Überdenke deine Prioritäten
Kapitel 16
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... da war es.
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Langsam löste er sich aus der Umarmung und blickte in zimtfarbene Augen, die durch die aufflackernden Gefühle glasig wirkten. Stumm nickte er ihr zu und wie in Zeitlupe erwiderte sie seine beinahe bewegungslose Geste. Seine Arme glitten an ihrer Körperseite hinab und er griff nach ihrer Hand. Schweigend folgte sie ihm durch den Kaminbereich zur hinteren Tür, die in das Schlafzimmer führte. Sie trat in die Dunkelheit des Raumes, als Severus ihr die Tür aufhielt und das Türblatt nach Eintritt hinter sich schloß.
Mit einem leichten Schwung des Zauberstabes flackerten vereinzelt Kerzen auf, die den Raum nur schemenhaft beleuchteten. Der jungen Frau wurde nach Anblick des kargen und doch gemütlichen Zimmers klar, dass sie jedes einzelne Möbel im Schlaf hätte zeichnen können, unleugbar kannte sie den Raum, auch wenn sie ihn das erste Mal bewußt betrat.
Ein Moment der zögerlichen Stille trat ein, während sie sich neben dem Bett gegenüber standen, nur ihre rechte Hand umschlossen von seinen warmen Fingern. Es war der letzte Augenblick, die offensichtlich folgenden Handlungen mit einem Nein zu unterbinden, zurück zu gehen, einen Schlußstrich zu ziehen und diese verbotenen Taten zu verhindern...
Sie konnte es nicht, nicht in diesem Moment, als sie ihm in die Augen blickte. Ihr Körper deutete eine Bewegung nach vorn an, auch wenn sie nicht in der Lage war sich zu rühren. Seine Hand legte sich auf ihre Wange und sein Daumen strich die Konturen ihrer Lippen nach, die sich leicht öffneten und heißen Atem auf seine Fingerspitze legten. Mit einer geräuschlosen Bewegung schlang er seinen anderen Arm um ihre Hüfte und ließ sie sanft nach hinten auf das Bett sinken.
Auf den Ellenbogen abgestützt kroch sie höher zum Betthaupt, er folgte ihr und stützte sich neben der jungen Frau auf der Matratze ab. Seine Hand versank in ihren Haaren und ihre Lippen berührten sich beinahe.
„Bist du dir sicher?", flüsterte er ihr gegen ihren leicht geöffneten Mund. Sie deutete bewußt ein Ja an und seufzte leicht, kurz bevor sich ihre Lippen erneut berührten und zu einem verlangenden Kuß verschmolzen.
Das Blut rauschte in ihren Ohren und sie war von den Gefühlen, die durch ihren Körper rauschten, so erschlagen, dass sie um Haaresbreite das Atmen vergaß. Ihre Hände lösten sein weißes Hemd aus der Hose und sie fuhr auf seiner entblößten Haut den Rücken hinauf. Fühlte jeden einzelnen Rückenwirbel. Fühlte das Spiel seiner Schulterblätter, die sich in der leichten Bewegung sanft hoben.
Der Stoff seines Hemdes, welches über die Haut strich und die kühle Luft im Raum, ließen einen Schauer durch seinen Körper fahren. Ihre Lippen trennten sich und Hermione zog ihm das Hemd über den Kopf, welches er ihr aus der Hand nahm und achtlos auf den Boden warf.
Seine Finger strichen an ihrem Hals abwärts, über den Kragenansatz ihres T-Shirts und legten sich auf ihren bedeckten Busen, den sie ihm fordernd entgegenstreckte, was jede Zurückhaltung auflöste und seine Hände veranlasste, sie von der Oberbekleidung zu befreien. Er schenkte ihr ein leichtes und doch atemberaubendes Lächeln, bevor er seine Augen über ihren Körper streifen ließ, über die milchige Haut, auf die die flackernden Kerzen bizarre Schatten legten, sie noch lebendiger machten, als sie ohnehin schon war.
Federleicht glitt seine Hand über ihre Schulter, strich einige Locken nach hinten und bahnte sich erneut den Weg abwärts. Sie schloß die Augen und fühlte, wie sein Kontakt eine brennende Spur auf ihre Haut legte. Eine Spur die nach mehr verlangte, die alle Zweifel beseitigte. An ihren Bauch angelangt fuhr er zurück zu ihrem weißen BH, der lediglich von zarten Spitzenfäden zusammengehalten wurde. Sein Zeigefinger strich über die äußeren Konturen hinauf zum Träger, den er über ihre Schulter herunter streifte. Während dem anderen Träger das gleiche Schicksal widerfuhr, legte er seine Lippen auf ihr Schlüsselbein.
Seine Zunge kostete ihre Haut, was sie aufseufzen ließ. Die junge Frau bog ihr Rückrad durch, gab ihm die Freiheit den Verschluß ihres BH´s zu öffnen, sie gänzlich von dem zarten Stoff zu erlösen. Die Spitzen ihrer Brüste, bereits schmerzhaft erhärtet, verlangten nach Berührung, welcher Severus dankend nachging.
Ihre Atmung steigerte sich erneut, als sich seine Lippen um einer ihrer Knospen schloß, sie mit der Zunge berührte, sie langsam und mit sanftem Druck umkreiste. Sie genoß jede einzelne Bewegung und ließ ihre Finger in seinen Haaren verschwinden, entlang seiner Kopfhaut, auf die sie Druck ausübte, sobald erneut kleine Explosionen durch ihr Rückenmark jagten. Der anderen Seite schenkte er genau die gleiche intensive Aufmerksamkeit, bevor er sich etwas aufrichtete und ihre linke Hand zu seinen Lippen führte.
Die Handinnenfläche auf seinem heißen Mund, eine kleine Geste, die sie fast in die Ohnmacht trieb. Er glitt weiter an ihrem Arm hinauf, brachte ihren Körper zum Zittern, als er die zarte Innenseite ihres Ellenbogens mit der Zunge streifte. Kühle Luft auf die Feuchte blies.
Sie öffnete die Augen und wollte endlich seine Haut unter ihren Lippen spüren. Ihre Hand legte sich hinter seinen Hals und sie zog ihn näher an sich heran, vergrub ihr Gesicht in seinen Haaren, atmete seinen Geruch tief ein, verschlang ihn und prägte sich jede einzelne Nuance ein. Sie wusste, dass sie dies bereits bei jedem einzelnen heimlichen Treffen getan hatte.
Seine Hand öffnete die Knöpfe ihrer Jeans und seine Finger folgten der darunterliegenden Spitze, weiter zu ihrer pulsierenden Hitze. Sie zuckte zusammen, was ihn zum Stoppen veranlaßte. Es war jedoch nicht ihre Zögern, sondern der Blitz, der sie durchfuhr, als er über den sensiblen Punkt am Anfang ihrer Öffnung strich, wenngleich er auch noch von ihrem Slip verdeckt wurde.
„Alles in Ordnung... alles in Ordnung", flüsterte sie beinahe atemlos und ihre Beine öffneten sich mehr für ihn. Er zog sich aus ihrer Hose zurück, was ihr einen Laut der Enttäuschung entlockte. Ein Geräusch, welches ihn zum Lächeln brachte. Mit einem Fingerschnippen war seine, wie auch ihre, Hose verschwunden.
Sie legte sich zurück in die weichen Fluten der Kissen und er stützte sich neben ihr auf einem Ellenbogen ab. Während seine Finger an der Innenseite ihres Oberschenkels nach oben fuhren, winkelte sie unbewußt ein Bein an, dabei ließ er sie für keinen Wimpernschlag aus den Augen. Er wollte jede einzelne Regung erfassen, sie lesen aus dem reinen Zimt ihrer Pupillen.
Ihr Brustkorb hob sich um einiges stärker an, als er seine Finger auf ihre größte Hitze legte und leicht über die dunklen Locken fuhr, die bereits von einer warmen Feuchte überzogen waren.
Das Verlangen brannte. Brannte in jeder Faser und nahm lediglich die Berührungen der Körper wahr, jede andere Wahrnehmung verschloß sich hinter der Leidenschaft die entfesselt wurde.
Als er mit seinem Finger in sie eindrang, legte er die Lippen auf die ihren und sie war kaum in der Lage ihre Zunge zu bewegen. Sie atmete nur in die Hitze seines Mundes und bewegte ihre Hüften leicht entgegen seiner Handbewegung. Sein Daumen massierte ihren sensibelsten Punkt, während er unaufhaltsam den Rhythmus seiner Finger steigerte.
Ihre Fingernägel senkten sich leicht in sein Schulterblatt. Ganz langsam registrierte sie die Hitze zwischen ihren Körpern, welche ihr bewußt machte, warum sie immer und immer wieder zu ihm gekommen war. In diesem Moment fühlte sich alles so vertraut, so richtig an. Keine Barrieren, die unüberwindbar schienen, nur Vertrauen, dass ein stummes Band zwischen ihnen wob...
Mit einem Mal entfernte er seine Hand und zog sich auch von ihrem Mund zurück. Sie brauchte einige Anläufe, um die nächsten Worte zu formen.
„Nein Severus, nicht aufhören... bitte nicht aufhören..."
Er legte seinen Zeigefinger auf ihre Lippen, an dem sie sich selbst – ihr eigenes Verlangen – riechen konnte.
„Schhhhhh!"
Lächelnd schüttelte er seinen Kopf, sodass seine schwarzen Haare ihre Wange kitzelten. Mit einer fließenden Bewegung legte er sich auf sie, was sie um so stärker an die Matratze fesselte. Mit einem langsamen Stoß drang er in sie ein, was beiden Geräusche entlockte, die sich an den kahlen Steinwänden brachen.
Es war keine wilde Begierde, die ein Ventil suchte. Es war keine akrobatische Glanzleistung, die zwischen Tür und Angel veranstaltet wurde. Es war eine Art Verständnis, welches beide in dieser Position verharren ließ.
Ein ganz besonderer Moment, in dem Severus begriff, dass sich unter seinem Körper jede einzelne Schattierung von Hermiones Bewußtsein befand. Kein abgespaltetes Verlangen, dass sich heimlich in seine Kerker geschlichen hatte. Kein Geheimnis, dass zwischen ihnen lag und an ihm nagte, jedes einzelne Mal, wenn er diese junge Frau sah, wie sie ahnungslos in seinem Unterricht saß.
Es war einfach Hermione... nur Hermione.
Es war etwas Pures, was ihm in diesem Augenblick die Sinne raubte und die Faszination an ihr nur verstärkte, diese Frau, hinter seinen geschlossenen Lidern in eine Schönheit legte, die er nicht mehr gehen lassen wollte.
Ohne es zu bemerken hatten sie sich bereits in einen vertrauten Rhythmus verwoben und ihre Beine schlangen sich um seine Hüften. Er stützte sich auf den Händen ab und verlagerte sein gesamtes Körpergewicht gegen ihr Becken. Mit jeder Bewegung bemerkte er, wie sie sich stärker um ihn presste. Sie erzitterte und er mußte sich auf die Zähne beißen, um diesem Spiel kein verfrühtes Ende zu bereiten.
Kurz nachdem er seinen Namen auf ihren Lippen vernahm, sandte heiß pulsierende Ströme auch ihn in die Erlösung und er sank über ihrer Gestalt zusammen.
Als sie wieder zu atmen vermochten, legte er sich behutsam neben sie und schloß sie in seine Arme. Mit einem Murmeln verschwanden alle Unannehmlichkeiten und die dünne Decke schmiegte sich über ihre erhitzten Körper. Er küßte ihre Stirn und sie drifteten ganz langsam in den Schlaf. Es bedurfte keiner Eile. Sie brauchte nicht wieder zu verschwinden, um gegen die Stunden des Zeitumkehrers zu rennen.
Ihr letztes Wort. Es glitt ihm durch seine Gedanken – ihr letztes Wort – sein Namen.
Sie hatte das erste Mal im Höhepunkt der Ekstase seinen Namen gesagt. Ungläubig atmete er tief ein und drückte ihre zierliche Gestalt noch mehr an seinen Körper, als müßte er verhindern, dass sie erneut verschwand.
Seinen Namen...
... und die Dunkelheit der Träume umfing sie.
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Bruchstückhaft drang die Helligkeit durch ihre geschlossenen Augenlider. Es war nur wenig Helligkeit die durch das kleine Fenster des Schlafraumes fiel, doch es reichte, um die junge Frau aus der Traumwelt zu reißen. Sie atmete tief ein und roch nicht den gewohnten Geruch ihres Bettes, welcher sie tagtäglich umfing. Als sie sich umdrehen wollte, registrierte sie warum ihr Geruchssinn irritiert war. Männerarme umschlagen sie, hielten sie noch genau in der gleichen Position, eng an einen entblößten Körper geschmiegt, wie sie die Nacht zuvor eingeschlafen war.
Ihr Atem, reflektiert an seinem Schlüsselbein, verschnellerte sich und ihre Gedanken rasten. Rasten in Richtungen, die sie nicht lenken konnte. Sie konnte nicht leugnen, dass diese Wärme, die sie umfing, willkommen war. Eine Wärme die Geborgenheit ausstrahlte.
Dennoch stieg langsam Panik in ihr hoch.
/Oh Merlin... ich habe... nein, bitte... ich.../
Langsam wand sie sich aus seinen Armen, entfernte sich aus der wärmenden Umgebung des Bettes und suchte stumm nach ihrer Kleidung. Sie konnte noch keinen klaren Gedanken fassen. Geistesabwesend griff sie nach ihren Sachen, die geräuschlos den richtigen Platz an ihren Körper fanden, ihn von der brennenden und nüchternen Kälte, die sich plötzlich einstellte und an ihrer Haut fraß, schützten.
Was hatte sie getan?
Auch wenn sie sich so leise wie möglich bewegte, war Severus bereits wach. Er lag auf der Seite, stützte seinen Kopf mit einem angewinkelten Arm ab und blickte sie mit zusammengezogenen Augen verständnislos an. Sein Körper war nur nachlässig durch die dünne Bettdecke bedeckt, was ihn nicht im geringsten störte. Ganz anders Hermione, die ihren Körper so schnell wie möglich verhüllte.
„Hermione, was zwingt dich zur Eile?", ertönte seine eindringliche Stimme, die die junge Frau zusammenschrecken ließ. Sie hatte nicht bemerkt, dass er bereits wach war und drehte sich zögerlich zu ihm um.
Für einen kurzen Moment kniff sie verzweifelt die Augen zusammen. Sie wollte ihn nicht noch einmal anschauen. Sie wollte nicht noch einmal auf seine blasse, warme Haut schauen. Sie wollte nicht noch einmal ihre Augen über seine Haare und über die kleinen Unebenheiten auf seinem Körper streifen lassen. Sie wollte nicht noch einmal in die dunklen Fenster seiner Seele blicken...
Zuspät für derlei Gedanken, sie hatte sich bereits umgedreht und starrte direkt in seine fragenden Augen.
„Ich... ich muß... ich kann nicht... es ist falsch, es...", stotterte sie. Severus erkannte ihre Panik, gepaart mit sprudelnden Gefühlen und Gedanken eines Headgirls. Schlagartig wußte er was sich hier gerade abspielte, doch er wollte es von ihren Lippen hören.
„Was soll das, Süße?", sagte er, etwas schärfer, als er im Grunde wollte, doch Wut schlich sich langsam an die Oberfläche. Wut über eine kindische Reaktion, für die es keinen Grund gab – in seinen Augen.
Sie ballte ihre Fäuste mit dem Bedürfnis ihre Stimme nicht erzittern zu lassen. Ohne Erfolg.
"Ich kann nicht! Und ich bin. Nicht. Deine. Süße!"
Die letzten Worte flogen scharf um seine Ohren und er richtete sich auf. Sie wand ihren Blick ab und er fühlte förmlich wie ihre Tränen aus ihren Augen quollen. Was machte sie? Warum konnte sie nicht einfach loslassen, nicht einfach akzeptieren?
Er verpaßte den Augenblick zum Antworten. Sie hatte sich bereits aus dem Zimmer bewegt und die massive Holztür schloß sich leise hinter ihr. Für einen kurzen Moment blickte er auf die Türklinke, die noch herunter gedrückt war. Sie stand auf der anderen Seite, war sich in ihrer Entscheidung nicht sicher. Die rechte Hand schloss sich schmerzhaft fest um das kühle Material der Türklinke, so dass ihre Fingerknöchel weiß unter der Haut hervorstachen. Enttäuscht, dass sie keine Lösung für diese ganze Situation fand, schüttelte sie den Kopf.
„Hermione", drang seine Stimme durch die Tür.
Die metallene Klinke sprang hoch und legte eine unerträgliche Stille über den Raum, welche seine Wut nur weiter schürte. Zornig schnellte seine flache Hand auf die bis jetzt warme Stelle, auf der ihre zierliche Gestalt gelegen und seinen Körper in dieser Nacht so vervollständigt hatte...
Miststück!
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Brennend hinterließen die Tränen Spuren auf ihren Wangen. Sie wußte nicht wie ihr geschah, noch warum sie dabei war wegzurennen. Es war ein Impuls, der sie leitete, der ihre Gedanken führte. Gedanken an Richtlinien, an gesetzte Regeln, die sie gebrochen hatte. Sie hatte sich fallengelassen und das Vertrauen, dass in sie als Headgirl gelegt wurde, verletzt. Geleitet von Gefühlen, die sie nicht haben durfte – nicht als Schülerin – nicht als Vorbild für so viele andere Mädchen an dieser Schule...
Laut hallten ihre Schritte durch die Flure, die sie durchquerte, über die Treppen die sie im Zweistufenrhythmus nahm. Doch außer die verschreckten Bewohner der Gemälde, sah keiner ihre rastlosen Bewegungen, in welche sie sich verstrickte. Sie wollte schreien, wollte ihre Last aus dem Körper schleudern, trotz allem blieben ihre Worte stumm und trockneten ihre Lippen aus. Lippen auf denen sie in der vergangenen Nacht das sinnlichste Vergnügen gespürte hatte, an dem sie sich erinnern konnte.
Ihr war es schleierhaft, wie sie in diesen frühen Stunden ihr Zimmer fand. Hinter der verschlossenen Tür ließ sie ihren Tränen freien Lauf und ein leises Schluchzen, dass sich durch jeden Winkel ihrer Räume zog, alarmierte Krummbein. Er legte sich zu ihr aufs Bett, spendete ihr Trost, indem er seinen weichen Körper an sie schmiegte...
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Besorgt starrten zwei Augenpaare auf das massive Holz der Tür.
Keine Reaktion.
Erneut schnellte eine Faust klopfend auf die Tür, blieb auf ihr ruhen und wartete auf ein Zeichen, dass Fragen beantworten sollte. Der Abend war bereits weit fortgeschritten und der enge Gang vor Hermiones Headgirl-Räumen wurde nur noch spärlich vom Tageslicht ausgeleuchtet. Leise drang die Stimme von Harry durch die Tür.
„Hermione? Wir wissen, dass du da drin bist!"
Stille.
„Komm schon, sag was. Wir wollen nur wissen, ob nichts Ernstes ist, dann lassen wir dich auch in Ruhe", setzte Ron ebenso leise fort.
„Alles in Ordnung, Jungs. Wir sehen uns morgen. Macht euch keine Sorgen."
Das waren die einzigen Worte, die Ron und Harry von ihrer Freundin an diesem Tage hörten. Sie war weder zu den Mahlzeiten erschienen, noch hatte sie Harry aufgesucht, um mit ihm wie versprochen das gestrige Gespräch fortzusetzen. Er machte sich Sorgen, auch wenn sie das soeben vehement beseitigen wollte.
Ron hob nichtsahnend die Schultern und packte Harry am Oberarm, um ihn mit sich zu ziehen. Dieser blickte immer noch auf das massive Türblatt und schüttelte leicht den Kopf.
„Genau. Wer weiß, was sie hat", ließ der Rothaarige beiläufig fallen.
Harry wußte instinktiv, dass es was mit Snape zu tun hatte und das gefiel im ganz und gar nicht. Geistesabwesend folgte er seinem Freund. „Wer weiß?", versuchte er ihn von seinen Gedanken abzulenken. Es war nicht sein Recht, über ihre Situation mit Ron zu sprechen, so entschloß er zu schweigen. Er nahm sich vor sie morgen darauf anzusprechen. Irgend etwas mußte am gestrigen Abend geschehen sein und es sah nicht danach aus, dass es ihm gefallen würde. Er würde versuchen Verständnis aufzubringen, es ging schließlich um Hermione, allerdings fiel es ihm schwer, wenn er darüber nachdachte, dass sein gehaßter Tränkelehrer mit Sicherheit eine entscheidende Rolle spielte.
„Wie wäre es mit einer Runde Zauberschach? Padma hat heute eine Art Weiberabend und somit habe ich frei. Oh Merlin... das hört sich ja an, wie bei einem alten Ehepaar. Sag Harry, das tut es doch nicht, oder?"
Harry ordnete seine Gedanken und blickte ihn verwirrt an, währen sie den Weg zum Gemeinschaftsraum einschlugen.
„Em... nein, nein. Und Zauberschach ist eine tolle Idee, diesmal schlage ich dich!"
„Ja, klar und Merlin hatte drei Eier."
„Merlin hatte drei Eier", warf der Schwarzhaarige ein und rannte los, bevor Ron noch protestieren konnte.
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Cardie: ... ja endlich, und jetzt möchtest du mich wahrscheinlich umbringen ;o)
Sleeping Choco: Im Infounterricht? Irgendwann werde ich noch mal Ärger mit Lehrern bekommen, sei es jetzt dass ich jemanden vom Lernen ablenke oder gleich ganz daran hindere der Stunde zu folgen... lach...
Moin: Danke dir!
Curlylein: Ja, Männer sind nicht nur als Hassobjekte gut... grins... Noch zum Klamottenkaufen gekommen?
Herm: Cliffhanger? Ich??? Nie! An irgendeiner Stelle musste ich das Chap ja enden lassen, sonst wären das 20 Seiten geworden. Und ja, meinen Harry habe ich nicht gleich ausrasten lassen. Ich denke unser Dream Team ist erwachsener geworden. Mit 18 Jahren sollte man so reif sein, dass man gewisse Dinge akzeptieren kann, ob sie einen nun gefallen oder nicht, man kündigt nicht gleich die Freundschaft.
Iare: Okay, vielleicht nicht ganz fair an der Stelle aufzuhören, aber ... schulter-zuck... geht ja schon weiter.
Kirilein: Na also, das mit dem Hauself wurde auch Zeit... und wie sieht es diesmal aus? Fächer wegwerfen und Ventilator anstellen?
Nifilwen: Danke dir!
Kardia: Süsse, du hast da ein kleinen Fakt übersehen. ICH BIN GEGEN DEN CRUCIATUS IMMUN!!!
Ich kenne Effi Briest, kann aber keinerlei Parallelen zu meiner Geschichte ziehen. Harry ist nicht Miones Mann und auch nicht 20 Jahre älter, das trifft eher auf Snape zu. Innstetten liebte seine Frau nicht, sondern ließ eher ihr gegenüber den Pädagogen raushängen, was Effi letztendlich in die Arme des Majors trieb. Die Notizen, die Snape ihr schickt, kann man auch nicht unbedingt als Liebesbriefe bezeichnen. Ahhhhrrrgggg ich mochte die Geschichte einfach nicht, sie ist mir in ihrer ganzen Struktur zu depressiv. Es gibt viel interessantere Romane, die man im Deutschunterricht durchnehmen kann... Ven-tätschelt-dir-den-Kopf... ich fühle mit dir! Mmmm... wenn ich weiter darüber nachdenke, gibt es eine Gemeinsamkeit zwischen Effi und Hermione. Effi war immer eine Art Außenseiterin und konnte gesellschaftsbedingt nie mit ihren Gefühlen aus sich herauskommen, sie musste die Fassade halten besonders was ihre Ehe anging. Mione hat gerade mit sich selbst noch einen ziemlichen inneren Kampf zu meistern..... grrrr... Mensch, deine Review hat mich ganz schön ins Grübeln gebracht, auch mal nicht schlecht. Im Übrigen dürfte dein „Alterego" mit diesem Kapitel auf seine Kosten gekommen sein... grins...
Nicole: Nicht schlagen ja!? Im Grunde bin ich nicht gemein, ich schreibe hier ja kein Drama.
McAbe: „gossegossegosse"... LACH!!!... Wie ich bei Herms Reviewantwort schon erklärt habe, Harry ist nun etwas reifer, was die verhaltene Reaktion von ihm bestätigt.
Like: Quasischwester, weil du in der letzten Review geschrieben hast, dass du mich liebst – auf eine schwesterliche Weise. Jetzt zu deiner Verwirrtheit. Snape hat bei mir ein weißes Hemd an, weil ich selber viktorianische Kleidung immer mit weißen Hemden in Verbindung bringe, auch wenn diese meistens unter den Lagen schweren Stoffes verborgen bleiben. Diese allgemeinen Klischees Weiß = gut, unschuldig und Schwarz = böse, mysteriös, steigere ich in meinen Gedanken etwas. Wenn das Böse (jetzt muß ich aber auch anmerken, dass Snape in meiner Geschichte nicht das typisch Böse verkörpert) weiße Kleidung trägt, bekommt es eine noch gefährlichere Note, denn es ist nicht mehr so leicht einzuschätzen, unberechenbar und kann sehr gut Menschen täuschen... Sorry, jetzt schweife ich ab. Zum zweiten Punkt, am Ende des Kapitels wird nicht geknuddelt, es ist eine gefühlsmäßig intensive Umarmung, kein Geknuddele, dass würde anders abgehen. Warum Hermione den Tränen nahe ist? Sie hat nicht unbedingt etwas trauriges Gesehen, es hat aber ihre Gefühle und Empfindungen, die sie seit über einen Dreivierteljahr unbewusst unterdrückt hatte, mit einem Mal ans Licht gebracht. Damit war sie in dieser Situation einfach überfordert. Callista hat das mit wenigen Worten in ihrer Review zusammengefasst, was ich mit diesem ganzen Kapitel ausdrücken wollte: „... wie du beschrieben hast, dass ihre Empfindungen sich auf den Hauptcharakter übertragen." Gefühle, die einen in einer bestimmten Situation aus der Bahn werfen und überfordern, seien sie jetzt glücklich oder traurig, lassen sich am besten in Tränen ausdrücken. Ich hoffe ich konnte dir jetzt alles damit beantworten/erklären.
CallistaEvans: Was Harry noch für eine Rolle spielt, will ich noch nicht verraten. Was die Denkarien betrifft, hast du recht, es lassen sich natürlich alle Erinnerungen in einer Schale sammeln, aber wie du auch schon bemerkt hast, hätte ich so nicht den Unterschied oder den Stellenwert zwischen normalen und erotischen Erinnerungen darstellen können und das ist ja auch die entscheidende Frage, die sich durch die ganze Story zieht. Basiert das Verhältnis zwischen Mione und Sev nur aufs Körperliche oder steckt mehr dahinter? Ich habe mir vorgestellt, dass Snape die Erinnerungen so in z.B. Zeitabschnitte/Monate aufgeteilt hat, somit wusste er auch sofort, dass sie in dem blau-grauen Denkarium den Abend am Strand gesehen hat. (auch wenn die Ausführung dieser Szene in eurer Phantasie bleibt) Ich habe mich sehr über diesen Satz gefreut: „Sehr schön, wie du beschrieben hast, dass ihre Empfindungen sich auf den Hauptcharakter übertragen." Mit diesen wenigen Worten hast du das ganze Kapitel erklärt. Klasse.
TheSnitch: Ich sollte mir wirklich mal übers Lottospielen Gedanken machen... lach... In einer Winkelgasse war ich bislang noch nicht einkaufen, aber die Straßennamen bei dir finde ich oberwitzig.
FINF: Danke dir!
Majin Mich: Dir ebenfalls danke und wahrscheinlich geht es jetzt schon schneller weiter, als du dachtest.
Viviane: Danke, dass du dich trotz deiner entzückenden Laune zum betan gezwungen hast. Love you!
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Vielleicht habe ich jetzt viele mit Miones Reaktion geschockt, aber ich denke ihr ganzes Gefühlschaos ist so gravierend, dass nicht gleich alles super-duper laufen kann. Ich hoffe ihr könnt euch trotzdem zu einer Review überwinden. Ich bin auf alles gefasst... grins...
Hugs&Kisses
Vengari
