genau in diesem Moment klammerte ChiChi sich an Gokus Hals, der jetzt seinen berühmt berüchtigten orangen Kampfanzug trug, und schluchzte. Sie wollte ihn nicht gehen lassen. Nicht wieder! „Komm schon, ChiChi", sagte er, als er beruhigend ihren Rücken rieb. „Dieser Abschied ist nicht für immer. Denk einfach nur daran, dass ich dich liebe."
„Ich liebe dich auch…", schniefte sie, als sie sich von ihm löste. Sie zwang sich zu lächeln. „Versprich mir, dass ich dich wiedersehen werde."
Er liebkoste zärtlich ihre Wange und gab ihr einen sanften Kuss auf die Lippen. „Ich verspreche es."
„Goku?", erklang eine heisere Stimme hinter ihm. „Bist du soweit? Es ist Zeit für dich zu gehen."
„Ein paar Minuten noch, Baba", sagte er schnell und wandte sich Goten und Bra zu. „Nun denn, ich glaube es heißt jetzt auf Wiedersehen, Sohn. Kümmere dich gut um deine Mutter für mich, okay?", fragte er und zog seinen Sohn in eine Umarmung.
„Keine Angst, Dad. Auf Wiedersehen", sagte Goten mit Tränen in den Augen.
Dann war Gohan dran. Goku legte seine Hand auf die Schulter seines Sohnes und lächelte ihn an. „Das gleiche gilt für dich, Gohan."
„Ich weiß, Dad. Mach's gut", sagte Gohan mit einem traurigen Lächeln. Egal wie häufig sein Vater starb, zurückkam, wieder starb, zurückkam und dann wieder ging, war er sich sicher, dass er sich nie daran gewöhnen würde.
„Grandpa?", fragte Pan und biss auf ihre Unterlippe, während sie ihren Sohn in ihren Armen hielt. „Musst du wirklich gehen?"
„Oh Panny." Goku umarmte sie. „Du weißt, dass ich muss. Meine Zeit auf der Erde ist abgelaufen und ich bin nur zurückgekommen und zu sehen, wie du und Goten heiratet. Und ich bin glücklich, dass ich das getan habe, so hatte ich die Chance euch alle als Erwachsene zu sehen und meinen kleinen Urenkel zu treffen. Und nun, hör auf zu weinen." Sie lösten sich voneinander und er wischte ihre Tränen fort. Er raufte durch Takeos stacheliges Haar und schaute dann Trunks an. „Kümmere dich um sie, versprich mir das."
„Das werde ich, Goku. Auf wiedersehen", sagte Trunks und legte einen Arm um seine Frau.
Neben ihnen standen Bulma und Vegeta. Aber während Bulma Tränen in ihren Augen hatte, blieb Vegetas Gesicht gleichgültig. „Oh Goku… Es war so schön dich wiederzusehen, aber wir werden dich vermissen", sagte Bulma zu ihm.
„Ich werde euch auch alle vermissen, aber wie ich schon gesagt habe, ist dieser Abschied nicht endgültig", erzählte er ihr, als er auch sie umarmte. Dann kam die letzte Person, von der Goku sich verabschieden musste. „Vegeta", sagte er.
„Kakarotto", war Vegetas Antwort.
„Zu blöd, dass wir nicht dazu gekommen sind zu kämpfen, das hätte ich wirklich gerne gemacht, aber die Zeit war einfach zu knapp… Aber genug davon. Vegeta, ich bitte dich, dich um meine und deine Familie zu kümmern. Wirst du das tun?", wollte Goku wissen. Es sah so aus, als ob Vegeta darüber nachdachte, nickte aber schließlich. Goku grinste und schwebte ein paar Meter in der Luft. „Okay, bis dann! Wir sehen uns wieder, wenn ihr tot seid!" Nachdem er noch einmal zu seiner Familie und seinen Freunden zurückgeschaut hatte, drehte er sich um und flog gefolgt von Uranai Baba fort, wobei er sie noch immer „Auf wiedersehen" in der Ferne rufen hören konnte.
