Kapitel 17 Notruf!
Draußen wurde es langsam dunkel und die Sonne ging im Westen über den Häusern von London unter. Harry und Hermine saßen immer noch gemeinsam auf dem Sofa in der kleinen Wohnung und hielten einander eng umschlungen. Den ganzen restlichen Tag hatten sie so verbracht, sich küssend, flüsternd und glitten dann gemeinsam in einen Dämmerschlaf.
Ein knackendes Geräusch im Kamin auf der anderen Seite des Wohnzimmers ließ Hermine verschlafen aufblicken. Keine Minute später wurde der Kamin in ein grünliches Licht getaucht und ein Kopf erschien in dem grünen Feuer.
„Hallo....Hermine?"Rief jemand.
Hastig zog Hermine ihre aufgeknöpfte Bluse zu und auch Harry wachte gerade auf.
„Was.... ist los?"fragte er verwirrt und strich sich durchs Haar.
„Da ist jemand im Kamin", antwortete Hermine und lief zu dem grünen Feuer hinüber. „Neville? Bist du das?"Sie konnte den erschienen Kopf noch nicht richtig erkennen.
„Ja, ja...."antwortete Neville hastig. Er wirkte ziemlich aufgeregt.
„Was ist passiert?"Fragte nun Harry dazwischen und Hermine bemerkte, dass er bereits an ihrer Seite war.
„Es ist wegen Ginny.... Hermine bei ihr haben die Wehen eingesetzt." Stammelte Neville nervös.
„Das sind aber 6 Wochen zu früh!"Hermine war jetzt voll konzentriert. „Neville wo ist sie?"
„Wir sind schon im St. Mungos. Sie wird gut versorgt, aber Hermine sie vertraut dir, wir vertrauen dir. Könntest du vielleicht.... vielleicht ins St. Mungos kommen? Wenn es dir nichts ausmacht! Bitte ich, wir...."Er wirkte ziemlich fahrig.
„Natürlich komme ich!"Antwortete Hermine schnell. „Ich bin so schnell wie möglich da. Und mach dir keine Sorgen Neville im St. Mungos ist sie wirklich in guten Händen."
Neville nickte: „Danke!"Murmelte er noch, bevor sein Kopf im Feuer verschwand.
„Ich begleite dich!"Sagte Harry, während Hermine aufstand und reichte ihr die Hand, um ihr aufzuhelfen.
Wenige Minuten später apparierten sie in der Vorhalle des St. Mungos Hospital. Hermine eilte die Stufen hinauf in die Geburtsabteilung und Harry folgte ihr. Auf dem Gang kam ihnen bereits ein hochnervöser Neville entgegen.
„Hermine! Wie gut das du da bist!"stieß er erleichtert hervor. „Sie haben mich gerade rausgeschickt. Ich weiß nicht niemand sagt mir irgendetwas."
„Beruhige dich Neville. Alles wird gut!", beruhigend legte sie ihm eine Hand auf den Arm. „Ich werde mal nachsehen. Harry wird dir ein bisschen Gesellschaft leisten."Hermine lächelte ihm aufmunternd zu und blickte dann zu Harry, der ihr verstehend zunickte.
Als Hermine den Raum betrat, in dem Ginny untergebracht war, bemerkte sie sofort die hektische Stimmung die von den Heilern in dem Raum ausging, obwohl das einem Außenstehenden wahrscheinlich nicht aufgefallen wäre, für ihn hätte es so ausgesehen, als hätten die Heiler alles unter Kontrolle.
Ingesamt befanden sich vier Heiler im Zimmer und allein das machte den Fall schon auffällig. Normalerweise waren höchstens zwei Heiler bei einer Geburt dabei. Mary Ryan blickte auf, als Hermine eintrat und wirkte ziemlich nervös. Das Gesicht der sonst so routinierten älteren Heilerin strahlte Besorgnis aus.
Hermine schritt auf sie zu: „Wie sieht es aus Mary? Komplikationen?"
Mary nickte leicht und deutete auf die Untersuchungsergebnisse in ihrer Hand: „Das Kind ist noch viel zu klein. Wir wissen nicht, ob seine Lungen schon vollständig entwickelt sind. Aber die Geburt lässt sich nicht mehr aufhalten, wir haben schon alles probiert um die Wehen zu stoppen, aber es geht nicht."
Hermine legte die Stirn in falten und starrte besorgt auf das Pergament: „Wie geht es der Mutter? Sie ist eine Freundin von mir."
Mary Ryan seufzte leise: „Wir sind uns da ebenfalls nicht sicher. Das ganze zerrt ziemlich an ihren Kräften. Aber natürlich können wir das Leben der Mutter jederzeit in den Griff bekommen. Doch ob wir beide retten können....?"Zweifel wurde aus ihrer Stimme laut.
Hermine nickte, holte tief Luft und trat dann mit einem Lächeln auf dem Gesicht um den Vorhang herum, der das Bett verdeckt, in dem Ginny lag. Mit geschlossenen Augen lag Ginny im Bett, ein glänzender Schweißfilm hatte sich auf ihrer Stirn gebildet und ihr sonst so schimmerndes rotes Haar lag jetzt matt und glanzlos um ihr bleiches Gesicht herum.
Hermine schluckte und trat an das Bett, sie griff nach Ginnys Hand, die sich unnatürlich kühl anfühlte: „Hallo Ginny", sagte Hermine leise.
Ginny öffnete langsam die Augen und ihre Mundwinkel verzogen sich zu einem schwachen Lächeln. „Hermine, ich bin froh, dass du hier bist."
„Ist doch klar, dass ich zu meiner Freundin komme, wenn sie mich braucht", sagte Hermine und tätschelte sanft Ginnys Hand.
„Wie.... wie geht es meinem Baby?"fragte Ginny ohne Umschweife.
„Du weißt ich würde dich nie anlügen Ginny!", begann Hermine zaghaft und blickte in das Gesicht ihrer Freundin, sie wollte ihr nicht sagen wie die Dinge wirklich lagen, aber sie konnte ihr auch nichts vormachen. „Ich glaube du weißt, dass es nicht einfach werden wird. Aber wir werden alles versuchen, um dein Baby zu retten."
Ginny nickte leicht und eine Träne rollte ihre Wange hinunter.
„Du wirst tapfer sein, nicht wahr?"fragte Hermine.
Wieder nickte Ginny, dann lächelte sie schwach: „Natürlich, ich war doch schließlich in Gryffindor, oder?"
„Ja und Mut war schon immer eine Stärke von dir Ginny! Wir schaffen das!" Aufmunternd drückte sie nochmals Ginnys Hand, bevor sie sich mit den anderen Heilern an die Arbeit machte.
Stundenlang war Hermine bei Ginny, gemeinsam mit den anderen Heilern kämpften sie um das Wohl von Mutter und Kind und mussten teilweise all ihr Können auffahren. Die Zeichen standen nicht gut und mehrere mal bangten Hermine um das Leben von beiden. Einen kurzen Moment lang trat Hermine vor die Tür hinaus, um sich fünf Minuten Pause zu gönnen. Kaum hatte sie das Zimmer verlassen, da lehnte sie sich seufzend gegen die Wand. Die ganze Sache nahm sie ungeheuer mit, sie hatte Angst um Ginny und ihr Kind und sie wusste, dass die Chancen für das Kleine nur gering waren.
„Hermine?"Nevilles Stimme drang von weitem an ihr Ohr und sofort richtete Hermine sich ruckartig auf. Neville sollte nichts von ihrer Besorgnis merken, es war alles schon schlimm genug für ihn. „Hermine, wie geht es Ginny?"Fragte er hastig und war jetzt bei ihr angelangt, dicht hinter ihm lief Harry.
Hermine versuchte zu lächeln, es kam ihr wie eine alberne Maske vor: „Nur keine Aufregung Neville. Es ist etwas schwierig, aber alles wird gut."
Neville nickte und begann schon wieder den Gang hinauf und hinunter abzulaufen, es schien, dass es dies schon seit Stunden tat. Harry beugte sich zu Hermine herüber, als Neville wieder ein Stück weg war und flüsterte so leise wie möglich: „Du siehst nicht gut aus Hermine. Du machst dir Sorgen, nicht wahr?"
In ihrem inneren lächelte Hermine, sie konnte Harry nichts vormachen. Es wusste genau, was sie fühlte oder dachte, ihre Gedanken und Gefühle schienen für ihn wie ein offenes Buch zu sein, in dem er ohne Mühe lesen konnte.
„Ich weiß nicht, wie es ausgehen wird Harry. Sowohl Ginny, als auch ihr Kind sind in Gefahr und keiner hier weiß ob wir es schaffen werden", trotz aller Professionalität einer Heilerin spürte Hermine, wie Tränen in ihr aufstiegen.
Harry antwortete nicht, sondern legte seinen Arm um sie und drückte sie an seine Brust, während er ihr einen Kuss auf das Haar drückte. Hermine gab diese Geste unheimlich viel. Sie sog seinen wunderbaren Duft tief in ihre Lungen ein, drückte sich an ihn und spürte, wie eine neue Energie durch ihren Körper zu fließen begann. Oh Gott, wie sehr sie Harry doch brauchte. Er war ihre Stütze, ihre Energie.
Noch einmal tief durchatmend löste sie sich von ihm und sah ihm in die Augen. „Ich muss wieder rein", sagte sie, er beugte sich vor und küsste sie rasch auf die Lippen.
„Ich liebe dich", flüsterte er leise, bevor er sich wieder aufrichtete.
„Ich liebe dich auch", antwortete Hermine, bevor sie wieder im Zimmer verschwand.
Es dauert noch eine ganze Weile, aber einige Stunden später war es geschafft. Ginny hatte eine kleine Tochter zur Welt gebracht. Sie war ziemlich winzig, doch ein lauter Schrei aus ihrer Kehle ließ keinen Zweifel daran, dass ihre Lungen bereits voll ausgebildet waren und sich ohne Probleme mit dem so lebenswichtigen Sauerstoff füllten. Eine allgemeine Erleichterung durchströmte den ganzen Raum. Ginny hielt erschöpft ihre Tochter in den Armen, aber sie lächelte glücklich.
Hermine trat mit Tränen in den Augen auf den Gang hinaus. Neville machte ein schreckensbleiches Gesicht, als er Hermine weinen sah. Doch Hermine lacht und umarmte ihn heftig.
„Alles ist gut Neville. Herzlichen Glückwunsch, ihr habt eine gesunde, kleine Tochter."
Neville holte tief Luft und lachte erleichtert. „Kann ich zu ihr?"
Hermine nickte und öffnete ihm die Tür.
„Ihr habt es geschafft", sagte Harry leise. Hermine konnte jetzt den Strom der Tränen nicht mehr zurückhalten. Es waren Tränen der Freude und Erleichterung, nach dem sie stundenlang gebangt und gehofft hatte. Sie spürte Harrys Arme um sich und gab sich ganz ihren Gefühlen hin.
„Komm", sagte Harry einen Moment später. „Du hast dir eine Pause verdient." Er führte sie in den kleinen Wartesaal auf der anderen Seite des Gangs und schob sie zu dem gemütlichen Sofa, dass in dem Raum stand. Erschöpft nahm Hermine platz und lehnte sich an ihn. Müde schloss sie die Augen und fühlte sich wohl und geborgen an Harrys Seite. Sie merkte wie sie langsam erschöpft in einen entspannten Schlummer glitt.
Stimmen weckten sie schließlich auf, verschwommen nahm Hermine wahr, dass sie sich immer noch auf dem Sofa im Wartesaal befand, jemand hatte fürsorglich eine Decke über sie ausgebreitet. Blinzelnd erkannte sie, dass Harry am Fenster stand und mit Neville sprach.
Ruckartig richtete sie sich auf: „Ist etwas passiert?"Fragte sie hastig und die beiden Männer drehten sich zu ihr um.
„Hermine, haben wir dich aufgeweckt?"Fragte Neville.
„Was ist los?"Hermine war schon dabei rasch aufzustehen. Doch Harry war zu ihr getreten und drückte sie sanft wieder hinunter.
„Keine Aufregung Mine. Es ist alles in Ordnung. Ich habe gerade nur mit Neville besprochen, dass ich dich am besten nachhause bringe."
„Was ist mit Ginny?"
„Sie schläft und Heilerin Ryan sagt, dass es ihr und Isolde Hermine bestens geht", antwortete Neville.
„Isolde Hermine?"verwirrt blinzelte Hermine in den Raum.
Neville und Harry grinsten.
„Ja so wird unsere Tochter heißen, Isolde Hermine. Ist das nicht ein wunderschöner Name?"Fragte Neville immer noch grinsend.
„Isolde ist sehr schön. Aber wollt ihr sie wirklich auch noch Hermine nennen? Die arme Kleine...."Begann Hermine.
Sie wurde jedoch von Neville unterbrochen. „Hermine ist ein schöner und wohlklingender Name und unsere Kleine kann stolz auf ihn sein, wie auf ihre Patentante. Ginny und ich wollten dich fragen, ob du nicht ihre Patentante werden willst Hermine."
Hermine wusste nicht, was sie darauf sagen sollte. Sie war so überwältigt von Stolz und Freude. Sie Hermine Granger sollte die Patentante von Ginny und Nevilles Tochter werden? Und sie wollten sie nach ihr benenn?
„Würdest du uns die Freude machen? Schließlich warst du es die ihr auf diese Welt geholfen hat."Bohrte Neville nach, nachdem Hermine keine Antwort gab.
„Ich würde sehr gerne ihre Patin werden. Aber ich war nicht die Einzige, die geholfen hat."
„Vielleicht nicht die Einzige, aber die Wichtigste. Ginny war so froh, dich bei sich zu haben. Du wirst eine sehr gute Patentante sein", sagte Neville.
Hermine umarmte ihn wieder rollten Tränen über ihre Wangen.
„Soll ich dich jetzt nach Hause bringen? Du könntest etwas Schlaf gebrauchen Tante Hermine."Fügte Harry grinsend hinzu.
Nach einem letzten Blick auf die friedlich schlafende Ginny und Isolde, ließ Hermine sich von Harry heimbringen. Erschöpft legte sie sich ins Bett und schlief sofort ein, als Harry den Arm um sie gelegt hatte. Sie träumte von Isolde, mit der sie auf lachend auf einer Wiese spielte und in ihren Armen hielt sie ein schwarzhaariges kleines Baby.......
Draußen wurde es langsam dunkel und die Sonne ging im Westen über den Häusern von London unter. Harry und Hermine saßen immer noch gemeinsam auf dem Sofa in der kleinen Wohnung und hielten einander eng umschlungen. Den ganzen restlichen Tag hatten sie so verbracht, sich küssend, flüsternd und glitten dann gemeinsam in einen Dämmerschlaf.
Ein knackendes Geräusch im Kamin auf der anderen Seite des Wohnzimmers ließ Hermine verschlafen aufblicken. Keine Minute später wurde der Kamin in ein grünliches Licht getaucht und ein Kopf erschien in dem grünen Feuer.
„Hallo....Hermine?"Rief jemand.
Hastig zog Hermine ihre aufgeknöpfte Bluse zu und auch Harry wachte gerade auf.
„Was.... ist los?"fragte er verwirrt und strich sich durchs Haar.
„Da ist jemand im Kamin", antwortete Hermine und lief zu dem grünen Feuer hinüber. „Neville? Bist du das?"Sie konnte den erschienen Kopf noch nicht richtig erkennen.
„Ja, ja...."antwortete Neville hastig. Er wirkte ziemlich aufgeregt.
„Was ist passiert?"Fragte nun Harry dazwischen und Hermine bemerkte, dass er bereits an ihrer Seite war.
„Es ist wegen Ginny.... Hermine bei ihr haben die Wehen eingesetzt." Stammelte Neville nervös.
„Das sind aber 6 Wochen zu früh!"Hermine war jetzt voll konzentriert. „Neville wo ist sie?"
„Wir sind schon im St. Mungos. Sie wird gut versorgt, aber Hermine sie vertraut dir, wir vertrauen dir. Könntest du vielleicht.... vielleicht ins St. Mungos kommen? Wenn es dir nichts ausmacht! Bitte ich, wir...."Er wirkte ziemlich fahrig.
„Natürlich komme ich!"Antwortete Hermine schnell. „Ich bin so schnell wie möglich da. Und mach dir keine Sorgen Neville im St. Mungos ist sie wirklich in guten Händen."
Neville nickte: „Danke!"Murmelte er noch, bevor sein Kopf im Feuer verschwand.
„Ich begleite dich!"Sagte Harry, während Hermine aufstand und reichte ihr die Hand, um ihr aufzuhelfen.
Wenige Minuten später apparierten sie in der Vorhalle des St. Mungos Hospital. Hermine eilte die Stufen hinauf in die Geburtsabteilung und Harry folgte ihr. Auf dem Gang kam ihnen bereits ein hochnervöser Neville entgegen.
„Hermine! Wie gut das du da bist!"stieß er erleichtert hervor. „Sie haben mich gerade rausgeschickt. Ich weiß nicht niemand sagt mir irgendetwas."
„Beruhige dich Neville. Alles wird gut!", beruhigend legte sie ihm eine Hand auf den Arm. „Ich werde mal nachsehen. Harry wird dir ein bisschen Gesellschaft leisten."Hermine lächelte ihm aufmunternd zu und blickte dann zu Harry, der ihr verstehend zunickte.
Als Hermine den Raum betrat, in dem Ginny untergebracht war, bemerkte sie sofort die hektische Stimmung die von den Heilern in dem Raum ausging, obwohl das einem Außenstehenden wahrscheinlich nicht aufgefallen wäre, für ihn hätte es so ausgesehen, als hätten die Heiler alles unter Kontrolle.
Ingesamt befanden sich vier Heiler im Zimmer und allein das machte den Fall schon auffällig. Normalerweise waren höchstens zwei Heiler bei einer Geburt dabei. Mary Ryan blickte auf, als Hermine eintrat und wirkte ziemlich nervös. Das Gesicht der sonst so routinierten älteren Heilerin strahlte Besorgnis aus.
Hermine schritt auf sie zu: „Wie sieht es aus Mary? Komplikationen?"
Mary nickte leicht und deutete auf die Untersuchungsergebnisse in ihrer Hand: „Das Kind ist noch viel zu klein. Wir wissen nicht, ob seine Lungen schon vollständig entwickelt sind. Aber die Geburt lässt sich nicht mehr aufhalten, wir haben schon alles probiert um die Wehen zu stoppen, aber es geht nicht."
Hermine legte die Stirn in falten und starrte besorgt auf das Pergament: „Wie geht es der Mutter? Sie ist eine Freundin von mir."
Mary Ryan seufzte leise: „Wir sind uns da ebenfalls nicht sicher. Das ganze zerrt ziemlich an ihren Kräften. Aber natürlich können wir das Leben der Mutter jederzeit in den Griff bekommen. Doch ob wir beide retten können....?"Zweifel wurde aus ihrer Stimme laut.
Hermine nickte, holte tief Luft und trat dann mit einem Lächeln auf dem Gesicht um den Vorhang herum, der das Bett verdeckt, in dem Ginny lag. Mit geschlossenen Augen lag Ginny im Bett, ein glänzender Schweißfilm hatte sich auf ihrer Stirn gebildet und ihr sonst so schimmerndes rotes Haar lag jetzt matt und glanzlos um ihr bleiches Gesicht herum.
Hermine schluckte und trat an das Bett, sie griff nach Ginnys Hand, die sich unnatürlich kühl anfühlte: „Hallo Ginny", sagte Hermine leise.
Ginny öffnete langsam die Augen und ihre Mundwinkel verzogen sich zu einem schwachen Lächeln. „Hermine, ich bin froh, dass du hier bist."
„Ist doch klar, dass ich zu meiner Freundin komme, wenn sie mich braucht", sagte Hermine und tätschelte sanft Ginnys Hand.
„Wie.... wie geht es meinem Baby?"fragte Ginny ohne Umschweife.
„Du weißt ich würde dich nie anlügen Ginny!", begann Hermine zaghaft und blickte in das Gesicht ihrer Freundin, sie wollte ihr nicht sagen wie die Dinge wirklich lagen, aber sie konnte ihr auch nichts vormachen. „Ich glaube du weißt, dass es nicht einfach werden wird. Aber wir werden alles versuchen, um dein Baby zu retten."
Ginny nickte leicht und eine Träne rollte ihre Wange hinunter.
„Du wirst tapfer sein, nicht wahr?"fragte Hermine.
Wieder nickte Ginny, dann lächelte sie schwach: „Natürlich, ich war doch schließlich in Gryffindor, oder?"
„Ja und Mut war schon immer eine Stärke von dir Ginny! Wir schaffen das!" Aufmunternd drückte sie nochmals Ginnys Hand, bevor sie sich mit den anderen Heilern an die Arbeit machte.
Stundenlang war Hermine bei Ginny, gemeinsam mit den anderen Heilern kämpften sie um das Wohl von Mutter und Kind und mussten teilweise all ihr Können auffahren. Die Zeichen standen nicht gut und mehrere mal bangten Hermine um das Leben von beiden. Einen kurzen Moment lang trat Hermine vor die Tür hinaus, um sich fünf Minuten Pause zu gönnen. Kaum hatte sie das Zimmer verlassen, da lehnte sie sich seufzend gegen die Wand. Die ganze Sache nahm sie ungeheuer mit, sie hatte Angst um Ginny und ihr Kind und sie wusste, dass die Chancen für das Kleine nur gering waren.
„Hermine?"Nevilles Stimme drang von weitem an ihr Ohr und sofort richtete Hermine sich ruckartig auf. Neville sollte nichts von ihrer Besorgnis merken, es war alles schon schlimm genug für ihn. „Hermine, wie geht es Ginny?"Fragte er hastig und war jetzt bei ihr angelangt, dicht hinter ihm lief Harry.
Hermine versuchte zu lächeln, es kam ihr wie eine alberne Maske vor: „Nur keine Aufregung Neville. Es ist etwas schwierig, aber alles wird gut."
Neville nickte und begann schon wieder den Gang hinauf und hinunter abzulaufen, es schien, dass es dies schon seit Stunden tat. Harry beugte sich zu Hermine herüber, als Neville wieder ein Stück weg war und flüsterte so leise wie möglich: „Du siehst nicht gut aus Hermine. Du machst dir Sorgen, nicht wahr?"
In ihrem inneren lächelte Hermine, sie konnte Harry nichts vormachen. Es wusste genau, was sie fühlte oder dachte, ihre Gedanken und Gefühle schienen für ihn wie ein offenes Buch zu sein, in dem er ohne Mühe lesen konnte.
„Ich weiß nicht, wie es ausgehen wird Harry. Sowohl Ginny, als auch ihr Kind sind in Gefahr und keiner hier weiß ob wir es schaffen werden", trotz aller Professionalität einer Heilerin spürte Hermine, wie Tränen in ihr aufstiegen.
Harry antwortete nicht, sondern legte seinen Arm um sie und drückte sie an seine Brust, während er ihr einen Kuss auf das Haar drückte. Hermine gab diese Geste unheimlich viel. Sie sog seinen wunderbaren Duft tief in ihre Lungen ein, drückte sich an ihn und spürte, wie eine neue Energie durch ihren Körper zu fließen begann. Oh Gott, wie sehr sie Harry doch brauchte. Er war ihre Stütze, ihre Energie.
Noch einmal tief durchatmend löste sie sich von ihm und sah ihm in die Augen. „Ich muss wieder rein", sagte sie, er beugte sich vor und küsste sie rasch auf die Lippen.
„Ich liebe dich", flüsterte er leise, bevor er sich wieder aufrichtete.
„Ich liebe dich auch", antwortete Hermine, bevor sie wieder im Zimmer verschwand.
Es dauert noch eine ganze Weile, aber einige Stunden später war es geschafft. Ginny hatte eine kleine Tochter zur Welt gebracht. Sie war ziemlich winzig, doch ein lauter Schrei aus ihrer Kehle ließ keinen Zweifel daran, dass ihre Lungen bereits voll ausgebildet waren und sich ohne Probleme mit dem so lebenswichtigen Sauerstoff füllten. Eine allgemeine Erleichterung durchströmte den ganzen Raum. Ginny hielt erschöpft ihre Tochter in den Armen, aber sie lächelte glücklich.
Hermine trat mit Tränen in den Augen auf den Gang hinaus. Neville machte ein schreckensbleiches Gesicht, als er Hermine weinen sah. Doch Hermine lacht und umarmte ihn heftig.
„Alles ist gut Neville. Herzlichen Glückwunsch, ihr habt eine gesunde, kleine Tochter."
Neville holte tief Luft und lachte erleichtert. „Kann ich zu ihr?"
Hermine nickte und öffnete ihm die Tür.
„Ihr habt es geschafft", sagte Harry leise. Hermine konnte jetzt den Strom der Tränen nicht mehr zurückhalten. Es waren Tränen der Freude und Erleichterung, nach dem sie stundenlang gebangt und gehofft hatte. Sie spürte Harrys Arme um sich und gab sich ganz ihren Gefühlen hin.
„Komm", sagte Harry einen Moment später. „Du hast dir eine Pause verdient." Er führte sie in den kleinen Wartesaal auf der anderen Seite des Gangs und schob sie zu dem gemütlichen Sofa, dass in dem Raum stand. Erschöpft nahm Hermine platz und lehnte sich an ihn. Müde schloss sie die Augen und fühlte sich wohl und geborgen an Harrys Seite. Sie merkte wie sie langsam erschöpft in einen entspannten Schlummer glitt.
Stimmen weckten sie schließlich auf, verschwommen nahm Hermine wahr, dass sie sich immer noch auf dem Sofa im Wartesaal befand, jemand hatte fürsorglich eine Decke über sie ausgebreitet. Blinzelnd erkannte sie, dass Harry am Fenster stand und mit Neville sprach.
Ruckartig richtete sie sich auf: „Ist etwas passiert?"Fragte sie hastig und die beiden Männer drehten sich zu ihr um.
„Hermine, haben wir dich aufgeweckt?"Fragte Neville.
„Was ist los?"Hermine war schon dabei rasch aufzustehen. Doch Harry war zu ihr getreten und drückte sie sanft wieder hinunter.
„Keine Aufregung Mine. Es ist alles in Ordnung. Ich habe gerade nur mit Neville besprochen, dass ich dich am besten nachhause bringe."
„Was ist mit Ginny?"
„Sie schläft und Heilerin Ryan sagt, dass es ihr und Isolde Hermine bestens geht", antwortete Neville.
„Isolde Hermine?"verwirrt blinzelte Hermine in den Raum.
Neville und Harry grinsten.
„Ja so wird unsere Tochter heißen, Isolde Hermine. Ist das nicht ein wunderschöner Name?"Fragte Neville immer noch grinsend.
„Isolde ist sehr schön. Aber wollt ihr sie wirklich auch noch Hermine nennen? Die arme Kleine...."Begann Hermine.
Sie wurde jedoch von Neville unterbrochen. „Hermine ist ein schöner und wohlklingender Name und unsere Kleine kann stolz auf ihn sein, wie auf ihre Patentante. Ginny und ich wollten dich fragen, ob du nicht ihre Patentante werden willst Hermine."
Hermine wusste nicht, was sie darauf sagen sollte. Sie war so überwältigt von Stolz und Freude. Sie Hermine Granger sollte die Patentante von Ginny und Nevilles Tochter werden? Und sie wollten sie nach ihr benenn?
„Würdest du uns die Freude machen? Schließlich warst du es die ihr auf diese Welt geholfen hat."Bohrte Neville nach, nachdem Hermine keine Antwort gab.
„Ich würde sehr gerne ihre Patin werden. Aber ich war nicht die Einzige, die geholfen hat."
„Vielleicht nicht die Einzige, aber die Wichtigste. Ginny war so froh, dich bei sich zu haben. Du wirst eine sehr gute Patentante sein", sagte Neville.
Hermine umarmte ihn wieder rollten Tränen über ihre Wangen.
„Soll ich dich jetzt nach Hause bringen? Du könntest etwas Schlaf gebrauchen Tante Hermine."Fügte Harry grinsend hinzu.
Nach einem letzten Blick auf die friedlich schlafende Ginny und Isolde, ließ Hermine sich von Harry heimbringen. Erschöpft legte sie sich ins Bett und schlief sofort ein, als Harry den Arm um sie gelegt hatte. Sie träumte von Isolde, mit der sie auf lachend auf einer Wiese spielte und in ihren Armen hielt sie ein schwarzhaariges kleines Baby.......
