Prolog:

Durch das dunkel der Nacht...

Durch die Wüste der Einsamkeit...

Durch die Gitter seiner Gefangenschaft...

...strahlte der volle Mond anklagend hell.

"Warum kommst du nicht?", flüsterte er und ein kalter Nachtwind riss die Worte mit sich, "Warum...?!"

Zwölf Stunden. Vor zwölf Stunden hatten sie ihn hier her gebracht. In einem Raum mit vergitterten Fenstern. Die Wände waren gepolstert, ein großes Bett stand in der Ecke. Keine scharfen Kanten, keine Spitzen oder schweren Gegenstände.

Ein luxuriöses Askaba. "Ich hasse diesen Ort!", dachte er und schlug mit der Faust gegen die Wand. Er keuchte gequält auf. War doch keine gute Idee gewesen...

"Unzurechnungsfähig!", hatte das Urteil gelautet. Er lachte kalt auf. Ausgerechnet er, wurde für unzurechnungsfähig erklärt, wegen einer tat, bei der er bei vollem Bewusstsein gewesen war.

Dumbledore hatte als sein Verteidiger fungiert, Harry Potter hatte für ihn ausgesagt, ein paar der Professoren hatten für ihn gebürgt und vertrauenswürdig und rational denkenden Menschen eingestuft.

Und trotzdem saß er hier, allein und abgeschottet vom Rest der Welt.

Immer wieder klappten seine Augen zu und sein Körper forderte protestierend Schlaf, doch sein Geist fand keine Ruhe. Zu viele Fragen brannten ihm auf der Seele, zu viele ungelöste Rätsel...

Erst in den frühen Morgenstunden fiel er endlich in Morpheus Arme.

"Sie dürfen nur nicht nervös werden!", riet eine glockenhelle Stimme dem Schwarzhaarigen Mann, der den schmutzig grauen Linolbodengang entlang schritt, "Das ist bisher ihr schwierigster Fall, aber ich bin mir sicher, das sie dem Mann helfen können in ein normales Leben zurück zu kehren... Er ist anscheinend traumatisiert, denn, er will einfach nicht seine Motive verraten!"

"Warum ich?", war die einsilbige Antwort des Schwarzhaarigen. "Weil er ein alter Bekannter von ihnen ist", lachte die Frau mit der glockenhellen Stimme und öffnete eine der magisch verschlossenen Türen. Der Mann trat ein und hörte noch ein "Viel Glück", bevor die Tür sich erneut schloss und er mit seinem Patienten alleine war.

"Wo ist er?"

"Wo ist wer, Meister?"

"Du weißt ganz genau von wem ich spreche!"

Der Braunhaarige zitterte.

Sein Meister war wütend, sehr sogar. Er spürte es in seinen Knochen, dass nicht mehr viel fehlte und er bekam einen deftigen Crucio.

"Das Ministerium hält sich bedeckt, Meister, sein Aufenthaltsort ist unbekannt. Er könnte sowohl in Askaban, als auch an jedem anderen Ort, auf der Welt sein!"

"Dann sieh zu, dass du ihn so schnell wie möglich findest!"

Der Diener warf sich die Knie', "sehr wohl Meister, es wird so schnell gehen, dass ihr seine Abwesenheit gar nicht bemerken werdet, My Lord!"

Der dunkle Lord knurrte leise, "Und warum bist du dann noch hier?"

Die Augen des Rattenmannes weiteten sich und er stolperte aus dem kleinen Gemach.

Stille senkte sich über den Raum.

Der Himmel war verdeckt von dicken Regenwolken.

Der Lord stand am Fenster und starrte sehnsuchtsvoll in die Nacht.

"Wo bist du nur...?"