A/N: Is anybody out there? If so…. Ich habe dieses Kapitel, ohne zu übertreiben, ungefähr 20 Mal umgeschrieben. Deshalb brauchte ich eine Ewigkeit, bis ich mich überwand, das Kapitel hochzuladen....  Jetzt lasse ich es einfach so... Hier ist es! Viel Spass!

Eure Nala

PS: Die Geschichte ist bald zu Ende. Viele Kapitel werden nicht mehr kommen...

Kapitel 19

Kann es sein...?

Als sie die Champagnerflasche mit den Gläsern in den Händen hielt, musste Nala schmunzeln. Sie wusste genau, was es zu bedeuten hatte, denn es gab nur eine Person, mit der sie diese spezielle Flasche öffnen wollte. Das seltsame Gefühl, wenn Severus um sie herum war seit ihrem Aufenthalt in Florenz, war nun endlich an die Oberfläche gedrungen, hatte es bis in ihren Kopf geschafft und sie konnte es plötzlich leise, aus der Ferne hören. Wenn sie daran dachte, wie er sie getragen und sich im Krankenflügel um sie gekümmert hatte, schien ihr Herz aufzublühen. Dann erinnerte sie sich langsam an alle anderen Situationen, in denen sie sich nahe gewesen waren. Und selbst als sie sich an die kleinen und grossen Gefechte erinnerte, konnte die Frage, die sich in ihrem Kopf gebildet hatte, nicht verworfen werden. War es möglich, dass sie sich in ihn verliebt hatte? In dem Moment, als sie sich das selbst fragte, schien ihr Magen verrückt zu spielen und ihr wurde übel. "Wohl nicht", dachte sie, "es kann nicht sein. Und mir wäre auch bestimmt nicht so übel beim Gedanken daran."
Trotzdem fand sie, dass sie mit dem Champagner, bei Severus hereinschauen sollte. Er hatte zumindest einen richtigen Dank von ihr verdient.

***

Severus sass in seinem Sessel vor dem Kamin, die Ellbogen auf die Armlehnen gestützt und seinen Mund nachdenklich in seinen Händen versteckt. Er musste seine Gedanken ordnen, die, seit er Nala am Felsen getroffen hatte, wieder wie ein Wirbelsturm in seinem Kopf wüteten. Was war es denn mit dieser Silver? Warum war sie ihm so wichtig? Warum war ihm so wichtig, was sie von ihm hielt? Warum war er gerne bei ihr, wenn sie ihm nicht gerade ungerechte Vorwürfe machte? "Könnte es sein, dass..." Severus schüttelte heftig den Kopf. "Nein. Niemals." Natürlich wusste er, dass er sie gut leiden konnte...auf eine seltsame Art und Weise..., aber er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass er sie wirklich lieben könnte. Nein, das konnte nicht sein. Wenn er sie lieben würde, hätte er ein anderes Gefühl im Bauch. Selbst er wusste, wie sich das dann anfühlen würde. "Könnte ich dann so wütend auf sie sein wie neulich?" fragte er sich. "Nein, bestimmt nicht."

Als es an der Tür klopfte, wurde er abrupt in die Welt zurück gerissen, was seine Laune nicht gerade besserte.
"Verschwinde!" rief er zur Tür. "Ich möchte nicht gestört werden!"
"Tut mir leid, Severus! Ich komme ein anderes Mal wieder!" kam es von der Tür zurück. Severus lief es eiskalt den Rücken hinunter, als er diese Stimme vernahm. Er zögerte ein paar Sekunden, dann lief er zur Tür und öffnete sie. "Warte! Bitte, komm rein", rief er Nala zu, die schon bei der Treppe auf dem Weg nach oben war. Verwundert kam sie zurück und betrat seine Räume. Sie schaute sich um und meinte: Was auch immer du hier im Dunkeln tust, ich möchte dich wirklich nicht stören, Severus."
Mit einer Handbewegung zündete er die Kerzen im Raum an. "Du... du störst mich nicht... ich dachte, es wären Schüler. Schon vorhin sind welche gekommen, die etwas zu den Hausaufgaben fragen wollten, die ich ihnen über die Ferien gegeben habe. Was führt dich her?"
"Ich wollte mich noch einmal bei dir bedanken und wollte dich fragen, ob du mit mir auf das Neue Jahr und eine Welt ohne Voldemort anstossen möchtest." Sie holte eine Champagnerflasche unter ihrem Umhang hervor.
"Na gut", sagte er erstaunt.
"Schön", lächelte sie, während sie die Flasche und zwei Gläser auf den Tisch beim Kamin stellte. Nachdem sie die Gläser gefüllt und ihm eines gereicht hatte, hob sie ihr eigenes  und sprach: "Ich danke dir... und ich wünsche dir, dass das nächste Jahr für dich schöner wird als all die Jahre mit Voldemort."
"Das wünsche ich dir auch", tönte seine Stimme unter dem Klingen der Gläser. Da waren sie wieder, diese Augen, die ihn nicht mehr losliessen, wenn er einmal hineingeschaut hatte. Aber plötzlich verschwand der fröhliche Ausdruck in ihren Augen und ein Schatten von Trauer überzog ihr Gesicht.
"Es tut mir so leid, dass Moody das nicht mehr miterleben kann....", flüsterte sie und um ihre Tränen zu unterdrücken, lief sie zum Fenster und schaute den Schneeflocken zu.
Severus stellte sich neben sie, trank sein Glas leer und stellte es auf den Fenstersims. "Mir tut es auch leid."
Sie drehte sich zu ihm und ehe er sich versah, umarmte sie ihn plötzlich. Völlig überrumpelt stand Severus zuerst einmal einfach nur steif da. Doch dann spürte er ihre Wärme auf ihn überströmen. Etwas schien ihn ihm "aufzugehen". Vorsichtige legte er seine Arme um sie und hielt sie so lange, bis sie zu ihm aufschaute. Er strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und betrachtete ihre traurigen Augen, die sich aber langsam veränderten. Plötzlich sah er Unsicherheit und auch etwas Furcht und sie schien etwas bei ihm zu suchen.
"Ich...ich..." Sie senkte ihren Blick und ihre Worte brachen ab.
Weil Severus nicht verstand, was mit ihr war, begann er sich zu sorgen. "Was?" fragte er, während er sich etwas zu ihr beugte und ihr Kinn behutsam anhob. Noch einmal schaute sie ihm lange ihn die Augen und dann spürte er ganz zart ihre Lippen auf seinen. Zuerst war es nur ein einzelner vorsichtiger Kuss, doch gleich darauf folgte noch einer. Er zog sie näher zu sich und begann den Kuss zu erwiedern. Schliesslich schenkte sie ihm ein Lächeln, wobei er sich nicht ganz sicher war, ob dieses Lächeln nun verlegen oder etwas keck war. "Das", antwortete sie.

Severus schaute sie etwas ungläubig an, dann straffte er seine Haltung und meinte: "Ähm, Nala, wir sollten heute Abend nicht unbedingt zu spät kommen."
"Oh, Mist! Das hätte ich beinahe vergessen! Ich muss noch schnell nach oben und mich umziehen!"
Er zog eine Augenbraue hoch und machte ein "Das ist ja wieder mal typisch"-Gesicht. "Dann mach schnell, die warten bestimmt schon. Ich geh dann mal vor."
Kaum hatte er zu Ende gesprochen, flog ein Kuss über seine Wange und Nala war verschwunden. Während er noch seinen Umhang holte, merkte er, dass er völlig geschafft war nach diesem Gefühlsschwall, doch er war froh und auch erleichtert, dass ihm endlich klar war, was er eigentlich fühlte... Aber war das eine gute Sache? "Mein alter Junge, du hast keine Ahnung vom Leben...", sagte er zu sich selbst und lächelte, weil er sich nie recht hatte eingestehen wollen, dass er in sie verliebt war.


Nala staunte unterdessen, dass Severus nicht gleich schreiend davongelaufen war und dass er eigentlich ganz sanft mit ihr umgegangen war. Sie schmunzelte aber, dass sie ihn so überrascht hatte.

***

Sie trafen sich an diesem Abend alle draussen beim Waldrand und stellten sich neben dem Scheiterhaufen auf. Fudge hielt eine viel zu lange Rede und bedankte sich bei allen Mitgliedern des Phönix-Ordens und verlieh ihnen die Auszeichnungen für den ersten Merlin-Orden. Dumbledore bedankte sich bei Harry für seinen Körpereinsatz, denn ohne diesen, hätten Dumbledores Kräfte nicht mehr lange gereicht, meinte dieser selbst. Er wäre von Voldemort geschlagen worden und jener würde immer noch auf dieser Welt wüten.
An die Mitglieder des Phönix-Ordens und an Harry wurden verschieden farbige Fackeln verteilt, womit sie den Scheiterhaufen mit Voldemorts Leiche anzündeten. Severus schaute etwas verärgert drein, weil seine Fackel ein leuchtendes Pink zeigte. Nala hatte es bemekrt, schmunzelte ihn an und kniff ihn sanft ihn den Arm.

Anschliessend gab es ein grosses Festessen in der Grossen Halle und die Tische wurden für einmal alle in der Mitte zusammen gerückt.
Nala sass zwischen Snape und Harry. Jedes Mal, wenn sich Nalas und Severus' Blick trafen schlugen ihre Herzen etwas schneller. Dumbleodre und Remus schauten immer wieder zu ihnen hinüber, kicherten und schienen irgendetwas äusserst amüsant zu finden.
Als sich Nala aber munter mit Harry und Hermione unterhielt, brodelte es in Severus schon wieder. Warum kam sie auch mit diesem vorlauten Potter so gut aus? Warum gab sie sich mit ihm jetzt ab und sprach mit ihm? Zu besprechen hätten sie ja, bei Merlin, genug! Ja, in der Tat... er wusste, dass er nicht zu lange warten konnte, bevor er mit ihr darüber sprach...
Doch hier war auch nicht der richtige Ort dafür. Wenn er ehrlich war, hätte er sie am liebsten einfach ganz für sich gehabt in diesem Moment.

Als das Essen vorbei war und alle langsam auf ihre Zimmer gingen, heftete sich Nala an Severus' Fersen. Leichtfüssig trabte sie ihm hinterher, bis sie ihn erreicht hatte und fädelte ihre Hand geschickt in seine ein. Ein schweres Aufatmen kam von Severus.
"Was ist los?" fragte sie ihn etwas erschrocken.
"Nala, ich denke, es ist besser, wenn du jetzt auf dein eigenes Zimmer gehst", antwortete er ohne sie dabei anzusehen.
"Ich dachte, ich könnte noch ein bisschen mit dir vor den Kamin kuscheln... ...Ich dachte, du wolltest auch mit mir zusammen sein."
"Ja... Aber, Nala, ich finde, wir sollten damit aufhören, bevor es richtig begonnen hat. Überleg doch mal. Ich bin ein Todesser ...und... überhaupt... das ist wirklich eine schlechte Idee..."
"Aber...was redest du denn da?" Nala sah in verständnislos an.
"Nala....bitte..." Im nächsten Augenblick war Severus davongelaufen und liess Nala verwirrt stehen.

Enttäuscht ging Nala auf ihr Zimmer, legte sich auf ihr Bett und weinte ein paar wütende Tränen. Stundenlang zerbrach sie sich den Kopf darüber, warum Severus auf einmal einen solchen Rückzieher machte. Weshalb hielt er es denn für eine so schlechte Idee? Konnte es sein, dass er einfach nur Angst hatte? Irgendwann schlief sie aber ein und erwachte erst nach drei Stunden wieder. Sie hatte Durst und als sie ins Bad gehen wollte, bemerkte sie ein Knistern in ihrem Wohnzimmer. Also ging sie stattdessen zur Tür, die ins Wohnzimmer führte und Licht strömte ihr entgegen, als sie die Tür öffnete.
Sie fand Dobby in ihrem Wohnzimmer. Der kleine Hauself war ganz aufgeregt.
"Dobby! Was tust du hier?" fragte sie ihn verwundert.
"Ich wollte Sie holen, Miiiiss", sagte er wild mit den Armen fuchtelnd. "Professor Snape... Er... Ihm geht es gar nicht gut. Er sitzt in der Küche und redet, Miss. ...und immer wieder ruft er ihren Namen! ‚Nala' sagt er... und ‚Missy'..."
"Wirklich? Was hat er denn?" Nala ging gemütlich in ihr Schlafzimmer um sich anzuziehen.
"Ich weiss nicht, Miiiss. Vielleicht wurde er vergiftet?!"
"Das glaube ich nicht, Dobby. Mach dir keine Sorgen. Er ist bestimmt nur betrunken." Elegant zog sie noch ihren Umhang an. "Ich werde mal nach ihm sehen und euch von ihm befreien", schmunzelte sie.
"Viiielen Dank, Miss! Wir Hauselfen können nämlich nicht schlafen bei diesem Lärm."

Während Dobby sie in die Küche begleitete, versuchte er sie immer wieder zur Eile zu drängen. In der Küche angekommen, fand Nala tatsächlich einen Severus, wie sie ihn noch nie gesehen hatte. Die Flasche mit schottischem Whisky lag leer auf dem Küchentisch und sein Kopf daneben. Er war zwar noch wach, aber er redete wirr vor sich hin.
"Severus!" rief sie. "Wie viel hast du denn getrunken?!"
Als er seine Augen öffnete und sie sah, lächelte er sie seltsam an. "Nala..."
"Warum hast du das getan? So kenne ich dich gar nicht!" Sie nahm seinen Kopf zwischen ihre Hände, richtete ihn auf und schaute ihn besorgt an.
"Ich wollte dich vergessen, Missy", sagte er langsam mit einer müden und schweren Zunge.
"Warum willst du mich vergessen?"
"Weil es nicht geht..." Severus sah zu Boden.
Nala schmunzelte. "Komm, ich bring dich ins Bett. Und Morgen, wenn du deinen Kater ausgeschlafen hast, wirst du verstehen, dass es sehr wohl geht."
Sie half ihm auf die Beine und stützte ich, damit sie langsam zum Kerker gehen konnten.

Nala dachte, dass er ziemlich arg betrunken sein musste, wenn man ihn so leicht ausfragen konnte. "Das merk ich mir für später", grinste sie in sich hinein. Doch er tat ihr auch leid, denn schon das Gehen erforderte von ihm höchste Konzentration.
Sie schaffte es schliesslich, ihn ins Bett zu verfrachten. Sie zog ihm nur den Umhang, seinen Anorak und seine Schuhe aus, dann deckte sie ihn ein bisschen zu. Sie hatte schon das Licht gelöscht und stand in der Tür, als sie sich noch einmal umdrehte, weil sie gehört hatte, wie er schon fast schlafend und ganz leise etwas geflüstert hatte, das geklungen hatte wie "ich liebe dich"...

Er bewegte sich im Bett und drehte ihr den Rücken zu, während sie sich zurück ans Bett bewegte. Lange stand sie einfach bei ihm und schaute ihn an. Mit einem Mal wollte sie ihn mit der Hand berühren und sie liess es einfach zu. Ihre Hand legte sich auf seinen Oberarm und sie spürte, durch den Stoff es schwarzen Hemdes, seine Haut. Sie erschrak, wie kalt ihm war. Severus griff mit seiner Hand nach ihrer und drückte sie an sich. Nala lächelte und legte sich neben seinen Rücken, schmiegte sich an ihn und legte einen Arm über seinen Körper. Sein Arm lag über Ihrem und er hielt ihre Hand immer noch fest.
"Du bist kein Todesser mehr...", flüsterte sie von hinten in sein Ohr.
Und obwohl Nala wach bleiben wollte und ihr Herz schnell und sehr laut schlug, übermannte sie irgendwann ein dunkler weicher Schlaf.