A/N: Aloha! Fragt nicht, woher die Zeit kommt, dieses Update zu schreiben. Ich
vernachlässige zwei RPGs per e-mail *und* meine Unterrichtsvorbereitung.
Aber: WAS SOLL's. *achselzuck*
Ich werde mal ein wenig vorgreifen - unsere Helden waren ja nu schon ziemlich viel
unterwegs. Wir müssen ihnen ja nicht unbedingt bei jeder Nachtwache über die Schulter
gucken und außerdem ist diese Story kein Reisetagebuch... ;-)
_.~*~.__.~*~.__.~*~._ Harry Potter und der Herr der Ringe_.~*~.__.~*~.__.~*~._
Sie hatten die Ebene so schnell wie möglich durchquert. Obwohl sie oft des nachts das
Geheul von Wargen gehört hatten, waren sie von Orc-Übergriffen verschont geblieben.
Dann hatten sie den Wald erreicht. Den *uralten* Wald, den Gandalf Fangorn nannte.
Was daran so gefährlich sein sollte konnte Hermione nicht nachvollziehen. Es war ihnen
nichts Erschreckendes begegnet.
Das unheimlichste war gewesen, als Gandalf sie zwischendurch für einen ganzen Tag allein
gelassen hatte. Niemand wusste, was er getrieben hatte, wo er gewesen war - nicht einmal Snape.
Das unbequemste war gewesen, dass sie kein Feuer hatten machen dürfen. Gandalf hatte sich
ebenfalls verbeten, dass magische Feuer beschworen wurden.
Irgendwie schien er die meiste Zeit das Zaubern zu vermeiden. Hermione fragte sich,
warum. Was war der Punkt daran, dass man zaubern konnte, wenn man nie einen Nutzen
davon hatte?
Sie hatten also acht Tage lang nur trocken Brot gegessen und kaltes Wasser getrunken.
Bis sie wieder aus dem Wald heraus waren.
Hermiones Kleider saßen deutlich lockerer als ihre Roben in Hogwarts. Und auch die Jungs
sahen schmaler aus als sonst. Snape hatte sich nicht verändert - aber da er
ohnehin hager war, sah man vielleicht auch einfach keinen Unterschied.
Hermione hatte sich nicht noch einmal getraut ihren Lehrer in ein Gespräch zu verwickeln.
Im Grunde war ihr auch klar, dass diese unreife Schwärmerei vollkommen
sinnlos war - Severus Snape war nicht die Art on Mann, der eine Affäre mit einer
minderjährigen Schülerin anfing.
Und schon gar nicht mit einer, die ihm auf die Nerven ging. Die leider dem Haus
angehörte, dass er am wenigsten mochte - und die mit dem Schüler befreundet war, den er
am meisten verabscheute.
Es war hoffnungslos. Das beste wäre, wenn sie sich die ganze Sache einfach aus dem Kopf
schlagen würde.
Nur war das nicht so einfach wenn man den betreffenden Menschen täglich sah. Und das auch
noch so ziemlich in jeder Minute.
Hermione konnte nicht mehr nachvollziehen, wie sie Snape jemals unattraktiv gefunden
haben konnte.
Seine schlanke Figur... Seine männlichen Schultern... Dieses aristokratische Gesicht...
Und diese schlanken Hände...
Hermiones Blick ruhte auf dem schwarzen Rücken, auf dem Pony vor ihr. Es wurde langsam
dunkel aber Gandalf hatte verkündet, dass sie weiterreiten würden, da
Isengard nicht mehr weit war und sie es heute Nacht noch erreichen konnten.
Die Aussicht auf ein Bett war tatsächlich verlockend. Es musste nicht einmal weich
sein - leidlich weich tat es auch. Hauptsache zum Inventar gehörte ein Kopfkissen,
eine Decke und vier Wände, die einen geschlossenen Raum bildeten.
Hermione hatte es satt im Freien zu schlafen. Auch wenn das bedeutete, dass sie ihren
Lehrer nicht mehr in jeder Minute zu Gesicht bekommen würde. Wahrscheinlich würde er
sie nie wieder wecken.
Aber vielleicht war es auch ganz gut so. Sie musste sich das nur immer wieder vorsagen...
Die Ponys erklommen einen kleinen Hügel. Auf der Kuppe angekommen hielt Gandalf sein
Pferd an und wartete, bis alle nachgekommen waren. Er deutete hinunter in eine
hügelige Ebene, die sich vor ihnen erstreckte. In der Ferne konnte man einen dunklen
Turm sehen, der sich wie ein Zeigefinder in den Himmel erhob.
"Der Turm von Isengard. Sarumans Wohnstatt. Wir werden noch heute Nacht ankommen."
Damit ritt er weiter - ohne eine Antwort abzuwarten. Aber im Grunde gab es ja auch
nichts dazu zu sagen.
***
Harry trieb sein Pony an. Er wollte nicht wieder zurückbleiben - irgendwie hatte er das
faulste und langsamste Pony erwischt. Oder es kam ihm nur so vor.
Was hätte er jetzt für seinen Firebolt gegeben! Innerhalb von Minuten wäre er bei diesem
Turm angekommen. Stattdessen mussten sie auf Ponys reiten - das dauerte *ewig*.
Wie oft hatte Harry sich in den vergangenen Tagen und Wochen gewünscht, er wäre schon alt
genug um die Apparations-Prüfung ablegen zu dürfen. Es könnte so einfach sein!
Aber so wie er Gandalf kannte, hielt er bestimmt nichts vom Apparieren. Wahrscheinlich
genoss Gandalf den langen Ritt. Ja - wahrscheinlich ritt er nur ihnen
zu Liebe - wahrscheinlich wäre er lieber gewandert.
Harry traute ihm das durchaus zu.
Seit Hermione Snape über die Sprachen ausgehorcht hatte, hatte Harry stattdessen über
diese Tore nachgegrübelt. Wer hatte sie geschaffen? Sauron oder Voldemort? Zu welchem
Zweck? Drohte seiner Welt Gefahr? Und vor allem: Würden sie jemals wieder nach Hause
kommen?
Hermione hatte zwar berichtet, dass Snape der Meinung war, dass überhaupt kein Zweifel
bestand. Aber würde Snape ihnen die Wahrheit sagen, wenn er sicher wäre, dass sie
hier bleiben mussten?
Bei näherem Gedanken stellte Harry beruhigt fest, dass die Antwort "Ja" lautete. Denn
wenn es tatsächlich so wäre, dann würde Snape keine Sekunde verstreichen lassen, in
der er ihnen nicht unter die Nase reiben würde, dass sein leben verpfuscht war, weil
sie diesen Gang gefunden hatten.
Harry sah den schwarzen Turm von Isengard langsam größer werden. Er brannte darauf,
endlich anzukommen. Er wollte herausfinden, was los war. Und er wollte nach Hause.
Ein alter Film kam ihm in den Sinn - er hatte heimlich von der Tür aus zugesehen, als
Dudley das Video angesehen hatte. "The Wizard of Oz".
Rückblickend ein ziemlich dämlicher Film. Die Hauptperson - ein Mädchen namens
Dorothy - hatte von einer bösen hexe rote Schuhe geerbt. Ganz am Ende des Films
stellte sich heraus, dass es sich um magische Schuhe handelte, die den Träger dahin
brachten, wohin er sich wünschte. Dorothy hatte sich nur dreimal um sich
selbst drehen müssen, dabei die Hacken zusammen schlagen und sagen müssen "Nirgends
ist es so schön wie Zuhause" - drei mal - dann war sie zu Hause in Kansas gewesen.
Absurd.
Und doch hätte Harry diese roten Mädchen-Slipper in diesem Moment angezogen - wenn sie
ihn nach Hause gebracht hätten.
Dieses Land war so fremdartig, dass es ihm Angst machte. Es schien nach vollkommen
anderen Regeln zu funktionieren. Er fühlte sich klein und ungeschickt und wehrlos. Ganz
anders als in Hogwarts.
Nicht einmal zaubern durften sie - weil Gandalf dann schlechte Laune bekam.
Der Turm in der ferne wuchs beinah schmerzhaft langsam in den immer dunkler werdenden
Nachthimmel. Wenn sie doch nur endlich da wären. Harry hatte das Gefühl, dass sie
dann der Lösung ein gutes stück näher wären.
_.~*~.__.~*~.__.~*~.__.~*~._Fortsetzung folgt _.~*~.__.~*~.__.~*~.__.~*~._
