A/N: heyo! *waves* da bin ich wieder. *g* ich weiß, es hat mal wieder lange gedauert, aber ich kann nicht anders, wirklich nicht. Es kam einfach immer wieder etwas dazwischen. Ich wollte das Chapter ja so um den Montag herum onstellen, aber am Sonntag wurde ich krank und konnte nicht schreiben, Montags habe ich bis 4 Schule und musste danach arbeiten und Dienstag ging es mir wieder scheiße, also wieder nichts. Und heute müsste ich eigentlich Reli für die Schule machen, aber ich fand es wichtiger, dass ich das endlich fertig habe und ihr nicht mehr allzu lange warten müsst.
Zu dem Chapter kann ich sagen, dass es das längste von 'Lost Memoies' geworden ist und ich denke, dass ich es nie wieder schaffen werde, etwas so langes zu schreiben, abgesehen von 'Die by my hand' was noch länger war *g* Lest auch bitte das, es ist mal was anderes von mir, nichts fröhliches...
Ähm, was gibt's noch zu sagen? Ich hab versucht, so wie immer alle Fehler rauszuschmeißen, aber ich weiß nicht, ob ich es geschafft habe. Ich habe immer noch keine Beta, es erbarmt sich einfach niemand meiner... *sniffles* Außer Herm, die sich dann immer spät abends, oder kann man schon nachts sagenß *g* sich noch meine Arbeiten antut. Würde mich über Reviews freuen, bye bis zum nächten Mal *waves*
A/N2: Uuuuund, ein riesen Dankeschön und *megaknuddel* geht raus an: Herm (mein schatzimausi *g*), LiaTonks, SweetDreams, und MaxCat.
Wie immer habt ihr mich glücklich gemacht, was für mich das wichtigste auf der Welt ist! Love you all!
Lost Memories - Witness of HateChapter 6
Stumm gingen die beiden jungen Männer nebeneinander her. Draco blickte immer wieder verstohlen zu Harry, um eine Reaktion an seinem Gesicht abzulesen. Der Engel war wieder in seinen Starrezustand zurückgekehrt. Nichts zeugte mehr davon, dass er noch geistig unter den Menschen verweilte.
Auch wenn es Draco wehtat und er etwas dagegen unternehmen wollte, so fühlte er auch, dass Harry etwas Zeit brauchte... aber er hatte doch schon den ganzen Tag über geschwiegen, was hatte er denn?
Als sie in ihren Räumlichkeiten ankamen, ging Harry ohne Worte ins Badezimmer. Draco zögerte noch einen Augenblick, aber folgte ihm dann.
Auch im Badezimmer wurde er von Harry ignoriert. Der schwarzhaarige Junge machte sich schnell und leise fertig und verschwand schon im Schafzimmer.
Draco wollte eigentlich noch nicht zu Bett, doch da er nicht ohne seinen Engel sein wollte, stiel auch er sich leise ins Zimmer, um Harry ja nicht zu stören. Dieser war auch schon im Bett und hatte die Augen geschlossen.
Da Harry auf dem linken Bett lag, ging Draco zum rechten und setzte sich auf die Bettkante. Eine geraume Weile beobachtet er die Gestalt von Harry und bemerkte, dass der schwarzhaarige Junge noch nicht eingeschlafen ist. Er wunderte sich, warum Harry nicht mit ihm sprach. Noch vor dem Essen schien er wieder normal zu sein und dann plötzlich wieder verschlossen. Draco zweifelte daran, ob er den Panzer, den sein Engel um sich hatte, jemals knacken könnte..
Mit diesen und ähnlichen Gedanken fiel Draco dann doch in einen unruhigen Schlaf.
~*~*~*~ Traum ~*~*~*~
Alles war Dunkel. Er konnte sich an so eine Dunkelheit nicht erinnern. Es war schrecklich... als ob es versuchen würde ihn zu verschlucken.
"Bringt ihn her," zischte eine dunkle Stimme.
Und schon wurde er von Händen gepackt. Er konnte immer noch nichts sehen, aber die Dunkelheit schien nicht mehr so schlimm, es wurde sogar heller. Aber bevor er sich weiter über diese Tatsache freuen konnte, wurde er von den Händen grob auf den Boden gedrückt.
"Nun, junger Malfoy. Bist du jetzt bereit, mir zu folgen?" Es war dieselbe Stimme, die befohlen hatte, ihn zu holen.
Draco traute sich kaum, den Kopf zu heben. Und erst jetzt spürte er, dass ihm der ganze Körper schmerzte. Was war passiert, warum war er hier? Und vor allem, wer war der Mann, vor dem er auf dem Boden lag?
"Willst du unserem Meister nicht antworten, du Schandfleck?" Diese Stimme... Sie kam ihm irgendwie bekannt vor. Nun erblickte er auch die Person, der sie gehörte. Wer war dieser Mann? Er sah ihm ähnlich... verdammt, diese Amnesie!
Er wollte etwas sagen, aber konnte seinen Mund nicht öffnen. Die Gesichter, die ihn anstarrten verzerrten sich und der Mann, der als erster gesprochen hatte sagte:
"Dein Sohn ist eine wirkliche Schande, Lucius. Meine Geduld geht langsam zu Ende." Damit hob er seinen Zauberstab und flüsterte "Crucio"
Es war grausam, das Schlimmste, was er jemals erlebt hatte. Er konnte diese Schmerzen mit kaum etwas vergleichen. Es fühlte sich so an, als ob seine Knochen aus Glas gewesen wären und nun zu unzähligen kleinen Splittern explodiert wären. Und Draco schrie...
~*~*~*~ Traum Ende ~*~*~*~
Harry schreckte aus seinem Schlaf hoch. Was war das? Und dann hörte er es noch einmal. Es war ein markerschütternder Schrei und er kam direkt von Draco.
Harry rannte sofort zu dem blonden Jungen und schüttelte ihn an der Schulter. Der Junge schrie immer noch und Harry wusste nicht, wie er ihn wach bekommen sollte, denn er reagierte einfach auf nichts. Also schlug er ihm kräftig mit der flachen Hand ins Gesicht und das erzielte die gewünschte Wirkung, denn Draco wachte auf.
Draco, dessen Augen die pure Angst widerspiegelten, die er erlebt hatte, schaute erst völlig verängstigt zu Harry, doch als er den Gryffindor erkannte, warf er sich ihm an den Hals und klammerte sich an ihn.
"Was ist passiert, Draco?" wollte der Gryffindor wissen, doch Draco antwortete nicht sondern, klammerte sich nur noch mehr an ihn.
Harry konnte sich nicht helfen, er machte sich Sorgen. Er hatte den Slytherin noch nie in so einer Fassung gesehen. Nicht mal, als damals sein Vater wegen ihm nach Azkaban kam.
Doch Lucius Malfoy hatte es nach kurzer Zeit wieder geschafft, rauszukommen, ohne dass die Dementoren einen großen Schaden bei ihm anrichten konnten. Er wurde freigesprochen. Harry wusste nicht, wie es Lucius geschafft hatte, aber der Orden war sich sicher, dass es etwas mit Voldemort zu tun hatte. Severus hatte so etwas angedeutet bei einem der Versammlungen.
"Hast du etwas Schlimmes geträumt?" fragte er nach einer Weile. Draco nickte, doch er redete immer noch nicht.
"Willst du mir nicht sagen, wovon du geträumt hast?" versuchte Harry den blonden Jungen dazu zu bringen zu sprechen. Doch vergebens.
Dann, langsam aber sicher hörte auch sein Zittern auf und er kuschelte sich dann einfach nur noch an Harry heran.
Harry, der froh war, dass Draco sich wieder beruhigt hatte, wollte aufstehen, doch der andere verhinderte es.
"Nein, bitte. Ich will nicht allein sein." Jedoch schaute er dabei nicht auf. Als Harry ansetzte zu widersprechen, verstärkte sich Dracos Griff.
"Ich will, ...dass du bei mir bleibst...!"
Harry konnte nun in Dracos bittende Augen sehen. Er sah immer noch die Angst, sie war noch nicht ganz verschwunden. Also, blieb er bei Draco sitzen und der blonde Junge schlang seine Arme um Harry, als ob er Angst hätte, dass er verschwinden würde, wenn er seinen Griff lockern würde.
Harry hatte vor aufzustehen, nachdem der Slytherin eingeschlafen war, doch auch er konnte sich nicht lange wach halten, er musste dem anstrengenden Tag seinen Tribut zollen.
~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~
Warme Sonnenstrahlen kitzelten ihn und weckten Harry langsam auf. Es war eine angenehme Art aufzustehen. Dieses Gefühl der Wärme, die ihn umschlang, war einfach göttlich.
Die ihn umschlang...? Entsetzt schlug Harry die Augen auf. Das war kein Gefühl, das waren echte Arme, die ihn umschlangen und ihn wärmten. Er blickte kurz über seine Schulter und erkannte Draco, der sich von hinten an ihn presste und fest umarmte. Harry fand die Situation sehr unangenehm und wollte sich befreien, doch Draco lies es einfach nicht zu.
Also blieb Harry keine andere Wahl, als den anderen Jungen aufzuwecken. Obwohl er sich etwas sträubte, der Junge sah so friedlich und glücklich aus. Wenn er sich da an gestern Nacht erinnerte, wollte er es lieber doch nicht tun.
Er lag wieder für eine Weile still und genoss es so gehalten zu werden, als sich dann seine Blase meldete. Er drehte sich etwas in Dracos Umarmung und sprach leise zu ihm.
"Draco. hey, Draco?" Der Slytherin rührte sich nicht. "Draco!" Dieses Mal versuchte Harry ihn an der Schulter zu rütteln. Draco bewegte sich kurz und murrte dann: "Was is denn? Ich lieg' grad so bequem..." und presste Harry noch ein bisschen an seinen Körper.
Harry, der ganz dringend auf die Toilette musste, wurde nun drängender.
"Draco, bitte. Es ist dringend, ich muss aufs Klo."
"Dann geh doch," kam die Antwort von Draco.
"Wie denn, wenn du mich so fest umklammerst. Vor allem? Warum umklammerst du mich, bitte schön?" fragte Harry entsetzt. Es war ihm nicht so schlimm vorgekommen, als Draco geschlafen hatte, aber nachdem der Junge nun erwacht war, war es Harry doch etwas peinlich, von ihm in den Armen gehalten zu werden.
Draco schlug die Augen auf und lächelte Harry glücklich an.
"Ich weiß nicht mehr, aber es muss etwas Gutes gewesen sein, wenn ich meinem Engel so nah sein kann." Er sah Harry tief in die Augen, als er dies sagte. Damit jagte er Harry aber auch Schauer über den Rücken, was er auch bemerkte, weil er seine Arme immer noch um ihn hatte. Er lachte ein ehrliches und tiefes Lachen, das Harry gefangen zu nehmen schien... doch dann erinnerte er sich an die gestrige Nacht und riss sich aus seiner Starre und löste mit einem Ruck Dracos Armen.
"Ich möchte, dass du mir erzählst, was du gestern geträumt hast," sagte er mit ernster Stimme.
Draco, der Harrys plötzlichen und erneutem Sinneswandel wieder nicht folgen konnte, schaute sein Gegenüber erst Mal verwirrt an.
Und dann kamen die Erinnerungen. Der dunkle Ort, die zwei Männer, der eine hatte auf ihn den Crucio ausgesprochen. Es hatte ihm höllisch wehgetan. Die schmerzen waren schrecklich gewesen. Kaum, dass er an sie dachte, fing er auch an zu zittern. Harry, der nicht mit ansehen konnte, dass es jemandem schlecht ging, lehnte sich wieder zu Draco um nahm ihn in die Arme. Wieder klammerte der sich an Harry.
"Shhh, es ist ok, Draco. Es war nur ein Traum," versuchte er den verängstigten Jungen zu beruhigen.
"Es... es war... schrecklich, Harry. Das kann nicht nur ein Traum gewesen sein. Die Schmerzen... sie waren schrecklich. Ich habe sie körperlich gespürt, es tat so sehr weh..." stammelte Draco.
"Dir wird niemand mehr weh tun, Draco. Es war nur ein Traum... ein böser Alptraum..."
Dieser Draco erinnerte Harry an sich selbst. Immer wenn er Visionen gehabt hatte, hatte er sich gewünscht, es würde jemanden geben, der ihn in die Arme nehmen und ihn trösten würde. Jemand, der ihm erzählen würde, dass es nur ein Traum war und ihm nichts anhaben konnte. Er wusste zwar nicht, was genau der Junge geträumt hatte, aber er wollte einfach nicht, dass es ihm weiterhin schlecht ging. Er tat einfach das, von dem er immer gewünscht hatte, dass man es ihm tat.
~*~*~*~*~
Als sich Draco wieder beruhigt hatte, bedankte er sich bei Harry und verschwand eilig ins Badezimmer. Harry schaute ihm kopfschüttelnd nach, erinnerte sich dann wieder an seine Blase und lief dann selber ins Badezimmer.
Er wollte heute morgen nicht in der großen Halle essen. Er mochte es einfach nicht, von allen angesehen zu werden. Dumbledore hatte doch erklärt, was mit Draco passiert war, warum also mussten sie ihn so anscheuen, als ob er die neueste Attraktion in einem Zirkus sei?
Er packte Draco am Arm, als dieser die Türen zu großen Halle öffnen wollte und zerrte ihn in Richtung Küche fort.
"Wo wollen wir denn hin? Ich habe Hunger!" quengelte Draco.
"Wir gehen ja auch Essen," war Harrys Antwort.
"Aber die große Halle..."
"Wie gehen in die Küche. Ich mag die große Halle zur Zeit einfach nicht," begründete Harry die Wahl ihres heutigen Speiseorts.
Draco runzelte die Stirn, folgte Harry aber nichts desto Trotz. Er konnte sich an manche Sachen in Hogwarts erinnern, aber er hatte keine Ahnung, wo die Küche war.
Sie gingen eine kurze Weile, bis sie ein Bild erreichten, mit einem Obstkorb drauf. Harry kitzelte die Weintrauben darin und eine Tür öffnete sich aus der Wand.
"Immer herein," wies Harry Draco an und der Junge folgte der Aufforderung nur zu gerne. Die Küche war unglaublich groß. Sie war voller Hauselfen, die an vier langen Tischen hin und her huschten, etwas auf die Tische stellten, das sofort verschwand.
Kaum, dass sie die Küche betraten hatten, kam auch schon eine Elfe angelaufen.
"Was kann ich für die Sirs tun?" fragte sie mit ihrer piepsigen Stimme.
"Kannst du Dobby bitte sagen, dass Harry Potter da ist, das wäre alles."
"Jawohl, Sir!" und schon verschwand sie und dafür tauchte Dobby auf.
"Harry Potter, Sir, was kann..." fing der Elf an, doch er stockte mitten in seinem Satz und seine Augen weiteten sich bei dem Anblick von Harrys Begleitung.
Harry, der Dobbys Blick bemerkt hatte, beeilte sich mit der Erklärung.
"Er ist ok, Dobby. Er kann sich an nichts mehr erinnern, also wird er dir auch nichts tun, vertrau mir." Genau in dem Augenblick schaute Draco auch zu Dobby und lächelte den Hauselfen freundlich an. Er streckte ihm die Hand entgegen.
"Hi, ich bin Draco."
Dobby schaute seinen ehemaligen Meister mit aufgerissenen Augen an und schüttelte zögerlich die ihm dargebotene Hand. Draco lies sie wieder los und wandte sich an Harry.
"Harry, wann essen wir denn endlich? Ich verhungere und du unterhältst dich mit den Elfen," dabei zog er eine Schnute, die der Gryffindor noch nie bei dem Slytherin kannte. Und es gefiel ihm.
"Es tut mir so unendlich Leid, Draco. Wie konnte ich dich nur vergessen..."
"Ich weiß, es ist eigentlich unmöglich," grinste der Slytherin schelmisch.
Harry schlug Draco spielerisch auf die Schulter und drehte sich zu Dobby, der die beiden mit großen ungläubigen Augen ansah.
"Wie hätten gerne ein Frühstück für zwei. Eier mit Speck, Sandwichs mit Käse, Aufschnitt und Salatblättern und zwei Gläser Milch," sagte er zu dem Hauselfen und drehte sich zu Draco.
"Ist das ok für dich?"
"Sicher, kein Problem. In so einer Situation könnte ich alles verschlingen," lachte er dieses befreite Lachen, welches Harry unglaublich gefiel.
Dobby verschwand und kam mit andern Elfen, alle beladen mit Tablettes zurück. Die beiden Jungen setzten sich hin, aßen und unterheilten sich miteinander.
Nach dem Essen machten sie sich auf den Weg zu 'Geschichte der Zauberei'. Harry fragte sich, wie der Unterricht sein würde, da dieses Mal Draco bei ihm war.
An der Tür zum Klassenzimmer warteten zwei Personen, denen Harry am liebsten aus dem Weg gegangen wäre. Er wollte einfach nichts erklären, sondern nur sein Leben weiterführen.
Als Ron und Hermine die beiden Jungen entdeckten, liefen sie sofort zu ihnen.
"Harry, Kumpel, wir haben dich überall gesucht. Wo warst du denn?" fragte ein aufgerachter Ron.
"Wir waren essen."
"Wir meinen gestern, nach dem Abendessen. Wir wollten mit dir über das sprechen, was Dumbledore in der Halle gesagt hat. So war es doch gar nicht. Was ist los, warum hat er nicht einfach die Wahrheit gesagt," drängte nun auch Hermine zu wissen.
"Seid ihr Harrys Freunde? Hallo, ich bin Draco," machte sich Draco bemerkbar. Er hasste es, wenn man ihn ignorierte.
Ron und Hermine wussten zwar von Dracos Amnesie, waren aber beide trotzdem geschockt, als er sich so freundlich zu Wort meldete. Hermine überwandt ihren Schock als erste und reichte Draco die Hand.
"Ja, das sind wir. Ich bin Hermine Granger und das hier ist Ron Weasley."
"Ähm, Leute, wir kommen zu spät zu 'Geschichte der Zauberei'. In der Pause erzähle ich euch dann, was passiert ist, ok?" fragte Harry und ging ins Klassenzimmer, als seine beiden Freunde nickten.
Im Klassenraum angekommen, setzte sich Draco neben Harry, was allgemein für Aufruhr sorgte, da die Gryffindors eigentlich mit den Rawenclaws Unterricht hatten. Hermine erinnerte den Kurs noch einmal daran, was Professor Dumbledore gesagt hatte und die Klasse schwieg. Trotzdem wurden Harry und Draco immer wieder Blicke zugeworfen von Schülern, die sich fragten, wie es möglich war, dass Draco sich nur an Harry erinnern konnte und an niemanden sonst.
Harry ignorierte alle Blicke und beschäftigte sich mit Draco. Dieser war zu seiner Verwunderung ein sehr lustiger Mensch, mit dem es Spaß machte, sich zu unterhalten, welches er auch die ganze Unterrichtsstunde über leise tat.
In der Pause erzählte er wie versprochen seinen beiden Freunden was passiert war und warum sie sich geeinigt hatten, eine andere Story zu erzählen.
"Das ist sehr klug von Dumbledore," sagte Hermine gerade. "Es stimmt ja, wir wissen nicht, was wirklich passiert ist. Und wie wollt ihr es nun schaffen, dass Draco seine Erinnerungen wiederbekommt?"
"Nun," fing Harry verlegen an. "So genau weiß ich es auch noch nicht. Wir sollen einfach viel Zeit miteinander verbringen."
"Aha," kam eine nicht sehr hilfreiche Antwort von Ron.
"Wir werden dir schon helfen, Harry. Wir lassen dich nicht hängen oder Ron?"
"Was, wo, wie bitte? Wieso sollten... autsch. Hey, das tat weh!" kreischte Ron an Hermine gewandt.
"Hör auf, solch ein Baby zu sein. Wir sind Harrys Freunde und helfen ihm natürlich."
"Äh ja, sicher." Ron, der Hermines Temperament sehr gut kannte, wollte das Mädchen nicht unnötig reizen.
"Sollten wir nicht langsam los? Gleich fängt Zaubertränke an," lenkte er deshalb Hermines Aufmerksamkeit von sich auf den Unterricht, was ihm auch fabelhaft gelang.
Hermine schaute kurz auf ihre Uhr, kreischte auf und lief die anderen hinter sich her ziehend in die Kerker.
Sie schafften es gerade noch, bevor auch Snape mit rauschendem Umhang in die Klasse kam.
"Wir werden heute den Trank brauen, der Mr.Ma... Draco in seine jetzige Situation gebracht hat. Den Gedankenverwirrungstrank. Natürlich wird er nicht so potent sein, wie der von Draco, wir wollen doch nicht, dass sie alle mit der selben Krankheit enden, nicht wahr?" An dieser Stelle schaute er sich hämisch grinsend in der Klasse um.
"Die Anleitung steht an der Tafel und jetzt an die Arbeit." Mit einem kurzen Wink seines Zauberstabes erschien die Anleitung an der Tafel und die Schüler fingen an, ihre Sachen vorzubereiten.
Professor Snape hatte am Anfang des Jahres Partner ausgelost, in denen sie bis zu ihren Endexamen zusammen arbeiten mussten. Es war pures Glück, dass Harry schon am Anfang des Jahres das Pech gehabt hatte, mit Draco gepaart zu werden.
Draco trieb die ganze Stunde über Schabernack, was Snape überhaupt nicht gefiel. Er wollte dem Jungen Punkte abziehen, konnte es aber nicht, weil es immer noch dem Hause Slytherin angerechnet wurde. Die dumme Idee von Dumbledore. Also suchte er die Fehler, wie immer bei seinem Lieblingsopfer, Harry Potter.
"Potter, passen Sie auf, was Sie da machen. Wollen Sie die ganze Klasse in die Luft jagen?" knurrte Snape. Doch bevor Harry ansetzen konnte, sich zu verteidigen, sprach Draco dazwischen.
"Sir, Harry hat nichts gemacht. Es war meine Schuld!" Alle Schüler sogen scharf die Luft ein. Draco hatte es gewagt, Professor Snape zu widersprechen und war dann auch noch frech genug, Harry Potter zu verteidigen. 'Das ist sein Ende' dachten die meisten Schüler, doch sie wurden überrascht.
"Wie Sie meinen, Draco. Passen Sie bitte besser auf. Und Potter, ich möchte, dass Sie nach der Stunde noch hier bleiben," antwortete Snape, statt Draco zur Schnecke zu machen.
"Aber, Sir, ich..." weiter kam Harry nicht.
"Kein aber, Potter. Nach der Stunde bleiben Sie hier! Und jetzt zurück an die Arbeit," polterte er.
Alle Schüler wandten sich wieder ihren Tränken zu. Am Ende der Stunde atmeten sie auf, weil Draco nichts mehr angestellt hatte und verschwanden alle, nachdem sie eine Probe bei Snape abgeliefert hatten.
Hermine und Ron blieben noch im Raum, falls Harry ihre Unterstützung brauchen würde.
Snape fing sofort an, ohne Umschweife.
"Potter, Sie verdammter Vollidiot. Sie sollen Draco helfen, seine Erinnerung zurück zu kriegen und sich nicht mit ihm anfreunden. Mir ist zu Ohren gekommen, dass Sie beide großen Spaß im 'Geschichtsunterricht' hatten. Also, hören Sie mir gut zu: Beeilen Sie sich einfach, ist das klar? Es ist eine Schande mit ansehen zu müssen, wie einer meiner Schüler wie ein Hund hinter ihnen herdackelt. Es reicht schon, dass Weasley das tut. Also tun Sie, was nötig ist, damit er wieder ein anständiger Slytherin wird. Und hören Sie auf, in meinem Unterricht Schabernack zu treiben oder ich ziehe ihnen sämtliche Hauspunkte ab. Haben wir uns verstanden?" Snape hatte durch seinen ganzen Vortrag über geschrieen. Harrys Ohren hallten immer noch.
Er starrte seinen Zaubertranklehrer mit zornigen Augen an. Wie konnte dieser Mann es wagen, ihm solche Sachen an den Kopf zu werfen. Als ob er alles, was Draco passiert wäre geplant hätte, um sich später mit dem Slytherin anzufreunden. Er war einfach unmöglich... dieser schleimige Bastard!
Er öffnete seinen Mund, wollte etwas sagen, doch als Snape eine Augenbraue herausfordernd hochzog, murrte er ein "Ja, Sir" und stürmte aus dem Raum.
Draco, der nicht verstanden hatte, warum der Zaubertranklehrer so ausgeflippt war, schaute den Mann einfach nur böse an.
"Harry hat ihnen doch gar nichts getan, warum haben sie ihn angeschrieen? Sie sind ein Schwachkopf!" und damit lief auch Draco aus dem Raum hinter Harry her.
Snape schaute beiden Jungen empört hinterher.
"Dieser unverschämte..." Doch Hermine unterbrach ihn, bevor er weitersprechen konnte.
"Was haben sie denn erwartet? Sie haben Dracos einzige Bezugsperson beleidigt. Glauben sie, dass lässt er ihnen so einfach durchgehen?"
"Mischen sie sich da nicht ein, Miss Granger!" schnarrte er.
"Und ob ich mich da einmische. Sie haben gerade einen meiner besten Freunde verletzt, wie immer. Aber sie scheinen ja Spaß daran zu haben."
"Halten sie ihre besserwisserische Nase aus meinen Angelegenheiten raus," brüllte er wieder.
Hermine hatte sich gerade umgedreht und wollte herausgehen, als sie sich wieder zu ihm umdrehte.
Auf ihren Lippen lag das bezauberndste Lächeln, das Snape jemals gesehen hatte. Ihre zimtfarbenen Augen leuchteten auf eine Weise, die den Zaubertranklehrer von innen wärmte. Es raubte ihm den Atem.
"Wissen Sie, Professor, Harry ist ein guter Mensch. Er kann nicht einfach tatenlos zusehen, wie jemand Hilfe braucht, ohne dass ihm geholfen wird. Er hätte Draco auch geholfen, wenn Professor Dumbledore ihn nicht gezwungen hätte. So ist Harry nun Mal. Vertrauen Sie ihm nur dieses eine Mal und glauben Sie mir, Sie werden nicht enttäuscht werden." Damit drehte sie sich um, schnappe Ron am Ärmel und zog ihn mit sich raus.
Professor Snape stand an seinem Pult wie angewurzelt. Der einzige Gedanke, der ihn beschäftigte war 'Was um Himmels Willen war das?'
