Disc: Ich besitze keine Rechte an der Serie seaQuest DSV oder seaQuest 2032
und verdiene mit dem Schreiben dieser Geschichte hier auch kein Geld.
Brody by YuryJulian
Leises Schnarchen durchdrang den kleinen Raum. Die regelmäßigen Atemzüge des Deckoffiziers Piccolo und das ab und zu aufklackernde Tippen auf einer kleinen Tastatur eine Koje darüber waren die einzig vernehmbaren Geräusche. Lucas war müde, das konnte man ihm ansehen. Schon gelangweilt war sein Kinn auf die Handfläche gestützt. Der kleine Computer vor ihm leuchtete sein Gesicht an. Ein Außenstehender hätte ihn für einen Geist halten können. Die tiefen Augenringe, die er hatte, verstärkten noch den Eindruck. Darwin war seit geraumer Zeit im Aquatunnel neben ihm und leistete ihm Gesellschaft. Daran hatte sich nie etwas geändert. Egal was sich in der Crew tat, wie die Leben der Menschen sich entwickelten, Darwin würde immer bei Lucas sein. Etwas, das gut war. Es gab nicht nur dem Tier ein Gefühl von Geborgenheit. Es war eine Säule, die alles fest zusammenhielt und von keiner noch so starken Kraft eingerissen werden konnte. Sie beide würden immer zusammen sein. Dafür sorgte der eine wie auch der andere.
Der junge Ensign lag auf dem Bauch. Er war nicht im Internex unterwegs oder spielte Spiele, wie er es früher immer getan hatte. Nein, seit Banaba Island, misstraute er der UEO. Wie alle Regierungen und Vereinigungen gab es auch bei ihr schmutzige Wäsche. Lucas würde sich wesentlich besser fühlen, wenn er wusste, was ihm hier so alles über dem Weg laufen könnte. In den letzten Wochen war er auf mehrere geheime Dateien gestoßen. Viele davon waren gut versteckt gewesen, codiert oder gar über mehrere Dateien verteilt gewesen. Manche von ihnen tarnten sich als harmlose Personaldateien, Forschungsberichte und was er nicht schon alles gefunden hatte. Vieles davon interessierte ihn jedoch nicht. Es waren die üblichen schmutzigen Sachen, die es überall auch zu finden gab. Schwarzgelder, Schmierereien und Manipulationen. Einige der Berater McGaths beispielsweise waren eingeschleust worden um die Interessen einer ganz bestimmten Nation vertreten zu sehen. Anscheinend vertraute man der UEO nicht genug. Alles in allem aber etwas recht harmloses. Von einigen dieser Sachen konnte sich sogar mal ein Vorteil für ihn ergeben.
Da er eigentlich einen vollen Systemzugriff vom Generalsekretär persönlich erhalten hatte, wäre es ihm ein leichtes gewesen, einige der Dateien auch so zu öffnen. Leider gab es nur das Problem, dass ausgerechnet dieser Code, eine Spur hinter lässt. Auf diese Weise wurde er kontrolliert. Es machte ihm aber nichts aus, sich hier durch die Datenbanken hacken zu müssen. Schließlich war es nicht umsonst sein ausgemachtes Hobby. Auf die Weise konnte er auch endlich seine Fertigkeiten wieder ein wenig auffrischen. Nach der Rückkehr von Hyperion war dies nicht so oft möglich gewesen. Der Militärdienst hatte ihn vollkommen eingenommen und auch seine wissenschaftliche Aufgabe auf diesem Boot, forderte ihn. Ihm blieb so gut wie nie die Möglichkeit sich offiziell bei einer Mission in etwas ein zu hacken. Hudson benötigte diese Art von Informationsbeschaffung nicht. Außerdem hatte sich bisher auch kaum jemals eine entsprechende Gelegenheit dazu ergeben. Entweder es war klar oder aber, Lucas konnte es über seine ihm zu Verfügung stehenden Codes öffnen.
Das Laufwerk fuhr leise auf. Die Datendisk war schon wieder voll. Gähnend holte er hinter eines der Rohre neben seiner Koje eine kleine Plastikhülle hervor. Schon vorher war ihm bewusst gewesen, dass ihm der Speicher nicht reichen würde und er hatte für Ersatz gesorgt. Sobald die neue drinnen war und der Computer die Bestätigung für den Fortgang seiner automatischen Speicherung aller neuen Daten gab, ging er weiter die Dateien durch. Am gestrigen Abend war er auf eine ganz neue Unterdatei gestoßen. Hier wurde es schon interessanter. Manche ehemalige Topleute wurden in Experimente verstrickt. Diese Daten waren in medizinischer Hinsicht ausführlicher als manche Personalakte. Er gähnte herzhaft und fuhr weiter die Liste herunter. Diese Akten hatte er schon alle gesehen gehabt, doch dann hielt er inne. Einer der Dateinamen stimmte mit einem Namen überein, den er sehr wohl kannte. Lucas schlug die Decke zurück und setzte sich hin, den Computer nahm er sich auf den Schoß. Langsam las er Wort für Wort, was in der Akte stand. „Das ist doch nicht möglich."sagte er, als er fast am Ende war.
Nachdenklich sah er zur Seite. Der Delphin blickte ihn an. Der Vocoder befand sich auf dem Seedeck. Im Moment würde er nicht mit ihm reden können. Aber er wollte es auch nicht. Diese Information musste er genau durch gehen. Eine Entscheidung, wie er damit umgehen sollte, musste gefällt werden. Sollte er es melden? Sollte er dem Captain davon Bericht erstatten? Das brachte jedoch wiederum die Frage von Hudson auf, wieso er davon erfahren habe. Weshalb sein Wissenschaftsoffizier die Nächte dazu nutzte in den UEO Datenbänken herum zu wühlen. Soweit war seine Vergangenheit schon bekannt, als dass er sich heraus reden könnte.
So leise wie möglich versuchte er aus seiner Koje zu steigen. Auf dem Schreibtisch mussten irgendwo noch andere Datendisks liegen. Durch das Licht der Röhre fiel ein wenig Licht in den Raum und er konnte einigermaßen sehen. Dann fand er sie und als er mit ihr wieder in sein Schlaflager zurück gekehrt war, wechselte er diese gegen die bereits eingelegte aus. Diese eine ganz bestimmte Datei musste separat gespeichert werden. Der junge Ensign schütze sie durch einen dreifachen Leseschutz. Dazu speicherte er die Datei im versteckten Modus, der nicht angezeigt wird. Man musste schon einen ganz bestimmten Befehl eingeben, um an diese heran zu kommen. Sobald das vollbracht war, holte er sie wieder aus dem Laufwerk und tat sie in die kleine Plastikhülle zurück. Er fuhr den Computer herunter und legte ihn auf das Bord ans Kopfende seines Bettes. Die Disk selber behielt er in der linken Hand. Lucas legte sich auf den Rücken, zog die Decke bis zur Brust und betrachtete den Datenspeicher. Solche Sachen konnten bei manchen Leuten Millionen wert sein. Für ihn war es im Moment aber eher eine Gewissensfrage, was er mit genau jener Information anstellen sollte.
To be continued...
Brody by YuryJulian
Leises Schnarchen durchdrang den kleinen Raum. Die regelmäßigen Atemzüge des Deckoffiziers Piccolo und das ab und zu aufklackernde Tippen auf einer kleinen Tastatur eine Koje darüber waren die einzig vernehmbaren Geräusche. Lucas war müde, das konnte man ihm ansehen. Schon gelangweilt war sein Kinn auf die Handfläche gestützt. Der kleine Computer vor ihm leuchtete sein Gesicht an. Ein Außenstehender hätte ihn für einen Geist halten können. Die tiefen Augenringe, die er hatte, verstärkten noch den Eindruck. Darwin war seit geraumer Zeit im Aquatunnel neben ihm und leistete ihm Gesellschaft. Daran hatte sich nie etwas geändert. Egal was sich in der Crew tat, wie die Leben der Menschen sich entwickelten, Darwin würde immer bei Lucas sein. Etwas, das gut war. Es gab nicht nur dem Tier ein Gefühl von Geborgenheit. Es war eine Säule, die alles fest zusammenhielt und von keiner noch so starken Kraft eingerissen werden konnte. Sie beide würden immer zusammen sein. Dafür sorgte der eine wie auch der andere.
Der junge Ensign lag auf dem Bauch. Er war nicht im Internex unterwegs oder spielte Spiele, wie er es früher immer getan hatte. Nein, seit Banaba Island, misstraute er der UEO. Wie alle Regierungen und Vereinigungen gab es auch bei ihr schmutzige Wäsche. Lucas würde sich wesentlich besser fühlen, wenn er wusste, was ihm hier so alles über dem Weg laufen könnte. In den letzten Wochen war er auf mehrere geheime Dateien gestoßen. Viele davon waren gut versteckt gewesen, codiert oder gar über mehrere Dateien verteilt gewesen. Manche von ihnen tarnten sich als harmlose Personaldateien, Forschungsberichte und was er nicht schon alles gefunden hatte. Vieles davon interessierte ihn jedoch nicht. Es waren die üblichen schmutzigen Sachen, die es überall auch zu finden gab. Schwarzgelder, Schmierereien und Manipulationen. Einige der Berater McGaths beispielsweise waren eingeschleust worden um die Interessen einer ganz bestimmten Nation vertreten zu sehen. Anscheinend vertraute man der UEO nicht genug. Alles in allem aber etwas recht harmloses. Von einigen dieser Sachen konnte sich sogar mal ein Vorteil für ihn ergeben.
Da er eigentlich einen vollen Systemzugriff vom Generalsekretär persönlich erhalten hatte, wäre es ihm ein leichtes gewesen, einige der Dateien auch so zu öffnen. Leider gab es nur das Problem, dass ausgerechnet dieser Code, eine Spur hinter lässt. Auf diese Weise wurde er kontrolliert. Es machte ihm aber nichts aus, sich hier durch die Datenbanken hacken zu müssen. Schließlich war es nicht umsonst sein ausgemachtes Hobby. Auf die Weise konnte er auch endlich seine Fertigkeiten wieder ein wenig auffrischen. Nach der Rückkehr von Hyperion war dies nicht so oft möglich gewesen. Der Militärdienst hatte ihn vollkommen eingenommen und auch seine wissenschaftliche Aufgabe auf diesem Boot, forderte ihn. Ihm blieb so gut wie nie die Möglichkeit sich offiziell bei einer Mission in etwas ein zu hacken. Hudson benötigte diese Art von Informationsbeschaffung nicht. Außerdem hatte sich bisher auch kaum jemals eine entsprechende Gelegenheit dazu ergeben. Entweder es war klar oder aber, Lucas konnte es über seine ihm zu Verfügung stehenden Codes öffnen.
Das Laufwerk fuhr leise auf. Die Datendisk war schon wieder voll. Gähnend holte er hinter eines der Rohre neben seiner Koje eine kleine Plastikhülle hervor. Schon vorher war ihm bewusst gewesen, dass ihm der Speicher nicht reichen würde und er hatte für Ersatz gesorgt. Sobald die neue drinnen war und der Computer die Bestätigung für den Fortgang seiner automatischen Speicherung aller neuen Daten gab, ging er weiter die Dateien durch. Am gestrigen Abend war er auf eine ganz neue Unterdatei gestoßen. Hier wurde es schon interessanter. Manche ehemalige Topleute wurden in Experimente verstrickt. Diese Daten waren in medizinischer Hinsicht ausführlicher als manche Personalakte. Er gähnte herzhaft und fuhr weiter die Liste herunter. Diese Akten hatte er schon alle gesehen gehabt, doch dann hielt er inne. Einer der Dateinamen stimmte mit einem Namen überein, den er sehr wohl kannte. Lucas schlug die Decke zurück und setzte sich hin, den Computer nahm er sich auf den Schoß. Langsam las er Wort für Wort, was in der Akte stand. „Das ist doch nicht möglich."sagte er, als er fast am Ende war.
Nachdenklich sah er zur Seite. Der Delphin blickte ihn an. Der Vocoder befand sich auf dem Seedeck. Im Moment würde er nicht mit ihm reden können. Aber er wollte es auch nicht. Diese Information musste er genau durch gehen. Eine Entscheidung, wie er damit umgehen sollte, musste gefällt werden. Sollte er es melden? Sollte er dem Captain davon Bericht erstatten? Das brachte jedoch wiederum die Frage von Hudson auf, wieso er davon erfahren habe. Weshalb sein Wissenschaftsoffizier die Nächte dazu nutzte in den UEO Datenbänken herum zu wühlen. Soweit war seine Vergangenheit schon bekannt, als dass er sich heraus reden könnte.
So leise wie möglich versuchte er aus seiner Koje zu steigen. Auf dem Schreibtisch mussten irgendwo noch andere Datendisks liegen. Durch das Licht der Röhre fiel ein wenig Licht in den Raum und er konnte einigermaßen sehen. Dann fand er sie und als er mit ihr wieder in sein Schlaflager zurück gekehrt war, wechselte er diese gegen die bereits eingelegte aus. Diese eine ganz bestimmte Datei musste separat gespeichert werden. Der junge Ensign schütze sie durch einen dreifachen Leseschutz. Dazu speicherte er die Datei im versteckten Modus, der nicht angezeigt wird. Man musste schon einen ganz bestimmten Befehl eingeben, um an diese heran zu kommen. Sobald das vollbracht war, holte er sie wieder aus dem Laufwerk und tat sie in die kleine Plastikhülle zurück. Er fuhr den Computer herunter und legte ihn auf das Bord ans Kopfende seines Bettes. Die Disk selber behielt er in der linken Hand. Lucas legte sich auf den Rücken, zog die Decke bis zur Brust und betrachtete den Datenspeicher. Solche Sachen konnten bei manchen Leuten Millionen wert sein. Für ihn war es im Moment aber eher eine Gewissensfrage, was er mit genau jener Information anstellen sollte.
To be continued...
