Disclaimer: Harry, Ron, Hermine, Draco, Ginny usw. gehören J.K.Rowling, ich bin nur der stolze Besitzer dieser Storyidee (das darf mir doch gehören, oder?). Ich borge sie mir alle nur für diese Geschichte aus (ich mach damit keinen Profit!).

Besonderen Dank an Nightskye, die diese Story für mich beta liest und an Zoe, die letztes Jahr etwas zu kurz gekommen ist, aber mir das nicht übel nahm.

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LIEBE - EIN MALFOY UND EIN WEASLEY

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Liebe, das war mehr als ein Wort mit fünf Buchstaben.

Ginny hatte soviel über Liebe gelesen. Hermine hatte sie mit Muggelliteratur versorgt - William Shakespeare, Jane Austen, Louisa May Alcott - Ginny war fasziniert gewesen von der ihr völlig unbekannten Welt der Liebe. Als jüngstes und einziges Mädchen der Weasleys war es fast unmöglich sich für Jungs zu interessieren, dafür sorgten schon ihre 6 Brüder und die unausgesprochene Drohung jedem der sie auch nur ansah wehzutun.

Ginny wollte die Liebe erleben, so wie Jane Austen sie in ihren Büchern beschrieb. Ginny wollte das ein Romeo in ihr Leben trat und sie wußte auch schon wer das sein sollte - Draco Malfoy.

Seitdem das sechste Schuljahr für sie begonnen hatte, hatte sie beschlossen ihren Wunsch wahre Liebe zu finden in die Tat umzusetzen. Jedoch erwies es sich bei Draco Malfoy als schwierig.

Sie hatte ihn auf den Weg zu Verwandlungen, wo er ausnahmsweise einmal ohne seine zwei Begleiter hinging, abgepasst und stand ihm nun im Gang gegenüber.

"Was soll das Weasley? Beachtet dich Potter zuwenig, so daß du jetzt jemand anderem hinterher rennen mußt?"

"Harry ist mir egal. Ich will mit dir reden" erklärte Ginny.

In ihren Tagträumen hatte sie sich ausgemalt wie es sein würde, wenn sie ihm ihre Liebe gestand und jetzt wußte sie nicht was sie sagen sollte, jetzt wo er vor ihr stand und sie ansah.

Draco Malfoy hatte die rechte Augenbraue hochgezogen und bedachte sie mit einem ungläubigen, arroganten Blick, dem patentierten Malfoyblick eben.

"Ich . . . . Du . . .. Ich . . . Ich glaube. . ." Ginny stotterte nur herum.

"Wenn du weißt was du willst, wirst du mich sicher finden, nur ob ich dir zuhöre. . ."

"Ich liebe dich!" platzte es aus Ginny auf einmal heraus.

Noch nie in seinem Leben hatte Draco Malfoy so irritiert, verblüfft und erschrocken zugleich ausgesehen. Auch Ginny war überrascht, mehr aber über sich selbst als über Dracos Reaktion.

Draco öffnete seinen Mund so als wollte er etwas sagen, doch dann schloß er ihn kopfschüttelnd wieder und ließ sie einfach stehen.

Ginny merkte nicht das sie weinte, erst als sie im Gemeinschaftsraum der Gryffindors ankam und Hermine sie darauf ansprach, wurde ihr bewusst, daß Tränen ihre Wangen hinunterrannen.

"Was ist los Ginny?" besorgt legte Hermine ihren Arm um ihre Freundin.

"Nichts" schluchzte diese.

"Für nichts vergießt du ganz schön Tränen."

"Nicht hier" sagte Ginny.

Hermine verstand. Gemeinsam gingen die beiden zu Hermines Zimmer, als Schulsprecherin hatte sie das Privileg ein eigenes Zimmer zu haben.

"Was ist los?" fragte Hermine, die sich auf ihr Bett gesetzt hatte.

"Ich weiß nicht ob du mir glaubst und wenn, ob du immer noch meine Freundin sein willst. Vielleicht rennst du auch gleich zu Ron." meinte Ginny, nervös kaute sie auf ihrer Lippe herum.

"Ginny, warum sollte ich dir nicht glauben? Du bist meine Freundin und ich verspreche, daß das was du mir erzählst unter uns bleibt."

Ginny atmete tief durch und sah aus dem Fenster. Jetzt, jetzt könnte sie alles sagen. Ihr alles erzählen.

„Nacht für Nacht kann ich nicht schlafen. Immer muß ich an ihn denken, beim Essen, im Unterricht, in den Ferien, immer. Und das alles nur, weil ich ihn liebe."

"Ihn?" fragte Hermine vorsichtig.

"Ich darf ihn nicht lieben, aber ich tu es. Ich habe es ihm heute gesagt und was macht er. Er geht wortlos weg."

"Wen? Ginny, ich will dir so gerne helfen, aber du mußt mir sagen wer es ist."

"Und wenn du es weißt, was willst du dann machen?"

"Ich weiß es nicht" gab Hermine zu.

Ginny mußte lachen.

"Der Tag an dem Hermine Granger keine Antwort weiß. . ." begann sie.

"Ist der Tag an dem…" wollte Hermine Ginnys Satz beenden

"Ein Weasley einem Malfoy ihre Liebe gesteht" unterbrach Ginny sie.

Hermine war sprachlos. Sie hatte vermutet daß Ginny Oliver Wood meinte, oder Seamus, sogar Neville wäre ok gewesen, aber Draco Malfoy?

Ginny mußte entweder verrückt oder total verliebt sein. Jetzt wußte sie, warum sie Ron nichts sagen durfte. Ron würde ausflippen wenn er erfuhr das sich seine kleine Schwester in seinen Erzfeind verliebt hatte.

"Ja es ist Draco" sagte Ginny die ahnte was durch Hermines Kopf ging.

"Du hast es ihm gesagt."

"Ja und er ging einfach weg. . . . Ich habe lange überlegt ob ich es ihm überhaupt sagen soll, aber dann habe ich mir gedacht, daß ich lieber etwas bereuen möchte was ich getan habe, als etwas was ich nicht getan habe. Auch wenn es genauso wehtut."

Ginny senkte den Blick. Sie kämpfte gegen die Tränen, die sie schon wieder vergießen wollte. Draco Malfoy war die Tränen, die sie wegen ihm weinte nicht wert.

Liebe tat aber nun einmal verdammt weh, und unerwiderte Liebe noch viel mehr.

„Du musst ihn wirklich lieben." Hermine lächelte.

„Ja, ich liebe ihn, aber er wird nie…" Sie biss sich auf die Lippe.

Behutsam nahm Hermine ihre Freundin in den Arm. Ginny ließ es widerstandslos über sich ergehen. Doch sie spürte das Brennen in den Augen.



„Ich will stark sein. Ich will nicht weinen." presste sie hervor.

„Niemand kann immer stark sein" meinte Hermine leise und strich ihr über den Rücken.

Ginny schluchzte und schon liefen unkontrolliert Tränen über ihre Wangen. Sie spürte, wie sich der Knoten in ihrer Brust löste. Vielleicht würde doch alles anders kommen. Vielleicht würde er sie ja doch lieben. Er war doch ein Malfoy, und Malfoys konnten keine Gefühle zeigen. Das war vielleicht der Grund, oder er hatte gemerkt das sie beobachtet wurden. Vielleicht von Ron? RON! Wenn er es erfuhr, ja, er würde Draco zu einem Duell herausfordern um ihre Ehre zu retten.

Hermine hielt Ginny fest, bis sie sich wieder beruhigt hatte. Etwas verlegen löste sich Ginny aus der Umarmung.

"Und jetzt? Was willst du machen?" fragte Hermine

"Die Hoffnung das er mich auch liebt nicht aufgeben" erwiderte Ginny und wischte sich mit dem Handrücken eine Träne weg.

"Liebe ist nicht einfach."

"Ich weiß."

"Sie tut weh - aber nur wenn er es wirklich wert ist, dann sollte man diesen Schmerz auch über sich ergehen lassen. Wenn nicht, dann bringt er nur unnötige Tränen. Ich hoffe für dich, daß Draco den Schmerz wert ist."

"Das ist er" erwiderte Ginny, sicher war sie sich aber nicht.