A/N: So das ist das erste Kapitel meiner neuen Geschichte. Achtung! Es ist KEIN SEQUEL zu "Neue Welten"!!! Es ist eine eigenständige Geschichte, die nur "zufällig" wieder eine Nala Silver in der Hauptrolle hat. Sorry Leute, aber ich mag den Namen so. ;-) Ihr werdet vielleicht auch hier und dort ein paar Parallelen feststellen können zu "Neue Welten", das sind dann Dinge, die mir einfach so gut gefallen haben, dass ich sie nicht weglassen kann. Ich hoffe, das regt euch nicht zu sehr auf.

Viel Spass!
Eure Nala




VERTRAU MIR



- KAPITEL EINS -

Die Aurorin


"Es ist mir eine grosse Freude euch eure neue Verteidigung gegen die Dunklen Künste-Lehrerin vorzustellen. Professor Silver!" tönte Dumbledores Stimme durch die Grosse Halle.
Die Frau zu Professor Dumbledores Linken stand kurz auf und nickte mit einem Lächeln zu den Tischen hinunter. Einige klatschten und es ging ein riesiges Gemurmel durch die Halle.
"Nun deckt die Tische!" sagte Dumbledore und klatschte in seine Hände, worauf sich die Tische mit Essen füllten.
"Alles noch beim Alten", dachte Nala Silver, setzte sich wieder und hörte sich einen Witz an, den Dumbledore ihr erzählte.

"Das ist Nala Silver, die Aurorin, von der Dad mir erzählt hat", berichtete Ron eifrig seinem Freund Harry.
"Schon wieder eine Aurorin?" wunderte sich Harry. "Dann haben wir wohl alle noch immer nicht Ruhe vor Voldemort." Er seufzte leise und betrachtete sich die neue Lehrerin etwas genauer.
Sie war relativ gross. Harry hätte sie etwa auf 1m76 geschätzt. Sie hatte eine sehr sportlich Figur, sofern er das unter diesen Roben erkennen konnte und sie hatte lange schwarze Haare, die ihr bis in die Mitte ihres Rückens gingen. Ihr Gesicht war leicht oval, Kinn und Wangenknochen standen leicht heraus. Plötzlich erwiderte sie Harrys Blick und zwinkerte ihm freundlich zu.
"Sie sieht für mich nicht aus wie eine Aurorin und schon gar nicht wie eine Lehrerin", meinte Harry nachdenklich.
"Tja, sei mal ehrlich, hat Remus wie ein typischer Lehrer ausgesehen?" mischte sich nun Hermione ein.
"Nein, das nicht gerade", murmelte Harry.
"Percy, hat gesagt, sie sei eine sehr mächtige Hexe, die gefürchtet wird von solchem Abschaum, der mit den Dunklen Künsten zu viel zu tun hat. Aber um ehrlich zu sein kann ich mir das auch nicht wirklich vorstellen", sagte Ron bestimmt.
"Ach, das sagst du doch nur, weil sie eine Frau ist und weil sie nicht gerade so aussieht wie Mad Eye Moody." Hermione war etwas aufgebracht.
"Ja, aber Hermione, überleg doch mal, was muss das für eine Frau sein, wenn sie sich einen solchen Beruf wählt?" Ron war sichtlich entrüstet.
"Hey Leute, mir graut Schreckliches. Denkt doch mal nach!" unterbrach Harry die beiden, bevor sie einen Streit anfangen könnten. "Ein neuer Verteidigungen-Lehrer, eine Frau, noch dazu eine Aurorin... Snape wird uns das letzte Jahr noch einmal richtig zur Hölle machen!"
"Hmm, viel ekliger kann er doch gar nicht mehr werden", stöhnte Ron. "Sieh ihn dir nur mal an! Er sieht aus als hätte er eine Woche lang nur saure Milch bekommen."
"Jaja, wie immer." Harry schüttelte den Kopf. "Was hat denn Percy oder dein Vater sonst noch über Silver zu erzählen gewusst?" fragte er nun interessiert.
"Hmm, viel mehr hat Vater nicht gesagt, aber Percy meinte, dass sie ziemlich unberechenbar sein kann, aber was weiss Percy schon", grinste Ron.
"So, ihr Tratschmäuler, hört jetzt auf. Ich bin mir sicher, wir werden Professor Silver schon noch kennen lernen." Insgeheim freute sich Hermione auf die erste Stunde bei Professor Silver. Sie wusste noch nicht weshalb, aber irgendetwas an der Ausstrahlung dieser Frau bewunderte sie.

*

Nala war froh wieder hier zu sein. Die Mauern von Hogwarts gaben ihr trotz allem immer noch ein Gefühl der Sicherheit. Aber es hatte etwas gegeben, dass sie davon abgehalten hatte Dumbledores Angebot gleich anzunehmen. Albus hatte sie gebeten herzukommen, weil er Unterstützung brauchte im Kampf gegen Voldemort und er befürchtete, dass er bald wieder einen neuen Plan haben würde um Harry Potter in die Finger zu bekommen. Albus war ihr immer ein guter Freund gewesen und sie konnte ihm diese Bitte einfach nicht abschlagen, aber es missfiel ihr trotzdem ganz gehörig, dass sie mit einem dieser Todesser zusammenarbeiten musste. Mit diesem Snape wollte sie so wenig wie möglich zu tun haben. Mochte Dumbledore glauben, was er wollte, aber sie konnte diesem Kerl nicht einfach so abnehmen, dass er ein Spion für die gute Seite war. "Ich weiss, dass es im Moment viel verlangt ist, aber du musste mir das einfach glauben", hatte Dumbledore zu ihr gesagt.
"Ich werde mir selbst ein Bild von ihm machen", hatte sie damals nur gesagt und das würde sie auch tun. Mit ihm zusammenarbeiten wollte sie zwar nicht, aber sie würde ihn gut im Auge behalten. Schliesslich war sie eine Aurorin.
Viel wusste sie über Snape nicht. Damals als sie in Hogwarts war, war er ein paar Klassen über ihr, aber man sah eigentlich nie viel von ihm. Ab und zu hörte man etwas von den Streitigkeiten zwischen ihm und James Potter, aber sonst war er ein Einzelgänger gewesen, der sich nie um andere gekümmert hatte.
Auch jetzt schien er es noch immer zu sein, denn schon kurz nachdem das Essen beendet war, verliess er die Lehrertafel und war somit der erste Lehrer, der vom Tisch verschwunden war.

Da riss jemand Nala plötzlich aus ihren Gedanken.
"Kommst du? Ich werde dir jetzt deine Räume zeigen." Es war Minerva. Nala war mit dem Hogwarts-Express gekommen, wie die Schüler auch, und hatte noch gar keine Zeit gehabt um sich ihre Räume oder auch ihr Büro und ihr Klassenzimmer anzusehen. Hagrid hatte ihr das Gepäck abgenommen und ihr versichert, dass er es persönlich zu ihren Räumen bringen werde.
Nala schüttelte sich kurz und meinte: "Natürlich, sehr gern. Doch zuerst möchte ich noch kurz mein Klassenzimmer und das Büro sehen. Geht das in Ordnung?"
"Aber sicher."

Minerva stellte Nala noch die Lehrer vor, die sich alle auch langsam aufmachten um noch etwas im gemütlichen Lehrerzimmer den Abend zu geniessen. Also führte sie ihr Weg auch durch dieses Lehrerzimmer, das Nala nun wirklich noch nie gesehen hatte. Sie war angenehm überrascht, als sie merkte, dass es ein sehr gemütlicher Aufenthaltsraum war, mit Sofas vor dem Kamin, Tischen in einer anderen Ecke und vielen Bücherregalen und Bildern an der Wand.

Weiter ging es zu ihrem Büro und dem daran angrenzenden Klassenzimmer im zweiten Stock des Schlosses. Auf ihrem Schreibtisch im Büro stand ein entzückender Strauss aus Gerberas und Lilien. Nala ging zum Tisch hinüber und roch an dem Strauss.
"Mmm, das riecht ganz wundervoll. Ich liebe Blumen. Wem hab ich den denn zu verdanken?"
"Der ist von Albus und mir als kleiner Willkommensgruss", lächelte Minerva.
"Vielen Dank und wie ich sehe, ist hier auch alles schon ganz toll eingerichtet." Nala sah sich in dem Zimmer um. Hinter ihrem Tisch stand ein antiker Stuhl. An der Wand, die vom Eingang rechts im Zimmer war, war ein grosses Büchergestell, in dem schon einige Bücher über die Dunklen Künste standen. An der linken Wand gab es eine Couch und einen kleinen Tisch davor und an der Wand gegenüber des Eingangs war eine Fensterfront, von der man direkt zum See sah.

Im Klassenzimmer waren natürlich jede Menge Tische und Stühle, eine Wandtafel und ein Lehrerpult. Ganz so wie es sich für ein ordentliches Klassenzimmer gehörte.

"Wir sollten weiter. Deine Räume sind neben Meinen im siebten Stock. Wir dachten es wäre das Beste, wenn du möglichst nahe beim Gryffindor-Turm bist. Nur für alle Fälle", meinte Minerva.
"Gut, dann sind wir jetzt also Nachbarn", grinste Nala und machte sich mit Minerva auf in den siebten Stock.

Die Tür zu Nalas Räumen war ein Bild von einer Löwin. Sie liess ein kurzes Knurren vernehmen, aber als Minerva "Schlangenbiss" sagte, verstummte die Löwin und machte den Eingang frei. "Du kannst das Passwort natürlich jeder Zeit ändern", versicherte Minerva.
Sie betraten ein gemütliches Wohnzimmer, dass mit Kerzen erhellt war, die überall an den Wänden in Leuchtern standen.
"Ihr habt wohl Angst, dass mir hier langweilig wird, wie?" schmunzelte Nala, als sie das riesige Bücherbord sah, dass in einer Ecke stand. Da waren ein paar Sessel und ein Sofa vor dem Kamin und ein Tisch und ein paar Stühle auf der anderen Seite. Der ganze Boden war bedeckt von einem dunkelroten Teppich. Hätte Nala von einem roten Teppich gehört, hätte sie ihre Nase gerümpft, aber dieser passte hier einfach perfekt hin. Ihr Schlafzimmer erinnerte sie sehr stark an das Schlafzimmer, das sie in ihrem letzten Hogwarts-Jahr als Vertrauensschülerin bewohnt hatte. Der einzige, wirklich massive Unterschied war, dass eben auch hier der Teppich rot war und nicht grün wie damals. Auf ihrem Himmelbett fand sie ihr Gepäck und an der Decke ihres Bettes konnte sie einen Sternenhimmel sehen, der wirklich wie echt aussah. Es lag der selbe Zauber darauf wie an der Decke der Grossen Halle. Ein Nachttischchen, ein Sessel und ein Kleiderschrank war noch in dem Zimmer und eine Tür, die zum Badezimmer führte.
"Vielen Dank. Das ist alles sehr schön", bedankte sich Nala.
"Komm doch noch einmal mit mir hinunter, dann nehmen wir noch einen kleinen Drink zu uns im Lehrerzimmer mit den anderen. Einverstanden?" fragte Minerva.
"Hört sich gut an."


Unterwegs zum Lehrerzimmer unterhielten sich die zwei Frauen bereits angeregt, als sie mit niemand anderem als Severus Snape zusammentrafen. Nala dachte sich, dass er wohl gerade von der Bibliothek zurückkam.
"Ah, Severus. Schön, dass wir Sie noch treffen. Ich wollte Sie noch vorstellen" sagte Minerva etwas bestimmt. "Nala, das ist Professor Snape, unser Zaubertränkemeister."
"Ich weiss. Ich habe schon von Ihnen gehört." Nala war zwar freundlich und lächelte, aber ihre Augen musterten ihn scharf und sie machte keine Anstalten ihm ihre Hand hinzustrecken.
Auch Snape war nicht gerade gewillt ihr seine Hand zu geben, aber er wusste auch, dass er irgendetwas sagen musste. Minerva starrte ihn schon ganz streng an und er wollte nicht schon am ersten Tag Ärger wegen dieser Aurorin.
"Ich erinnere mich vage auch schon etwas von Ihnen gehört zu haben", sagte er mit einem fiesen Lächeln. Dafür erntete er von Nala ein gefährliches Funkeln ihrer Augen. "Das ist wohl die seltsamste Augenfarbe, dich je gesehen habe", dachte Snape, als er bemerkte, dass ihre Augen weder grün noch blau waren. Es war mehr ein tiefes Türkisblau. Oder Türkisgrün? Er konnte es nicht recht sagen. "Sie entschuldigen mich? Ich habe noch zu tun. Guten Abend." Mit diesen Worten rauschte er auch schon davon und liess die beiden Frauen stehen.

"Naja, wenigstens weißt du jetzt gleich, wie er so ist. Das war noch seine angenehmere Seite", seufzte Minerva.
"Oh, er soll sich nicht einbilden, dass er mit mir umgehen kann, wie er will. Sonst wird er mich kennen lernen." Nalas Stimme klang auf einmal sehr hart.
"So kenne ich dich gar nicht, Nala. Gib ihm eine Chance."
"Du weißt genau, weshalb es mir schwer fällt ihm eine Chance zu geben. Sean wurde von ihnen... Snape ist einer von ihnen...."
"Ja, das ist er, doch nicht genau so. Er nimmt grosse Gefahren und Schmerzen auf sich um uns mit wichtigen Informationen zu versorgen."
"Woher weißt du das so genau? Vielleicht spioniert er ja hier und füttert Voldemort mit noch wichtigeren Informationen?"
"Oh ja, er muss, sonst würde Voldemort ihn nicht brauchen können. Doch Severus spricht sich mit Dumbledore ab, was er Voldemort erzählt. Im übrigen glaube ich, dass Albus weiss, wem er vertrauen kann."
"Hmm, wir werden sehen. Ich hoffe du hast recht."

Im Lehrerzimmer drückte Dumbledore Nala gleich ein Becher Butterbier in die und fragte: "Na, alles in Ordnung?"
"Alles in Ordnung", erwiderte sie.

*

Am ersten Schultag hatte Nala gleich zu Beginn die Siebtklässler im Unterricht. Natürlich, wie könnte es auch anders sein, waren es die Gryffindors und die Slytherins.
"Das war ja schon zu meiner Zeit so. Wer hält das eigentlich für eine gute Idee?" stöhnte sie in sich hinein.
Erst als alle Schüler im Zimmer waren, betrat auch sie den Raum.

Hermione staunte nicht schlecht, als sie bemerkte, dass Miss Silver nun doch irgendwie wie eine Lehrerin aussah. Ihre Erscheinung war anders, wenn sie im Klassenzimmer stand. Ihre Haare hatte sie mit einer dieser modernen Haarklammern streng nach oben gesteckt. Sie stellte sich vor ihr Pult und lehnte sich leicht daran.

"Guten Morgen miteinander. Damit ich euch gleich kennen lerne und weiss, was ihr im letzten Jahr gelernt habt, werdet ihr heute eine Wiederholungsprüfung schreiben", sagte Nala sachlich.
Zuerst herrschte schockierte Stille im Raum und dann begann ein wildes Durcheinander von Stimmen, die sich beschwerten. Hermione begann gleich ein paar Zauberformeln für sich aufzusagen.
Nala fing an zu lachen und sie wurde von allen verwundert angestarrt.
"Keine Sorge", kicherte sie. "Das war nur ein Scherz."
"Einen tollen Humor hat die", knurrte Ron zu Harry hinüber.
"Wie war das, Mr. Weasley?" fragte Nala schnell. Sie trat auf den Jungen zu und liess ihn keine Sekunde aus den Augen.
Ron wurde rot im Gesicht und stammelte: "Ich meinte nur, dass ich ihren Humor zu schätzen weiss." Jetzt wurde er noch röter.
"Diese Version gefällt mir schon besser", schmunzelte Nala, dann wandte sie sich wieder an die ganze Klasse. "Nein, eine Prüfung gibt es keine. Die sage ich jeweils vorher an, aber ich erwarte, dass ihr meinen Unterricht ernst nehmt und mitmacht. Sollte es jemanden nicht interessieren, was ich euch beibringe, dann kann er gehen, aber es befreit ihn nicht von den N.E.W.T.s, die ihr alle Ende des Schuljahres schreiben werdet. Ist das allen klar?"
Alle nickten, nur von Draco Malfoy kam ein hönisches "Yes, Sir!"
Nala entschloss sich nicht weiter darauf einzulassen und fuhr fort. "Ein klein wenig Repetition brauchen wir aber doch, denke ich. Fangen wir mit den Dunklen Kreaturen an. Erzählt mir, was wisst ihr über Banshees?"

So ging der Unterricht normal seinen Lauf und am Ende der zwei Stunde hatten sowohl die Gryffindors als auch Slytherins schon ein paar Punkte verdient.


"Wie hat sie das gemacht?" fragte Ron seine Freunde erstaunt nach der Stunde. "Wieso hatte sie mich gehört? Ich habe doch so leise gesprochen! Harry hat es doch sogar kaum verstanden, nicht wahr?"
"Ja, das stimmt schon", meinte Harry gedankenvoll.
"Und woher wusste sie gleich meinen Namen?" wunderte er sich weiter.
"Ach Ron, komm wieder auf den Teppich. Sie wird deinen Vater und Percy kennen, also hat sie angenommen, wer von uns in der Klasse wohl Ronald Weasley sein wird. Euer Familienmerkmal ist ja nicht zu verkennen", beschwichtigte Hermione ihren Freund. "Doch ich gebe zu, sie hört aussergewöhnlich gut. Muss man wahrscheinlich, wenn man Aurorin ist."
"Ja, und hast du ihre Augen gesehen?! Das ist doch keine normale Farbe!" Ron liess sich anscheinend nicht beruhigen.
Hermione schüttelte ihren Kopf. "Die von Madam Hooch sind doch noch viel seltsamer. Ich weiss nicht, wo dein Problem liegt, Ron."
Ron hörte gar nicht hin. Er war zu begeistert von seiner Entdeckung. "Harry! Hast du ihre Augen gesehen!?! Die sind doch genial, oder?"

*



A/N: So, ich hoffe, es hat euch neugierig gemacht. Bitte, bitte REVIEWT!!! Ihr habt jetzt auch ein wenig Zeit...;-) Ich bin jetzt für ein paar Tage in London und werde kaum zum Schreiben kommen. Frühstens nächsten Sonntag werde ich mich wieder dransetzen können... Sorry. Also, ich wünsch euch allen eine gute Zeit bis dahin!
Greets
Nala