Author's Note: Mm. Irgendwie geht diese Geschichte nicht so fix voran, wie ich geplant hatte.
Eigentlich sollten sie in diesem Kapitel in Lorien ankommen... aber unsere Helden sind müde.
Na ja - das kann man ihnen nicht verdenken.
Es ist also nur ein kurzes Update dieses Mal - aber am 13. habe ich meine letzte Prüfung, und
danach sechs Wochen lang *nichts* zu tun. Freut euch - diese Story wird davon profitieren!

_.~*~.__.~*~.__.~*~._ Harry Potter und der Herr der Ringe_.~*~.__.~*~.__.~*~._

Sie waren den ganzen nächsten Tag gewandert. Nachdem sie endlich einen Bach gefunden
hatte, aus dem Gandalf ihnen erlaubt hatte zu trinken, hatten dieser und Saruman auch
seltsame Brote aus ihren Taschen gezogen, die sie "Lembas" nannten. Schmeckten schon
irgendwie gut und machten auch satt - Harry fragte sich nur, warum sie die nicht früher
rausgeholt hatten...
Bei der Mittagspause versorgte Snape diesmal alle vier seiner Schüler mit "Blasen-heil-
Zauber" sehr zur ungläubigen Überraschung von Gandalf und Saruman. Harry hatte das
Gefühl, dass die zwei alten Männer eine sehr merkwürdige Einstellung zum Zaubern hatten.
So, wie andere Leute sich nur ab und zu ein gutes Glas Wein gönnten, oder den Truthahn zu
Weihnachten, oder so.
Auf jeden Fall machten sie immer ziemlich säuerliche Gesichter, sobald einer von den fünf
Briten seinen Zauberstab schwang.
Harry hatte mit Hermione und Ron über das Sprachen "Problem" gesprochen. Ron hatte die
Schultern gezuckt und Hermione hatte gesagt, dass sie darüber nachdenken würde. Das war in
der Mittagspause gewesen. Jetzt war es Abend - die Sonne begann langsam hinter dem
Gebirge zu verschwinden, und noch sah Gandalf nicht aus, als würden sie bald ein Nachtlager
aufschlagen.
Harry hatte die leise Befürchtung, dass sie heute noch laufen mussten, bis sie am Fluss waren.
Dieser war im Laufe des Tages als silbernes Band am Horizont aufgetaucht - und seit dem
Morgen ständig größer geworden. Es musste also wirklich ein großer Fluss sein.
Trotzdem schien er noch in weiter Ferne zu sein.
Manchmal hatte Harry den Eindruck, dass ihm die Umgebung vor den Augen verschwamm.
Die Sonne hatte die ganze Zeit geschienen. Und er hatte die letzte Nacht nicht geschlafen - er
war also seit zwei Tagen nicht nur auf den Beinen, sondern unterwegs - die einzige Pause
hatten sie zur Abwechslung mit einem Kampf gefüllt...
Harry war schwindelig. Ein kurzer Seitenblick zu Ron sagte ihm, dass es dem nicht anders
ging. Irgendwann hatten sie angefangen, sich an der Hand zu halten. Draco hatte einen blöden
Kommentar gerissen, aber Harry und Ron hatten ihn ignoriert. Zu wissen, dass der andere da
war, war in dieser Situation das einzige, was ihnen noch Hoffnung gab. Allein wäre jeder von
ihnen viel zu erschöpft gewesen, um weiter zu gehen. Da war es vollkommen egal, ob sie wie
Kinder aussahen, wenn sie Hand in Hand vorwärts stolperten. Irgendwann hatte Ron wortlos
Hermione an die andere Hand genommen. Draco bildete das Schlusslicht. Er tat Harry fast
leid - aber soweit, dass er Draco an die Hand nahm, war es dann doch noch nicht.
Bleierne Müdigkeit drückte auf Harrys Augen und er wünschte sich nichts mehr, als in
Hogwarts in seinem Bett zu liegen. Die Vorhänge zuzuziehen und zu schlafen. Mit der
Gewissheit, dass das Schlimmste was ihm am nächsten Morgen drohen konnte, eine
Doppelstunde Zaubertränke war.
So weit war es also schon gekommen - er vermisste Snapes Zaubertränke-Unterricht. Ein
sarkastisches Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus, als ihm auffiel, dass diesem
Umstand ganz leicht abgeholfen werden konnte - sobald sie endlich Pause machten, konnte er
ja Snape bitten, schnell eine Stunde abzuhalten. Vielleicht konnte er auch ein paar Punkte von
Gryffindor abziehen - dann würde er sich zumindest ein bisschen zuhause fühlen!

Es dämmerte mittlerweile. Sie hatten tatsächlich eine Pause gemacht - oh wunder - jedoch nur
eine kurze. Wäre ja auch zu schön gewesen. Harrys Befürchtung hatte sich bewahrheitet.
Gandalf wollte tatsächlich noch heute bis zum Fluss gehen.
Wie kam es eigentlich, dass Gandalf und Saruman nicht allzu erschöpft waren? Sie waren
immerhin auch den ganzen Tag gewandert. Und hatten die zweite Nacht in Folge gekämpft...
Hatten die zwei übermenschliche Kräfte?
Snape sah immerhin aus, als würde er jeden Moment zusammenbrechen. Er humpelte
mittlerweile ziemlich stark, hatte Ringe unter den Augen, die sich nicht gerade vorteilhaft
wirkten und seinen linken Arm bewegte er gar nicht mehr. Seine Hautfarbe hatte sich von
dem normalen, ungesunden fahlen Ton zu einem seltsamen kalkweiß gewandelt. Harry hatte
das dumpfe Gefühl, dass Snape dieses Tempo tatsächlich nicht mehr lange durchhalten würde
- in seinem Zustand...
Harry ertappte sich bei dem Gedanken, dass Snape ihm beinah Leid tat. Aber nur beinah.

Es war mitten in der Nacht, als sie endlich den Fluss erreichten. Sobald der Mond heraus-
gekommen war, hatten sie wieder das Heulen der Warge vernommen - aber es war weit
entfernt gewesen. Trotzdem machte Gandalf einen sehr beruhigten Eindruck, jetzt, wo sie den
Anduin erreicht hatten.
Endlich kam auch die Parole zum Nachtlager aufschlagen und diesmal waren es Harry und
Ron, die wie die Steine zu Boden fielen um sich nicht mehr zu rühren.

Die Sonne stand schon recht hoch am Himmel, als Harry blinzelnd die Augen öffnete. Ron
saß neben ihm und sah aus, als sei er auch gerade erst aufgewacht.
Auf einem Lagerfeuer stand ein Kessel - Harry glaubte, einen von Snapes faltbaren Kesseln
zu erkennen - in dem etwas blubberte. Bei näherem hinsehen war es heißes Wasser. Als
Gandalf jedoch eine Kelle in seinen Becher füllte und ihn Harry reichte sah dieser, dass
offensichtlich auch jemand Tee dabei hatte.
Dankbar nahm er den Becher und schlürfte den Tee. Draco und Hermione sahen aus, als
hätten sie zumindest ein bisschen geschlafen. Snape lag noch immer mit geschlossenen Augen
auf dem Rücken. Neben kniete Saruman und murmelte etwas in einer Sprache, die Harry
nicht verstand. War Snape ernsthaft krank? War er am Ende zusammengebrochen? Oder hatte
er Fieber bekommen?
Zumindest sah es aus, als würden sie nicht sofort wieder loshetzten - eine Tatsache, die Harry
in einem Maße beruhigte, wie er es nicht mehr gewesen war, seit sich der Gang nach
Hogwarts unwiederbringlich hinter ihnen geschlossen hatte.

_.~*~.__.~*~.__.~*~.__.~*~._Fortsetzung folgt _.~*~.__.~*~.__.~*~.__.~*~._