Author's Note: Ich Entschuldige mich in aller Form, dass dieses Update so ellenlange
gedauert hat! Aber leider gehöre ich jetzt zum arbeitenden Teil der Bevölkerung und habe
nicht mehr so viel Zeit wie vorher. Dafür zwar mehr Geld - aber das hilft euch ja nix.

Vielen Dank an alle, die Reviews geschrieben haben - insbesondere Tabea und Sternmuschel,
denen ihr verdankt, dass ich mich endlich an dieses Update gesetzt habe. *sigh*
Ich hoffe, das nächste Mal geht's wieder etwas schneller.

_.~*~.__.~*~.__.~*~._ Harry Potter und der Herr der Ringe_.~*~.__.~*~.__.~*~._

"Wachen Sie auf, Miss Granger!"

Langsam kam Hermione wieder zu sich. Was war nur passiert? Warum war ihr so kalt?

Sie öffnete die Augen und sah direkt in das Gesicht ihres Zaubertränkelehrers, der neben ihr
auf dem Boden kniete und sie eben an den Schultern geschüttelt hatte - wovon sie aufgewacht
war.

Aus seinen schwarzen, kalten Augen sprach Erleichterung - etwas, das Hermione noch nie
zuvor bei ihm gesehen hatte, und dass sie irgendwie irritierte. Seine Haare waren nass und
von den Spitzen tropfte das Wasser auf seine Schulter - und ihr Gesicht.

Hermione setzte sich auf und wischte sich die Wassertropfen von den Wangen. Sie selbst war
auch patschnass - jetzt fiel es ihr wieder ein. Sie hatte den Halt verloren und wäre beinah
ertrunken. Ihr Blick fiel auf Snape, der sich zurücksetzte und sich die nassen Haare aus dem
Gesicht strich.

Der Gedanke, dass Snape sie gerettet hatte, verwirrte Hermione. Auf der einen Seite war sie
ihm unheimlich dankbar - auf der anderen Seite, war es Snape! Was sollte sie tun? Sie musste
doch etwas sagen? Ihm danken?

Ihre Blicke trafen sich. Jetzt war keine Spur mehr von Gefühlen in seinen Augen zu sehen.
Was erwartete er von ihr?

"Es tut mir Leid, Professor - ich habe den Halt verloren...", ihre Stimme klang piepsig.

Jemand kam und legte ihr einen Umhang um die Schultern. Sofort wurde ihr etwas wärmer.

Snape nickte ihr leicht zu und nahm ebenfalls einen Umhang entgegen. Hermiones Blick fiel
auf die Frau, die Snape den Umhang gegeben hatte.

Sie war wunderschön. Lange blonde Haare umrahmten ihr ebenmäßiges Gesicht - Aber war
es wirklich eine Frau?
Harry, Ron und Draco starrten die Männer in grün an, die sie zuvor nur vom anderen Ufer aus
gesehen hatte. Es waren jetzt sieben von ihnen da. Harry hatte noch nie so schöne Wesen
gesehen. Sie wirkten irgendwie... nicht menschlich. Erst auf den zweiten oder dritten Blick
hatte Harry erkannt, dass auch Frauen darunter waren. Aber sie sahen den Männern so ähnlich
- oder vielmehr, anders herum?

Auf jeden Fall war es nicht einfach, einen Unterschied festzustellen. Alle sieben waren
überirdisch schön und sprachen mit glockenhellen Stimmen in einer Sprache, die Harry und
die anderen nicht verstanden. Gandalf und Saruman hatten jedoch offenbar keine Probleme.

Saruman hatte mit großen, schnellen Schritten den Fluss durchpflügt, nachdem Snape mit
Hermione ans Ufer gestolpert war, als ginge er lediglich durch eine Art Nebel.

Wieder einmal hatte Harry sich gefragt, wie die beiden alten Männer das machten. Zwar war
er von Dumbledore gewohnt, dass dieser sehr rüstig und kräftig für sein Alter war - aber ohne
Magie diesen Fluss zu durchqueren - selbst Albus Dumbledore hätte das nicht so mühelos
geschafft, wie Saruman und Gandalf.

Jetzt standen die zwei alten Zauberer mit einem der blonden Wesen zusammen. Harry war
sich sicher, dass das keine normalen Menschen waren - und sprachen mit ihm.

Ron kniete mittlerweile neben Hermione und rubbelte ihren Rücken warm. Hermione schien
gar nicht allzu glücklich darüber zu sein und versuchte Ron zu überzeugen, es einfach mit
einem Trocken-Zauber zu probieren, doch Ron wollte sich nicht von Gandalf und Saruman
anmeckern lassen.

Draco starrte noch immer mit offenem Mund die blonden "Waldmenschen" und Snape war
mittlerweile aufgestanden und hatte den Umhang so eng wie möglich um seine klatschnasse
Robe gezogen.

Harry hatte den Eindruck, dass Snape sich bemühte, die Fremden nicht so offensichtlich
anzustarren, wie seine Schüler das getan hatten.

Diese hatten drei Ponies aus dem Wald herausgeführt. Harry dachte sich, dass die Ponies
wahrscheinlich nicht für Gandalf und Saruman gedacht waren, die einen recht fidelen und
beinah ausgeruhten Eindruck machten.
Aber wie sollten sie zu fünft auf drei Ponies reiten? Harry schwante, dass je zwei Schüler sich
ein Pony teilen würden. Hätte er sicher sein können, dass er sich eins mit Ron teilen würde,
hätte er überhaupt kein Problem gehabt. Aber das würde bedeuten, dass Hermione mit Draco
zusammen würde reiten müssen - etwas, das beiden nicht gefallen würde.
Die wahrscheinlichste Variante war daher leider, dass Ron sich eins mit Hermione teilen
würde und Harry selbst sich mit Draco arrangieren musste.

Und so kam es auch. Während Gandalf und Saruman vornweg gingen mit einem Mann, den
Gandalf ihnen als "Haldir von Lorien" vorgestellt hatte, saßen die fünf Engländer auf ihren
Ponies - geführt von je einem der überirdisch schönen Wesen.

Während er versuchte, sich auf dem Ponyrücken zu halten und dabei möglichst wenig mit
Malfoy in Berührung zu kommen, sah sich Harry den Wald an. Er war fast überall sehr dicht -
oder lag es etwa nur an den riesigen Bäumen? Gigantische Baumstämme erhoben sich in den
Himmel und - Harry glaubte zunächst, dass das Dunkel des Waldes ihn täuschte - eine Krone
aus goldenen Blättern trugen.

Sie ritten lange. Und je weiter sie in den Wald hineingelangte, desto seltsamer wurde die
Atmosphäre. Harry versuchte herauszufinden, woran es lag. Schließlich bemerkte er, dass sich
zwischen den Bäumen ein eigenartiges Licht ausbreitete. Es wirkte - seltsam. Irgendwie
irreal. Es schien keine Quelle zu haben - es war, als hinge das Leuchten in der Luft, wie ein
Nebel. Es wirkte aber auch nicht künstlich. Ganz im Gegenteil es schien äußerst natürlich zu
sein. Viel natürlicher, als sie selbst... Harry schüttelte innerlich den Kopf. Das machte keinen
Sinn - und doch war es so.
Gandalf hatte ihnen gesagt, dass die Fremden sie zu einer Stadt bringen würden. Einer
*Elbenstadt* - was auch immer das zu bedeuten hatte. Und je mehr Harry von diesem
seltsamen Wald sah, desto gespannter war er auf diese Stadt. Überhaupt - eine Stadt? Mitten
in einem Wald?
Während das Land auf der anderen Seite des Flusses flach und eben gewesen war, stieg es
jetzt leicht an. Sie ritten nach Süden. Und noch immer hörte Hermione das Rauschen des
Anduin.
Hinter ihr auf dem Pony saß Ron und wärmte sie. Doch Hermiones Augen ruhten auf dem
schwarzhaarigen Hinterkopf des Mannes, dessen Pony vor ihrem lief.
Sie musste ständig an den Moment unter Wasser denken. An den Arm, der sich um sie gelegt
hatte. Snapes Arm. Sie dachte an diesen winzigen Moment - nur Bruchteile von Sekunden - in
denen sie gespürt hatte, wie Snape sie an sich gedrückt hatte. Und an seine Augen, die das
erste gewesen waren, was sie gesehen hatte, als sie wieder zu sich gekommen war - und den
Ausdruck darin.

Sie konnte sich nicht erinnern, Snape jemals zuvor so fest in die Augen gesehen zu haben.
Aber eins wusste sie sicher - unten am Fluss waren sie nicht so leer gewesen, wie sie sonst
immer erschienen.

Irgendwie berührte Hermione dieser Gedanke. Aber warum? Es war doch nur Snape. Ihr
Zaubertränkelehrer. Und er war alles andere, als ihr Lieblingslehrer. Erschrocken stellte
Hermione fest, dass sie lieber mit Snape ein Pony geteilt hätte, als mit Ron. Sie kaute
nachdenklich auf ihrer Unterlippe. Was sollte sie davon halten?
Der Weg war immer steiler geworden - Harry schien es, als erklömmen sie einen Berg.
Während sie ritten, wurde es Abend. Die Dämmerung sammelte sich in den Dickichten, durch
die sie ritten und langsam breitete sich die Dunkelheit aus. Ihre Führer entzündeten silberne
Lampen und je dunkler es wurde, desto mehr Lichter leuchteten auf, bis es schien, als sei der
ganze Berg mit Sternen übersäht.
Schließlich gelangten sie auf eine weiß gepflasterte Straße, der sie folgten. Nachdem sie über
eine weiße Brücke geritten waren, kamen sie zu den großen Toren der Stadt.

Haldir klopfte und sprach ein paar Worte. Die Tore öffneten sich geräuschlos - von Wächtern
war nichts zu sehen.
Sie durchquerten die Tore, die sich hinter ihnen genauso geräuschlos wieder schlossen, wie
sie sich geöffnet hatten, und Haldir winkte ihnen, von den Ponies abzusteigen.

Dann folgten sie ihm durch eine tiefe Gasse zwischen den Enden der Stadtmauer - dahinter
lag die Stadt der Bäume. Als Harry bemerkte, dass sein Mund vor Staunen offen stand,
schloss er ihn schnell wieder. Es waren keine Bewohner zu sehen - und doch waren rings
herum und hoch oben viele Stimmen zu hören - glockenhelle Stimmen, wie die von Haldir
und den anderen.

Haldir führte sie viele Pfade entlang und über viele Treppen, bis sie zu einer großen
Rasenfläche kamen, in deren Mitte sie einen Springquell sahen. Er wurde von silbernen
Lampen beleuchtet und fiel in ein silbernen Becken, aus dem ein weißer Bach überlief.
Auf der Südseite der Rasenfläche stand der mächtigste von allen Bäumen, die Harry gesehen
hatte. Sein großer, glatter Stamm schimmerte wie graue Seide und er ragte gewaltig empor,
ehe seine ersten Äste hoch oben ihre riesigen Arme unter schattigen Blätterwolken
ausstreckten. Neben ihm stand eine weiße Leiter und an ihrem Fuß saßen drei Wächter, die
aufsprangen, als die Gruppe sich näherte.

"Hier wohnen Celeborn und Galadriel", sagte Haldir. "Es ist ihr Wunsch, dass Saruman der
Weiße und Gandalf der Graue jetzt gleich hinaufsteigen und mit ihnen sprechen."

Gandalf und Saruman nickten ihm zu. Einer der Wächter blies ein helles Signal auf einem
kleinen Horn, dass von weiter oben beantwortet wurde.
Dann machten sich die beiden alten Zauberer an den Aufstieg.

Haldier drehte sich zum Rest der Gruppe um. Etwas unschlüssig musterte er sie - dann blieb
sein Blick an Snape hängen. "Ich werde euch jetzt an einen Ort bringen, wo ihr euch ausruhen
könnt. Morgen wird unsere Herrin auch mit Euch sprechen wollen."

_.~*~.__.~*~.__.~*~.__.~*~._Fortsetzung folgt _.~*~.__.~*~.__.~*~.__.~*~._

Author's Note 2: Ich danke J.R.R. Tolkien für seine detaillierte Beschreibung von Lorien und
der Stadt der Galadrim, an die ich mich ziemlich eng gehalten habe und entschuldige mich in
aller Form dafür, dass ich die betreffenden Stellen nicht als Zitat gekennzeichnet habe, aber
Fußnoten einzufügen war mir zu kompliziert. Es tut mir Leid, Mr. Tolkien. *Ehrlich*

Andererseits - könnte *ich* das besser beschreiben, als der Meister selbst? Wohl kaum. ;-)