4. Kapitel Als alle sich gerade auf Marik konzentrierten, der inzwischen die Flasche gedreht hatte, spürte Yami plötzlich, wie Kaiba sich zu ihm rüberbeugte, seinen Mund so nah an Yamis Ohr brachte, dass dieser den warmen Atem des Blauäugigen auf seinem Hals spüren konnte, dann hauchte er so leise, dass nur Yami es hören konnte: „Wieso hast du dich weggedreht? Bist du etwa eifersüchtig?"Der Pharao spürte deutlich, wie er rot anlief und vergewisserte sich mit einem schnellen Blick in die Runde, dass alle mit dem Spiel beschäftigt waren. Dann antwortete er ebenfalls flüsternd: „Wieso interessiert dich das?"Die Anwort kam ebenfalls so leise, dass keiner auch nur bemerkte, dass sie sich unterhielten, was aber auch daran liegen konnte, dass Mariks Flasche auf Malik, der ihm gegenübersaß, stehen geblieben war. Yami bemerkte das flüchtig und freute sich kurz für die beiden, denn er wusste von Ryou, dass sie sich sehr mochten...

Doch schon im nächsten Moment zogen ihn Kaibas Worte wieder in ihren Bann. „Oh... Mich interessiert in letzter Zeit so einiges, was mit dir zu tun hat. Du hast mich im Duell geschlagen... Mehrmals hintereinander, und jedes mal, wenn ich gegen dich kämpfe, werde ich bis an meine Grenzen gefordert. Seit ich dich kenne, bin ich so viel stärker geworden. Du bist wirklich etwas besonderes..."Das hat er also bezweckt. Die ganze Zeit wollte er mich nur schwächen, damit er mich im Duell besiegen kann... Das hat er sich so gedacht! Er wird mich nie schlagen! Eher würde ich noch mal Jonouchi küssen! dachte Yami verbittert. Das war es also gewesen. Die ganze Zeit hatte Kaiba es darauf angelegt, dass er sich in ihn verliebte. Er fühlte sich missbraucht. Dabei hätte er es doch wissen müssen. Oder hatte er wirklich gedacht, der grosse Seto Kaiba würde etwas an ihm finden? Aber hatte Kaiba nicht gerade gesagt, dass er etwas besonderes war? Unwillkürlich musste der König der Spiele seufzen. Kaiba war ihm immernoch so nah, dass er die Wärme seines Körpers spüren konnte, und als Yami seufzte, sah ihn der CO von der Seite an, als wollte er ihn fragen, was los war, sich dann aber doch noch einfing. Schliesslich waren sie Rivalen. Yami hatte ihn im Duell besiegt, warum sollte man solche Freundlichkeiten verstreuen? Statdessen rutschte Kaiba wieder ein Stück von Yami weg und sagte auf einmal laut: „Ich geh für eine Zigarette raus. Jemand Lust, mitzukommen? Du vielleicht, Pharao?"Deutlicher ging es ja wohl kaum noch. Mit einem Blick auf den Braunhaarigen, der dem Kaibablick´´ wirklich konkurenz gemacht hätte, erhob er sich schwerfällig von der Luftmatratze, auf der er gesessen hatte und meinte: „Ja, ich glaub ich komm mit. Noch jemand Lust, mitzukommen?"Doch alle schüttelten die Köpfe. Nur Yuugi meinte mit besorgter Miene: „Yami, seit wann rauchst du denn? Davon wusste ich ja gar nichts!"Yami wurde noch röter, als er eh schon war und stotterte eine Antwort zusammen: „Ich... wollte ja auch gar nicht... Ich wollte eigentlich nur etwas frische Luft schnappen. Es ist doch ziemlich heiss hier drin... Ihr könnt ja ein Fenster aufmachen. Bis dann!"Und als er schon fast zur Tür heraus war, sah er aus dem Augenwinkel gerade noch, wie Malik mit sichtlichem Genuss Bakura küsste...