Licht. Dieses helle, blendende Licht. Wo, zum Teufel war ich? Ich schlug die Augen auf. Alles war weiß und ich lag auf einem weichen Bett. Das hier war doch nicht mein Zimmer im Düsterwald! Da fiel mir alles wieder ein. Der Kampf. Der Ork. Was war passiert?

Jetzt erst bemerkte ich das Stimmengewirr vor meiner Tür.

Angestrengt versuchte ich, etwas zu verstehen.

„Vater, das ist doch nur ein dummer Zufall!"

„Das glaube ich nicht. Kaum ist sie hier, tauchen die Orks wieder auf, die sich so lange aus dem Düsterwald ferngehalten hatten."

„Aber-"

Da ging die Tür auf, und Legolas und Thranduil traten ein.

Als sie mich sahen, verstummten sie.

„Wie ich sehe, seid Ihr wach, Morunîn", sagte Thranduil scharf.

„Ja."

„Wie geht es Euch?", fragte nun Legolas.

„Gut."

Legolas sah mich verwirrt an. Ich gab doch sonst nie einsilbige Antworten!

„Komm Legolas, wir haben zu tun."

Damit verließen Vater und Sohn das Krankenzimmer.

Einige Tage später war ich wieder auf den Beinen, dank der erstaunlichen Heilkraft der Elben! Doch was dann passierte, traf mich wie ein Schlag.

Ich saß wieder in meinem eigenen Zimmer, als plötzlich zwei Wachen meine Tür aufstießen.

„Mitkommen", brüllte der eine. Absolut verwirrt folgte ich den beiden, die mich zum Thronsaal führten. Dort saß Thranduil auf seinem Thron, rechts neben ihm Legolas.

Thranduil sah mich scharf an.

„Morunîn", rief er, „Ihr kamt zu uns, verdreckt und hilflos. Wir haben Euch aufgenommen, weil Ihr Hilfe brauchtet. Doch dann, schon an Eurem zweiten Tag, habt Ihr Euch dem Befehl des Prinzen widersetzt und seid in den Kampf geritten. Nun ist auch Eure Wunde verheilt, also erwartet keine Gnade von uns. Wo kommt Ihr her? Warum habt Ihr Euch dem Prinzen widersetzt? Und wo habt Ihr so Kämpfen gelernt? Hat Euer dunkles Volk es Euch beigebracht?"

„König Thranduil. Ich komme aus einer anderen Welt. Wie, das kann ich mir selbst nicht erklären. Und ich musste kämpfen. Wir waren ohnehin schon in Unterzahl, und Ihr könnt nicht bestreiten, dass ich eine große Hilfe war! Die Kunst des Bogenschießens kann fast jeder in unserer Welt erlernen, wenn er einen Lehrer findet. Aber mein Volk ist nicht schwarz, es sind Menschen wie jene aus Gondor oder Rohan. Warum unterstellt Ihr meinen Menschen so etwas? Die dunkle Macht?"

„Weil schon an Eurem zweiten Tage hier in Mittelerde die Orks wieder hervorkamen, die sich seit dem Fall des Dunklen Lords nicht mehr blicken ließen! Wie erklärt Ihr Euch das?", bellte Thranduil.

„Ich weiß es nicht. Doch es hat nichts mit mir zu tun!", erwiderte ich eindringlich.

„Das glaube ich Euch nicht! Morgen werden wir über Eurer Schicksal urteilen. Geht nun!"

Die Wachen zerrten mich aus dem Thronsaal bis zu meinem Zimmer. Dort hielten sie vor der Tür Wache.

In dieser Nacht blieb ich wach. Aus Laken knüpfte ich mir ein Seil und kletterte aus dem Fenster. Vorsichtig schlich ich zum Stall, der zum Glück nachts nicht bewacht war! Rasch kletterte ich auf

Annûns Rücken und ritt davon. Leise, und bis jetzt unbemerkt.

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Lolly: Soweit so gut, endlich mal was neues =)

@ LittleLion1: *hüpf* WOW! Meine erste Reviewerin! Danke! Und extra für dich kommt auch gleich das nächste Kapitel hinterher. Viel Spaß beim Lesen!!!